Immortals Girls von DCMarvelFan (Blutige Straßen) ================================================================================ Kapitel 1: Hunger ----------------- Irgendwo in einer Gasse von New York saß ein Mädchen und presste ihre Arme vor denn Bauch, während sie hin und wog. Sie war Mitte zwanzig, sehr blass und die langen, blonden Haare gingen ihr bis zur Brust und waren fettig. Ihr schönes Gesicht wurde von der Kapuze ihrer Jacke bedeckt, die sie tief ins Gesicht gezogen hatte. Man hätte sie für ein Straßenmädchen halten können oder einen Junkie, der Lange keine Stoff mehr bekommen hatte. Aber das, was Marie durch litt war schlimmer als jeder Entzug, denn sie hatte Hunger. Es war allerdings kein gewöhnlicher Hunger... Wieder wurde Marie von Krämpfen heimgesucht, während sie versuchte den Dämon in sich zum Schweigen zubringen. Und dann bemerkte sie es, Marie konnte das klopfen eines Herzens hören, das Rauschen des Blutes wo nach Marie so sehr gierte. Sie stieß ein leises Knurren aus. Ein Junger Mann stand am andern Ende der Gasse. Er hatte braune Haare, trug einen Anzug und sah auf seine Uhr. Dann ging er weiter, Marie gab sie den Letzten Wiederstand in sich auf. Der Hunger, den sie in sich spürte, war zu groß. Sie sprang auf ,rannte aus der Gasse hinter dem Jungen Mann her, packte ihn von hinten und zerrte ihn in die Gasse, aus der sie gekommen war. Bis sie ganz im Dunklen waren, wehrte der Junge Mann sich, doch Maries körperliche Kraft und ihre Gier nach seinem Blut waren stärker. Unter einem lauten Knurren wuchsen ihr Fangzähne zu einer beachtlichen Länge aus ihrem Oberkiefer. Sie drehte den Hals des Mannes beiseite, dann biss sie zu. Ihre Fänge gruben sich in seinen Hals, der eiserne Geschmack seines Blutes rann ihr die Kehle herunter und sie konnte spüren, wie ihr Körper das Blut willkommen hieß. Selbst als ihr Körper genug hatte, trank sie weiter, wie in einem Rausch. Als sie spürte, dass der Körper dieses Mannes keinen Tropfen Blut mehr in sich hatte, ließ sie von ihm ab und ließ ihn zu Boden fallen. Langsam wurde ihr Verstand wieder klarer, Maries Augen wechselten von fast weiß zu blau. Sie starrte entsetzt auf die Leiche, deren Kehle geradezu zerfetzt war. Sie zog sich die Kapuze tief ins Gesicht, dann rannte sie aus der Gasse. Kapitel 2: Unter Vampiren ------------------------- Als sie zwischen sich und ihrem Opfer ein paar Straßen gebracht hatte, ging Marie zu einer gefüllten Regentonne und wusch sich das Blut vom Mund. Nach dem sie sauber war , wollte sie gehen. In diesem Moment wurde sie von jemanden am Hals gepackt an die Wand gedrückt und mit so einer Kraft, dass ihr die Luft abgeschnürt werden würde, wenn sie noch geatmet hätte. Als sie wieder etwas klarer sehen konnte, sah sie eine junge Frau vor sich. Sie war ende zwanzig, hatte lange schwarze Haare, war schlank und durchtrainiert. Sie trug eine Lederjacke und ihre schlanken Beine steckten in einer schwarzen Jeanshose. Marie wusste nicht warum, eine innere Stimme sagte ihr, dass diese Frau genau das selbe Wesen war wie sie, ein Vampir. „Du hast in unserem Revier gejagt.“ zischte die schwarzhaarige Vampirin wütend und bleckte dabei ihrer Fangzähne. Marie wurde vom Boden hochgehoben, sodass ihre Beine in der Luft baumelten. „Und überhaupt, wie kann nur so dämlich sein, einen Menschen die Kehle zu zerfetzen, ohne danach die Leiche beseitigen, da hättest du dir gleich auf die Stirn 'Vampir' tättowieren lassen können. Damit die Menschen gleich wissen dass es uns gibt.“ Während sie redete, wurde ihr Griff um Marie's Hals fester. „Bitte“ sagte Marie „I-ich wusste nicht dass das eurer Gebiet ist. I-ich hatte Durst bitte lass mich los und ich verschwinde von hier.“ „Lass sie los Faith.“ sagte eine sanfte Stimme. Eine andere junge Frau trat aus dem Schatten. Sie hatte dunkel blonde Haare, trug ebenfalls eine Lederjacke, ein dunkles T-Shirt und eine Jeans. Vom Aussehen her sah sie auch ende zwanzig aus. „Nenn mir einen guten Grund, warum ich sie nicht gleich in Stücke reißen sollte Lissa.“ knurrte die Vampirin mit dem Namen Faith. „Nein, bitte...“ flehte Marie. Blutige Tränen rannen ihr Wange herrab. „Weil sie die Wahrheit sagt.“ erwiderte die Dunkelblonde. Faith warf der andern Vampirin einen kurzen Blick zu, dann lies sie Marie grob zu Boden fallen. Die Vampirin die anscheinend den Namen Lissa hatte, ging vor Marie in die Hocke und half ihr auf. „Du sagtest du hast nicht gewusst, dass das unser Territorium ist?“ fragte Lissa. „Ja“ sagte Marie, die Faith immer noch im Auge behielt. „Hat dir dein Meister nicht beigebracht dass Vampire in Großstädten in Territorien leben?“ Die Wahrheit war, dasa Marie keinen blassen Schimmer, hatte wie sie zu dem geworden ist was sie ist, geschweige denn weiß wie Vampire leben. „Nein“ sagte Marie. „Bist du für das verschwinden von unseren Menschen verantwortlich?“ kam es von Faith scharf. „Was, nein ich habe mich die ganze Zeit in der ich hier war von Ratten, Katzen und Hunden ernährt. Der Typ von eben war meine erste richtige Mahlzeit seit Wochen.“ „Hast du einen Schlafplatz wo du den Tag verbringen kannst?“ fragte Lissa nach. Marie schüttelte denn Kopf.„Nein, in den letzten Tagen habe ich einen Zugang in die Kanalisation gefunden, dort habe ich den Tag verbracht.“ erklärte sie. „Oh ja, das riecht man.“ kommentierte Faith. „Wenn du willst, kannst du bei uns den Tag verbringen.“ sagte Lissa. „Was!?“ kam es von Faith. „Komm schon Faith, nur diesen einen Tag.“ bat Lissa. Die schwarz haarige Vampirin seufzte, gefolgt von einem tiefen Knurren. „Also gut. Ich beseitige die Leiche von dem Typen und du bringst...wie war dein Name?“ fragte Faith „M-Marie“ antwortete die Angesprochene. „Und bringst M-Marie in unser Versteck.“ sagte Faith und verließ die Gasse. „Komm“ sagte Lissa und wir gingen in die entgegengesetzte Richtung. Sie gingen an einem einsamen Parkplatz vorbei, auf dem zwei Motorräder standen: Eine schwarze Harley Devitson 1200cc und ein schwarzer Kawasaki Ninja 300. Lissa ging zur Ninja, griff einen der Helme und reichte ihn Marie. Dann schwang sich Lissa auf eins der zwei Motorräder. Die dunkelblonde Vampirin bemerkte dass Marie zögerte. „Brauchen wir den die Helme überhaupt?“ fragte sie. Lissa zuckte mit den Schultern „Eigentlich nicht, aber so werden wir nicht von übereifrigen Cops belästigt. Ich hatte mal die Idee helmlos durch die Gegend zu fahren, um die Cops anzulocken und mich an ihnen zu nähren. Aber Faith hat da abgelehnt weil sie der Meinung war, dass Cops beißen uns zu viel Aufmerksamkeit bescheren würde.“ sagte Lissa. „Zu uns ist es nicht weit, da kannst du ruhig meinen Helm haben. Die Vampirin gab Marie den Helm, diese schwang sich hinter auf die Sitzbank, schlang ihre Arme um sie und sie fuhren los. Marie wusste nicht genau wieso, aber sie genoss die Fahrt mit Lissa. Anfangs hatte sie etwas Angst, da sie noch nie mit so etwas gefahren war, aber jetzt entspannte sie sich. Schließlich gelangten sie in eine sehr verrauchte Gegend voller alter Häuser, die herruntergekommen waren. Und so einem Haus näherten sie sich. Es hat zwei Stockwerke, dessen Fenster alle mit Brettern zu genagelt worden waren. Lissa hielt vor dem großen Tor an und zog eine Fernbedienung hervor. Sie drückt auf einen Knopf und das Tor schob sich nach oben. Lissa fuhr hinein und schloss das Tor hinter sich. Der Raum war viel zu groß für eine Garage. „Was war das hier früher?“ fragte Marie. „Das ist früher eine Autowerkstatt gewesen.“ antwortete Lissa.„Wir haben uns hier ein quartiert nachdem diese geschlossen wurde. Sie betraten die Wohnung die aus einem großen Raum, der Küche und einem Wohnzimmer bestand. Es gab drei Zimmer: Eines war ein Gästezimmer dachte sich Marie, weil darin nur ein Bett stand. In den anderen beiden waren Bad und Schlafzimmer, man sah der Wohnung an, dass sie bereits bessere Tage gesehen hatte. An einigen Wänden ging der Putz ab und die vernagelten Fenster verstärkten den Eindruck nur noch. „Willkommen in unseren bescheidenen vier Wänden.“ sagte Lissa „Ist nicht gerade Manhattan aber es reicht aus um den Tag zu verbringen.“ Sie zog kurz die Nase ein „Wie wäre es wenn du dich duschen würdest, bevor du dich für den Tag hinlegst.“ sagte Lissa und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Bades. „Und das ist wirklich in Ordnung?“ fragte Marie vorsichtig. „Habe ich doch gesagt und jetzt geh.“ antwortete die Vampirin bestimmend aber freundlich. Marie ging ins Bad, zog ihre Klamotten aus, stieg in die Dusche und stellte das Wasser an. Es war zwar kalt aber da Marie sowieso tot war und dadurch kein richtiges Wärme-Kälte Empfinden hatte, machte ihr dies nichts aus. Als sie aus der Dusche stieg, fühlte sie sich besser, nahm einen schwarzen Bademantel und ging zurück zu Lissa. „Jetzt siehst du viel besser aus.“ sagte Lissa und die beiden setzten sich auf das Sofa „Faith wird auch gleich kommen, die Sonne geht bald auf.“ Ein lautes Grollen, gefolgt vom Öffnen der Garagentür kündigte Faith's kommen an. Sie stellte ihre Maschine neben die von Lissa, stieg ab um dann die Treppe nach oben zu steigen. Als sie nach oben kam, entdeckte sie Marie und Lissa, und besonders der Bademantel weckte ihre Aufmerksamkeit. „Ich habe mich um das Problem gekümmert.“ Faith hob eine Augenbraue. „Ist das mein Bademantel?" „Oh, tut mir leid ich wusste...“ stammelte Marie.„Lasse ihn an es ist schon okay.“ unterbrach sie Faith. „Ich habe noch ein paar Fragen an dich. Du sagst das du keinen Meister hast? Wie war das als du aufgewacht bist?“ „So genau kann mich nicht erinnern. Ich weiß das ich in meinem Zimmer aufgewacht bin und unglaublichen Hunger hatte.“ „Verantwortungslos.“ grollte Faith. „Wie kann ein Meister sein Geschöpf zurück lassen ohne ihr etwas Blut zu geben und ihr zu zeigen wie man als Vampir überlebt.“ Die schwarzhaarige Vampirin begann auf und ab zugehen um sich zu beruhigen. „Dann bleib bei uns.“ sagte Lissa plötzlich „Wir können dir alles zeigen was man als Vampir wissen muss.“ „Wir sollen was?!“ fauchte Faith. In diesem Moment fühlte Marie sich wie ein Kind, dessen Eltern gerade zu streiten anfingen. Und Faith, das musste sie zugeben, machte ihr etwas Angst. „Ich schaue mir mal das Gästezimmer an.“ sagte sie und zog sich zurück. Marie schloss die Tür hinter sich und sah sich in dem Raum. Er war klein bis auf ein freigemachtes Bett, ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch. Auch hier waren die Fenster zugenagelt. „Besser als in einem Abwasserkanal den Tag zu verbringen.“ dachte sie sich. Sie legte sich auf das Bett und kuschelte sich in die Decke. Sie wartete auf die Müdigkeit und dabei hätte sie schwören können, dass von nebenan lautes Gestöhne zu hören war. Kapitel 3: Überredungskünste ---------------------------- Als die Tür ins Schloss fiel und Marie außer Hörweite war, standen sich Faith und Lissa gegenüber. Faith hatte trotzig die Hände in die Hüfte gestemmt und die eine Augenbraue hochgezogen. „Wieso sollte ich sie aufnehmen?“ fragte Faith. „Weil wir alleine sind.“ antwortete Lissa. „Du weißt so gut wie ich," sagte die Dunkelblonde „Wir haben keine Armee hinter uns wie bei den anderen Vampiren in der Stadt. Wir sind die Schwächesten von allen.“ „Das mag zwar sein, aber solange wir ihnen keinen Vorwand liefern werden sie uns in Ruhe lassen. Du kennst die Regeln.“ argumentierte Faith. „Aber irgendwann wird einer von ihnen einen Grund finden. Und Victoria ganz besonders.“ Bei der Erwähnung des Namens ihrer Schöpferin sah Lissa wie Faith zusammenzuckte. „Unser Gebiet reicht aus, um drei Vampire zu ernähren.“ redet Lissa weiter auf Faith ein. „Was ist wenn wir sie aufnehmen? Und gerade das den Vorwand liefert, um uns anzugreifen?“ „Dann ist das ein Risiko, das wir eingehen müssen.“ sagte Lissa „Und... irgendwie...“ sie trat zu Faith näher herran und strich ihr eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. „Erinnert sie mich... an mich selbst, bevor ich dich getroffen habe.“ Lissa's Hand strich sanft über Faith's Wange. Dann legten sich Lissa's Lippen auf die von Faith und wanderten dann weiter über ihren Hals. Grinsend schloss die Schwarzhaarige die ihre Augen und keuchte leise, als sie wieder zu einem Kuss ansetze. „Was wird das...?“ flüsterte die schwarzhaarige Vampirin. „Überredungskunst.“ sagte die Blonde und begann ihre Freundin in richtung Schlafzimmer zu dirigieren, während die Leidenschaft von ihnen Besitz ergreifte. Sie standen vor ihrem gemeinsamen Bett, als die schwarzhaarige Vampirin begann langsam das dunkele Oberteil zusammen mit dem BH nach oben zu schieben. Lissa begann ihr Brüste massieren, was Faith zum Stöhnen brachte. Faith zog sich das Top und den BH aus und lies sich auf das Bett sinken. Ihre Freundin zog sich ebenfalls ihr Oberteil samt BH aus, legte sich sanft auf sie und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Plözlich gab es einen Ruck und Lissa fand sich auf den Rücken wieder, mit Faith die über ihr lag. Ein Knurren verlies Faith's Kehle: „Du weißt dass ich es hasse unten zuliegen. Bevor du nicht auf deine Kosten gekommen bist.“ „Dann mach der Tag bricht bald an.“ sagte Lissa, deren Augen vor Lust bereits ganz trübe war. Faith's Reißzähne sind bereits zu voller Länge gewachsen und ritzten etwas an Lissa's Hals auf. Die blonde Vampirin stöhnte laut, Blut quoll aus der Wunde hervor und Faith begann mit zwei Fingern das Blut auf Lissa's Oberkörper zu verteilen, besonders ihre Brüste bedeckte sie damit. Als sie damit fertig war, begann sie das Blut abzulecken. Als sie bei Lissa's Brüsten ankam, küsste sie diese hingebungsvoll, leckte und knabberte an Lissa's linker Brustwarze und genoss das Stöhnen und Keuchen, das aus den Mund der blonden Vampirin kam. Erst nach einer scheinbaren halben Ewigkeit, wechselte Faith zur Zweiten. Sie liebkoste und verwöhnte diese mit der gleichen Hingabe. Sie wanderte weiter nach unten, tauchte ihre Zunge in Lissa's Bauchnabel und glitt dann in Richtung ihrer Hose, um diese mit einer schnellen und gierigen Bewegungen zu öffnen. Mit einer weiteren schnellen Bewegung zog sie die Hose mit samt dem Slip aus. Dann schob sie sich wieder nach oben um Lissa erneut zu küssen. Zu gerne hätte Faith Lissa etwas gequält, aber sie spürte dass sich die Dämmurung näherte, also musste es schnell gehen. Faith strich Lissa's nackten Körper entlang, bis Lissa's Weiblichkeit fand und zwei Finger in sie eindrang. Lissa stöhnte laut auf, als sie dies fühlte, während Faith ihre Lippen mit ihren verschloss. Dann jedoch legte sich Lissa so hin, dass sie Faith ebenfalls mit ihren Fingern verwöhnen konnte. Immer wieder drang Faith in sie ein, trieb sie in Richtung Höhepunkt. Als Lissa die Klippe erreichte, sprang sie und bäumte sich auf, Sekunden später kam auch Faith. Beide versuchten den jeweiligen Höhepunkte so lange wie möglich aufrecht zu halten. „Und kann sie bleiben?“ fragte Lissa erschöpft. „Sie kann.“ anwortete Faith. Lissa gab der schwarzenhaarigen Vampirin einen Kuss, allerdings keinen heißen, sondern einen, der ihr ihre tiefe Liebe zeigte. „Ich liebe dich.“ flüstete Lissa. „Ich weiß.“ sagte Faith. Dann kuschelten sie sich aneinander. In diesen Moment spürten sie, wie die Sonne aufging. Kapitel 4: Unterricht in Vampir dasein -------------------------------------- Marie am folgenden Abend erwachte, fühlte sie sich besser denn je. In ihrem alten Versteck hatte sie noch nie so gut geschlafen. Vorallem war der Hunger nicht so präsent. Sie schwang sich aus dem Bett, zog ihre alten Sachen an und verließ das Gästezimmer. Lissa saß an dem Küchentisch und wartete auf sie. „Guten Abend.“ begrüßtet sie Marie „Ich würde dir gerne einen Kaffee oder so was anbieten, aber dann würdest du es später wieder auskotzen. Kaffee ist einer der wenigen Dinge die am Mensch sein vermisse.“ Etwas zögerlich setzte Marie sich zu ihr. „Ich habe mit Faith geredet.“ sagte Lissa „Du kannst gerne bleiben, wenn du willst.“ „Echt? Wie hast du das geschafft? Ich habe nämlich den Eindruck, dass sie mich nicht leiden kann?“ meinte Marie. „Ach, das ist am Anfang so, Faith ist ganz in Ordnung nur sie hat sehr viel Verantwortung, deswegen markiert sie die harte Vampirin.“ erklärte Lissa „Sie muss dich nur ein bisschen besser kennenlernen.“ „Wo ist Faith eigentlich?“ fragte Marie „Als sie auf gewacht ist, ist sie weg gefahren, die Grenzen unseres Gebietes kontrollieren. Wenn du bei uns bleibst wirst du das auch irgendwann machen müssen.“ sagte Lissa „Aber bis dahin musst du noch eine Menge lernen.“ Sie setzte sich Marie gegenüber. „Was weißt du über Vampire?“ fragte Lissa. „Nicht mehr als jeder andere Mensch auch. Dass sie Untote sind und Blut trinken, und naja sonst eigentlich nichts.“ Marie zuckte mit dem Schultern. Lissa seufzte „Tja anscheinend müssen wir bei dir ganz von vorne anfangen.“ „Streck deinen Arm aus.“ sagte die blonde Vampirin. Verwundert tat Marie was sie sagte. „Wir beide werden dir beibringen, wie man als Vampir überlebt. Das heißt du musst du auch den Körper eines Vampirs kennen, du musst wissen was er aushalten kann.“ Mit einer schnellen Handbewegung packte Lissa Marie's Handgelenk, riss ihren Arm hoch und verpasste ihr mit einem Messer auf den Tisch gelegen hatte ein Schnitt. Blut quoll aus der Wunde und es setzte der Schmerz ein. „Au! Was soll der Scheiß?“ schrie Marie und wollte sich von Lissa losreißen, doch Lissa hielt ihr Handgelenk fest wie mit einem Schraubstock. Zum ersten Mal wurde Marie bewusst, was für eine Kraft die dunkelblonde Vampirin hatte. „Warte“ befahl sie und drehte Maries Arm um und mit zusammen gebissenen Zähnen ließ sie zu, dass die Vampin ihr Handgelenk anhob. „Sieh hin.“ Marie's Arm war total mit Blut beschmiert, das bis zum Ellenbogen lief. Die Wunde war gut zu sehen, ein gerader, tiefer Schnitt, der wahrscheinlich bis auf den Knochen ging. Doch noch während ich keuchend darauf starrte, begann die Verletzungen zu heilen. Das Fleisch zog sich zusammen, verfärbte sich von rot zu rosa und dann zu weiss, bis nur noch eine schmale, blasse Narbe zu sehen war. Und dann gar nichts mehr. „Wie fühlst du dich?“ fragt Lissa „Ich habe ein leichtes Hungergefühl.“ anwortet diese. „Blut ist der Kern unserer Macht und es lässt uns leben, es sorgt dafür das wir heilen.“ sagte Lissa „Dein Körper erholt sich von fast allem, aber dazu schöpft er aus seinen Reserven. Je schwerer die Verletzungen, um so mehr Blut brauchst du um dich zu erholen.“ Marie musst an den Kerl denken, den sie ausgesaugt hatte. „Ich weiß was du denkst.“ sagte Lissa „Du fragst dich, ob du dich von Menschen nähren musst. Oder ob auch dich nur Tieren nähren könnten. Ich habe früher genau so gedacht wie du, dass ich mich niemals von Menschen nähren werde. Aber die Twilight-Nummer funktioniert nicht in der Realität. Tierblut ist wie Junkfrood, Abfall. Zwar wird es für einige Zeit deinen Magen füllen, aber den Hunger nicht stillen. Früher oder später wirst du nach Menschenblut gieren. Der größte Feind eines Vampirs ist sein Hunger.“ Marie dachte daran, wie sie sich über lange Monate hinweg nur von Tieren genährt hatte, und egal wie oft sie sich an Ratten und anderen Tieren genährt hatte, ihr Hunger war immer da. Lissa stand auf „Jetzt genug geredet, lass uns ein wenig Spaß haben.“ Und ging in richtung Wendeltreppe. Marie folgte ihr. „Wohin gehen wir?