Only One von Risa (ZoroxOc, RuffyxOc) ================================================================================ Kapitel 4: Four --------------- Hana Flucht war etwas, das Hana eigentlich zutiefst verabscheute. Sie war stolz, eigentlich stellte sie sich jeder Situation, aber sie brachte durch ihr Verhalten nicht nur sich selbst, sondern auch Menschen in Gefahr, die ihr etwas bedeuteten. Ava war bereits verschwunden, die Piraten mischten sich in ihre Angelegenheiten ein und das schlechte Gewissen überwog einfach mehr als die Tatsache, dass sie den Schwertkämpfer nicht leiden konnte. Aber konnte man es tatsächlich Flucht nennen? Sie versuchte lediglich dem Rauch zu entkommen, was ihr letztlich auch gelang und sie sog gierig die reine Luft ein, auch wenn es sicherlich nur wenige Minuten dauern würde, bis sich das Feuer weiter ausbreitete. Sie ließ langsam das Handgelenk des jungen Mannes los, wandte sie zu ihm und wirkte unsicher. Sie wollte etwas sagen, doch sie hielt inne und beobachtete ihn in seiner Konzentration. Blue war hier, sie konnte es spüren und ihr Herzschlag beschleunigte sich, setzte für einen kurzen Augenblick aus als sich die Stimme des Mannes erhob, der ihre Arme festgehalten hatte als man sie auf ewig gezeichnet hatte. "Halt den Mund! Ich sterbe eher, bevor ich zu ihm zurückkehre.", rief die junge Frau aufgebracht, nichts schien mehr an die selbstbewusste Frau zu erinnern, die sich selbst gegen gefährliche Piraten nicht zurückhielt. Sie hatte Angst. Sie wollte nicht zurück in diese Hölle, sie schaffte es einfach nicht noch einmal. Dummerweise wusste Zoro nun, warum sie gesucht wurde, auch wenn er nicht unwesentliche Details nicht erahnen konnte. Aber es genügte, niemals hatte sie gewollt, dass irgendjemand erfuhr, was sie eigentlich war. Eine Sklavin. Verkauft und gedemütigt, gezeichnet für das gesamte Leben. Eine unbedeutende, kleine Sklavin....so wie sie sich niemals wieder hatte fühlen wollen... Hana atmete zitternd ein. Wieder huschte ihr Blick nach oben, doch sie konnte Ava nicht ausmachen und musste stattdessen mitansehen wie der Schwertkämpfer einen Doppelgänger von Blue zerstörte. Einen...Doppelgänger? Seit wann hatte Blue Teufelskräfte? "Ich wusste das nicht.", fuhr die Dunkelhaarige den jungen Mann an, ihre Hände zitterten und sie entfaltete den Fächer, während sie sich langsam umblickte. Ja, er könnte überall sein und sie konnte ihn hören. Sein Lachen. Seine Schritte. Sie wirbelte herum als sie einen Luftzug hinter sich spürte, der schwere Klingenfächer durchtrennte einem weiteren Spiegelbild von Blue den Hals, das sich daraufhin in Luft auflöste. Es schien wie ein Startsignal gewesen zu sein, denn plötzlich stürzten etwa zehn Ebenbilder von Blue aus dem Dickicht, stürzten sich auf die junge Frau und ihren unfreiwilligen Begleiter. Hana mochte vielleicht nicht die Kampferfahrung haben, die der Schwertkämpfer vorzuweisen hatte, doch sie ahnte, dass sich der wahre Blue im Dickicht versteckte."Na komm, Hanami, ergib dich und niemandem passiert etwas. Du willst doch nicht, dass wir den Dorfbewohnern weh tun. Oder deiner kleinen Freundin." Da, seine Stimme kam von rechts! Ohne weiter auf den Schwertkämpfer oder gar die Doppelgänger zu achten sprang die Angesprochene nach rechts in das Dickicht des Waldes, das sich langsam verändert hatte, und wehrte den Dolch des echten Blue geschickt ab. "Ich heiße...Hana." Ava Verstecken...verstecken. Aber wo? Dieser Wald war im Moment ein einziges Mienenfeld. Sie wollte auch nicht wieder über die Bäume fliegen, denn so würden nur noch mehr Feinde auf sie aufmerksam werden. Hektisch huschten Avas Augen nach rechts und nach links, suchten im Dickicht des Waldes nach den Parzifista, die immer weiter auf sie zu kamen, als plötzlich wieder ein Laserstrahl auf sie geschossen wurde und Ruffy sie zur Seite schubste. Sicherlich, sanft war das durchaus nicht gewesen aber die paar Schrammen machten nun auch nichts. Ava hatte ihre Flügel schon wieder eingezogen, da sie am Boden viel eher Gefahr lief verletzt zu werden, was dann auch ihre Flügel in Mitleidenschaft ziehen würde. Sie wusste nicht, ob sie sich wieder regenerieren würden und wollte es auch nicht austesten. Dafür liebte sie sie viel zu sehr. Die gewaltige Attacke, die der Strohhut nun auf die Cyborgs abfeuerte, stieß wiederum bei Ava auf großen Anklang, so wie er vorher das Fliegen toll gefunden hatte. Mit funkelnden Augen sah sie ihn an und klatschte Anschließend begeistert in die Hände! Das war genial gewesen und sie wollte ihm schon gerade beglückwünschen, als sie eine Stimme hörte, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war Red und er wollte, dass die Rosahaarige zu ihm kam. Sonst noch was?! Das Libellenmädchen sah ihn mit solch finsteren Blicken an, dass sie hätten töten können, wenn das denn möglich gewesen wäre. Vorerst blieb es aber bei Blicken, die nun halbwegs durch Ruffy verdeckt wurden, der sich vor Ava gestellt hatte. Wieder verteidigte er sie. Dabei kannte er sie doch kaum. Warum konnten nicht alle Piraten so nett sein? Ihre Wunschgedanken wurden schon bald von Reds Angriff unterbrochen und Ava duckte sich und hielt schützend ihre Arme vor ihren Kopf. Nachdem sie bemerkt hatte, dass Ruffy diese paar Splitter nichts ausgemacht hatten, atmete sie erleichtert auf und erklärte ihm im Anschluss wenigstens ein bisschen. Den Rest könnte Hana ihm erzählen. "Das ist Red. Einer der Handlanger von Sankt Abakus. Er ist der Meinung, Hana gehört ihm...und will sie anscheinend immer noch zurück. Der andere Typ, den wir vorhin gesehen haben, war Blue. Die beiden tauchen eigentlich immer im Doppelpack auf. Aber dass Red