New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Die Zwillinge fühlten sich immer unwohler im Hauptquartier des Ordens. Sie sprachen nur das nötigste und zogen sich zurück, sobald sie den Grimmauldplace betraten. Doch niemandem schien das aufzufallen. Sie hatten auch noch niemandem erzählt, dass sie Harry ab und zu trafen - auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin. Und langsam verstanden sie auch wieso. Je mehr sie darüber nachdachten und je mehr sie die Leute um sich herum beobachteten, desto weniger konnten sie gutheißen was hier eigentlich abging. Bevor sie sich allerdings weiter in diesen, für sie untypisch düsteren Gedanken verlieren konnten, ging die Tür auf und eine aufgeregte Tonks stürzte in die Küche. Sofort sprangen Fred und George auf und traten an die Seite der aufgelösten Frau. „Tonks was hast du denn?“, fragten sie gleichzeitig. Die fahrigen Bewegungen und weit aufgerissenen Augen ihrer Freundin beunruhigten sie. Irgendetwas musste passiert sein. Hoffentlich ging es ihrer Familie gut, auch wenn die sich in letzter Zeit immer schrecklicher verhielt. „Remus, er … er ist … verschwunden. Ich …“ Sie schniefte, faste sich dann aber wieder und sprach stockend weiter. „Ich wollte ihn besuchen, weil … weil doch gestern Vollmond war aber er … Ich konnte ihn nirgends entdecken und Remus wäre doch niemals einfach so verschwunden. Schon gar nicht während seiner Verwandlung. Irgend- … irgendetwas muss passiert sein.“ Fred und George wechselten einen besorgten Blick. Das klang in der Tat gar nicht gut. Wohin konnte ihr ehemaliger Lehrer nur verschwunden sein? „Ach und wieso nicht?“, verlangte Harry zu wissen und begann mit den Fingern auf seinen Tisch zu trommeln. Dorren versuchte gerade ihm zu erklären, dass er nicht mit konnte um Hedwig vom Bahnhof abzuholen. Luzifer stand neben der Tür gelehnt und hatte bis jetzt noch kein Wort gesagt. Stattdessen beobachtete er mit leicht gerunzelter Stirn seinen derzeitigen Lord. Ihm war aufgefallen, dass Harry immer öfter die Illusion des Lord Shaire trug. Als würde er versuchen Harry Potter zu überdecken. „Mein Prinz ich bitte Euch. Es ist einfach zu gefährlich. Ich werde gehen und Hedwig abholen.“ „Das ist wirklich das beste Harry.“, unterstützte jetzt auch Luzifer Dorrens Plan. Genervt ließ Harry sich im Stuhl nach hinten fallen. „Schön. Meinetwegen.“, gab er schließlich nach. Erleichtert verbeugte Dorren sich und verließ, gefolgt von Luzifer, das Zimmer. „Er sieht erschöpft aus.“, murmelte Dorren an niemand bestimmten gerichtet. „Er bekommt zu wenig schlaf.“, sagte Luzifer schlicht und verschwand den Gang entlang. Dorren blickte auf seine Uhr und seufzte. Er hatte noch Zeit, bis die Freundin seines Lords am Bahnhof ankommen würde. Ohne das er wirklich darauf achtete, lenkten seine Schritte sich in Richtung des Kerker. Er öffnete eine Tür und betrat den Raum dahinter. Eine Weile stand er einfach nur im Türrahmen und beobachtete Marie bei ihrem Experiment. Sie murmelte leise vor sich hin, während sie in Büchern blätterte und immer wieder einen Blick in den Kessel warf. Nach einigen, teilweise recht heftigen Explosionen, war Marie mit ihrem Labor in den Keller verband worden. Die ständigen Komplettrenovierungen der Zimmer war auf die Dauer anstrengend geworden. Schließlich strich Marie sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lehnte sich mit eine abschließenden seufzen nach hinten. „Diesmal keine Explosion? Sicher das alles richtig ist?