“ fragte sie „Ein paar Klamotten für dich holen, du kannst schließlich nicht im Straßen-Mädchenlook rumlaufen.“ Woraufhin sie die Treppe runterstieg. „Müssen wir uns heute nicht nähren?“ fragte Marie, während sie Lissa folgte. „Eigentlich nicht.“ erklärte sie Marie „So lange man nicht irgendeine Verletztung hat, reicht es uns dass wir alle zwei Wochen Blut trinken. Allerdings wird der Hunger im Laufe der Zeit immer stärker. Diese zwei Wochen sind keine Regel, da es auch Vampire gibt, die sich jede Woche nähren, aber es ist eine gute Richtline nach der man leben kann.“ Als sie unten angekommen waren, griff sie nach ihrer Lederjacke die an einem Haken hing und zog sie sich über. Sie ging zu ihrer Ninja und griff nach der Fernbedinung um damit das Tor zu öffnen. Dann nahm sie zwei Helme und gab einen Marie und ging zu der Maschine. „Woher habt ihr eigentlich eure Maschinen?“ fragte Marie. Lissa drehte sich kurz um „Sagen wir es so, ihre vorherigen Besitzer brauchten sie nicht mehr.“ sie grinste und zeigte dabei ihre Fangzähne. Dann setze sie sich ihren Helm auf und schwang sich auf die Ninja. Marie tat das Gleiche und setzte sich hinter sie und die beiden fuhren los. Kapitel 5: Die Rogues --------------------- Sie fuhren über durch die Straßen von Brooklin auf den Highway in Richtung Manhatten. Marie genoss die Fahrt sehr. „Vielleicht schaffe ich mir auch sowas an.“ dachte Sie. Während sie durch die Dunkelheit fuhren, fiel ihr auf das, sie keine Scheinwerfer anhatten. „Brauchen wir den kein Licht?!“ fragte Marie über den Fahrtwind hinweg. „Wir können im Dunkeln sehen!“ anwortetete Lissa. Schaltete aber trotzdem die Scheinwerfer ein: „Damit wir die Cops nicht auf uns aufmerksam machen.“ erklärte die dunkelblonde. Sie fuhren über die Brooklyn Bridge nach Manhatten „Alle Wege nach Manhatten sind allen Vampiren aus allen Stadtteilen neutral. Sie können sich darauf bewegen ohne irgendwie angegriffen zuwerden!“ rief Lissa. In aller Ruhe fuhr Lissa zwischen den Autos hindurch. Es war erst acht Uhr, sodass alle Geschäfte noch offen waren. Sie parkten die Ninja auf einen der Parkplätze an der 5th Avenue und stiegen ab. Die Menschen um sie herum beachteten sie nicht weiter. Marie stellte fest, dass sie die Herzrythmen und vorallem das Rauschen ihres Blutes das durch die Adern der Menschen lief hören konnte. Hunger stieg in ihr auf, nicht sehr stark, aber er war da. „Du kannst es spüren nicht wahr?“ flüsterte Lissa „Ihren Herzschlag. Ein Glück das wir uns gestern genährt haben, wenn wir richtig hungrig wären, wäre das eine Höllenquahl für uns.“ Marie wusste nicht so genau, was sie damit meinte, folgte ihr aber in eine der großen Modebotiquen in denen es auch Schuhe gab. Lissa verlor keine Zeit und suchte für Marie einige Klamotten herraus, die Marie in einer Umkleidekabine anprobierte. Als sie raus kam, schaute sich Marie in einem der Spiegel an. Entgegen aller Vorurteile hatten Vampire ein Spiegelbild. Sie trug eine schwarze Jeans, ein graues Oberteil und eine schwarze Lederjacke. „Das sieht sehr gut aus.“ sagte Lissa „Schwarz ist die optimale Farbe für uns, da sieht man die Blutflecken nicht so.“ Um das ganze zu vollenden, nahm Lissa noch zwei Stiefel und ein paar Turnschuhe mit passender Trainingshose mit. „Haben wir den überhaupt Geld dabei?“ fragte Marie, die nicht wissen wollte, was das alles kosten würde. Lissa lächelte geheimnisvoll: „Etwas viel besseres.“ Sie gingen zur Kasse und die Verkäuferin begann die Klamotten zu scannen. „Macht macht 50,95$.“ sagte diese. In diesem Moment wechselten Lissas Augen von blau zu türkis und die Kassiererin erstarrte. Während Lissa leise ihre Lippen bewegte, blieb der Blick der Verkäuferin starr während sie die Anti- Diebstahlplaketten entfernte und die Klamotten samt Schuhe in eine Papiertüte tat. Lissas Augen wurden wieder normal und auch der starre Blick der Verkäuferin verschwand. Sie wirkte etwas verwirrt, hielt ihnen aber die Tüte entgegen: „ Hier bitte“ „Dankeschön.“ sagte Lissa und die beiden verließen die Botique. „Was zum Teufel war das gerade?“ fragte Marie verwirrt. „Ein Gedankentrick“ erklärte Lissa „Wir können Erinnerungen von Menschen leicht manipulieren und auch ihr Handelen begrenzt beeinflussen. Unsere Freundin da drin“ sie deutete mit dem Kopf in Richtung des Geschäfts „War so freundlich deine Klamotten von den Diebstahlplaketten zu befreien und wir mussten keinen Cent bezahlen. Diese Fähigkeit wirst du auch beherrschen im Laufe der Zeit. So ein Gedankentrick ist zum Beispiel praktisch, wenn du in einem Nachtclub auf Jagd gehst. Du kannst dir ein Opfer suchen, mit ihm oder ihr aus dem Club rausspazieren und den Türsteher vergessen lassen dass du da warst.“ „Aber ich möchte nicht sowas machen.“ sagte Marie „Diese Menschen haben mir doch nichts getan.“ Lissa sah sie ernst an: „Du bist jetzt ein Raubtier Marie. Manchmal kann man sich seine Nahrung nicht aussuchen.“ Marie musste an den jungen Mann denken den sie umgebracht hatte. Lissa hatte in diesem Punkt leider recht. **** Als sie wieder Zuhause waren, zog sich Marie ihre neuen Sachen an und wurde von Lissa zu einer Leiter geführt die an einer Dachluke endete. Sie stiegen hinauf und fanden sich auf dem flachen Dach des Gebäudes wieder. Von hier aus erklärte Lissa Marie die Grenzen ihres Revieres: „Uns gehört ein Drittel von Brooklyn.“ erklärte Lissa „Der Rest gehört dem Meistervampir von Brooklyn.“ Da brannte eine Frage auf Marie's Zunge: „Was passiert wenn wir... äh … kein Blut trinken?" Lissa seufzte, als ob sie gehofft hätte, dass diese Fragen erst später gestellt worden wäre. „Ich habe dir erklärt das Blut die Quelle unsere Macht ist und von unserem Hunger die größte Schwäche ist.“ sagte Lissa „Der Hunger nach Menschenblut ist ein Teil unserer Natur, wenn du zulang darauf verzichtest, verlierst du nach und nach den Verstand. Der Körper schrumpft zusammen wie eine ausgedörrte Pfanze, bis man nur noch eine leere Hülle ist die nach Blut giert. Das ist der Zeitpunkt, wo du zu einem Rogue wirst.“ „Ein Rogue?“ fragte Marie. „So nennen wir die Vampire die den Verstand verlieren, so was ist selten, aber es kommt vor. Besonders bei jungen Vampiren die keinen Meister haben, der sich um sie kümmert. Dann übernimmt der Hunger die Kontrolle und man greift jedes Lebewesen an, das einem begegnet.“ Marie schluckte. In der Zeit wo sie auf der Straße gelebt hatte, wie weit war sie wohl entfernt gewesen zu einem Rogue zu werden? Lissa schien ihr Unbehagen zu spühren und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Hey keine Sorge! Jetzt bist du bei uns und wir sorgen schon dafür das nicht zu einem dieser Monster wirst.“ „Wo rann erkennt man eigndlich einen Rogue?“ frage Marie. „Du meinst ab gesehen davon das sie Knurrender und vor sich hin Sabbern.“ meinte Lissa „Nun sie Sticken bestjalisch nach verwesung.“ Da war noch eine Frage die Marie einfiel:„ Als wir uns getroffen haben wo her hast du gewusst die Wahrheit gesagt habe ich hätte auch lügen können.“ Lissa lacht: „Ach dass, nun ich verfüge über die Fähikeit zu erkennen das jemand Lügt. Dierse fähigkeit ist selten bei Vampiren aber sie kommen vor. Und jetzt lass uns Runter gehen Faith kommt bald nach Haus.“ Darauf hin verliesen sie das Dach. Kapitel 6: Trainingsstunden --------------------------- Als Marie am nächsten Abend erwachte, freute sie sich schon auf einen weiteren Abend mit Lissa zu verbringen. Um mehr über das Leben als Vampir zu erfahren, doch als sie die Tür öffnete, war anstatt Lissa Faith dort, die langen schlanken Beinen hatte die schwarzhaarige Vampirin lässig auf die Tischplatte gelegt. „Wurde auch Zeit das du auf stehst.“ sagte sie barsch. Marie war überrascht, die schwarzhaarige Vampirin hier zu sehen. „Wenn du Lissa suchst, die ist auf Patroullie, heute wirst du dich mit mir vorlieb nehmen müssen. Pack deine Sportklamotten ein und komm mit.“ sagte die Vampirin. Marie tat was sie sagte, ging zurück ins Zimmer und kurze Zeit später kam sie zu Faith zurück. Ohne ein Wort zu sagen ging sie die Treppe hinunter und Marie folgte. Über einen Nebenausgang verließen das Haus. Sie gingen die Straßen entlang bis sie an einem Haus vorbei kamen, auf deren Fenstern Asiatische Schrifftzeichen aufgemalt waren. „Was ist das hier?“ fragte Marie. „Das ist mal ein Dojo gewesen.“ erklärte Faith „Ein guter Freund von mir hat es geleitet, er wollte Kitzs in dieser Gegend mit Kampfsport von der Straße weg holen.“ Sie holte einen Schlüssel aus ihrer Jackentasche und öffnete damit die Tür. „Da hinten kannst du dich umziehen.“ sagte Faith und deutete auf einen Umkleideraum. Nachdem sich Marie umgezogen hatte, kam sie wieder in den Raum. Der Raum war ganz in Schwarz gehalten und ein halb verwitterter gelber Kreis befand sich in der Mitte des Raumes. Marie kannte sich nicht sehr gut mit Kampfsport aus, aber soweit sie weiß war der Kreis der Ort wo gekämpft bzw. geübt wurde. „Stell dich in die Mitte des Kreises.“ sagte Faith die ihre Jacke auszog. Marie tat was sie sagte, während Faith damit begann, um sie herum zu gehen. „Du hast gestern viel über Vampire gelernt.“ sagte sie „ Zeit über deine körperlichen Fähigkeiten zu reden. Wir Vampire sind stärker und schneller als Menschen, wir können jede Art von Wunden heilen. Das macht uns zum perfekten Raubtier, aber wir sind nicht unbesiegbar. Feuer kann uns großen Schaden zufügen, und sehr schwere Verletzungen. Selbst der stärkste Vampir überlebt es nicht, wenn vor seinen Füßen eine Bombe explodiert. Wenn wir hingegen von einer Kugel, einem Messer, einer Keule oder einem Schwert getroffen werden, so ist das zwar schmerzhaft, aber es bringt uns normalerweise nicht um. Wenn du einen Vampir töten willst, gibt es zwei sichere Möglichkeiten: Ihn enthaupten oder ihn zu Asche verbrennen.“ erklärte sie Marie weiter: „Ich erzähle dir das, weil der Tag kommen wird, an dem du an unserer Seite gegen andere Vampire kämpfen musst, die uns unser Gebiet wegnehmen wollen. Hast du als du noch gelebt hast Kampfsport oder so was gemacht?" Marie schüttelte den Kopf „Nein, vor Sport habe ich mich immer gedrückt.“ „Wäre auch zu schön gewesen.“ knurrte die schwarzhaarige Vampirin. „Also gut fangen mal mit was einfachen an wie Boxen und Kickboxen.“ sagte Faith. „Muss ich das wirklich?“ fragte Marie. „Hey, mit deiner Vampirkörperkraft wirst du mit jedem Menschen fertig, aber gegen Vampire musst du härtere Geschütze ausfahren.“ Faith griff sich zwei Boxhandschuhe und schnallte sie um Maries Hände, während sie sich selbst zwei gepolsterte Handprotesen umschnallte. Dann traten sie wieder in den Ring. „Ich werde dir mal ein paar Grundschläge beibringen.“ sagte Faith So begann das Training und Marie war froh, das sie nicht gleich gegen Faith kämpfen musste. Stattdessen begannen sie zunächst Bewegungsabläufe zu üben. Irgendwann, auf Faiths Aufforderung hin, erhöhte sie das Tempo der Schläge. Am Ende bewegte sich Faith sogar mit ihr. So verging die Zeit und drei Stunden vor Sonnenaufgang beendete sie ihre erste Trainingsnacht. „Vielleicht mach ich doch noch eine Kämpferin aus dir.“ sagte Faith, als sie das Dojo Verliesen. Kapitel 7: Die Bewährungsprobe ------------------------------ Mit der Zeit gewann Marie Routine in ihrem Alltag; nach dem Erwachen ging der Unterricht los. Faith und Lissa wechselten sich im Unterricht ab, in einer Nacht übernahm Faith ihr Kampftraining, in der nächsten war Lissa mit Allgemeinwissen über Vampire dran. Meisten saßen Marie und Lissa auf dem Dach gegenüber und unterhielten sich. So erfuhr sie, was passierte wenn Vampire dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. „Wir glitzern nicht, falls du das meinst.“, sagte Lissa „Allerdings ist es auch keinen schöner Tod, so wie man das aus Hollywood und in Roman kennt. Unsere Körperchemie ist anders, da wir technisch gesehen tot sind. Es ist wie die Krankheit Porphyrie; durch toxische Substanzen wird die Haut im ultravioletten Licht schwarz und platzt auf. So was Ähnliches geschieht auch mit uns Vampiren. Sitzen wir draußen ohne Unterschlupf fest, verbrennt das Sonnenlicht unsere ungeschützte Haut, bis wir irgendwann tatsächlich in Flammen aufgehen. Das würde ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen. Aber so werden verbrecherische Vampire exekutiert, es gibt sogar das Gerücht, dass der Meister von New York sich die Hinrichtungen aufzeichnen lässt, damit er es danach wieder anschauen kann.“ „Wieso sollte er das machen?“, fragte Marie vorsichtig. „Weil er ein Sadist ist.“, sagte Lissa hart. „Bist du dem Meister schon mal begegnet?“, fragte Marie. „Einmal, war nicht angenehm.“, antwortete Lissa. Lissa wechselte das Thema: „Alle Vampire müssen tagsüber schlafen. Wir sind nachtaktive Wesen, so wie Eulen oder Fledermäuse, und irgendetwas in unserer Körperstruktur sorgen dafür, dass wir müde und lethargisch werden, wenn die Sonne am Himmel steht. Aber mit Übungen und enormer Willensstärke können wir unser Schlafbedürfnis eine Weile zurückdängen. Womit wir bei einem weiteren wichtigen Thema wären. Solltest du in eine Situation kommen wo die Sonne aufzugehen droht und du keinen Unterschlupf hast um dich zu verbergen, kannst du dich in die Erde eingraben, um der Sonne zu entgehen. Wir machen sowas instinktiv. Du musst ein Fleckchen freie Erde finden, kein Fels, kein Zement, und du muss vollständig mit Erde bedeckt sein.“ Als sich selbst auferlegte Hausaufgabe begann Marie, als sie allein in ihrem Zimmer war, gegen den aufkommenden Schlaf anzukämpfen. Die junge Vampirin wollte so stark wie möglich werden, damit sie wenn die Zeit kam für die Aufgabe, ihr Territorium zu verteidigen und zu bewachen, bereit war. Bei ihrem ersten Versuch bekam sie allerdings mit, dass von nebenan lautes Gestöhne zu hören war. Am darauf folgenden Abend sprach sie Lissa darauf an. „Sag mal, du und Faith, ihr seid zusammen, oder?“, fragte sie. „Ja“, antwortete Lissa „Seit sie mich erschaffen hat. Wo her weißt du...?“ „Ich habe euch gestern gehört.“, sagte Marie. „Oh, waren wir so laut? Das tut mir leid.“, meinte Lissa peinlich berührt. „Geht das eigentlich, Meister und Schöpfung?“, fragte Marie. „Das geht, allerdings wird sowas nicht gerne gesehen. Eine Beziehung zwischen Meister und Schöpfung ist im Grunde wie eine zwischen Lehrer und Schüler oder sowas. Schlimmer ist es aber, wenn man eine Beziehung mit eine Menschen hat.“ „Echt“, sagte Marie verwundert „So was gibt´s wirklich?“ „Na klar“, erklärte Lissa „Denkst du etwa, das denken sich Autoren aus? Aber so eine Beziehung ist verboten.“ „Warum?“, meinte Marie neugierig, schließlich hatte sie, als noch ein Mensch gewesen war, den ganzen Rummel mit den Vampir/Menschenmädchen-Romanzen in und Film und Fernsehen miterlebt und das eine oder andere Buch darüber gelesen. „Also zu nächst mal ist das gegen die Natur, oder hast du je gehört, dass ein Löwe sich in eine Antilope verliebt hat?“ Marie schüttelte den Kopf. „Siehst du“, meinte Lissa und fuhr fort „Dann währe das Problem, dass Vampire keine Kinder zeugen können. Wir können uns nur auf eine Art fortpflanzen und zwar, indem wir Leute beißen. Dann wäre da die Tatsache, dass wir unsterblich sind und Menschen halt nicht. Aber der Hauptgrund ist, dass so eine Vampir/Mensch-Beziehung unsere Existenz verraten könnte. Technisch gesehen gibt es mehr Menschen als Vampire auf der Welt. Es ist ein Naturgesetz, auf zehn Pflanzenfresser kommt ein Raubtiere. So ähnlich ist mit den Vampiren und den Menschen. Wenn sie von uns wüssten, hätten sie uns schneller vernichtet als du Piep sagen könntest.“ Nebenbei lernte sie außerdem von Lissa, wie sie ihre geistigen Fähigkeiten einsetzen konnte. Der erste Test war ein Mann, den Marie dazu brachte eine Zeitung zu kaufen. Es war zwar nichts Großartiges wie das was Lissa konnte, aber Marie war auf dem besten Weg dazu. Außerdem lernte sie, wie die Gesellschaft der Vampire von New York aufgebaut war. Man konnte es gut mit Fürstentümern im mittelalterlichen Europa vergleichen. An der Spitze stand der Meister von New York, er hatte die absolute Macht inne. Ihm unterstanden weiter Meistervampire, die anderen Städte und Stadtteile des Bundestaates kontrollierten. Jeder der Meistervampire besaß eine kleine Privatarmee, und nur zu gern würde der eine oder andere sein Gebiet erweitern, indem er in ein Gebiet eines anderen einfiel. Allerdings gab es dafür Regeln, die der Meister von New York eingeführt hatte. Ein Angriff auf ein Territorium eines anderen Vampirs muss begründet werden, zum Beispiel mit Beutediebstahl von Menschen. Dies musste vor dem Meister persönlich bewiesen werden, erst auf dessen Einverständnis hin konnte man angreifen. Ein Angriff auf Kinder war ebenfalls verboten, schließlich sicherten sie den Fortbestand der Menschenrasse und damit die Beute der Vampire. Dann gab es noch menschliche Diener. In der modernen Zeit hatten die Vampire überall ihre Finger in den Wirtschaftszweigen drin: Aktien, Immobilien und andere Dinge, mit denen man Geld machen konnte. Die menschlichen Diener saßen oft in den Aufsichtsräten vieler Firmen, waren dort die Augen und Ohren der Vampire oder besser gesagt ihre Marionetten am Tag. Eine andere wichtige Sache, die Marie erfuhr war, dass je älter ein Vampir wurde, umso mächtiger war er auch, sowohl körperlich als auch von seinen Mentalen Fähigkeiten her. Aus Neugier fragte sie Lissa: „Wie alt ist eigentlich der Meister von New York?“ Lissa schluckte und sah sie an. In ihren Augen konnte Marie sehen, dass sie Angst hatte. „Tausend. Er ist tausend Jahre alt.“ „Wie werden Vampire denn genau geschaffen?“, wollte Marie wissen. „Das ist kompliziert.“, erklärte Lissa „Zuerst musst du denjenigen, den du zum Vampir machen willst, an den Rand des Todes bringen, indem sein Blut trinkst. Dann, wenn er an der Schwelle des Todes ist, muss er dein Blut trinken. Es ist ein schmaler Grat. Nimmst du zu viel But, kann er sterben ohne sich gewandelt zu haben, nimmt er zu wenig But von dir wird er sich nicht verwandeln. Aber damit ist nur halbe Arbeit getan, einen neuen Vampir zu schaffen ist mit sehr viel Verantwortung verbunden. Es ist, als ob du dich um ein kleines Kind kümmern müsstest.“ „Ja, und manche Eltern verlassen ihre Kinder einfach.“. meinte Marie bitter. *** Während die Lehrstunden mit Lissa sehr harmonisch waren, war das Training mit Faith dagegen hart. Nachdem sie ein paarmal Kickboxen geübt hatte, ging Faith dazu über, ihr martial arts wie Karate beizubringen. Sie erklärte ihr, dass das Kickboxen dazu da war, ihr ein Gefühl für den Kampf zu vermitteln, der jetzt erst losging. Dabei schlug Marie nicht länger gegen Handprotesen, sondern kämpfte gegen Faith direkt. Dabei fasste Faith sie nicht Samthandschuhen an. Manchmal war auch Lissa mit dabei und fungierte als Schiedsrichter. Wenn sie kurz vor Morgengrauen erschöpft in ihr Bett fiel, sagte sie sich, dass sie zum Glück nicht mehr am Leben war, denn sonst würde am sie ganzen Körper blaue Flecke haben. Leider bleib sie trotz Vampirheilkräften nicht vom Muskelkater verschont. So vergingen zwei Wochen und langsam, aber sicher begann sich der Hunger zu erheben. Es war nicht so schlimm wie das letzte Mal, aber er war deutlich spürbar. Als sie abends aufwachte und aus der Tür trat, hörte sie von unten Stimmen. Neugierig schaute sie durch das Loch der Wendeltreppe und sah Faith unten stehen. Diese unterhielt sich mit eine jungen Mann der um die zwanzig war und, so viel Marie erkennen konnte, mittelamerikanischer oder südamerikanischer Herkunft. „Und du bist dir da wirklich sicher?