New Story von Caelob (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Töten. Er würde sie töten. Ganz langsam und qualvoll. Sich die Schläfen massierend versuchte Tom sich zu beruhigen. Wenn er das wirklich in die Tat umsetzen würde, würde ihm das nur Scherereien bringen. //Aber ich würde mich danach viel entspannter fühlen.// Schließlich riss ihm der Geduldsfaden, er donnerte die Tür auf und stürmte den Flur entlang in den Salon. Die Tür knallte an die Wand als er den Raum betrat. „Könnt ihr euch wirklich nicht wenigstens einmal zusammenreißen? Müsst ihr wirklich immer wenn ihr euch seht gleich anfangen zu streiten?“, brüllte er und erlangte damit effektiv die Aufmerksamkeit von Severus Snape und Sirius Black. Bis zu dieser Sekunde hatten sich die beiden gegenseitig in Grund und Boden gestarrt und versucht sich gegenseitig mit Beleidigungen zu übertönen. Tom musste noch einige Dokumente sichten und hatte weder Zeit noch Lust noch Nerven sich mit den beiden Streithähnen zu beschäftigen. „Nun wenn gewisse jemande nicht lernen können sich zu benehmen, kann ich daran auch nichts ändern Tom.“, schnarrte Severus und warf dem Zerberus einen überheblichen Blick zu. Der trat mit pochender Schläfenader auf ihn zu und öffnete schon den Mund, wurde aber von Tom unterbrochen. „Das ist mir verdammt noch mal so was von egal. Wenn ich in der Nähe bin benehmt ihr euch gefälligst sonst werd ich richtig ungemütlich.“ Toms Stimme war gefährlich ruhig und man musste ihn nicht gut kennen um zu merken, dass er es ernst meinte. Ohne ein Wort zu verlieren, schloss Sirius seinen Mund wieder. „Ich wollte sowieso gerade wieder zu meinen Tränken zurück.“, meinte Snape und verschwand mit dramatisch aufgebauschtem Umhang. „Wie auch immer. Komm Black, wir reden in meinem Büro weiter. Es muss ja wichtig sein, wenn du deswegen extra aus der Hölle her kommst.“, seufzte Tom und rieb sich über die Augen. Er würde heute wohl wieder ewig arbeiten müssen. „Eigentlich wollte ich bloß mal der ganzen Arbeit entkommen und mein Patenkind mal wieder besuchen. Aber es gibt tatsächlich etwas, dass wir besprechen können. Es geht um den nächsten Angriff, wenn ich keine genaueren Infos bekommen kann ich meine Leute nicht organisieren.“ Sirius folgte dem dunklen Lord. Seit er seinen Clan übernommen hatte - Riddle hielt tatsächlich Wort und spürte ihn auf - hatte er kaum mehr Gelegenheit in der ‚normalen Welt‘ zu sein. Die drei Zerberus-Clans waren die sowas wie die Hüter der Hölle und, nach dem Dämonenfürsten selbst, die mächtigsten Wesen dort. Zu seiner neuen Familie gehörte sowohl seine kleine Schwester, als auch seine leibliche Mutter und eine Tante. Sein Vater war damals bei dem Überfall, bei dem er verschleppt worden war, gestorben. Wie so viele andere. Es war mal wieder Verwandlung doch Jack hatte eine bessere Idee, was er mit seiner Zeit anfangen könnte. Er und Aaron versuchten sich gerade an einem Zauber, durch den sich Dinge selbstständig verknoteten. Sie kamen ganz gut voran, was einige Schnürsenkel und Umhänge bestätigen konnten. Aaron feuerte gerade noch einen Zauber ab. Allerdings hatte er nicht gut gezielt und verfehlte sein Opfer. Jack Augen weiteten sich als er erkannte welchen Weg der Zauber nahm. Er traf nämlich direkt auf Professor McGonagalls Umhang. Der erhob sich sogleich und begann damit sich um sich selbst zu wickeln. Alle versuchten ihr Kichern zu ersticken als ihre Professorin mit ihrer Garderobe kämpfte, denn sie wussten das mit der Frau nicht gut Kirschen essen war. Sowohl Jack als auch Aaron machten sich ganz klein und versuchten in ihren Stühlen zu verschwinden - leider hatten sie dafür noch keinen Zauber entdeckt. Inzwischen bemerkten auch die Opfer ihres Streiches ihre Miesere und der Unterricht wurde ganz plötzlich ziemlich chaotisch. Professor MacGonagall baute sich vor ihnen auf als sie endlich ihren Umhang wieder entknotet hatte. Ihre Nasenflügel bebten und sie hatte die Hände in die Seiten gestützt. „Ich hätte es mir ja denken können. Weasley und Po…“ Doch plötzlich brach sie mitten im Wort ab und wurde fahl, bevor ihre Augen einen traurigen Glanz annahmen. Sie schüttelte ihren Kopf, scheinbar um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. „Sie werden beide nachsitzen und wenn sie sich jetzt nicht mehr wie Kleinkinder benehmen könnten würde ich gerne mit dem Unterricht fortfahren.