New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 37: ------------ Grübelnd saß Dumbledore in seinem Büro und war alles andere als zufrieden. Dieser neue Schüler war ihm ein richtiger Dorn im Auge geworden. Er setzte seinen Mitschülern Flausen in den Kopf, nachdem er sie sich mit so viel Mühe hörig gemacht hatte. Jahrelange Arbeit und die Anstrengung sich mit diesen Rotzgören abgeben zu müssen und jetzt wollte sich ihm ein dahergelaufener Junge in den Weg stellen? Er würde nicht weiterhin dulden, dass Mouran tat was er wollte. Leider hatte sich in den letzten Tagen gezeigt, dass er ein begnadeter Magier war. Er glänzte in allen Fächern und die Lehrer liebten ihn. Eine Schande, dass er nicht eine seiner Spielfiguren werden wollte. Obwohl, vielleicht war es so besser. Kaito Mouran erinnerte ihn zu stark an einen anderen jungen Zauberer, der sich ihm ebenfalls einst widersetzt hatte. Aber auch diese Angelegenheit hatte er vor 50 Jahren ja aus der Welt schaffen können und sogar noch Vorteile daraus gezogen. Dennoch hätte Dumbledore einen solch mächtigen jungen Magier eigentlich lieber auf seiner Seite gehabt. Doch egal wie oft er versuchte mit dem Jungen zu reden, er wurde jedes mal von ihm abgewiesen. Allein schon für die Frechheit sich ihm zu widersetzten hatte er es verdient bestraft zu werden. Und dann war da noch Hedwig Enigma. Ein Mädchen, dass ebenfalls über außerordentliche Kräfte verfügte und sich zudem noch äußerst gut mit Kaito Mouran zu verstehen schien. Da er keinen der beiden auf seine Seite ziehen konnte wurden sie zu einem Problem, um das er sich schleunigst kümmern musste. Ein klopfen an der Tür holte ihn aus seinen Gedanken und als die Person eintrat, breitete sich ein finsteres Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Ah, Miss Parkinson schön, dass Sie kommen konnten. Setzten Sie sich doch. Mir ist aufgefallen, dass Sie in letzter etwas - sagen wir - ungehalten wirken und ich wollte Ihnen gerne meine Hilfe anbieten.“ Es war spät in der Nacht und alle im Schloss schliefen schon. Sogar Harry, obwohl er noch lange über den Plänen für die nächsten Angriffe gesessen hatte. Im schwachen Glimmen der Kohle, konnte man gerade noch so eine Gestalt aus machen, die durch den Gemeinschaftsraum der Schlangen huschte. Als sie beim Ausgang angekommen war, blieb sie stehen und öffnete die Tür. Das schwache Licht von zwei Zauberstäben erhellte die Gesichter von drei Gestalten. Pansy, Ron und Hermine bedachten sich mit feindseligen Blicken und die Spannung zwischen ihnen war spürbar. „Wurde ja aber auch Zeit. Wir haben lang genug da draußen warten müssen.“, zischte Hermine und schritt an der Slytherin vorbei, Ron auf den Fersen. „Versaut das hier bloß nicht. Das heißt wenn das für euch überhaupt möglich ist.“, erwiderte Pansy genauso bissig. Doch dann besann sie sich wieder auf ihr eigentliches Vorhaben. „Folgt mir und seid leise.“ Sie führte die beiden Gryffindor durch den Gemeinschaftsraum und die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf. Zuvor hatte sie das Alarmsystem gegen Jungen abgestellt. Leise gingen sie den oberen Flur entlang, bis sie vor einer Tür mit zwei Namen stehen blieben. Hedwig Enigma und Millicent Bulstrode. Der Plan war einfach. Sie sollten Hedwig ihre Magie stehlen und diese dann zu Dumbledore bringen. Hedwig würde von Hogwarts fliegen und Draco wäre endlich wieder frei zu ihr zurückzukehren. Immer noch darauf bedacht ja keine Geräusche zu verursachen, schlichen sie sich in das Zimmer und positionierten sich um Hedwigs Bett. Gerade als sie die ersten Silben des Spruchs geflüstert hatten, schoss das Mädchen im Bett völlig überraschend in die Höhe. Ihre rechte Hand fuhr unter ihr Kopfkissen und zog ihren Zauberstab hervor. Der erste Spruch flog in Rons Richtung, der ihn mit Mühe und Not abwehren konnte. Während Pansy und Hermine noch überrumpelt dastanden, sprang Hedwig aus dem Bett und auf die Füße. Ein Grinsen breitete sich auf Pansys Gesicht aus. Augen und Pupillen waren weinaufgerissen. Das war ja sogar noch besser als sie gehofft hatte. Jetzt konnte sie dieses Miststück besiegen und Draco zeigen, das sie die einzige für ihn war. Mit weit ausgestrecktem Zauberstab schleuderte sie einen Fluch nach dem nächsten gegen das verhasste Mädchen. Hedwig konnte sie alle abwehren