New Story von Caelob (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Als Entschuldigung kommt jetzt gleich noch das nächste Kapitel. Die Arme um sich geschlungen stand Harry am Fenster ihres Zimmers und blickte gedankenverloren in die Nacht hinaus. Ein paar Minuten lang, beobachtete Tom ihn einfach nur. Mit den Augen fuhr er die weichen Konturen des Gesichtes seines Ehemannes nach. Die glänzenden Augen, die langen Wimpern, die kleine Nase und der volle Mund. Tom liebte jeden einzelnen Zentimeter von Harry und er hatte das Gefühl, als würde er sich jeden Tag neu in ihn verlieben, als würden seine Gefühle jedes mal stärker werden wenn er ihn betrachtete. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. So etwas hätte er niemals für möglich gehalten bevor er Harry traf. Vom ersten Moment an war er völlig fasziniert von diesen ausdrucksstarken Augen gewesen. Nicht zum ersten mal fragte er sich wie er es geschafft hatte Jahre lang zu überleben ohne seine Stimme zu hören, ohne seine Augen strahlen zu sehen. Obwohl leben nicht ganz zu traf, richtiger war, dass er nur nicht tot gewesen war. Schließlich erhob sich Tom, trat hinter seinen Mann und schlang die Arme um ihn. In der Spiegelung der Scheibe konnte er den Schmerz in Harrys Augen sehen und sein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen. Er wollte Harry alles geben und es wäre doch weniger als er verdient hatte, für seine Güte, seine Freundlichkeit, seine Wärme und seine Liebe. Dafür, dass er immer für andere da war, dafür, dass er immer die richtigen Worte fand und dafür, dass er mit einem Lächeln alle Sorgen vertreiben konnte. „Ich weiß was du tust Harry.“, murmelte er leise. „Auch ich wünschte Damien wäre mit uns hier, das wir ihn endlich finden würden. Harry wenn dir das alles zu viel wird, kannst du jederzeit gehen. Du kannst England verlassen, diesen Krieg hinter dir lassen. Alles ist mir lieber als zu zusehen wie du leidest.“ „Ach Tom, wenn das doch nur so einfach wäre. Aber ich habe keine Wahl. Als Dumbledore meine Eltern tötete, hatte ich schon keine Wahl mehr. Das hier ist auch mein Kampf und ich kann nicht einfach verschwinden wenn das Monster das mir … das uns all das angetan hat, noch so viel Macht besitzt.“, widersprach Harry gequält. Krampfhaft hielt er Tom Hände umklammert, lehnte sich gegen die starke Brust und atmete den vertrauten Duft ein. Hier, in den Armen seines Seelenpartners, fühlte er sich geborgen als könnte ihm niemand etwas anhaben. „Und dafür liebe ich dich.“, murmelte Tom leise. „Du bist mein moralischer Kompass. Du zeigst mir den Weg und verhinderst, dass ich mich verliere.“ Er verteilte liebevolle Küsse auf Harrys Nacken und sog seinen unvergleichlichen Duft ein. Dieser schloss die Augen, genoss einfach die Zuwendungen und die Liebe, die er von Tom erhielt. „Und du bist alles was ich brauche.“, hauchte er. Egal was er erlebt, egal was ihm widerfahren war, er würde nichts davon ändern, denn es hatte ihn Schlussendlich zu Tom geführt. Jack lag noch lange wach. Warf sich von einer Seite auf die anderen und fand keine Ruhe. Immer wieder sah er Harrys Wunden vor sich. Sie mussten ihm über Jahre zugefügt worden sein. Was konnte er getan haben um so etwas zu verdienen? Nein, das war die falsche Frage. Wie konnte jemand glauben, dass Harry etwas getan hätte um so etwas zu verdienen? Ihm wurde beinah schlecht wenn er daran dachte, dass es Leute