Hokage-Time! von Kyubii (Ein Genin wird Hokage!) ================================================================================ Kapitel 6: "Urlaub" ------------------- Die Kunst der Doppelgängerexplosion war ohne Zeichen ziemlich cool –verbrauchte leider nur eine unheimliche Menge an Chakra. Er hatte es sofort mit dem Jutsu der 1000 Schattendoppelgänger ausprobieren wollen, aber Gazeru hatte ihm beinahe den Schädel eingeschlagen, als er die Fingerzeichen geformt hatte. „Selbst wenn du das Überleben würdest“, knurrte ihm die Anbu ins Ohr. Ihre blauen Augen funkelten gefährlich und ihre Iriden zuckten wie Eisplitter im Wind. „Dann würdest du das Land um uns herum zerstören.“ Nicht dass es ihn sonderlich interessiert hätte, was er ihr auch sagte, doch diesmal mischte sich Shikamaru ein. Sein Berater klopfte ihm mitleidig auf die Schulter. „Es wird sicher noch genug Gelegenheiten geben, Godaime. Allerdings befinden wir uns mittlerweile im Land der Blitze. Hier sind wir lediglich Gäste. Und wenn wir einen Teil des Landes zerstören, dann nimmt er das vielleicht als Grund, einen Krieg mit uns zu starten.“ Shikamaru sah finster umher. „Was Konoha nicht überstehen würde.“ Das wiederum hatte durchaus seine Wirkung auf ihn. Er wollte nicht die arme Sau sein, die am Untergang Konohas Schuld war. „Dann lass ich es halt.“, murmelte er und machte sich weiter daran, es mit einzelnen zu versuchen. Kurenai hatte ihm erzählt, was für eine Kraft diese Technik bei Sasukes Bruder Itachi gehabt hatte. Es ärgerte ihn, das seine Doppelgänger gerade mal Briefbombenstärke hatten, die von Itachi waren, laut Kurenai, sechsmal stärker gewesen als das, was er hier fabrizierte. Weiter vorne, ohne dass er etwas davon mitbekam, nahmen Anko und Gazeru den Nara in die Zange. „Wie machst du das?“, knurrte Anko neidisch und rieb dem Schwarzhaarigen die Faust schmerzhaft über den Kopf. „Egal, was ich mache, ich krieg ihn nie dazu, einfach zu machen, was ich sage.“ Auch Gazeru war mehr als neidisch –zu Recht. Shikamaru war, selbst seinen Vater mit eingeschlossen, der einzige Mensch, der den Hokage dazu bringen konnte, widerstandslos das zu tun, was man von ihm wollte. „Es ist ganz einfach.“, sagte Shikamaru sofort. Es war kein großes Geheimnis, eher ein Trick, den er vor einer guten Weile, während der Chunin-Prüfung, herausgefunden hatte. Die beiden Frauen sahen ihn auffordernd an und festigten ihre Griffe um seine Schultern. Shikamaru verstand, was gemeint war: Mach schnell oder es tut weh. Frauen, dachte er murrend und biss die Zähne vor Schmerz zusammen, sind gruselig –und brutal. „Es gibt einige Punkte, mit denen er sich sehr leicht beeinflussen lässt. Zum Beispiel die Sicherheit des Dorfes, seine Pflicht, sein Nindou“, zählte er an seinen Fingern ab. Wenn es um seinen Nindou (Weg des Ninja, Lebensweg) ging, dann war Naruto wirklich empfindlich. „Und schließlich Neugier und Treue.“ Er zuckte mit den Achseln. „Wenn man diese Punkte beachtet, kann man ihn ganz leicht überreden.“ Gazerus Augenbrauen zogen sich zusammen, ob nun aus Verärgerung oder Unglauben konnte er nicht erkennen. „Irgendetwas musst du anders machen. Ich mache genau dasselbe. Bei mir klappt’s nur nicht.“ Sie verdrehte ihre blauen Augen und sagte mit einer schlecht nachgemachten Narutostimme: „Aber ich hab keine Lust! Ich hab Hunger! Kann ich das nicht morgen machen?