doch als auch Ron und Hermine in den Kampf eingriffen wurde es etwas knifflig. Durch den Lärm war natürlich auch Millicent aufgeweckt, allerdings schien sie nicht gleich zu verstehen was vor sich ging. Durch einen Querschläger getroffen flog Hermine gegen Hedwigs Schrank und blieb benommen am Boden liegen. In dem Moment öffnete sich endlich die Tür, ein heller Lichtblitz und der Kampf war zu Ende. Wieder zu Atem kommend drehte Hedwig sich zu ihrem Retter um und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. In der Tür stand ein vor Wut kochender Harry und sein Blick versprach Höllenqualen für jeden, der so dumm war sich ihm in den Weg zu stellen. Sie schluckte schwer. Draco und Blaise waren nur ein paar Schritte hinter ihm. Mit wenigen weit ausgreifenden Schritten war Harry bei Ron, packte ihn am Kragen und stellte ihn wieder auf die Füße. „Was hast du vorgehabt?“, presste er mühsam beherrscht hervor und funkelte den Jungen vor sich an, der den Blick erwiderte. Offenbar nicht bemerkend, in welcher Lage er sich befand. „Finger weg von mir Mouran oder du wirst sehen zu was ich fähig bin.“ „Du und zu irgendwas fähig? Du widerliches kleines Wiesel kannst doch nur …“ „Was ist hier los?“, unterbrach ihn eine schnarrende Stimme. Der Lärm hatte anscheinend Professor Snape alarmiert, der jetzt in der Tür zum Mädchenzimmer stand. Seine dunkeln Augen flogen über die Szenerie, die sich ihm bot und beobachteten, wie sich Granger den Kopf haltend wieder aufrichtete. „Weasley, Granger mitkommen. Sie auch Miss Parkinson.“ Erst als die drei Missetäter schon seit einigen Minuten den Raum verlassen hatten, konnte Harry sich wieder beruhigen. „Bist du verletzt?“, fragte er an Hedwig gewandt. „Ja alles bestens. Die drei haben mich nur überrascht das ist alles.“ „Gut, gut.“, meinte Harry, wirkte dabei allerdings etwas zerstreut. Am nächsten Morgen rief er noch vor dem Frühstück alle Slytherin im Gemeinschaftsraum zusammen. Er wollte, dass sie die Geschehnisse der Nacht im Schloss verbreiteten. Die Schlangen waren nämlich nicht nur geschickt darin Informationen zu sammeln, sondern auch darin sie zu verbreiten. Natürlich würde niemand direkt mit Schülern des grünen Hauses reden. Aber durch kleine Andeutungen, verstohlene Gespräche und Geflüster in den Gängen, würde sich die Geschichte rasend schnell in ganz Hogwarts ausbreiten. Den ganzen Tag über herrschte reges Getuschel auf den Gängen und die Tatsache, dass weder Ron noch Hermine noch Pansy den ganzen Tag über auftauchten, fachte die Gerüchte nur umso mehr an. Erst beim Abendessen tauchten die drei Missetäter wieder auf. Mit hoch erhobenen Köpfen ließen sie sich an ihren Tischen nieder, das Geflüster ignorierend, dass bei ihrem Eintreten sofort aufgeflammt war. Erst als Dumbledore sich erhob wurde es wieder still in der großen Halle. Harry war sich sicher kurz einen unzufriedenen und wütenden Ausdruck in Dumbledores Augen gesehen zu haben und grinste zufrieden. „Sicher haben Sie mittlerweile alle von den Vorkommnissen der letzten Nacht gehört. In der Tat gab es einen Vorfall im Schlafsaal der Slytherin. Doch ich versichere Ihnen, das nichts weiter passiert ist. Es war lediglich ein kleiner Streich von ein paar Schülern, der leider etwas außer Kontrolle geraten ist. Ein Vorfall wie er nur allzu häufig in Schulen vorkommt aber nichts desto trotz Konsequenzen haben muss. Daher werden die betreffenden Schüler eine Woche Nachsitzen bekommen und den Häusern werden 10 Hauspunkte abgezogen. Und nun wünsche ich Ihnen allen einen guten Appetit.“ Damit setzte Dumbledore sich wieder und wandte sich den soeben erschienen Speisen zu. Harrys Grinse wurde noch breiter. Das war einfach perfekt. Dumbledore schaufelte sich sein eigenes Grab und bemerkte es noch nicht einmal. Zufrieden beobachtete Harry wie sich Unmut unter den Schülern breit machte. Es wurde von Bevorzugung gemunkelt, denn jedem war klar, dass alle anderen, wenn sie sich so etwas erlaubt hätten, weit mehr als nur ein paar Strafarbeiten bekommen hätten. Das hochmütige Getue von Granger und Weasley trug auch nicht gerade dazu bei, dass Empörung gegen sie oder Dumbledore nachließ. „Um Merlins Willen. Setzt. Dich. Hin. Mit deiner Nervosität hilfst du niemandem und mir raubt es den letzten Nerv.