New Story von Caelob (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Sie gingen gerade die Treppe zur großen Halle hinunter, als jemand Jacks Namen rief. Mit wehendem Umhang kam Aaron auf sie zu gelaufen, blieb aber mit einigem Abstand stehen und musterte Scorpius misstrauisch. Spöttisch zuckten die Mundwinkel des Blonden. Die arrogante Maske saß wieder perfekt. „Na so was. Das kleine Wiesel.“ Er wollte offensichtlich noch mehr sagen, doch Jack unterbrach ihn. „Lass das gefälligst.“, zischte er und stellte sich zwischen die beiden. Scorpius mochte zwar sein erste Freund in der Zaubererwelt gewesen sein, doch Jack würde nicht zulassen, das er seine anderen Freunde beleidigte, egal was da anscheinen für Rivalitäten herrschten. Ohne ein Erwiderung drehte der Malfoy sich um und ging in die Große Halle. Jack hoffte das dieses Verhalten nur zu seiner Maske gehörte und Scorpius nicht wirklich wütend auf ihn war. „Du solltest dich lieber nicht mit so jemandem sehn lassen.“, riet Aaron ihm und trat an seine Seite. „Jetzt fang du nicht auch noch mit dem Quatsch an.“, stöhnte Jack. Warum mussten seine Freunde nur so dickköpfig sein. Nur wegen ihren Familiennamen bekamen sie sich dauernd in die Haare. Er ahnte schon, dass das eine verdammt lange Schulzeit werden würde wenn sie sich nicht endlich mal in den Griff bekamen. „Wir stehen nun mal auf unterschiedlichen Seiten, da kann man nichts machen.“ Achselzuckend warf der Weasley seinem neuen Freund einen Blick zu. Er war zwar mit seinen Eltern nicht oft einer Meinung aber in dieser Beziehung stimmte er ausnahmsweise mit ihnen überein: Bei den Malfoys musste man immer auf der Hut sein. „Wo warst du überhaupt heute morgen?“ „Ich bin schon früher aufgewacht und wollte mich ein bisschen umsehen. Am ende bin ich in der Bibliothek gelandet. Was meinst du mit verschiedenen Seiten?“, hackte Jack nach als sie sich gemeinsam in Bewegung setzten. „Stimmt ja, du bist ja aus einem Mugglewaisenhaus. Weißt du überhaupt etwas von dem Krieg?“ „Ja, in der Bibliothek hab ein Buch darüber gefunden. Aber da steht nicht wirklich was darüber wer dieser dunkel Lord ist.“ „Weil das in unsere Welt allgemein bekannt ist. Er ist der mächtigste und bösartigste Zauberer der jemals gelebt hat. Er tötet einfach nur zum Spaß oder löscht ganze Familien aus. Meine Familie und ich stehen auf Dumbledores Seite also auf der Seite der weißen Magie. Während die Malfoys schon seit jetzt drei Generationen fest hinter Du-weißt-schon-wem stehen.“ Abrupt blieb Jack stehen. Auf einmal war ihm ganz furchtbar schlecht geworden. Scorpius sollte jemandem folgen, der so schreckliche Dinge tat? Das konnte und wollte er sich einfach nicht vorstellen. „Ich geh ein bisschen an die frische Luft.“, meinte er und lief auch schon los in Richtung Schlossportal. „Aber was ist mit dem Frühstück?“, rief Aaron ihm hinter her. „Keinen Hunger.“, schrie Jack kurz angebunden und sprang die Treppen auf die Hogwards Ländereien hinunter. Erst als er den See, über den sie gestern gefahren waren, erreichte, verlangsamte er sein Tempo und bleib schließlich stehen. Er hatte eine Baumgruppe erreicht, in deren Schatten er sich nieder ließ. Die Beine fest an die Brust gezogen hing er seinen Gedanken nach. Schließlich tastet er nach dem Buch in seinem Umhang und zog es hervor. Gedankenverloren strich er über den Einband, dann schlug er es auf und begann zu lesen. Ihm wurde immer unwohler während er eine Seite nach der andren umblätterte. Anscheinend hatte es mal einen Kämpfer gegeben, der schon in jungen Jahren immer wieder unfreiwillig auf den dunklen Lord traf. Trotz seiner Unerfahrenheit konnte er ihm immer wieder entkommen und mehrmals seine Rückkehr verhindern. Jack war beeindruckt, das musste wirklich ein sehr mächtiger Zauberer gewesen sein. Er hatte immer versucht den Menschen zu helfen, war freundlich gewesen und hatte den Ruhm nie gewollt. Alle Zaubere hatten ihre Hoffnung in ihn gesetzt und von ihm Mut und Kraft geschöpft. Selbst wenn alle gegen ihn standen, war er weiter voran geschritten. Doch etwas schien passiert zu sein, denn