Das Schicksal legt die Karten von ultraFlowerbeard ================================================================================ Kapitel 15: Das Glück ist immer da, nur manchmal verreist es für kurze Zeit! ---------------------------------------------------------------------------- Schwarz. Das ist eine Farbe. Nur diese eine Farbe konnte man sehen. Auch Dunkelheit genannt. Wo ist dieser Ort? Eine Erinnerung. Vielleicht hilft die weiter. Das letzte. Was war das letzte? Pink. Wieder eine Farbe. Sie geistert durch den Kopf desjenigen der nicht wusste wo er war. Er versuchte seinen Körper zu heben, doch diese verweigerte ihm den Dienst und blieb einfach reglos liegen. Er fühlte sich so schwer, als ob eine große Last auf ihm liegen würde, die nicht verschwinden wollte. Wie er so dalag, in der Finsternis und bewegungslos, konnte man meinen das er dazu gezwungen wurde über diese Farbe nachzudenken. Pink. Was könnte sie bedeuten? Pink ist doch eine eher auffallende Farbe. Tragen das nicht eher Adlige? Wieso geht ihm diese Farbe dann nicht aus dem Kopf? Je mehr er nachdachte, desto größer wurden seine Kopfschmerzen, die er bisher nicht bemerkt hatte. Pink. Ein pinker Fleck im Schwarzen. Müde starrte er einfach auf diesen einen Punkt, der sich auf einmal zu verändern drohte. Der Fleck zog sich in die Länge und wurde zu einzelnen Strichen die sich wie Haare aneinander reihten. Es entstand ein Bild. Es sah wie eine Friseur aus. Eine Friseur die er kannte. Je mehr er sich auf dieses Bild konzentrierte, desto mehr konnte er sehen. Es bildete sich ein Gesicht, das von dem Pink eingerahmt wurde. Immer mehr Konturen wurde sichtbar. Weiche, volle Lippen, die ein Lächeln zierte, rosige Wangen, eine kleine Stupsnase, dazu auch noch lilane, wunderschöne Augen, in denen sich ein Hauch von Blau versteckte und lange Wimpern, die diese umranden. Das war doch … Muku! Jetzt fiel es ihm wieder ein. Er war schwer verletzt gewesen und sie hatte sich um ihn gekümmert. Dann war er gestorben und hatte ihr noch schnell gesagt, dass er sie liebte. Gott war das peinlich! Aber... war er jetzt in der Höhle, oder warum war es hier so dunkel? Das Gewicht störte ihn auch, es erschwerte ihm die Atmung. Moment! Hatte er überhaupt schon seine Augen offen? Das könnte daran liegen, das er nur Schwarz sah. Okay! Er musste nur seine Augen öffnen.... Das war leichter gesagt als getan. Seine Augen fühlten sich so schwer an, als wären sie zugeklebt. War er doch tot? Er hörte auch schon so eine Stimme, die nach ihm rief. Sie wurde immer lauter. Also ging er doch in den Himmel? Oder war das der Teufel der da seinem Namen rief? Der Teufel klang ziemlich weiblich. „Masaru!“ Ja, es war definitiv eine Frau die ihn da rief, aber wieso klang die Stimme so traurig? „Masaru!“ Weinte da jetzt ein Engel um ihn? Quatsch! Es gibt keine Engel! Was dachte er sich da eigentlich? Der Tod machte ihm anscheinend zu schaffen. „Masaru!“ Langsam nervte es. Er hörte sie doch, also konnte sie doch aufhören! Wenn sie schon so traurig ist und nach ihm rief, konnte sie ihm doch auch dabei helfen seine Augen zu öffnen! Langsam wird er wohl doch verrückt. Er will das ihm ein Engel dabei half seine Augen zu öffnen. Stopp! Keine Engel! Er hatte doch schon klar gemacht das es keine Engel gab! Und wem hatte er das klar gemacht? Sich selbst, oder? Er sollte aufhören so viel zu denken, dass schadete nur seiner Psyche. „Masaru!“ Gott! Er hatte es ja begriffen! Halt dein Maul! Das wollte er am liebsten brüllen, jedoch öffnete sich auch sein Mund nicht. Was funktionierte hier überhaupt? Außer sein bereits angeknackster Verstand? Wenn er hier jemals wieder rauskam, wo auch immer er sich gerade auch befand, würde er diesem Engel einen Maulkorb umlegen! „Masaru!“ HALT DIE FRESSE! … Na geht doch! Seine Augen waren doch nicht zugeklebt! Also, wo war er denn? Eine Decke! Ist doch schon mal was. Und es ist auch eine Höhlendecke! Das ist ja um so vieles besser, oder? Er sollte sich die sarkastischen Gedanken sparen. Kann ja eh niemand hören. Viel mehr konnte er auch nicht sehen, da er seinen Kopf nicht drehen konnte, irgendwas behinderte ihn. Dieses Gewicht! Das würde er auch noch irgendwie loswerden, das schwörte er. „Masaru!“ Das war neben seinem Ohr. Nur wie kann er seinen Kopf drehen? Er hatte keine Kraft? Wie wäre es erstmal mit tief Luft hohlen? Genau. Erst einmal Atmen, dann den Kopf benutzten. Sein Brustkorb hob sich an, zwar nur etwas weiter als eh schon, aber es war ein Fortschritt. Plötzlich verlagerte sich das Gewicht und ging von ihm runter. Er blickt … in Mukus verheultes Gesicht. Also war er doch nicht tot? „Masaru!“, rief sie überglücklich und warf sich ihm an den Hals. Okay! Das tat weh! Sehr weh sogar! Er musste ihr irgendwie sagen, dass das sehr unangenehm war. „.....Mu...!