New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Ihre Augen weiteten sich. Hastig überflog Hedwig den Artikel und sprang dann auf. Es war ihr egal, dass sie damit die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Es war ihr egal, wie viele Blicke ihr folgten, als sie aus der Halle rannte. Sie hastete die Treppen zum Eulenturm hinauf, ohne ein einziges Mal langsamer zu werden. Die Worte des Artikels klangen ihr immer wieder in den Ohren. Ein Schock ging durch die Zauberergemeinschaft, als bekannt wurde, dass sich eine neue Partei in den Krieg eingemischt hat. Verständlicher Weise wollen die Menschen wissen, ob sie nun noch einer weiteren Gefahr gegenübertreten müssen. Nach neusten und verlässlichen Informationen handelt es sich bei dieser Gruppe um die Skeater, eine Geheimgesellschaft, die lange Zeit für einen bloßen Mythos galten wurde. Geschichten, die man sich in alten Bars zuraunte, scheinen mit einmal Realität geworden zu sein. Gestern am späten Abend konnten sie einen Angriff der Todesser auf das Dorf Berg abwehren noch bevor ernsthafte Schäden entstanden. Betroffen war offenbar die Muggelfamilie Rowling, die bisher noch als vermisst gilt. Dennoch stellt sich die Frage. Auf welcher Seite kämpfen sie? Oder verfolgen sie ihre eigenen Ziele? Wer ist ihr Anführer, der immer wieder gegen beide Fronten dieses Krieges kämpft? Bisher konnte noch keine dieser Fragen geklärt werden. Auch anderweitige Informationen sind bislang nicht bekannt. Man kann nur hoffen, dass das nicht der Anfang einer weiteren Spirale der Gewalt ist. Die Skeater. Helfer oder Feinde? Wir werden sie auch weiterhin über alle Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Sie hörte schnelle Schritte hinter sich, eine Hand packte sie an der Schulter und drehte sie herum. „Hedwig was ist los? Warum bist du so aufgebracht?“, fragte Blaise und diesmal konnte man in seinem Blick keinen Schalk erkennen, sondern nur ehrliche Sorge. Millicent und Draco waren auch da und musterten ihre Freundin. Sie atmete ein paar mal tief durch um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. „Das Dorf, dass angegriffen wurde, Breg, ich habe dort in der Nähe ein paar Freunde. Es ist zwar unwahrscheinlich, trotzdem möchte ich sicher gehen, dass es ihnen gut geht.“ Hedwig war bemüht ihrer Stimme einen besorgten Klang zu geben und es schien ihr zu gelingen, denn der Blick ihrer neuen Freunde wurde weicher. „Ich bin mir sicher, dass es geht ihnen gut geht und du dir völlig umsonst Sorgen machst.“, versuchte Draco sie zu beruhigen. „Ganz genau, in dem Artikel stand doch, dass der Angriff schon zu Beginn gestoppt wurde. Trotzdem kommen wir mit, nur damit du dich selbst überzeugen kannst. Professor Binns  wird es wahrscheinlich nicht mal bemerken, wenn wir ein paar Minuten zu spät kommen.“, bot Millicent an und legte ihr eine Hand auf den Arm. In der großen Halle unterdessen kochte Pansey Parkinson vor Wut. Ihre Schuld. Es war ganz allein die Schuld von diesem verdammten Schlammblut, dass sie jetzt in dieser Lage steckte. Niemand beachtete sie, man ging ihr sogar aus dem Weg. Wäre sie nicht gewesen, wäre sie immer noch bei ihrem Draco, anstatt ganz am Rand des Haustisches sitzen zu müssen. Dieses Miststück wollte sich doch bloß wichtig machen und das schlimmste war, das auch noch alle darauf herein fielen. Nur weil sie plötzlich verschwand, machten sich die anderen sofort Sorgen und folgten ihr. Pah, die spielte sich doch nur auf und versuchte ihr ihren Draco weg zu nehmen. Aber so leicht würde sie ihr nicht davon kommen. Sie brauchte nur noch einen Plan. Direkt angreifen würde nichts bringen. Sie hatte gesehen was dieses Miststück konnte. Nein, sie würde einen anderen Weg finden müssen. „In zwei Wochen sind Weihnachtsferien in Hogwards nicht wahr?