Next Start von Caelob ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kyoko nickte, dennoch ging sie nicht zum Sofa, sondern einige Schritte auf ihre Tochter zu. Sie schloss sie fest in ihre Arme. Es tat ihr leid, dass sie sie geschlagen hatte, doch sie wollte nicht, das Ciela so über ihren Vater sprach. Tsuna hatte sehr viel aufgegeben um sie zu schützten. Nicht bei seiner Familie zu sein, nicht zu sehen wie seine Tochter aufwuchs hatte ihn immer schwer belastet. Kyoko wusste das. Tsuna war selbst großteils ohne Vater aufgewachsen und eigentlich hatte er seinem Kind das gleiche Schicksal ersparen wollen. Doch am Ende hat er aus dem gleichen Grund wie Imetsu genauso handeln müssen wie er. Kurz versteifte Ciela sich, ehe sie nachgab und die Umarmung erwiderte. Ihre Mutter war immer für sie da gewesen und sie konnte ihr nichts abschlagen. „Bitte gib ihm eine Chance. Lass es ihn erklären.“, bat Kyoko. Ihrer Mutter zu liebe nickte Ciela und zusammen ließen sie sich auf dem Sofa nieder. Dieser Mann schien ihr eine Menge zu bedeuten, also konnte sie wenigstens zuhören. „Ich habe dich und deine Mutter verlassen um euch beide zu schützen. Aus Sicherheitsgründen konnte ich euch nur selten besuchen und selbst dann, durftest du mich nicht sehen.“, begann Tsuna zu erklären und faltete die Hände unter dem Kinn. „Schützen vor was?“ „Vor meinem Leben.“, lautete die schlichte Antwort. „Mein Job bringt viele Gefahren mit sich und einigen Leuten ist alles recht um mir zu schaden. Die Tyrel Famiglia ist eine davon. Irgendwie haben sie von euch erfahren und waren hinter euch her. Als ich das erkannte, habe ich sofort Yamamoto und Onii-san gebeten euch hier her zu holen. Ich wollte dich solange wie möglich aus dieser Welt heraushalten aber das ist nicht länger möglich.“ „Tsuna, du solltest lieber von vorne anfangen, sonst versteht sie das alles nicht. Immerhin ist sie ja dein Kind.“,  warf plötzlich das Kleinkind ein und schlürfte an einer Tasse Espresso. „Der Seitenhieb war jetzt unnötig Reborn.“, meinte er unglücklich, fing sich aber schnell wieder. „Trotzdem hast du recht. Das Ganze hat damit begonnen, dass ich in der Mittelschule einen Privatlehrer bekam. Ihn hier.“ „Aber er ist ein Baby.“, unterbrach Ciela ihn. „Als du in der Mittelschule warst, hat er doch noch gar nicht gelebt.“ „Nun er ist ein besonderes Kleinkind. Ein Arcoballeno. Im Moment nur so viel dazu. Du solltest dich von seinem Aussehen nicht täuschen lassen. Er ist ein Teufel kann ich dir sagen.“ „Hmm, das empfindest du nur so, weil du nutzlos bist.“, grinste Reborn und zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht. „Hai hai. Jedenfalls sagte Reborn mir, dass ich der neue Boss der Vongola Mafiafamilie werden soll. Ich hab versucht mich dagegen zu wehren, doch er ist unerbittlich. Mit der Zeit hab ich neue Freunde gefunden zum Beispiel Yamamoto und Onii-san und ich bin Kyoko näher gekommen. Es war hart. Ich war früher ein ziemlicher Taugenichts und die Kämpfe, in die ich immer wieder verwickelt wurde, haben mir Angst gemacht.“ „Deine Freunde sind die Familie deretwegen du in die Mafia gegangen bist.“, meinte Ciela. Es war keine Frage. Sie wusste instinktiv, dass sie richtig lag. Genauso wie sie sofort wusste, dass dieses Gefühl der Verbundenheit auf Gegenseitigkeit beruhte. Tsuna lächelte leicht. „Du hast recht. Meine Freunde waren immer bei mir und haben mich unterstützt, deshalb wollte ich stärker werden um sie beschützen zu können. Ich bin noch eine Weile in Japan geblieben, dann starb jedoch der Neunte und ich musste seine Stellung übernehmen. Kyoko war gerade mit dir schwanger und ich konnte nicht riskieren, dass euch beiden etwas zu stößt. Also hab ich sie zurück gelassen. Glaub mir es gab keinen Tag an dem ich sie nicht vermisst habe. Ich liebe sie, mehr als mein eigenes Leben.“ Ciela wusste das er die Wahrheit sagte. Sie konnte es spüren. Doch dann fiel ihr siedendheiß etwas ein. Sie musste schlucken bei dem Gedanken. „Moment mal, willst du etwa, dass ich deine Nachfolgerin werde?