“ Anko stöhnte bei diesen Worten auf und legte den Kopf in ihre Hände. Zum ersten Mal, seitdem er sie kannte, konnte er erkennen, wie erschöpfend die Arbeit für Naruto war. Shikamaru konnte es ihr nicht verdenken, denn auch er kam Abends vollkommen erschöpft nach Hause. Er jedoch verduftete immer um 20 Uhr herum, Anko und Gazeru jedoch blieben, bis Naruto Schluss machte und sich in seinen (mittlerweile geradezu berüchtigten) Bunker zurückzog. Shikamaru selbst war noch nie dort gewesen, doch er wusste, dass fast alle weiblichen Anbu sowie Anko sich dort einquartiert hatten. „Also, bei mir klappt es.“ „Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass er dich schon eine ganze Weile kennt.“, seufzte die Anbu resigniert und nahm, gemeinsam mit Anko, ihre Hand von seiner Schulter. Dann prallte sie gegen Naruto. Jener war stocksteif. „Naruto?“, fragte Shikamaru besorgt. Der Hokage benahm sich manchmal seltsam, doch meist hatte es einen guten Grund. Er ging um den Mann herum und betrachtete ihn eingehend. „Was ist?“ Die Nasenflügel des Blonden waren geweitet, seine Pupillen lediglich stecknadelgroß. Seine Zähne waren gebleckt. Ganz nebenbei bemerkte er, dass Naruto Zähne hatte, die jedem Raubtier die Scham auf das Gesicht getrieben hätten. „Meister Hokage?“, fragte eine der Anbufrauen besorgt. „Wir kriegen Besuch.“ Seine Stimme war ein einziges, wildes Knurren. Und dann flog ihnen alles um die Ohren. Naruto wusste nicht, was schlechter war: Sein Gefängnis oder die Leute, die ihn gefangen hielten. Sein Gefängnis war lediglich ein dreckiges Erdloch, das nach Pisse und all den anderen Dingen roch, in denen er sich nicht befinden wollte. Jedoch steckte er wortwörtlich beinahe bis zu den Knien in der Scheiße –wenn auch nur, weil er gerade kniete. Die Leute, die ihn gefangen hielten, rochen nur wenig besser als sein Knast. Sie alle waren verdreckte, stinkende Nukenin, Abtrünnige ihrer Dörfer und dementsprechend schlecht ausgerüstet. Dicke, tiefe Kratzer teilten die Zeichen ihrer Dörfer und signalisierten den geteilten Weg, den sie gingen, fernab ihrer Heimat. Es waren vier Männer und zwei Frauen, die sich in seiner Höhle befanden und sich die größte Mühe gaben, ihn nicht hören zu lassen, was sie sagten. Scheiße nur, dass sein Gehör besser war als das jeder dieser 0815-Pappnasen. Eine der Ninjafrauen, eine für Ninja ungewöhnlich dicke Mitte 20, wenn er schätzen musste, knurrte gerade ihren rosahaarigen Kollegen an. Nicht sehr männlich, genau wie sein Geruch. Naruto erkannte fehlende Hormone, wenn er sie roch und dieser Kerl verströmte etwa so viel Testosteron wie seine Suppenschale. Er würde darauf wetten, dass dem Kerl einmal zu viel in die Eier getreten worden war. „Diese miesen Arschlöcher haben die Hälfte von uns kaltgemacht, bevor wir den Bengel schnappen konnten!“ Die schlug mit ihren zur Faust geballten Wurstfingern auf den Tisch. Die Bierflaschen auf dem Tisch klirrten, eine viel vom Tisch und zerbrach. Einer ihrer Kammeraden, ein hageres Würstchen mit Schlachbootlippen, warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Also wirklich, dachte er amüsiert, so etwas bin ich doch allemal gewohnt. Wenn sie ihm Angst machen wollten, sollten sie sich lieber etwas Besseres einfallen lassen als ach-so-böse-Blicke. „Ich hoffe, es war den Aufwand wert.