Bonnie & Clyde von ZitroneneisSaly (Langeweile & Geldsorgen) ================================================================================ Kapitel 7 --------- Einige Minuten lang beobachtet sie die vorbei ziehende Landschaft, durch das restliche Stück des Fensters von der Fahrerseite, da es auf der Rückbank keine eigenen Fenster gibt. Die Türen des Wagens sind relativ lang und so schließen sie erst kurz vor dem Beginn der Rückbank ab, so dass es für die Rückbank trotzdem gute 10-15 Zentimeter Fenster gibt. Leise seufzt sie auf, ehe sie ihre Perücke von ihren Haaren löst und schließlich von ihrem Kopf zieht und auf seine Reisetasche wirft. „Mit wem hast du gesprochen, meiner Mutter oder meinem Vater?“, erkundet sie sich plötzlich und auch für sich selbst überraschend. „Deinem Vater, aber deine Mutter hat man verzweifelt weinen hören.“, antwortet Sasuke ihr sogleich. „Wie hat er geklungen?“, will sie weiter wissen, obwohl sie es sich schon denken kann. Immerhin ist sie sein Baby, sein kleines süßes Mädchen, dem keine Fliege etwas zuleide tun darf. „Verzweifelt, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, besorgt.“, zählt er ihr kurz auf, ehe sie kurz seinen Blick auf sich spüren kann. Die Haruno lacht auf. „Das war so klar.“, gibt sie lachend von sich. „Wieso fragst du? Bereust du es etwa und vermisst sie?“, vernimmt sie von ihm vorne eine Frage. „Nein, kein Stück.“, lächelt sie zufrieden, „Und sie sollten auch endlich lernen ohne mich auszukommen. Ich werde nicht ewig bei ihnen bleiben, auch wenn sie mir ständig Männer in meinem Alter vorstellen, wollen sie doch nicht das ich eine Beziehung habe und schließlich kaum noch Zuhause sein werde.“, antwortet sie, erzählt es aber am Schluss mehr sich selbst. Denn so ist es auch. Ihre Eltern wollen sie einfach nicht loslassen. Immerhin ist sie das kleine Nesthäkchen, was beschützt werden muss. Belustigt schnaubt sie darüber. Sie lieben sie einfach viel zu sehr und zeigen dass auch gerne und in jeder Sekunde. Der Blick der Grünäugigen richtet sich vom Fenster nach vor zum Uchiha. Seine Eltern müssen das nicht so zu Schau stellen und wenn sie es sich recht überlegt, hat sie seine Eltern noch nie gesehen. Leben sie wo anders, oder gehen sie einfach nicht gerne auf diese ganzen Feiern aus ihrer Gesellschaftsschicht? Aber irgendwie hat sie auch noch nie irgendetwas von ihnen gehört. Vielleicht gehören sie nicht zu ihrer Gesellschaftsschicht, was aber unlogisch wäre, da Sasuke zumindest ein gewisses Startkapital gebraucht hat um ein so erfolgreicher Investor geworden zu sein. Haben Sie sich vielleicht gestritten und reden nun nicht mehr Miteinander. „Sag mal, Sasuke.“, erhebt sie ihre Stimme wieder, „Was ist eigentlich mit deinen Eltern?“ Es wundert sie nicht dass sie sich darüber noch nie Gedanken gemacht hat, aber immerhin hat sie ihn bevor er sie entführt hat auch nicht leiden können. Aber jetzt interessiert es sie schon, immerhin kennt er ihre Eltern und muss sogar seine Stimme verstellen, wenn er als ihr Entführer mit ihnen spricht. „Was soll mit denen sein?“, kommt von ihm eine Gegenfrage, während er weiter auf die Straße nach vorne blickt. „Ich habe gerade bemerkt das ich nichts von deinen Eltern weiß oder von deiner Familie. Hast du Geschwister?“, fängt sie nach einem Moment, in dem sie sich genau überlegt was sie sagt. „Einen Bruder.“, unterbricht der Schwarzhaarige sie direkt. „Und wo ist deine Familie? Gehören sie nicht unserer Gesellschaftsschicht an? Was irgendwie komisch wäre, denn irgendwo her musst du ja dein Startkapital haben. Leben Sie in einem anderen Land, vielleicht in Europa?“, fragt sie interessiert weiter. „Sie sind tot.“, antwortet er ihr ohne mit der Wimper zu zucken, wendet seinen Blick aber für einen Moment aus dem Fahrerfenster. Ungläubig und mit großen Augen blickt sie ihn an. „Sind sie wirklich tot oder hast du dich mit ihnen zerstritten und sie sind nur für dich gestorben?“, erkundet sie sich kleinlaut, weil es doch eigentlich eine blöde Frage ist, aber heutzutage sagt man gerne dass jemand gestorben ist, wenn man sich mit ihm zerstritten hat. Ein Laut kommt über seine Lippen, als wollte er auflachen, was er nicht tut, nur sein rechter Mundwinkel hat sich gehoben. „Nein sie sind wirklich tot.“, entgegnet er ihr beinahe gelassen. „Oh, das tut mir Leid.“, murmelt sie ihm leise zu. „Ist schon okay.“, meint er in einem Tonfall als würde er abwinken. „Du scheinst relativ gut damit klarzukommen.“, bemerkt die Grünäugige sogleich. „Es ist auch schon lange her.“, seine Schultern zucken kurz nach oben. „Willst du mir davon erzählen?“, fragt sie weiter, weil es sie nun doch irgendwie interessiert, was passiert ist das seine ganze Familie tot ist. Kurz seufzt Sasuke auf und wirft einen Blick zu ihr nach hinten. „Nein.