Ein Wort von stroisl ================================================================================ Prolog: Das ist kein Leben -------------------------- Es war eine Weile her, dass ihre Mutter gestorben war. Seitdem war ihr ihr Leben beinahe egal. Ihre Selbstachtung war in wenigen Monaten von Hundert gen Null gesunken. Eve war Angestellte bei einer Klatschkolumne und sie hatte ich verliebt – in ihren Boss. Er wusste davon und sah es scheinbar als Abwechslung von seiner langweiligen Ehe. Eve wusste was sie tat, dass er verheiratet war. Aber sie glaubte, dass er sie liebte, es aber einfach noch nicht möglich war, seine Ehe zu lösen. Schließlich hatte er Kinder mit seiner Frau. Dies war nämlich gar nicht so einfach, ohne dass die Kinder mit reingezogen würden. Also wartete Eve, mehr oder weniger geduldig und genoss seine Zuneigung und Nähe. Sie hatte ja sonst keinen mehr. Mittlerweile sah Eve sehr verbraucht aus, hatte tiefe dunkle Schatten unter den Augen und war blass. Dies lag wohl daran, dass die meisten Tage ihres jetzigen Lebens, tagsüber aus arbeiten und nachts aus Partys, Alkohol und Sex bestanden. Dies alles tat sie, um nicht über alles nachzudenken. Nicht über den Tod ihrer Mutter, noch über das Verhältnis mit ihrem Boss. Die momentanen Hauptnahrungsmittel bestanden aus Energydrinks und Kaffee, welche sie nicht gerade gesünder wirken ließen. Kapitel 1: ----------- Eines Sonntags Morgen. Sie hatte sich mal wieder abschleppen lassen und mal wieder hatte sie sinnlosen, bedeutungslosen Sex mit irgendeinem Mann, aus irgendeiner Dicothek. Eve war ziemlich geschafft von diesem Abend, freute sich einfach nur auf ihr weiches, warmes Bett. An ihrem Haus angekommen, begab sie sich zu den Aufzügen, welche sie zur Etage ihrer Wohnung brachte. An einem solchen Morgen dachte sie jedes Mal viel zu viel nach, über ihr Leben, wie es gerade lief. Denn es lief gar nicht. Ihr Leben war auf ein Minimum herunter geschraubt. Alles was sie tat, war sich abzulenken von dem echten Leben. Dem Leben, für welches sie nicht stark genug war zu leben. Sie stieg bedrückt in den Aufzug und betätigte die kleine runde Taste mit der 6 darauf. Den Blick auf den Boden geheftet, starrte sie ins Leere. Dies beschrieb auch ihre momentanen Gedankengänge, denn in ihrem Kopf herrschte eine Leere, voll von Ängsten und Schuldgefühlen. Die Rothaarige sah leicht auf, als der Aufzug Halt machte, noch bevor sie im sechsten Stockwerk angekommen war. Die Türen gingen auf, ein Mann trat ein. Groß, muskulös, tätowiert. Ein typischer Bad Boy, wie sie fand. Aber eigentlich war ihr das in diesem Moment egal. Die Türen schlossen sich wieder und es ging weiter nach oben. Sie spürte seine Blicke auf ihr. Es war ein merkwürdiges Gefühl, aber es war nicht unangenehm. Eher im Gegenteil. Es fühlte sich schön an, nicht wie die Blicke, welche in Diskotheken und in Bars auf sie geworfen wurden. Dieser Blick war intensiver, eindringlicher. Plötzlich ergriff er ihre Hand, sah sie an, als wolle er etwas sagen. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, um im nächsten Moment doppelt so schnell weiter zu schlagen. Ehe sie etwas sagen konnte, öffneten sich auch schon die Türen, er löste sich von ihr und verschwand aus dem Aufzug. Eve stand da, starr, konnte sich nicht rühren. Dieser eine, kurze Augenblick, er raubte ihr den Atem. Erst als sich die Türen begannen zu schließen, erwachte sie wieder aus ihrer Trance. Sie eilte zur Tür, um sie aufzuhalten und nachdem sie sich wieder öffnete stieg sie aus dem Aufzug und sah sich um. Nichts. Niemand weit und breit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)