“, fragte Dorren und betrat jetzt endgültig das Zimmer. Es war recht karg eingerichtet. Zum Großteil nur die Zaubertrankzutaten, die Marie benutzte. Ansonsten gab es noch ein Regal mit verschiedenen Steinen, das schon vorher da gewesen war. „Was nicht ist kann ja noch werden.“, erwiderte Marie und trat einige Schritte von ihrem Kessel zurück. Neugierig warf Dorren einen Blick hinein, doch das Gebräu kam ihn nicht  bekannt vor. „Und was soll das Zeug bewirken?“ „Ganz ehrlich.“, meinte Marie und zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung aber dass bis jetzt nichts schlimmes passiert ist nehme ich als gutes Zeichen.“ Marie lehnte sich nach hinten und stieß dabei gegen das Regal. Es wankte und hastig drückte sie sich dagegen um es am umfallen zu hindern. Allerdings fiel einer der Steine dabei heraus. Marie und Dorren versuchten gleichzeitig danach zu greifen, trotzdem fiel er in Maries Zaubertrank. Eine laute Explosion, ein gleißendes Licht und im nächsten Moment waren Dorren und Marie verschwunden. Als sie wieder etwas erkennen konnten, befanden sie sich in einem dicht bewachsenen Wald irgendwo im Nirgendwo. „Verdammt, was ist denn jetzt schon wieder schief gegangen und wo sind wir hier überhaupt?“ Marie wirkte alles andere als glücklich. „Ich weiß es nicht aber ich …“ Ein rascheln im Gebüsch unterbrach Dorrens Vermutung. „Marie, sag mir bitte, dass du deinen Zauberstab dabei hast.“ Sein Ton war bemüht ruhig und gefasst. Marie schluckte schwer und ihre Augen wurden riesengroß. „Eh, nein. Der liegt in meinem Zimmer.“, gab sie zu. Dorren nickte, schob sie langsam hinter sich und zückte seinen eigenen Zauberstab. Zu dem rascheln kam jetzt auch noch knurren. Plötzlich erschienen glühende, goldene Augen zwischen den Blättern. Ohne weiter zu zögern packte Dorren Marie und rannte los. Der Werwolf verfolgte sie, sie konnten seinen keuchenden Atem hören, doch da war auch noch etwas anderes. Plötzlich brach der Werwolf vor ihnen aus dem Unterholz und verstellte ihnen den Weg. Neben ihm trat ein großgewachsener Mann, mit breiten Schultern und wilden Haaren. Auch seine Augen waren golden und sie musterten die Eindringlinge unnachgiebig. Dorren erkannte den Mann auch wenn er ihm noch nie begegnet war. Fenrir Greyback. Alpha des größten Werwolfrudels in ganz Großbritanien. „Das Rudel geht über alles. Eindringlinge sind unerwünscht und Bedrohungen müssen eliminiert werden.“ Der Wolf an seiner Seite knurrte, die Lefzen gefletscht. Das ganze klang unheimlich nach einem Richtspruch. In der Sekunde, in der der Wolf seine Muskeln anspannte, erkannte Dorren, dass er hier mit Reden nicht weiterkommen würde. Er schickte ihm einen Fluch entgegen, der ihn gegen den nächsten Baum fliegen ließ. Seine erste Panik war verflogen, so das er sich jetzt genügend konzentrieren konnte um zu aparrieren. Bevor der Werwolf sich wieder aufgerappelt hatte, waren sie verschwunden. Mitten auf dem Trainingsgelände tauchten Dorren und Marie wieder auf. Es war eine eher unsanfte Landung doch sie waren froh überhaupt noch in einem Stück zu sein. Als sich ihre Blicke trafen mussten sie anfangen zu lachen. „Tja, von wegen keine Unfälle. Mal schauen ob mein Labor noch steht.“ Damit stand Marie auf. Sie blieb dann aber noch einmal stehen und drehte sich zu Dorren um. „Danke. Ohne dich hätte das mächtig schief gehen können.