Shark in the Water von Jake_Muller ================================================================================ Kapitel 1: Zurück ins Meer -------------------------- Am nächsten Tag wachten Fleur und Flavia zur selben Zeit auf. Die beiden richteten sich in ihren Betten auf und sahen sich an.  „Guten Morgen, Schwesterherz.“, flüsterte Flavia leise und Fleur nickte nur.  Die beiden zogen sich an und gingen hinunter in die Küche, wo sie ihre Tante Jo-Ann vorfanden, welche am Herd stand und Eier kochte. „Guten Morgen ihr zwei. Wie war die Nacht?“, fragte sie und lächelte ihre Nichten an. „Wir haben gut geschlafen.“, riefen die Zwillinge im Chor und ihre Tante lächelte erneut. „Euer Onkel ist unterwegs um nach dem Hai zu sehen. Wenn ihr wollt, können wir nach dem Frühstück auch hinfahren?“ „Ja, wir wollen unbedingt wissen, wie es ihm geht.“, meinte Flavia. Sie setzten sich an den Tisch und frühstückten in Ruhe. „Er wird sich sicherlich gut erholt haben, sonst hätte euer Onkel schon längst angerufen.“, meinte Jo-Ann zwischen zwei Bissen. „Wann fahren wir los?“, wollte Fleur wissen, als sie sich ein Brötchen nahm. „Sobald wir alles aufgeräumt haben und ich das Auto mit dem nötigsten gepackt habe.“, meinte ihre Tante und Fleur nickte.  Das Frühstück verlief ruhig und als die drei fertig waren, packte Jo-Ann das Auto, während die Zwillinge sich noch schnell fertigmachten.  Ein paar Minuten vergingen und die drei saßen im Auto.  „Los geht’s!“, sagte Jo-Ann und sie fuhren los.  Wenige Minuten später waren sie auch schon da und Pierre empfing sie mit einem Lächeln.  „Guten Morgen ihr drei.“ „Guten Morgen, Schatz“, erwiderte seine Frau, während die Mädchen schon reingestürmt waren, um nach dem Hai zu sehen. „Typisch die beiden.“, meinte Pierre lachend und Jo-Ann lächelte. „Lass die beiden.“, meinte sie und sie gingen ebenfalls hinein. „Ist er denn wieder fit?“, fragte Jo-Ann auf dem Weg zu dem Hai. „Er scheint sich gut erholt zu haben. Aber schau ihn dir lieber doch nochmal an.“, meinte Pierre und sie kamen bei dem Becken an, wo der Hai drin rumschwamm.  „Guten Tag, Großer.“, meinte Jo-Ann, „Wie geht’s dir denn heute, hm?“ Der Hai machte nicht den Anschein , dass es ihm schlecht ging, doch Jo-Ann wollte auf Nummer sicher gehen.  „Mädels? Ihr könnt mir gerne assistieren, wenn ihr möchtet.“, meinte sie zu den Zwillingen, was diese freudig zur Kenntnis nahmen. „Ich denke, wir können ihn noch heute wieder ins Meer setzen.“, meinte Pierre und merkte, dass Fleur zusammenzuckte.  „Wir kommen mit, wenn er ins Meer kommt, ja?“, fragte Flavia mit einem besorgten Blick auf ihre Schwester gerichtet. „Wir haben doch gesagt, dass ihr mitkommen könnt.“, meinte Pierre und verzog sich ins Büro um zu telefonieren. Fleur ging zu dem Wasserbecken und legte die linke Hand an die Scheibe. „Bald bist du frei...“, flüsterte sie und es schien, als hätte der Hai sie verstanden, denn er schwamm zu ihr an die Scheibe und stupste mit seiner Nase dagegen. „Tante meint, dass Onkel einen Wagen beordert hat, damit wir den Hai transportieren können.“, sagte Flavia und legte ihrer Schwester eine Hand auf die Schulter, welche Fleur in die Hand nahm und mit den Tränen zu kämpfen schien. „Los Mädels.“ „Wir kommen schon.