“, hörte sie Faith sagen. Der junge Mann nickte, Faith gab ihn einige Dollarscheine. Dann verließ er über den Nebenausgang das Gebäude und Faith war allein. „Komm runter. Wie lange willst du da noch stehen?“, knurrte Faith und drehte sich um. Marie verstand das als Aufforderung und kam herunter. „Wer war das?“, fragte Marie neugierig. „Niemand, der dich interessieren sollte. Hast du Lust mit mir jagen zu gehen?“, fragte Faith. „Äh, klar“, antwortete Marie überrascht. **** Marie hatte damit gerechnet, dass sie mit Faiths Harley fahren würden, aber stattdessen gingen sie zu Fuß. Irgendwann kamen sie in eine Gegend voller Graffiti. Es waren einige Menschen auf der Straße und Marie konnte erneute das Schlagen ihrer Herzen hören. Ihr fiel auf, dass der Herzschlag beschleunigt war. Sie hatten Angst. Aber eines stand fest: nicht vor Faith und Marie. „Weißt du, für die Menschen sind wir Vampire Monster.“, meinte Faith „ Auch wenn sie glauben, dass es uns nicht gibt. Ein paar versuchen das durch Filme und Bücher zu verharmlosen, aber das machen sie nur, um ihre Angst zu überspielen weil sie sich nicht eingestehen wollen, dass wahre Monster unter ihnen sind.“ Sie kamen an einer Wand vorbei, auf die ein Graffiti auf gesprüht war: ein Totenkopf mit ausgebreiteten Angels-Flügeln. „Die Gang, die hier lebt, heißt Death Angels.“, erklärte Faith und ein raubtierhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie gingen weiter, bis sie Stimmen hörten. Laute Hiphop-Musik war zu hören. Die Stimmen kamen von einem Hof eines Wohnblocks und genau dorthin lenkte Faith ihre Schritte. Eine Gruppe Männer war dort versammelt. Sie trugen zerrissene Jeans und waren alle südamerikanischer Abstammung. Faiths Gang veränderte sich, die Selbstsicherheit, die sie immer an den Tag gelegt hatte, war verschwunden. „Entschuldigung bitte“ sagte sie verschüchtert zu den Typen. Sofort schauten diese auf und lächelten, das verhieß nicht Gutes. „Holla Chica, was können meine Jungs und ich dir Gutes tun?“, meinte einer der Typen mit einem sehr starken spanischen Akzent, der ein blaues Kopftuch auf seine kahl rasierten Schädel trug. „Naja, ich und meine Freundin waren in einem Club, haben uns verirrt wissen nicht, wie wir nach Hause kommen sollen. Wir würden ja unsere Eltern anrufen, aber unsere Handy streiken leider.“, sagte Faith weiter. „Oh, wie furchtbar.“, meinte Kopftuch „Wie wäre es, wenn wir zu mir gehen würden? Da könnt ihr eure Eltern anrufen.“ Marie bemerkte, dass von der Gang umzingelt wurden und sie wusste genau, was die von ihnen wollten. Einer von ihnen machte mit seinen Lippen eine Kussbewegung nach. Dann bemerkte Marie, dass Faith nicht mehr an ihrer Seite war. Sie stand abseits an eine Wand gelehnt, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. „Faith, was soll das?!“, rief Marie. Die schwarzhaarige Vampirin zuckte mit den Schultern. „Das nennt sich Spatzenmethode.“ „Was soll ich machen?“, sagte Marie. „Versuch nicht alle gleich umzubringen.“, kommentierte Faith. Einer der Typen trat vor, grinste und zeigte dabei einen Goldzahn. „Komm, Chica.“, meinte Goldzahn „Ich gebe dir, was du brauchst.“ Er berührte sie leicht an der Schulter. „Fass mich nicht an!“, zischte Marie. Gleichzeitig wurde der Hunger in Marie stärker und damit auch der Dämon, so viele Herzen, die schlugen, so viel köstliches Blut, das durch die Venen dieser Menschen gepumpt wurde. Ohne auf Maries Worte zu achten, machte Goldzahn einen weiteren Schritt auf sie zu. „Ohhh, die Kleine hat Temperament, das mag ich.“ Wieder setzte er an, dieses Mal versuchte er, an Maries Brüste zu kommen, doch Marie packte sein Handgelenk und drehte es nach außen, sodass es knackte. „Ich sagte, fass mich nicht an!“ Goldzahn ging schreiend in die Knie. Da verpasste Marie ihn einen heftigen Tritt. Goldzahn flog wie schwerelos durch die Luft und knallte ungefähr fünf Meter weiter gegen eine Steinmauer. Von Links und Rechts kamen zwei weitere Death Angels auf Marie zu. Doch sie bewegten sich zu langsam, als ob sie Unterwasser währen, oder zumindest sah es für Marie so aus. Mühelos wich sie sie der ersten Attacke aus und verpasste dem Kerl einen Tritt gegen das Knie. Marie spürte sofort wie die Knochen brachen. Ruckartig warf er sich zur Seite und landete auf dem Boden. Maries Kampftraining und ihre Vampirfähigkeiten machten sich echt bezahlt. Der andere Kerl zielte mit einem Bleirohr nach Marie. Diese packte die Waffe, entriss sie ihm und zog sie in einer Rückwärtsbewegung durch sein Gesicht. Aus seiner Wange quoll Blut, dessen Geruch wie Nebel in der Luft hing. Maries Hunger reagierte sofort darauf. Brüllend stürzte sich Marie sich auf ihn und spürte ihre Fangzähne durch das Zahnfleisch brechen. Dann gruben sich ihr Fänge in das Fleisch des Mannes. Sie fühlte, wie das Blut ihren Mund füllte und die Kehle hinunterrann. Es fühlt sich so gut an, so richtig, sie wollte mehr, viel mehr, sie war fast wie in Trance. Plötzlich wurde Marie an den Haaren gepackt von ihm fortgezogen. Fauchend versuchte sie noch einmal zuzubeißen, doch ein Arm hielt sie zurück. „Das reicht. Nimm noch mehr und du bringst ihn um.“, hörte Marie Faith sagen „Drei bis fünf oder sechs Schluck und du musst kein Blut mehr zu dir nehmen, für die nächsten zwei Wochen.“ Langsam wurde Maries Verstand wieder klarer. „Jetzt Verschließ die Wunde.“ befahl Faith Marie. Erst wollte Marie fragen warum, aber plötzlich wusste sie es. Vorsichtig drückte sie ihrer Zunge gegen die zwei Wunden und spürte, wie sie sich schlossen. „Unser Speichel sorgt dafür, dass die Wunden unsere Beute heilen. Damit sorgen wir dafür, dass niemand bemerkt, dass derjenige von einem Vampir gebissen worden ist.“ Da nahmen Marie eine Bewegung wahr. Es waren Kopftuch und ein anderer Kerl, die in eine Gasse flohen. „Warte hier.“, sagte Faith knapp. Kapitel 8: Racheengel --------------------- Faith konnte die Männern hören, als sie sahen was Marie mit ihrem Kumpels angestellt hatte, in eine Gasse gelaufen waren um zu entkommen. „Verdammte Scheiße, hier geht es nicht weiter!“ Faith lächelte böse, als sie die Gasse betrat und Kopftuch und einen anderen Mann vor sich sah. „Ist ein dummes Gefühl in die Enge getrieben zu werden.“, rief sie ihnen zu. Sofort drehten die zwei sich um. Kopftuch zog eine Pistole und zielte auf Faith. „Bleib weg du Freak!“, rief Kopftuch. „Freak? Sollen das deine letzten Worte sein?“, meinte Faith spöttisch „Das würde ich mir gut überlegen. Und du bist ein echter Feigling. Du bist weggerannt, deine anderen Freunde haben wenigstens gekämpft. “ Kopftuch stutze einen Moment und schaute Faith ungläubig an. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Faith aus. Schnell schoss sie nach vorne, brach mit der einen Hand die Pistolenhand von Kopftuch, mit der anderen packte sie ihn am Hals und hob ihn hoch. „Vor genau einem Jahr haben du und deine Kumpels einen Mann umgebracht!“, rief Faith kalt, aber dennoch mit Zorn in der Stimme. „Ich... weiß... nicht...“, kam es von Kopftuch, da Faith langsam zuzudrücken begann. „Er hatte nichts getan. Alles, was wollte, war jungen Leuten hier in diesen Viertel eine Alternative zu euch zu bieten. Und ihr hab ihn einfach umgebracht. Nicht, weil sein Geld haben wolltet, sondern weil ihr eine Haufen von...“ Das Genick des Mannes brach. Faith ließ ihn zu Boden fallen. In diesem Moment dröhnten drei Schüsse durch die Gasse. Faith wurde von dem Rückstoß nach vorne geworfen, konnte sich aber an der Wand festhalten. Sie drehte sich um. Der Typ, der mit Kopftuch geflohen war, stand hinter ihr, seine Waffe in der Hand. Faith spürte wie das Blut aus ihren drei Wunden quoll. Ihre Fangzähne wuchsen zu voller Länge aus ihrem Oberkiefer, der Dämon brüllte in ihr und damit auch ihr Hunger. „Das war ein großer Fehler von dir.“, fauchte sie. Blitzschnell schoss Faith nach vorne und entwaffnete den Mann. „Ich wollte das sauber abwickeln, aber nein, du musst ja auf mich schießen.“ Sie kam näher an sein Ohr und flüsterte: „Ich wurde verletzt. Das heißt, dass ich mich nähren muss, damit meine Wunden heilen. Meldest du dich freiwillig?“ Sie drehte seinen Kopf beiseite, damit der Kerl seine Kehle preisgab, dann gruben sich Faith´ Fangzähne in das Fleisch. In einem Sturzbach strömte ihr das Blut entgegen, gierig nahm sie es auf. Das füllte ihren Magen, gleichzeitig konnte fühlen wie sich ihre Wunden schlossen. Sie ließ ihrer Gier nach dem Blut des Menschen freien Lauf. Als sie fertig war, ließ sie ihn fallen und wischte sich die Reste des Blutes mit ihrem Ärmel ab. Dann schaute sie sich um. Das hätte nicht sein müssen so hatte sie das nicht geplant. Es gab zu viele Tote an einem Ort, wo zu viele Menschen waren, mit keiner Möglichkeit sie irgendwie verschwinden zu lassen. Etwas verärgert rieb sich Faith über ihre Nase. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als das Beseitigungskommando anzurufen, eine Organisation, die Vampire rufen konnten, wenn sie es mit dem Blutkonsum übertrieben hatten und zu viele Leichen zurückgelassen hatten. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und wähle in den Favoriten die Nummer des BKs. Nachdem sie ihren Namen gesagt hatte, nannte sie die Adresse, wo die Leichen lagen. Faith hatte kaum das Telefonat beendet, als Marie in die Gasse gerannt kam. „Ich habe die Schüsse gehört und...“ Sie sah zu den Leichen, die Faith hinterlassen hatte. „...was ist hier passiert?“, wollte Marie wissen. „Nichts“, knurrte Faith „Der eine Typ hat auf mich geschossen, ich musste mich von ihm nähren.“ Marie schaute zu dem toten Kopftuch hinüber „Was ist mit dem da?“, frage sie. „Ich habe ihn getötet.“, sagte Faith nur und verließ die Gasse. Der Heimweg zog sich nur so dahin. Faith wollte nur noch nach Hause zu Lissa, wollte ihren Kopf ihren Schoß legen, während diese sanft über ihr Haar strich. Und vor allen Dingen wollte sie sich nicht vor Marie rechtfertigen. „Faith warte!“, rief Marie, die ihr hinterherlief. Faith hielt an, schloss die Augen, zählte bis zehn und drehte sich dann um. „Hör zu. Ich weiß, du kannst mich nicht leiden, aber du hast mich in die Sache hineingezogen und jetzt möchte ich wissen, warum du diesen Kerl umgebracht hast.“ Es gab nur wenige, die so mit Faith zu reden wagten, aber Marie tat es. Faith schaute zu Marie, ihr Gesichtsausdruck sagte nichts. „Sie haben jemanden umgebracht, der mir nahe stand. Einen Menschen.“ Ihre Stimme war zu einem Zischen geworden. „In den letzten Monaten habe ich alle, die daran beteiligt waren, gefunden und erledigt.“ „Das hast auf deinen Patrouillen also getrieben?“, fragte Marie. „Unter anderem.“, meinte Faith. „Und was ist mit der Regel, keinen Kontakt zu den Menschen zu haben, außer wenn wir uns von ihnen nähren?“, erwiderte Marie. „Ich scheiß auf die Regeln.“, zischte Faith messerscharf. „Dieser Mann hat mir gezeigt, wie man kämpft und hat mir Selbstbewusstsein gegeben. Ohne ihn wäre ich nicht...“, sie biss ich auf die Lippe, dann sprach sie weiter. „Er hat mich akzeptiert, wie ich bin, es war ihm egal. Es war ihm egal, dass Vampir bin oder auf Frauen stehe, im Gegensatz zu...“ Wieder biss sie sich auf die Lippe, diesmal bis sie blutete. „Er war mein Freund und wer mein Freund ist, der kann sich auf mich verlassen, selbst wenn ich nur noch seinen Tod rächen kann.“ Dann wandte sie sich ab und ließ Marie einfach stehen. Kapitel 9: Die erste Patrouille ------------------------------- ls Marie am diesen Abend aufwachte, fühlte sie Aufregung in sich aufsteigen, denn heute würde sie zum ersten Mal die Patrouille in ihrem Territorium übernehmen. Marie freute sich richtig darauf, endlich einen Beitrag zu ihrer kleinen WG liefern zu können. Sie sprang aus dem Bett und öffnete die Tür zur Küche, wo Faith und Lissa bereits auf sie warteten. „Na, bist du aufgeregt?“, fragte Lissa freundlich, während Faith wie immer sehr finster dreinschaute. Seit der Sache mit den Gangmitgliedern herrschte zwischen Faith und Marie eine gewisse Spannung. „Hier“, sagte Faith gab ihr ein Handy „Das Handy hat mir eine Bekannte besorgt. Jeder von uns hat eines. Da drin hast du meine Nummer und die von Lis und dem B.K. Und es ist ein Karte von unserem Territorium drin.“ Dann zog sie ein Messer hervor gab es Marie ebenfalls. „Für den Fall, dass du dich wehren musst. Aber geh kein Risiko ein. Wenn du einer Gruppe von Vampiren oder Rogues auf unserem Territorium begegnest, dann ruf uns an, verstanden?“ Marie nickte dann fragte sie: „Kann ich eine eurer Maschinen benutzen?“ „Spinnst du? Du hast ja nicht mal einen Führerschein.“, kam es von Faith. „Na und? Ihr beiden doch auch nicht, und ihr fahrt damit rum.“, maulte sie. Die Haltung der beiden machte deutlich, dass Marie zu Fuß gehen musste. „Mach dir nichts draus.“, meinte Lissa und flüsterte ihr ins Ohr. Sie stiegen die Wendeltreppe hinunter und gingen zur Seitentür. „Sei bitte bis Sonnenaufgang wieder zu Hause.“, sagte Lissa besorgt. Marie musste grinsen. Lissa benahm sich wie eine Mutter, deren Tochter zum ersten Mal mit einem Jungen ging. „Wenn du es aber nicht schaffen solltest, schlag dich zum Prospect Park durch. Ein Teil davon liegt auf unsern Gebiet. Dort kannst du dich ohne Probleme eingraben.“, ergänzte Faith. „Macht euch keine Sorgen. Ich komme schon klar.“, meinte Marie. Dann ging sie nach draußen. Sie verstaute ihr Messer in ihrem Stiefel, dann machte sie sich auf den Weg. Marie genoss die Nachtluft, als sie durch die Straßen ging. Fast fühlte sie sich wie ein normaler, lebender Mensch, wie ein Mädchen, das den Abend in irgendeinem Club verbringen wollte. Als sie an einem Zeitungsstand vorbeikam, stach ihr ein Artikel auf der Titelseite der New York Times ins Auge. „Blutiges Familiendrama immer noch ungeklärt.“ Marie hob die Augenbrauen. Irgendwie kam ihr das bekannt vor. Aber an was erinnerte es sie? „Hey! Das hier ist keine Bibliothek. Entweder lesen oder gar nicht!“, blaffte der Besitzer sie an. Maries Augen wurden etwas heller und sie knurrte: „Ich kann das lesen, verstanden?“ Marie war, was die Kontrolle der Gedanken von Menschen anging, dank der langen Übungen mit Lissa sehr gut geworden. Der Zeitungsverkäufer erstarrte und sagte kein Wort mehr. Marie spürte leichte Kopfschmerzen, als ob sich ihr Unterbewusstsein an etwas erinnern wollte, schüttelte aber den Kopf, um das Ganze abzuschütteln. Schließlich hatte sie eine Aufgabe zu erfüllen. Sie ging weiter und überprüfte, ob sie auf dem richtigen Weg war. Irgendwann gelangte sie in einen nicht so netten Teil der Stadt. Irgendwie sagte Maries Instinkt ihr, dass sie hier auf fremde Vampire treffen würde. Marie bewegte sich vorsichtiger und langsamer, immer bereit ihr Messer zu ziehen. Plötzlich stieg ein ihr ein fauliger Gestank in die Nase. Langsam griff sie nach dem Messer, denn unter dem fauligen Geruch war noch etwas Anderes. Es roch nach Blut. Langsam schlich Marie näher an die Gasse, aus der der Geruch kam, das Messer bereithaltend. Sie spähte in die Gasse. Dort im Dunklen kauerte eine Gestalt über etwas, von dem man nur ein lautes Schlürfen hören konnte. Marie nahm ihren Mut zusammen und trat in die Gasse. Die Gestalt drehte sich um. Da Marie, wie alle Vampire, in der Nacht sehen konnte, konnte sie die Gestalt erkennen. Früher war es mal ein Mensch gewesen, und das war das Schlimmste daran. Das Gesicht war ausgemergelt und hatte noch menschliche Züge an sich, doch die schneeweiße Haut, die sich straff über den Körper spannte erinnerte eher an ein Skelett. Seine Kleidung hing in Fetzen, die lose um seinen Körper schlackerten. Der Rogue hatte keine Haare, sondern war kahlköpfig, seine Augen lagen tief in den Augenhöhlen. Die Fingernägel waren lang, fast Krallen, der Körper war von Adern durchzogen. Seine weißen Augen richten sich auf Marie, er bleckte seine überdimensionierten Zähne, die nach hinten gebogen waren wie bei einer Schlange. Der Rogue zog die Luft ein und stieß ein Knurren wie ein Raubtier aus. Wie von selbst knurrte Marie zurück, der überwältigende Gestank der Verwesung wehte ihr entgegen und sie musste mit sich kämpfen, um nicht zu brechen. Sie versuchte gleichzeitig, bei klarem Verstand zu bleiben, erwartete jeden Moment den Angriff des Rogues. Doch der kam nicht. Der Rogue knurrte noch einmal, kroch zum andern Ende der Gasse bis zu einer niedrigen Mauer, sprang mit einem gewaltigen Satz darüber und verschwand in die Nacht. Marie atmete erleichtert auf, beinahe wäre ihr das Herz in Hose gerutscht. Aber zum Glück standen andere Tote nicht auf der Speisekarte eines Rogues. Marie ging in die Gasse um das anzusehen, an dem der Rogue getrunken hatte. Vor ihr lag der schrecklich zugerichtete Leichnam einer jungen Frau, die nicht älter als Marie war. Ihr ganzer Körper war von Blut überströmt. Der Rogue hatte ein Teil ihres Armes abgerissen, um an ihr Blut zukommen. Ein starker Blutgeruch stieg ihr in die Nase und sie merkte, wie sich der Hunger in ihr neugierig erhob. Marie griff nach dem Handy wählte die Nummer des B.K. Kapitel 10: Die Botschaft ------------------------- „Ein Rogue? Bist du dir da sicher?“, fragte Faith Marie. „Natürlich bin ich das! Er war hässlich und stank übel.“, sagte die blonde Vampirin. „Das hat uns gerade noch gefehlt.“, knurrte Faith und begann auf und ab zu gehen. „W-was heißt das?“, fragte Marie und wandte sich an Lissa. „Nun ja, Rogues halten sich nicht an Reviergrenzen, andere Vampire könnten ihr Tun so interpretieren, dass wir in ihrem Revier wildern. Und besonders Victoria könnt das als Anlass nehmen um bei uns einzufallen.“, erklärte Lissa. „Entschuldigung, das ich so doof frage, aber wer ist Victoria?“, fragte Marie. „Das ist die Meistervampirin von Brooklyn, unser Gebiet gehörte früher ihr und sie ist...“ „Das reicht!“, fauchte Faith und funkelte Lissa böse an. Die dunkelblonde Vampirin schwieg. „Ab sofort verstärken wir die Patrouillen, niemand geht allein nach draußen.“, befahl Faith. „Aber...“, widersprach Marie. „Hast du ein Problem damit?“, fauchte Faith sie an. „Nein, aber...“, stammelte Marie. „Was deinen Unterricht betrifft, der wir für erste unterbrochen... dein Kampftraining allerdings nicht, da werde ich anfangen dich mit Umgang mit Waffen zu unterweisen.“ **** So kam es, dass Marie meistens mit Faith oder Lissa auf Patrouille ging, allerdings ergebnislos. Keine Spur von dem Rogue, auch nicht von anderen Vampiren. Dennoch spürte Marie, dass Faith und Lissa unruhig wurden. Nur Maries Waffentraining wurde nicht vernachlässigt, auch wenn Faith Marie fürs erste im Messerkampf trainierte. Und Marie fragte sich nicht ohne Grund, was für Waffen Lissa und Faith besaßen und wo sie diese versteckt hatten. Um die etwas gedrückte Stimmung aufzulockern schlug Marie vor, dass sie eine Nacht ausgehen sollten. Mit etwas Unterstützung von Lissa stimmte Faith widerwillig zu. Sie stiegen die Treppe mit ihren Helmen herunter und gingen zu ihren Maschinen. „Mir gefällt das nicht.“, knurrte Faith. „Hey, wir sollten uns auch mal amüsieren, das wird uns guttun.