“, überlegte Harry laut und hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Dorren und er waren eigentlich dabei ein paar Berichte durchzugehen, als sein Blick aus dem Fenster glitt. Dieser legte die Blätter auf den Tisch und dachte kurz nach. „Ja, ich glaube schon. Wieso wollt Ihr das wissen?“ Harry musterte ihn kurz und lächelte dann leicht. „Ich hab dir doch gesagt du sollst mich Harry nennen. Nun, ich denke, dass Hedwig in den Ferien zurück kommen wird. Ich vermiss sie ein bisschen. Seit wir uns kennen, waren wir noch nie so lange getrennt.“ Dorren blätterte schnell ein paar Pergamentbögen durch, ehe er einen hervorzog und ihn noch einmal schnell überflog. „In ihren Berichten hat sie mehrmals Draco Malfoy und Blaise Zabini erwähnt.“, murmelte er nachdenklich und legte den Zettel wieder aus der Hand. „Es wäre gut, wenn wir die beiden für unsere Seite gewinnen können. Sowohl ihr politischer Einfluss als auch ihre Talente als Tränkemeister wären von unglaublichem nutzen.“ Harry stützte sein Kinn auf der Hand ab und betrachtete Dorren mit einem undeutbaren Blick. „Sie sind auch talentierte Zauberer. Du solltest sie nicht nur auf eine Fähigkeit reduzieren. Vergiss nicht Dorren, sie sind genauso Menschen wie du und ich. Und ob nützlich oder nicht, wenn sich uns jemand anschließen will, werden wir ihm helfen.“ Dorren verneigte sich zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. Der neue Lord Shaire war wirklich anders als alle, die es zuvor gegeben hatten. Die Skeater waren eigentlich dafür da, das Gleichgewicht der Magie zu bewachen. Harry jedoch hatte es zu einer Art Bürgerwehr gemacht. Er versuchte den Menschen zu helfen. Doch eins machte ihm Sorgen. Sein Lord sah erschöpft aus, egal wie sehr er es zu überspielen versuchte. Selbst wenn er gerade erst aufgestanden war, wirkte er erschöpft. Aber wieso? Was beschäftigte ihn so sehr? Seine Gedanken wurden unterbrochen als ein junger Mann das Büro betrat. Er war nervös und ehrfurchtsvoll. Von so nah, hatte der ihren neuen Anführer noch nicht gesehen. Doch das beruhigende Lächeln auf Harrys Gesicht, ließ ihn sich entspannen. „My Lord, soeben kam die Nachricht, dass eine Muggelfamilie von Todessern angegriffen wird. Offenbar handeln sie eigenständig, weshalb unsere Spione uns auch nicht vorher benachrichtigen konnten.“ Sofort war alles andere vergessen und Harry erhob sich. „Wie viele sind es?“ „Nur 5 My Lord.“ „Dorren, such dir zwei Kämpfer und triff mich in fünfzehn Minuten vor dem Manor.“ „Zu Befehl.“, erwiderte Dorren und schloss die Augen, um mit den anderen Kontakt auf zu nehmen. Der junge Mann verschwand nach einer kurzen Verbeugung. Ohne zu zögern hatte der junge Lord darüber nachgedacht, wie er diesen Menschen helfen konnte. Eine andere Möglichkeit schien es für ihn überhaupt nicht zu geben. Der junge Mann lächelte. Es war wirklich die richtige Entscheidung gewesen zu den Skeatern zu zu gehen. Auch wenn seine Familie komplett hinter Dumbledore stand, er selbst konnte sich nicht mit dessen Idealen und Zielen identifizieren. Als Harry den Ort des Angriffs erreichte, war der Schrecken noch in vollem Gange. Das Haus stand lichterloh in Flammen und im flackernden Licht des Feuers konnten sie die Familie im Garten entdecken. Vater und Mutter wurden auf das schlimmste gefoltert, während man im brennenden Haus ein Kind weinen hören konnte. Mit einer knappen Handbewegung schickte Harry seine Leute zu den Eltern und lief selbst ins Haus. Hitze schlug ihm entgegen kaum das er durch dir Tür getreten war, das Fauchen wurde noch lauter und Qualm raubten ihm die