The Intersection of Dogma von Phoenix_Michie (Angelo Presents: D'espairsRay) ================================================================================ The Intersection of Dogma - Angelo Presents: D'espairsRay Selten hatte er sich so im Zwiespalt befunden und Zweifel an einer Entscheidung gehegt. Gedanklich drehte Karyu sich im Kreis. Von Anfang an hatte er nicht mit Sicherheit gewusst, was das Richtige und was das Falsche war. Manche verstanden seine Skepsis und die Gründe, derer wegen er sich so schwer damit tat, sich zu freuen. Andere, darunter einer der für ihn wichtigsten Menschen, blickten ihn nur verständnislos an - und enttäuscht. Seufzend starrte Karyu aus dem Fenster des Wagens, der ihn und die anderen Mitglieder der Band nach Hause fuhr. Kiritos Bruder Kohta war bereits abgesetzt worden. Karyu hatte gehofft, sich mehr freuen zu können, sobald das Event, das die Band ausrichtete, beendet sein würde. Es war sogar sehr gut gelaufen, es war erfolgreich gewesen, und dennoch blieb da ein bitterer Nachgeschmack, den er niemandem erklären konnte. Nur Kirito schien ihn in Ansätzen zu verstehen und tat Karyus Zweifel nicht von vornherein ab - etwas, das er gedacht hatte bei Zero oder wenigstens Tsukasa zu finden: Verständnis, Sensibilität. Denn saßen sie nicht im selben Boot? Schon eine Weile spürte er Kiritos wachsamen Blick auf sich, weswegen er damit aufhörte, aus dem Fenster zu starren. Stattdessen erwiderte er den Blick des blonden Sängers. Er brauchte ihn nicht zu fragen, warum er ihn beobachtete. Kirito machte sich Gedanken, vielleicht sogar Sorgen. Der Ältere sagte ebenfalls nichts, denn er wusste bereits, was Karyu beschäftigte. Das ging nun schon mindestens vier Monate so, dass Karyu abgelenkt wurde. Der Grund war seine vorige Band. Eben noch waren sie Vier Anfang April gemütlich beisammen gesessen und hatten die seltene gemeinsame Zeit genossen, hatten in Erinnerungen geschwelgt. Und plötzlich waren sie im Probenraum gestanden und hatten ihre alten Songs gespielt. In Wahrheit hatte das natürlich länger gedauert und war von vielen Überlegungen und Gesprächen begleitet gewesen, doch jetzt im Nachhinein kam es Karyu so vor, als wäre alles innerhalb eines Wimpernschlags geschehen. Heute war für kurze Zeit eine Welt wiedergeboren worden, von der er sich insgeheim bereits verabschiedet hatte. Und diese Welt, die er schmerzlich vermisst hatte, war mit der neuen zusammen geprallt, in der er nun lebte. Mühsam hatte er diese lieben und schätzen gelernt. Er war sogar zufrieden gewesen. Doch heute waren seine Welten kollidiert, verschiedene Leben waren aufeinander getroffen, und Karyu war sich nicht sicher, ob das nicht Schäden hinterlassen hatte. Wieder hatte er das Gefühl, Scherben aufsammeln zu müssen. Erneut fühlte er sich der Welt entrückt und wusste nicht, wohin er gehörte. Nach Hause wollte er zurückkehren, doch er war sich nicht mehr sicher, wo es sich befand. Ob Kirito jeden einzelnen seiner Gedanken kannte, wusste er nicht. Er wollte ihn auch nur ungern damit belasten - eigentlich sollte er dem Sänger schlichtweg dankbar für die Chance sein, so wie Hizumi, Zero und Tsukasa es waren. Sie hatten keine Zweifel, oder zumindest waren sie so gering, dass sie sie sofort verdrängen konnten. Kirito sah ihn verständnisvoll an und beugte sich dichter zu ihm. Die vorbei rauschenden Laternen der Straße erhellten sein Gesicht im sonst dunklen Van. "Komm gleich noch mit mir hoch, ja?" Karyu nickte nur. Dann würde er heute Nacht eben nicht mehr in sein eigenes Haus zurückkehren. Das war nicht schlimm; es erwartete ihn dort sowieso niemand. Kirito wohnte in einer vergleichsweise luxuriösen Wohnung in Shinagawa, die Karyu aufgrund der Geräumig- und Helligkeit gern besuchte. Der nächste, der abgesetzt werden würde, war Giru, dessen Straße