“ Wenige Minuten später: Der Transporter fuhr gerade auf die Auffahrt, da bemerkte Fleur, dass der Hai ziemlich unruhig wurde. Er hat Angst... Sie ging zum Becken, in dem er unruhig hin und her schwamm und versuchte ihn zu beruhigen. „Alles wird gut... keine Angst, gleich bist du wieder im Meer.“ Doch es half nichts, der Hai war immer noch zu verängstigt und unruhig. Lag es vielleicht einfach daran, dass er sich an sie gewöhnt hatte? Fleur wusste sich nicht zu helfen, aber wieder ihre Tante um Hilfe zu bitten, war ihr zu unangenehm. „Fleur? Kommst du?“ Jo-Ann hatte das Auto geöffnet und ließ sie hinten, neben ihrer Schwester, Platz nehmen. Pierre fuhr zusammen mit dem Fahrer des Transporters, während Jo-Ann mit den Zwillingen den kleinen Wagen nahm und ihnen hinterher fuhr.  Am Strand angekommen,- der Transporter war nahe genug ans Wasser gefahren -, ließen sie den Hai bereits ins Wasser, als die drei Frauen am Strand ankamen. „Wollt ihr euch noch verabschieden?“, fragte Jo-Ann, wusste aber, dass die Frage unnötig war. Die Mädchen gingen zum Becken und merkten, dass der Hai überhaupt keine Anstalten machte ins Wasser zu gehen. „Wieso schwimmt er nicht los?“ Flavia war vollkommen überfragt und wusste nicht was sie noch weiteres sagen sollte. „Seine Angst ist zu groß. Er hat Panik.“ Fleur zog sich die Schuhe aus und kletterte vorsichtig in den Container, welcher extra gekippt war, damit der Hai besser ins Wasser konnte. „Fleur?! Komm sofort da raus!“ Jo-Ann kam panisch angelaufen, doch Flavia hielt sie auf. „Sie will ihm nur helfen.“ „Das ist noch lange kein Grund zu ihm reinzusteigen.“, brüllte Jo-Ann ihre Nichte an. „Er hat Angst.“, kam es dann von Fleur, die immer noch versuchte ihn dazu zu überreden ins Wasser zu schwimmen. „Komm da raus, sofort!“ „Moment noch.“ „Fleur! Sei kein Dummkopf. Haie sind gefährliche Tiere.“ „Er tut mir nichts..“ „Ich sags dir noch ein letztes Mal, komm sofort daraus!“ Jo-Ann war auf 180. Flavia zog sich ein wenig zurück, weil sie ihre Tante noch nie so erlebt hatte, doch eigentlich hatte sie ja Recht, der Hai konnte tatsächlich zuschnappen und da verlor man schon mal mehr als nur einen Finger, wenn nicht die ganze Hand.  Pierre, welcher das Geschrei seiner Frau gehört hatte, kam sofort angelaufen um nach dem Rechten zu sehen, als er dann seine Nichte sah, klickte auch bei ihm ein Schalter um. „Was machst du da? Er wird schon von alleine ins Wasser gehen.“ „Wie du siehst, ist unsere Nichte vollkommen übergeschnappt.“ Jo-Ann verschränkte die Arme und ihre Züge wurden düster. Was Pierre nur allzu gut verstand. „Komm her! Er wird schon rausschwimmen.“ Pierre trat an den Wasser-Container und half seiner Nichte heraus. „Wenn deine Eltern das wüssten....“ „Sie werden es aber nicht erfahren, sie leben nicht mehr!“ Fleur standen die Tränen in den Augen und sie versuchte die Wut zu unterdrücken.  Minuten später, hörte man ein lautes Rumsen und dann schwamm der Hai auch schon ins Meer. „Na siehst du, du hättest da auch nichts tun können...“, sagte Pierre und reichte seiner Nichte ein Handtuch, welches sie ihm aus der Hand riss. „Ey, zick jetzt nicht rum.“ „Ihr habt doch keine Ahnung....“, schrie Fleur und rannte ans Wasser, wo der Hai kleine Runden zog und scheinbar wartete. „Ist schon komisch, dass der Hai so zahm ist...“, äußerte Pierre und Jo-Ann nickte zustimmend.  Fleur beachtete ihre Tante und ihren Onkel nicht mehr. Sie hatten sie zu sehr verärgert. Der Hai schien zu spüren, dass es ihr nicht gut ging, denn er schwamm zu ihr, als sie sich hingesetzt hatte und stupste sie an. „Sie sind einfach gemein...