gab, die so grausam sein konnten. Vor seinem inneren Auge sah er gestaltlose Monster mit glühenden Augen, die drohend über Harry aufragten und ihn quälten. Irgendwann überwältigte ihn die Müdigkeit und er schlief - zum Glück traumlos - ein. Von Scorpius wurde er schon wenige Stunden später wieder wachgerüttelt und noch halb schlafend in den Speiseraum geschleift. Noch immer saß das grauen seiner Entdeckung tief in ihm. Jack versuchte so gut es ging jeglichen Blickkontakt mit Harry zu meiden. Er wusste einfach nicht was er jetzt tun, wie er jetzt reagieren sollte. Wenn er versuchte sich auszumalen wie Harry diese Verletzungen bekommen hatte, schauderte es ihn. Er meinte die Schreie zu hören und das Blut zu sehen, sodass er kaum etwas runter bekam. Als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte, fuhr er erschrocken zusammen. „Können wir kurz reden?“, fragte Harry und Jack nickte mechanisch. Von Toms Augen verfolgt verließen sie das Hotel und gingen den Kiesweg entlang. Schließlich erreichten sie eine Bank und setzten sich. „Jack, es tut mir leid.“, sagte Harry gerade heraus. „Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst, wegen dem was mir passiert ist. Ich habe schon vor Jahren damit abgeschlossen und ich möchte nicht, dass du dich mir gegenüber deswegen jetzt anders verhältst, ok?“ Jack senkte den Kopf und nickte, doch er fühlte sich elend. Harry entschuldigte sich wegen etwas, dass ihm angetan wurde … weil Jack sich damit unwohl fühlte. Er kam sich erbärmlich vor. Wie hatte er zulassen können, das Harry sich dafür die Schuld gab? „Ist schon gut. Ich wusste nur nicht so wirklich wie ich damit umgehen sollte. Wie du damit umgehen kannst. Ich würde es nur gerne verstehen um damit abzuschließen. Wie … wie lange …?“ „Wie lange ich bei meinen Verwandten war?“, half Harry ihm nach. Jack nickte stumm und schluckte. Sein Hals fühlte sich staubtrocken an. Harry lehnte sich zurück und ließ die Sonne in sein Gesicht scheinen. „Meine Eltern starben als ich ein Jahr alt war, direkt danach wurde ich zu meiner Tante und meine Onkel gebracht. Dort blieb ich bis zu den Sommerferien nach der 6. Klasse , also alles in allem fast 16 Jahre, danach verschwand ich. Kurz darauf traf ich Tom. Ich war damals ziemlich am Ende, aber er hat mir geholfen, ich verdanke ihm einfach alles.“, meinte Harry und lächelte am Ende sogar leicht obwohl sein Gesicht von Qualen überschattet war. Jack spürte einen harten Klumpen in seinem Magen. 16 Jahre und in all der Zeit … Am liebsten hätte er seine vorlaute Frage wieder zurück genommen. Er wollte nicht das Harry litt, doch darüber zu sprechen hatte die Erinnerungen offenbar wieder zurück gebracht. Verzweifelt rang er nach Worten um sich zu entschuldigen, um Harry zu trösten. Doch alles was ihm in den Sinn kam hörte sich hohl und inhaltslos an. Bloße Floskeln, die nicht auszudrücken vermochten, was er dachte. Sein Hals schmerzte von all den ungesagten Worten, die darauf drängten ausgesprochen zu werden. Bevor er noch weiter grübeln konnte, spürte er zwei schmale Arme, die sich um ihn legten. Mit sanfte Gewalt wurde er an eine Brust gedrückt und ein wundervoller Geruch nach Jasmin und Sommer umfing ihn. Tief atmete er ihn ein und spürte fast augenblicklich wie er sich entspannte und wieder ruhiger wurde. „Pshh, es ist alles in Ordnung, alles ist gut.