“ Sie ging von ihm runter. War zwar nicht ganz korrekt gewesen, aber es hatte seinen Zweck erfüllt. „Masaru! Ich dachte du wärst tot! Ich bin so froh, dass du lebst!“ Ja, er dachte auch das er tot sei. Oh, nein! Nicht schon wieder! Muku drückte ihn erneut und Masaru entfuhr wieder derselbe Laut, der Muku aufblicken lies. Wenn sie das weiterhin tat, würde er wirklich noch den Löffel abgeben. „Entschuldige! Ich war nur so glücklich! Oh! Ich schau am besten nach deiner Wunde!“, rief Muku und machte sich an seinem Bauch zu schaffen. Is auch besser so. Noch so einen Scheintod konnte er wirklich nicht gebrauchen. Wie lange war es eigentlich her, seitdem er 'gestorben' war? Muku konnte er schlecht fragen, musste er also erst warten bis er sich erholt hatte? Und wie sollte er jetzt mit ihr umgehen? Er hatte ihr seine Liebe gestanden, doch er dachte das er sterben würde. Hat sie sein Geständnis überhaupt war genommen? Vielleicht konnten sie beide das auch einfach wieder vergessen und so wie bisher weiter machen? Er wusste einfach nicht was er tun soll! Zum Glück konnte er im Moment nicht sprechen. Muku hatte den Verband abgemacht und schaute sich nun seine Wunde an. Er konnte zwar nicht sehen was sie da genau tat, aber spürte es, auch wenn es weh tat und es komisch war eine Hand in seinem Magen zu fühlen. Da musste er wohl durch. „Aber wie konntest du überleben? Ich meine ich freu mich riesig, aber das irritiert mich jetzt schon.“, fing Muku wieder zu sprechen an. Was erwartet sie? Will sie von ihm jetzt einen Grund hören? Er konnte seine Stimmbänder, die sich anfühlten als wären sie noch nie gebraucht worden, benutzen und er wusste es ja selber nicht. Seine Schwester hatte ihm einige Male gesagt, dass er einen guten Heilprozess hat. Vielleicht lag es daran und die Wunde war schon wieder geheilt. Muku hatte natürlich auch dazu beigetragen, aber ob auf die Wunde drücken so viel bewirken konnte? Er kannte sich zwar nicht mit Medizin aus, aber es kann doch nicht sein das man, nur wenn man auf die Wunde drückte, einen Menschen retten kann. Es vergingen noch ein paar Minuten bevor Muku einen neuen Verband angelegt und erneut etwas schweres, wahrscheinlich wieder der Ziegelstein, auf seine Wunde gelegt hatte. „Hast du Durst? Willst du Wasser haben?“, fragte sie besorgt. Wie sollte er ihr Antworten? Ja, er hatte Durst und Wasser würde bestimmt nicht schaden. Sie schaute in sein Gesicht und merkte wohl langsam, dass er nicht antworten konnte. „Verstehe. Wie wäre es wenn du durch blinzeln antworten würdest?“ Masarus Augenbraue ging in die Höhe. „Na, einmal blinzeln bedeutet ja und zweimal nein. Bist du damit einverstanden?“ Was blieb ihm anderes übrig? Also blinzelte er einmal, was Muku mit einem Lächeln kommentierte. „Willst du Wasser?“ Wieder einmal blinzeln. So stand sie auf und ging aus dem Raum. Dabei konnte Masaru einen blick auf ihren Körper erhaschen. Ihre Hände waren mit getrocknetem Blut überzogen, auch ihr Kimono hatte rote Flecken. Ihr Haar war schmutzig, ebenso wie ihre Haut und ihr Oberkörper war immer noch zu sehen, doch das bemerkte sie anscheinend gar nicht. Muku flößte ihm etwas Wasser ein, das das Brennen in seinem Hals linderte. Er blickte zu ihr auf und ihre Blicke trafen sich. Beide versanken in den Augen des jeweils anderen und es dauerte einige Minuten, bis sie wieder in die Realität zurück kamen. Verlegen sah Muku zur Seite. „Masaru...“ Neugierig schaute er sie an. „..ähm … weist du noch, als du … ähm ...“, stammelte Muku und biss sich auf die Lippen. Am liebsten hätte er jetzt gefragt was los sei und solange nicht locker gelassen, bis sie es ihm verraten hatte, aber seine Stimmbänder verweigerten leider immer noch den Dienst. Das Mädchen schielte zu ihm hinunter, lief dabei rot an und knetete ihre Hände. Sie sollte endlich mal sprechen, sonst hatte sie doch auch andauernd ihren Mund offen und in seiner Lage wäre ein wenig Ablenkung in Ordnung. Langsam hob Masaru seinen Arm und strich damit durch ihr Haar. Muku schaute auf und sah ihn leicht irritiert an, dann legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie holte tief Luft. „Hast du das ernst gemeint? Deine letzten Worte?“, fragte Muku, jetzt mutig genug. Gott, warum war er nur so neugierig gewesen? Jetzt musste er ihr natürlich antworten. Aber was war, wenn sie ihn dann verachtete? Würde sie ihn dann nicht mehr mögen, oder bei ihm sein wollen? Das könnte er nicht ertragen. Was sollte er jetzt tun? Die Wahrheit sagen und darauf hoffen das sie trotzdem noch bei ihm bleibt, oder lügen und alles beim alten lassen? Am besten wäre es wohl zu lügen, aber das wollte er ihr natürlich auch nicht antun. Ach, egal. Wenn, dann müsste sie halt damit leben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)