Teufelskräfte hat, ist mir neu. Davon hat Hana gar nichts erzählt und ich habe es auch nie gesehen, als ich sie auf dem Sabaody Archipel gesehen habe." "Du kannst auch nichts davon wissen. Wir haben unsere Kräfte-" Ava stockte. Hatte Blue etwa auch welche? "-erst bekommen, nachdem ihr geflohen ward. Wenn du Glück hast, darfst du als Sklavin seiner Tochter weiterleben. Ihr gefallen bestimmt deine Flügel. Sie sammelt gerne Insekten...und spießt sie auf Nadelkissen auf.", entgegnete Red und verzog seinen schmalen Mund zu einem hämischen Grinsen. Bei dem Gedanken aufgespießt irgendwo zu hängen oder zu liegen, verkrampfte sich Avas Magen kurzzeitig und sie schnappte nach Luft. "Es war eigentlich nicht geplant, dass sich Piraten einmischen aber das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr. Black and White haben uns gestern durchgegeben, dass sie euch gefunden haben. Dass ihr wirklich so dumm seid und euch auf Morrow Island versteckt, hätte ich wirklich nicht erwartet. Nun haben wir aber wirklich genug geredet.", entschied Red und hob seinen Arm nach vorne. Zwischen Ava und Ruffy zog sich blitzschnell eine Glaswand nach oben, die immer dicker wurde, sich anschließend teilte und die beiden von einander trennte. Aus den Seiten, die Ruffy, bzw. Ava zugewandt waren, stachen scharfe Glassplitter hervor, welche es zumindest schafften Ava auf dem Boden festzunageln. Kurzzeitig dachte sie, dass sie bereits jetzt aufgespießt wurde doch sie ragten lediglich um ihren Körper herum und die junge Frau musste sie nicht berühren um zu erkennen, dass sie scharf waren. Wütend über sich selbst, dass sie so unaufmerksam gewesen war, sah sie durch das Glas zu Ruffy. Er durfte sich unter keinen Umständen wegen ihr zurück halten. Ava wusste sehr genau, dass Hana sich ergeben würde, wenn sie die Jüngere als Druckmittel hatten. "Letzte Chance! Es benötigt nur einen Gedanken von mir und sie ist Schaschlik.", kündigte Red an. Zoro Die Nervosität der Dunkelhaarigen blieb ihm natürlich nicht verborgen. Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass sie sich beruhigen sollte, da er diesen Typen schon erledigen würde aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie ihn dann nur wieder anmeckern würde. Dass sie nichts von der Teufelskraft des Anzugstypen wusste, war jetzt nicht zu ändern. Allerdings hieß das auch, dass er sie noch nicht so lange haben konnte. Er konnte also noch nicht all zu viel Erfahrung gesammelt haben. Und selbst wenn... Dennoch durfte der Schwertkämpfer ihn nicht unterschätzen. Gerade das war meistens der Genickbruch für einen Kämpfer, weil er seinen Rivalen nicht ernst nahm. Zoro blieb im Gegensatz zu Hana ganz ruhig. Er hatte schon oft gegen eine Überzahl an Gegnern kämpfen müssen, die wesentlich schlagkräftiger waren als diese Doppelgänger. Er nahm einfach mal an, dass es nicht unendlich sein konnten. Immerhin mussten sie sich auch zwischen dem Bambus verstecken. Und dann ging alles irgendwie ganz schnell. Hana griff einen der Doppelgänger an, die hinter ihr aufgetaucht war. Als hätte sie eine Bombe zum Platzen gebracht, stürzten fast ein Dutzend Blues aus dem Wald und griffen Hana und Zoro an. Der Grünhaarige konnte noch sehen, dass sie sich durch die Reihen der Angreifer kämpfen konnte und anschließend im Gebüsch verschwand. Auch er hatte Blues Stimme gehört und würde so schnell es ging zu ihr stoßen. Aber zuerst musste er sich um die paar Doppelgänger hier kümmern. "Brave Hoof!, presste er zwischen seinen Lippen hervor und donnerte durch die Feinde, die sich augenblicklich in Luft auflösten. Einen Blick zurückwerfend entdeckte er schließlich Hana, welche den echten Blue angegriffen hatte. Neben ihm tauchten schon wieder neue Doppelgänger auf und alle zogen sie den gleichen Dolch, den auch das Original in der Hand hatte. "Auf der Besitzurkunde steht Hanami Aoi.", zischte ihr Blue entgegen und drängte sie mit einem kräftigen Stoß etwas zurück und sofort kamen von den Seiten seine Ebenbilder auf sie zu geschossen. Zoro wandte nun den Sinnesphönix des Drei-Schwert-Stils an und säbelte so alle Gegen um Hana herum weg. Hinter ihr und Blue klaffte nun ein kreisrunder Schnitt im Wald, es regnete Bambusblätter und der feine Rauch der sich auflösenden Doppelgänger zog wie ein Grafikfehler durch die Luft. "Roronoa Zoro. Was für ein seltener Anblick! Aber glaubst du nicht, dass du ein wenig übertreibst? Sie ist schließlich nur eine flüchtige Sklavin. Aber anscheinend mögt ihr minderwertige Wesen. Piraten sind auch nicht mehr wert. Man sollte euch alle ausradieren. Oder als Sklaven halten.", provozierte er Zoro, was bei dem Schwertkämpfer zwar nicht viel Wirkung zeigte, seine nicht vorhanden Sympathien für den Typen aber weiter ins Minus sinken ließen. Er hasste diese Menschen, die meinten, sie seien mehr wert als andere oder dass es einen Preis für das Leben gab. "Ich und übertreiben? Wer ist denn hier mit etlichen Parzifista angerückt und will einen ganzen Wald abrennen, nur um eine Frau einzufangen? Und wenn, dann seid ihr...ach, was red ich überhaupt?! Lasst die beiden Frauen in Frieden oder ich werde dir zeigen, was so ein minderwertiger Pirat so alles kann." Durch den Schwertgriff in seinem Mund konnte man das Grinsen kaum erkennen, das er nun hatte. Die Selbstverliebtheit dieser ganzen Lackaffen war kaum auszuhalten. Zoro hatte schon lange den Eindruck, dass die wahren Schurken in den Reihen der Regierungen saßen oder für diese arbeiteten. Nur selten hatte er bei Piraten so viel Unehrenhaftigkeit gesehen. Schon allein die Idee eine Arme an Parzifista auf zwei Frauen anzusetzen, die eigentlich nichts verbrochen hatten, war absurd! Ruffy Der