“, erklang Harrys weiche Stimme und Jack drückte sich noch tiefer in die warme Umarmung. Er war echt das letzte. Harry sollte getröstet werden, stattdessen war er immer für die anderen da und gab ihnen das, was sie brauchten. Dennoch konnte er nichts anderes tun als sich der beruhigenden Wirkung von Harrys Duft und Wärme hinzugeben. Als er sich wieder beruhigt hatte, wollte Jack eigentlich noch etwas sagen doch Harrys Blick machte alle weiteren Worte überflüssig. Stattdessen erhoben sie sich und gingen noch ein Stück den Weg entlang. Als sie einen kleinen Wald erreichten, richtete Harry unvermittelt das Wort wieder an Jack. „Was hältst du davon, wenn ich dir ein paar Zauber beibringe?“ „Ich dachte wir dürfen außerhalb der Schule nicht zaubern.“, merkte Jack an. Harry warf ihm einen spitzbübischen Blich zu. „Da kenn ich einen kleinen Trick gegen.“, meinte er verschwörerisch. „Gib mal deinen Stab her.“, fügte er hinzu und streckte die Hand aus. Ohne zu zögern und auch ein wenig neugierig kramte Jack sein Zauberstab hervor. Harry nahm ihn, zog seinen eigenen Stab und fuhr mit einer kurzen Schnipsbewegung über die gesamte Länge des Holzes. Danach reichte er ihn Jack wieder zurück, hatte allerdings einen ernsten Gesichtsausdruck. „Jetzt wird es niemand mehr bemerken wenn du zauberst. Aber Jack, du solltest deinen Zauberstab nicht so leichtfertig aus der Hand geben, so etwas kann schlimm enden.“ „Ich vertrau dir aber.“, murmelte Jack leise und drehte das Holz in seinen Händen. Eine Hand strich durch seine Haare und er blickte auf und direkt in Harrys offene und warme Augen. Als sie sich wieder von einander lösten, räusperte Harry sich kurz. „Ich weiß, dass ihr in Verteidigung noch nicht viele Zauber gelernt haben werdet, aber ich möchte dir gerne meinen Lieblingsspruch zeigen.“, zwinkerte er und hob seinen Stab. Mit klarer und trotzdem kraftvoller Bewegung schwang er ihn und sagte deutlich „Expelliarmus.“ Ein roter Zauber schoss über die Wiese und löste sich auf, als er auf einen Baumstamm traf. Lächelnd steckte Harry seinen Zauberstab wieder weg. „Es mag ein relativ einfacher und grundlegender Zauber sein, doch mit der richtigen Kraft dahinter, kann man seinen Gegner nicht nur entwaffnen, sondern ihn auch von den Beinen schleudern. Probier es mal.“ Jack versuchte es, doch was bei Harry so mühelos ausgesehen hatte, wollte ihm einfach nicht gelingen. Er versuchte seine gesamte Kraft in den Zauber zu zwingen, doch er war immer schwächer, als der, den Harry gezeigt hatte. Dieser beobachtete ihm eine Weile kritisch, bis er schließlich einschritt. „So wird das nichts.“, meinte er und hob die Hand als Jack es noch einmal versuchen wollte. „Mit Aggression wirst du nicht weiter kommen. Du darfst nicht an die Menschen denken, denen du schaden, sondern an die, die du beschützen willst. Das ist eine weit aus stärkere Motivation als alles andere.“ Jack versuchte sich Harrys Worte zu Herzen zu nehmen und konzentrierte sich, überlegte sich, wen er beschützen wollte. Er dachte an Aaron und Liyu, die im Moment bei ihren Eltern waren. „Expelliarmus.“ Ein roter Strahl. Stärker als vorher aber immer noch schwach. An Tony und Sophie, die immer noch im Waisenhaus festsaßen. „Expelliarmus.“ Und er dachte an Harry, der so viel gelitten hatte und trotzdem immer noch lächelte. „Expelliarmus.