New Choice von Caelob ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Auf Avalon hatte Hedwig festgestellt, dass sie ein Talent für Zaubertränke besaß, während Harry dem Fach immer noch nichts abgewinnen konnte. Zum Meistergrad würde es wohl nicht reichen doch für die Tränke im Unterricht genügte es allemal. Für die heutige Stunde hatte Snape sich sich einen Trank zum heilen gebrochener Knochen ausgesucht. Nach einer halben Stunde dampften überall die Kessel und gerötete Gesichter starrten angespannt auf die Zeilen des Rezeptes. Ihr Sud musste erstmal ein paar Minuten kochen und so hatte Hedwig Zeit sich ein wenig umzusehen. Es war erstaunlich wie unterschiedlich die Tränke der Schüler aussahen obwohl alle das gleiche Rezept und alle die gleiche Ausbildung gehabt hatten. Was Weasley in diesem Kurs verloren hatte verstand sie so wieso nicht. Er hatte es fertig gebracht, dass der Inhalt seines Kessels dunkellila färbte, obwohl er rot und durchscheinend sein sollte. Hermine zischte ihn irgendetwas ins Ohr - wahrscheinlich die Schritte um seinen Trank zu retten - als sie von Snape scharf ermahnt wurde. Sie zuckte zusammen und beugte sich hastig wieder über ihren eigenen Kessel. Aus dem Augenwinkel sah Hedwig, wie sich Pansey zur Seite beugte. In Richtung ihres Kessels. Sie fuhr herum, packte ihren Arm, drehte ihn ihr auf den Rücken und zwang sie mit dem Gesicht auf meinen Tisch. Schlagartig wurde es still und alle Bewegung erstarrte. Sie war sich durchaus bewusst, dass sich alle Blicke auf sie richteten. Snape war der erste, der sich wieder rührte. Mit dramatisch wehendem Umhang rauschte er auf Hedwig zu. „Was soll das hier werden?“, schnarrte er und man konnte deutlich erkennen, dass er empört darüber war, dass sich Mitglieder seines Hauses öffentlich so aufführten. „Gute Frage. Willst du dem Professor nicht zeigen, was du gerade in meinen Trank werfen wolltest Pansey?“, fragte Hedwig mit Zuckersüßer Stimme. Wer sie kannte wusste, dass man jetzt ganz genau aufpassen sollte was man sagte - zumindest wenn einem etwas daran lag nicht so heftig verflucht zu werden, dass man nicht mal mehr seinen eigenen Namen wusste. „Keine Ahnung wovon du redest Miststück.“, zischte die Parkinson gepresst und bedachte ihre Angreiferin mit ihrem besten Todesblick - nicht, dass das Hedwig irgendwie juckte. Sie verdrehte den Arm ihrer Gefangenen noch etwas mehr, bis diese vor Schmerzen aufkeuchte und sich ihre Hand öffnete. Eine kleine, in sich verschlungene Wurzel rollte auf den Tisch. Hedwig bedachte Pansey mit einem verachtendem Blick und stieß sie dann von sich. Mit dieser Afrodillwurzel wäre ihr Trank mit Sicherheit explodiert. Allerdings bezweifelte sie, dass das Mädchen gewusst hatte was die Zutat bewirken würde. Sie hatte einfach nur ihren Trank ruinieren wollen. Widerwillen war in Snapes Gesicht zu erkennen als er sagte: „20 Punkte Abzug Miss Parkinson und sie werden nach der Stunde kurz hier bleiben.“ Er wandte sich ab und das Gemurmel der Griffindors, von wegen Unfairness, wurde von ihm mit einem knappen Blick zum verstummen gebracht. Den Rest der Stunde blieb es relativ ruhig, von den gelegentlichen Explosionen abgesehen. Danach ging es für Hedwig zu Arythmantik, Pansen begleitete sie, genauso wie einige andere Slytherins, während Draco und Blaise zu anderen Fächern mussten. Hier bekam Hedwig zum ersten mal wirklich zu spüren, wie sehr die Slytherins selbst von den Lehrern benachteiligt wurden. Sie meldete sich bestimmt ein dutzend mal ohne dran genommen zu werden und für richtige Antworten von Slytherins gab es in den seltensten Fällen Punkte. Als Grangers Hand zum wiederholten in die Luft und sie selbst vor Eifer fast vom Stuhl flog, konnte sie sich einen Kommentar nicht mehr verkneifen. „Oh, ist es etwa die Möglichkeit, Granger weiß eine Antwort. Wie ein dressierter Welpe, der nach Aufmerksamkeit lechzt aber wenn sie es so dringend braucht.“, zischte sie Millicent so laut zu, dass das Mädchen es ganz sicher mit bekam. Rot vor Zorn und Scham ließ sie sich wieder auf ihrem Stuhl nieder als die Schlangen anfingen zu lachen. Unterm Tisch schlugen Hedwig und Millicent ein, vor der Besserwisserin würden sie jetzt wohl erstmal Ruhe haben. Nach dem Unterricht fing die Griffindor die beiden Mädchen allerdings ab. Wutschnaubend baute sie sich vor Hedwig auf, die sie gelangweilt musterte. „Was bildest du dir eigentlich ein wer du bist Neue? Eine Slytherin sollte aufpassen was sie hier in Hogwards sagt. Du hast keine Ahnung mit wem du dich hier anlegst. Ich verlange, dass du dich entschuldigst.