On my Way von GetItMemorized ================================================================================ Kapitel 1: Hoffnungslos verliebt! --------------------------------- 18 Uhr in Amsterdam. Die Partystadt schlechthin erwachte immer im Dunklen zum Leben. Party, Alkohol und Drogen waren hier nichts neues und verdammt ich liebte diese Stadt abgöttisch. Sie hatte all das was das verschlafende Kaff dass ich Heimat schimpfte nicht hatte. Und auch wenn ich nur übers Wochenende Amsterdam unsicher machte liebte ich es. "Oh man Eli, beeil dich doch mal", schimpfte mein bester Freund Moritz. Nun bester Freund war vielleicht übertrieben, aber da er hier eine kleine Wohnung hatte und ich mir nicht jedes Wochenende ein kleines Pensionszimmer mieten musste nannte ich ihn einfach mal so. Und Moritz schien damit kein Problem zu haben, vielleicht brauchte er auch einfach mal Gesellschaft von außerhalb. Wir wussten nicht viel voneinander und das konnte meiner Meinung nach auch gerne so bleiben. Ich musste nicht viel von Menschen wissen, Smyphatie bekamen sie von mir sobald sie mich akzeptierten wie ich war. Und das war hier in Amsterdam kein Problem. Mit meinen Aussehen fiel ich hier keinesfalls auf. Hier lief jeder rum wie er wollte und scherrte sich einen Dreck um das Denken anderer. Ich wiederhole. Ich liebe Amsterdam! "Ja gib mir noch eine Minute", murmelte ich geschäftig und versuchte zum xten Mal mit 5% Akku meinen Eltern eine SMS zu schreiben wie ich angekommen war. Eine der Bedingungen herkommen zu können. Ich musste jederzeit erreichbar sein. Und natürlich das was in Amsterdam war blieb hier. Das musste konkret durchgezogen werden, ohne Wenn und Aber. Endlich hatte ich es mühselig geschafft die SMS zu schreiben, steckte mein Handy zurück ans Akkugerät und drehte mich zu Mo um der nun wieder sein typisches Grinsen trug. Mit einem Nicken gab ich ihm zu verstehen, dass ich aufbruchfertig war. Schnell schnappten wir uns die wichtigsten Dinge und machten uns auf den Weg zu unserer Lieblingsbar das "SkyeBlue". Die Bar war dass was Großstädter wohl unter "klein aber fein" abstempeln würden. Unscheinbar in einer kleinen Nebenstraße schien es vielen nicht aufzufallen, aber das war ein Fehler. So schrecklich es auch von außen aussah umso schöner war es innen. Als Moritz mich das erstemal dort hingeführt hatte hatte ich mich zuerst geweigert nur einen Fuß in diese damals nett betitelte "Baracke" zu setzen. Da ich aber nur die Wahl zwischen alleine feiern und die Nacht draußen vor der Bar zu verbringen entschied ich mich mitzugehen und ich war positiv überrascht. Mehr als positiv. Nach einen kurzen Fußmarsch kamen Moritz und ich an der Bar an. Wie immer war nicht viel davor los. Nur ein paar Jungs die dank den Rauchverbot im Lokal draußen in der Kälte standen und rauchten. Nachdem was es roch war es sowieso nicht nur Tabak. Moritz und ich bahnten uns direkt einen Weg hinein und zur Bar. Stammplatz wäre zu viel gesagt, jedoch saßen wir jeden Freitag und Samstag am selben Platz und wurden auch meistens von derselben Barkeeperin bedient. Melissa hieß sie falls ich mich richtig erinnerte. Und wie jedes Wochenende bestellten wir dieselben Getränke. Zuerst ein paar Kurze und später das etwas härtere Zeug. Richtig abschießen taten wir uns wen dann Samstags, immerhin hatten wir dann den ganzen Sonntag zum auskurieren. Während die Barkeeperin unsere Getränke mixte blieb für uns die Zeit erstmal die anderen Gäste zu inspizieren. Viel los war nicht und wirklich das "Perfekte" war auch nicht dabei. Ich merkte dass der Blick von Moritz an einen Tisch hängen blieb und ich folgte ihm. Es war eine kleine Gruppe á drei oder vier Leute. 