“ „Immer wieder gern aber nimm das nächste mal bitte deinen Zauberstab mit.“ Marie grinste. „Dann müsstest du mich ja aber nicht mehr beschützten.“ Dann drehte sie sich abrupt wieder um und verschwand. „Ich würde dir doch trotzdem noch helfen.“, murmelte er leise und war froh, dass niemand das rot auf seinen Wangen sah. Auch Maries Wangen waren, wenn man genau hinsah,  leicht gerötet. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr stand Dorren auf und klopfte sich den Staub ab. Sein kleines Abenteuer hatte ihn mehr Zeit gekostet als er vermutete hatte. Hedwigs Zug würde bald ankommen und dann sollte er am Bahnhof stehen und sie abholen. Mit einem leisen Plopp erschien er auf dem Bahnsteig 9 3/4. Niemand hatte seine Ankunft bemerkt und auch jetzt hielt er sich im Schatten und beobachtete die Zauberer, die nacheinander eintrudelten. Manche redeten ganz aufgeregt mit befreundeten Eltern. Einige Mütter hatten Tränen in den Augen und viele kleine Geschwister waren völlig aufgedreht. Nur einige, vor allem die Reinblütigen Zauberer, blieben gesittet und blickten mit ihrer üblichen überheblichen Mimik auf die anderen Familien herab. Als der Zug einfuhr, schwoll der Lärmpegel noch einmal an und als die Schüler schließlich ausstiegen, brach sofort hektisches Gewusel aus. Jeder wollte sein Kind zu erst wieder in die Arme schließen und die Schüler wollten sich noch schnell von ihren Freunden verabschieden und die älteren versuchten die Knuddelattacken ihrer Mütter abzuwehren. Dorren ließ seinen Blick schweifen, bis er den hellen Haarschopf von Hedwig entdeckte. Bei ihr standen ein blonder und ein dunkelhaariger Junge und ein dunkelhaariges Mädchen. Außerdem bemerkte er die Blicke, die sie zwei Mädchen zu warf, einem silber- und einem rothaarigen, die sich eng beieinander hielten. Er schlängelte sich durch die Menschen hindurch ohne jemanden anzurempeln und blieb vor Hedwig stehen. „Hallo, ich wurde geschickt um dich abzuholen.“, begrüßte er sie und ihm entging nicht der Blick, den sich die beiden Jungen zuwarfen. „Außerdem“, sprach er weiter, jetzt aber an die Jungen gewandt und senkte seine Stimme. „Möchte ich euch danken. Er hat mir erzählt wie sehr ihr mir geholfen habt. Ich schulde euch was. Solltet ihr irgendwann mal in Schwierigkeiten geraten, sagt mir bitte bescheid.“ Schweigend nickten die beiden Jungen. Dorren richtete seinen Blick wieder auf Hedwig. „Können wir dann?“, fragte er. „Gleich.“ Sie drehte sich zu ihren Freunden um. Es herrschte eine etwas merkwürdige Stimmung zwischen den vieren. Hedwig umarmte ihre drei Freunde und blickte ihnen tief in die Augen. „Ich hoffe ihr habt schöne Ferien und passt auf euch auf.“ „Du auch und richte ihm bitte aus, dass wir finden, dass er das richtige tut.“, sagte Draco ernst. Hedwig nickte stumm. „Wäre schön wenn du dich mal melden würdest. Keine Ahnung ob ich die Ferien sonst ohne dich überlebe.“, meinte Blaise gespielt melodramatisch, doch dann wurde auch er ernst. „Ab jetzt bitte keine Geheimnisse mehr Schönheit.“ Millicent stieß ihn in die Seite und rollte mit den Augen. „Was er meint ist, dass du uns bescheid sagen sollst wenn irgendwas nicht stimmt und pass bitte wirklich auf dich auf.“, ergänzte sie. „Ich denke das lässt sich einrichten.“, grinste Hedwig. Danach verschwand sie zusammen mit Dorren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)