“, meinte Lissa, die sich auf ihre Ninja setzte, gefolgt von Marie, die sich hinter sie setzte. Als sich jedoch das Garagentor öffnete, stand ein Mann davor. Er war gut gebaut, hatte kurze Haare und war von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet. Marie erkannte sofort, dass es ein Vampir war. Lässig schwang sich Faith von ihrer Harley und ging auf ihn zu. „Hallo Petro“, sagte Faith ruhig, aber angespannt, wie ein Raubkatze vor dem Sprung. „Was willst du hier?“ „Ich habe eine Nachricht von Victoria. Sie will ein Treffen mit euch. Es geht darum, dass ihr auf ihrem Gebiet gewildert habt.“ „Wir waren das nicht!“, kam es von Marie. Faith ignorierte den Einwurf und sah Petro finster an. „Wann und wo?“, fragte sie. „Mitternacht im Prospect Park.“, erklärte der Vampir. „Dann sag ihr, dass wir bewaffnet kommen, also kann sie es sich sparen, uns in einen Hinterhalt zu locken.“ **** Sie liefen die Straße zum Dojo hinunter. Dort angekommen liefen sie in das Büro des Ausbilders. Dort stand eine Truhe, die Faith öffnete. Sie nahm einen Ledergurt und, zu Maries Erstaunen, ein echtes Schwert mit einschneidiger Klinge heraus, das in einer Scheide steckte. „Cooles Schwert“, meinte die blonde Vampirin. „Das ist kein Schwert sondern ein Falchion.“, erklärte Faith. Auch Lissa holte eine Waffe heraus. Es war ein Stab aus Metall, der sich ebenfalls in einer Scheide befand und auch an einem Ledergurt hing. „Das ist ein Kampfstab“, erklärte sie Marie. Per Knopfdruck in die Mitte wurde der Starb zu voller Länge ausgefahren. „Wenn es sein muss, kann man den Stab auch trennen.“, erklärte sie Marie. Ein kurze Drehung in der Mitte und aus dem Stab wurden zwei Stöcke. Lissa ließ sie in ihren Händen kreisen, um zu zeigen, dass sie ihre Waffen sehr gut beherrschte. Marie war beeindruckt. „Seid ihr jetzt fertig mit dem Kinderkram?“, knurrte Faith. Sie ging zu Marie und gab ihr das Messer, das sie schon einmal mitgenommen hatte. „Nimm es um dich zu verteidigen, aber wenn wir Glück haben wird es nicht dazu kommen.“ Faith klang alles andere als zuversichtlich, als ob sie damit rechnete, dass es zum Kampf kommen würde. Ein ungutes Gefühl beschlich Marie, als sie schweigend das Dojo verließen. Als sie nach Hause kamen und auf ihre Maschinen stiegen, fragte Marie Lissa flüsternd: „Wird es wirklich zu einem Kampf kommen?“ „Ich weiß es nicht.“, flüsterte Lissa „Aber Victoria ist eine alter und...“ Lissas Blick richtete sich besorgt auf Faith, die ihren Helm aufsetzte „Und sehr nachtragender Vampir. Besonders wenn man ihr was wegnimmt.“ In diesen Moment begriff Marie. Was auch immer zwischen ihren Freundinnen und der mächtigen Meistervampirin vorgefallen war, Faith hatte dabei eine große Rolle gespielt. Kapitel 11: Victoria -------------------- Nach einer kurzen Fahrt gelangten sie zum Prospect Park und hielten mit ihren Maschinen auf einem der Parkplätze. Alle drei stiegen ab und gingen zum großen Eingang des Parks. Faith wandte sich an Lissa. Zärtlich berührte sie die Wange ihrer Liebsten. „Was auch passiert“, flüsterte sie „Vergiss nicht, dass ich dich liebe.“ Sie gab Lissa zärtlich einen Kuss. „Hey, das weiß ich doch.“ sagte diese. Marie beobachtete das ganze aus der Distanz, die Zuneigung und Liebe der zwei Vampirinnen rührte sie. Die drei betraten den Park, Faith ging an der Spitze, Marie in der Mitte und Lissa bildete den Schluss. Sie gingen den öffentlichen Weg entlang, der leichte Geruch von Menschen lag in der Luft. Irgendwann verließen sie den Weg und schlugen sich in die Büsche, es war eine unwegsamer Pfad, den sie gingen. Irgendwann sagte Lissa: „Wenn es zum Kampf kommt, dann bleib in unserer Nähe, sonst können wir dich nicht beschützen.“ Marie nickte automatisch. So besorgt hatte sie ihre Freundin noch nie erlebt. Schließlich traten sie auf eine Lichtung. „Und wir werden Victorias Männer nicht töten, wenn sich vermeiden lasst. Ich will ihr nicht noch mehr Munition gegen uns liefern, indem sie uns vorwerfen kann, wir hätten ihre Männer getötet. Dann könnte sie von ihrem Recht auf Rache Gebrauch machen.“, knurrte Faith. Alle drei sahen sich um. „Wir sind anscheinend die ersten.“, sagte Lissa. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Marie wissen. „Wir warten.“, sagte Faith. „Wieso seid ihr sicher, dass wir uns hier treffen sollten?“, fragte Marie. „Weil sich hier unsere Grenzen treffen und wir hier unentdeckt bleiben werden.“, antwortete Faith. Plötzlich hörte man ein lautes Knacken. Zwischen den Bäumen tauchten mehrere männliche Vampire auf. Es waren insgesamt acht Stück, die, sobald sie aus den Bäumen traten, einen Kreis um sie schlossen. Alle drei Vampirinnen stellten sich Rücken an Rücken, um sich besser verteidigen zu können. Lissa griff bereits nach ihrem Stab, während Marie ihr Messer bereit hielt, dabei merkte sie, wie ihr ganzer Körper vor Anspannung zitterte. „Ruhig bleiben“, brummte Faith „Wir wollen keinen Ärger.“ Dann wandte sich Faith an die männlichen Vampire: „Wow, euch Jungs hätte ich angezogen und ohne die Striptease-Klamotten gar nicht wiedererkannt. Also, wo ist eure Chefin?“ „Die ist hier“, sagte eine weibliche Stimme mit osteuropäischem Akzent. Die zwei Vampire, die sich vor Faith aufgebaut hatten, machten Platz, um eine schöne Vampirin durchzulassen. Bei ihrem Anblick hätte Marie am liebsten losgelacht. Sie sah aus, wie man sich eine Vampirin in den alten Vampirfilmen vorstellte. Sehr schönes Gesicht mit sinnlichen Lippen, lange schwarze Haare, ein langes, schulterfreies schwarzes Kleid mit zwei Schlitzen, welche bis zur Hüfte reichten. „Hallo Faith. Es ist schön, dich wieder zu sehen und...“, sie schaute zu Marie. „Oh, ihr habt ja Familienzuwachs bekommen.“, meinte Victoria belustigt. „Sie geht dich nichts an. Sag, was du zu sagen hast.“, knurrte Faith. „Nun, ihr habt in meinem Gebiet gewildert. Das eine sehr schweres Verbrechen.“, meine Victoria zu Faith „Und du weißt genau, was darauf steht.“ „Wir waren das nicht!“, rief Marie und erntete einen vernichteten Blick von Faith. Diese wandte sich an die Meistervampirin. „In unserem Gebiet gibt es genug Menschen, wir haben es nicht nötig bei dir zu wildern.“, meinte die Schwarzhaarige. „Das mag deine Meinung sein.“, meinte Victoria „Aber du weißt genauso gut wie ich, dass allein der Verdacht ausreicht. Ich würde diese Sache ungern vor den Meister bringen. Immerhin habe ich eine Armee hinter mir und ihr seid nur zu dritt.“ Viktoria machte einen Schritt auf Faith zu, sodass sie sich ganz nahe waren. Zu nahe. „Wag es ja nicht, sie anzurühren.“, zischte Lissa. Victoria lächelte höhnisch. „Ich habe Faith schon berührt, da warst du noch nicht geboren.“ Marie horchte auf... Moment mal. Konnte es... sein, dass Victoria Faiths Meister war? Lissa griff mit zitternden Händen nach ihrem Stab. Doch Victoria beachtete sie nicht länger. „Was willst du?“, knurrte Faith. „Ganz einfach. Du übergibst mir den Teil meines Gebiets, den ich an dich abtreten musste und...“ Victoria begann Faith zu umkreisen, bis sie hinter ihr stand. Und legte ihre Arme um Faiths Hüfte. „Du kommst zu mir zurück. Du warst immer mein Liebling, das weißt du, Süße.“, flüsterte sie in Faiths Ohr. Dabei schob sie ihre Hand in Richtung von Faiths Hose, während sich ihr Mund Faiths Hals näherte. Sie schaute zu Lissa, deren ganzer Körper vor Wut zu beben begann, und lächelte böse. Faith riss sich los und stieß sie von sich. „Fasst mich nicht an! Ich bin nicht mehr dein Spielzeug, das du benutzen kannst, Victoria.“ „Ich glaube du hast vergessen wer hier der Meister ist.“, zischte die Meistervampirin. Sie gab den anderen Vampiren ein Zeichen und diese stürzten sich auf die drei. Marie merkte schnell, dass diese Vampire ein anderes Kaliber waren, als die menschlichen Gegner. Zwar besaßen sie keine große Kampferfahrung, allerdings macht das ihre Anzahl schnell wieder wett. Einer der Vampire umschlang Marie von hinten mit seinen Armen. Ein andere wollte sie von vorn angreifen, doch Marie schlug ihn mit einem kräftigen Tritt zurück. Lissa bewies ihrerseits, dass sie ihren Stab beherrschte. Schnell und geschmeidig steckte sie mehrere Vampire hintereinander nieder. Auch Faith erwies sich als harte Kämpferin und schickte Victorias Handlanger einen nach dem andern zu Boden. Während Marie sie kämpfen sah, kam ihr das Wort Amazone in den Sinn. Als der Letzte von ihnen zu Boden ging, sahen sie alle zu Victoria hinüber. Und Marie erschrak. Victoria stand breitbeinig vor ihnen, ihre Hände waren zu Klauen gekrümmt. Ihre Fangzähne waren zur voller Länge ausgefahren. Das schöne Gesicht war zu einer dämonischen Fratze geworden und sie zitterte am ganzen Körper. Marie nahm eine Spannung in der Luft wahr, wie bei einem Gewitter. Aufgeladen. War das die Macht eines Meistervampirs? Faith trat ihr entgegen, zog ihren Falchon und richtete es auf die wütende Vampirin. „Geh zum Meister, aber merk dir eines! Du kannst mich erpressen oder bedrohen, aber ich werde niemals wieder zu dir zurückkehren!“ Die Hände der wütenden Meistervampirin krümmten sich noch fester, die Spannung wurde noch intensiver. Steine und Äste begannen sich vom Boden in die Luft zu erheben. „Lauft“, sagte Faith „Lauft oder sie wird uns alle in Stücke reißen!“ Dann begannen alle drei Vampirinnen loszurennen. Sie rannten durch das Unterholz, Zweige zerrten an ihren Kleidern. Einmal stolperte Marie über eine Wurzel und wäre gefallen, hätte Lissa sie nicht aufgefangen. Dabei hätte Marie schwören können, Schritte hinter ihnen gehört zu haben. Sie gelangten auf den öffentlichen Weg. Von dort aus rannten die drei Vampirinnen Richtung Ausgang. Dort schwangen sie sich auf ihre Maschinen und fuhren davon. Als Marie, die hinter Lissa auf ihrer Ninja saß, sich nach dem Tor umblickte, glaubte sie eine Gestalt zu erkennen, die ihnen mit zornigen Blicken nachschaute. Kapitel 12: Faiths Geschichte ----------------------------- Die Fahrt verlief schweigend, Marie hing ihren Gedanken nach, während sie hinter Lissa saß. Sie hatte die Macht eines Meistervampirs zu sehen bekommen. Und Marie musste zugeben, dass es ihr Angst machte. Obwohl sie tot war, hätte Marie schwören können, ihr Herz klopfen hören. Als sie endlich zu Hause und endlich in die Garage gefahren waren, beruhigte sich Marie etwas, hier waren sie in Sicherheit. Lissa fuhr ihre Ninja hinein, doch Faith machte keine Anstalten ihnen zu folgen. Sie klappte das Visier ihres Helms hoch. „Wartet hier. Ich bin vor Sonnenaufgang wieder zurück .“ Dann fuhr sie davon. „Was war das denn?“, fragte Marie. Lissa seufzte. „Faith hat manchmal so eine Phase, da muss sie allein sein.“ Sie gingen nach oben und Marie merkte, dass ihr der ganze Körper wehtat. Die zwei Vampirinnen setzten sich an den Tisch, streckten ihre Beine aus und warteten darauf, dass Faith nach Hause kam. Mit der Zeit wurde Marie vor Sorge nervös und begann auf und ab zu gehen. Es war jetzt zwölf Uhr, Mitternacht, und Faith war immer noch nicht zu Hause. Also schnappte sich Marie ihre Jacke ging nach unten. „Wo willst du ihn?“, rief Lissa ihr hinterher. „Ich gehe Faith suchen.“, rief Marie und nahm die Seitentür. Als Marie nach draußen trat überprüfte sie die Luft, nahm den Geruch von Faith auf und folgte ihm. Der Geruch führte Marie an den Rand des Hutson, der ruhig vor ihr lag. Immer noch vom Geruch geleitet fand sie Faiths Harley, die auf einem Parkplatz am Rande des Strands stand. Und Faith fand sie weiter unten am Strand. Etwas unbeholfen schritt Marie die Böschung hinunter, bis sie neben Faith stand. „Was machst du hier?“, knurrte Faith. „I-ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“, sagte Marie. „Wie rührend.“, meinte Faith. Sie schwingen beide für eine Weile und starrten auf den Fluss hinaus. Irgendwann sagte Faith: „Willst du wissen, was zwischen mir und Victoria passiert ist?“ Marie schluckte, nickte aber. Mit Faith jetzt alleine zu sein, war irgendwie unangenehm. Dann begann Faith zu erzählen. „Ich wurde 1930 hier geboren. Ich hatte schon lange erkannt, dass ich anders ticke als andere Mädchen. Dass ich mich mehr zu Frauen hingezogen fühlte als zu Männern.“ Faith ballte ihre Hände zu Fäusten „Meine Eltern waren religiöse Fanatiker und hielten Homosexualität für was Schlechtes. Irgendwann hat mich mein Vater beim Rummachen mit einem Mädchen erwischt. Er hat mich verprügelt, gesagt, ich sei eine Satanstochter und mich dann rausgeworfen. Ich bin dann durch die Gassen von New York geirrt, mittelos, allein, ohne eine Familie. Und da...“ Sie unterbrach sich kurz um sich zu sammeln und sagte dann: „Habe ich Victoria getroffen. Sie war so freundlich, und in meiner Situation war ich für alle Wärme dankbar, die man mir gab. Sie brachte mich zu sich nach Hause und dort machte sie mich zum Vampir.“ „Und was ist dann passiert?“, fragte Marie. „Nun, Victoria erfüllte ihre Pflicht als Meisterin und brachte mir alles bei, was man über das Vampirdasein wissen muss. Ich muss zugeben, dass ich in Versuchung war, zu meinen Eltern zu gehen um ihnen zu zeigen, was für ein Monster ihre Tochter geworden war.“ Faith lachte kalt. „Aber ich habe es nicht getan, weil Victoria mir klar gemacht hat, dass ich mit meiner Vergangenheit abschließen sollte. Die Jahrzehnte vergingen und mit der Zeit wurden wir ein Paar. Ich half Victoria, ihr Geschäft aufzubauen.“ „Und was war das genau?“, fragte Marie nach. „Du hast doch ihre Kerle gesehen. Ihr gehören die meisten Stripclubs ihn Brooklyn. Naja, im Laufe der Zeit fing ich an mich in Victoria zu verlieben, und auch sie schien meine Gefühle für sie zu erwidern. Das ging Jahrzehnte so. Aber irgendwann merkte ich, dass Victoria auch andere Frauen neben mir hatte. Und sie schien meiner überdrüssig zu sein. Aber was sollte ich tun ohne sie? Weggehen? Wohin sollte ich gehen? Ich liebte sie. Ich war nichts ohne sie. Zumindest dachte ich das damals. Also versuchte ich alles, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ich lies mich sogar in ihrem Lieblingsstriplokal einstellen, nur damit ich bei ihr sein konnte. „Was hat sich geändert?“, fragte Marie. „Es traten zwei Männer in mein Leben.“, erklärtet sie. Die Worte verwunderten Marie etwas, weil sie immer der Meinung gewesen war, dass Faith auf Frauen stand. "Eines Tages begegnete mir einen Martial Art Trainer namens Chow. Er begann mich in Martial Arts zu trainieren.“ „Wie kann Kampfsport dabei helfen?“, fragte Marie. „Im Kampfsport geht es nicht darum, Leute zu verprügeln, es geht und Selbstvertrauen. Ich habe gemerkt, dass ich Victoria nicht brauche.“ „Moment mal! Dieser Mann, der von den Gangmitgliedern getötet wurde, das war dein Trainer!“, rief Marie. Faith nickte. „Und dem zweiten Mann habe ich die hier zu verdanken.“ Sie deutete mit ihrem Kopf in Richtung ihrer Harley. „Irgendwann kam ein Mann in den Club, in dem gearbeitet habe. Er war ein Biker und mietete mich. Nachdem ich für ihn getanzt hatte, begangen wir uns zu unterhalten. Er erzählte mir von seinem Leben und vor allem von dem Gefühl, auf so einer Maschine zu sitzen. Ich hörte ihm begeistert zu. Am nächsten Tag kam er wieder, und an den darauf folgenden auch. Irgendwann nahm er mich auf seiner Maschine mit. Das war so aufregend. Schließlich überzeugte ich ihn davon, mir das Fahren beizubringen. Und ich war eine sehr gut Schülerin. Mit der Zeit beherrschte ich seine Maschine so gut wie er. Ich glaube, er war auch ein wenig in mich verliebt.“ Faith seufzte. „Und als ich ihn nicht mehr brauchte, habe ich ihn umgebracht. Marie, ich habe in meinem langen Leben viele Menschen getötet. Dies zu tun fiel mir sehr schwer, weil ich diesen Mann gemocht habe.“ Eine kleine, blutige Träne schwamm in Faiths linkem Auge. Sie wischte sie hastig wieder weg. „Der letzte Schritt, mich von Victoria zu lösen, war Lissa. Ich trieb mich zu dieser Zeit auf Bikertreffen herum und nahm kaum noch meinen Job im Stripclub wahr, nur wenn ich Lust dazu hatte. Auf einem dieser Treffen lernte ich Lissa kennen. Sie war so anders als Victoria, nicht so dominant. Sie war keine Herrscherin, sondern jemand, der Spaß haben wollte. Meine Pläne, mich von ihr zur nähren ließ ich fallen und unterhielt mich die ganze Nacht mit ihr. So erfuhr ich, dass ihre Freundin sie verlassen hatte. Nächtelang trafen wir uns heimlich. Anfangs war es nur Sex, aber dann wurde mehr draus.“ „Wie hast dich jetzt letztlich von Victoria gelöst?“, fragte Marie nach. Faith seufzte. „Irgendwann kamen Lissa und ich an den Punkt, an dem sie zum Vampir gemacht werden wollte.“ „Was war das Problem?“, fragte Marie. „Nun, Victoria war immer noch meine Meisterin und sie würde niemals einen Vampir bei sich aufnehmen, den sie nicht selbst geschaffen hatte. Meine größte Angst war, das Victoria herausbekommen würde, dass ich mit Lissa zusammen war. Lissa war immer noch ein Mensch, Victoria hätte nicht gezögert sie zu töten, nur um mir gegenüber ihre Macht zu demonstrieren. Und einfach so konnte ich Lissa nicht in einen Vampir verwandeln, weil uns ein Gebiet fehlte, in das wir uns zurückziehen konnten. Und andere Vampire hätten uns eher selbst in Stücke gerissen, als uns aufzunehmen.“ „Und was hast du dagegen gemacht?“, wollte Marie wissen. „Ich habe mit jemandem einen Deal abgeschlossen. Er sorgte dafür, dass mir der Meister ein Gebiet in Brooklyn zusprach. Und irgendwann werde ich denn Preis für diesen Deal zahlen müssen.“ Faith zog die Luft ein „Die Morgendämmerung fängt bald an. Lass uns nach Hause gehen.“ Sie stiegen den Hügel zum Strand empor und setzten sich auf Faiths Harley. Marie zögerte noch, sich hinter sie zu setzen. „Marie“, sagte Faith, bevor sie sich den Helm aufsetzte „Wenn du das, was ich jetzt gesagt habe, irgendjemanden verrätst, reiß ich dir persönlich den Kopf ab.“ Marie lächelte. Da war sie wieder, die alte Faith. „Meine Lippen sind versiegelt.“, antwortete sie. „Gut, dass wir das geklärt haben. Und jetzt steig auf, bevor wir zu Asche verbrennen.“, knurrte die schwarzhaarige Vampirin. Marie kam der Aufforderung nach und wollte sich am Heck festhalten, doch Faith griff hinter sich und legte Maries Arme um ihre Hüfte. Und zum ersten Mal seit Marie Faith kennengelernt hatte, glaubte sie, in ihr so etwas wie eine Freundin zu haben. Kapitel 13: Unter dem Chrysler Building --------------------------------------- Als die Sonne untergegangen war erwachte Faith aus ihrem Schlaf, döste allerdings noch ein wenig vor sich hin, als die Lippen von Lissa spürte. Oh, das fühlte sich sehr gut an. Schließlich schlug Faith die Augen auf. „Was soll das denn?“, fragte Faith. „Ich wollte dich wach küssen.“, meinte Lissa. „Ach“ sagte Faith „Ich bin ein Vampir, kein Schneewittchen.“ „Das stimmt, das liegt aber auch daran, dass ich von dir geträumt habe.“, sagte Lissa. „Wir sind tot, Lis, wir träumen nicht mehr, das ist was für die Lebenden.“, kommentierte Faith. „Ja, aber ich kann mir vorstellen, dass ich träume.“, meinte Lissa und gab Faith einen langen Kuss. „Was hast du dir vorgestellt?“, fragte Faith nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. „Nun, wir waren an einen Strand und du hattest nichts an.“ flüstertet die Dunkelblonde verführerisch. „Na so ein Zufall, dass das auch in Wirklichkeit so ist.