Sicht. Nur durch einen Zauber konnte er überhaupt noch atmen. Zum wiederholten male verfluchte er sich, so überstürzt aufgebrochen zu sein. Hose, Hemd und Weste waren nicht gerade feuerfeste Kleidungsstücke. Er versuchte das Feuer zu löschen, doch es war  anscheinend magischer Natur. Erneute Rufe brachten ihn dazu die Treppe hinauf zu stürmen, ungeachtet der Flammen, die nach seiner Kleidung leckten. Das Weinen wurde immer lauter und er ließ sich einfach von seinem Instinkt leiten. Unter seinen Füßen knarzte das Holz und Harry konnte gerade noch rechtzeitig auf den Treppenabsatz springe, ehe es unter ihm nachgab und mit lautem Getöse in das Flammenmeer im Erdgeschoss stürzte. Der Rückweg war ihm versperrt, er würde sich einen anderen Weg nach draußen suchen müssen. Aber zu erst … Er öffnete die Tür zu seiner rechten und spähte in den Raum. Dicker Qual lag in der Luft und es war niemand zu entdecken. Auch hinter der nächsten Tür befand sich niemand. Langsam wurde Harry nervös. Das Feuer kam immer näher und langsam wurde es wirklich eng. Wenn er das Kind nicht bald fand, könnte es zu spät sein. Er öffnete die Tür am Ende des Ganges und betrat ein Kinderzimmer. Offensichtlich das eines Mädchens. Doch von der Bewohnerin war nichts zu sehen. Harry trat in die Mitte des Raumes und drehte sich im Kreis. Nichts. Nur Flammen und Qualm. Mit einem lauten Knall barst unten im Haus irgendetwas. Erschrockenes Schluchzen ließ ihn herumfahren und auf den Kleiderschrank zu stürmen. In der hintersten Ecke saß zusammen gekauert ein blondes Mädchen. Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie hielt einen Teddy fest an ihre Brust gedrückt. Auch großen Augen starrte sie den Jungen an, der plötzlich vor ihr aufgetaucht war. Sie hatte schreckliche Angst. Vermummte Gestalten waren auf einmal aufgetaucht und taten ihren Eltern weh. Ihre Mama hatte ihr noch befohlen sich zu verstecken, ehe sie nach draußen gezehrt wurde. Jetzt brannte es überall um sie und es war heiß und stickig und sie wusste nicht was sie tun sollte. Sie vergrub das Gesicht im Fell ihres Teddys und kniff die Augen ganz fest zusammen. „Hey kleine Lady.“, sagte der Junge plötzlich mit sanfter Stimme. Zaghaft blickte sie auf und begegnete wunderschönen grünen Augen. Sie schienen zu funkeln und ganz plötzlich hatte sie ein bisschen weniger Angst. „Willst du da nicht lieber raus kommen? Deine Eltern warten schon auf dich.“, sprach er weiter und streckte ihr die Hand entgegen. Doch sie zögerte. Der Junge warf einen hastigen Blick über seine Schulter, ehe er sich wieder ihr zuwandte. „Aber Mama hat gesagt ich soll mich verstecken.“, meinte sie leise und schniefte. „Ich soll dich doch für Sie abholen.“, beteuerte der Junge. „Wirklich?“ Sie war noch unsicher und misstrauisch. Vielleicht gehörte er zu diesen Männern, die ihr so schreckliche Angst machten und ihren Eltern weh taten. Der Junge ging auf ein Knie und hielt sich eine Hand vor die Brust. „Wer würde es wagen eine Lady wie dich zu belügen?“, sagte er und hielt ihr die andere Hand hin. „Würdest du mir die Ehre erweisen mich zu begleiten?“ Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden und ergriff die dargebotene Hand. Sanft schlossen sich die Finger um ihre und er hob sie hoch. Wie eine echte Prinzessin lag sie in seinen Armen.Vertrauensvoll vergrub sie die Finger im Stoff seines Hemdes und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Harry ging mit schnellen Schritten auf das Fenster zu. Das Feuer war mittlerweile so nah, dass es gar keinen anderen Weg mehr aus dem Zimmer gab. An der Decke leckten schon die Flammen und verkohlte Fetzen der Tapete rieselten auf sie herab. Es knallte und der kleine