“, sagte sie zu ihm, auch wenn sie nicht wusste, ob er sie verstand.  „Fleur! Komm, wir fahren nach Hause. Lass ihn jetzt allein, er kommt schon zurecht.“ „Wiedersehen...“, flüsterte sie und ging zu ihrer Familie. Der Hai schwamm noch ein bisschen herum und schwamm dann ins Meer zurück. Jo-Ann winkte sie zu sich und wenige Minuten saßen sie im Auto. Pierre bezahlte noch schnell den Transporter und stieg dann ebenfalls ein. Als sie dann zu Hause ankamen, ging Fleur ins Bad und ließ die Badewanne volllaufen. Ihr war immer noch kalt, obwohl sie nur kurz bei dem Hai im Wasser-Container gewesen war. Wenige Minuten später, als die Wanne gut gefüllt war, stieg Fleur langsam in das heiße Wasser und seufzte wohlig, als sie sich hineingleiten ließ. Auf einmal klopfte es an der Tür des Badezimmers.  „Ja?!“ „Kann ich reinkommen?!“ Es war ihre Schwester Flavia.  „Komm ruhig rein.“ Die Tür ging auf und Flavia kam ins Badezimmer.  „Wie geht’s dir? Bist du immer noch sauer?“ „Und wie! Ich hasse die beiden dafür....“ „Mach dir keinen Kopf, du wolltest dem Hai doch nur helfen.“ Fleur murmelte etwas unverständliches und Flavia seufzte. Sie kannte ihre Schwester zu gut. „Du willst sicherlich wieder zum Strand, oder?“, fragte sie ihre Schwester, obwohl sie die Antwort eigentlich kannte. „Ja, wahrscheinlich heute Nacht, wenn Tante und Onkel schlafen.“ „Was!? Wieso in der Nacht?“ „Da können wir ungestört sein. Willst du mitkommen?“ „Klar. Ich bin dabei.“ Zur gleichen Zeit in der Küche: „Fleur ist einfach ungezogen gewesen... sie hat uns zu gehorchen, wenn wir etwas sagen.“, sagte Jo-Ann, während sie das Essen zubereitete. Pierre saß am Küchentisch und schnitt Zwiebeln für die Soße. Es sollte Nudeln geben. Das Leibgericht der Zwillinge. „Sie ist doch noch ein Kind. Sei nicht sauer auf sie.“ „Aber du warst doch auch sauer.“ „Ja schon, aber ich kann sie auch verstehen, der Hai tat ihr Leid und sie wollte bloß helfen.“ „Wie du meinst.“, murrte sie daraufhin und das Thema war damit beendet. Wieder im Badezimmer: „Wenn wir es schaffen noch vor Mitternacht am Strand zu sein, sollten sie uns nicht bemerken, es sei denn, sie sind heute länger wach als üblich.“, sagte Fleur und Flavia schien zu überlegen. „Was ist, wenn wir erwischt werden? Tante war ja wirklich sauer auf dich und auf mich auch....“ „Auf mich ist sie saurer gewesen, als auf dich.“ „Ja schon...“ „Wir kriegen das schon hin.“, meinte Fleur daraufhin und lächelte ihre Schwester an. Als es an der Badezimmertür klopfte, zuckten die Schwestern förmlich zusammen. „Mädels? Essen ist fertig.“ „Wir kommen.“, riefen die beiden und Fleur stieg aus der Wanne.  Ihre Schwester reichte ihr ein Handtuch und sie trocknete sich ab, die Haare würde sie sich später noch waschen. Als die beiden in die Küche kamen, saßen ihre Tante sowie ihr Onkel schon am Tisch und aßen. Die beiden setzten sich einfach hin, nahmen sich etwas und aßen schweigend. Später, als sie mit dem Essen fertig waren, ging Fleur ins Bad um ihre Haare zu waschen und Flavia ging schnell duschen. Etwas später, lagen die beiden in ihren Betten und grübelten darüber nach, wie sie es anstellen sollten, heimlich zu verschwinden. Würden sie erwischt werden? Konnten sie unbemerkt zum Strand? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)