“, flötetet sie zurück. Sie schob die Decke zur Seite, langsam schob sich Lissa über sie. Faith begann langsam Lissas Körper zu erkunden, während Lissa ihren Hals in Beschlag nahm und leicht hineinbiss. Faith erkundete ihre Arme, ihre Seite und gelangte schließlich zu ihren Brüsten. Faith konnte nicht anders, als dort leichte Kratzspuren zu hinterlassen. Faith hatte sich nicht länger im Griff, Lissa stöhnte, ob jetzt vor Lust oder vor Schmerzen konnte sie nicht sagen. Leise keuchend spreizte Faith ihre Beine, legte ihren Hände auf Lissas Po und drückte ihn fest an sich. Nackte Haut rieb auf Faith Schamlippe, zufrieden schnurrend ließ Faith ihren Kopf in die Kissen sinken und genoss das berauschende Gefühl. Auch wenn meistens sie den Führenden übernahm, bracht Lissa gerade gute Argumente vor sich heute mal fallen zu lassen und zu genießen. Lissa war so heiß, schon glaubte sie unter ihr zu schmelzen. Sie zuckte immer stärker, während ihre Hände Faith Brüste massierten. Lissa musste sich abstützen, um nicht auf sie zu fallen und sah sie mit lustverschleierten Augen an. Dann rutschte sie schließlich nach unten, zarte Lippen fingen ihre harten Nippel ein. Lissa saugte leicht daran, während ihr heiße, raue Zunge damit zu spielen begann. Immer wieder schossen kleine Blitze durch sie hindurch, wie brennend heiße Nadelstiche, die ihre Erregung immer weiter steigerten. Gleichzeitig wanderten ihre Finger über ihren Bauch, streichelten fast schon unmerklich ihren Venushügel entlang. Selbst intensiv zitternd vergrub Faith ihre Hände in Lissas Haar und bog ihren Rücken so weit durch, wie es irgendwie möglich war. Am liebsten würde Faith Lissas Kopf nach unten drücken, um sich endlich zu holen, wonach ihre Perle schrie. Stattdessen schob Faith ein Bein zwischen ihre beiden Hände sanft auf ihren Hintern und rieb sich leise keuchend an Lissas Geschlecht. Laut gegen die ihre Nippel stöhnend zuckte sie zusammen und kratze etwas fester über Faiths Haut. Zuerst hielt sie noch inne, dann spreizte sie bereitwillig die Beine etwas und bewegte ihr Becken feurig mit dem von Faith. Ohne jede Vorwarnung drang sie in Faith ein, so fest, dass ihr für einen Moment wirklich die Luft wegblieb. Faiths ganzer Körper versteifte sich, als noch in ihren Hals biss. Knurrend zog Faith ihre Nägel fest über ihren Rücken. Faith Becken zuckte, mit jedem Stoß drang sie tiefer in Faith. Ihre erregende Stimme tat ihr übriges, die Lust überwältigte sie. „Fester!“, stöhnte Faith laut, Lissa kam der Bitte nach. Faith Haut glühte so sehr, dass sie glaubte, zu vergehen. Sie presste Lissa eng an sich. Dann ließ Faith den Orgasmus über sich zusammenbrechen. Faith gab sich nicht die Mühe leise zu sein und schrie ihre Erregung einfach hinaus, das Gesicht gegen den Hals der Anderen gepresst. Keine Sekunde später kam auch Lissa. Genussvoll blieb Lissa auf ihrer Gefährtin liegen. „Wir müssen uns angewöhnen nicht so laut zu sein, unser Kleine kriegt es sonst mit.“, sagte diese erschöpft. „Es war einfacher, als wir zu zweit waren, das stimmt.“, sagte Faith. Lissa gab ihr einen Kuss auf die Lippen, allerdings war dieser nicht leidenschaftlich und verlangend, sondern sanft und voller Liebe. „Lissa... ich.“, wollte Faith sagen. „Sssch“ flüsterte Lissa „Egal was in den nächsten Tagen passiert, Hauptsache wir sind zusammen.“ **** Faith saß im Schneidersitz auf dem Dach ihres Hauses und versuchte sich zu entspannen, um zu meditieren, etwas, das ihr Meister Chow für sehr wichtig gehalten hatte. Sie versuchte, ihren inneren Mittelpunkt zu finden, um dann auf eine Lösung für ihr großes Problem zu kommen. Faith war sich sicher, das hinter dem Menschendiebstahl ein Rogue steckt. Logisch wäre es, die Kreatur zu finden um ihre Unschuld zu beweisen. Ob Victoria sich davon abhalten ließ, sie dennoch anzugreifen, war eine andere Frage. Aber sie brauchte die Erlaubnis des Meisters, um angreifen zu können. Das Problem war, dass sich Rogue nun mal sich nicht an Reviergrenzen hielten, und der Rogue sich praktisch in ganz New York herumtreiben konnte. Faiths Gedanken wurden durch lautes Flügelschlagen und Gekrächze unterbrochen. Faith öffnete die Augen und sah einen Raben vor sich, der einen Zettel an eines seiner Beine gebunden hatte. **** Marie saß am Küchentisch und blätterte in einem Bikermagazin, das sie sich besorgt hatte. Gerade hatte sie eine Seite aufgeschlagen, auf der eine grüne Kawaski Ninja ZX- 6R zu sehen war. „Nicht schlecht, das Teil.“, bemerkte Lissa, die hinter ihr stand. „ Als ich noch gelebt habe, bin ich bei einem Mädchen, das so eine Maschine hatte, mitgefahren. Gott, hat sich das gut angefühlt, darauf zu sitzen.“ „Reden wir jetzt von dem Motorrad oder von dem Mädchen?“, fragte Marie. „Vielleicht von beidem.“ Lissa grinste vielsagend. Marie blätterte die Seite um, diesmal war eine Honda CBR 600 darauf zu sehen und auf der anderen eine Kawaski Ninja 250R. „Auch nicht schlecht.“, kommentierte Lissa über die Ninja „Gut für Anfänger.“ „Ja, aber es bleibt doch nur ein Wunschtraum. Ich meine, sieh dich um, wir habe nicht gerade Geld im Überfluss.“, meinte Marie. „Ach, das nächst Bikertreffen in New York findet bestimmt statt, da kriegst du bestimmt eine.“, sagte Lissa. „Ich kann doch nicht auf so einem Treffen aufkreuzen, irgendeinen Kerl bezirzen, an einen einsamen Ort fahren und ihn dann aussaugen, nur um an sein Motorrad zu kommen. Ich kann nicht mal fahren.“ Lissa zuckte mit den Schultern: „Wieso nicht, du kannst dich nähren und kriegst das Motorrad, alle sind glücklich. Naja, bin auf den Typen, den du ausgesaugt hast. Das Fahren bringen wir dir bei.“ Marie lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie Lissa so reden hörte. Einfach so einen Menschen umbringen, nur um sich das zu holen was man wollte? Marie hatte schon einmal einen Menschen umgebracht, aber das hatte sie in die Kategorie Unfall eingestuft. Einen eiskalten Mord zu begehen, war da eine ganz andere Sache. Sie wusste nicht, ob sie das konnte. Geschweige denn, ob sie das wollte. Die Dachluke öffnete sich und Faith kam die Leiter heruntergeklettert. Sie war blasser als sonst, irgendetwas war passiert. „Ein Rabe hat mir eine Nachricht geschickt.“, eröffnete sie und legte ein Stück Pergament auf Tisch. Lissa nahm das Papier in die Hand, las es und reichte es Marie weiter. In eine feinen Handschrift stand dort: „Im Namen des Meisters des Staates New York, des Herrschers aller dortige Vampire, werden Sie, Faith, dazu aufgefordert vor den Thron des Meisters zu treten, um sich bezüglich der an Klage wegen Gebietsübertretung und Beutediebstahls zu erklären.“ Darunter war eine krakelige Unterschrift zu sehen. Marie schaute zu ihren beiden Freundinnen auf. „Wir verwenden Raben zum Senden von Nachrichten?“, fragte Marie „Noch nie was von Emails oder Telefonen gehört?“ „Nur wirklich wichtige Nachrichten. Telefone können abgehört und Emails können abgefangen werden. Vergiss nicht, dass wir unsere Existenz geheim halten wollen.“, erklärte Lissa. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Marie. „Wir werden dorthin gehen.“, antwortete Faith. **** Es lag eine gewisse Spannung in der Luft, als die drei Vampirinnen ihr Zuhause verließen und auf dem Highway in Richtung Manhattan fuhren. Zirka um elf Uhr befanden sie sich im Zentrum von Manhattan. Sie stellten ihre Maschinen an einem Straßenrand ab und gingen von da aus zu Fuß weiter. „Wohin gehen wir?“, fragte Marie neugierig. „Dorthin“ Faith deutete mit dem Finger ein Hohes Gebäude. Marie erkannte es sofort. Es war das Chrysler Building. „Der Meister lebt im Chrysler Building?“, fragte Marie „Nein“, erklärte Lissa „Nicht innen. Unter dem Chrysler Building.“ Sie näherten sich der Grand 42nd Street und stiegen die Treppe zur U-Bahn-Station hinunter. Überall in der Station standen New Yorker, die darauf warteten, mit der nächsten U-Bahn nach Hause zu fahren. Für einen Moment dachte Marie, dass auch sie zu diesen Leuten gehört hatte, bevor die ganze Vampirsache angefangen hatte. Langsam gingen sie bis zu den Schienen, dort wo der Tunnel der U-Bahn begann. Sie kletterten auf den schmalen Sims, der sonst von den Wartungstechnikern benutz wurde. Niemand bemerkte sie. „Bleibt zusammen.“, flüsterte Faith, während die drei Vampirinnen durch die Dunkelheit schlichen. Vorsichtig, immer einen Schritt vor dem anderen setzend. Zum Glück konnten sie als Vampir in der Dunkelheit gut sehen. Einmal raste eine U-Bahn an ihnen vorbei und alle drei pressten sich an die Wand, um nicht von dem Fahrtwind erfasst zu werden. Irgendwann bogen sie in einen stillgelegten Tunnel ein, der voller Graffiti war. Faith begann die Ziegelsteine abzuklopfen. „Siehst du die Graffiti an den Wänden?“, flüsterte Lissa. Marie nickte. „Die wurden von Vampiren dahin gesprüht, es sind Markierungen von uns, hier geht es zum Meister.“ Schließlich fand Faith einen bestimmten Ziegel und drückte diesen ein. Unter einem lautem Grollen schoben sich einige Ziegelsteine beiseite und gab einen Eingang frei. Marie zog sich vor Aufregung und auch von Angst der Magen zusammen. Sie standen jetzt sprichwörtlich vor der Höhle des Löwen. „Kommt“, flüsterte Faith und ging als erste hinein. Dann kam Lissa und zum Schluss Marie, sie betraten einen langen, dunklen Gang. Spinnweben hingen an der Decke. Vorsichtige gingen sie den Weg entlang, einen Fuß vor den anderen setzend. Marie fragte sich, wie lange der Gang schon existierte und wann er entstanden war. Das Chrysler Building wurde 1928 begonnen und 1930 fertiggestellt, wenn sie in Geschichte gut aufgepasst hatte. Für einen Vampir genug Zeit, sich einzuquartieren, und besonders für einen Vampir, der angeblich tausend Jahre alt war. Schließlich erreichten sie einen weiteren Gang, der sauber war und keine Anzeichen von Staub oder Spinnweben zeigte. Fackeln hingen an den dunklen Ziegelwänden und an den Seiten standen Wachen, voll gerüstet in Kettenhemd, Brustpanzer und Schwert. Ihre Gesichter waren unter Helmen verborgen. Am Ende des Ganges stand ein großes Eichentor, das mit Bronze beschlagen war. Auch davor standen Wachen. Und noch eine Person stand vor dem Tor: Victoria, begleitet zwei Leibwächtern. Sie drehte sich zu ihnen um und lächelte. „Mein Angebot steht, noch kannst du dich entscheiden, Liebes.“ Faith sah sie eiskalt an „Ließ es mir von den Lippen ab, Vicky. Vergiss es.“ Victoria sah sie wütend an „Wir werden sehen, ob du immer noch so denkst, wenn der Meister mit dir fertig ist.“ Die beiden Wachen, die vor dem Tor standen, regten sich, griffen nach den zwei Torgriffen und begannen das Tor zu öffnen. Kapitel 14: Der Meister von New York ------------------------------------ Ein lautes Knarren ertönte, als die Tore geöffnet wurden, die vier Vampirinnen schritten die zwei kleine Stufen hinunter. Zu Maries Erstaunen befanden sich in einem großen Saal, der von sechs großen Säulen gehalten wurde. Der Saal war höhlenartig und so riesig, dass hundert Menschen darin Platz gehabt hätten. Zwischen den Säulen stehende, große Kohlebecken erhellten den Saal zwar, verliehen ihm aber auch eine düstere Aura. Erbaut war der Saal von Nord nach Süd, vom Tor bis ans andere Ende erstreckte sich ein blutroter Teppich. Und überall standen weitere Wachen. Nur das leise Echo ihrer Schritte begleitete sie, als sie den Saal durchquerten, bis sie vor einem erhörten Platz standen, zu dem hohe, schmale Stufen hinaufführten. Dort stand ein großer, gewaltiger Thron in Blutrotfarbe. Und darauf saß eine Gestalt. Marie hatte schon so viel vom Meister von New York gehört, und ihre Vorstellungen über ihn reichten von einem alten Mann über einen hässlichen Nosferatu-Vampir bis ihn zu einem sexy Typen alá Ian Somerhalder. Sie hätte mit so ziemlich allem gerechnet, nur nicht damit. Auf dem Thron saß ein Mädchen, nicht älter als zwölf oder dreizehn, zumindest ihrem Aussehen nach. Das Mädchen hatte lange, weißblonde Haare, wie sie viele Kinder am Anfang hatten. Ihre Augen hatten eine hellblaue Farbe. Marie, Faith und Lissa hatten schon eine blasse Hautfarbe, aber die Haute des Meisters war kreideweiß. Sie trug ein Kleid. Kleine, nur halb ausgebildete Brüste zeichneten sich dort ab. Ihre Füße erreichten nicht ganz den Boden. Und obwohl sie wie ein Kind aussah, strahlte diese kleine, zerbrechlich wirkende Gestalt die Aura einer Herrscherin aus. Sie hatte etwas Bedrohliches, Einschüchterndes. Neben dem Thron stand ein Mann. Er trug einen schwarzen Anzug, darunter ein rotes Hemd mit gleichfarbiger Krawatte. Die Hände hatte er vor sich gefaltet, sein Gesicht war kühl und nicht einzuschätzen. „Willkommen“, begrüßte der Meister sie alle. Ihre Stimme klang wie ein Lachen, lieblich und harmlos. „Wir sind hier um wegen der Anschuldigung von Wilderei auf dem Gebiet Victorias zu verhandeln.“ „Aber wir waren das nicht.“, rutschte es Marie heraus. Sie erntete einen vernichtenden Blick von Faith. Neugierig blickte der Meister zu der blonden Vampirin herab. „Wie ich sehe, habt ihr eine neue Mitbewohnerin, Faith.“ Sie lachte, ein helles, klangvolles Kinderlachen. „Ja, Meisterin Nerissa, ihr Name ist Marie. Sie ist erst seit einigen Monaten bei uns.“, erklärte Faith mit Unbehagen in der Stimme. „Nun, dann werde ich sie mir ansehen.“, sagte Nerissa, schob sich vom Thron und schritt geschmeidig die Treppe hinunter, das Kleid dabei leicht anhebend. „Meisterin, bitte...“, rief Faith, und es war das erste Mal, dass Marie sie flehen hörte. Doch Nerissa hob nur die Hand und brachte sie damit zum Schweigen. Sie stand nun dicht vor Marie. Sie war sehr klein, sie reichte Marie kaum bis zum Schlüsselbein, trotzdem lief es Marie eiskalt den Rücken hinunter. Sie wagte kaum, sich zu rühren. „Du bist neu. Ich kann noch eine Aura von Leben in dir spüren.“, sagte sie „Wer ist dein Meister?“ Marie war jetzt total unsicher, ob das eine Fangfrage war oder ob die Meisterin jetzt ihren Schöpfer meinte. Marie riet ins Blaue hinein und entschied, dass die Meisterin wohl ihren Schöpfer meinte. „Ich weiß nicht, wer mein Meister ist.“, sagte Marie schüchtern. Der mentale Angriff traf Marie mit einer gewaltigen Wucht, es fühlte sich an, als ob sich tausend kleine Schwerter in ihren Verstand bohrten. Marie brach in die Knie und schrie vor Schmerzen, rappelte sich aber schnell wieder auf. Sie spürte den gewaltigen Willen der Meisterin, der in ihren Verstand drang. Wie er begann, die Wände ihres Geistes einzureißen. „Kämpfe nicht gegen mich an, Mädchen! Du hast keine Chance!“, donnerte die gebieterische Stimme Nerissas. Doch sie kämpfte, sie würde nicht zulassen, dass die Meisterin ihren Verstand zerstörte. „Nein, nein!“, schrie sie und stemmte ihren Verstand gegen den Willen des Meisters. „Raus aus meinem Kopf, du Miststück!“, schrie Marie. Dann zog sich die plötzliche Kraft zurück, die Meisterin war weg, nur Marie blieb allein zurück. Dann war da etwas, plötzlich, als ob man eine Tür aufgestoßen hätte, etwas, das nicht mit der Meisterin und ihrem Angriff zu tun hatte. Langsam sah Marie etwas. Ein Zimmer. Ein Schlafzimmer, über und über mit Blut beschmiert. Vor allem das Bett war geradezu damit getränkt. Zwei tote Körper langen darauf, einer davon sah Marie sehr ähnlich, etwas älter vielleicht. Dann erkannte Marie sie. „Momi“, flüsterte sie. Als Marie wieder zu sich kam, fand sie sich auf dem steinernen Boden von Nerissas Thronsaal wieder. Sie spürte, wie etwas Blut aus ihrer Nase lief. Langsam erhob sie sich, Lissa stützt sie und half ihr auf, „Alles in Ordnung Süße.“, flüsterte Lissa. Marie nickte, doch ihr Blick richtete sie auf Nerissa, die sie angrinste und dabei ihre Fangzähne zeigte. Noch nie, noch nie in ihrem Leben hatte Marie so ein boshaftes Grinsen gesehen, schon gar nicht bei einem Kind. Aber eines hatte sie ihr klar gemacht, sie war die Herrscherin und Marie ihr Untertan. Und wenn sie wollte, konnte sie Marie in den Wahnsinn treiben. „Habe ich dir wehgetan?“, fragte Nerissa scheinheilig. Marie nickte. „Gut. Du besitzt einen starken Willen. Eine richtige Kämpferin.“ Ihre Augen richteten sich auf Faith. „Zuletzt habe ich das bei dir gespürt, Faith, und...“ Dann ging ihr Blick zu Lissa „Bei dir, Lissa.“ Sie beugte vor, bis ihr Gesicht ganz nahe bei Marie war. „Ich denke, jetzt verstehen wir einander, nicht wahr?“ Wieder nickte Marie. „Gut“, sagte Nerissa und lachte wieder ihr liebenswertes Kinderlachen. „Dann fangen wir mit dem an, weswegen wir hier sind.“ Sie wandte sich von Marie und Lissa ab, stieg die Stufe zum Thron herauf und blieb dort stehen. „Und nun zum eigentlichen Grund unserer Zusammenkunft. Victoria, du fängst an.“ Selbstbewusst und mit einem gönnerhaften Lächeln trat Victoria nach vorne und begann: „Ich beschuldige Faith Clark und ihre Mitbewohnerinnen, in meinem Gebiet gewildert zu haben.“ „Eine ersthafte Anschuldigung.“, sagte Nerissa „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Faith?“ „Wir waren es nicht.“, beteuerte Faith, die für die Gruppe sprach „Wir haben ein Rogue-Problem in unserem Gebiet. Er muss die Grenze überschritten und Victorias Menschen angegriffen haben.“ „Nicht schon wieder die Rogue-Ausrede, die scheinen ja in letzter Zeit ständig für irgendetwas verantwortlich gemacht zu werden. Lass dir was Besseres einfallen.“, kommentierte Victoria. „Hast du einen Beweis für deine Behauptung?“, fragte Nerissa. „Marie hat einen auf unserem Gebiet gesehen.“, sagte Faith. „Na, wie praktisch, dass diese sogenannte Zeugin unter einem Dach mit dir wohnt.“, rief Victoria genüsslich „Wenn du eine Lüge aufbauen willst, nimm dir einen Zeugen, der unabhängig ist.“ „Das, was Victoria an Argumenten vorgibt, ist sehr überzeugend.“, sagte Nerissa. „Hast du noch andere Beweise für eure Unschuld?“ Faith senkte den Kopf. Was hätte sagen sie sollen? Sie hatten keine anderen Beweise alles war aussichtslos. Alles, wofür sie so lange gearbeitet hatte, ihre Unabhängigkeit, ihr Leben mit Lissa, alles würde durch ein einziges Wort der Meisterin zerstört werden. Plötzlich durchstach ein lautes Räuspern den Saal. Der Mann, der die ganze Zeit neben dem Thron gestanden hatte, meldete sich. Er schritt ruhig die Treppe hinunter, bis er unterhalb von Nerissa stand. „Haben sie etwas zu sagen Mr. Demon?“, fragte Nerissa. „Verzeiht, Meisterin, aber ich fühle mich verpflichtet, für diese drei jungen Damen Partei zu ergreifen. Nennen Sie es eine Berufskrankheit.“ „Dann seien Sie ganz offen.“, forderte Nerissa ihn auf. „Nun, wir haben nichts weiter als eine Anschuldigung von einer Vampirin. Victoria hat nichts, um ihre Anschuldigungen zu untermauern. Keine Beweise, nicht einmal Indiz, dass diese drei wirklich in ihrem Gebiet gewildert haben. Und laut der letzten Menschenzählung, die wir durchgeführt haben, befinden sich in Miss Clarks Gebiet genug Menschen. Welchen Grund hätten sie, in einem fremden Territorium zu jagen, geschweige denn auf einem Territorium der Meistervampirin, die Miss Clark so abgrundtief hasst.“ Demon hielt eine Rede wie ein Anwalt vor einem Geschworenengericht, was ja auch kein Wunder war, schließlich war das sein Beruf. Faith biss sich auf die Lippen, ihr gefiel das nicht, ganz und gar nicht, dass Mr. Demon sich eingeschaltet hatte. Mr. Demon beendete seine Rede und schaute die Meisterin an. „Was schlagen Sie vor?“, fragte Nerissa. „Gebt den dreien eine Chance, ihre Unschuld zu beweisen. Setzt ihnen eine Frist. In diesem Zeitraum müssen sie es schaffen, einen Beweis zu finden, dass sie unschuldig sind. Was habt Ihr zu verlieren?“, erklärte Mr. Demon. „Wer garantiert mir, dass sie nicht einfach die Flucht ergreifen?“, fragte Nerissa „Euer Arm ist lang, Meisterin. Sie könnten sich am Nordpol verstecken und Ihr würdet sie trotzdem irgendwann finden. Und ich kenne Miss Clark. Sie würde lieber kämpfen, als zu fliehen.