“, schüttelt er den Kopf. „Na gut.“, erwidert sie, immerhin will sie ihn zu nichts drängen was er nicht will. Vielleicht schafft er es auch nur nach außen hin diese gelassene Maske zu tragen, aber mehr als diese typischen beinahe Small-Talk-Gespräche darüber schafft er nicht, da es ihn innerlich einfach nur fertig macht. Genau das wäre etwas was sie jemandem wie ihm zutrauen würde und wie es wahrscheinlich auch ist, dass er keinen an seiner Trauer teilhaben lässt. Wer weiß wie lang das wirklich her ist? Vielleicht zwei Jahre oder mehr. Sie weiß es nicht, aber sie würde es gerne wissen, sie würde ihn gerne verstehen. Leise seufzt sie auf, ehe sie über sich selbst verwundert eine Augenbraue hebt. Seit wann will sie ihn verstehen. Bis vor wenigen Stunden war es ihr noch egal, da er sich ihr gegenüber wieder so distanziert, trotz der gemeinsamen Nacht. Sie verlangt ja auch nicht dass er direkt mit ihr eine Beziehung eingeht und sie abgöttisch liebt, aber er könnte trotzdem freundlich und lieb ihr gegenüber sein, sowie er es gestern war, nachdem sie ihn vor dem Strafzettel bewahrt hat, oder am Morgen, als sie beide aufgewacht sind, bevor er in der Dusche, wohl, zur Besinnung gekommen ist. Leicht schüttelt sie über sich selbst den Kopf, ehe sie das neue Magazin und die beiden Bücher abwechselnd betrachtet. Schließlich entscheidet sie sich für das bereits angefangene, fast ausgelesene Buch und legt den Rest zur Seite, ehe sie es sich auf der Rückbank gemütlich macht. Etwas Ablenkung von ihren wirren Gedanken ist sicherlich gut, abgesehen davon will sie endlich erfahren ob sie den Typen bekommt oder nicht, oder viel mehr wie sie ihn bekommt, da sie bevor sie ein Buch kauft immer den letzten Absatz liest um zu erfahren wie es ausgeht, weil wenn in der Inhaltsangabe zwei Typen erwähnt werden, zum Beispiel ein neuer Kerl in der Stadt und der andere ihr Ex, und sie kommt mit ihrem Ex zusammen mag sie das Buch nicht. Dann kauft sie es auch nicht, weil ihr meistens die neue Liebe besser gefällt und sie ist nicht unbedingt erpicht von all dem Trennungsschmerz lesen, bis die Protagonistin merkt, dass sie ihn doch noch liebt und sie es trotz all dem Liebeskummer noch einmal mit ihm versuchen will und alles plötzlich viel besser ist. Das gibt es in der heutigen Zeit im realen Leben viel zu oft. Die ersten paar Minuten fällt es ihr noch schwer sich auf ihr Buch zu konzentrieren, ihre Gedanken driften immer wieder zu dem ab, was Sasuke ihr gerade gesagt hat. Im Grunde genommen ist er Waise, was für sie eines der schlimmsten Dinge wäre, auch wenn ihre Eltern ihr ziemlich am Nerv gehen, aber nie wieder mit ihnen zu sprechen oder sie nie wieder zu sehen, wäre für sie trotzdem schlimm. Sie schluckt leicht, als sie den Blick des Uchihas auf sich spüren kann, hoffentlich sieht man ihr ihre Gedanken nicht an, er braucht nicht zu wissen dass sie diese Tatsache doch etwas mitnimmt. Aber natürlich ändert das nun nichts an ihrer Einstellung zu diesem unerwarteten Urlaub, ihre Eltern verdienen es als eine kleine Strafe. Schließlich schafft sie es doch sich auf die letzten Kapitel ihres Buches zu konzentrieren und auch das Gefühl, von Sasuke beobachtet zu werden verschwindet schließlich wieder. Die Sonne steht schon relativ tief, als die Haruno von ihrem neuen Buch aufblickt, welches sie direkt angefangen hat zu lesen, als sie ihr alter beendet hat. Ihr Blick wandert über die Umgebung. Vor ihnen erhebt sich eine Stadt am Horizont. Der Farben der untergehenden Sonne lassen die Wolken über dieser rosa erscheinen und nur ganz am Horizont, wo sich Berge erheben, scheint der Himmel in Orangetönen sowie die Spitzen der Berge. „Wo sind wir?“, erkundet sich Sakura etwas beeindruckt von dem Ausblick, am liebsten würde sie davon ein Foto machen. „El Paso.“, antwortet der Schwarzhaarige ihr, während sie sich darum kümmert wieder ihre Perücke ordentlich auf ihrem Kopf zu fixieren. „Das klingt aber sehr spanisch.“, bemerkt sie und legt ihre Unterarme schließlich auf den Rückenlehnen der vorderen Sitzreihe ab, um sich zwischen diesen etwas vorzubeugen. „Es liegt ja auch direkt an der Grenze zu Mexiko. Der Rio Grande dient als Grenze, dahinter liegt die Stadt Juarez in Mexiko.“, erklärt Sasuke ihr kurz. „Können wir dorthin fahren? An den Rio Grande meine ich.“, fragt sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, welches ihre Bitte ausdrückt. Kurz bewegt sich sein Kopf nach rechts zu ihr, betrachtet sie einen Moment, ehe er wieder nach vorne blickt. Seine Schultern zucken kurz nach oben. „Klar. Ein kleine Pause kann nicht schaden, wir können hier auch zu Abend essen und wir sollten sowieso auch noch tanken.