schon in Sicht war. Mit ihm stieg auch Takeo aus, da dieser nur vier Straßen weiter wohnte. Als letzte wurden dann Karyu und Kirito nach Hause gebracht. Schweigend starrte der Gitarrist wieder aus dem Fenster und versuchte, seine Empfindungen zu ordnen. Erst Kiritos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, nachdem seine zwei Kollegen ausgestiegen waren. "Okumura-san, Sie können uns beide direkt nach Shinagawa zu mir fahren." Der Sänger sprach mit dem Fahrer des Wagens, welcher zum Verständnis eifrig nickte. Die Bitte war der dezente Hinweis, dass Karyu die heutige Nacht bei Kirito verbringen und nicht in seine eigene Wohnung zurückkehren würde. Er hatte extra damit gewartet und hatte es nicht vor den anderen Mitgliedern sagen wollen, auch wenn es kein Geheimnis war, dass Kiritos Verhältnis zu Karyu ein besonderes war. Nur wusste niemand außer sie beide selbst, was genau zwischen ihnen war. Es gab viele Spekulationen, verschiedene Varianten. Entweder sie waren einfach gute Kollegen, beste Freunde, oder es war eine brüderliche Gemeinschaft, in der der Ältere sich um den Jüngeren kümmerte, doch ging es auch in die Richtung einer Liebesbeziehung. Auch hier schieden sich die Geister. Waren sie als Partner gleichberechtigt oder nutzte der eine den anderen nicht vielleicht aus? Man konnte aus den Gerüchten einen eigenen Roman machen und es war Karyu unangenehm, dass so über ihn geredet wurde. Kirito hingegen sah es lockerer, was ihn erstaunte. Vielleicht schien der Sänger nur davon auszugehen, dass schon niemand hinter die Kulissen schauen konnte. Was privat war, blieb bei Kirito auch privat. Bisher, auch nach mittlerweile drei Jahren, wussten selbst die restlichen Angelo-Mitglieder nicht, was sich wirklich abspielte. Sie waren auch nicht mehr allzu interessiert daran, es zu erfahren. Während Karyu über diese Situation gegrübelt hatte, waren sie in Shinagawa angekommen. Langsam stieg er aus; Kirito war bereits draußen und verabschiedete sich von Okumura. Karyu selbst nickte dem Fahrer nur knapp zu. Heute war er zu aufgewühlt und durcheinander, als dass er zu richtigen Gesprächen bereit war. Gemeinsam mit Kirito sah er dem schwarzen Van hinterher, und er blieb weiterhin stehen, auch wenn der Sänger bereits die Auffahrt hoch zu seiner Wohnung ging. Es war nach Mitternacht und keiner weiter auf der Straße zu sehen. Erst als der Sänger stehen blieb und zu ihm sah, setzte auch er sich in Bewegung und folgte ihm. Es fiel ihm schwer, sich zu bewegen. Den Grund dafür kannte er nicht. Natürlich hatte er sich bei dem kurzen Auftritt von D'espairsRay und dem kurz darauf folgenden, längeren von Angelo verausgabt, und das sowohl körperlich als auch emotional, aber hatte schon ganz andere Konzerte bestritten, die ebenfalls Spuren hinterlassen hatten. Nein, es war nicht die Anstrengung der zwei Auftritte bei dem Event gewesen, was ihn so aus der Bahn warf. Nur langsam folgte er Kirito, der ihm unauffällige Blicke über die Schulter zuwarf, wie um sich zu vergewissern, dass er nicht wieder grundlos stehen blieb. Schweigend betraten sie die stille Wohnung im dritten und letzten Stock. Während es in den unteren Etagen jeweils zwei Wohnungen gab, erstreckte sich jene im dritten über das ganze Stockwerk. Kirito lebte allein darin, doch auch wenn die Wohnung somit eindeutig zu groß für eine Person war, hinterfragte niemand die Entscheidung des Sängers, dort zu leben - er hatte das Geld und er war nun mal extravagant. Karyu zog sich die Schuhe aus und betrat den Flur, in welchem Kirito das Licht angeschaltet hatte. Es war ein warmes, gedämpftes Licht, wie es auch in der restlichen Wohnung installiert war. Der Ältere bevorzugte spärliche Beleuchtung, die die Räume schummrig, aber trotzdem heimelig erscheinen ließen. Auch Karyu konnte dem etwas