eben dieser Junge schloss sich irgendwann seinem eigentlichen Feind an. Dem Zauberer, der seine Eltern ermordet hatte. Er verriet seine Freunde, seinen Mentor und strebte nur noch nach Macht. Jacks Hände zitterten. Was mochte passiert sein, dass ein solcher Menschen so sehr vom Weg abkam? Er verstand einfach nicht wie man seine Freunde so hintergehen konnte und begann diesen Mann zu verachten. Es waren nur noch ein paar Seiten übrig, als Schritte ihn aufschreckten. Blinzelnd schirmte er mit der Hand seine Augen gegen die Sonne ab als er aufblickte. „Ich kann dich wohl nicht davon abhalten, dich damit zu beschäftigen oder?“, brummte Scorpius. „Wieso willst du das überhaupt. Ist es denn nicht besser, wenn ich weiß was vor sich geht?“, stellte Jack die Gegenfrage. „Auch wieder wahr.“, gab der blonde nach und grinste kurz. „Ist es wahr, das deine Familie diesem dunklen Lord folgt?“, fragte Jack nach einer Weile zögernd. Der andere seufzte. „Das ist ein Thema über das wir lieber nicht reden sollten.“, blockte er ab. „Allerdings hab ich eine kleine Geschichte für dich. Mein Großvater hat mir früher immer etwas erzählt. Einst soll der dunkle Lord sein Herz verloren haben. Er war schon damals mächtig doch diese Person hatte die absolute Kontrolle über ihn. Mein Großvater erzählte immer, dass sie eine ‚besondere Person’ war. Sie zog die Menschen in ihrer Umgebung an und hielt sie fest. Jeder war sofort fasziniert von dieser schillernden Persönlichkeit. Diese Person konnte das Licht in der Dunkelheit sehen. Sie hätte alles von ihm verlangen können und war sich dessen bewusst, doch nutzte es nicht aus, denn die beiden waren Seelengefährten. Etwas äußerst Kostbares in unserer Welt. Eine zeitlang versuchte sie sogar sich von ihm fern zuhalten. Sie befürchtete nämlich ihre Vergangenheit könnte sie jederzeit einholen und alle in ihrer Nähe vernichten. Doch irgendwann konnten sie sich nicht mehr von einander fern halten und kamen zusammen. Doch dann verschwand sie plötzlich. Von einem Tag auf den anderen war das Zentrum um das alle kreisten verschwunden. Der dunkle Lord fror sein Herz ein, damit es nicht zerbrach, wurde grausam und hart. Er hasste, die die ihm das angetan hatten. Und immer wieder Tag für Tag, Jahr für Jahr, versuchte der dunkle Lord seine Seele zurückzubekommen.“ „Wie endet die Gesichte?“, hauchte Jack leise. „Das musst du schon selbst heraus finden.“, meinte Scorpius sachlich und tippte auf das Buch. „Du solltest immer im Blick behalten, dass man diesen Jungen mit 11 Jahren in die Schlacht geschickt hat ohne ihn darauf vor zubereiten ohne ihm alles zu erklären. Schau hinter die Fassade. Es gibt einen Unterschied zwischen dunkel und schwarz.“ „Musst du die ganze Zeit in Rätseln sprechen?“, maulte Jack. „Klar, sonst könnte ich dich ja nicht so schön ärgern. Aber hast du nicht langsam mal Hunger? Es ist schon fast wieder Zeit fürs Mittagessen und beim Frühstück hab ich dich auch nicht gesehen.“ Jacks Augen verdunkelten sich als er daran dachte, wieso er so überstürzt verschwunden war. „Ich kann dir doch vertrauen, oder Scorpius? Du würdest doch niemals einfach so andere verletzen.“, bat er und blickte in das aristokratische Gesicht. „Das musst du selbst entscheiden Jack.“ Eine Weile rührte er sich nicht, dann stand er schließlich doch auf. Jetzt merkte er auch, dass er zulange einfach nur da gesessen hatte. Sein Beine und sein Rücken taten ihm tierisch weh. Beim Mittagessen unterhielt er sich mit Aaron. Der andere Junge hatte wirklich interessante Geschichten aus der Zaubererwelt zu erzählen, genauso wie aus seiner Familie, die wirklich riesig zu sein schien. Der Gedanke an Familie schmerzte ihn, doch er verdrängte ihn schnell. Da Jack so gut wie gar nichts über Zauberer und ihre Gewohnheiten wusste, sog er jede Information begierig auf. Plötzlich tauchte ein Stück Pergament vor ihm auf. Stirnrunzelnd nahm er es in die Hand und faltete es auf. ‚Finde dich nach dem Mittagessen bitte im Büro des Schulleiters ein. Das Passwort lautet Bubblegum. Mit freundlichen Grüßen Professor Dumbledore. PS: Probieren sie mal die gefüllten Kartoffeln, sie sind wirklich ausgezeichnet.’ Als er Aaron die Nachricht zeigte, zuckte er bloß mit den Achseln. „Es gibt niemanden der wirklich weiß was in dem Kopf dieses Mannes vor geht, aber er ist genial soviel ist sicher.“, meinte er nur und nahm sich noch ein paar Würstchen von der Platte. Mit nostalgischem Blick betrachtete Harry die Spieluhr. Sie war eine Sonderanfertigung, die Tom ihm zu ihrem 10 Jahrestag geschenkt hatte. Darauf waren sie beide zu sehen. Es war ihr letzter Ball auf Hogwards gewesen, der Tag an dem sie zusammen gekommen waren. Eine Band hatte gespielt und die Große Halle hatte umwerfend ausgesehen. Elegant und charmant wie immer war Tom direkt auf ihn zugekommen und hatte ihn in aller Öffentlichkeit um einen Tanz gebeten. Gerührt, überrascht und verzaubert von dieser einmaligen Ausstrahlung hatte er seine Hand ergriffen. Wenn er daran dachte, kam es ihm immer noch wie ein Traum vor. Sie waren über die Tanzfläche geschwebt und hatten alles um sich herum vergessen, hatten geredet, gelacht oder sich einfach nur angesehen. Umsichtig zog er die Spieluhr auf. Sanfte Klänge halten durch das Zimmer, die selben wie damals. Die Figuren begannen sich zu bewegen, plötzlich löste sie sich von ihrem Untergrund und schwebten, immer noch tanzend, durch die Luft. Fasziniert blickte Harry ihnen dabei zu. Diesen Zauber hatte Tom extra für ihn entwickelt. Als er, dass das erste mal gesehen hatte, waren ihm die Tränen gekommen. „Ich glaub fast ich hätte dir das lieber nicht schenken sollen.“, erklang eine samtige Stimme und starke Arme umfingen seinen schmalen Leib. „Wenn du jedes mal dabei weinst. Dich traurig zu sehen, ist das letzte was ich möchte.“ Sanfte Finger strichen ihm eine Träne von der Wange. „Ich bin immer glücklich wenn ich dieses Lied höre … unser Lied höre.“, erwiderte Harry leise und lehnte sich an die breite Brust in seinem Rücken. „Du hast es mir ja auch nicht gerade einfach gemacht. Wie lange musste ich um dich werben, bis du endlich nach gegeben hast. Ich war es nicht gewohnt so lange zu warten wenn ich etwas haben will, bin ich immer noch nicht.“, schmunzelte Tom. „Am Ende hast du es doch bekommen.“ Harry drehte den Kopf und blickte seinem Ehemann in die blauen Augen. Er streckte seinen Hals und legte seine Lippen ganz vorsichtig auf Toms. Genauso sanft wurde der Kuss erwidert. Fast als wäre das ihr erster und sie müssten die Grenzen noch austesten, noch ein Gefühl für den anderen entwickeln. Es lagen unendlich viele Emotionen darin. Liebe, Sehnsucht, Vertrauen und das Versprechen immer für einander da zu sein. „Das tue ich doch immer.“, griff Tom Harrys letzten Satz wieder auf, als sie sich schließlich von einander trennten. Wie jedes mal versank er fast in diesen strahlenden Smaragden. Die meiste Zeit über musste er den dunklen, grausamen Lord mimen und immer auf der Hut sein. Immer bereit auf den nächsten Schritt Dumbledores zu reagieren. Doch hier, bei seinem Engel konnte er sich fallen lassen. Er stellte keine Erwartungen an ihn, sondern nahm ihn einfach so. Als den unperfekten, hitzköpfigen Trottel der er war. „Wenn ich mir vorstelle, das ich dich mal gehasst habe, dich töten wollte.“, murmelte Harry und sein Körper zitterte. Toms Arme umfingen ihn und hüllten ihn ein in seine Wärme. „Psst, es ist vorbei. Wir gehören zusammen und keiner wird uns mehr trennen. Das gehört der Vergangenheit an.“, versuchte Tom tröstenden Worte zu finden. Sein Schatz bewegte sich in seinen Armen bis er seinen Griff lockerte und sie sich in die Augen sehen konnten. „Nein ist es nicht. Nicht solange Dumbledore noch lebt und nicht solange Damien nicht bei uns ist.“, meinte Harry fest, doch in seinen Augen schwammen Tränen. Stumm zog Tom ihn wieder an seine Brust. Natürlich hatte sein Liebster recht. Im Stillen verfluchte Tom Dumbledore. Dieser Mann würde bluten und zwar bis zum letzten Tropfen. Ihr kennt das Spiel doch schon. Was war gut, was war schlecht? Würd mich über eine Rückmeldung freuen damit ich es verbessern kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)