“, schnalzte sie und nagelte sie mit ihrem Blick regelrecht fest. „Ja Professor MacGonagall.“, erwiderten sie synchron. Irgendetwas musste allerdings in ihren Stimmen oder Gesichtern liegen, denn eine Ader begann an der Schläfe der Verwandlungslehrerin zu pochen. „Benehmen Sie sich gefälligst. Zwei Generationen an Rumtreiben reichen meiner Meinung nach.“ Damit wandte sie sich ab und fuhr mit ihrem Unterricht fort. „Was Sie wohl eigentlich sagen wollte?“, überlegte Jack halblaut, doch Aaron zuckte nur hilflos mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung aber hast du mit gekriegt was Sie noch gesagt hat?“, erwiderte er und ein raubtierhaftes Grinsen schlich sich auf seine Züge. „Allerdings.“, stimmte Jack zu und auf seinem Gesicht erschien das gleiche Lächeln. Es war schon ein unheimliches Bild, das die beiden gerade boten. Liyu kannte ihre Freunde mittlerweile gut genug um zu sehen, wie eine unheilvolle Idee begann in ihren Köpfen Gestalt anzunehmen. Natürlich wussten die drei von den Rumtreiben, Aaron hatte ihnen alles erzählt. Ihren beiden Freunden schien die Idee die nächsten Rumtreiber zu werden zu gefallen, sogar mehr als ihr lieb war. Die Tage vergingen und immer wieder konnte man Flüche und Zetern durch die Gänge hallen hören. Filch, der, wenn auch nicht die Magie, so doch die Langlebigkeit von Zauberern besaß, war ständig hinterher um die Unruhestifter zu erwischen. Bis jetzt allerdings ohne Erfolg. Es gab keine Anhaltspunkte wer hinter den Streichen steckte. Jeden zweiten Abend ging Jack zu Professor Dumbledore um von ihm unterrichtet zu werden. Es war hart und die Zauber kompliziert und schwierig und zehrten an seinen Kräften. Aber mit der Hilfe von Madam Pumfrey erholte er sich immer wieder schnell. Schließlich war es wieder so weit und er betrat das Büro des Schulleiters. Doch diesmal schien nicht Kampftraining auf dem Programm zu stehen, denn Dumbledore holte sein Denkarium hervor. Gemeinsam tauchten sie in die Erinnerung ein. „Erinnerst du dich noch, dass ich sagte, Mr. Steal hätte einen großen Einfluss auf Tom gehabt?“, wollte Dumbledore wissen und Jack nickte. „Das war nicht von Anfang an so. Zu Beginn schien Mr. Steal eine ziemliche Abneigung gegen die jungen Voldemort zu hegen und versuchte ihn von sich fern zu halten.“, erklärte er und deutete Jack, sich auf die Erinnerung zu konzentrieren. Es erschienen verschiedene Sequenzen, in denen Tom Riddle versuchte den neuen Schüler an zusprechen. Doch immer wurde er entweder ignoriert oder blitzte eiskalt ab. Jack beobachtete wie Harry sich im Unterricht hervor tat. Es war offensichtlich, dass er ein brillanter Zauberer war. Er war distanziert aber immer höflich und freundlich, klug und mächtig aber zurückhaltend. Nur Tom schien er mit aller Macht von sich wegschieben zu wollen. Schließlich blieben sie bei einer Szene stehen. Sie befanden sich auf den Ländereien der Schule und Dumbledore beobachtete, wie Riddle auf Harry zustürmte, ihn am Arm packte und herumwirbelte. Zuerst war Harry überrascht und Jack glaubte für einen Moment hinter die Fassade blicken zu können. Da war Qual und Verzweiflung aber auch eine tiefe Wärme, bevor alles wieder hinter kühler Gleichgültigkeit verschwand. Jack schüttelte den Kopf, überzeugt, sich alles nur eingebildet zu haben. „Verdammt Steal. Was. Soll. Das. Kannst du mir vielleicht mal erklären wieso du mich die ganze Zeit ignorierst?