Zwischen zwei Leben von Felicity ================================================================================ Kapitel 1: Zwischen zwei Leben ------------------------------ Es dauerte lange, bis sie allein waren. Zu lange, er wurde zunehmend unruhiger und der Versuch es sich nicht anmerken zu lassen, erschien ihm selbst eher schwach, aber offenbar nahmen es die anderem ihm nach allem, was passiert war, problemlos ab. Der Gedanke war allerdings sofort wieder vergessen, als Sakura spät in der Nacht schließlich ging und die Tür des Krankenhauszimmers mit einem schwachen, aber hoffnungsvollen Lächeln hinter sich zuzog. Es war schon lange dunkel geworden und durch das Fenster schien schwach der inzwischen leicht abnehmende Mond. Er wirkte nicht mehr halb so gefährlich, wie er es noch am Tag zuvor getan hatte. Ein Seufzen entwich ihm, als er sich in die andere Richtung wand und zum zweiten Bett herübersah. Wie er selbst lag Sasuke nicht in seinem Bett, sondern saß darauf, im Schneidersitz und schien fast, als würde er meditieren. Nur die Haltung seines linken Arms oder eher des Rests davon, wirkte unnatürlich steif. Aber das war kein Wunder, vermutlich sah es bei ihm selbst kaum anders aus, der leise, pochende Schmerz und das seltsame Gefühl, dass der Unterarm taub und gefühllos war, würde etwas Gewöhnung brauchen. Das Licht war zu schlecht, um sagen zu können, ob Sasuke die Augen geöffnet oder geschlossen hatte, aber das sichere Gefühl eines analysierenden Blicks sprach Bände, was das anging. Der Lichtstreifen unter der Tür erlosch, als das Flurlicht ausgeschaltet wurde und das Krankenhaus schlafen ging. Er atmete aus und öffnete den Mund, um endlich, endlich etwas zu sagen. „Sasuke ...“, fing er an, kam aber nicht weit, denn der Angesprochene unterbrach ihn. „Nein.“ Ein schlichtes Wort, das ihn seltsamerweise zucken ließ. Dann ein Seufzen. „Nein, nicht wirklich ... oder vielleicht doch. Hören wir auf uns was vorzumachen.“ Eine kurze Atempause, dann, was er halb erhofft und halb befürchtet hatte. Sein Name. „Asura.“ Er zog scharf die Luft ein und starrte zu seinem Gegenüber, dessen auf einmal rot leuchtendes Auge ihn in der Dunkelheit musterte. Eine winzige Spur von Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit, als er fragte: „Du erinnerst dich doch auch, oder?“ Langsam, sehr, sehr langsam nickte er und atmete wieder aus, als er merkte, dass er die Luft angehalten hatte. „Seit dem Moment, als Dad ...“ Er hielt inne, war nicht sicher, ob die Bezeichnung gerade gerechtfertigt war. War es wirklich sein Vater gewesen? Wer war er überhaupt wirklich? Es war alles so wirr und seltsam. Er war nicht einmal komplett sicher, was er gerade auf die Frage nach seinem Namen geantwortet hätte. In diesem Leben war er Naruto Uzumaki, war als solcher aufgewachsen und hatte seine Freunde gefunden, aber seitdem sie vom Rikudo Sennin ihre Macht (zurück)erhalten hatten, war da auch die Erinnerung an sein Leben als Asura Otsutsuki. Und sie ließ sich nicht mehr trennen. Er war Asura, aber er war auch Naruto. Und es verwirrte ihn ohnegleichen. Sasuke ... oder Indra? Er nickte. Wahrscheinlich ging es ihm nicht anders, wahrscheinlich verstand er die Verwirrung und Unsicherheit. Im Kampf hatte er es verdrängen können, es hatte wichtigeres gegeben als die Frage, wer er war. Außerdem hatte es irgendwie so viel eindeutiger geschienen. Als es passierte, hatte er die alten Erinnerungen verdrängt, nur den Teil angezapft, den er brauchte, um die Fähigkeiten kontrollieren und einsetzen zu können. Er war zu dem Zeitpunkt nur Naruto gewesen und das war auch gut, denn als Asura hätte er die Aufgabe nicht zu Ende bringen können, soviel stand fest. Auch der Kampf mit Sasuke danach war nötig gewesen. Dringend nötig, um das ganze endlich zu stoppen und auch das hätte er in seinem ersten Leben niemals fertig gebracht. Aber nun war es vorbei, der Kampf war abgeschlossen, sie hatten gewonnen und waren zurück in Konoha, in Sicherheit. Und je mehr Ruhe er hatte, desto mehr stellte sich die Frage, wer er nun wirklich war und wie es weitergehen sollte. Er atmete tief durch. „Ich bin froh, dass es nicht wie bei uns geendet hat und sie ... wir ...