abgewinnen. Dies war neben der luxuriösen Größe und Ausstattung ein weiterer Grund, weswegen er gern herkam: die Atmosphäre, die vor allem abends hier herrschte, in den dunklen Stunden. Man fühlte sich geborgen. Während er durch den Flur streifte, hörte er es im Wohnzimmer rascheln, weswegen er nachsah. Kirito kramte im Halbdunkeln in der Minibar herum, in welcher er neben edlem Alkohol auch verschiedenste Snacks aufbewahrte. Karyu seufzte leise, als der Ältere ihm eine kleine Packung mit schokoladenüberzogenen Macadamianüssen in die Hände warf. "Iss ein paar davon. Wir wissen beide, dass dich das etwas beruhigt", sagte Kirito mit einer Stimme, die keine Widerrede duldete. Sie ließen sich, noch immer im Halbdunkeln, auf der weißen Ledercouch nieder, die in der Ecke des Zimmers stand. Kirito machte keine Anstalten, das Licht hier anzuschalten - es würde wohl dabei bleiben, dass die Lampe im Flur auch dieses Zimmer würde erhellen müssen. Heute bevorzugte der Sänger offenbar die Dunkelheit - oder tat er es gar wegen Karyu? Denn der Gitarrist fühlte sich so ganz wohl. An diesem Abend war ihm nach verstecken zumute. Er fühlte sich wie ein verletztes Tier, das seine Wunden in Ruhe lecken musste. Stumm schob er sich eine Nuss nach der anderen in den Mund, genoss die schmelzende Schokolade auf seiner Zunge, bevor er die Nuss zerkaute. Kirito beobachtete ihn lediglich dabei. Karyu hatte schon fast die Hälfte der Tüte geleert, als ihn ein anderer Drang überkam. "Ich muss eine rauchen", verkündete er und war schon aufgestanden, doch umfasste Kirito für einen Moment seinen Unterarm, weswegen er inne hielt. "Karyu, du hast heute schon zwei Schachteln geraucht. Zwei Schachteln. Das ist genug." Der Gitarrist nagte an seiner Unterlippe und nahm wieder Platz. "Iss noch ein paar Nüsse." Zustimmend griff er wieder in die Tüte, während er sich langsam zurück lehnte. "Ich hatte gehofft, dich nie wieder so erleben zu müssen. Ich dachte wirklich, dir mit diesem Auftritt etwas Gutes zu tun. Es tut mir leid", sagte der Sänger plötzlich, woraufhin Karyu aufsah. "Es tut dir leid? Dann war das Ganze also doch keine gute Idee. Es war die falsche Entscheidung gewesen, aufzutreten." Doch Kirito schüttelte den Kopf. "Nein, so meine ich das nicht. Es gab hier kein richtig oder falsch. Kein schwarz oder weiß. Es ist eine Grauzone. Und wir alle hatten reichlich darüber nachgedacht, ob wir den Versuch wagen. Du bist sogar bis jetzt zu keiner wirklichen Meinung gekommen, und das Event ist sogar schon vorbei. Ich hätte euch, vor allem dir, mehr Zeit einräumen sollen. Du hast dich gedrängt gefühlt. Das hätte ich besser im Überblick haben müssen. Ich hätte mehr auf dich achten sollen", sagte Kirito leise, während sie sich ansahen. Karyus lange Finger hatten in der Tüte inne gehalten, nun zog er sie langsam, ohne eine Nuss, heraus und neigte den Kopf. "Du kannst nicht immer auf mich aufpassen. Ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen und für sie grade stehen", erwiderte er. Kiritos Gesichtsausdruck wurde ernster und er nickte. "Da hast du ganz Recht. Es wird der Tag kommen, an dem ich nicht mehr immer für dich da sein kann, wenn du mich oder überhaupt jemanden brauchst. Aber ich bin der Leader dieser Band, ich bin derjenige, der verantwortlich ist für die Events, die wir veranstalten und für die Bands, die auftreten." Kirito sah ihn eindringlich an. "Der heutige Abend ist hervorragend gelaufen. Es hätte nicht besser sein können, das weißt du. Bis auf die Tatsache, dass du nun völlig durch den Wind bist. Auf der Bühne hast du dich großartig geschlagen bis zu dem Moment, in dem Hizumi beim letzten Song gemeinsam mit uns auf der Bühne stand. Seitdem hast du kaum etwas gesagt oder dich bewegt. Du bist völlig in Gedanken versunken, wie vor drei Jahren. Warum? Gerade