“, fauchte Tom und fixierte den anderen Jungen mit seinem Blick. „Ich ignorier dich nicht. Ich hab nur nichts mit dir zu besprechen und wüsste auch nicht was es in dieser Hinsicht jetzt zu sagen gäbe.“, erwiderte dieser kalt. „Versuch nicht mir weiß zu machen, dass du es nicht auch spürst.“, murmelte Tom und klang dabei fast schon flehend. „Ich hab keine Ahnung wovon du redest.“, sagte Harry emotionslos, ehe er sich mit einem Ruck umdrehte und davon ging, diesmal hielt Tom ihn nicht auf. Man sah noch wie seine Schultern nach vorne sacken und seine Haare in sein Gesicht fielen, ehe er wieder in Richtung Schloss ging. „Professor wovon spricht Riddle? Was soll Harry spüren?“, fragte Jack als sie wieder aus der Erinnerung aufgetaucht waren. „Nun mein Lieber, nach dem was ich heraus gefunden habe, denke ich, dass er auf die sogenannte Seelenpartnerschaft anspielt. Dabei handelt es sich um die tiefste Verbindung, die zwei Menschen miteinander haben können. Seelenpartner würden alles für den anderen tun. Sie sind aufeinander angewiesen. Ich denke, dass Mr. Steal deshalb eine solche Wirkung auf Tom ausübte. Er konnte gar nicht anders als immer wieder seine Nähe zu suchen und darum zu kämpfen nicht von ihm abgewiesen zu werden.“ „Wenn das tatsächlich stimmt, wäre das ziemlich mies von ihm.“, murmelte Jack und ballte seine Hände zu Fäusten. Das war sogar noch untertrieben. Etwas so kostbares sollte man nicht einfach missbrauchen. Das war abartig, brutal und hinterhältig. Nur das Knistern des Feuers im Kamin war zu hören und hin und wieder raschelte Papier wenn Harry eine Seite umblätterte. Irgendwann verstummte das Geräusch allerdings und der Blick der grünen Augen richtete sich auf ein Bild auf dem Kaminsims. Es zeigte wie Tom und ihn selbst am Ufer des Sees. Harry erinnerte sich noch genau daran als es aufgenommen wurde. Tom hatte ihn überrascht und ihm einfach die Arme um die Schultern geschlungen. Seine Augen funkelten schelmisch, während Harry ihm einen finsteren Blick zu warf. Doch schon im nächsten Moment wurde sein Blick weich und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Der echte Harry musste ebenfalls lächeln als er das Bild betrachtete. „Ich bin froh, dass ich dich damals überreden konnte es mit mir zu versuchen.“, erklang eine Stimme. Harry zuckte nicht mit der Wimper, er hatte es gespürt, als Tom den Raum betreten hatte. „Zum Glück hast du nicht aufgegeben als ich dich immer abgewiesen hab.“, murmelte er und klappte das Buch zu. „Als ob ich jemals damit aufhören könnte um dich zu kämpfen.“, schnaubte Tom. Schon die Idee an sich war so dermaßen absurd. Er schüttelte den Kopf und ließ sich neben seinen Ehemann auf das Sofa sinken. Mit einem Schnipsen zauberte er zwei Weingläser herbei und wollte es sich mit seinem Engel gerade gemütlich machen, als die Tür erneut geöffnet wurde. Frustriert stöhnte er auf und schlug sich den Handrücken über die Augen. „Vergiss es Vater, Dad kriegst du nicht ganz für dich allein.“, lachte Astarot und ließ sich auf Harrys anderer Seite nieder. Sie redeten und scherzten noch eine ganze Weile miteinander, doch irgendwann kippte Astarot einfach zur Seite und landete mit dem Kopf auf Harry Schoss. Auch wenn er eigentlich schon erwachsen war, schien er die verlorene Kindheit mit Harry nachholen zu wollen. Gerade jetzt sah er einfach nur glücklich und zufrieden aus. Wie ein Kind nach einem Tag im Freizeitpark. Und obwohl er Harry und ihn in ihrer gemeinsamen Zeit gestört hatte, schlich sich ein kleines Lächeln auf Toms Gesicht. Viel zu lange hatte er solche Momente entbehren müssen und genoss sie deshalb jetzt um so intensiver. Also ließ er es seinem Sohn diesmal durchgehen und fuhr ihm sanft durchs Haar. Harry lehnte sich an seine Schulter und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)