3 Mädchen die ihre Reize wirklich gut ausspielten und ein Junge, nicht halb so aufgedonnert wie die Mädchen. Und soweit ich dies bei der schummrigen Beleuchtung sehen konnte war er auch recht süß. Ein eigenwilliger Stil und vielleicht etwas rebellisch. Mit so jemanden könnte es lustig werden. In meinen Gedanken versunken bemerkte ich zuerst nicht, dass der Kerl seinen Kopf hob und kurz zum mir lächelte. Ich bemerkte es erst als Moritz mir seinen Ellbogen wenig elegant in die Rippen stieß und ich ihn fluchend anmaulte. Er grinste nur und nickte ziemlich auffällig in die Richtung des Tisches. Es war vielleicht auffälliger als Moritz es wollte aber es schien zu ziehen. Leicht peinlich berührt da der Kerl bestimmt mitbekommen hatte dass ich ihn anstarrte wand ich mich den ersten Kurze zu und trank. Ich war wirklich froh gewesen das Moritz es gut aufgefasst hatte dass ich auf Jungs stand, in unserer Dorfgemeinde kam das nicht halb so gut an, aber hier war alles anders. Während Moritz beteuerte auf Mädchen zu stehen versprach er mir im nächsten Atemzug mir eine "nette" Bekanntschaft fürs Wochenende zu suchen. Dieses Versprechen nahm er wohl sehr ernst. Ich eher weniger. Ich hatte es als Scherz verstanden. Außerdem wollte ich keine "nette" Bekanntschaft, da ich vermutete das Moritz eine Fickgeschichte meinte. Außerdem kannte ich den Typen nicht einmal und wusste nicht ob er wirklich auf Kerle stand. Auch wenn sich etwas tief in mir dies wünschte. "Pst, er kommt", murmelte Moritz verschwörerisch und während sich der unbekannte Typ neben mich setzte verabschiedete sich Moritz zu de Mädchen. Innerlich verfluchte ich ihn und mich. Ihn dass er mich alleine ließ und mich weil mein Herz sich in meiner Brust fast überschlug. "Na du? Kommst du öfters her?", meinte er und lächelte ehe er den Kopf schüttelte. "Oh man und dabei meinten die Mädels das dieser Spruch bei jedem zieht", meinte er nur und warf den Mädchen kurz einen bösen Blick zu um die sich nun aber Moritz kümmerte. Ich war einen Moment verblüfft. Er hatte ernsthaft versucht bei mir mit so einen Spruch zu kommen? Entweder er war verdammt von sich überzeugt, ganz schön blöd oder er hielt mich für blöd. Eines der drei Dinge musste es seien. Doch anstatt irgendwas vernünftiges darauf zu erwidern kam nur ein kurzes "rmpf" aus meinem Mund. Mein Kopf hatte sich wohl ohne meine Erlaubnis verflüchtet. "Was.. sagtest du?", fragte er nach, doch als ich ihm nicht direkt antwortete sprach er weiter. "Erstmal hi, ich bin Harv". "Elijah", bekam ich gerade so in der menschlichen Sprache aus meinem Mund, was ihn wieder zum Lächeln brachte. "Weißt du eigentlich bin ich nicht so der Typ der andere in der Bar anbaggert aber bei dir konnte ich nicht widerstehen. Vielleicht ist es auch der Alkohol aber ich finde dich echt süß", meinte Harvey und war bei jeden Wort näher gekommen, so dass er nun nur noch wenige Meter von meinem Gesicht entfernt war. Ich spürte deutlich seinen Atem auf meine Lippen und Gott ich wünschte mir, dass er mich küsste. Er hingegen zog seinen Kopf und murmelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart was wie "Hormone - ab in die Ecke und nachdenken, was ihr gerade gemacht habt". Wirklich verstanden hatte ich das aber nicht. Immer noch verwirrt sah ich zu wie er aufstand, sich entschuldigte und mich stehen ließ. Zuerst war ich traurig und dann kam die Wut. Ich fragte mich was diese Aktion sollte. Ob es nur Spaß seien sollte. Ob er sich einen Scherz erlaubt hatte. Da ich ein sehr impulsiver Mensch bin und das auch durchaus einzuschätzen weiß zahlte ich eben den Drink von mir und Moritz, ich hatte sowieso vorgehabt ihn einzuladen und ging zur Türe. Mein Kopf und meine Wut brauchten erstmal Ruhe und Ablenkung. Draußen angekommen zündete ich mir zuerst eine Zigarette an die mir einer der Kerle draußen mit den Worten, ich könne sie dringend gebrauchen anbot. Mir egal ob Tabak oder anderes drin war. Ich musste dieses unerklärlich Gefühl von Wut und