weil es so gut war?", wollte der Sänger wissen, woraufhin Karyu sofort nickte. "Genau", murmelte er nur und griff nach einer weiteren schokoladenüberzogenen Nuss. Kirito hatte ihn durchschaut, hatte wie so oft den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch wenn ein Teil in ihm sich weigerte, dem Älteren die Wahrheit zu sagen, da es ihn verletzen oder enttäuschen könnte, er musste es dennoch loswerden. Er musste es sich selbst eingestehen. "Wieder mit ihnen auf einer großen Bühne zu stehen, unsere Songs zu spielen und die Begeisterung der Fans zu spüren, das erinnerte mich daran, was jeder einzelne von uns verloren hat. Heute war das, was ich so vermisse, zum Greifen nah. Ich will es zurück haben", sagte er leise, während er mit starrem Blick die Wand gegenüber fixierte. Kirito nickte langsam, während sein Blick sich veränderte. Als Karyu das bemerkte, konnte er nicht definieren, wie der Sänger ihn nun anschaute. Mitleidig? Enttäuscht? Oder war es etwas ganz anderes? "War dir denn nicht vorher klar, dass so etwas passieren könnte? Hast du dich nicht darauf eingestellt, deine Band wieder zu vermissen?", wollte der Ältere schließlich mit einem angedeuteten Stirnrunzeln von ihm wissen. Auch Karyus Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. "Doch, das war mir bewusst. Das ist wohl ganz natürlich, wenn man Erinnerungen plötzlich wieder leben kann. Aber...dass das Gefühl so unerträglich sein würde...die Sehnsucht so stark, damit habe ich nicht gerechnet. Ich dachte, ich könnte besser damit umgehen. So wie die Anderen." Kirito zog einen Mundwinkel nach unten und neigte den Kopf. "So wie Zero und Tsukasa, denke ich. Sie haben ihre neue Band und fühlen sich dort sehr wohl. Das kann ich verstehen. Aber Hizumi, denkst du nicht, dass er genau wie du fühlt?" Karyu lächelte bitter. "Wir sollten nicht gleich empfinden. Ich habe ja dich. Ich habe Angelo, und damit war ich zufrieden." Er benutzte eher unbewusst die Vergangenheitsform, bemerkte gar nicht, wie diese Worte in ihrer Ehrlichkeit den Sänger schmerzen könnten. Dieser schwieg für einen Moment, eher er nachhakte. "Warst du denn glücklich?" "Ja.." "Das glaube ich nicht. Wenn du wirklich glücklich und zufrieden bei uns gewesen wärst, würdest du dich jetzt nicht so durcheinander fühlen. Das einzige was ich für dich tun konnte, war, dir Ablenkung und Beschäftigung zu geben. Du konntest weiterhin Musik machen und auf der Bühne stehen. Wir haben dich aufgemuntert, mehr konnten wir nicht verrichten", meinte Kirito leise. "Du warst nicht mit ganzem Herzen dabei, auch wenn du es versucht hast." Kirito hob eine Hand, als Karyu zu einer Erwiderung ansetzen wollte. "Das ist in Ordnung. Ich hatte mir zwar mehr erhofft, aber ich hatte von Anfang an auch die leise Befürchtung, dass so etwas eintreten könnte - dass du dich trotz allem nach der Vergangenheit sehnst." Der Sänger hob leicht die Schultern und deutete ein schiefes Lächeln an, welches schnell wieder von seinen Lippen schwand. Karyu schwieg und blickte den Blonden für einen Moment an, dann schaute er zu Boden. Es war nicht direkt Scham, was er empfand, aber er hatte Kirito enttäuscht, und dabei hatte dieser so viel für ihn getan. Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Er wartete darauf, dass Kirito noch etwas sagte, aber das geschah nicht, weswegen er schließlich seufzte. "Es tut mir leid", setzte er dann an, denn die Sache wollte er nicht so im Raum stehen lassen. Doch Kirito winkte ab und griff nach der Nusstüte. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Für seine Gefühle entschuldigt man sich nicht. Ich wusste, was passieren könnte, und wir alle wussten, wie sehr du an D'espairsRay gehangen hast. Und immer noch hängst." Der Sänger lächelte ihn beruhigend an und fasste in die Packung Nüsse - um dann schockiert zu Karyu aufzusehen. "Sag mal! Du hast ja alle aufgegessen!" Er starrte in die Tüte hinein, aber sah vermutlich nichts, da es ja immer noch recht schummrig im Wohnzimmer war. "...tut mir leid", wiederholte Karyu mit eingezogenem Kopf. Diesmal sagte der Sänger auch nichts dagegen, war Karyu ja nun mal wirklich schuld daran, alle schokoladenüberzogenen Nüsse verzehrt zu haben. Kirito stand auf und suchte den Mülleimer in seiner Küche auf, um die leere Tüte zu entsorgen. Die kurze Abwesenheit nutzte Karyu aus, um nach seinem Handy zu greifen. Er hatte Nachrichten von Hizumi drauf. Der Kleinere schien immer noch aufgekratzt zu sein. Schief lächelnd antwortete er darauf, schrieb ihm, dass er gut zu Hause angekommen war und ließ aus, dass er eigentlich bei Kirito war. Am Ende dachte Hizumi noch, alle feierten, und das ohne ihn. Zero und Tsukasa tranken mit Sicherheit noch ein wenig zusammen, hatten aber morgen auch schon wieder Termine; er selbst hatte aufgrund des morgigen Angelo Konzerts dafür keine Zeit. Es war wichtig, sich vor dem Auftritt genügend auszuruhen. Es tat ihnen leid, dass sie nicht gemeinsam etwas feiern konnten. Das würden sie aber sicher nachholen. »Natürlich wiederholen wir so einen Auftritt schnellstmöglich! Das nächste Mal mit einem Lied mehr!« »Mindestens eines mehr! Bis wir die Möglichkeit zu einem nächsten Konzert haben, bin ich bestimmt schon wieder fit und kann mehr machen«, versicherte Hizumi ihm, aber wirklich vertrauen tat er darauf nicht. Mittlerweile kannte er ihn ja, auch die neue, verschwiegene Seite. Er war vorsichtig geworden. Natürlich unterstellte er ihm nicht jedes Mal eine Lüge, aber genoss die Aussagen unter Vorbehalt. Als Kirito zu ihm zurückkehrte, legte er das Handy beiseite und sah auf. "Alles in Ordnung?", erkundigte sich der Sänger, woraufhin er nickte. "Hizumi hat sich nur nach unserem Heimweg erkundigt." Kirito seufzte. "Ja, dieser Stau auf der Brücke war wirklich anstrengend. Ich hätte doch gedacht, dass sie das innerhalb von 8 Stunden lösen, aber diesmal hat da offenbar jemand geschlafen", sagte er und setzte sich wieder neben ihn. "Also möchtest du noch über etwas reden?" Sofort schüttelte er den Kopf. "Nein...nein, ich hab für heute genug davon. Erstmal möchte ich alles sacken lassen und dann sehen wir weiter." Kirito nickte verständnisvoll. "In Ordnung, das kann ich nachvollziehen." Er lächelte ihn leicht an. "Ich möchte aber noch was naschen. Und da du meine Nüsse alle auf einmal geleert hast, darfst du jetzt Nachschub holen gehen. Und dann zocken wir noch was Schönes.“ Karyu grinste schief. Kirito klang wieder sehr befehlshaberisch, das hatte er ja so vermisst. Er würde es demütig erledigen, denn das Angebot, danach noch etwas auf der Konsole zu spielen, war verlockend. Dass Kirito ein kleiner Gamer wie er selbst war, hatte ihn anfangs überrascht, schließlich war der Sänger auch nicht mehr der Jüngste, aber umso mehr hatte Karyu sich gefreut, in der Band jemanden mit dieser Gemeinsamkeit zu haben. „Schön, bis gleich. Mach schon mal alles startklar.“ Kirito nickte, während sie gemeinsam aufstanden. „Verlauf dich nicht und bleib vor allem nicht alle naselang stehen, um zu träumen. Beeil dich, ja?“ Wieder dieser strenge Ton, der Karyu aber nicht störte, denn er wusste mittlerweile, dass es einfach Kiritos Art war - dass es nicht böse gemeint war. „Aber ja doch, Chef.“ Er wich der drohenden Kopfnuss durch Kirito grinsend aus und flüchtete aus der Wohnung. =========================== Dieser One-Shot wird zu gegebener Zeit eine längere Story folgen. Sie wird aus Hizumis Sicht erzählt werden und spielt ein Jahr nach dem Intersection-Event von Angelo - also 2015. Da werden sich D'espairsRay selbst präsentieren, wenn ihr versteht ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)