Kronleuchter riss aus seiner Verankerung. Harry trat zur Seite, doch mit dem Mädchen auf dem Arm konnte er sich nicht frei bewegen. Das heiße Metall riss seinen Ärmel auf und versenkte ihm die Haut. Überall um sie herum fauchte, rauschte und knackte es. Das Haus würde bald einstürzen. Sie mussten so schnell wie möglich hier raus. Mit einem Zauberspruch öffnete er das Fenster und sprang hinaus. Noch in der Luft wirkte er einen zweiten Zauber und sie sanken langsam zu Boden, wo sanft landeten. Seine Leute waren anscheinend ebenfalls schon fertig, denn die Todesser lagen entwaffnet und bewusstlos im Gras. Dorren und die anderen beiden standen um die verängstigten Eltern und wussten nicht so recht was sie tun sollten. Trotz seiner Verletzungen hatte der Mann sich vor seine Frau gestellt, um sie im Notfall beschützen zu können. Mit schnellen Schritten trat Harry auf sie zu. Als das Mädchen ihre Eltern entdeckte, schrie sie vor Freude auf. Harry setzte sie ab und sofort lief sie zu ihren Eltern. Auf deren Gesichtern breitete sich Erleichterung auf und die Augen der Frau schwammen in Tränen. „Joanne.“, schluchzte sie und schloss ihr Kind in die Arme. „Oh Joanne. Mein Liebling. Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“ „Mama, Mama. Ein Prinz hat mich gerettet.“, rief sie aus und ihre Augen strahlten. „Ein Prinz?“, wiederholte sie verblüfft und wechselte einen verwirrten Blick mit ihrem Mann. „Ja.“, bestätigte das Kind voller Überzeugung und deutete auf Harry. „Er hat mich auf Händen raus getragen und war total lieb. Wie ein echter Prinz eben.“ Auch wenn er versuchte es zu verstecken, bemerkte Harry, das Dorren ein Glucksen unterdrücken musste. Doch bevor Harry etwas sagen konnte, wurde er von einer Frau mit kurzen, dunklen Haaren angesprochen. „My Lord, was soll mit ihnen geschehen?“, fragte sie und nickte zu den bewusstlosen Todessern. Harry bedachte sie mit einem kalten Blick, dann wandte er sich wieder ab. „Schickt sie zum Ministerium.“ Inzwischen hatte sich die Familie wieder erhoben und stand dich beieinander. „Vielen Dank. Ich weiß zwar nicht was hier gerade passiert ist, aber danke, dass Sie uns geholfen haben.“, meinte der Mann und versuchte sich an einem nervösen Lächeln. Harry betrachtete sie genauer. Sie waren sichtlich angeschlagen und verwirrt, so konnte er sie nicht zurück lassen. „Wir nehmen sie mit.“, ordnete er an Dorren gewandt an, ehe er wieder zu der Familie sah. „Ich bitte Sie uns zu begleiten. Wir werden euch alles erklären und eure Wunden versorgen.“ „Heißt das, du nimmst uns mit auf dein Schloss?“, fragte Joanne ganz begeistert. „Oh, können wir gehen? Können wir? Oh bitte Mum?“, quengelte sie, doch ihre Eltern zögerten noch. Sie wussten überhaupt nichts von diesen Leuten, nur, dass sie offensichtlich etwas mit ihren Angreifern zu tun hatten. Sollten sie es wirklich wagen? Der Jugendliche vor ihnen sah freundlich aus, doch der Schrecken saß noch tief. Wieso passierte das alles? „Wir wollen Ihnen nur helfen. Ich verspreche, dass Ihnen nichts geschehen wird.“, versuchte Harry ihnen die Entscheidung leichter zu machen. Anne wechselte einen kurzen Blick mit ihrem Mann und nickte ihm leicht zu. „Dann denke ich, sollten wir Ihr Angebot annehmen. Wir sind noch neu hier und kennen sonst niemanden.“, meinte er und nahm Joanne auf den Arm, die immer stärker anfing zu husten. Besorgt strich er ihr über die Stirn. Harry nickte und hielt ihnen seinen Arm hin. „Ich weiß, dass das alles im Moment ziemlich verwirrend ist. Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld. Ich werde Ihnen alles erklären. Wenn Sie sich jetzt bitte fest halten würden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)