“, meint er gelassen. „Klingt gut.“, nickt Sakura leicht lächelnd und betrachtet interessiert die Stadt um sich in die sie gerade einfahren. „Warst du schon mal hier, dass du so viel weißt?“, forscht sie weiter nach, während sie alles mustert und begutachtet. „Nein, aber ich habe mich über die Städte informiert durch die ich geplant habe zu fahren.“, antwortet er ihr darauf und sein Mundwinkel hebt sich leicht. Verstehend nickt die Rosahaarige und blickt sich weiter um, die Stadt schaut in dem Licht der Untergehenden Sonne so rosa-violett aus. Ein amüsiertes Glucksen kommt über ihre Lippen. Wenn es immer nur so laufen würde wie ihre Eltern wollten, hätte sie das hier nie gesehen. Ja, ja ihre Eltern, wenn es nach ihnen ginge würde sie die Welt wohl nie sehen. Dank der Entführung durch den Schwarzhaarigen sieht sie nun zumindest einen Teil von Amerika, während ihre Eltern wohl Zuhause sitzen und Angst um sie haben, dass sie vielleicht schon nicht mehr lebt. Das Lächeln verschwindet von ihren Lippen. Bei ihren Eltern kann es schon sein dass sie so etwas denken und Sasuke hat vorhin auch nicht die Möglichkeit geboten oder nur erwähnt dass es ihr gut geht. Auch wenn ihre Eltern sie Nerven, so etwas haben sie nicht verdient, diese Angst. Sie sollte sie anrufen, irgendwie mit ihnen in Kontakt treten. Nachdenklich lässt sie sich auf die Rückbank fallen. Aber sie so einfach zu kontaktieren geht nicht, immerhin ist sie ein Entführungsopfer, sie müsste schon geflohen sein um eine Chance dazu zu haben sie anzurufen. Das müsste sie aber vorspielen. Entflohen zu sein. Wie kann man das vorspielen, am Telefon? Nachdenklich kratzt sie mit ihrem Fingernagel sanft über ihr Kinn. Es würden zwei Wörter reichen und dann müsste das Telefonat unterbrochen oder beendet werden. Ihr Blick fällt auf den Uchiha, er müsste bei der ganzen Sache mitspielen. Hmm… Die Grünäugige öffnet seine Reisetasche und zieht ihre Handtasche heraus, die sie auch darin verpackt hat, öffnet auch diese und zieht zwischen den Kondomen und ihrem Make-Up ihr Smartphone heraus. Ihr Daumennagel tippt nachdenklich auf den ausgeschalteten Touchscreen, ehe sie das Gerät beinahe zu polieren um fast alle Fingerabdrücke zu entfernen. Gleichzeitig könnte man ihre geplante Aktion auch nutzen um etwas Verwirrung zu stiften. „Wir sind da.“, verkündet der Schwarzhaarige plötzlich von vorne und lässt sie aus ihrem Tun aufschrecken. „Hm?“, gibt sie nur kurz von sich und blickt sich um, während Sasuke den Wagen anhält. Rechts von ihnen geht es eine Böschung hinab, während ein paar Meter vor ihnen eine Brücke über den Rio Grande führt. „Gut.“, murmelt die Haruno, öffnet die Beifahrertür, steigt für einen Moment aus, aber nur um den Beifahrersitz wieder nah hinten zu klappen und sich auf diesen zu setzen und die Tür wieder zu schließen. „Willst du nicht aussteigen und dich umsehen, oder so?“, erkundet er sich verwundert und hebt eine Augenbraue. „Gleich, davor müssen wir noch etwas erledigen.“, lächelt sie ihm zuckersüß zu. Seine Augenbraue wandert noch ein Stückchen weiter rauf. „Kannst du mal deine Stimme verstellen?“, bittet sie ihn weiter. „Wozu?“, fragt er nun sichtlich verwirrt. „Vertrau mir einfach.“, winkt sie mit einem Lächeln ab, während sie ihr Smartphone einschaltet, „Also. Möglichst so dass man dich nicht daran erkennt.“ Mit einem Seufzen schließt Sasuke für einen Moment lang die Augen, ehe er sie wieder anblickt. „Und wozu das Ganze?“, erkundet er sich mit einer tiefen Stimme, die sie ihm gar nicht zugetraut hätte. „Siehst du gleich. Behalt diese Stimme aber bei.“, lächelt sie ihm zu, entsperrt ihre Simkarte und wählt, während er sich etwas gelangweilt umsieht. Die Haruno lächelt zufrieden und hält sich das Smartphone ans Ohr, ehe sie sich leise räuspert und wartet dass der Anruf angenommen wird. Ein kurzes Klacken ertönt aus dem Gerät, ehe sie eine Frauenstimme vernimmt. „Sakura?!“, hört sie ihren gerufenen Namen durch die Leitung. „Mama?!“, ruft sie panisch und ängstlich zugleich. Sofort reist der Uchiha seinen Kopf zu ihr herum. „Hey was machst du da?“, ertönt seine verstellte Stimme, während er nach ihrem Smartphone greift und sie sogleich auflegt. Ein Grinsen auf ihren Lippen blickt sie zu ihm. „Sehr gut.“, lächelt sie ihm zufrieden zu. „Was sollte der Scheiß?“, kommt es etwas fassungslos von ihm. „Dieser Scheiß hilft dir in zweierlei Hinsicht.“, erklärt sie gelassen und wischt erneut über ihre Smartphone, ehe sie es in ein Taschentuch einwickelt. „Zum einen, wissen meine Eltern nun das es mir gut geht und ich noch am Leben bin und auch das FBI weiß es nun, denn diese werden versuchen meine Eltern zu überzeugen nicht zu bezahlen, aber jetzt werden meine Eltern alles daran legen zu bezahlen und zweitens können wir so das FBI nun ein bisschen ablenken. Du willst nach Houston aber sie werden denken wir sind auf dem Weg nach Mexiko.