“, erklärte Mr. Demon, schaute kurz zu Faith und lächelte sie an. Die Meisterin überlegte kurz. „Einverstanden. Ich werde Ihren Vorschlag annehmen, Mr. Demon.“, sagte sie. „Was?!“, fuhr es aus Victoria heraus. „Mr. Demon hat mir überzeugende Argumente geliefert, das Urteil auszusetzen.“, erklärte die Meisterin. Sie stieg die Treppe nach oben und setze sich auf ihren Thron. „Ich gebe euch drei Monate, nicht mehr, nicht weniger.“, verkündete Nerissa. „Um einen Beweis für eure Unschuld zu finden und ihn mir hier vorzulegen. Gelingt es euch nicht, werde ich Victoria freie Hand lassen.“ „W-was? Aber sie sind schuldig, seht Ihr das nicht?“, kam es von Victoria. „Du stellst doch nicht etwa meine Entscheidungen in Frage, oder Victoria?“, zischte Nerissa. Dabei klang ihre Stimme tiefer und erwachsener „Sonst kann es sein, dass ich wütend werde, und du willst doch nicht, dass ich wütend werde, oder?“ Nerissas kleine Hand krallte sich an der Armlehne ihres Thrones fest und man konnte ein leises Knacken hören. Victorias Gesicht wurde bleich. „N-Nein, niemals, bitte vergebt mir, Meister.“ Die Meisterin lächelte und wandte sich an die anderen drei Vampirinnen. „Während dieser drei Monate werde ich euch dreien Schutz gewähren ihr werdet euch in ganzen Staat New York frei bewegen können unter der Bedingung das ihr nicht dort jagt.“ Nerissa erhob sich vom Thron. „Und nun geht eure Zeit lauft.“ **** „Drei Monate, drei beschissene, lausige Monate!“, rief Lissa auf gebracht, als die drei wieder zu Hause waren. „Wie sollen wir in drei Monaten einen verdammten Rogue finden?“ „Jetzt bleib ganz ruhig, wir haben Zeit. Zwar nicht viel, aber Zeit. Morgen werdet ihr beiden Raven aufsuchen. Sie soll sich in den Polizeicomputer hacken, vielleicht gibt es dort Akten, in denen von irgendwelchen Serienmorden berichtet wird, die vielleicht in Verbindung mit dem Rogue stehen könnten.“ „Du willst die zwei da mit hineinziehen?“, fragte Lissa, die anscheinend nicht so begeistert davon war. „Hey, ich würde es nicht machen, wenn es nicht sein müsste.“, antwortete Faith bestimmend. „Währnd ihr euch darum Kümmert, werde ich Elliot aufsuchen um zu sehen ob er irgend was weis.“ „Aber Elliot lebt in der Bronx.“, sagte Lissa besorgt. „Na und?“ Faith zuckte mit den Schultern „Wir genießen den Schutz des Meisters, schon vergessen?“ **** Marie lag in ihrem Bett und dachte über dieses Bild nach, von diesen zwei toten Körpern. Sie gingen ihr nicht aus dem Kopf. Für einen kurzen Moment hatte sie gewusst, wer diese toten Menschen waren. Aber nun war alles wieder wie weggeblasen. Wer waren diese Menschen gewesen? Warum war sie deswegen so mitgenommen? Und warum sah ihr diese Frau so ähnlich? Kapitel 15: Raven und Emely --------------------------- Als Marie am Abend erwachte, war Faith aufgebrochen, sodass sie und Lissa zu Hause waren. „Komm, wir müssen gehen!“, forderte sie Lissa auf, „Es ist nicht weit.“ Sie verließen ihr Hause und gingen die Straße entlang. „Wohin gehen wir eigentlich genau?“, fragte Marie, nachdem sie einige Blocks hinter sich gebracht hatten. „Zu zwei Freudinnen von Faith und mir.“, deutete Lissa mit dem Finger auf ein Wohnhaus. „Siehst du dieses Gebäude? Das steht unter unseren Schutz.“ „Wir können Gebäude unter unseren Schutz stellen?“, fragte Marie nach. „Nein, aber die Menschen, die darin wohnen.“, erklärte die Blonde „In der Nähe von großen Meistervampiren sind meistens Geschäftsleute oder Menschen aus der Regierung, die uns nützlich sein könnten." Auch Vampire können sich untereinander Schutz gewähren, wenn es sein muss. "Das ist allerdings komplizierter." Dazu musst du wissen, dass Vampire, die einer Blutlinie entstammen, sich spüren können.“ „Das heißt, dass du Faith irgendwie spüren kannst?“, fragte Marie. „Ja, aber nur, wenn sie in Stresssituationen ist, und dann auch nur, wenn ich mich konzentriere.“, erläuterte Lissa. „ Allerdings ist das was Anderes, wenn du ein Meistervampir bist. Als solcher stehst du an der Spitze deiner Blutlinie und kannst alle deine Nachkommen spüren. Das ist auch der Grund, warum der „Hofstaat“ eines Meistervampires nur aus seinen Schöpfungen besteht. So kann er sie spüren und gegebenenfalls verhindern das seine "Staat" gegen ihn wändet.“ Marie dachte darüber nach: Theoretisch könnte sie auch ihren Meister und Schöpfer so aufspüren, wenn den Wunsch dazu gehabt hätte. Lissa erklärte weiter: „Und wenn ein alter, mächtiger Meistervampir, wie Nerissa, dir sein Blut zu trinken gibt, können auch andere Vampire seine Macht in dir fühlen. Das ist so eine Art Visitenkarte." „Er selber kann einen ebenfalls aufspüren, wenn er will, richtig?“, fragte Marie. Lissa nickte. Irgendwie behagte ihr der Gedanke nicht besonders, es hatte etwas von Überwachung. Sie betraten das Haus stiegen und eine Treppe hoch bis die Beiden sich im ersten Stock befanden. Ein Flur, der schon besseres Zeiten gesehen hatte und über all war Schmutz. Der Putz bröckelte von den Wänden herab. Sie gingen bis ans Ende des Flures und standen nun vor einem Apartment an dessen Tür die Nummer Fünfzehn stand. Lissa klopfte an die Tür, diese öffnete sich einen Spalt. Sie war von einer Sperrkette fest gehalten und ein blaues Augenpaar war zusehen. „Wer ist da?“, fragte eine helle Stimme. „Ich bin's. Ist Raven da, Emely?“, fragte Lissa. Es klapperte kurz, dann wurde die Tür ganz geöffnete. Eine bleiche, junge Frau Anfang Zwanzig stand vor ihnen. Allerdings war sie kein Vampir, da Marie ihren Herzschlag hören konnte. Alles an ihr war auffallend schwarz: Von ihren langen Haaren bis hin zu ihren zu ihrer Kleidung. Sogar ihr Mak-Up und der Lidstrich waren ebenfalls schwarz, genau wie ihr Lippenstift. Das einzige Bunte an ihr war der blutrot-karierte Faltenrock. Kurz gesagt: Ein echtes Gothic Girl stand vor ihnen. „Hi“, sagte sie und schaute nach links, dann nach rechts. „Kommt rein.“ "Können wir rein kommen?" fragte Lissa. „Klar doch! Unsere Tür steht euch immer offen. Das wisst ihr doch.“, Erwiderte das Mädchen mit dem Namen Emely. Sie betraten die Wohnung, welche nur aus drei Zimmern bestand. Das Wohnzimmer war wohl das größte Zimmer in der gesamten Wohnung, dazu gab es noch eine kleine Kochecke. „Junge, da haben wir mit unserer Wohnung echt Glück!“, dachte Marie. „Rev!“, rief Emely, „Unsere untoten Freunde sind hier.“ Aus einem Zimmer, was wahrscheinlich das Schlafzimmer war, tauchte ein weiterer Mensch auf. Die junge Frau war ungefähr in Emelys Alter war. Ihre Haare waren braun und kurzgeschnitten. Sie trug eine schwarze Jeans und ebenso schwarzes Shirt. Ihr Gesicht und auch ihr Körperbau hatte was von einem Jungen, als von einem Mädchen. Dazu kam, dass Raven an den Armen tätowiert war. Das meiste davon waren Rabenmotive. „Hi, Lissa.“ sagte sie mit einer, für eine Frau, sehr tiefen Stimme. Dann grinste die Brünette, schlang ihre Arme um die blonde Vampirin und entdeckte Marie. „Wer ist die Kleine?“, fragte Raven. „Raven, das ist Marie. Sie ist bei uns eingezogen. Marie, das ist Raven.“, stellte Lissa die Beiden vor. „Oh, eine neue Vampirin ist in der Gegend! Schön dich kennen zu lernen.“, sagte Raven. Sie nahmen auf einem Sofa Platz, während Raven es sich gegenüber bequem machte und eine Zigarette anzündete. Emely setze sich neben ihre Mitbewohnerin auf die Armlehne. Raven wiederum schlag einen Arm um deren Hüfte. Eine Geste die Marie mehr als eindeutig verstand. „Leider ist das kein Höflichkeitsbesuch.“, eröffnete Lissa das Gespräch. „Wir drei sind in Schwierigkeiten, in großen Schwierigkeiten.“ Raven nahm eine Zug von ihrer Zigarette und blies den Rauch in die Luft. „Wie groß sind die Schwierigkeiten?“, fragte Raven. „Tödlich große“, sagte Marie. Raven nickte: „Wie kann ich helfen?“ Lissa atmete tief durch und erwiderte dann „Du muss dich in die Datenbank des NYPD hacken. Und ein paar Akten auf ein USB-Stick überspielen.“ „Ist das alles.", sagte Raven, „Das mache ich doch mit Links.“ „Mache ich mit Links“, dachte Marie, „Wir reden hier davon elektronisch bei einer der besten Polizei des Landes einzubrechen. Und sie sagte: 'Mache ich doch mit Links.'“ „Gebt mir ein paar Minuten! Ich hole schnell meinen Laptop." drücke ihre Zigarette aus. und wand sich an ihre Mitbewohnerin. "Emely Süße. Macht du mir schnell einen Kaffee?“ „Dein Zaubertrank kommt sofort.“, sagte das Gothic Girl stand auf und ging in die Küche. Während Raven im Schlafzimmer verschwand. Als sie weg war, stellte Marie Lissa die Frage, die ihr auf der Lippe brannte: „Wie haben ihr die Zwei kennen gelernt?“ „Faith und ich hatten sie vor ein paar Typen gerettet, die sie belästigt haben. Seitdem sind wir mit den Beiden befreundet. Wir sind oft zu Viert durch die Gegend gezogen. Man könnte sagen, dass Emely und Raven unsere besten Freunde sind.“ „Und was genau ist Raven beruflich?“, wollte Marie erfahren. „Glaub mir, das willst du nicht wissen.“, sagte Lissa. Einige Minuten später kam Raven zurück mit dem Laptop unterm Arm und setze sich wieder auf ihren Platz. Auch Emely kehrte zurück aus der Küche mit einer großen Tasse frischgebrühten Kaffee in der Hand und gab sie ihrer Mitbewohnerin. „Danke Süße“, sagte diese und küsste sie auf den Mund. Der Duft des frischen Kaffees bewirkte in Marie eine gewisse Sehnsucht nach diesem Getränk. Sie hatte so lange selber keinen mehr getrunken, und hatte ganz vergessen wie er schmeckte. Aber da dies als Vampirin jetzt nicht mehr in Frage kam, musste sie sich damit wohl abfinden. Raven öffnete den Laptop und machte sich an die Arbeit. Minuten lang war nur das laute Geklapper von Ravens Fingern auf der Tastatur zu hören. Ab und zu machte sie eine Pause, um am Kaffee zu nippen. „Okay, ich bin drin.“, sagte Raven, „Nach was soll ich suchen?“ Lissa stand auf ging um den Tisch herum und beugte sich über Ravens Schulter. „Such nach Serienmorden in dieser Gegend.“, erklärte diese. Ravens Finger flogen über die Tastatur. „Hmm“, sagte Raven, „Da gibt es eine Sache, aber die wurde als geheim eingestuft und ist deswegen verschlüsselt. Da muss ich mehr aus meinem Ärmel ziehen, um daran zu kommen.“ „Kommst du an die Akten trotzdem ran?“, fragte Lisssa. „Klar doch“, Raven lies ihre Fingerknöchel knacken, „Gib mir ein paar Minuten.“ Die Tastatur klapperte erneut, allerdings dauerte es etwas länger. Ungefähr nach einer halben Stunde rief sie: „Gut ich bin drin, also was haben wir da.“ Raven schaute auf dem Bildschirm und stieß ein Pfeifen aus: „Das sind eine Mange Akten. Uhh und was da drin steht... echt ekelhaft. Da ist von Opfern die Rede, die man in einer Gasse in der Lexington Avenue gefunden hat. Da heißt es, dass das Opfer keinen Tropfen Blut mehr im Körper hatte, allerdings hatte der oder die Täter(in) seine Beute gerade zu in Stücke gerissen, um an das Blut heran zu kommen. Sie halten das Ganze aber noch geheim, weil man keine staatliche Behörde hinzu ziehen will.“ Lissa hob eine Braue: „Lexington nicht Brooklyn?“, fragte sie nach. „Nein, hier steht eindeutig Lexington.“, erklärte Raven. Lissa warf Marie einen Blick zu. Die Sache stank deutlich. Die blonde Vampirin zog aus ihrer Jackentasche einen USB- Stick hervor: „Kannst du uns die Sachen darauf kopieren?“ „Klar“, sagte Raven. Nach ein paar Minuten hatte Raven die Daten auf den Stick kopiert. Dann wand sich die Hackerin an Emely: „Holst du meine Killer-CD aus dem Zimmer, Schatz?“ Emely nickte, ging in das Schlafzimmer, und brachte eine CD und gab sie ihrer Süßen. Diese gab ihr als Dankeschön einen Kuss. „Das ist ein von mir geschriebenes Programm, das alle Spuren, die ich in der Datenbank des NYPD hinterlassen habe, beseitigen soll.“, erklärte Raven, als sie die CD in das Laufwerk des Laptops einlegte. Als Lissa und Marie das Wohnhaus verließen, war den Beiden bewusst geworden das Rogues Problem vielleicht größer war, als sie dachten. Doch die Zeit lief ihnen davon. Kapitel 16: Elliot ------------------ Die Nachtluft umspielte Faith, als sie mit ihrer Harley durch die Bronx fuhr. Etwas, das Victoria gesagt hatte, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Und dass die Rogues in letzter Zeit immer wieder als Ausrede benutzt wurde. Das war einer der Gründe, warum sie in die Bronx gefahren war. Hier arbeitete der Mann, der mehr über die Vampir-Stadt Bescheid wusste, als jeder andere und zu Ihm war Faith unterwegs. Es gab Menschen, die von Vampiren wussten und die tatsächlich aus den Blutsauger Kapital schlugen, indem sie Informationen über einen jeweiligen Vampir an Anderem verkauften und umgekehrt. Einer von ihnen war ein gewisser Elliot Nalson. Faith fuhr durch einen Hinterhof einer heruntergekommenen Wohnanlage. Dort in einem Geschäft, in dem sich irgendeine Wäscherei befand. Allerdings stand an der Eingangstür zu dem Geschäft in großen Buchstaben Reinigung "Nalson und Detektei". Normaler Weise rief man Nalson an, verabredete sich auf neutralem Boden oder auf dem Gebiet des Vampires und er kam dorthin. Aber da Faith nun unter dem Schutz des Meisters stand, konnte sie sich über all im Staate New York frei bewegen. Faith durchquerte den großen Raum mit den Waschmaschinen, von denen drei in Betrieb waren und öffnete eine kleine Holztür, die in einen Flur führte. Dort ging sie entlang, bis die Dunkelhaarige vor einer Tür stand, an dessen Glasfenster "Büro" stand. Sie klopfe, dann öffnete Faith die Tür. Hinter einem Schreibtisch saß Elliot Nalson, ein dünner Schwarzer Anfang fünfzig, sein weißes Hemd war an den Ärmeln hoch gekrempelt und führte ein Telefonat. Vor sich hatte er einen Pappteller, Pommes mit dicker Majonäse drauf, die er mit den Fingern aß, während er telefonierte. „...also dann ist sie in das Motel gekommen und hat sich dort ein Zimmer genommen. Ungefähr eine halbe Minute später tauchte eine weitere Frau auf. Etwa zwei Jahre jünger, als sie. Die ist dann im besagten Zimmer verschwunden. Dort blieben sie zwei Stunden lang, bis die Beiden sich wieder trennten. Also ja, ihre Frau betrügt Sie, aber nicht mit einem Mann sondern mit einer Frau. Faith setze sich auf einem Stuhl gegen über des Schreibtisches und legte ihre Stiefel auf den Tischrand. Erst jetzt bemerkte er die Dunkelhaarige. „Ich ruf' später zurück.“ „Sie sollten nicht hierein donnern mit ihrer Maschine. Das vertreibt die Kundschaft.“, sagte Nalson. „Oder eher die nette Umgebung.“, meinte Faith schlagfertig. „Sie haben ein loses Mundwerk.“, knurrte Nalson. „Und das hat Zähne, vergesst dies nicht.“, sie grinste ihn an und zeigte dabei ihre Fangzähne. „Ich stehe unter dem Schutz des Meisters.“, sagte Nalson, der nicht einordnen konnte, ob das, was Faith gesagt hatte, eine Drohung oder ein Witz war. „Na, so ein Zufall, ich auch.“, sagte die Schwarzhaarige. Sie beugte sich herausfordernd vor. Und sah wie er zusammen zuckte. „Ich brauche ein paar Infos über die Meistervampire, was bei denen so los ist.“, erklärte sie. „Erst das Geld, dann die Infos. Sie kennen die Regeln.“, sagte Nalson. Faith griff in ihre Jackentasche und zog ein Bündel Dollarnoten heraus, diese warf sie auf den Schreibtisch. Das Geld hatte Faith aus ihrer Zeit als Stripperin zusammengespart und an einem geheimen Ort für Notfälle aufbewahrte. Nalson griff danach, zählte sie durch und fragte dann Nalson: „Was wollen Sie genau wissen?“ „Einfach alles, was es Neues gibt.“, sagte Faith „Wo soll ich anfangen? Also, Stannis und Constantin stehen kurz davor sich gegenseitig an Kehle zu gehen.“, erklärte er. „Was ist der Grund?“, fragte Faith. „Brauchen die Beiden überhaupt einen Grund?“, erwiderte Nalson. Stannis war die Meistervampirin von Queens und Constantin war Meister der Bronx. Die Fehde zwischen den Beiden dauerte schon solange an, dass man inzwischen vergessen hatte, um was es genau ging. Lediglich die Angst vor dem Meister hielt sie zurück auf einander los zu gehen, doch wenn die Beiden einen Grund fanden, würde in den Straßen Blut fliesen. „Aber wenn man den Gerüchte Glauben schenkte darf, beschuldigen sie sich gegenseitig in ihrem Gebiet zu wildern.“, sagte Nalson. Faith hob überrascht die Braue. Zuerst Victoria jetzt Stannis und Constantin. „Und Melissa? Wurde dort auch gewildert?“, fragte Faith. „Das habe ich nicht gehört. Hält sich aus dem Ganzen raus, wie immer.“, sagte Nalson. Faith erhob sich und machte sich auf dem Weg zur Tür. Hielt allerdings kurz inne, da kam ihr ein Gedanke: „Sagen Sie, haben Sie noch Kontakt zu diesem Händler, der Antike Waffen verkauft, der von dem ich mein Falchion bekommen habe?“ „Ja, sicher.“, sagte Nalson, „Warum? Um was geht es?“ Dann erklärte sie ihm, welche Waffe ihr vorschwebte. Auf der Rückfahrt dachte Faith über das, was sie gehört hatte nach. An dieser Sache war mehr dran, als Victoria, die meinte, dass in ihrem Gebiet gewildert zu haben. Nerissa und Mr. Demon benutzen sie als Schachfiguren. Die Frage war, ob man sich auch wie die Bauern opfern würde. Sie hatte kaum die Haustür hinter sich geschlossen, als Nalson nach dem Hörer seines Telefon wählte eine Nummer. „Ja, Mr. Nalson?“, fragte ein Stimme. „Nun, Sir. Ich wollte Sie darüber informieren, dass Faith gerade bei mir war.“, antwortete Nalson. „Haben sie ihr die Informationen gegeben, wie ich gesagt haben?“, fragte die Stimme weiter. „Ja, ich habe ihr zumindest Grund zum Nachdenken gegeben. Den Rest überlasse ich ihr.“, erklärte Nalson. „Sehr gut“, meinte die Stimme, „Ich muss sie doch nicht daran erinnern, das Ganze vertraulich zu behandeln, oder?“ „N-natürlich nicht, Sir.“, sagte Nalson, der den drohenden Unterton in der Stimme bemerkte. „Schön, dass wir uns verstehen. Es wäre sonst bedauerlich, einen so wertvollen Mitarbeiter zu verlieren.“, dann legte die Stimme auf. Kapitel 17: Die Hexen ---------------------  Sie saßen am Küchentisch, über einen Stadtplan von New York City gebeugt und markierten anhand von Stiften die Orte, an denen laut Polizeibericht Opfer der Rogues gefunden wurden. Gelbmarkierten die Neusten, orangene älteren. „Fehlt euch was auf?“, fragte Lissa und deutete auf einen der gelben Punkte. „Hier wurden zwei Rogue Opfer gefunden und zwar in Queens. Laut Datum in der selben Nacht, als du deine Begegnung mit dem Rogue hattest, Marie.“ Alle hoben gleichzeitig eine Braue hoch. „Und das heißt?“, fragte Marie „Nun das heißt, dass wir es nicht nur mit einem Rogue zu tun haben, sondern vielleicht einer ganzen Plage.“, beantwortete Faith ihre Frage. „Geht das denn?“, fragte Marie erneut, „Ich dachte, Rogues währen nicht so gesellig.“ „Sowas ist selten, aber es kann vorkommen. Manche fühlen sich zu einander hingezogen. Das kann passieren, wenn sie aus der gleichen Blutlinie stammen.“, erklärte Faith. „Wir müssen ihr Nest finden.“ „Das hier ist New York. Da können wir doch gleich die Nadel im Heuhaufen suchen!“, kommentierte Lissa. „Wir könnten sie um Hilfe bitten.“, sagte Faith. Marie schaute sie verdutzt an. Wer war sie? „Sie wird sich nicht darauf einlassen. Du weißt, wie sie ist.“, meinte Lissa. „Wenn meinte ihr denn?“, wollte Marie wissen. „Eine Hexe.“, sagte Lissa, „Sie wohnt außerhalb von New York.“ „Es gibt Hexen?“, fragte Marie. „Ja.“, sagte Faith knapp, „Wir haben keine Wahl uns läuft die Zeit davon und abgesehen davon wollten wir doch schon lange einen Ausflug ins Grüne machen.“ Als Faith am nächsten Abend aufwachte, ging sie in die Küche. Sie fand Lissa vor, die zu ihrer Freude heute ihre schwarz-weise Leder-Biker-Hose und dazu die passenden Jacke und Stiefel trug. „Wow! das habe ich lange nicht das habe ich lange nicht an dir gesehen.