“, brachte sie geschockt hervor. „Das muss noch entschieden werden und ich habe auch nicht so schnell vor abzutreten.“, erwiderte Tsuna. Er konnte gut verstehen, das dieser Gedanke das Mädchen verstörte, war es ihm doch damals selbst so gegangen. Es war sowieso seltsam, dass sie bisher alles so gefasst aufgenommen hatte. „Vorerst möchte ich euch nur in meiner Nähe wissen, damit euch nichts passiert. Die Tyrel-Famiglia ist in den letzten Jahren immer stärker geworden und sie würde jede Gelegenheit nutzten um mir zu schaden.“ Das klingeln des Telefons unterbrach ihn. Tsuna seufzte und erhob sich. „Ja, hallo?“ „…….“ „Dafür habe ich jetzt keine Zeit.“ „…“ „Ja das weiß ich, aber trotzdem ich …“ „…“ „Na gut. Einen Moment bitte.“ Mit einer Hand deckte er die Sprechmuschel des Hörers ab und wandte sich wieder zu den anderen. „Es tut mir leid aber das ist wichtig. Es geht um das Treffen mit der Veron-Famiglia. Dino möchte noch ein paar Dinge klären. Yamamoto, wärst du so nett dich eine Weile um sie zu kümmern?“, bat er und lächelte entschuldigend. „Sicher Tsuna. Kyoko, Ciela kommt mit. Ich denke ein bisschen frische Luft würde euch jetzt gut tun. Ach ja, Gokudera hat vorhin angerufen. Er meinte die Mission war erfolgreich und er kommt im Laufe des Tages zurück.“ „Ich möchte nur noch eins klar stellen.“, sagte Ciela noch mit fester Stimme als sie sich erhob. „Ich bleibe nur hier, damit meiner Mutter nichts passiert. Ich habe nicht vor irgendetwas mit dieser ganzen Sache zu tun zu haben. Ich werde garantiert kein Mafiaboss. Ich bin keine Kriminelle, nur damit ihr das richtig seht. Sobald es geht werde ich wieder gehen und hoffentlich niemanden von euch jemals wieder sehen.“ Ohne noch einen weiteren Blick zurück zu werfen stolzierte sie aus dem Zimmer. Sie wusste nicht genau woher sie plötzlich diesen Mut hatte, doch dieser Punkt war ihr äußerst wichtig. Kyoko gab ihrem Ehemann noch einen liebevollen Kuss, ehe sie ihrer Tochter folgte. Ryohei verschwand laut schreiend in Richtung der Trainingshalle und Yamamoto verabschiedete sich noch mit einem kurzen nicken. Als die Tür des Büros sich wieder schloss, lächelte Reborn auf seine übliche beunruhigende Art. „Sie ist wirklich ganz deine Tochter Tsuna. Sowas hab ich früher andauernd von dir zu hören bekommen.“ „Nicht wirklich. Sie hat viel von Kyoko. Ich hatte nie den Schneid, mich so entschlossen gegen den Posten zu stellen, für den du mich trainiert hast.“ Dann wandte Tsuna sich wieder dem Telefon zu und hörte sich den knappen Bericht an. Man konnte sehen wie sich seine freundliche Mine verfinsterte. „Die Piko-Gruppe wollte das Treffen sabotieren? Sie sind in letzter Zeit ziemlich aufmüpfig geworden. Bei der Zusammenkunft mit der Veron-Famiglia darf nichts schief gehen.“ „…“ „Ich weiß, dass sie sauer sind, weil ich ihre Tochter nicht geheiratet habe. Aber auch wenn sie Norditalien zum Großteil dominieren, habe ich schon eine Ehefrau. Bei dem Treffen wollte ich sie ja wieder versöhnlich stimmen. Trotzdem müssen wir etwas wegen dieser Gang unternehmen. Am besten reiben wir sie einfach auf. Bei solchen Leuten kann auch ich mit reden nichts mehr erreichen. Ich werde dir ein paar Männer schicken Dino.“ „…“ „Sicher doch. Ich verlass mich auf dich. Ach und Dino, du solltest mal vorbei kommen und sie kennen lernen.“ Damit legte Tsuna auf und rieb sich den Nasenrücken. Reborn beobachtete ihn und konnte nicht umhin ein bisschen stolz auf seinen ehemaligen Schüler zu sein. „Du warst damals genauso. Wild entschlossen und zu allem bereit, wenn du von etwas wirklich überzeugt warst.“ Überrascht ob des unerwarteten Lobs hob Tsuna eine Augenbraue. Er stützte seinen Kopf auf den gefalteten Händen ab und lächelte leicht. "Ich hab dir immer ziemliche Schwierigkeiten bereitet." Danach wurde er allerdings wieder ernst. Hoffentlich konnte er die Sache mit Celia bald klären. Es wäre wirklich schade, wenn er jetzt auch noch den Rest ihres Lebens verpassen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)