“ Ach, verdammt, das war verwirrend! Indra stand auf einmal auf, kam herüber und setzte sich neben ihn, dicht genug, dass das Mondlicht reichte, um sein Gesicht zu sehen. Ein kleines Lächeln spielte um seinen Mundwinkel. „Ich auch“, gab er leise zu, „Auch wenn ich es lieber anders herum gesehen hätte ...“ Auch er selbst musste leicht schmunzeln und wollte in einer automatischen Geste den Arm ausstrecken und ihm die Hand auf die Schulter legen. Das ganze wurde allerdings dadurch verhindert, dass Indra rechts von ihm saß und er nur etwas peinlich nur den Stumpf kurz anhob, um ihn wieder sinken zu lassen. Ob das Absicht gewesen war? Nein, wahrscheinlich nur Gewohnheit, sie hatten sich irgendwie oft in der Reihenfolge an den Tisch gesetzt. Indra sah etwas peinlich berührt auf ihre Arme herab und bemerkte es wohl auch gerade, zuckte dann aber nur die Schultern und sah wieder auf. Ihre Augen trafen sich. Und es war ungewohnt, dass sie unterschiedlich aussahen - sowohl für Asura als auch Naruto. Er lächelte traurig. „Weißt du, ich glaube ... irgendwie habe ich es gespürt. Schon als kleines Kind war das Gefühl, dass du ... mir näher stehen würdest.“ Das Lachen wurde etwas ironisch. „Ich war schon fast soweit es für etwas anderes zu halten ...“ Er hob die verbliebene, linke Hand und strich sich durch die Haare. „Aber selbst wenn da was gewesen sein sollte ... jetzt weiß ich, dass du mein Bruder bist und das wäre ...“ „Einfach falsch“, stimmte Indra sacht zu und seine Stimme wurde weich. Das war selten, generell wirkte er viel ruhiger als in allen Erinnerungen. Sie seufzten fast schon synchron. Dann, leise, fragte er: „Und was machen wir jetzt?“ Erstmal antwortete Indra gar nicht, dann, beinah zaghaft, sagte er: „Wäre es nicht eigentlich dein Job das zu beantworten?“ Wieder schweigen, dann, leise: „Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mal, wer ich wirklich bin ...“ Das konnte er nur zu gut nachvollziehen und lächelte ironisch. „Ja ... ich war anfangs nicht sicher, ob das nur mir so ging“, gab er dann zu. „Idiot ...“, grummelte sein Gegenüber und er war nicht sicher, ob das nun wieder Indra oder Sasuke gewesen war. Aber wahrscheinlich war es in dem Fall kein Unterschied. Ein paar Minuten saßen sie nur schweigend und in ihre Gedanken versunken nebeneinander, ehe, er, langsam aussprach, was ihm durch den Kopf ging: „Ich glaube, wir haben keine wirkliche Wahl, oder? Diese Welt ... sie braucht ihre Retter noch.“ Indra lachte leise auf und er war nicht sicher, ob es Ironie oder echt war. „Nein, sie braucht dich. Ich habe ihr hier genauso Krieg und Hass gebracht, wie da...“ Er rutschte leicht herum und griff mit der linken Hand nach Indras rechter, um sie zu drücken und ihn abzuhalten. „Red dir das nicht ein. Es war nicht gut oder schlau, aber alles, was wir getan haben, hat zu diesem Punkt geführt. Also kann es nicht falsch gewesen sein. Und so oder so ist es vergangen ...“ Indra schnaubte. „Alter Romantiker ...“ Er schüttelte den Kopf. „Trotzdem können wir ihnen nicht ihre Helden nehmen. Und wir sollten eigentlich sowieso lange tot und nur Legende sein ...“ „Mmmh ... wahrscheinlich.