New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 28: ------------ „Könnte mir bitte mal einer erklären was hier vor sich geht.“, verlangte Draco und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Mann mit den Eisblauen Augen erhob sich. „Sicher. Wir haben nur auf dich gewartet, damit wir nicht alles doppelt erklären müssen. Setzt euch doch und keine Angst, wir wollen euch nichts tun.“ Draco schossen etliche Fragen durch den Kopf, doch er hielt sich erst einmal zurück. Bei seinem letzten Besuch hier war alles drunter und drüber gegangen, sodass er gar keine Zeit gehabt hatte richtig darüber nachzudenken was passierte. Diesmal blieb er vorsichtiger auch wenn dieses Leute ihm gestern geholfen hatten. Zusammen mit Blaise ließ er sich auf das Sofa sinken und musterte jeden der Anwesenden aufmerksam. „Miss Weasley hatte, genauso wie ihr, einige Probleme zu Hause, weshalb wir es für sicherer hielten sie her zu bringen. Hedwig und Dorren kennt ihr ja schon, das neben mir ist Luzifer, ein enger Berater, und ich bin Lord Shaire, der Anführer der Skeater.“, stellte der Mann sie nacheinander vor, nachdem sie sich gesetzt hatten. Die beiden Jungen tauschten einen überraschten Seitenblick. Sie hätten niemals damit gerechnet hier dem Grund für die ganzen Schlagzeilen der letzten Zeit gegenüber zu sitzen. Aber warum hatte der Lord Shaire sich höchstpersönlich der Probleme von ein paar Jungs angenommen, die er höchstens aus Hedwigs Berichten kannte? Außerdem hatten sie sich den Anführer der Skeater irgendwie anders vorgestellt. Das folgende Gespräch war sowohl für Blaise als auch für Draco intensiv. Der Lord Shaire, auch wenn es für Draco unglaublich war, dass jemand so junges für soviel Furore sorgte, hatte ihnen seine Ziel und Methoden nocheinmal genauer dargelegt als Hedwig es damals getan hatte. Er erzählte ihnen auch einiges über die Geschichte der Skeater. Allerdings fiel ihnen auf, das er nichts über sich preis gab. Er war höflich und kultiviert, eine äußerst einnehmende Persönlichkeit doch die beiden Junge merkten, dass das nicht alles war. Als wäre da noch ein Schatten, der hinter ihm schweben würde. Das Hedwig zu den Skeatern gehörte hatten sie ja schon gewusst. Das jetzt allerdings auch noch die kleine Weasley dabei war, war für beide überraschend gekommen. Jahrelang hatten ihre Familien im Streit gelegen und jetzt sollten sie auf einmal auf der selben Seite stehen? Zumindest schien die Familie ja nicht nur aus Idioten zu bestehen wenn zumindest die jüngste merkte, dass in der Zaubererwelt etwas schief lief. Später streiften die beiden Freunde auf dem Gelände umher um ihre Gedanken ein wenige zu ordnen. Dabei gelangten sie an eine kleines Dorf unterhalb des Herrenhauses. Dort herrschte geschäftiges Treiben, die Leute eilten die Straßen entlang, lachten und redeten miteinander. „Na ihr zwei, neu hier?“, fragte plötzlich eine harsche Stimme und ließ Draco und Blaise herumfahren. Ihnen stand ein Mann Mitte zwanzig, mit breiten Schultern und langen Haaren gegenüber. Trotz seiner Stimme und seines harten Äußeren, hatte er ein breites Grinsen im Gesicht. Über seiner Schulter hingen ein Bogen und ein Köcher mit Pfeilen. „So offensichtlich?“, erwiderte Blaise verschmitzt, offenbar wollte er die Chance nutzen sich nicht mehr verstellen zu müssen. „Allerdings. Hab gesehen, dass ihr vom Haus des Prinzen gekommen seid.“, meinte er und lachte. „Nur nicht so schüchtern. Ich tu euch schon nichts.“ Mit einer Hand wuschelte er Draco, dem es schwerer fiel seine Maske abzulegen, durch die Haare. „Hey.“, protestierte er sofort und versuchte der Hand zu entkommen, die seine Frisur zerstörte, was den Mann aber nur noch mehr zum Lachen brachte. Blaise ignorierte die Notlage seines Freundes und konzentrierte sich lieber darauf mehr Informationen zu bekommen. „Prinz?“ „Ach so ja, das ist unser Spitzname für den Lord Shaire. Ich bin übrigens Kyle.“ „Das ist Draco und ich bin Blaise. Aber wie seid ihr auf den Namen gekommen?“ Kyle zuckte mit den Achseln. „Es hat einfach zu ihm gepasst würd' ich sagen. Er kümmert sich um uns, beschützt uns. Über seine Vergangenheit wissen wir zwar nicht viel aber es ist ein offenes Geheimnis, dass er es nicht leicht hatte. Trotzdem sorgt er sich immer um uns. Wir mögen ihn alle sehr und würden alles für ihn tun…“ Er wollte offensichtlich noch weitersprechen, doch eine Stimme unterbrach ihn. „Da seid ihr. Ich hab euch schon überall gesucht.“ „Was ist denn Hedwig?“, fragte Draco als eben jene neben ihnen auftauchte. „Es wird bald Mittag geben und da ihr heute Früh ja nicht wirklich Gelegenheit hattet was zu essen dachte ich mir ich hol euch. Hi Kyle und Erfolg gehabt?“ „Lady Hedwig. Ja ich habe die Gänse für das morgige Fest schon in die Küche gebracht als ich auf die beiden hier gestoßen bin. Freunde von dir?“ „Schulkameraden.“, erwiderte sie, packte Draco und Blaise an den Händen und zog sie mit sich. Kaum waren sie wieder im Manor, als ein Hauself vor ihnen erschien. „Der Lord erwartet Sie im Speisezimmer. Das Essen wurde bereits aufgetragen.