Dakar 2016 von BlueGenie1974 (Zwei Freunde erfüllen sich ihren Traum) ================================================================================ Kapitel 11: 11. Etappe La Rioja - San Juan ------------------------------------------- 11. Etappe La Rioja – San Juan An diesem Donnerstag stand die drittletzte Etappe von La Rioja nach San Juan auf dem Programm. Die Entscheidung war im Prinzip gefallen. Nur der Defektteufel oder ein Ausfall konnte die Siegchancen der Spitzenreiter in allerletzter Minute noch zerstören. Doch danach sah es nicht aus. Bei den Motorrädern lag Toby Price auf seiner Werks-KTM 23 Minuten und 12 Sekunden vor KTM-Privatier Stefan Svitko aus der Slowakei. Dahinter lag mit Paulo Goncalves Hondas letzte verbliebene Speerspitze in der Motorradwertung. Auch bei den Quads sah alles nach einem Doppelsieg der Gebrüder Patronelli aus. Marcos, der jüngere Patronelli führte vor seinem älteren Bruder Alejandro. Auch bei den Autos war der Drops schon gelutscht. Steffen Reiner und Marcel Rojahn in ihrem privaten Peugeot 2008 DKR 16 lagen mit über einer Stunde Vorsprung auf Stephane Peterhansel in der Gesamtwertung vorne. Dahinter reihte sich X-Raid-Pilot Nasser Al-Attiyah aus Katar auf dem dritten Platz ein. Ihm folgten Giniel de Villiers aus Südafrika und dessen deutscher Co-Pilot Dirk von Zitzewitz. Auch in der Truck-Wertung war alles schon entschieden. Hier würde Gerard de Rooy den Gesamtsieg einfahren und nur noch ein Defekt oder ein Unfall konnten ihn aus der Rallye werfen. Die KAMAZ lauerten aber in unmittelbarer Schlagdistanz, bereit, jeden Fehler des Holländers gnadenlos auszunutzen. An diesem Morgen war Steffen doch etwas nervös. Denn auch wenn dies seine erste Dakar-Teilnahme war, wusste er nur zu gut, dass ein Fehler so kurz vor dem Ende fatale Folgen haben konnte. Adriana spürte die Nervosität ihres Liebsten und setzte sich auf seinen Schoß. „Nervös?“, fragte sie. „Und wie. Marcel und ich haben den Sieg quasi schon in der Tasche. Aber dennoch hängt das Worst-Case-Szenario eines Ausfalls wie ein Damoklesschwert über uns.“ „Das schlimmste, was du jetzt machen kannst ist die Nerven verlieren. Ich hab zwar keine Ahnung von der Rallye, aber jetzt da doch alles so gut wie gelaufen ist, könnt ihr beiden doch mit, wie sagt man doch gleich…?“ „Gebremsten Schaum fahren?“ „Ja. Genau das.“ Die heutige Etappe wurde bei den Motorrädern von Stefan Svitko dem KTM-Privatier begonnen. Ihm folgten Kevin Benavides auf der 01 Honda und der Gesamtführende Toby Price auf der Werks-KTM. Als vierter ging Hondas verbliebene Speerspitze, der Portugiese Paulo Goncalves in die Spur. Doch auch für ihn war auf dieser Etappe die Rallye vorbei. Der Portugiese erlitt nach einem schweren Sturz eine Gehirnerschütterung und musste in ein Krankenhaus geflogen werden. Den Sieg auf der Etappe von La Rioja nach San Juan holte sich der junge Franzose Antoine Meo mit einem Vorsprung von 18 Sekunden auf Toby Price seinen Teamkollegen. Dahinter kam Husqvarna-Pilot Pablo Quintanilla und Helder Rodrigues auf der Yamaha. In der Geamtwertung führte der junge Australier nun 35:23 Minuten auf Stefan Svitko den Privatfahrer. Dahinter kamen Antoine Meo und Pablo Quintanilla. Hinter dem Chilenen kam mit Kevin Benavides aus Argentinien der beste Honda-Fahrer. Auch bei den Quads war alles beim Alten. Alejandro Patronelli holte sich den Sieg auf der Etappe, vor dem Südafrikaner Brian Baragwanath. Dahinter kam dann Alejandro Patronellis jüngerer Bruder Marcos. Bei den Autos war der Tagessieg hart umkämpft. Steffen Reiner und Nasser Al-Attiyah schenkten sich nichts und so kam es, dass die beiden Deutschen mit 14 Sekunden Vorsprung vor dem Katari ins Ziel kamen. Auf Rang 3 kam mit Sebastian Loeb dann der beste Werks-Peugeot, vor Mikko Hirvonen im X-Raid-Mini. Bei den Trucks holten sich die KAMAZ durch Eduard Nikolajew den Tagessieg, vor Pieter Versluis im MAN und Ton van Genugten im IVECO. Als am Abend die Sonne am Horizont unterging kam der Peugeot 2008 DKR 16 mit der 313 und dem „Fraport Skyliners“-Design wieder ins Biwak. Adriana wartete bereits auf die beiden Freunde. Nach einer innigen Begrüßung fragte die rassige Argentinierin: „Und wie wars heute?“ „Hör mir bloß auf. Nasser Al-Attiyah hat uns ganz schön unter Druck gesetzt. 14 Sekunden Vorsprung im Ziel.“ „Ein ganz schön harter Hund was?“ „Oh Ja! Unterschätze NIEMALS Nasser Al-Attiyah. Der hat in der zweiten Woche der Rallye noch meistens Luft nach oben. Aber auch Stephane Peterhansel musst du immer auf der Rechnung haben. Der Mann ist einer der erfahrensten Teilnehmer der Rallye Dakar. 02 Er wird ja nicht umsonst „Mr. Dakar“ genannt. „Leute ich hab Hunger. Und danach dusche ich erst mal.“ „Und dann wartet die allabendliche Besprechung für die Co-Piloten auf dich Marcel. Ist doch das gleiche.“ „Ich könnte auch eine Dusche vertragen. Und danach werde ich was essen.“ „Ich würde gerne mit dir duschen Schatz.“, sagte Adriana. „Ein Schelm wer nichts böses dabei denkt.“, sagte Marcel im Weggehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)