“ „Nun, ich dachte mir, da wir eine länger Reise machen werden, dachte ich mir, dass etwas Schutz angemessen wäre.“, erklärte sie „Ist das der einzige Grund?“, meinte Faith mit einem verführerischen Grinsen, sie trat näher an Lissa heran, „Oder liegt es vielleicht daran, dass ich dich darin besonders scharf finde.“ Sie trat noch näher an Lissa heran und gab ihr einen langen Kuss, den die Dunkelblonde erwiderte. Langsam drängte sie Lissa zum Küchentisch, auf dem sie sich zur Hälfte niederlies. Während Faith ihr Beine zwischen die ihren schob und an ihrer Mitte zu reiben begann, was Lissa ein leichte Seufzer entlockte. Ihr leidenschaftlichen Küsse wurden durch ein Räuspern unterbrochen. Marie stand im Türrahmen von ihrem von ihrem Zimmer. „Wenn ihr damit fertig seid, mit einander rum zu machen... Wie wäre es, wenn wir uns darauf konzentrieren würden, unsere untoten Ärsche retten?“ Faith rollte mit ihren Augen. „Es war einfacher ohne sie.“, knurrte die dunkelhaarige Vampirin. „Ja, sie ist dir aber auch ans Herz gewachsen.“, Lissa schob sich nach vorne, strich ihr eine Haarsträhne zur Seite und flüsterte leise, „Wir holen das später nach.“ Dann lösten sich die Beiden, von einander und die Drei gingen die Wendeltreppe hinunter. „Wie lang werden wir bis zu der Hexe brauchen?“, wollte Marie wissen. „Allyson.“, sagte Faith, „Ihr Name ist Allyson und was deine Frage betrifft: Ein oder zwei Nächte wird es schon dauern. Aber ich rechne damit, dass wir mindestens einen Tag lang in der Erde schlafen werden.“ Marie schluckte, so was hatte die Blondine noch nie gemacht. Lissa sah dies und legte auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, das kriegst du hin.“ Sie schwangen sich auf ihre Maschinen und Marie setzte sich hinter Lissa. Selbst um diese Tageszeit war New York überfühlt, aber die Drei machten sich der Wenigkeit ihrer Motorräder zu Nutze, um sich zwischen den Autos hindurch zu schlängeln. Sie fuhren über die Brooklyn Bridge nach Manhattan und von dort aus wurde, der Verkehr dichter. Immer wieder schaute Marie zwischendurch auf ihre Uhr, um zu sehen wie spät es war. Sie fürchtete sich davor, dass der Tag anbrechen könnte, bevor sie aus der Stadt raus waren, doch noch waren sie gut in der Zeit. Bevor auf den Highway abbogen, fuhren sie durch den Hollandtunnel. Solange war Marie noch nie mit den Beiden Motorrad gefahren und sie genoss es in vollen Zügen. Die Landschaft um sie herum begann sich zu ändern. Bäume wuchsen am Straßenrand. Es wurde ländlicher und grüner; so etwas hätte man an einem Ort wie New York nicht erwartet. Kaum zu glauben, dass es ausgerechnet im Umkreis von dieser Metropole so viele Wälder gab. Irgendwann hielten sie an einer Tankstellen, die auch nachts geöffnet war. „Wir hätten auftanken sollen, bevor wir los gefahren sind.“, knurrte Lissa. „Jetzt ist es nicht mehr zu ändern.“, sagte Faith. Der Kerl, dem die Tankstelle gehörte, schaute sie durch eine große Fensterscheibe an. „Wer über nimmt den Typen?“, fragte Faith, als sie ihn entdeckte. „Ihr wollt ihn doch nicht etwa umbringen?!“, rief Marie leicht entsetz. „Nein, nur sein Gedächtnis löschen, dass wir hier waren.“, erklärte Lissa. „Dann mach ich das.“, meldete sich Marie freiwillig. Faith hob überrascht die Augenbraue. „Hey, ich kann das inzwischen sehr gut!“, sagte etwas schnippisch. Marie betrat lächelnd die Tankstelle, ging auf die Verkaufsteke zu und beugte sich nach vorne. „Hi.“, sagte sie. Der Tankwart schien sie nicht zu bemerken, da er durch die Motorrad fahrenden Girls, welche an seinen Zapfsäulen standen, abgelenkt wurde und schien erst jetzt zu registrieren, dass er angesprochen wurde. „Hi.“, sagte Marie. „Äh... Hi!“, meinte der Tankwart, „Wollen sie Zahlen?“ Marie konzentrierte sich, fixierte ihn mit ihren Augen, welche von Blau ins Türkise wechselten und sagte dann: 'Wir brauchen nicht zu bezahlen. Geh auf die Toilette und komm erst wieder raus, wenn wir weg sind. Und du wirst vergessen haben, dass wir hier waren.' Der Tankwart tat wie Marie ihm befohlen hatte und ging in Richtung der Toiletten. Zufrieden kehrte sie zu ihren Freundin zurück und schwang sich hinter Lissa auf ihre Maschine. „Hat alles geklappt?“, fragte Faith. Marie nickte. Dann starten sie ihre Motoren erneut. Sie fuhren noch ein paar Stunden. Irgendwann spürte Marie eine leichte Müdigkeit. Die Sonne würde bald aufgehen. Sie öffnete das Visier ihres Helmes und beugte sich über Lissas Schulter. „Wie müssen uns was für den Tag suchen!“, rief die Blondine über den lauten Motor hinweg. Sie fuhren an den Straßenrand, legten ihre Helme auf die Sitze und stiegen eine Böschung hoch. „Hoffentlich klaut uns keiner die Maschinen.“, dachte Marie. Ihr Weg führt sie in eine kleines Waldstück. Alle Drei gingen in die Knie und begann zu graben. Der Boden schien zu zerfließen und wegzuschmelzen, die drei Vampirinnen fielen in die dunkeln Löcher, die sie gegraben hatten. Die kalte Erde umschloss sie, wie ein Kokon. Kühle, wundervolle Dunkelheit umhüllte sie, dann glitten sie in die Bewusstlosigkeit. **** Die Sonne ging unter. Marie erwachte und kämpfte sie aus dem Dreck. Sie bemerkte auch, wie Faith und Lissa zu sich kamen. Nachdem die Drei den Dreck aus den Haaren und von der Kleindung geklopft hatten, gingen sie wieder zu den Motorrädern, die zum Glück noch da waren. „Ich hasse es, in der Erde zu schlafen.“ beschwerte sich Lissa. „Besser das, als in der Sonne verbrannt zu werden.“, kommentierte Faith. Dann bemerkte sie, dass sich Marie hinter sie geschwungen hatte. Lissa hob fragend die Braue. „Sei nicht sauer, Lissa, aber ich wollte jetzt auch mal mit Faith fahren.“, erklärte die Blondine. Außerdem war sie der Meinung Faith sowas wie einen Vertrauensbeweis geben. Die Dunkelhaarige zeigte dies nie offen ihr gegenüber, weswegen Marie der Meinung war, dass sie Faith das irgendwie zeigen müsste. Was auch immer Faith davon hielt, sie sagte nichts davon außer: „Es ist nicht weit bis nach Rosewood.“ Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten sie eine Anhöhe, von der man über einen Vorort blicken konnten: Rosewood. „Da sind wir also.“, sagte Faith „Ist lange her, seitdem wir hier waren.“, gab Lissa zurück. „Was machen wir jetzt?“, fragte Marie. „Wir verstecken unsere Bikes und schauen ob Ally allein ist, wenn nicht, warten wir bis das passiert.“ Dann starteten sie ihre Maschinen und fuhren hinunter nach Rosewood. Sie hielten ihre Maschinen im Geschäftsteil von Rosewood an und gingen ab da zu Fuß weiter. „Wieso fahren wir nicht bis zum Haus der Hexe?“, fragte Marie. „Weil Ally nicht alleine lebt. Ihre Mutter ist noch da und das hier ist nicht New York. Hier kennt jeder jeden. Wenn wir also mit unseren Maschinen am Haus eines Stadtradmitglieds vorfahren, wird bis zum nächsten Morgen die ganze Stadt davon Bescheid wissen und wir wollen Ally nicht in Schwierigkeiten bringen.“ „Äh, haben Vampire was gegen Hexen? “, fragte Marie. „Im Allgemeinen nicht. Die Hexen bleiben halt gerne unter sich, wegen dem ganzen magischen Kram. Wir Vampire kümmern uns um unsere eigenen Angelegenheiten, sie sich um ihre. Aber hin und wieder nehmen einige Vampire Hexen in ihre Dienste.“, erklärte Lissa. Sie gingen, bis zu einem schönen Wohnviertel mit Familien-Häusern, weiter. In Marie löste der Anblick dieser Häuser einen leichten Stich im Herzen aus. Am Ende der Straße stand eine große, eindrucksvolle und victorianische Villa auf einem Hügel, auf welche sie nun zu gingen. Die Vampirinnen versteckten sich in der Nähe und beobachteten das Haus. „Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Momi nicht zu Hause ist.“, flüsterte Faith. In diesen Moment verlies eine gut gekleidete Frau von 53 Jahren das Haus und ging die steile Treppe hinunter. Sie stieg in einen Van und fuhr damit los. „Okay.“, sagte Faith, „Momi ist nicht da, also lasst uns hoffen, dass Allyson uns helfen wird.“ „Können wir sie nicht irgendwie manipulieren?“, fragte Marie. „Hexen sind leider gegen Gedankenmanipulation immun.“, erklärte Lissa. Sie gingen die Treppe hoch und klingelten. Die schöne Holztür, welche mit Bunt-Glas verziert war, wurde geöffnet. Eine junge Frau stand vor ihnen. Sie war ungefähr in Maries Alter und hatte lange schwarze Haare; die Haut der Frau war von der Sonne braun gebrannt. Sie trug Jeans und eine weise Bluse. „Mom, hast du was vergessen...?“, sagte sie, stockte allerdings, als sie die drei Vampirinnen sah. „Hi, Ally.“, sagte Lissa fröhlich. „Dürfen wir reinkommen?“, fragte Faith. Ihre Gesichtsausdruck sagte eindeutig, dass es ihr nicht passte, dass die Vampirinnen hier waren. Allerdings trat seufzend zu Seite, um die Drei rein zu lassen. Von der Tür aus gingen sie in ein großes Wohnzimmer mit Kamin. Alles war in einem warmen Gelb gehalten. Eine kunstvolle Holztreppe führte nach oben in den ersten Stock des Hauses. Allyson ging an ihnen vorbei und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr habt Glück, dass meine Mutter gerade weg ist. Was wollt ihr?“, fragte Ally. „Wie wäre es mit einem netten Hallo?“, fragte Lissa. Allyson schaute Faith und Lissa an und entdeckte Marie. „Ihr habt jemanden neues“, sagte sie kühl, dann wand sich die Brünette an die Beiden anderen Vampirinnen zu. „Also schön was wollt ihr?“, fragte sie. Kapitel 18: Das Ritual ---------------------- Man hatte Ally alles erzählt, was passiert war. „Wir brauchen einen Suchzauber, der uns hilft, die Rogues auf zu spüren.“, erklärte Faith. „Wir würden dich nicht mit reinziehen, wenn es nicht wichtig wäre.“, fügte Lissa hinzu. Ally atmete tief durch. „Gut, ich mache es.“, sagte sie, „Aber zuerst brauche ich einige Zutaten. Euer Nesthäkchen kann mir beim Tragen helfen.“ Etwas unsicher begleitete Marie Ally in die Küche des Hauses, in der sie die Kellertür öffnete und nach unten ging. Dort nahm die Hexe den großen Schlüssel vom Hacken und schloss damit eine alte Holztür auf, welche knarrend aufging. Marie staunte nicht schlecht, als sie den großen Raum sah. Es gab jede Menge Regale, in denen Einmachgläser mit in Spiritus eingelegten Blumen, Beeren, Kräutern und Wurzeln standen. Etwas weiter gab es weitere Fächer voller alter Bücher. „Wow, was ist das denn?“, fragte Marie. „Alles, was man als Hexe so braucht.“, erklärte Ally. „Es ist seit vierhundert Jahren in Familienbesitz. Zuletzt hat es meiner Großmutter gehört und jetzt gehört es mir. Allerdings hat meine Mom hat ein Problem mit dem Hexen und überhaupt mit übernatürlichen Dingen.“, erklärte Ally. „Ist sie denn keine Hexe?“, fragte Marie neugierig. „Nein, sie ein ist normaler Mensch. Mein Vater ist derjenige, der mit den magischen Kräften in der Familie geboren wurde. Meine Großmutter hatte mir das Meiste beigebracht, aber leider ist sie verstorben, bevor ich alles erlernen konnte. “ Sie ging zu einem Tisch auf dem ein besonders dickes Buch lag. Allyson nahm einen Schlüssel, den sie an einer Kette um den Hals trug und öffnete damit das Schloss, welches sich an einem in Leder gebunden Buch befand. Knarrend schlug sie das Buch auf und begann darin zu blättern. Marie hatte dabei den Eindruck, dass die Seiten nicht aus normalen Papier bestanden, sondern aus Pergament. Die Worte waren in einer anderen Sprache geschrieben. Allyson blätterte weiter, bis sie die entsprechende Seite gefunden hatte. „Hinter was seit ihr eigentlich her?“, fragte die Hexe. „Hinter Rogues“, antwortete Marie. „Habt ihr einen Gegenstand, der einem Rogue gehört?“, fragte die Hexe weiter. Marie schüttelte den Kopf. Allyson machte ein langes „Hmm“ und blätterte einige Seiten weiter. „Aber ich habe einen von ihnen gesehen.“, sagte die Vampirin zögerlich. Ally nickte und blätterte wieder eine Seite weiter. Dann schien sie das gefunden zu haben, was sie suchte und las es sich das Geschriebene nochmals durch. „Das könnte klappen.“, sagte die junge Hexe und markierte sich die Seite. Sie ging zum Regal und nahm dort einen Dolch heraus. „Nimm das Buch mit!“, sagte Allyson zu Marie. Sie gingen die Treppe hinauf und kehrten zu den Anderen zurück. „Ich habe etwas gefunden, das euch helfen könnte. Wir müssen dafür zum Ritualplatz.“, erklärte sie. „Gut.“, sagte Faith, „Dann lassen uns gehen.“ Sie gingen auf die Terrasse des Hauses und auf den Wald dahinter steuerte Ally zu. Es war ein mühseliger Weg, den sie durch das Unterholtz nahmen. „Wieso gehen wir in den Wald?“, wollte Marie wissen. „So weit ich weiß, können Hexen ihre Magie nur nachts und in der freien Natur ausüben.“, erklärte Lissa. „Frag mich nicht warum!“ „Wie habt ihr euch kennengelernt, ihr und Ally?“, fragte Marie die Blondhaarige. „Als ich ein frischgebackener Vampir war, haben Faith und ich einen Ausflug durch die Gegend hier gemacht. Und so sind wir hier in Rosewood gelandet. Unglücklicher Weise wurden hier junge Frauen entführt und Tage später tot aufgefunden. Da wir die einzigen Fremden in der Gegend waren, kamen sie sofort auf uns zurück. Es war eine richtige Hexenjagd, aber Ally hatte uns bei sich versteckt. Als dann eine Freundin von ihr entführt wurde, haben wir Ally geholfen, sie zu finden. Und den Entführer haben wir auch gestellt, dann hat Faith die Sache in die Hand genommen.“ „Sie hat ihn umgebracht.“, folgerte Marie. „Tja, du kennst sie doch. Faith hat nun mal ihre ganz eigene Vorstellung von Gerechtigkeit.“, meinte Lissa. Sie kamen auf einer Lichtung an. Darauf war ein großes Pentagramm in den Boden gebrannt worden. Ally ging in die Mitte und kniete sich dort ins Gras. Das Buch und den Dolch legte sie vor sich. „Marie, kommst du?“, fragte die Hexe. Zögerlich betrat Marie das Pentagramm und kniete sich Ally gegenüber. Die Hexe zog den Dolch aus der Scheide und schnitt sich damit in die Handfläche. Sie ballte die Hand zu einer Faust und lies ihr Blut auf das Gras tropfen. Beim Anblick des Blutes konnte Marie spüren, wie sich der Hunger in ihr leicht regte. Ally schloss die Augen und rief: „Göttin der Magie und der Nacht, ich opfere dir mein Blut, auf dass die Magie wirken möge.“ Ein Moment lang war es ruhig auf der Lichtung, doch dann kam der Wind auf. Marie hatte das Gefühl eine flüsternde Frauenstimme darin zu hören. „Gib mir deine Hand.“, sagte Allyson zu ihr. Marie tat was man ihr sagte, die Hexe senkte den Kopf und begann in einer alten Sprache aus dem Buch vorzulesen. Die Vampirin hatte den Eindruck, als sei es eine Mischung aus Altgriechisch und Latein. Plötzlich fing Ally an zu glühen, und ihre Wörter wurden lauter. Dann wurde der Blonden schwarz vor Augen. Als sie wieder erwachte, fühlte Marie sich merkwürdig. Ihr Körper kam der Vampirin anders vor. Sie konnte fühlen, wie das Blut ihres letzten Opfers, die Kehle hinunter rann. Was hielt sie da in den Händen? War das ein abgerissener Arm? Auch ihre Augen, ihre Sicht, war ganz anders. Jetzt konnte die Vampirin es spüren, sie war nicht allein in der Gasse. Marie drehte sich um. Eine weiblicher Mensch stand in der Gasse. Das Mädchen hatte blonde Haare und hielt eine Messer in der Hand, sie trat näher. Etwas stimmte nicht mit dem Menschen. Er war kalt wie der Tod. Nein, sie war tot, eine andere Art von Untoter, ein Vampir. Sie bleckte die Zähne, die Vampirin war keine Beute. Marie knurrte. Diese knurrte zurück, dann zog sich Marie langsam Richtung Mauer zurück und klettere sie hinüber. Der Rogue hatte seinen Durst gestillt und wollte zurück zu seinen Brüdern und Schwestern. Leise schlich Marie durch die Schatten der Straßen. Niemand sah sie, hörte sie. Der Rogue kam zu der großen Brücke, welche zu der Insel führte, die Maries Zuhause war. Wie eine Spinne kletterte der Rogue den Pfeiler hinauf und lief auf der Unterseite der entlang. Als sie die andere Seite der Brücke erreicht hatte, stieg Marie wieder hinab und schlich weiter durch die Gassen der Stadt. Irgendwann erreichte sie die Parkanlage. Marie war fast zu Hause. Der Rogue schlich durch das Unterholtz, bis sie ein Rohr mit einem kaputten, rostigen Gitter erreichte. Irgendwann kam sie am Ende des Rohres an und fand sich in einem Gewölbe wieder. Marie war nicht allein, andere waren hier. Ihre Brüder und Schwestern, suchten diesen Ort auch auf. Insgesamt waren sie Zehn, die jetzt alle gesättigt und blutverschmiert zurück von ihrer Jagd kamen. Marie riss die Augen auf und fuhr hoch. Wenn ihr Herz noch geschlagen hätte, hätte die Blonde es hämmern gespürt. Marie schaute sich um, sie lag im Gras. Was war passiert? Als sie sich gesammelt hatte, merkte die Vampirin, dass sie nicht alleine war. Vor ihr standen Faith, Lissa und Ally, die sie besorgt ansahen. „Was... ist... passiert?“, murmelte Marie, die immer noch versuchte diese Bilder in ihrem Kopf zusammen zu zufassen. Ally ging in die Hocke und schaute sie an. „Sieh mich an!“, forderte die Hexe Marie auf. Die blonde Vampirin tat, was man ihr sagte. „Nein,“, sagte Ally, „Sie hat keine Schäden davon getragen.“ „I-Ich war ein Rogue, nicht war? Der, dem ich begegnet bin.“ stammelte Marie. „Das war der Sinn des Zaubers.", erklärte Allyson , "Er hat dafür gesorgt, dass du deine Erinnerungen aus der Sicht des Rogues erlebst.“ Marie lief es eiskalt über den Rücken, als sie daran dachte. „Also, hast du heraus gefunden, wo das Nest der Rogues ist?“, fragte Faith scharf. Marie erinnerte sich an alles, sie konnte sich nur an einen Bruchteil von dem, was gesehen hatte, merken. „Ich bin über... die Brooklyn Bridge gekommen... bin dann...“, die Erkenntnis traf Marie mit einem Schlag. „Im Central Park... die Rogues haben ihr Nest im Central Park!“ Kapitel 19: Der Plan -------------------- Faith hielt ihre Harley in der Nähe des Treffpunktes, den sie mit Elliot vereinbart hatte. Er selbst saß auf einer Bank mit einem in gelbes Papier eingewickeltem, langem Gegenstand auf dem Schoß. „Ist es das?“, fragte Faith. „Wie Sie bestellt haben.“, antwortete er „Haben Sie das Geld?" Faith zog einen Beutel mit Geld hervor. Elliot nickte, sie tauschten das Packet gegen die Bezahlung um. „Ich hoffe, Sie können damit umgehen.“, meinte er. „Oh, ich bin nicht derjenige, der es führen wird.“, kommentierte die Vampirin. Dann wechselte Faith das Thema: „Haben sie auch an das Andere gedacht, um was ich sie gebeten habe?“ Elliot nickte, griff in die Innentasche seines Mantel und holte eine Akte heraus. Faith ergriff sie und überflog den Text grob. Der Mann war perfekt: Körperverletzung, Vergewaltigung, Mord. Die übelste Sorte von Abschaum. In der Akte stand sogar seine Adresse. „Darf ich fragen, warum Sie sich für einen menschlichen Straftäter interessieren?“, wollte Elliot wissen Faith sagte nur: „Das geht sie nichts an.“ **** Lissa und Marie schauten auf die Karte, welche den Central Parks zeigte, und versuchten das Versteck zu markieren. Leider war der Park sehr groß und es gab dutzende von Möglichkeiten, wo sich Rogues verstecken konnten. Marie schaute zu dem Kalender an der Wand ihrer Wohnung. Die Kreuze markierten dort die Tage, welche schon vergangen waren, sie hatten nur noch vier Wochen Zeit. Entweder mussten sie bis dahin dem Meister die Köpfe der Rogues präsentieren oder sie würden alles verlieren. Zwei Monate waren schon um und der Dritte hatte grade angefangen. Das Öffnen des Garagentores kündigte die Rückkehr von Faith an. Als Faith nach oben kam, hielt sie einen länglichen, in Papier eingepackten Gegenstand in der Hand und streckte es Marie entgegen. Sehr überrascht nahm es Marie an und öffnete das Geschenk vorsichtig. Zum Vorschein kam ein Katanaschwert in einer schwarzen Scheide, etwas irritiert zog sie es heraus. Das Metall glänzte. Es war echt, verdammt echt. Dann schaute sie zu Lissa, welche sehr finster drein blickte. Diese packte Faith grob am Arm und zog ihre Freundin in Richtung ihres Zimmer „Kann ich dich mal einen Augenblick sprechen?