“, stieß Aileen gestresst aus und schlug ihr Buch laut zu. Abrupt blieb Dorren stehen und lächelte sie entschuldigend an. Seit der Lord Shaire zu dieser Mission nach Hogwarts aufgebrochen war, war er in ständiger Alarmbereitschaft und erwartete immer das schlimmste. Mit seiner angespannten Ruhelosigkeit ließ er auch die anderen im Hauptquartier der Skeater nicht zur Ruhe kommen. „Ich mach mir einfach nur Sorgen. Was wenn irgendetwas passiert?“ „Zu dieser Annahme gibt es überhaupt keinen Grund. Bis jetzt verläuft alles Reibungslos und selbst wenn etwas schief läuft. Er ist dort nicht alleine. Nicht zu vergessen, dass der Junge selbst auch über erstaunliche Fähigkeiten verfügt.“ „Ich weiß … das weiß ich doch selbst.“ „Dann beruhig dich endlich. Am besten können wir ihm helfen, wenn wir hier die Stellung für ihn halten. Er ist stark. Hab ein bisschen Vertrauen in unseren Lord.“ Dorren atmete einmal tief durch und öffnete dann seine Augen wieder. „Du hast recht. Danke Aileen.“ „Schon in Ordnung. Aber weißt du was? Ich hab langsam das Gefühl, dass mir die Decke auf den Kopf fällt. Nach der ganzen Zeit in Askaban, würde ich wirklich mal wieder gern raus in die echte Welt. Was hältst du von einer kleinen Shoppingtour?“ „Ein Tapetenwechsel klingt gut aber bist du dafür denn schon wieder stark genug?“ „Mach dir mal darüber keine Gedanken. Mit einem Frischling wie dir nehm’ ich es noch jederzeit auf.“ Der Bummel durch die Winkelgasse entwickelte sich zum Alptraum. Zumindest für Dorren, Aileen schien das Ganze ziemlichen Spaß zu machen. Sie scheuchte ihn von einem Laden in den nächsten, beschaute sich die unterschiedlichsten Stoffe, Schnitte und Muster und zeigte ihm jedes einzelne Outfit, dass sie sich zusammensuchte. Nach Jahren in Einsamkeit tat es ihr sichtlich gut wieder unter Menschen zu sein. Mit dutzenden Taschen bepackt folgte Dorren ihr schicksalsergeben, als er plötzlich mitten auf der Straße stehen blieb und sich umdrehte. Er glaubte zu sehen, wie Schatten hinter einer Häuserecke verschwand, war sich aber nicht ganz sicher. „Hey Dorren, hau mir ja nicht mit meinen Sachen ab.“, scherzte Aileen, doch als sie Dorren ernstes Gesicht sah wurde auch sie augenblicklich aufmerksam. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und Dorren wandte sich ihr wieder zu. „Ja alles bestens. Meine Augen haben mir wohl nur einen Streich gespielt.“ „Also schön, dann eine kurze Kaffeepause und dann gehts weiter.“, meinte Aileen enthusiastisch und Dorren stöhnte gequält auf. In einem edel aber kalt eingerichteten Wohnzimmer saß eine fahle Geschalt kahlem Schädel. Voldemorts lange, knochige Finger umschlossen ein Glas so fest, dass es schon bedrohlich knirschte. Sein Blick war ins Feuer gerichtet und auch wenn er nach außen hin keine Regung zeigte, kochte er innerlich. Seit Monaten musste er sich mit diesen Skeatern und diesem Lord Shaire herumärgern und wusste über sie noch genauso viel wie am Anfang. Diese Kerle tauchten einfach auf, zerschlugen jeden seiner Angriffe und verschwanden dann genauso Spurlos wieder. Nicht mal seine Spione auf der weißen Seite konnten ihm irgendwelche Informationen liefern. Als an der Tür geklopft wurde und dann jemand eintrat, verfluchte er die Person ohne aufzusehen mit einem Cruciatus. Er hielt ihn einige Minuten lang, ehe er ihn wieder löste und der Person gestattete sich aufzurichten. „Was willst du?“, fragte er kalt und schneidend und beobachtete mit Genugtum, wie der Mann vor ihm beim Klang seiner Stimme zusammenzuckte. „My Lord es geht um die Skeater. Ich habe heute einen von ihnen zufällig in der Winkelgasse beobachten können und da habe ich ihn endlich wiedererkannt. Es handelt sich um die rechte Hand des Anführers.“ Voldemorts Augen funkelten in einem unheilvollen Licht und seine Finger schlossen sich um den Griff seines Zauberstabes. „So? Na dann erzähl mir doch mal alles was du über diesen Mann weißt. Danach werde ich entscheiden ob ich dich dafür bestrafe mich gestört zu haben.“ Aufmerksam hörte er den Bericht des Mannes an und schickte in dann ohne weitere Worte wieder fort. Das waren in der Tat höchst interessante Neuigkeiten und er würde sie bestimmt zu seinem Vorteil ausnutzten können. Jetzt musste er nur noch auf eine passende Gelegenheit warten um seinen Zug machen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)