Strohhut nickte leicht. Sankt Abakus sagte ihm nichts, aber das war vollkommen irrelevant. Er würde sich nicht von einem Weltaristokraten beeindrucken lassen, der glaubte, sich Sklaven halten zu können. Wie damals würde er sich nicht davon abhalten lassen, seine Freunde zu beschützen und zu befreien, ebenso wie Kami damals. Er verachtete Menschen, die sich über andere stellten und er konnte einfach nicht verstehen, wie man an diesen starren Gesellschaftsformen festhalten konnte, denn offensichtlich hatte sich nichts in diesen zwei Jahren verändert. Es interessierte ihn jedoch nicht, er würde sowohl Ava als auch Hana beschützen, sein erster Maat würde ihm dabei sicherlich behilflich sein und er wusste, dass Zoro ebenfalls so über diese Mistkerle dachte. Er wusste, dass er seine Familie damals in große Gefahr gebracht hatte, sein bester Freund wäre damals beinahe ums Leben gekommen, doch sie hatten sich sicherlich alle verändert. Sie waren stärker geworden und damals wie heute würden sie sich nicht von Weltaristokraten beeindrucken lassen. Er hatte sich damals auch nicht von Aarlong und der Weltregierung beeindrucken lassen. Er hatte Nami und Robin befreit, er würde es jederzeit wieder tun. Ein kurzes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen als er daran dachte, dass sich wohl vor allem Frauen in verdammte Schwierigkeiten begaben. Nichtsdestotrotz würde er dem Libellenmädchen helfen, das ihm einige Dinge erklärte. Später würde er weitere Antworten verlangen, aber es genügte ihm zu wissen, dass Hana nicht wieder zu diesem Sankt Abakus zurückkehren wollte. "Es tut nichts zur Sache, wer ich bin und wo sie sich versteckt haben. Wir haben uns damals mit den Weltaristokraten angelegt und wir würden es jederzeit wieder tun. Wir haben keine Angst vor diesen Mistkerlen, die Menschen ins Unglück stürzen und glauben, sich über alle stellen zu müssen." Ruffy klang ruhig, aber es war eine deutliche Drohung in seiner Stimme zu hören und seine Fingerknöchel knackten bedrohlich. Dennoch, für einen kurzen Augenblick war er zu langsam gewesen, hatte vielleicht die Teufelskräfte dieses Anzugträgers auch unterschätzt, denn plötzlich zog sich eine Glaswand zwischen Ava und ihm nach oben, die zumindest das Libellenmädchen bedrohlich einkesselte. Sofort wandte er sich um, beobachtete die Situation und jeder, der ihn kannte, wäre nun sicherlich nicht darüber überrascht, dass sich keine sorgenvolle Miene auf seinem Gesicht zeigte. Im Gegenteil, er grinste selbstbewusst auf das eingesperrte Mädchen hinunter und schob den Strohhut zurecht. "Mach' dir keine Sorgen, er wird dir nicht weh tun. Beweg' dich nicht, du bist gleich wieder frei.", sprach er der Rosahaarigen gut zu, immerhin konnte sie nicht wissen, dass er mit solchen Situationen oftmals eher....locker umging. "Du hast deine Teufelskräfte noch nicht allzu gut unter Kontrolle, das merkt man. Tust du ihr weh, tu ich dir weh und das überlebst du nicht. Du wirst nicht schnell genug sein, um auch nur einen Gedanken zu haben, also solltest du dich darauf vorbereiten, nun selbst zu Schaschlick verarbeitet zu werden.", wandte sich der Strohhut selbstbewusst an Red, sein Körper hatte bereits begonnen sich zu verändern und leichter Dampf stieg von ihm auf. Seine Haut färbte sich rötlich, schimmerte eindrucksvoll und mit einem weiteren Grinsen war Ruffy verschwunden. "Gum-Gum....Pistole!" Die Faust des Gummimenschen schoss wie aus dem Nichts auf Red zu, der tatsächlich keine Zeit hatte auch nur einen Gedanken zu haben, und traf ihn mitten in sein feistes Gesicht. Er wurde nach hinten geschleudert, riss dabei einige Bambusstäbe aus dem Boden und wirbelte noch einige Meter weiter, bevor er stöhnend auf dem Boden liegen blieb. Gear 2 war zwar reinste Verschwendung für diesen Mistkerl, aber der Strohhut hatte schnell sein müssen und nun wandte er sich wieder an Ava, die noch immer unter der Glaswand festgehalten wurde. "Schütze deinen Kopf und nicht bewegen.", befahl der Pirat und zertrümmerte das Glasgefängnis mit nur einem einzigen Schlag. Das war viel zu einfach... Hana Besitzurkunde. Allein dieses Wort brachte Hana vollkommen aus dem Gleichgewicht. Für einen kurzen Augenblick war sie unkonzentriert, ließ sich widerstandslos nach hinten drängen und stolperte beinahe noch über die eigenen Füße. Sie war keine Sklavin! Blue nutzte diesen Moment der verlorenen Konzentration um mit zwei bewaffneten Doppelgängern anzugreifen, viel zu sehr war sie in ihren Gedanken und Ängsten gefangen als dass sie rechtzeitig darauf reagieren könnte. Doch wieder einmal hatte er nicht damit gerechnet, dass es noch jemand anderen auf dieser Lichtung gab, der ebenfalls ein Interesse daran hatte, ihn aus dem Weg zu räumen und als die Dunkelhaarige den scharfen Luftzug um sich herum spürte, schien auch sie aus ihrer Trance zu erwachen. Überrascht blickte sie nach vorne. In einem Umkreis von fünf Metern war der gesamte Bambuswald, der langsam in einen Nadelwald überging, zerstört und sie beobachtete die grünen Blätter, wie sie sanft zu Boden segelten. Sie musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass es Zoro gewesen war, der sie gerade davor bewahrt hatte, von Doppelgängern erdolcht zu werden. Sie schnaubte leise, dennoch zeigte sich so etwas wie ein Lächeln auf ihren Lippen. Nun war sie ihm wohl etwas schuldig, aber darum konnte sie sich auch später noch kümmern, denn nun legte sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf Blue. "Weißt du, Blue...", begann die junge Frau zu sprechen und setzte sich langsam in Bewegung, was den Anzugträger sichtlich irritierte. Der Stahlfächer wurde langsam wieder zusammengefaltet, dann