New Story von Caelob (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 27: ------------ Jack wusste selbst nicht so genau was ihn dazu trieb, auf jeden Fall ertappte er sich dabei, dass er sich auf einmal zwischen die beiden Streitenden stellte. „Astarot hör auf.“, sagte er und blickte dem älteren Jungen fest in die Augen, dann wandte er sich über die Schulter an den Ravenclaw. „Und du solltest besser machen, dass du weg kommst.“ „Und wieso sollte ich auf dich hören? Seit wann steht denn ein Griffindore auf der Seite eines Slytherin?“ Jack sah den Zauber kommen und handelte rein intuitiv. Er riss seinen Zauberstab nach oben und rief den ersten Spruch, der ihm in den Sinn kam. „Expelliarmus.“ Die beiden Zauber trafen sich in der Luft, wurden abgelenkt und schlugen ohne größeren Schaden anzurichten in die Mauern von Hogwarts ein. Inzwischen schien auch der Junge bemerkt zu haben, dass es gefährlich wurde. Einen hochnäsigen Blick konnte er sich trotzdem nicht verkneifen als er mit seinen Freunden verschwand. „Was ist hier los?“, hallte im nächsten Moment eine strenge Stimme in der Eingangshalle wieder. Jack zuckte erschrocken zusammen und fuhr herum, nur um sich einer wütenden Minerva McGonagall gegenüber zu sehen. „Sie beide kommen auf der Stelle mit. Ihre ständigen Streitereien müssen endlich ein Ende haben.“, befahl sie und rauschte voraus in Richtung ihres Büros. Jack und Astarot folgten ihr schweigend. Die Stille hielt allerdings nicht lange, da Astarot sich zu dem jüngeren beugte und ihm etwas zu zischte. „Das du eingegriffen hast war völlig überflüssig Kätzchen. Mit diesem Hänfling wäre ich auch noch alleine fertig geworden.“ „Ich hab gesagt du sollst mich nicht so nennen.“, fauchte Jack und seine Augen verfinsterten sich. „Ach und gern geschehen, du solltest vielleicht endlich mal etwas Anstand und Beherrschung lernen. Warum bist du überhaupt so ausgerastet?“ Augenblicklich ballte Astarot seine Hände zu Fäusten und presste seine Zähne so fest aufeinander, dass sie knirschten. „Der Kerl hat meinen Vater beleidigt, das tut niemand ungestraft.“, knurrte er dunkel. „Verstehe.“, meinte Jack senkte wieder den Blick, dabei entging ihm allerdings nicht Astarots spöttisches Schnauben. „Das bezweifle ich. Scorpius hat mir ein bisschen was über dich erzählt und du hast keine Ahnung wovon ich rede.“ Das saß. Jack blickte zur Seite um nicht zu zeigen, wie sehr ihn das verletzt hatte. Er ahnte, dass Astarot im Moment einfach nur gereizt und aufgebracht war, doch das half ihm herzlich wenig. McGonagall hielt ihnen einen Vortrag über ihr unreifes Verhalten und ohne sie auch nur zu Wort kommen zu lassen, verpasste sie ihnen Nachsitzen. Sie sollten am Abend Hagrid bei seiner Arbeit helfen. Aaron regte sich über diese Ungerechtigkeit auf doch natürlich konnte er es nicht ändern und so machte Jack sich nach dem Abendessen auf den Weg zur Hütte des Wildhüters. Hagrid wartete schon auf sie, neben sich den riesigen Saurüden Fang. Astarot kam nur wenige Augenblicke nach ihm an und gemeinsam gingen sie in den verbotenen Wald. Hagrid stapfte mit seiner Laterne vorneweg, während Jack ihm missmutig folgte. Er wäre jetzt viel lieber bei seinen Freunden im Griffindoregemeinschaftsraum, vielleicht könnten sie ja endlich herausfinden was vor 70 Jahren passiert war. „Sag mal Hagrid,“, rief er irgendwann nach vorn als er die Stille nicht mehr aushielt, und mit Astarot wollte er sich nicht unterhalten immerhin war das ganze hier seine Schuld und er hatte schon wieder dieses spöttische Grinsen aufgesetzt. „Was genau wollen wir eigentlich hier im Wald?