Leere aus meinem Körper kriegen! Und zwar schnell. Erneut hörte ich die Türe der Bar aufgehen und sah wie Moritz gehetzt rauskam. Er schien sich eben von den Hübschen verabschiedet zu haben und dann mir hinterher gelaufen zu seien. Wortlos sah er mich an, seufzte leise und wuschelte mir mit einen väterlichen Lächeln im Gesicht durch die Haare. Ich drückte seine Hand weg. Ich brauchte gerade keinen "Vater", ich brauchte eine Erklärung die ich keinesfalls bekommen würde. Zusammen gingen Moritz und ich zurück zu seiner Wohnung. Während er in der Küche rumwuschelte ging ich ins Bad um zu duschen. Einerseits fand ich dass ich selbst nach diesem kurzen Besuch schon nach Alkohol und Tabak stank und andererseits half eine warme Dusche beim Entspannen. Und doch ging letzteres nicht. Selbst als das warme Wasser über meinen Körper floss kreisten meine Gedanken noch um diesen Harv, falls das sein richtiger Name war. Vielleicht hatte er sich das auch nur ausgedacht? Wieder kam die Wut in mir hoch. Schnell schaltete ich das Wasser aus, trocknete mich ab und schlüpfte in die Boxershorts die ich als Nachthose trug. Das Wohnzimmer war fürs Wochenende mein Schlafplatz. Ich ließ mich direkt auf die ausgebreitete Matratze fallen und schloss die Augen. Das leichte Prasseln des Wassers aus dem Bad - ich nahm an Moritz würde sich ebenfalls eine Dusche gönnen half mir beim einschlafen ohne weiter an diesen Kerl zu denken.. oder an die Leere in mir. --- Nächster Morgen --- Die Nacht war nicht so verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Dank diesen Kerl hatte ich nicht meinen üblichen Plan extrem viel zu feiern und zu trinken fortgesetzt sondern war wie ein geschlagener Hund nach Hause getappt um mich bei Mami auszuheulen. "Schlafmütze steh auf", hörte ich nun Moritz hören der anscheinend in der Küche schon fürs Frühstück gesorgt hatte. Auch wenn Moritz hier eine Wohnung alleine bewohnte musste ich zugeben dass er mich immer gut versorgt hatte. Und das ohne je etwas dafür zu wollen. Seufzend wuschelte ich mir durchs Haar und zog mir erstmal etwas anständiges an ehe ich in die Küche ging. Es gab Pfannkuchen. Mein absolutes Lieblingsfrühstück, fast als hätte Moritz das gewusst! Gierig, ich merkte erst jetzt das ich Hunger hatte setzte ich mich an den Tisch und aß und aß und aß bis ich bis zum Platzen voll war. Moritz betitelte mich nur wieder mit einem leichten "väterlichen" Lächeln. Mitten im Essen stoppend sah ich ihn an und fragte ihn mit dem besten Manieren und vollen Mund ob etwas wäre. "Du denkst noch an gestern oder? Kann es sein dass es dich voll erwischt hat?", fragte Moritz grinsend. "Erwischt?", fragte ich leicht verwirrt denn ich wusste beim besten Willen nicht was Moritz damit meinte. Dieser hingegen stand nun auf, ging zu seinem "improvisierten" Vorratsschrank. Mit den Worten "Hol den Alkohol! Wir müssen über Gefühle reden", machte er sich auf die Suche nach Alkohol. Ich seufzte nur leise. "Seit wann brauchst gerade du einen Grund um zu trinken Mo?", fragte ich nur zu Moritz der mit dem Rücken gewandt zu mir stand. "Gar keinen, aber hey ab und an kann ich wenigstens mal seriös tun und einen Grund suchen", meinte er während er geschäftig weiter suchte. Ich befürchtete schon fast dass er keinen Alkohol mehr im Haus hatte als er ein "Ah da", verlauten ließ und sich mit einer ungeöffneten Flasche Wodka zu mir begab. Er öffnete diese, trank einen großzügigen Schluck und drückte mir die Flasche in die Hand. "Soho, also du checkst es wirklich nicht oder? Man das siehst man doch in jeder kitschigen Fernsehschnulze. Liebe auf den ersten Blick", erklärte er mir während ich einen großen Schluck nahm. Ich kam mir gerade vor wie beim Aufklärungsgespräch mit meinem Vater, nur das es da keinen Alkohol gab und ich im Traum nicht daran gedacht habe auf Kerle zu stehen. "Ach