schob sie diesen in den Bund ihres Gürtels und neigte den Kopf leicht zur Seite. "Wusstest du, dass er mich wegen meines Blicks gekauft hat? Oh ja, das weißt du, ich habe euch mehr als einmal so angesehen. Ich schulde dir ja noch etwas. Dafür, dass du meine Arme festgehalten hast, als sie mich gebranntmarkt haben und es wird mir ein Vergnügen sein, dich mit bloßen Händen ins Jenseits zu befördern." Ihre Stimme war leise, ein bedrohliches Flüstern und es fiel ihr schwer, offen darüber zu sprechen. Zoro würde es hören, wahrscheinlich würde er Fragen stellen und dennoch musste sie es nun einfach in Kauf nehmen. Allein der Gedanke, sich zumindest an einem dieser Mistkerle zu rächen, war in diesem Moment einfach unglaublich verlockend und die Unsicherheit in Blues Blick versüßte diesen Moment um einiges mehr. "Komm nicht näher, sonst....", stammelte der Feind plötzlich, der durchaus wusste, zu was diese Göre fähig war und genau in diesem Moment zentrierte sich ihre Faust genau in sein Gesicht. Sie war zu schnell gewesen! "Sonst was? Willst du mir wieder die Arme festhalten, mh?", fuhr Hana den taumelnden Mann nun an. Der nächste Schlag traf erneut seine Nase und ein unschönes Knacken war zu hören. Blue schrie auf, hielt sich die blutende Nase und dies war der Augenblick, in dem es für die rachsüchtige Frau kein Halten mehr gab. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sie sich auf den wehrlosen Teufelsfruchtträger und prügelte ihn buchstäblich zu Boden. Ihre Faustschläge waren hart, sie hatte ihr gesamtes Leben den Nahkampf trainiert und noch etwas sehr viel Eindrucksvolleres - medizinische Fachkenntnisse. Als sie sich sicher war, dass Blue sich nicht mehr wild fuchtelnd wehrte, schnellten ihre Fingerknöchel nach vorne und drückten innerhalb des Bruchteils einer Sekunde vier Nervenknoten an seinem Hals, sodass er plötzlich vollkommen bewegungsunfähig erstarrte. "Verrotte...", knurrte sie ihm entgegen, erhob sich langsam und trat noch einmal zu, genau zentriert zwischen seine Beine. Blue spürte den Schmerz, aber er konnte sich nicht bewegen - das war Genugtuung. Sie selbst stand mit zitternden und blutenden Fingerknöcheln über dem Anzugträger, hatte jedoch keine Zeit sich wirklich auszuruhen, denn hinter ihnen begann erneut die Erde zu beben. Parzifista! "Wir sollten uns ein Versteck suchen. Nicht, weil du sie nicht besiegen kannst, sondern weil sie abziehen werden, sobald sie Blue hier liegen sehen. Die Lage muss sich beruhigen.", wandte sie sich an Zoro und sah ihn bittend an. Sie hoffte, er würde dieser Bitte nachgehen. Ava Seine lockere Art verwirrte Ava schon sehr und dann auch noch dieses Grinsen? Hatte sie den jungen Mann vielleicht doch falsch eingeschätzt? Immerhin war er ein Pirat und dazu auch noch einer mit einem enorm hohen Kopfgeld. Irgendwas musste er ja an sich haben, dass die Weltregierung ihn unbedingt aus dem Weg räumen wollte. Außerdem kannte sie ihn erst seit einem Tag und es wäre nicht verwunderlich, wenn sie sein wahres Wesen durch ihre naive Art verkannt hätte. Aber er war doch so...nett gewesen. War es vielleicht ihre Schuld, dass sie nun in diesem Schlamassel steckten? Hana hatte damals schon weiter fliehen wollen doch die Rosahaarige hatte darauf gepocht, dass sie auf dieser Insel am sichersten wären und nun wollte sie diese Piraten nicht wegschicken. Ihre Selbstzweifel wurden jedoch jäh zerrissen als sie hörte, wie der Strohhut Red drohte. Unweigerlich wurden ihre Wangen etwas rot. Sie hätte nie gedacht, dass jemand außer Hana so für sie Partei ergreifen würde und schon gar kein Pirat, von dem sie eigentlich nur den Namen und die Höhe seines Kopfgeldes wusste. Das war alles viel zu absurd. Ava konnte aber nicht mal ihren Kopf schütteln, um die lästigen Gedanken loszuwerden. Die scharfen Glassplitter ragten viel zu weit heraus und nur eine falsche Bewegung und sie würde sich schneiden. Durch das Glas, sie kam sich beinahe vor wie in einem Aquarium, konnte sie die ganze Szenerie beobachten. Noch nie hatte sie einem echten Kampf beigewohnt oder gar miterlebt, was für Möglichkeiten in den Teufelskräften steckten. Sie selbst war zufrieden mit ihren Flugkünsten und dem gesteigerten Seh- und Reaktionsvermögen. Aber mochte es da noch mehr geben? Gebannt sah sie, wie Ruffys Haut sich rötlich verfärbte und sogar zu dampfen begann. Was war das? Das sah auf jeden Fall nicht gesund aus. Und dann war er einfach weg... Wie vom Erdboden verschluckt. Sicherlich, Ava hatte nicht damit gerechnet und sie hatte ihre Kräfte nicht aktiviert aber selbst ohne das - er war schnell! Sie hörte nur noch, wie er den Namen seiner Attacke rief.Wieso hatten seine Angriffe eigentlich überhaupt Namen? Sie würde sich sowas nicht merken können. Keine Sekunde später wurde Red auch schon von einer Faust getroffen und ohne große Umschweife außer Gefecht gesetzt. Die junge Frau hielt die Luft an, denn sie befürchtete, dass Red doch noch so viel denken konnte, um die großen Glassplitter auf sie niederschießen zu lassen. Doch sie klirrten nur kurz und das wohl eher auf Grund des heftigen Aufpralls, den Red verursachte und somit aus ihrem Blickfeld verschwand. Das war doch alles einfach nur Wahnsinn! Wahrscheinlich träumte sie das alles nur und gleich würde sie aufwachen und musste zur Arbeit. Doch nichts. Sie lag noch immer auf dem Boden und Ruffys Anweisung ihren Kopf zu schützen, wurde nur mit einem müden Lächeln kommentiert. Mit Bewegen war echt nicht viel aber zumindest die Augen konnte sie zu machen, was sie dann auch sofort tat. Schon kurz darauf hörte sie, wie das Glas splitterte und regelrecht weggeblasen wurde. Die feinen Schnitte, die dadurch auf ihrer