“ Seine Stimme war erstaunlich tief und klang rauchig. „Ich kann einfach nicht glauben, dass dieses mickrige Würstchen der Hokage sein soll.“ „Hey!“, beschwerte er sich lautstark. Die Gruppe zuckte zusammen und die, welche mit dem Rücken zu ihm standen, wirbelten herum. „Ich bin nicht mickrig! Ich bin mittlerweile 1,45, du Arschgesicht.“ „Es täte dir besser, wenn du dein Maul halten würdest, Bengel.“, drohte ihm der Dürre und warf ein Kunai in seine Richtung. Er fing es mit dem Mund auf und zerbiss es. Dem Feuer sei Dank waren seine Zähne, wie das meiste an ihm, unheimlich kräftig. Er hatte die Spitze der Klinge abgebissen und schob sie sich an die Wange. Den Rest rotzte er mit Schmackes zurück in die Richtung seiner Wärter. Zufrieden sah er, wie die Speichel-Metall-Mischung einen der dunkelhäutigen aus der Gruppe mitten im Gesicht traf. „Du mieses kleine Arschloch!“, brüllte der muskulöse Mann. Er notierte sich geistig, das dieser Typ ziemlich schnell zu provozieren war. Vielleicht würde das ja später noch nützlich sein. „Dir würde es auch guttun, wenn du mal die Luft aus deiner Fresse lassen würdest, sonst hebst du bald noch ab.“ Die Ohren des Dürren wurden rot und er griff nach einem weiteren Kunai. Naruto bemerkte, dass dieses in einem unheilvollen, weißen Licht schimmerte. Blitzchakra. Wenn er dieses Kunai ins Gesicht bekam, dann war’s das mit der Geschichte des Godaime Hokage. Das Kunai schnitt ihm einen Kratzer in die Wange, ehe es sich bis zum Griff in die Wand bohrte. „Pass auf, was du sagst.“ Er zuckte mit den Schultern und tat so, als würde er sich an die mit Exkrementen beschmierte Wand lehnen und versuchen, ein Nickerchen zu machen. Blöd, wie dieser Haufen anscheinend war (und ausgesprochen dreckig), glaubten sie ihm, entfernten sich jedoch noch ein paar Schritte von seinem Knast und führten dann ihr Gespräch fort. „Dreistes Kind.“, murmelte ein weiterer, ebenfalls dunkelhäutiger mit weißen Haaren. Seine Augen waren merkwürdig verkehrt, als gehörte sein rechtes eigentlich auf die linke Seite. So sah es einfach nur bescheuert aus. Bestimmt zogen ihn die anderen in besseren Tagen dauernd damit auf. „Ich hoffe wirklich, es war den Aufwand wert. 40 Tote, nur für ein verdammtes Kind und diese Schlampe.“ Also hatten Gazeru und die anderen erstaunlich gute Arbeit geleistet. Leider hatten sie in der für ihn entscheidenden Angelegenheit versagt. Was ihn jedoch aufmerken ließ, war die Rede von einer Frau. Von wem war die Rede? Er konnte niemanden riechen, den er kannte. „Der Raikage wird uns auf Knien darum anflehen, wieder in das Dorf zu kommen, darauf könnt ihr euch verlassen.“, sagte die Dicke, nun grinsend. Sie deutete mit einem Finger, der in etwa so dick war wie mein Arm, auf mich. „Eine Hyuuga und der Hokage. Er wird Bauklötze staunen.“ Er riss die Augen auf. Es gab nur eine Hyuuga, die gemeint sein konnte. Er schnüffelte erneut, dieses Mal jedoch suchte er gezielt nach dem Duft der Frau. Tatsächlich meinte er eine Spur von Hirukos angenehmen Lilienshampoo riechen zu können. „Ich hoffe nur, Hideyoshi übertreibt’s mit ihr nicht.“ Die dicke Kunoichi brach in wieherndes Gelächter aus und schlug dem Dürren auf den Rücken. „Totgefickt von unserem Schwabbel, das wär’s noch!