“ Hedwig ignorierte sie einfach und wandte sich an Millicent. „Es dürfen doch nur Haustiere in die Schule rein oder?“ „Ja, wieso?“, wollte Millicent wissen und strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares hinter ihr Ohr. Sie wusste zwar nicht was ihre neue Freundin vor hatte, doch sie spielte einfach mal mit. „Na weil hier ein Eichhörnchen ist und uns anschnattert. Man sollte es lieber nach draußen schaffen. Wer weiß was es für Erreger mit sich herum schleppt.“, erklärte sie und rauschte an Hermine vorbei, die puterrot wurde, den Mund stumm öffnete und dann davon stapfte. Auf dem Weg schnauzte sie einen kleinen Huffelpuff an, der verschreckt an die Wand zurück wich. „Das war einfach genial. Wenn du so weiter machst, sind die beiden noch vor den Weihnachstferien reif für das Mungos.“, grinste Millicent, während sie zum Mittagessen gingen. Hedwig warf ihr einen hochmütigen Blick zu doch ihre Augen funkelten spöttisch. Während des Essens fiel Hedwig Panseys Verhalten auf. Nach dem Vorfall in Zaubertränke, war sie ruhig gewesen und hatte versucht keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Jetzt war jegliche Form von Zurückhaltung wieder von ihr abgefallen. Sie fauchte gerade eine Viertklässlerin an, da ihr darauf hin erschrocken Platz machte und ließ sich gegenüber von Draco nieder. Hedwig warf Millicent einen verwirrten Blick zu, doch sie schien ebenso Ahnungslos zu sein wie sie selbst. Jetzt hatte er ihn also doch erwischt. Mit wütend pulsierender Schläfenader zog Luzifer Harry hinter sich her. Er konnte sich wirklich nicht erinnern, dass sie jemals zuvor ein Lord Shaire dermaßen angestellt hatte. Im Arbeitszimmer angekommen, verfrachtete er ihn in seinen Stuhl und baute sich mit verschränkten Armen vor ihm auf. „Listen durcharbeiten. Jetzt.“, befahl er knapp. „Aber ich …“, setzte Harry an und seine Augen huschten hilfesuchend durch das Zimmer. „Nichts da. Was glaubst du eigentlich was du dir alles erlauben kannst? Ich bin der Höllenfürst und nicht dein Sekretär. Ich hab besseres zu tun als Schreibtischarbeit.“ In dem Moment erschien ein in Mitten des Zimmers ein Dämon. Er sah annähernd menschlich aus, hatte allerdings Hörner und seine Finger wirkten eher wie Krallen. Er ging sofort auf die Knie. „Mein Fürst. Es tut mir schrecklich leid, doch Kybeen schickt mich. Sie sagt, dass sich die Dokumente inzwischen auf Eurem Schreibtisch stapeln.“ Einen Moment lang war es still, dann brach Harry in lautes Gelächter aus. Er krümmte sich über seinen Schreibtisch und Fegte dabei einen Stoß Pergamente zu Boden. Luzifer funkelte ihn wütend an und signalisierte dem Dämon, dass er gehen könnte. Mit einem letzten Blick auf den lachenden Menschen leistete er dem Befehl folge und verschwand. Harry hatte seinen Anfall inzwischen zu einem Kichern herab geschraubt. „Soso, du machst also keine Schreibtischarbeit.“, grinste er, doch jetzt platzte Luzifer der Kragen. „Verdammt Harry, das ist kein Spiel. Du kannst nicht einfach tun und lassen was du willst. Es geht hier um Leben, um sehr viele Leben. Das Gleichgewicht ist so gestört wie noch niemals zuvor in der Geschichte nur weil einige Zauberer meinen ihre Ansicht sei die einzig richtige. Es ist deine Aufgabe wieder Ordnung zu schaffen aber dafür musst du die ganze Sache ernst nehmen. Das hier ist kein Spaß, es ist Krieg.“ Ganz langsam erhob Harry sich. In seinen grünen Augen loderte Feuer und die Luft um ihn herum knisterte vor Energie. „Seit meinem elften Lebensjahr kämpfe ich um mein Leben. Jedes Jahr aufs neue musste ich Aufgaben bewältigen vor denen selbst erfahrene Zauberer zurück schrecken. Mir hat nie jemand etwas erklärt, ich musste immer selbst sehen wo ich bleibe. Ich habe Basiliken bekämpft, Dementoren vertrieben und mich mit Werwölfen angelegt und ich bin immer noch hier. Ich wurde vergiftet, verflucht, gejagt und gefoltert und ich bin immer noch hier. Ich habe Menschen verloren, die mir alles bedeutet haben, ich habe mich Lord Voldemort entgegen gestellt da war ich gerade 11 und ich bin immer noch hier. Also erzähl mir nicht was auf dem Spiel steht.