was, du spinnst", meinte ich abwinkend und nahm einen weiteren Schluck. In genau den Moment wussten wir beide, dass Moritz recht hatte. Ich war über beide Ohren in den Kerl verknallt, genau deswegen war ich gestern einerseits wütend und anderseits traurig gewesen. Moritz grinste mich wissend an, nahm mir die Flasche weg und streckte sich. "So und jetzt lass ich dich mit deinen Gedanken alleine Kleiner", meinte er. Verwirrt zurückgelassen stand ich auf, schnappte mir meine Kopfhörer, mein Handy und verschwand nach draußen. Anscheinend kannte mich Moritz trotz unserer "Wochenend-Freundschaft" genau was ich zum nachdenken brauchte. Ruhe und Musik. Lautstark eines meiner Lieblingslieder anmachend dankte ich im Stillen meinen Kopfhörer dass sie mich vor dem Rest der Welt beschützten. Einfach spazieren gehen war nichts für mich, dadurch bekam ich den Kopf nicht frei. Somit fing ich langsam an zu joggen, was mit dem Alkohol im Blut vielleicht nicht meine beste Idee gewesen war. Und doch erschien mir die Idee in den Moment verdammt gut. Ich war erst drei oder vier Schritte gejoggt als mir jemand auf die Schulter tippte. Da ich darauf vollkommen unvorbereitet war, zog ich mir wütend die Kopfhörer von den Ohren, drehte mich um und war kurz davor die Person die mich gerade fast zu Tode erschreckt hatte mal gehörig die Livieten zu lesen. Zu meiner Überrascht war es der Kerl von gestern. "Harv" wie er sich gestern genannt hatte. Und wieder schlug mein Herz Saltos, mein Gehirn war wie leer gefegt und meine Beine butterweich. "Na Elijah", meinte er nur. Wieder kam vo mir nur ein unmenschliches Gestammel. "Komm lass uns einen Kaffee trinken", fuhr er fort. Erneut ein unmenschliches Gestammel, welches Harvey wohl als ein Ja verstand. Selbst wenn ich nein gedacht hätte hätte ich mich seinen Fängen nicht mehr entziehen können. Da ich mich in Amsterdam nicht auskannte überließ ich Harvey die Wahl nach dem Café. Das ausgesuchte Café war wirklich süß, nur zu meinem Leidwesen genau in der Fußgängerzone. Hieß jeder Mensch konnte gleich meine peinliche Vorstellung sehen. So blamiert hatte ich mich auch noch nie. Wir setzten uns hin. Direkt schnappte ich mir die Karte und versteckte mein Gesicht dadrin. Ein paar Mal atmete ich tief ein und aus um wieder zu Vernumpf zu kommen. Es klappte insofern bis ich Harv ansah und alles wieder einen Abflug machte. Ein Räuspern weckte mich kurz aus der Starre. Die Kellnerin stand vor unseren Tisch und wartete wohl auf die Bestellung meinerseits. Schnell nuschelte ich, dass ich dasselbe nehmen würde wie er, worauf hin ich nur einen skeptischen Blick von beiden bekam. Da ich mich aber nicht korrigierte nickte die Kellnerin nur und zog von dannen. "Ich wollte mich noch einmal wegen gestern entschuldigen. Ich hab dich ein paar Mal mit diesem Kerl in der Bar gesehen und ab gedacht, ich spreche dich auf gut Glück an", erklärte Harv. "Ich wusste nicht auf was du stehst", meinte er und stoppte. Wieder nur unverständliche Worte. Er seufzte leise. "Hör mal, ich weiß das es gestern echt blöd von mir war und ich versteh das du sauer bist aber lass es uns wenigstens klären ja?", meinte er. Unverständliche Worte. Er seufzte erneut. "Gut wenn du das nicht kl..", ich unterbrach ihm den es reichte mir dass er die ganze Zeit redete und ich kein anständiges Wort rausbrachte. Während Harvey aufstehen wollte, ließ ich meine Hand leicht in seinen Nacken wandern, zog ihn zu mir. Unsere Lippen berührten sich kurz flüchtig. Ich schluckte noch einmal und drückte nicht gerade zärtlich meine Lippen auf die seinen. Einen Moment ließ ich es so, ehe ich mich löste. "Ich mag dich". Endlich einmal verständliche Worte von mir und ein Lächeln von Harvey was mir fast den Verstand raubte. Oh man ich war hoffnungslos verloren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)