“, mit diesen Worten steigt sie schließlich aus dem Wagen aus und geht die Böschung hinab, ihr Handy im Taschentuch eingewickelt in der Hand. „Das ist der Rio Grande?“, erkundet sie sich beinahe etwas enttäuscht, als Sasuke neben ihr zum Stehen kommt und ebenso auf den kleinen Fluss, beinahe schon Bach hinab blickt. „Ja. Siehst du die Brücke da vorne? Wenn du die überquerst bist du in Mexiko.“, dabei deutet der Schwarzhaarige auf die Brücke ein paar Meter vor ihnen. Verstehend nickt die Grünäugige und geht noch weiter hinab, bis sie am Ufer des Flusses steht. „Und was hast du nun vor?“, erkundet er sich bei ihr und bleibt ebenso am Ufer stehen. „Hier.“, lächelnd hält sie ihm ihr Handy entgegen. Verwundert nimmt er es an sich. „Du kannst weiter werfen. Bei dir landet es sicher in Mexiko, ich werfe es wahrscheinlich nur ins Wasser.“, erklärt sie ihm kurz und nickt mit dem Kopf nach vorne. Seine Augenbraue wandert nach oben. „Sie werden das Handy orten und wenn sie es finden, liegt es an der Grenze in Mexiko, ergo werden wir wohl nach Mexiko gefahren sein.“, meint sie und sucht sich einen Stein vom Ufer. „So eine Raffinesse hätte ich dir gar nicht zugetraut.“, bemerkt Sasuke. „Schau aber dass du das Taschentuch behältst oder es im Wasser landet, da sind deine Fingerabdrücke drauf, auf dem Handy nur meine.“, fügt sie noch hinzu, sucht sich einen flachen Stein und blickt mit einem Lächeln zu ihm auf, übergeht sein Kompliment einfach und wirft den Stein dann zum Wasser, über welches er mit drei Sprüngen flitscht. „Guter Wurf.“, bemerkt der Schwarzhaarige beinahe anerkennend. „Danke, du bist dran.“, lächelt sie ihm zu und beobachtet wie er kurz ans andere Ufer blickt. „Hoffentlich geht es nicht kaputt.“, lässt er noch verlauten , ehe er ausholt und das Smartphone soweit wie möglich wirft, dabei aber das Taschentuch mit dem Daume runterzieht. Einen Meter nach dem Ufer, auf der anderen Seite des Flusses, kommt das Handy auf und hüpft noch einmal, ehe es in der Wiese liegen bleibt. Mit einem Lächeln, wirft die Rosahaarige nun einen Stein, welcher ziemlich nah am anderen Ufer ins Wasser fällt. Etwas enttäuscht seufzt sie auf ehe sie einen neuen Stein nimmt und ihn ebenfalls wirft, welcher wieder im Wasser landet. Erst der dritte landet knapp hinter dem Ufer, in der Wiese. „Jaha!“, erfreut springt Sakura auf, sie hat es geschafft. „Ich hab es geschafft. Ich habe einen Stein in ein anderes Land geworfen!“, freut sie sich lachend, ehe sie langsam verstummt und zum Uchiha schaut, dessen Blick sie auf sich ruhen spürt. Ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen, während er sie bei ihrem beinahe kindischen Freudentanz beobachtet. Auch auf ihre Lippen stiehlt sich ein Lächeln, ehe der Schwarzhaarige sich hinab beugt und ein paar Steine aufsammelt, sich dem Wasser zuwendet und sie ebenfalls über dieses flitschen lässt. Auch Sakura sammelt sich wieder ein paar flache Steine und lässt sie über das Wasser flitschen. „Du nennst deine Mutter wirklich Mama?“, erkundet sich ihr Entführer schmunzelnd, als er seinen letzten Stein übers Wasser flitschen hat lassen. „Nur wenn ich Angst habe oder verzweifelt bin.“, zuckt sie die Schultern und blickt zu ihm auf, wendet sich ihm aber schließlich ganz zu. „Also hast du oft Angst?“, erkundet er sich neckisch bei ihr. „Nein, meine Eltern treiben mich nur so sehr in den Wahnsinn das ich vor lauter Wut schon dauernd verzweifle.“, erklärt sie dem Schwarzhaarigen, welcher amüsiert auflacht. „Lass uns was Essen und weiter fahren.“, nickt er mit dem Kopf und einem leichten Lächeln in Richtung des Wagens. Zustimmend nickt auch die Haruno und geht mit ihm schließlich wieder die Böschung hinauf und sie steigen in den Wagen ein. „Willst du in ein Diner, oder FastFood?“, vernimmt sie seine Frage, kurz nach dem er das Auto wieder in Bewegung gesetzt hat. Seine freundliche Seite scheint gerade wieder durch. Sakura lächelt leicht. „Lass uns in ein Diner gehen.“, entscheidet sie schließlich und lehnt sich zurück. Sasuke nickt kurz, um ihr zu zeigen dass er es wahrgenommen hat und lenkt dann den Wagen schweigend weiter, die Straße entlang. Es dauert nur ein paar Minuten bis auf der rechten Straßenseite ein leuchtendes Schild auf das dortige Diner verweist. „Glaubst du wir sind noch in der Stadt, wenn die Polizei mit Blaulicht zu meinem Handy rast?