“ „Nun, es verschwinden immer mehr Tiere aus dem Wald. Wenn sich hier irgendetwas eingenistet hat, dass sie vertreibt, muss ich das herausfinden.“, erklärte Hagrid und setzte seinen Weg fort. „Weißt du was? Mein Dad musste auch mal zum Nachsitzen in den Wald und zwar weil er sich ständig mit einem Schüler aus einem anderen Haus gezofft hat.“ „Wie geht es ihm?“, stellte Jack endlich die Frage, die ihn schon seit gestern beschäftigte. Astarot seufzte und richtete den Blick nach vorn, eine ganze Weile schwieg er. „Er hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich weiß, dass er dir von seiner Kindheit erzählt hat. Allerdings kenne ich ihn auch und weiß, dass er dir nicht alles gesagt hat. Dad ist nach mir noch mal schwanger geworden. Alle haben sich riesig gefreut. Doch es gab Komplikationen. Ich sag nur soviel, ich bin als Einzelkind aufgewachsen. Das hat uns alle getroffen aber Dad am meisten. Er hat sich immer nur eine Familie gewünscht und dieser Vorfall hätte ihn fast gebrochen.“ Es fiel Astarot sichtlich schwer darüber zu sprechen. Mehrmals musste er innehalten und schlucken. „Jedenfalls ist er wieder schwanger und das hat anscheinend alles wieder hochgebracht. Er gibt sich selbst die Schuld an dem was ihm und unserer Familie passiert ist.“ Seine Stimmen klang bitter und sein Blick wurde hart. „Das ist doch Blödsinn.“, widersprach Jack vehement. „Versuch mal ihm das begreiflich zu machen.“ Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen als Hagrid plötzlich stehen blieb. „Ihr wartet hier. Ich glaub ich hab da was gehört.“, sagte er und stapfte ins Dickicht davon. „Na klasse und uns lässt er hier einfach zurück.“, grummelte Jack und sah sich verstohlen um. Astarot bemerkte es trotzdem und grinste. „Keine Sorge Kleiner, so tief sind wir noch nicht, dass es wirklich gefährlich werden könnte.“ Genau in dem Moment brach ein Ungetüm aus dem Unterholz wie Jack es noch nie gesehen hatte. Ein langer Schwanz peitschte über den Boden, scharfe Krallen gruben sich in den Boden und Muskelberge spielten unter der grauschwarzen Haut. Der Schock lief ihm durch Mark und Bein und er konnte seinen Körper nicht mehr bewegen. Astarot schien es da anders zu gehen. Ohne zu zögern schnappte er sich Jacks Arm und zerrte ihn mit sich. „Jetzt lauf schon.“, zischte er hart als Jack sich in einigen Sträuchern verfing und sie dadurch aufhielt. Das brachte ihn wieder zur Besinnung und er realisierte, das knacken des Unterholzes, das verriet, dass das Monster ihnen dicht auf den Fersen war. „Verdammt, was zur Hölle macht ein Mori hier?“, knirschte Astarot, während sein Blick suchend zwischen dem Bäumen umher glitt. Er schien gar nicht zu merken, dass er laut sprach. Gemeinsam gingen sie weiter, jetzt aber langsamer und bemüht so wenig Lärm wie möglich zu machen. Jack schlug das Herz bis zum Hals und er hatte panische Angst. Unbewusst verfestigte sich sein Griff um Astarots Umhang. Erst als der Lärm der Bestie verstummt war, wagte er es aufzuatmen und sich wieder zu entspannen. „Verdammt was war das?“, brachte er schließlich zitternd hervor. „Ein Mori. Sie halten sich dort auf, wo finstere Mächte am Werk sind. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass einer hier her kommen würde.“ Er grinste kurz schief und ließ seinen Blick dann wieder über die Umgebung wandern. „Ich denke wir haben den Grund für das verschwinden der Tiere hier im Wald gefunden.“ Erst als Astarot sich sicher war, das sich nichts im Unterholz verbarg, erlaubte auch er es sich zu entspannen. Er wandte sich wieder Jack zu, als ihm sämtliche Gesichtszüge entgleisten. „Verdammt.