Haut entstanden, waren nicht der Rede wert. Sie bluteten nicht einmal. Vorsichtig öffnete sie die Augen und erkannte zu ihrer Erleichterung, dass sie befreit war. Warum Ruffy das Glas so leicht zerschlagen konnte, wurde im nächsten Moment klar. Die kleinen Splitter surrten wie ein Wespenschwarm in der in der Luft herum und flogen anschließend zu Red, der sich wieder aufrappelte und sich sein Blut aus dem Mundwinkel wischte. "Nicht schlecht, Pirat. Aber glaub ja nicht, dass ich mich so einfach geschlagen gebe... Glas kann sehr viel aushalten und seine wahre Stärke liegt wohl im Detail!", meldete Red sich zu Wort und taumelte ein paar Schritte auf Ava und Ruffy zu. Das Libellenmädchen hatte sich inzwischen aufgerappelt und hatte eigentlich vorgehabt Ruffy zu beglückwünschen. Doch das wäre wohl verfrüht gewesen. Stattdessen starrte sie einfach nur zu Red und konnte nicht glauben, dass er so einen Schlag ohne größere Kratzer überlebt hatte. Die kleinen Splitter umkreisten ihn nun wie Satelliten und frästen alles weg, was ihnen in die Quere kam. Das war ja wie Sandstrahlen nur um einiges schärfer. Aber anscheinend hatte Red es als Schutz aufgebaut, denn wirklich fit war er nicht mehr. Das merkte sie an seinen langsamen Bewegungen. "Ruffy...", begann Ava und schluckte schwer. Sie wusste nicht einmal, was sie sagen wollte. Die Redewendung "Starr vor Schreck" bekam für sie eine ganz neue Bedeutung. Sicherlich wusste sie nicht, wie stark Ruffy wirklich war doch da Red immer noch stand und sich immer weitere Bahnen aus Glasspliterringen um ihn bildeten, befürchtete sie den Kampf nun doch noch zu verlieren. Was sollte man gegen so eine Abwehr tun? Sie wollte auch nicht, dass der Schwarzhaarige ernster verletzt wurde. Sich ergeben konnte sie aber auch nicht. Das würde Hanas Untergang bedeuten. Zoro Nachdem er die Doppelgänger vernichtet hatte, war auch Hana endlich wieder voll da und rückte nun Blue auf die Pelle, der anscheinend endlich begriffen hatte, dass er ihnen unterlegen war. Wie erbärmlich es doch war ihn so winseln zu sehen. Zoro hatte dafür nicht mal ein müdes Lächeln übrig und steckte seine Schwerter zurück in ihre Scheiden. Abwartend sah er zu den beiden herüber, seine Augenbrauen waren zusammen gezogen und mit jedem Wort, dass Hana von sich gab, verabscheute er diese Aristokraten und ihre Handlanger mehr. Die waren doch alle krank! Die sollte man jagen und nicht irgendwelche Piraten. Sicherlich, es gab auch unter ihnen einige, denen das Handwerk gelegt werden musste. Doch darum kümmerten sich schon viele andere. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden jedoch immer noch geduldet, obwohl sie eigentlich dachten vor zwei Jahren etwas bewegt zu haben. Die Härte, mit der die junge Frau auf den Handlanger einschlug, ließ den Schwertkämpfer anerkennend eine Augenbraue heben. Frauen konnten schon echt gruselig sein, wenn sie wütend waren. Er vermutete schon lange, dass die alle nicht halb so hilflos und schwach waren, wie sie immer taten. Wobei die Dunkelhaarige das ja auch nicht behauptet hatte. Und doch hätte er ihr so eine Brutalität nicht zugetraut. Allerdings war da noch mehr, was ihn interessiert näher kommen ließ. Nachdem Hana ihren Feind zu Boden geschlagen und ordentlich vermöbelt hatte, stellte sie irgendwas mit ihm an, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Und als wäre das noch nicht genug, trat sie ihn dahin, wo es richtig schön wehtat. Zoro Augenlid zuckte bei diesem Anblick. Auch wenn er kein Mitleid mit Blue hatte, so konnte er dessen Schmerz doch gut nachvollziehen. Gerade als er Hana sagen wollte, dass es nun doch genug war und sie sich nicht mit einem Mord belasten sollte, hörte man Schritte, die wieder auf sie zukamen. Augenscheinlich neue Parzifista, die der Grünhaarige am liebsten sofort aus dem Weg geräumt hätte. Er hatte sogar schon sein Schwert gezogen, wurde dann aber von der jungen Frau unterbrochen, die lieber verschwinden wollte. Wieso? Wenn er sie besiegte, dann könnten sie nirgends anders mehr Schaden anrichten. Diese Riesenblechdosen konnte man höchsten als Altmetall gebrauchen und sonst nichts. Dennoch gab er zähneknirschend nach und ging auf Hana zu. Er hatte sein Tuch, dass jetzt um seinen Hals hing abgenommen und drückte es der jungen Frau in die Hand. “Damit du nicht so rumhustest, wenn wir durch den Qualm müssen.”, erklärte er ihr kurz und knapp ging dann einfach in den Wald hinein. Er könnte die Cyborgs auch später noch erledigen, wenn es nötig wäre. Viel mehr beschäftigte ihn jetzt die Frage, wie er an etwas zu Essen kommen sollte. Er war ohne Frühstück aufgestanden und hatte bereits einen Kampf hinter sich, auch wenn dieser nicht erwähnenswert war. Sein Magen hing ihm trotzdem in den Kniekehlen. Seinem Captain erging es sicherlich nicht sonderlich besser. Aber wenigstens konnte er mit dem Libellenmädchen schnell irgendwo hin fliegen und sich was besorgen. Er müsste erst ins nächste Dorf laufen... Bei diesem Gedanken fragte er sich, ob die Bewohner der kleinen Stadt etwas von dem Kampf mitbekommen hatten. Zumindest das Feuer dürfte nicht unentdeckt geblieben sein. Teilweise liefen sie durch dicken Qualm, der aber, je weiter sie gingen, immer weniger wurde. Feuer konnte er auch nirgends entdecken. Entweder war es ausgegangen oder die Bewohner der umliegenden Dörfer hatten es gelöscht. Wo waren sie überhaupt? Zoro hatte sowas von keine Ahnung. Er hoffte nur, dass Hana sich auskannte. Es war ja nicht so, dass es hier irgendwelche Wegweiser gab. Und die Wege, die vielleicht mal vorhanden waren, wurden zumindest hier vollkommen dem Erdboden gleich gemacht. Als sie endlich auf einer Lichtung