“, erkundet sich die Rosahaarige etwas gelangweilt und fährt sich mit der Hand durch die Haare der Perücke. Der Uchiha parkt den Wagen auf einer der freien Flächen und stellt den Motor aus. Sogleich öffnet die Grünäugige die Tür und steigt aus, dreht sich um und schließt sie wieder. Auch er steigt aus und schließt die Tür, ehe er den Wagen absperrt. „Meinst du wirklich dass sie mit Blaulicht dorthin fahren werden?“, stellt er eine Gegenfrage. „Wäre schon möglich, immerhin wäre die Chance dass ich noch in der Nähe wäre groß und mit Blaulicht dürfen sie schneller fahren.“, überlegt die Haruno und umrundet den Wagen, während sie sich nachdenklich am Kinn kratzt und auf den Boden vor sich schaut, wobei ihr schließlich ein paar Schuhe in die Augen springt, welches zu ihrer rechten wartet. Verwundert blickt sie zu ihrem Entführer auf, welcher allem Anschein nach gewartet hat, bis sie auf seiner Höhe ist und sich nun ebenfalls in Bewegung setzt um mit ihr gemeinsam zum Eingang des Diners zu gehen. Durch die Fenster kann man sehen dass sich viele Menschen für ihr Abendessen hier eingefunden haben, oder im Fall der vielen Jugendlichen zum Abhängen. Schon von außen erspäht die Grünäugige einen freien Tisch an den sie sich setzten können, wenn er bis dahin nicht belegt sein wird. Sasuke tritt einen Schritt vor und zieht die Tür für sie auf, ehe er ihr den Fortritt lässt. Ein leichtes Lächeln legt sich auf ihre Lippen als sie ihn betrachtet. „Danke.“, meint sie nur kurz und steuert dann direkt auf den freien Tisch zu. Der freundliche Sasuke kratzt definitiv an der Oberfläche und möchte sich wieder zeigen. Sie versteht sowieso nicht warum er diesen immer so unterdrückt und verbirgt. Im Inneren des Diners steuert sie ohne groß nachzudenken, direkt auf den freien Tisch zu, den sie schon von außen erspäht hat. Noch während sie sich auf die schmale Sitzbank, auf die vielleicht zwei höchsten drei Personen passen, fallen lässt, angelt sie nach der Karte. Sie weiß schon längst was sie essen wird, ist nur die Frage ob sie das auch hier haben. Es dauert nur einen kurzen Moment, bis sie gesuchtes in der Speisekarte findet und diese an den Uchiha weiterreicht, welcher sich soeben mit einem leisen Seufzen auf der Sitzbank, ihr gegenüber, niederlässt. Sein Blick gleitet kurz durch den Raum, ehe er etwas genervt in die Karte blickt. Sie braucht sich gar nicht umzublicken, sie weiß und versteht warum er genervt ist. Vermutlich wollte er in Ruhe Abendessen und sich etwas ausruhen bevor sie weiter fahren, aber mit all den Teenagern hier drinnen, braucht man gar nicht mal an Ruhe denken, da sie eine größere Gruppe bilden und sich gut gelaunt und vor allem laut unterhalten. Sie kann bis hierhin hören wie die Jungs mit ihren Autos prahlen oder mit dem was sie am Tag so tolles gemacht haben, wahrscheinlich nur um die paar Mädels unter ihnen zu beeindrucken, welche doch lieber mit ihren Freundinnen über Nagellack und Lidschatten reden. „Guten Abend, wissen Sie schon was Sie essen wollen?“, taucht eine schlanke Frau mittleren Alters, mit einem freundlichen Lächeln bei ihrem Tisch auf. „Fried Chicken Strips und Pommes und dazu einen Eistee bitte.“, lächelt die Rosahaarige mit der braunen Perücke ebenso freundlich zurück und stützt anschließend ihren Ellenbogen auf der Tischplatte ab, während die Kellnerin alles ordentlich notiert. „Ein Fried Chicken Steak mit einer Cola.“, brummt Sasuke weniger freundlich zu der Frau und stellt die Karte zur Seite. „Einen Moment bitte.“, flötet die Frau und verschwindet vom Tisch. Der Schwarzhaarige stützt die Ellenbogen auf der Tischplatte ab und fährt sich mit beiden Händen übers Gesicht. „Du siehst müde aus. Soll ich vielleicht weiter fahren?“, bemerkt die Haruno und betrachtet ihn fragend. „Hm?“, er blickt auf und sie an. „Nein, geht schon, ich bin nicht müde.“, winkt er ab und lehnt sich anschließend zurück, „Ich muss nur nicht unbedingt diese Kiddies dort haben.“, fügt er hinzu und deutet mit seinen Blick in die Richtung der genannten Teenager, während er seinen linken Arm auf der Rückenlehne ablegt. Die Kellnerin kommt mit den bestellten Getränken an ihren Tisch, um diese kurz zu servieren und wieder zu verschwinden. „Danke.“, murmelt die Grünäugige ihr kurz zu ehe sie sich ihrem Entführer zuwendet, „Wir sind ja bald wieder weg.“, versucht sie ihn zu beschwichtigen, ehe sie ihr Kinn in ihre Handfläche stützt, „Ignorier sie einfach, du kannst doch sonst auch alles immer so schön und gut ignorieren.“, lächelt sie ihm zu, ehe sie ihren Blick durch das große Fenster nach draußen richtet und dort in den Himmel nach oben blickt um das Farbspiel des Sonnenuntergangs zu beobachten. Für ein paar Minuten kann sie wieder seinen Blick auf sich spüren, ehe dieses Gefühl verschwindet, kurz darauf aber eine Art Grunzen über seine Lippen kommt. Ungläubig blickt sie sich zu ihm um. „Was war das?