“ Luzifer rührte sich nicht, die Spannung in der Luft schien diese zu verflüssigen denn das atmen fiel ihm schwer. Mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen und die Situation entspannte sich augenblicklich. Harry schloss die Augen und schüttelte langsam den Kopf um wieder klar zu werden. Dorren zögerte als er den Raum betrat, er spürte, dass etwas nicht stimmte. „My Lord.“, wandte er sich schließlich an Harry, nachdem er Luzifer respektvoll zugenickt hatte. „Sprich Dorren, was gibt es?“, wollte Harry wissen und ließ sich wieder auf seinem Sessel nieder. „Unser Spion im Ministerium hat soeben von einem geplanten Angriff auf ein Dorf im Wald berichtete. Dort leben hauptsächlich Elfen und andere Naturgeister. Nachdem was der Mann gehört hat, wollen sie heute Nacht angreifen. Sie verkaufen es so, als wäre es ein Dorf Schwarzer Magier.“ Harrys Blick verdunkelte sich augenblicklich. „Sag deinen Leuten sie sollen sich bereit machen. Wir werden dem Dorf zu Hilfe kommen. Wird Zeit, dass sie merken, dass es einen neuen Spieler gibt.“, grinste er und erhob sich wieder. „Sorry Luzifer, der Papierkram wird warten müssen.“ „Sicher, das ist wichtiger, aber deswegen ist es noch lange nicht aufgehoben, die Arbeit muss gemacht werden.“, stimmte der Höllenfürst zu. Er war immer noch beeindruckt von der Macht, die Harry zur Schau gestellt hatte. „Dorren, du suchst dir 20 Mann aus, du kennst ihre Stärken und Schwächen besser als ich. Sie sollen sich fertig machen, in zwei Stunden treffen wir uns vor dem Haus.“, gab Harry seine Anweisungen und rauschte aus dem Zimmer. „Luzifer du kommst auch mit.“, rief er noch, dann war er verschwunden. Dorren schickte seinen Geist sofort über den Pfad der sie alle verband, er wusste genau wenn er wählen würde, fünf der Männer und Frauen stammten aus diesem Dorf. Luzifer folgte Harry zu seinem Zimmer. Der neue Lord Shaire stand am großen Fenster und blickte hinaus in den Garten. „Harry, ich habe dich nicht nach deiner Vergangenheit gefragt, weil ich glaube, dass das keine Rolle spielt. Aber wenn du reden möchtest bin ich da. Ich habe schon so einiges erlebt und werde versuchen dir zu helfen.“ Harry drehte sich zwar nicht um, nickte aber leicht. „Ist gut, doch jetzt sollten wir uns erstmal um diesen Angriff kümmern. Ich werde nicht zulassen das Dumbledore und Fudge Unschuldige töten nur weil sie keine Menschen sind.“ Damit drehte Harry sich schließlich doch um, Entschlossenheit lag in seinem Blick. „Also lass mal hören, was hast du für einen Vorschlag. Bisher bin ich immer nur in solche Dinge rein gerasselt und hatte keine Zeit großartig zu planen.“ „Nun, die Kranken, Kinder und die, die nicht kämpfen wollen sollten wir vor dem Angriff in Sicherheit bringen.“ „Aber würde es die Auroren nicht misstrauisch machen wenn niemand mehr da ist?“, warf Harry ein. „Natürlich würde es das. Naturwesen sind zwar eher pazifistisch veranlagt, doch wenn sie ihre Familien beschützen werden sie zu exzellenten Kämpfer, viele werden bleiben. Das sollte zumindest genügen um sie in Sicherheit zu wiegen.“ Harry nickte. „Gut und wie wollen wir genau vorgehen?“ Die nächste Stunde verbrachten sie damit eine Strategie zu entwickeln, die gewährleisten sollte, dass möglichst niemand starb. Die Skeater waren gut ausgebildet, jeder trainierte seine Stärken und bekam Hilfe bei seinen Schwächen, das hier würde ihr erster Auftrag werden. Eine Feuerprobe. Schließlich war es soweit und sie mussten runter um sich mit den anderen zu treffen. Kurz überlegte Harry und legte dann eine Illusion über sich. Harry Potter war tot und er würde es für die Öffentlichkeit auch bleiben. Er war jetzt älter, größer, schlank aber muskulös. Seien schwarzen Haare wurden an den Spitzen rot, als würden sie brennen und er hatte strahlend eisblaue Augen. Luzifer musterte ihn wohlwollend und nickte dann. „Damit wirst du auf jeden Fall Eindruck machen.“ „Gut so.“, grinste Harry. Er hatte sich schon umgezogen. Eine enge schwarze Hose und ein rotes Hemd, darüber eine Weste aus verstärktem schwarzem Stoff. Sie würde ihn vor schwächeren Zaubern und Aufprallverletzungen schützen. Sie wollten sich gerade zum gehen wenden, als die Tür aufgerissen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)