ankamen, kreiste Zoro mit den Schultern und ließ sich einige Meter weiter vorne im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Er hatte keine Lust mehr zu stehen. “So...und jetzt nochmal...Wieso sollen wir euch nicht helfen? Ich hab das noch nicht so ganz verstanden. Ihr wollt diese Typen doch los werden. Ruffy und ich könnten das locker für euch erledigen. Dann hättet ihr eure Ruhe.” Von ihrer Vergangenheit wollte er vorerst nichts wissen. Er wusste, wie dieser Sklavenhandel funktionierte. Dennoch fand er es seltsam, dass ein normaler Mensch als solcher gehalten wurde. Ruffy Ruffy musste zugeben, dass er diesen Mistkerl etwas unterschätzt hatte. Überrascht wandte er sich um, nachdem er sich sicher war, dass dem Libellenmädchen nichts geschehen war, und musterte den Anzugträger, der ordentlich mitgenommen aussah. Wahrscheinlich war seine Teufelsfrucht hilfreicher als gedacht, aber es würde ihn auch nicht davor bewahren, am Ende doch der Verlierer zu sein. Er hatte gegen viele solcher Mistkerle gekämpft, die glaubten, sich mit ihm anlegen zu können und jedes Mal hatten sie ordentlich eingesteckt. Viele waren danach nicht einmal mehr aufgestanden, auch wenn der Tod niemals etwas war, was er beabsichtigte. Er war nicht wie Zoro und Robin, die auch den Tod eines Gegners billigend in Kauf nahmen, wenn es nicht zu verhindern war, aber es ärgerte ihn, dass dieser Großkotz noch immer nicht genug zu haben schien. "Du wartest hier, ich kümmere mich darum. Danach suchen wir Hana und bringen euch hier weg.", wandte sich der Strohhut noch einmal an das Libellenmädchen, das ziemlich verunsichert wirkte und er schenkte ihr ein aufmunterndes Grinsen, bevor er sich wieder Red zuwandte, dessen Glassplitter damit begonnen hatten, die umstehenden Bambusstämme zu zerschneiden. Er rückte seinen Hut zurecht und trat in langsamen Schritten auf den Gegner zu, der sich nicht von der Stelle bewegen konnte. Sein Schlag hatte also doch dafür gesorgt, dass er beinahe schon am Ende war und lediglich seine Teufelskraft hatte ihn vor schlimmeren Konsequenzen bewahrt. "Glaubst du wirklich, dass mir dein Glas etwas ausmacht? Ich bin aus Gummi, die kleinen Schnitte können mir nichts anhaben.", sprach Ruffy selbstsicher, knackte mit den Fingerknöcheln und ließ sich tatsächlich wenig davon beeindrucken, dass Red einige Splitter seines Schutzschildes nach vorne schickte um ihn zu schneiden. Wie zur Demonstration wich er den kleinen Geschossen nicht aus, was er sicherlich gekonnt hätte, und lediglich seine Weste bekam einige Schnitte ab. Dass man ihn immer unterschätzen musste... "Gum....Gum..." Ruffy ballte seine Hände zu Fäusten, ging etwas in die Knie um einen sicheren Stand zu haben und stemmte seine Füße in den weichen Waldboden, bevor er mit ernster Miene nach vorne blickte. "Gatling!" Und es brach ein Sturm an Faustschlägen über Red herein, den er einfach nicht kommen sehen konnte. Die unzähligen, kaum mehr sichtbaren Schläge des Gummimenschen durchbrachen ohne weiteres das Schutzschild aus Glas und erfassten den Körper des Gegners, der innerhalb weniger Sekunden vollkommen zerschmettert am Boden lag. Es war nicht einmal eine Anstrengung für Ruffy, es tat ihm aber auch nicht leid, immerhin hatte er eine gewisse Ahnung, was diese Männer Ava und ihrer Freundin angetan hatten. Mit einem leisen Surren normalisierte sich die Armlänge des Schwarzhaarigen wieder, seine Haut nahm eine normale Farbe an und er rückte den nach hinten gerutschten Strohhut wieder zurecht, bevor er sich mit einem leisen Seufzen wieder an das Libellenmädchen wandte. "Du musst wirklich keine Angst haben, wir passen auf euch auf und diese Idioten sind es nicht Wert, dass du Angst vor ihnen hast. Kannst du fliegen? Ich denke, wir sollten hier verschwinden und nach Hana und Zoro suchen, um euch in Sicherheit zu bringen." Ruffy versuchte so neutral wie möglich zu klingen, denn er wusste nicht, wie sensibel sie tatsächlich war. Er konnte durchaus verstehen, dass diese Situation beunruhigend und beänstigend war, aber sie konnten auch keine weitere Zeit mehr verlieren. Er kannte die Weltregierung gut genug um zu wissen, dass sie nicht aufgeben würden, bevor sie nicht ihren Willen bekommen hatten. Die Weltaristokraten nahmen keine Rücksicht auf Menschenleben, das war ihm wieder einmal bewusst geworden und eigentlich hatte er gehofft, dass sich etwas geändert hatte. Zwei Jahre waren vielleicht doch eine zu lange Zeit gewesen, aber er würde es nicht ändern können. "Alles in Ordnung, Ava?", fragte Ruffy nun doch etwas besorgter nach und trat einen Schritt nach vorne. Seine Hand legte sich auf ihre Schulter, er grinste breit zu ihr hinab und legte den Kopf schief. "Wir finden sie schon, aber wir sollten jetzt wirklich los.", wiederholte er noch einmal und er drängte ungern zum Aufbruch, aber es war nur eine Frage der Zeit bis man Red und den Blechhaufen zerstörter Parzifista finden würde. Er hatte genug, er wollte niemanden weiter in Gefahr bringen. Hana Die Umgebung lag in Schutt und Asche. Der Wald war nahezu gerodet, noch immer stieg dichter Qualm in den blauen Himmel auf und es roch nach brennender Erde. Hana wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass die Dorfbewohner in Gefahr gerieten und das würden sie unweigerlich, wenn sie sich weiterhin mit den Cyborgs anlegten. Erst einmal sollten sie verschwinden um nicht noch weiter Aufmerksamkeit zu erregen und zu ihrer Erleichterung gab der Schwertkämpfer tatsächlich nach, schob das Schwert zurück in die Scheide. Der Pirat trat auf sie zu, nur einen kurzen Augenblick später blickte sie irritiert auf das schwarze Tuch in ihrer Hand. War das etwa seine