“, fragt sie ihn perplex. Ein Schmunzeln liegt auf seinen Lippen mit welchem er von den Teenagern zu ihr blickt. „Die Mädchen starren dich total eifersüchtig an.“, berichtet er kurz. Sogleich dreht sich die Haruno um, als würde sie etwas bei den Jugendlichen hinten suchen, um einen Blick auf die erwähnten Mädchen zu erhaschen. „Hm. Ja, ich kann ihr Getuschel bis hier her hören.“, stimmt sie ihm zu und wendet den Blick auf die Kellnerin um, die mit einem Teller und einer Art Korb auf sie zukommt. „Dann wollen wir doch mal ihre Überzeugungen, dass ich nur Salat und fettarm esse, zerstören, nicht wahr?“, leicht grinst sie dem Schwarzhaarigen zu, der dies mit einem leichten Lächeln erwidert. „Bitte sehr.“, die Kellnerin stellt die beiden Gefäße vor ihnen ab, um im nächsten Moment wieder schnell zu verschwinden und sie beide nicht weiter zu stören. „Na dann.“, seufzt die Rosahaarige, etwas erleichtert da ihr Magen schon im Stillen immer wieder knurrt, und nimmt sogleich ein Pommes um davon abzubeißen und nach einem der Hühnerstreifen zu greifen. Das sie dabei wohl nicht ganz der Etikette entsprechend isst, ist ihr relativ egal, auch Sasuke scheint sich nicht daran zu stören, dass sie mit ihren Fingern isst, da sie auch kein Besteck bekommen hat, während er sich voll und ganz auf sein Fleisch konzentriert welches er mit dem Messer in mundgerechte Stücke schneidet. „Hey, das sind meine Pommes.“, gibt sie beschuldigend von sich, als seine Gabel in ihren Korb sticht und ein Pommes aufspießt. Gelassen steckt sich der Schwarzhaarige den Kartoffelstick in den Mund und kaut beinahe gut gelaunt darauf herum. „Du wirst es überleben.“, bemerkt er während er mit seiner Gabel wieder ein paar Pommes aus ihrem Korb aufspießt und auf seinen Teller legt. Leise schnaubt die Grünäugige, ehe sie weiter isst und die Gabel des Uchihas ihrem Korb fernbleibt. „Schluss jetzt!“, meint sie tadelnd und gibt ihm einen Klaps auf den Handrücken, als seine Gabel ein paar Minuten später wieder in ihrem Essenskorb auftaucht. Leise lacht er auf, zieht die Gabel mit den Pommes zurück und schiebt sie sich direkt in den Mund. „Du wirkst wirklich so als wärst du übernächtigt.“, erwähnt sie etwas skeptisch. „Quatsch, wir beide haben in den letzten Tagen gleich viel Schlaf bekommen.“, wehrt er ihren Einwurf gelassen ab. „Sicher, soweit ich weiß hast du in Reno doch einige Zeit nicht einschlafen können weil die Matratze zu weich war.“, bemerkt sie. Oder vielmehr weil er keinen Teddybären hatte. Sasuke zuckt gelassen mit den Schultern. „Ich bin ein erwachsener Mann, mir macht das nichts aus, bei kleinen Mädchen ist dieser Schlafmangel viel gravierender.“, entgegnet er ihr kurz und nimmt dann sogleich einen großen Schluck aus seinem Glas um das Grinsen zu verbergen. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihre Lippen, er ärgert sie eindeutig gerade. Das hätte sie nie von ihm erwartet oder von ihm gedacht, aber ihr gefällt es. Ihr gefällt dieser Sasuke jedes Mal, wenn er ihr einen Einblick zu seinem versteckten wahren Ich gewährt, ein bisschen mehr. Und genau deswegen kann sie es ihm auch gerade gar nicht verübeln, dass er sie als kleines Mädchen bezeichnet, sich dabei aber nicht auf ihre Größe bezieht. Gedämpft ertönt das Heulen einer Polizeisirene, welches von Mal zu Mal lauter wird. Auch die Jugendlichen im Diner scheinen sie zu hören und als man die letzten Auswürfe des Blaulichts erkennen kann, springen sie von ihren Plätzen auf und laufen zur Tür, drängen sich durch diese nach draußen. Die Augenbraue des Uchihas wandert nach oben während er diese Szene etwas ungläubig und skeptisch verfolgt. Als die Lichter näher kommen, kommt einer der Jungs zurück reingelaufen knallt einen großen Schein auf die Theke, ehe er zu seinen Freunden zurück nach draußen läuft und sie sich auf die Autos direkt vor dem Diner aufteilen und den Polizeiautos nachfahren, als diese mit Blaulicht und Sirene vorbeiflitzen, in die Richtung aus der sie und ihr Entführer vorhin gerade erste gekommen sind. Also entweder ist dort gerade ein Mord oder etwas anderes Geschehen oder aber sie haben ihr Smartphone dort geortet. Das scheint auch ihr Blick auszusagen, denn Sasuke zuckt mit der Schulter als sie zu ihm blickt. Er steckt sich sein letztes Stück Fleisch in den Mund und legt dann das Besteck auf seinen leeren Teller, ehe er sich wieder lässig zurück lehnt und den linken Arm auf der Rückenlehne bettet, ein Schluck von seinem Cola nimmt. Die Haruno senkt ihren Blick leicht lächelnd wieder auf ihr Essen, sie ist ja überzeugt davon, dass es wegen ihrem Smartphone ist, vielleicht bildet sie es sich aber auch nur ein, da sie es nicht anders gewohnt ist. Immerhin wird ja fast alles was sie macht als wichtig erachtet. Aber trotzdem ist sie der Überzeugung dass es wegen ihrem Smartphone ist welches sie über den Fluss geworfen haben. Für einen Moment hält sie inne als ihre etwas von vorhin einfällt und sie zum Uchiha aufblickt, welches sich aus ihrem Kor gerade wieder Pommes stibitzt. „Danke wegen vorhin.