“ Zu dem Ergebnis war er auch schon gekommen. Am besten wäre es, wenn sie ihre alten Erinnerungen wieder vergessen würden, aber das würde nicht ohne weiteres funktionieren. Und ob sie sie nicht doch irgendwann noch einmal brauchen würden, war auch noch so eine Sache. Immerhin hatten sie dadurch Zugriff auf weit mehr Lebens- und Kampferfahrung. Theoretisch könnten sie sogar einiges in den Geschichtsbüchern korrigieren, auch wenn sie vermutlich einen Teufel tun und das lassen sollten. „Also behalten wir es für uns?“ Indra nickte beinahe sofort. „Ich glaube, das ist besser. Für sie ... und auch für uns. Wenn ich sehe, wie die beiden ... ich meine, wir in diesem Leben ...“ Er schüttelte den Kopf. „Egal, was passiert ist, ich glaube, an dem Punkt, an dem wir gerade sind, sind Naruto und Sasuke deutlich glücklicher als Asura und Indra.“ Er schnaubte ironisch. „Wir hätten seit wir erwachsen waren nicht mehr so nebeneinander sitzen und reden können ...“ Er nickte langsam. Ja, als sie damals in dem Alter gewesen waren, hatten sie bereits angefangen zu streiten und die halbe Welt mit hinein zu ziehen. Keine gute Idee rückblickend und hätte er gewusst, dass sich das ganze über Generationen fortsetzen würde, wäre er vielleicht auch vorsichtiger gewesen. Da war Naruto wirklich schlauer gewesen ... das Problem, das blieb, allerdings war, er konnte Asura nicht einfach vergessen. Indra seufzte leise und dann, langsam drehte er die Hand und erwiderte den Druck. „Ich sollte gehen.“ „Was?!“, platzte es aus ihm heraus. „Spinnst du? Nach allem? Willst du es gerade wieder kaputt machen?!“ Schnell und fast erschrocken schüttelte er den Kopf. „Nein! So meinte ich das wirklich nicht! Es ist nur ... es wird schwer, es für uns zu behalten, solange wir beieinander sind. Wir sollten uns eine Pause gönnen und wieder wir werden. Die wir, die wir hier sind. Indra und Asura gehören hier nicht her, wir müssen erst wieder Sasuke und Naruto werden ...“ Er war nicht überzeugt, gar nicht und verzog entsprechend das Gesicht. Sein Gegenüber lachte leise, aber irgendwie sanft. „Das habt ihr beide gemein, ja ... Hör zu, ich werde wieder kommen, okay? Sobald ich denke, dass ich ... wir das im Griff haben ... wann immer das sein wird ...“ Immer noch nicht überzeugter. Er seufzte. Er verstand die Logik, aber ... ihn jetzt gehen lassen? „Asura, ich seh deine Zweifel im Gesicht, aber, ehrlich, kannst du mich gerade guten Gewissens Sasuke nennen? Ohne, dass du uns von früher darin siehst?“ Nein, konnte er nicht und das wussten sie beide. Er senkte leicht den Kopf. „Ich komme wieder.“, wiederholte er leise, „Wenn wir wieder wir sind und ... verstanden haben, was wir all die Jahre gespürt haben ohne es zu wissen.“ Ein leises Seufzen ließ ihn aufblicken und auch in Indras Gesicht zeichnete sich eine leichte Unsicherheit und Unentschlossenheit ab. „Wir sind nunmal wirklich Brüder, wenn hier auch nicht was unser Blut angeht ...“ Er schüttelte den Kopf. „Ich werde sauer, wenn du nicht wieder kommst.“ Ein Lächeln. „Ich weiß ... ich weiß ...“ „Zwei Monate. Danach komm ich dich suchen.“ Ein Stirnrunzeln. „Du und dein Kontrollwahn ...“ Ein Schulterzucken. Und damit war es abgeschlossen. Er wusste, dass er damit nie wirklich glücklich sein würde. Er wusste nicht, wer er war und er konnte nur hoffen, dass es eines Tages besser werden würde, denn im Augenblick konnte er Naruto und Asura nicht trennen. Und das würde er müssen, wenn er allen anderen hier Naruto nicht nehmen wollte. Das größte Problem würde aber Sasuke bleiben. Er war die wichtigste Person in Narutos Leben und ihn gehen zu lassen schmerzte genauso, wie ihn mit dem Wissen, dass es eigentlich Indra war hier zu haben. Tatsächlich war er als Naruto fast überzeugt gewesen, dass da mehr war, als nur Freundschaft, aber als Asura ... war es sein Bruder. Und es tat weh gleichzeitig in beiden Arten von ihm zu denken. Er war nicht sicher, ob das besser werden würde. Er würde ihn in seinem Leben brauchen, so schmerzhaft das für sie beide sein würde. Gedankenversunken spielte er mit ihren Fingern und seufzte leise. Dämliche Wiedergeburt ...   