“, meldete er. Hedwig nickte, er verneigte sich und verschwand wieder. „Sag mal was ist eigentlich mit euren Hauselfen los?“, wollte Draco wissen und blickte immer noch auf die Stelle, auf der eben noch der Hauself gestanden hatte. „Das war der Lord. Er hat ihnen einfach verboten sich so unterwürfig zu benehmen. Sie seien Bedienstete und keine Sklaven. Es hat zwar eine Weile gedauert aber schließlich haben sie sich dran gewöhnt.“ Es war zwar heilig Abend doch Harry hatte beschlossen auf die Bescherung zu verzichten. Stattdessen würden sie sich gleich alle unten treffen. Zusammen vorm Weihnachtsbaum sitzen, reden und Kekse essen. Das war ihm viel mehr wert als irgendwelche Geschenke. Dafür würde es dann morgen unten im Dorf ein großes Fest geben. Die Leute arbeiteten schon seit Tagen an den Vorbereitungen. Als es an der Tür klopfte, hob Harry den Blick von seinem Buch und rief die Person herein. „Was gibt’s Hedwig?“, fragte er und legte das Buch zur Seite. „Nun, du hast zwar die Bescherung abgesagt, allerdings hatte ich schon ein Geschenk für dich. Ich denke du solltest es bekommen und jetzt scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein. Es ist von Remus“, meinte sie und zog eine kleine Schachtel hinter ihrem Rücken hervor. Sie setzte sich neben ihn auf die Coach und überreichte sie ihm. Harry drehte sich so, dass sie sich gegenüber saßen, erst dann nahm er die weiße Schachtel entgegen und öffnete sie. Seine Augen weiteten sich als er die goldene Taschenuhr darin entdeckte. Ganz vorsichtig holte er sie heraus und ließ den Deckel aufspringen. Es verschlug ihm die Sprache und Tränen stiegen ihm in die Augen. Im Deckel befand sich ein Bild von seiner Familie. Lily, James, Sirius und Remus standen um eine Wiege herum in der ein kleines Baby mit Rabenschwarzem Haar lag. Es war zwar kein magisches Bild, dennoch strahlte es mehr Wärme und Leben aus als alles was er bisher gesehen hatte. Man sah ganz deutlich wie sehr diese Menschen ihn geliebt hatten. „Danke.“, flüsterte er leise und beugte sich nach vorn um seine Gesicht zu verbergen. Allerdings konnte Hedwig sehen, dass seine Hände zitterten. Hedwig verließ ohne ein Wort das Zimmer. Gab ihm Zeit um sich wieder zu fassen. Sie hatte die Uhr gefunden als sie sich in Remus Zimmer umgesehen hatte, nachdem dieser verschwunden war. Zusammen mit einem angefangenem Brief auf dem allerdings nur Harrys Name stand. Deshalb nahm sie an, dass es in Ordnung war, dass sie sie ihm gegeben hatte. Sie hoffte nur, dass sie Remus finden würden. Er war alles was von Harrys Vergangenheit noch übrig war. Selbst nach den Feiertagen gönnte Harry sich keine Ruhe, sondern apparierte in die Winkelgasse kaum das die Geschäfte wieder öffneten. Auf direktem Weg begab er sich zu Gringotts. Es war zwar noch früh am Morgen und damit kaum jemand auf den Straßen, trotzdem hatte er sich für sein Aussehen als Lord Shaire entschieden. Harry Potter würde zu viel aufsehen erregen und er wollte nichts riskieren. Außerdem würde er die Illusion sowieso gleich wieder benötigen. Er sprach kurz bei den Kobolden in der Marmorhalle vor und wurde dann nach hinten zu den Räumen des Direktors geführt. In den restlichen Ferientagen feilte er zusammen mit Dorren und Luzifer das Vorgehen für den geplanten Angriff im neuen Jahr aus. Keiner der beiden war von Harry Plänen angetan doch er blieb hart und so mussten sie sich fügen. Natürlich behielt er in der Zeit auch Draco, Blaise und Ginni im Augen. Die drei verbrachten viel Zeit im Dorf und die Reinbluterben lernten sogar noch das eine oder andere, zum Beispiel das Bogenschießen, was Kyle ihnen mit Freuden beibrachte. Draco und Blaise waren fasziniert von dem Leben, dass sich hier vor ihren Augen abspielte. Die unterschiedlichsten Leute kamen hier zusammen Menschen und auch magische Wesen, doch es machte niemand einen unterschied zwischen ihnen. Die meisten waren starker Verfolgung durch das Ministerium ausgesetzt und hatten nur hier die Möglichkeit ein normales Leben zu führen. Das erstaunlichste war, dass nicht jeder der hier Unterschlupf suchte zu den Skeatern gehörte, trotzdem wurden sie mit offenen Armen empfangen auch wenn sie nicht kämpften. Natürlich lernten sie auch den Lord Shaire besser kennen. Es war schwer seiner geradezu magischen Anziehung zu widerstehen. Er war hilfsbereit, hatten für jeden ein offenes Ohr und scheute sich nicht auch mal selbst mit Hand anzulegen. Obwohl er anscheinend noch ziemlich jung war, schien er seinen Platz gefunden zu haben und nutzt alle Kraft um diesen zu beschützen. Dem Tag der Abreise nach Hogwarts sahen sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Doch zumindest wussten die drei, dass sie dort für den Moment wohl sicher waren. Außerdem würde Hedwig sie ja begleiten und zu wissen, dass man so starke Rückendeckung hatte, war schon ein beruhigendes Gefühl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)