Art, so etwas wie Fürsorge zu zeigen? Nachdenklich blickte sie auf den breiten Rücken des Mannes, der seine Hilfe nahezu aufgedrängt hatte und beobachtete ihn dabei wie er einfach in den Wald lief. Es war die falsche Richtung, aber momentan die einzig richtige - weit fort von dem Dorf. Sie musste sich eingestehen, dass sie erst einmal auf ihn angewiesen war, denn sobald die Sonne am Abend wieder verschwinden würde, hatte sie keine Chance zu überleben, wenn sie vorher kein geeignetes Versteck gefunden hatte. Diese Insel war gefährlich, auch wenn man es einem solch friedlichen Wald kaum anmerken wollte. Mit einem leisen Seufzen griff Hana nach ihrem Seesack, warf einen letzten Blick zu Blue, der noch immer regungslos am Boden lag, und folgte dem Schwertkämpfer schließlich in den Wald hinein. Sie würde Ava wieder finden, aber zunächst mussten sie sich selbst in Sicherheit bringen, auch wenn sie am liebsten den gesamten Wald nach der Rosahaarigen auf den Kopf gestellt hätte. Die junge Frau presste sich das Tuch vor den Mund als sie in dichten Qualm eintauchten, der vom Wind weiter getragen wurde. Sie konnte kaum etwas erkennen, orientierte sich jedoch stets an dem grünen Punkt, indem sie sich dicht hinter Zoro hielt und blinzelte immer wieder die Tränen fort, die sich in ihre Augenwinkel schlichen. Nur langsam verzog sich der Qualm, gab den Blick auf eine nun vollkommen andere Landschaft frei. Sie hatten den Bambuswald hinter sich gelassen, waren nun in einem dichten Tannenwald und die Sonne konnte nur spärlich das Licht gen Boden bringen. Es war nicht angenehm für sie, aber sie konnte immerhin wieder sehen und nahm langsam das Tuch nach unten, atmete den frischen Duft von Nadelwald ein, inhalierte ihn förmlich. Sie musste sich eingestehen, dass sie diesen Teil der Insel nicht kannte, immerhin hatte sie sich kaum aus dem Tempel und geschweige denn aus dem Dorf gewagt. Sie hatte immer befürchtet, dass man sie finden würde und nun war es tatsächlich geschehen, auch wenn sie sich immer noch fragte, wer sie gefunden hatte. Sie hatten sich unauffällig verhalten, kein Dorfbewohner wäre jemals auf die Idee gekommen, dass sie eine Sklavin vom Sabaody Archipel sein könnte, immerhin hatte sie nicht das typische Brandmal der Sklaven auf dem Rücken. Vielleicht war es auch nur ein dummer Zufall, aber es würde sie nicht weiter bringen, darüber nachzudenken. Sie musste damit zurecht kommen und einen Ausweg finden, irgendwann würde sie sicherlich in Frieden leben können. Hana richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Schwertkämpfer, der auf einer Lichtung zum Stehen kam und sich auf den Boden niederließ. Nun begann, was sie befürchtet hatte, und mit einem leisen Seufzen ließ sie den Seesack zu Boden gleiten, blieb jedoch in einiger Entfernung zu ihm stehen und warf ihm das Halstuch entgegen. "Es gibt Dinge, in die ihr euch nicht einmischen müsst. Ihr habt euch vor zwei Jahren genug in die Angelegenheiten anderer Menschen eingemischt und damit soviel Schaden angerichtet, den ihr euch nicht einmal vorstellen könnt. Ihr müsst euch nicht in alles einmischen, da gibt es auch nichts zu verstehen. Ruhe werde ich erst haben, wenn er tot ist und das wird wohl niemals passieren." Sie klang nicht unbedingt wütend, aber auch nicht sonderlich angetan von seinen Fragen und sie hoffte, dass er es damit erst einmal belassen würde. Ava Obwohl Ava wirklich befürchtete, dass Reds Attacken und Schutzmaßnahmen zu stark sein würden, machte sich Ruffy anscheinend gar keine Sorgen. Seine Unbekümmertheit beruhigte sie aber nur bedingt. Konnte er es wirklich schaffen? Sie sah ihn schon mit unzähligen Schnittwunden blutend am Boden liegen und hätte sich ihn am liebsten sofort geschnappt und wäre weg geflogen. Doch Red hätte sie sicherlich noch mit seinen Angriffen erreicht und so gut ihre Fähigkeiten auch waren, die feinen Glassplitter wären ihr sicherlich entgangen. Stattdessen blieb sie einfach wo sie war und hoffte, dass der Schwarzhaarige Abakus' Lakaien ausschalten konnte. Nur wenige Minuten später musste sie erkennen, dass sie sich ganz umsonst gesorgt hatte und konnte endlich wieder richtig durchatmen. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie nur minimal ein- und ausgeatmet hatte, nun jedoch umso mehr. Ein langes Seufzen kam über ihre Lippen während sie den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Sämtliche Anspannung fiel von ihr ab. Die Attacken, die Ruffy so drauf hatte, waren wirklich toll. Zuerst dachte sie ja, dass nur Zoro so schnell war aber der Strohhut stand ihm ihn nichts nach... vielleicht in der Muskelmasse aber das war ja bei Teufelskräften eh zweitrangig. Als der Pirat sie nun wieder ansprach, sah sie nach vorne und und fuhr sich seitlich durch die Haare. Das Krähennest auf ihrem Kopf würde sie hoffentlich irgendwie entwirren können, wenn sie Zeit dafür hatte... "Äh, ja klar. Meine Flügel haben ja nichts abbekommen. Das gerade war einfach nur...wirklich sehr aufregend.", drückte sie es mal gelinde aus und lächelte nervös. Sie wollte ungern zugeben, dass ihre Knie doch wackliger waren, als sie es gerne hätte. Aber in der Luft würde das keinen Unterschied mehr machen. Also nickte sie nur auf Ruffy's Worte hin und ließ dann ihre Flügel erscheinen. Ihre Augen chanchierten kurz, dann trat sie hinter Ruffy und hakte sich unter seine Arme ein. Eine Sekunde später erhoben sie sich in die Luft und ließen Red und den Kampfplatz unter sich verschwinden. Wo sollten sie jetzt nur hin? Ava hatte vollkommen die Orientierung verloren. Der Bambuswald sah schrecklich aus. Das Feuer und die Kämpfe hatten ganz schönen Schaden angerichtet. Sie konnte zwar