Als Sakura sie endlich nach draußen ließ, steuerte er automatisch den Felsen an, der das Dorf überblickte und war mit wenigen, kräftigen Sprüngen hinauf geklettert, um nach unten zu blicken. Zu seiner ersten Lebzeit war hier nur Wald gewesen. Wald und viel freies, umkämpftes Land, wenn er darüber nachdachte. Wenn er die Karte, die er als Naruto kannte mit dem zusammenbrachte, was er als Asura gekannt hatte, dann hatten sie nicht allzu weit von hier gelebt. Vielleicht ein, zwei Stunden Fußmarsch. Ihr letzter Kampf - der sie damals beide das Leben gekostet hatte - hatte sich auf einem Plateau abgespielt, das es heute nicht mehr gab. Die Wucht des Kampfes war wohl zu viel gewesen, hatte Landmassen gespalten und zerstört. Heute war an der Stelle ein Wasserfall. Und ganz dicht dabei hatte sich wieder ihr Entscheidungskampf zugetragen. Scheinbar waren sie verflucht alles viel zu sehr zu wiederholen. Er ließ sich an der Kante auf den Boden sinken und die Beine über dem Abgrund baumeln. Man sah Konoha noch den Einschlag von Pains Angriff an, aber es hatte sich bereits gut erholt. Nur am Rand gelegen hatten die Aufbauarbeiten in einem Bezirk noch nicht begonnen, aber der war auch nur von den Ausläufern gestreift worden und fast unbeschadet. „Ob sie es unbewusst gespürt haben?“ Jemand trat neben ihn. Er hätte sich denken können, dass Indra folgen würde. Er schmunzelte ein wenig traurig. „Vielleicht ... oder sie hatten Angst vor ihnen, wie ich damals vor dir?“ Indra blinzelte offensichtlich verwirrt und ließ sich dann neben ihm nieder. „Du hattest Angst vor mir?“ Er lachte ein wenig, aber es war ironisch und tat fast schon weh. „Du bist ... warst mein großer, starker, perfekter Bruder und ich war der Nichtsnutz, der dabei war dich in einen Kampf herauszufordern, von dem ich nicht sicher war, ob ich ihn gewinnen konnte? Wie hätte ich keine Angst haben sollen?“ Sein Blick glitt in die Ferne, als er sich an den Tag erinnerte. Es war keine schöne Erinnerung, soviel stand fest. „Dieses Mal war es anders. Ich hatte auch Angst. Angst, dass ich nicht stark genug sein würde, um dich zu stoppen. Du wirktest so ... neben dir und nicht wie du. Ich hatte Angst, dass du zu weit weg wärst ...“ Und er merkte selbst, dass er wieder Asura und Naruto vermischte, aber irgendwie war das unvermeidlich wann immer er anfing über etwas nachzudenken. Er blinzelte, schüttelte den Kopf und wieder klarer zu werden und sah zu seinem Gegenüber. Indras Gesichtsausdruck wurde traurig und er knabberte leicht auf seiner Unterlippe. „Es tut mir leid, ich dachte, das wäre ich ...“ Er seufzte leise. „Ich wollte die Möglichkeit nicht sehen, dass du ... recht haben könntest. Ich gestehe mir nicht gerne Fehler ein, das habe ich nie ... und für einen Nichtsnutz hattest du schon immer erstaunlich gute Argumente.“ Sasuke schnaubte und er selbst machte mit. Ja, vermutlich das einzige, was immer für ihn gesprochen hatte. Für eine kleine Weile schwiegen sie beide, sahen nur auf das geschäftige Treiben im Dorf hinab und genossen die Ruhe. Sie war nicht angespannt, sondern friedlich und seltsam melancholisch. „Denkst du, Vater wusste es?“, durchbrach er irgendwann die Stille. Indra schwieg eine Weile und wog leicht den Kopf zur Seite. „Ich glaube, er hat es vermutet, aber so, wie er mit uns gesprochen hat, war er sich wohl sehr unsicher ...“ Er seufzte. „Wahrscheinlich ... ich verstehe ihn immer noch nicht wirklich. Hätte er das auch getan, wenn er gewusst hätte, dass wir nun damit leben müssen?“ Er hielt kurz inne und schnaubte dann. „Ja, hätte er wohl“, beantwortete er die Frage selbst und sah auf seine verbliebene Hand herab, „Er hätte es wohl wahlweise gerechte Strafe oder aber zweite Chance genannt ...