“, gibt sie von sich und glaubt sogar leicht rot zu werden. Verwundert hält er inne und blickt sie an. „Wofür?“, entgegnet er fragend ehe er von dem Pommes abbeißt. „Das Kompliment, dass du mir gemacht hast, dass ich raffiniert wäre.“, erwidert sie darauf kurz. „Achso.“, murmelt er kurz und schluckt, „Aber jemand wie du bekommt doch ständig Komplimente oder?“, will er weiter wissen, da dieses Kompliment für ihn nun wohl keine große Sache zu sein scheint. Ist es ja eigentlich auch nicht, ja es stimmt sie bekommt ständig Kompliment, sicherlich ein bis zwei am Tag. „Ja, aber es ist schön mal eines zu bekommen, welches sich nicht darauf bezieht wie hübsch ich aussehe.“, erklärt sie ihm, sie wird nämlich immer nur für ihr Aussehen gelobt und da ist dieses Kompliment dass sie klug oder raffiniert ist doch etwas Besonderes. Verstehend nickt Sasuke und fischt weitere Pommes aus ihrem Korb. „Dann sage ich wohl mal gern geschehen.“, leicht lächelt er ihr zu, ehe er von dem frittierten Kartoffelstäbchen in seiner Hand abbeißt. Lächelnd wendet sich Sakura dem letzten Hühnerstück zu, während sie stumm mit ansieht wie der Schwarzhaarige fast alle ihre Pommes auf isst. Ein zwei kann auch sie noch ergattern, ehe der Korb leer ist und sie ihn zu Sasukes leerem Teller stellt und sich ihrem Eistee zuwendet. Ihr Blick legt sich auf die Spiegelung seines Körpers im Fenster. Seine Augen hat er geschlossen und er genießt für einen Moment einfach die Ruhe des Diners, nur die leisen Gespräche der anderen Gäste, sowie das Klappern von Geschirr und das Radio sind im Hintergrund zu hören. Er ist wohl wirklich so ein ruhiger Mensch, der die Ruhe auch viel lieber hat als jegliche Art von Lärm, deswegen wird es ihn wohl auch kaum stören alleine zu leben, sie würde wahrscheinlich ausrasten, wenn es um sie herum nur still ist, aber bei ihr hat es einen ganz anderen Grund. Sie kann einfach nicht alleine sein, sie braucht immer irgendetwas um sich herum was zumindest irgendein Geräusch von sich gibt. Als der Schwarzhaarige von seinem Platz aufsteht, schreckt sie aus ihren Gedanken auf und blickt zu ihm. Er hat wohl gemerkt dass er sie aus ihren Gedanken gerissen hat, denn seine Lippen ziert ein Schmunzeln als er an ihr vorbei in Richtung der Toilette geht. Lautlos seufzt die Haruno und betrachtet sein Glas, welches er schon geleert hat. Auch sie hält sich nun dran ihr Glas zu leeren, um sobald er von der Toilette zurückkommt, selber dorthin zu verschwinden und dann werden sie auch schon weiter fahren, durch die Nacht auf die andere Seite von Texas. Es vergehen nur wenige Minuten, bis Sasuke wieder zurückkehrt. Mit einem letzten Schluck leert sie ihr Glas und steht auf um ihm entgegen zu gehen. Sie sollte ihre Blase noch leeren, so schnell werden sie nicht mehr halten, wo das noch möglich wäre, zwar werden sie noch mal halten um zu tanken, aber sie geht doch lieber hier auf die Toilette. Viele würden sie schief anschauen, weil sie nur einen kurzen Moment auf der Toilette benötigt, immerhin braucht sie kein Make-Up auffrischen und um auf die Toilette zu gehen und sich die Hände zu waschen brauchen Frauen auch nicht wesentlich länger als Männer. Als sie diese Räume wieder verlässt um zurück zugehen, lehnt Sasuke bereits wartend gegenüber der Eingangstür an der Theke. Er wartet bis sie bei ihm ist, ehe er vor geht durch die Tür nach draußen und ihr dort die Tür wieder höflich aufhält, bis sie hindurch und neben ihn getreten ist. „Danke.“, lächelt sie ihm ebenso höflich zu, als sie an ihm vorbei geht und auf den Wagen zusteuert. Einen Schritt später ist er schon wieder neben ihr und sie gehen schweigend über den nun fast leeren Parkplatz zum Wagen zurück. Er sperrt den Wagen auf und sie steigen ein, wobei sie dieses Mal am Beifahrersitz vorne sitzen bleibt und sich dessen Rückenlehne in eine gemütliche Position stellt. „Können wir?“, erkundet sich Sasuke, welcher sie wohl dabei beobachtet hat. „Klar, fahr nur. Lass dich von mir nicht stören.