“ Ihm wurde eiskalt. Sie hatten Hiruko. Und wenn sie das meinten, was er dachte, was sie meinten… Sie würden ganz langsam sterben, entschied er. Einer nach dem anderen, in winzige Fetzen gerissen. Bis ihm etwas schlimmeres einfiel. Shikamaru war ausnahmsweise einmal nicht genervt. Nein, er war massiv sauer. Der Hokage warf futsch, Hiruko war ihm hinterher und bisher nicht zurückgekommen, sie standen bis zu den Schultern in Nukeninleichen und nun stand ihnen eine dickbrüstige, rothaarige Schönheit mit dem stacheligsten Haar, das er je gesehen hatte, gegenüber und hatte bereits ein Fingerzeichen geschlossen, das er nicht kannte. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“, fauchte Anko. Das rechte Auge der Frau zuckte gefährlich und er konnte Schlangen zischen hören, wo auch immer diese waren. „Dasselbe wollte ich gerade euch fragen.“, sagte ein Mann mit Augenklappe ruhig. „Noch mehr Halsabschneider.“, flüsterte eine Rothaarige Anbu. „Sie stecken wahrscheinlich mit den Entführern zusammen.“ Ein junger Ninja mit einer riesigen Waffe in den Händen beobachtete sie scheu. „S-Sehen sie, Meisterin Mizukage. Der Hut dort.“, flüsterte er. Anko fuhr mit einem Fluch 10 Meter zurück, ebenso wie die Anbu. Sein Vater jedoch blieb stehen. Die schöne Frau betrachtete den Hut mit dem Zeichen des Feuers darauf für einen Augenblick und ließ dann die Finger sinken. Er konnte spüren, wie sich ihr gewaltiges Chakra wieder in ihren Körper zurückzog. „Dann seid ihr also die Eskorte des Hokage?“, fragte die Frau und kam mit vorsichtigen Schritten auf sie zu. Shikaku kam ihr lächelnd entgegen und schüttelte ihr die Hand. „Ich bin Mei Terumi, die Mizukage.“, stellte sie sich lächelnd vor. Sein Vater jedoch ließ sein Lächeln schnell fallen und wurde mehr als ernst. „Ich würde euch ja gerne vorschlagen, gemeinsam zu reisen, aber wir haben momentan ein kleines Problem.“ Anko schnaubte. „Klein?!“ Die Mizukage schien einen Moment nachzudenken. „Problem?“, fragte sie schließlich in einem auffordernden Tonfall. „Ja.“ Sein Vater kratzte sich verlegen am Kinn. „Uns ist der Hokage abhanden gekommen.“ „Nun“, sagte Mei Terumi schmunzelnd. „Das kann man ein Problem nennen. Was ist denn passiert?“ Shikaku sah sie eindringlich an. Shikamaru wusste genau, was gerade im Kopf seines Vaters vorging. Er überlegte, ob sie der Mizukage vertrauen konnten, wie viel sie ihr erzählen konnten. Shikamaru hätte ihr alles gesagt –viel schlimmer konnte es eh nicht kommen. „Er wurde entführt. Von Nukenin. Genauso wie unsere Fährtenleserin.“ „Macht nichts, ich habe unseren besten Mann dabei. Ao wird ihn finden. Wenn wir also helfen dürften?“ Shikaku sah ihn fragend an. Er zuckte mit den Schultern. „Haben wir eine andere Wahl?“ Sein Vater lächelte zufrieden. „Nicht eine.“ „Dann ist dieses Thema ja erledigt.“, sagte die Mizukage fröhlich. „Und jetzt lasst uns einen Hokage finden.“ Shikamaru glaubte, sich zu irren, aber die Frau hörte sich an wie ein Kind, das endlich auf eine Schnitzeljagd durfte –und ihr Gesichtsausdruck stimmte damit vollkommen überein. Der Mann namens Ao seufzte laut auf. „Wenn es denn sein muss.“, murmelte er und machte sich an die Arbeit, mit Yugao auf den Fersen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)