das Dorf ausmachen, aus dem sie gekommen waren aber eben nicht, wo Hana und Zoro waren. Zumindest schienen keine Kämpfe mehr im Gange zu sein. Hoffentlich war das ein gutes Zeichen. Es schnürte ihr regelrecht die Luft ab, wenn sie sich vorstellte, dass Hana etwas passiert sein könnte oder sie sogar zurück zu diesem Abakus gebracht wurde. Schnell verwarf sie den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die Suche. Leider ahnte sie nicht, wo sich der Schwertkämpfer und ihre beste Freundin befanden und flog geradewegs über sie hinweg, da diese gerade durch einen stark verqualmten Bereich liefen. Nach ungefähr zwei Stunden des ergebnislosen Suchens, landete Ava auf der anderen Seite der Insel am Rande des Dschungels, der diese Hälfte der Insel einnahm und nichts mit dem friedlichen Bambuswald zu tun hatte, in dem sie die letzten Monate gelebt hatte. Entmutigt ließ sie Ruffy auf dem Boden ab und seufzte dann. Wie sollte sie Hana nur wiederfinden? Die Sorge um ihre beste Freundin machte sie beinahe verrückt, was sie aber so gut es ging von sich wegschob. Sie wusste, dass ihr das nicht helfen würde. Sie musste einen klaren Kopf behalten. Ihre Arme fühlten sich wie Pudding an. Ihre Post hatte sie ja sonst in ihrer Tasche. Aber es wahr etwas vollkommen anderes etwas oder in dem Fall jemanden nur mit eigener Kraft festzuhalten. "Ich hab mich noch gar nicht bedankt...", fing sie dann leise an und löste endlich mal das Zopfgummi aus ihren Haaren, um diese zu entwirren. Sie hatte nicht mal eine Bürste dabei und versuchte die verhedderten Strähnen irgendwie mit den Fingern zu trennen, was ihr nur teilweise gelang. Aber immerhin besser als ein großes Knäuel auf dem Kopf... "Danke. Für einen Piraten bist du wirklich ok." Zoro Zoro fing das Tuch mit einer Hand auf und band es sich kommentarlos um seinen Oberarm. Es begleitete ihn schon eine sehr lange Zeit und nur selten gab er es aus den Händen. Ihre Worte ließen ihn dann jedoch verärgert aufsehen und er verschränkte die Arme fester vor seiner Brust. Wie kam sie darauf, dass durch ihr Handeln etwas verschlimmert wurde? Sie hatten sich doch für die anderen eingesetzt. Dass nicht alles gleich perfekt laufen konnte, das müsste doch wohl klar sein. "Sicherlich hätten wir uns nicht einmischen brauchen aber sowas kann ich einfach nicht hinnehmen. Niemand aus unserer Crew könnte so eine Ungerechtigkeit schweigend ertragen. Und da Ruffy ebenfalls der Meinung war und immer noch ist, ist es eh egal was wir anderen davon halten. Er und somit wir alle würden uns immer wieder einmischen, ob es dir nun gefällt oder nicht. Wer nicht bereit ist Opfer zu bringen, wird nie einen Kampf gewinnen. Und wir haben schon viele Kämpfe hinter uns und nicht wenige Freunde darin verloren. Weglaufen ist nun wirklich keine Lösung, die man ewig durchziehen kann. Du siehst ja, dass sie euch gefunden haben und du weißt sehr genau, dass du nun wieder bei diesem Mistkerl wärst, wenn Ruffy und ich euch nicht geholfen hätten. Vielleicht hättet ihr es geschafft noch einmal zu fliehen. Aber willst du das wirklich dein ganzes Leben lang durchziehen? Es ist nichts Falsches daran Hilfe anzunehmen, wenn sie einem angeboten wird." Dass er so viel reden konnte, war selbst für ihn etwas ungewöhnlich. Aber das musste einfach gesagt werden. Er würde sicherlich kein Blatt vor den Mund nehmen, nur weil es für sie vielleicht unbequem war die Wahrheit zu hören. Mürrisch schnaubte er und sah dann auf ihre Tasche, die sie neben sich auf den Boden gestellt hatte. Er hatte wirklich Hunger. Vielleicht könnte er sich ja auch was jagen. Aber das müsste dann erst gebraten werden und Sanji war nicht hier um ihm etwas zu machen...Würde er wahrscheinlich eh nicht. Wenn dann würde er es für Hana machen für den Schwerkämpfer fiele zufällig etwas ab. "Sag mal, hast du Essen dabei?", fragte er dann einfach ganz unverblümt und starrte noch immer auf den Seesack. Es war zwar ruhig und vorerst waren sie in Sicherheit aber niemand konnte sagen, wie lange das so blieb. Und da er mit Ruffy in den letzten Tagen auch schon hier rumgeirrt war, hatte er keine Lust schon wieder ohne Essen auskommen zu müssen. Da bekam er immer schlechte Laune. Obwohl sie jetzt aus dem Bambuswald heraus waren, würde er sich hier auch nicht besser zurecht finden. Zoro wusste wie schlecht sein Orientierungssinn war und dass selbst eine Straße oder ein Weg nichts daran ändern konnte. Er war zwar trotzdem immer irgendwie an sein Ziel gekommen doch die Zeit, die er dafür brauchte, war unverhältnismäßig lang. Wie groß war diese Insel eigentlich wirklich? Und wie viele verschiedene Gebiete gab es? Hoffentlich war nicht auch das Wetter so wechselhaft wie die Flora. Auf Schnee oder kalten Regen hatte er jetzt wirklich keine Lust! Er meckerte zwar selten direkt über sowas, was aber nicht hieß, dass es ihn nicht störte. Immerhin hatte er schon alles durch... Eiseskälte auf Drumm, heiße Tage und eisige Nächte auf Sandy Island und noch vieles mehr. Wie es ihren Freunden dort wohl gerade ging? Eigentlich hatten sie überall wo die Strohhüte auftauchten, den Bewohnern geholfen. Diese Erkenntnis bestärkte Zoro nur erneut darin, dass es richtig war sich einzumischen, statt Ungerechtigkeiten einfach zu ertragen. Sicherlich hatte er selbst nichts davon, außer der Genugtuung, dass er ein paar Idioten die Leviten gelesen hatte. Dennoch würde er alles noch einmal genau so machen. Sicherlich gab es ein paar kleine Ausnahmen aber da es zwecklos war die Vergangenheit ändern zu wollen, schob er diesen Gedanken weit von sich weg...was ihn seinen Hunger wieder bewusst werden ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)