“, winkt sie ab, während sie es sich am Beifahrersitz gemütlich macht und ihr Buch von hinten nach vorne holt, dabei schon ein erstes Gähnen unterdrücken muss. Dieses ständige Autofahren ist ja auch recht eintönig und so auch einschläfernd, abgesehen davon ist es auch schon später Abend. Der Schwarzhaarige lenkt unterdessen den Wagen bereits wieder durch die Straßen von El Paso, mit dem Ziel die Stadt in Richtung Houston zu verlassen. Es ist immer wieder faszinierend, wie leicht und schnell er sich in einer Stadt orientieren kann, so als hätte er sich den Weg in einer Karte eingezeichnet, als hätte er alles von vorn herein geplant, aber dass sie ihn enttarnt und sich ihm anschließt und das als eine Reise, einen Urlaub betrachtet, hätte er nie im Leben ahnen können. Auch jetzt wieder fährt er zielsicher die Straße entlang, bis die Häuser immer wenige werden und schließlich kaum noch Häuser an den Straßenseiten stehen. Man könnte es beinahe schon als Pampa bezeichnen, wobei es einfach nur die Vorstadt sein wird. Auf der rechten Straßenseite taucht schließlich eine Tankstelle auf, auf die er den Wagen steuert und an einer der Zapfsäulen anhält. „Kommst du mit rein oder bleibst du hier?“, erkundet er sich, während er die Tür öffnet. „Ich komme mit.“, lächelt sie ihm leicht zu, „Noch ein letztes Mal die Beine vertreten, bevor das für die nächsten Stunden nicht möglich ist.“ Der Uchiha nickt kurz und sie beide steigen aus. Er tankt den Wagen und sie umrundet diesen, während sie ihn erneut mustert und schließlich einfach nur etwas auf und abläuft. Man könnte meinen sie leidet an Bewegungsmangel, aber so in der Art ist es auch, sie ist es gewohnt den ganzen Tag über irgendwo herum zugehen oder zu laufen, nicht ständig im Wagen zu fahren du dort eingesperrt zu sein. Als der Schwarzhaarige an ihr vorbei ins Innere der Tankstelle geht, folgt sie ihm sogleich. Anstatt direkt zur Kassa zu gehen, steuert er die Getränke an und nimmt dort eine Packung mit sechs kleinen Cola Flaschen, sowie zwei kleine Flaschen Eistee und von einem Automaten nimmt er sich noch einen Kaffee mit, was er schließlich bezahlt und sie zurück zum Wagen gehen. Den kleinen Einkauf räumt er auf die Rückbank, während sie sich wieder ins auf den Beifahrersitz niederlässt und anschnallt. „Hier.“, ihr Entführer reicht ihr eine der Eistee Flaschen, welche sie annimmt, ehe er für sich eine Flasche Cola hervor legt und den Kaffee in die Becherhalterung stellt. „Danke.“, murmelt sie etwas überrascht, da sie dachte der Eistee ist für ihn. „Kein Problem. Also können wir weiter?“, erwidert er und blickt sie fragend an, während er seine Tür schließt. „Klar.“, nickt sie ihm zu und lehnt sich gemütlich in ihrem Sitz zurück, während er den Motor startet und den Wagen wieder von der Tankstelle zurück auf die Straße lenkt, welche sie durch die Pampa an in die nächste Stadt und schließlich irgendwann zu seinem nächsten Ziel bringen wird. Während der Uchiha sich auf die Straße konzentriert, blickt sie aus dem Fenster in den Himmel nach oben. Die Sonne ist weiter gesunken und taucht die beginnende Nacht in satte Orange- und Gelbtöne. Vor allem an der Stelle, die der Sonne am nächsten scheint sind sie in das intensivste Gelb getaucht und geht von dort in ein Orange über, während die äußersten Ausläufe beinahe Bordeauxrot scheinen, was wohl auch daran liegt, dass die Wolken da nur noch aus feinen Fasern bestehen die irgendwie zusammen halten. „Warum hast du mir eigentlich geholfen und sogar dein Smartphone geopfert?“, lenkt Sasuke ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Haruno wendet sich zu ihm um, betrachtet ihn einen Moment und zuckt die Schultern. „Weil wir Bonnie und Clyde sind.“, grinst sie ihm entgegen. Verblüfft betrachtet er sie, ehe sich ein leichtes Lächeln auf den Lippen bildet. „Ich habe mich ebenso strafbar gemacht wie du. Mittlerweile ist es nämlich keine Entführung mehr, sondern nur noch eine vorgetäuschte und da bin ich ebenso mitschuldig wie du. Und das mit dem Handy ist mir nur eingefallen, weil mir klar wurde das meine Eltern womöglich dachten, dass ich längst tot sei, deswegen war es wichtig dass ich sie kontaktiere, denn auch wenn ich diese Entführung nutze um sie zu bestrafen, will ich doch nicht dass sie solche Todesangst um mich haben, da wäre zu viel.“, erklärt sie und schlägt ihr Buch auf. „Eines sage ich dir aber gleich. Wir werden keine Banken ausrauben oder sonst etwas machen, es bleibt bei dieser Entführung.“, erwidert Sasuke darauf und als sie zu ihm blickt, kann sie sein Lächeln sehen, mit welchem er sich zu ihr umblickt, „Bonnie.“ Leise kichert sie und nickt, ehe sie sich auf ihr Buch konzentriert und in diesem weiter liest. Sie merkt gar nicht, wie die Sonne immer tiefer sinkt und sich das Licht, welches von außen in den Wagen einfällt, immer schwächer und dunkler wird, sie sich mehr auf die Seiten konzentrieren muss und schließlich langsam einschläft, das Buch auf ihren Bauch vor kippt und ihr Kopf am Fenster und der Kopfstütze lehnt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)