“, fluchte er, schnappte sich Jack und sprang mit ihm nach hinten. Er schaffte es gerade noch so den Klauen des Mori zu entkommen. Das Wesen hatte sich unbemerkt hinter sie geschlichen und sie fast erwischt. Astarot hatte nicht einmal Zeit sich zu fragen, wie das möglich gewesen war, denn das Ungetüm setzte ihnen sofort hinterher. Astarot zog seinen Zauberstab, doch der Spruch, den er ihm entgegen schleuderte, verpuffte wirkungslos an der Haut des Mori. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Jack ebenfalls einen Zauber versuchte, allerdings mit dem gleichen Ergebnis. „Was sollen wir tun?“, schrie er und sprang zur Seite um nicht von dem kräftigen Schwanz erwischt zu werden. „Ich überleg noch.“ „Dann überleg schneller.“ Obwohl es keine Wirkung hatte, schoss Jack weiter allen Zauber ab, die ihm einfielen. Der Mori schlug wild um sich und Jack hörte schmerzerfüllten Schrei. Sein Kopf zuckte automatisch herum um zu sehen, wie Astarot einige Schritte zurück taumelte und sich den blutenden Arm hielt. Allerdings war er dadurch so abgelenkt, dass er den herabsausenden Schwanz zu spät bemerkte. Er bereitete sich innerlich schon auf einen Treffer vor, als wie aus dem Nichts Astarot vor ihm stand. Dadurch bekam nun der ältere Slytherin die volle Wucht des Aufpralls ab. Und obwohl er starke Schmerzen haben musste, stürmte er immer wieder auf den Mori zu. Plötzlich wirbelte dieser herum, erwischte Jack mit seiner Pranke und schleuderte ihn an Astarot vorbei gegen einen Baum. „Jack.“, keuchte Astarot. Das Blut rauschte ihm in den Ohren und seine Körper zuckte beim Geräusch, dass Jacks Körper beim Aufprall machte, unwillkürlich zusammen. Ein grollen breitete sich in seiner Brust aus und als er sich wieder dem Mori zuwandte, glühten seine Augen. „Dafür wirst du bezahlen.“, knurrte er und eine dunkel Aura umströmte ihn. Er kämpfte weiter gegen den Mori, doch die Lage hatte sich verändert. Er drängte das Wesen immer weiter zurück und verletzte es. Ein blutrünstiges Grinsen erschien in seinem Gesicht und seine Vampirseite hatte völlig die Kontrolle über ihn übernommen. Der Mori schrie laut auf, sodass es zwischen den Bäumen wiederholte. Doch Astarot kannte kein Erbarmen. Er hob erneut seinen Zauberstab. Ein letzter Spruch, dann wäre alles vorbei. Es war ein starker, schwarzmagischer Zauber, den er sprach. Dafür gemacht die Feinde zu vernichten. Eine gleißende Energiewelle ergoss sich aus seinem Stab und als sie verebbte, war von dem Mori nichts mehr übrig. Aus halbgeöffneten Augen sah Jack, wie Astarot sich den Oberkörper hielt. Sein Atem ging schwer und abgehackt und wie in Zeitlupe beobachtete Jack, wie er zu Boden sackte. Jack wollte ihm helfen oder zumindest irgendetwas sagen, doch ein greller Schmerz zuckte seine Wirbelsäule entlang und ihm wurde schwarz vor Augen. Hagrid war es, der sie wieder ins Schloss brachte. Wie sich herausstellte, waren Jacks Verletzungen nicht weiter schlimm und konnten schnell geheilt werden. Astarot allerdings hatte von Schnitten und Prellungen bis Knochenbrüche das ganze Programm abgekriegt. Er war immer noch bewusstlos als Jack schon längst wieder im Gemeinschaftsraum saß. Seine Freunde hatten versucht mit ihm zu reden, doch er war zu tief in Gedanken gewesen um sie auch nur zu bemerken. In der Nacht fand er so gut wie keinen Schlaf und eigentlich wollte er gleich am nächsten Morgen zu Astarot um nach ihm zu sehen. Doch Poppy weigerte sich standhaft ihn in den Krankenflügel zu lassen. Doch da ihm die Sache keine Ruhe ließ, schlich er sich in der Nacht aus dem Schlafsaal. Astarot hatte ihm das Leben gerettet, er musste wenigstens wissen wie es ihm ging. Doch als er die Tür zum Krankenflügel erreichte, bemerkte er, das schon jemand anderes im Raum war. Von seiner Neugier angestachelt, legte er das Ohr an die Tür und lauschte. Die Stimmen drangen nur sehr gedämpft zu ihm, doch er konnte einen Teil des Gesprächs verstehen. „Ich hab wirklich keine Ahnung, was da in mich gefahren ist. Ich hab in dem Moment einfach nur rot gesehen.