Dark Side of the Wall von James-Franzose ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Er musste blinzeln und es dauerte ein wenig, bis er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Nun stand er durchnässt bis auf die Knochen vor einem riesigem Pool. Der Pool war mindestens 50m lang und 25m breit. Er schaute sich langsam und sorgfältig um. Vor dem Pool erstreckte sich eine beindruckende Skyline über den gesamten Horizont. Zu seiner linken und seiner rechten erhoben sich riesen große Bäume und direkt hinter ihm stand eine sehr beindruckende Villa. Er drehte sich vom Pool weg und ging auf die große Glasfassade der Terrasse zu. Als er das große Wohnzimmer betrat, setzte er sich auf die riesige Wohnlandschaft. Ihm gegenüber saß ein Mann, der ihn erwartungsvoll anschaute. "Wissen Sie, man hat mir als Jugendlicher gesagt: "Such' dir 'nen Job mit viel Lohn, dann geht's dir gut. Aber Geld ist Schall und Rauch. Und wenn du es dann hast, dann Greif' das Bare mit beiden Händen und sammle es." Das habe ich dann auch gemacht und angefangen mich der Musik zu widmen. Als der Erfolg dann immer mehr wurde hab ich angefangen mir so einiges zu gönnen. Einen neuen Wagen, ein Klavier. Ich kam mir vor in einem Vier-Sterne-Tagestraum. Nur eine Fußballmanschaft werde ich mir nie kaufen. Das Risiko ist mir zu groß." Der Mann nickte und machte sich Notizen. Da fuhr er auch schon weiter.  "Als sich dann das Geld vermehrte, kamen immer mehr, ich nenne sie mal Schmarotzer und wollten Geld von mir. Ich sagte dann zu denen: "Mir geht's gut, Mann, lass deine Finger von meinem Stapel." Ich finde auch schon, dass Geld der Hit ist. Ich gehöre mittlerweile zum First-Class Jet-Set.  Wieder nickte sein Gegenüber und machte sich weitere Notizen. Dann stellte der Mann ihm wieder eine Frage. Diese Frage war tiefgründiger und er musste ein wenig überlegen bevor er antwortete. Dabei stand er auf und ging zum großen Kamin, in dem ein kleine Feuer brannte. "Wir und die anderen. Letztendlich sind wir alle nur gewöhnliche Menschen. Ich und Du. Nur Gott weiss, dass wir sowas nicht freiwillig machen würden. "Vorwärts!", kreischte er von hinten. Und die erste Reihe fiel.. Und der General setzte sich und die Linien auf der Karte, wanderten hin und her. Schwarz und Blau, wer weiß schon, was "was" ist und wer "wer" ist. Es geht auf und ab. Doch am Ende dreht sich´s nur im Kreis. Es ist eine Wortschlacht! So würde ich meine Texte beschreiben. Ich hoffe sie konnten mir folgen." Der Mann nickte, verstaute sein Notizbuch, stand auf, dann gab er ihm mit einem leichten grinsen die Hand und verließ die Villa. Nun war er wieder allein. Die Gesellschaft einer anderen Person hatte er schon fast wieder vergessen zu schätzen und so ging er nachdenklich in die Küche, nahm aus einem Schrank ein Glas, aus dem anderen eine Flasche Whiskey, goss das Glas bis zur Hälfte voll und ging dann mit dem Glas ins erste Obergeschoss. Als er vor dem Tür zu seinem kleinem Studio stand öffnete er diese und schritt langsam zu seinem Klavier. Anmütig saß er sich vor eben dieses, nahm einen großen Schluck, stellte es auf das Klavier ab und begann zu spielen was ihm in den Sinn kam.  Er spielte Töne und Melodien, die er so noch nie gespielt hatte. Am Anfang kam es ihm komisch vor, doch nach einigen Sekunden begann er sich darin zu verlieren. In diesen seltsamen Noten, die für jeden anderen, der zu dem Zeitpunkt zugehört hätte, komisch geklungen hätten, fand er Freiheit. Je ausgefeilter und seltsamer die Noten wurde, um so wohler fühlte er sich. Dann kam ihm die Idee den Takt und die Melodie komplett zu wechseln und vor seinem Inneren Augen begannen Lichter herum zu flackern und Bilder zu Formen, die er so noch nie gesehen hatte. Bilder eines Reisenden durch Raum und Zeit, von sich selbst und der Gesellschaft. Es waren schöne Bilder von Geborgenheit, aber auch von Gewalt. Von dem was war und dem was mal sein könnte. So wie er war und so wie er jetzt ist, aber auch so wie er sein könnte. Als das vermischte er in dieser Melodie und es begannen sich Wörter in ihm aufzubauen. Wörter die er nicht verstand, die er nicht kannte. Wörter die gutes und auch schlechtes über ihn sagten. Er aber nicht wusste von wem sie waren oder von wo sie kamen. Je mehr er sich in der Melodie den Wörter verlor um so verschwommener schien die Umgebung um ihn zu werden.  