“ Er sah zu Sasuke herüber, der langsam nickte. „Und damit hätte er wie immer irgendwie recht gehabt.“ Sie konnte beide nicht mehr zurück, der einzige Weg führte direkt nach vorne und das würde Änderungen mit sich bringen, die er eigentlich nicht wollte. Er wäre gerne nur wieder einer gewesen, im Zweifel lieber Naruto als Asura. Aber wie konnte man zurück, wenn man einmal etwas wusste? Wie konnte man sowas jemals wieder vergessen? „Es wird wehtun, wenn du gehst.“ Das war eindeutig Naruto gewesen, Asura hätte das niemals so offen ausgesprochen. Und es war Sasuke, der antwortete: „Ich weiß und es tut mir sehr leid. Alles tut mir leid, aber ... es muss sein. Wir können so nicht so ... dicht bleiben. Noch nicht, vielleicht geht es irgendwann wieder ...“ Vielleicht. Wahrscheinlich nicht, schwang viel zu hörbar in seiner Stimme mit und machte es fast noch schmerzhafter. Er glaubte nicht daran. Nun, dann waren sie schon zwei. Und es schmeckte bitter.   Eine Woche, länger gab ihnen Indra nicht, um sich wieder zu fassen. Die Wunden waren grob verheilt, seine pochte noch leicht und blieb empfindlich. Da er schneller heilte, dürfte Sasuke noch deutlich stärkere Schmerzen haben, aber er beharrte darauf zu gehen. Er hatte sich nicht stoppen können und noch mehrfach versucht ihn davon abzubringen. Als Naruto sowieso, aber seltsamerweise begann er auch als Asura nicht zu wollen, dass sein Bruder ging. Ob dem anderen das genauso ging und er deswegen so hetzte, blieb dabei eine offene Frage, die er nicht stellen wollte. Er kannte ihn ohnehin zu gut, in keiner Lebzeit war er leicht von etwas abzubringen, wenn er es sich einmal in den Kopf setzte. Und so blieb ihm keine Wahl als ihm nur erneut das Versprechen abzunehmen, dass er wiederkommen würde. Er wartete stumm am Ortsausgang auf ihn. Sasuke wirkte eindeutig überrascht. „Ich dachte nicht, dass du kommen würdest.“ Er lächelte nur sacht und etwas traurig. Natürlich, es tat weh ihn gehen zu sehen, sehr sogar. Aber noch mehr würde es schmerzen nicht einmal auf Wiedersehen zu sagen, außerdem war da noch etwas, dass er als Naruto unbedingt tun musste. Er zog Sasukes altes Stirnband aus der Tasche und hielt es ihm wortlos hin. Die Augen seines Gegenübers weiteten sich ein Stück. Wahrscheinlich hatte er nicht erwartet, dass er es die ganzen Jahre über aufgehoben hatte. Wo es so ein wichtiges Symbol gewesen war. All die Jahre hatte er es immer fest umfasst, wenn er kurz davor gewesen war aufzugeben, es war sein Halt gewesen, sein Versprechen. Er musste stärker werden, stark genug, um Sasuke eines Tages zurück zu holen. Es verband ihn fester mit diesem Leben als mit seinem früheren und allein es in den Händen zu halten, hatte ihn wieder ein klein wenig mehr zu Naruto gemacht. Vielleicht würde es Indra auch so gehen und ihm etwas helfen, bis sie beide wussten, wie genau sie damit umgehen sollten. Dieses Leben hier war wichtig und wertvoll und er würde die Freunde und seine seltsame Patchwork-Familie nicht missen wollen. Es war auf eine seltsame Art glücklich, wenn auch nicht perfekt und er wollte das nicht kaputt machen, indem er zu sehr Asura wurde. Komplett verhindern würde er es nicht können, besonders, da es doch seine Gefühle zu Sasuke oder Indra beeinflusste. Er war sich selbst noch nicht sicher, was er damit anfangen sollte. Oder ob er es jemals wissen würde. Aber im Augenblick galt es nur das Hier und Jetzt zu schützen und nicht zuzulassen, dass es noch einmal zerbrach. Sasuke griff langsam nach dem Band und nahm es ihm ab. Ein kleines, fast trauriges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er war fast sicher, dass es bei ihm kein bisschen anders aussah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)