“ „Na da bin ich ja mal gespannt zu erfahren, wer dich so aus dem Tritt bringen kann. Trotzdem musst du darauf achten, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Du musst mehr auf dich aufpassen.“ „Ich werd Dad schon nicht noch mehr Sorgen machen.“ Danach konnte Jack nichts mehr verstehen und presste sich näher ans Holz, bis das plötzlich nachgab und er nach vorne übergekippt wäre, wenn er nicht gegen ein paar Beine gefallen wäre. Unsicher blickte er zu dem Mann nach oben. Er hatte rote Haare und aschgraue Augen. Da er jetzt eh entdeckt war, erhob sich Jack und betrat den Krankenflügel. Astarot saß aufrecht in seinem Bett, den Brustkorb mit Bandagen verbunden. Sein Blick wurde überrascht, als er Jack entdeckte. „Jack, was machst du denn hier?“ „Nun ich“ verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und wich Astarots Blick aus. „Ich wollte nachsehen wie es dir geht.“ „Das ist ja sehr freundlich aber sie wissen doch wohl wie spät es ist. Als neuer Lehrer für Verteidigung muss ich Sie leider bestrafen.“ Jacks Augen wurden groß und er blickte den Mann überrascht an. Das schelmische zwinkern, dass er ihm daraufhin schenkte, verwirrte ihn nur noch mehr. „Aber da meine Arbeit erst morgen offiziell beginnt haben Sie wohl noch einmal Glück gehabt. Lassen Sie sich nur bitte nicht beim zurückschleichen erwischen.“ Damit verschwand der seltsame Mann und ließ Jack und Astarot allen zurück. „Mach dir nichts draus. Er ist immer so.“, sagte Astarot, als Jack immer noch die geschlossenen Tür anstarrte. „Du hättest außerdem wirklich nicht vorbei kommen müssen. Madam Pompfrey übertreibt maßlos mit ihrer Behandlung.“ Zur Verdeutlichung wollte er sich strecken, zuckte aber zusammen als er seine Arme hob. „Naja,“, meinte er und grinste verlegen. „Vielleicht hab ich ja doch ein paar blaue Flecken bekommen.“ Astarot wurde wieder ernst als er Jack unentschlossenen Gesichtsausdruck sah. Ein paar Sekunden beobachtete er ihn, dann seufzte er und lehnte sich in seine Kissen zurück. „Du bist doch nicht nur hier her gekommen um zu lauschen oder? Also spuck’s schon.“ „Warum bist du nicht weggelaufen?“, brach es schließlich einfach aus Jack heraus und er hob ruckartig seinen Kopf. Astarot wich seinem Blick aus und blickte nachdenklich aus dem Fenster. „Weil du hinter mir warst. Ich hatte das Gefühl, ich würde etwas verlieren, wenn ich dich zurücklasse. Verrückt oder?“, meinte er und wandte sich mit einem verlegenen grinsen wieder an Jack. „Dabei gehen wir uns doch dauernd fast an die Kehle.“ Doch Jack lächelte schwach und schüttelte den Kopf. Doch ihm fehlten die Worte um auszudrücken, was ihm gerade im Kopf rumging. Deshalb sprach er etwas anderes an, über das er sich Gedanken gemacht hatte. „Ich hab gesehen, was du im Wald getan hast. Welchen Zauber du benutzt hast.“, murmelte er und fixierte einen Punkt an der Wand neben Astarot. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie dieser sich anspannte und richtete den Blick direkt auf ihn. „Keine Sorge, ich werde es niemandem verraten. Ich möchte nicht, dass du Schwierigkeiten bekommst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)