“ Diesmal spürte Jack es. Wie die Macht durch ihn hindurchfloss, sich verstärkte und sich schließlich in einem roten Strahl entlud, der über die Wiese schoss. Er traf den Ast an einem Baum, etwa 20 m entfernt, und durch die Wucht wurde er abgerissen und gegen einen nahestehenden Baumstamm geschleudert. Überrascht und fasziniert ließ Jack den Zauberstab sinken. „Das war sehr gut.“, lobte Harry und Jack lächelte. Sie übten noch den ganzen Tag und Harry zeigte ihm viele Zauber. Jack sog jede Information buchstäblich in sich auf. Am Abend spielten er und Scorpius Schach wobei er eine haarsträubende Niederlage nach der anderen einstecken musste. Wenn sie nicht gerade draußen waren und Zauber übten, spielten sie Quidditch - wobei Tom sich immer vornehm raus hielt - oder Harry half ihm bei seinen Hausaufgaben. Doch schließlich gingen die Ferien zu ende und der Tag ihrer Abreise war gekommen. Obwohl Jack sehr viel Spaß gehabt hatte, freute er sich auch darauf endlich wieder nach Hogwards zurück zu kehren. Hastig wurden noch die letzten Sachen zusammengesucht und in die Koffer gepackt, ehe sie auch schon runter in die Lobby und zu den Kaminen gingen. Zuerst reisten sie zu Harry und Tom. Dort verabschiedeten sie sich und machte sich dann wieder auf um nach Hogwards zu flohen. Jack war froh, als sie endlich ankamen und aus dem Kamin stiegen. Mit dieser Art zu reisen würde er wohl nie grün werden. Als er in den Gemeinschaftsraum kam, ließ er sich mit einem Seufzen in einen der Sessel am Kamin fallen. Er musste wohl eingedöst sein, denn das nächste an das er sich erinnerte war, dass er an der Schulter geschüttelt wurde und jemand seinen Namen rief. Immer noch leicht neben der Spur blinzelte er ein paar mal um wieder klar sehen zu können. Aaron hatte sich über ihn gebeugt und ihn geschüttelt, während Liyu daneben stand. „Hi.“, murmelte er noch etwas verschlafen und streckte sich. „Na endlich, ich dachte schon wir kriegen dich gar nicht mehr wach.“, stichelte Aaron und grinste. Jack brummte nur und stand auf. „Muss grad der sagen, der nicht mal wach werden würde wenn neben ihm eine Kapelle spielen würde.“ Sie machten sich gemeinsam auf den Weg zum Abendessen und unterhielten sich währenddessen über ihre Ferien. Als Jack erzählte, wo und vor allem mit wem er dort gewesen war, regte sich Aaron sofort wieder auf. Jack hatte es kommen sehen. An ihrem Tisch angekommen zog Aaron immer noch über die Malfoys her, Jack rollte mit den Augen. Er begann zu befürchten, dass so sehr sie sich aus sonst ergänzten und einig waren, sie sich über dieses Thema wohl immer streiten würden. „Kannst du es nicht einfach mal gut sein lassen?“, zischte er schließlich. „Nicht solange mein bester Freund sich immer wieder in Gefahr bringt. Irgendjemand muss doch auf dich aufpassen.“, erwiderte Aaron genauso geladen. „Aber Scorpius ist auch ein Freund von mir und ich möchte das du das respektierst.“ Aaron wollte noch etwas sagen, doch ein Stück Pergament, das plötzlich vor Jack auftauchte, unterbrach ihn. Neugierig faltete er es auseinander und las gespannt was da stand. Sein Ausdruck änderte sich als er fertig war und das brachte seine Freunde dazu, ihn besorgt zu mustern. „Es ist soweit.“, flüsterte er, sodass nur sie es verstehen konnten, und sie verstanden sofort. Auch ihre Gesichter wurden ernst aber auch besorgt. Er knüllte den Zettel zusammen und stopfte ihn in seine Hosentasche. Es stand nur ein Satz darauf. Komm morgen Abend um 18 Uhr in mein Büro. A.D. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)