Die Umgebung begann sich zu verändern. Zuerst verschwamm sie nur, dann bildeten sich blasen und als diese zu Platzen begannen, so tat sich langsam ein Flur hervor, den er zu durchschreiten glaubte. Dieser Flur bestand aus mehreren Türen, aber egal an welcher er zu rütteln vermochte, jede blieb verschlossen. Und so ging er den Flur entlang bis er an dessen Ende war und nur noch eine Tür übrig blieb. Die konnte er zu seiner Verwunderung öffnen. Hinter dieser Tür stand eine Gruppe aus zehn Menschen, die ihm den Rücken zugewendet hatten. Durch ihre Kleidung vermochte er zu erahnen, dass es sich bei diesen Menschen um Ärzte handeln müsste. Die Menschen redeten alle durcheinander und er konnte der Diskussion nicht so ganz folgen. "Der Wahnsinnige liegt auf dem Gras, denkt an Spiele und Blumenkränze und Gelächter. Man muß die Verückten im Zaum halten." sagte einer. Ein anderer wiederum sagte: "Der Wahnsinnige liegt im Flur. Das Papier drückt ihre gefealteten Gesichter zu Boden, so glauben sie. Und jeden Tag bringt der Zeitungsjunge mehr, so empfinden sie." Behutsam und vorsichtig ging er auf die Gruppe der Ärzte zu um ihrem Gespräch besser folgen zu können. Da gingen diese Urplötzlich auseinander. Was er nun sah, verstand er nicht. Die Ärzte standen um eine Person rum, die auf einem Bett lag und mit den Armen und Beinen auf dem Bett gefesselt lag. Er konnte nicht erkennen um wen es sich dabei handelt, da die Person ihr Gesicht zur Wand gedreht hatte. Als er an den Ärzten vorbei gegangen war und am Bett stand drehte die gefesselte Person plötzlich den Kopf. Die Person hatte die Augen weit aufgerissen und sah ihn ungläubig an. Und er starrte genauso ungläubig zurück. Denn er lag dort gefesselt auf dem Bett. Umrungen von Ärzten.  Dann sagte er, der auf dem Bett gefesselt war zum ihm, der vor ihm stand und sich selbst anstarrte: "Der Wahnsinnige ist in meinem Kopf. Du hebst die Klinge, machst den Schnitt. Du ordnest mich neu bis ich gesund bin." Er wollte schreien, doch stattdessen fiel er sich selbst ins Wort: "Du schließt die Tür und wirfst den Schlüssel fort. Irgendwer ist in meinem Kopf, aber es bin nicht ich. Und wenn die Wolken bersten, Donner dein Ohr füllt, schreist du auf und niemand scheint dich zu hören. Und wenn deine Band beginnt, andere Klänge zu spielen, dann treffen wir uns auf der dunklen Seite des Mondes." Er riss die Augen weiter auf und sah die Ärzte an. Diese begannen zu verschwinden und er sprach zu sich selbst, sich weiterhin selbst anstarrend: "Alles was du berührst, all das was du siehst. Alles was du schmeckst, alles was du fühlst. All das was du liebst, und all das was du hasst. Wem du misstraust, alles was du bewahrst. Alles, was du gibst, was du verkaufst, all das was du erstehst, erbettelst, leihst oder stiehlst. Alles was du erschaffst, alles was du zerstörst. Alles was du tust und was du sagst. Alles was du isst und jeden den du triffst. Alle die du beleidigst, die du bekämpfst. Alles im Jetzt, alles Vergangene und alles was kommt.  Und alles unter der Sonne ist in Harmonie. Doch die Sonne wird verfinstert vom Mond." Da atmete er tief ein, konzentrierte sich und sagte zum ihm, der im Bett lag: "Aber es gibt eigentlich keine dunkle Seite des Mondes. In Wirklichkeit ist alles dunkel." Dann schloss er die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)