“, kam es von Lissa, welche die Zähne zusammen gebissen hatte, hervor. Sie waren kaum über die Schwelle ihrer Tür getreten, als Lissa die Tür wütend zuschlug. „Sag mal, hast du sie nicht mehr alle?“, fauchte die blonde Vampirin. „Wir haben nicht die Zeit Marie den Umgang mit dem Schwert bei zu bringen.“ Faith schien der Wutausbruch sehr kalt zulassen: „Beruhige dich, Lissa, ich habe eine Plan. Aber damit er funktioniert, müssen wir Marie beibringen, wie man ein Klinge führt. Kannst du eigentlich noch mit Kurzschwertern umgehen?“ „Klar, ich habe sie halt lange nicht mehr benutzt.“, erklärte Lissa. „Gut, dann wird es Zeit für einen Auffrischungskurs.“, verkündete Faith. Am darauffolgenden Abend gingen alle drei wieder ins Dojo zurück. Zu Maries Verwunderung kam Lissa ebenfalls mit, allerdings nicht mit ihrem Kampfstab, sondern mit Kreuzschwertern, die in zwei Scheiden an einem Kreuzgurt befestigt waren und die Lissa auf dem Rücken trug. „Woher hast du die Schwerter?“, fragte Marie neugierig. „Hatte mir Faith besorgt, als wie in unser Gebiet gezogen sind. Wir hatten ein paar Probleme, die man nicht mit einem Kampfstab lösen konnte“, erklärte sie. Sie betraten das Dojo, wo eine Reihe von Puppen aufgestellt war. Faith übernahm Maries Training. „Halt den Kopf oben.“, wies sie Marie an, während sie zum Angriff überging. Anfangs war Marie ängstlich gewesen gegen sie zu kämpfen. Doch Faith zeigte Marie, dass man sie nicht so leicht verletzten konnte. Mit einem abgebrochen Besenstiel als Waffe begann Maries ihre erste Lektion. Was zur Folge hatte, dass sie sich mit zerschundenen und schmerzenden Muskeln ins Bett fallen ließ, wobei die verdammten Vampir-Heilkräfte nicht die geringste Hilfe waren. Doch Faith kannte keine Gnade, denn schon am nächsten Abend ging es weiter. So vergingen zwei Wochen. Während Marie von Faith trainiert wurde, übte sich Lissa im Kurzschwertkampf, trennte immer wieder den Übungspuppen die Köpfe ab und bekam langsam wieder ein Gefühl für diese Art des Kampfes. Mit dem abgebrochen Besenstiel kämpfte Faith gegen die blonde Vampirin. Bei einem von ihren Angriffen wich Faith Marie elegant aus und verpasste ihr einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf. Maries Schädel begann zu pochen und sie fuhr knurrend herum. „Du bist tot.“, verkündete Faith und wackelte mit dem Stab. Marie flechte mit den Zähnen, was Faith kein bisschen beeindruckte. „Hör auf, das Schwert wie eine Axt zu schwingen.“, fuhr sie fort, als sie einander erneut umkreisten. „Du bist keine Holzfällerin, die einen einem Baum abhacken will. Sondern eine Tänzerin und das Schwert ist die Verlängerung deines Armes. Bewege dich mit der Klinge und halte den Blick immer auf den Oberkörper deines Gegners gerichtet, nicht auf seine Waffe." Marie umklammerte den Schwertgriff und entspannte ihre Muskeln. „Kämpf nicht gegen das Schwert an", hatte Faith ihr unzählige Male eingebläut. „Das Schwert weiß bereits, wie es zuschlägt, wie es tötet. Wenn du dich verspannst und nur mit brutaler Kraft agierst, werden deine Hiebe langsam und schwerfällig sein. Entspanne dich und bewege dich im Einklang mit dem Schwert, nicht dagegen.“ Diesmal ließ sich Marie beim Angriff von ihrer Waffe führen und schoss wie ein silberner Blitz nach vorne. Faith machte einen seitlichen Ausfallschritt und zielte wieder mit dem Stab auf ihrem Kopf, doch die blonde Vampirin machte eine halbe Drehung, fing den Stiel mit ihrer Waffe ab und schlug ihn beiseite. Ohne zu zögern, drängte Marie sich weiter vor und setzte die Klinge an Faiths Hals. Die ließ sich nach hinten fallen, um einem Schnitt durch die Kehle zu entgehen. Mit einer leicht überraschten Mine rollte sich Faith ab. Marie konnte sich nicht rühren. Sie war mindestens so verblüfft wie Faith. Alles war so schnell gegangen. Marie hatte nicht einmal Zeit gehabt, über ihren nächsten Schritt nachzudenken, bevor sie ihn machte. „Schätze, du bist so weit.“, sagte Faith. Es war jetzt drei Wochen her und der Kalender war bis auf eine Woche voll mit Kreuzen, nur noch eine Woche bis die Frist abgelaufen war. „Wie wäre es, wenn du uns erklären würdest, was das alles soll. Warum du uns trainieren lässt, anstatt auf die Suche nach den Rogues zu gehen.“, stellte Lissa Faith irgendwann zur Rede. „Ich meine, falls du es nicht weißt, unser Leben steht auf dem Spiel und Marie und ich möchten unseres gerne behalten.“ „Halt die Klappe und hör zu! Ich habe einen Plan.“, zischte Faith. Lissa und Marie hoben überrascht die Augenbrauen. „Marie, würdest du den Eingang zum Nest der Rogues wiedererkennen?“, fragte Faith diese. „Äh ja, sicher, warum?“, antwortete sie „Gut.“, sagte die braunhaarige Vampirin. „Also, wir können die Rogues nicht in ihrem Nest stellen.“, erklärte Faith, „Sie kennen die Gänge dort besser als wir und können uns vielleicht sogar in einen Hinterhalt lenken. Außerdem gibt es keine Garantie, dass wir alle erwischen. Also müssen wir sie nach draußen in den Central Park locken, ihnen den Fluchtweg abscheiden und sie dann erledigen. Das ist zwar keine Garantie, dass wir diesen Kampf überleben, aber es erhöht unsere Chancen zumindest mehr, als wenn wir sie in den Gängen bekämpfen." „Ist ja alles schön und gut, aber wie wollen wir alle zehn Rogues in den Park locken?“, fragte Lissa skeptisch. Faith lächelte böse: „In dem wir einen Köder benutzen.“ Kapitel 20: Blutige Nacht ------------------------- Faith betrat an diesem Abend das Schafzimmer. Ihre Geliebte saß auf dem Bett, den Kopf hatte sie gesenkt. „Lissa, was ist mit dir?“, fragt die Dunkelhaarige. Als sie Faith sah, schaute Lissa auf. Die Vampirin bemerkte, dass sie ein kurzes, durchsichtiges Seidenkleid trug, welches alles von ihr entblößte. Lissa stand auf und näherte sich der Dunkelhaarigen. „Gefällt es dir? Ich habe es für einen ganz besonderen Anlass gekauft.“ „Habe ich denn irgendwas vergessen? Deinen Geburtstag, oder so etwas?“, fragte Faith irritiert. „N-Nein, es ist nur...“, Lissa presste die Lippen zusammen. Eine blutige Träne rann ihre Wange herunter. Sie schien einen riesigen Klos im Hals zu haben. „Morgen Abend werden wir uns den Rogues stellen und wissen nicht einmal, ob wir es überleben werden oder uns der Meister hinrichten lässt. U-Und deswegen sollte unsere letzte Nacht etwas besonderes sein. “ „Liss...“, sagte Faith sanft, „Wir werden morgen nicht sterben.“ „Aber was, wenn...?“, wollte Lissa erwidern, doch Faith legte einen Finger auf ihre Lippen, damit sie schwieg. Die Dunkelhaarige gab ihr einen leichten Kuss, den Lissa erwiderte. Langsam begann sie sich ihre Jacke aus zu ziehen und schmiss diese auf den Boden. Faith drängte Lissa in die Richtung ihres Bettes und zog ihr das durchsichtige Kleid aus, worauf sich die Blonde nach hinten fallen ließ. Die Dunkelhaarige ging in die Hocke und zog ihr zu guter letzt den Slip aus. Faiths Verstand hatte sich schon längst verabschiedet, sie wollte nur noch eines - ihre Freundin verwöhnen. Währenddessen begann die Blonde die Brüste ihrer Freundin zu massieren. Faith beugte sich zu Lissa hinunter und biss in ihren Hals. Sie begann ihr Blut zu trinken. Es fühlte sich wie eine gewaltige Explosion an, als beide kamen. Kurz vor Sonnenaufgang lagen sie zusammengekuschelt auf ihrem Bett, berührten einander zärtlich und küssten sich ab und zu. „Das könnte unsere letzte, gemeinsame Nacht gewesen sein.“, sagte Lissa resigniert. „Rede keinen Unsinn! Niemand wird sterben, dafür sorge ich.“, zischte Faith scharf. „Zwar wird jemand in dieser Nacht sein Leben lassen, aber nicht wir.“, dachte die dunkelhaarige Vampirin. **** Am nächsten Abend lief Marie unruhig in ihrer Wohnung auf und ab. Faith war schon früh an diesem Abend aufgebrochen, um etwas vorzubereiten, wie sie sagte. Ebenfalls meinte die dunkelhaarige Vampirin, dass sie warten sollte, bis eine Nachricht von ihr eingetroffen war. Marie fühlte sich, als ob sie kurz davor stand, in eine Schlacht zu ziehen. Eine Tatsache, die ja auch der Wahrheit entsprach. „Jetzt setzt dich doch mal, Marie!“, rief Lissa. „Oh, entschuldige! Ich mache mir halt Gedanken. Es ist ja nicht so, dass wir heute wahrscheinlich sterben werden.“, sagte Marie sarkastisch. „Bleib ganz ruhig. Faith wird sich bald melden, dann geht es los.“ Diese Aussage beruhigte Marie nicht wirklich, sie verstärkte wohl eher ihre Nervosität. Lissas Handy klingelte. Sie ging ran. Eine kurze Unterredung folgte, ehe Lissa auflegte. „Das war Faith. Es geht los.“, sagte die Vampirin. Sie fuhren nach Manhattan und hielten vor einem Parkplatz, auf dem Faith neben ihrer Harley stehend wartete. Die Dunkelhaarige war ebenfalls bewaffnet und schien genauso bereit zu sein, wie die Anderen. Die letzte Runde hatte begonnen. Sie verließen den öffentlichen Weg und Marie übernahm die Führung. Ihre Erinnerung an den Geist des Rogues war zwar wage, aber die Vampirin konnte sich dennoch an einige Details erinnern. Trotzdem brauchten die Drei eine Stunde, bis sie jenen Kanal gefunden hatten. Etwas Wasser floss aus diesem heraus und sammelte sich davor in einer Pfütze. „Ist er das?“, fragte Faith. „Ich glaube, ja.“, sagte Marie. Faith schaute auf ihre Uhr. „Wir haben noch Zeit, um den Plan auszuführen. Ich bin bald wieder da, warte hier.“ Sie harrten eine halbe Stunde aus, dann kehrte Faith zurück - doch nicht allein. Ein Mann war bei ihr. Sie hatte ihn geknebelt und gefesselt. Faith trat ihm in die Kniekehlen und zwang ihn auf den Boden. Sie zog ein Messer aus ihrem Jackenärmel hervor und hielt es in sein Gesicht, ehe die Vampirin vor ihm in die Hocke ging. Der Mann war jener Mensch, über den die Strafakte von Elliot gehandelt hatte. Ein Straftäter den niemand vermissen würde, wenn er verschwand. „Du bist ein mieses Schwein. Dein ganzes Leben hast du nur auf anderen herum getrampelt, um zu verschleiern, dass du nichts als Abschaum bist.“, flüsterte Faith ihm ins Ohr. Die Hand, in welcher sie das Messer hatte, zuckte nach vorne und schlitze ihm die Kehle auf. Blut spritze hervor, als der Mann gurgelnd zusammenbrach. Es vermischte sich mit dem Wasser der Pfütze. Marie starrte Faith fassungslos an: „Du hast ihn umgebracht.“ „Schau mich nicht mit diesem Dackelblick an! Der Kerl hat nichts in seinem Leben getan, das dein Mitleid verdienen würde. Sein Tod wird immerhin unseren Kopf aus der Schlinge ziehen.“, sagte Faith kalt und endgültig. „Und jetzt geh auf deinen Posten!“ Sie deutete auf einen Baum, der in der Nähe wuchs. „Der Wind wird sich bald drehen und den Blutgeruch in den Kanal tragen. Dann müssen wir in unserer Position sein, wenn der Hinterhalt klappen soll.“ Marie musste schlucken, es zeigte ihr nur, dass Faith, wenn es sein musste, zu allem bereit war und daran sollte sie sich lieber erinnern. Doch die Vampirin gehorchte und begann auf den Baum zu klettern. Faith und Lissa taten das Gleiche. Die Zeit verging. Wie von Faith vorhergesagt, drehte sich der Wind. Langsam, ganz langsam, bewegte sich eine große Gestalt aus dem Kanal heraus. Dann eine Zweite und noch eine, bis sieben weitere Rogues ihnen folgten. Sie begannen den Leichnam des Mannes zu umkreisen und Marie musste augenblicklich an Komodowarane denken. Die Vampirin bemerkte ein seltsames Ziehen in ihrer Magengegenden. Marie hatte es schon einmal gespürt - bei ihrer ersten Begegnung mit den Rogues. Damals dachte die Vampirin, es wäre lediglich Aufregung oder Angst gewesen. Doch jetzt fühlte es sich enorm stark, ja, fast schon unerträglich an. Langsam zogen die Drei ihre Waffen. Einer der Rogues drehte den Leichnam um, wollte ihm in die Kehle beißen. „Jetzt!“, rief Faith und sie ließen sich aus ihren Bäumen fallen. Der erst Rogue, der sich in der Reichweite von Faiths Klinge befand, wurde sofort enthauptet. Schwarze Flüssigkeit schoss aus dem Halsstumpf wie eine Fontäne, während der Rest des Körper zusammensackte. Ein weiter Rogue fiel Lissa und ihrem Schwertern zum Opfer. Doch die Kreaturen erholten sich schnell von ihrer Überraschung und gingen zum Angriff über. Es hießen Klauen und Zähne gegen Stahl. Marie saß weiterhin auf dem Baum und beobachtete, wie ein Rogue nach dem anderen seinen Kopf verlor. Recht schnell bemerkten diese Monster, dass der Kampf für sie bereits verloren zu sein schien und so begannen sie sich in Richtung des Kanales zurück zu ziehen. Es war der Moment, indem Marie von ihrem Ast sprang und in den Kampf eingriff. Wäre ihr Herz noch dazu fähig gewesen, hätte es bis zum Hals geklopft. Die Letzten der zurückweichenden Rogues griffen Marie an. Die Hiebe, die sie mit ihrem Katana austeilte, waren gut gesetzt - das Training machte sich bezahlt. Doch dann passierte es. Einer der Rogues, welcher unter dem ganzen Wahnsinn und Wildheit eines Tieres noch so etwas wie einen Funken Verstand hatte, brach aus dem Kampf aus und rannte davon. Marie machte sich bereit, ihm den Kopf ab zu schlagen. Dieser machte einen Sprung über sie und verschwand im Kanal. „Na warte, den schnappe ich mir!“, rief Marie und folgte ihm. Marie konnte nicht mehr verstehen, wie Lissa ihr ein lautes „Warte!“ hinterher schrie. Im Kanal war es dunkel, doch dank ihrer Vampir-Fähigkeiten konnte Marie alles gut erkennen. Sie hielt das Schwert fest in den Händen. Marie wusste, dass irgendwo der Rogue auf sie lauerte. Plötzlich kam ein Geräusch aus einem der Gänge, gefolgt von einem Zischen, das dem einer Schlange glich. Marie folgte ihm, fand den Rogue aber nicht. Wieder machte sich in ihr dieses Ziehen breit. Es wurde immer stärker und dann geschah es: Von oben fiel etwas Schweres auf sie. Marie landete mit dem Oberkörper und dem Gesicht im Wasser. Sie rollte sich schnell auf die Seite und sprang auf. Ihr Katana hatte sie verloren. So musste sich die Vampirin mit bloßen Händen gegen den Rogue zur Wehr setzen. Die Kreatur griff an, schlug mit den Krallen nach ihr und zerriss den Ärmel von Maries Jacke. Er hinterließ drei Kratzspuren auf ihrer Haut, welche sich jedoch schnell wieder schlossen. Bevor Marie sich von dem Schrecken erholen konnte, wurde sie von dem Rogue am Hals gepackt. Die Vampirin war erstaunt, über was für eine Kraft diese Kreatur verfügte. Er hob seine andere Klauen, um die blonde Vampirin die Innereien herauszureißen. Ein wahnsinniges Lächeln umspielte seine Lippen, wirkte fast nicht mehr menschlich. Marie reagierte schnell und lies ein Messer, das Lissa ihr für den Notfall mitgegeben hatte, aus ihrem Jackenärmel in die Hand fallen. Sie hob es hoch und rammte das Metall ins linke Auge des Rogues. Der Rogue lies Marie los, er schrie und tobte. Sie nutze die Gelegenheit und rannte zu dem im Wasser liegende Schwert. Der Rogue hatte sich zwischen das Messer herausgerissen. Tränenflüssigkeit gemischt mit schwarzem Blut trat aus der entstanden Höhle hervor. Das andere Auge richtete sich auf Marie. Die Vampirin hob ihr Schwert und machte sich bereit, es einzusetzen. Der Rogue rannte auf sie los. Es war der letzte Angriff - das wussten beide. Marie ließ sich auf die Bewegung des Schwertes ein. Es wurde praktisch zu einem verlängerten Teil ihres Armes, so wie es Faith ihr immer wieder gepredigt hatte. Während der erste Hieb die Hand des Rogues abtrennte, welche nach ihr greifen wollte, schlug der zweite dem Rogue den Kopf ab. Es geschah wie in Zeitlupe. Sein Kopf fiel ins Wasser, als der dürre Körper einige Meter weiter zusammenbrach. Marie zitterte am ganzen Leib. Sie merkte, wie das Ziehen in ihrem Magen nachgelassen hatte. Die Vampirin schaute auf ihre blutverschmierte Hand, danach zu dem im Wasser liegenden Körper, um dem sich eine Blutlache gebildet hatte. Erst jetzt begriff Marie... Sie hatten die Köpfe der getöteten Rogues auf einen Haufen gelegt. Lissa schaute sich auf dem Kampfplatz um. Überall lagen leblose Körper auf dem Boden und die Kleidung der zwei Vampirinnen war vollgesogen mit schwarzem Blut. Lissa und Faith fühlten sich so müde, wie noch nie in ihrem bisherigen Vampirdasein. Aber sie hatten es geschafft. Die Rogues waren tot und sie konnten nun ihr Gebiet behalten. Lissa schaute besorgt zu dem Rohr, in dem Marie verschwunden war und musste augenblicklich zu Faith blicken. Auch wenn ihre Freundin es nicht zeigte, so machte sie sich mindestens genauso solche Sorgen um Marie wie sie selbst. Plötzlich hörten die Beiden Geräusche, als würde jemand durch das Wasser waten. Dann tauchte Marie aus dem Schatten auf. Sie hatte den Kopf des letzten Rogues unter ihrem Arm und warf ihn schließlich ebenfalls auf den Haufen. Lissa fiel auf, dass Maries Blick anders war als vorher - wesentlich härter. Die Vampirin hatte ihn noch nie zuvor bei ihr gesehen. Faith nahm einen Sack, den sie mitgebracht hatte, stopfte die Köpfe des Rogues hinein und warf ihn sich über die Schulter. „Lasst uns nach Hause gehen.“, sagte sie erschöpft. Der wahre, schwere Gang stand ihnen noch bevor. Kapitel 21: Neuanfang --------------------- Die Tore zum Thronsaal schwangen auf, als die Drei ihn betraten. Alle waren anwesend. Victoria, Nerissa und Mr. Demon. Mit dem Sack in der Hand, der am Boden mit schwarzen Blut vollgesogen war, schritt Faith zu Victoria und zeigte ihr diesen, indem sie ihn vor ihre Füße fallen ließ. Ein leicht beißender Geruch stieg aus der Öffnung empor. Victoria rümpfte angewidert die Nase. „Was zum Teufel ist das?“ „Das meine Süße“, sagte Faith genüsslich, „Ist mein Beweis, den man verlangt hat. Da drin befinden sich Köpfe aller Rogues, die die Stadt unsicher gemacht haben. Somit ist bewiesen, dass wir nichts mit der Wilderei auf deinem Gebiet zu tun haben.“ Ein lautes Klatschen war vom Thron aus zu hören. Nerissa schaute amüsiert auf die Beiden herab. „Nun, ich denke, dies ist ein eindeutiger Beweis eurer Unschuld. Da das geklärt ist, kannst du gehen, Victoria.“, meinte sie und zeigte mit ihrer kleine Hand in Richtung Tür. „Aber...“, wiedersprach Victoria. „Ich sagte, du kannst gehen.“, Nerissas Stimme hatte wieder einen bedrohlichen und erwachsenen Ton angenommen. Victoria schluckte und ging, ohne eine Wort zu sagen, durch den Saal. Nun waren sie allein mit Nerissa. Und jeder der Drei wunderte sich, warum sie noch nicht entlassen waren. Nerissa hatte ihren Kopf auf die Hand gestützt. Der Blick, den sie inne hatte, konnte alles heißen. „Beeindruckend. Wirklich beeindruckend, wie ihr es geschafft habt, in so kurzer Zeit die wahren Schuldigen zu finden und zu töten. Und diese unterhaltsame Idee einen menschlichen Verbrecher als Köder für die Rogues zu benutzen... Wie gesagt, ich bin beeindruckt.“, begann Nerissa. „Nun ja, wir hatte ein Ultimatum, so mussten wir handeln.“, kam es von Marie. Faith versetzte ihr einen harten Stoß in die Rippen. Nerissa ignorierte diese Bemerkung und schaute zu Mr. Demon hinauf. „Sie hatten Recht, Mr. Demon. Sie sind wirklich gut für diese Aufgabe.“, sagte Nerissa. „Was für eine Aufgabe?“, wollte Lissa wissen. „Um meine neuen Assassinen zu werden. Ihr seid wirklich geeignet dafür.“, antwortete die Meisterin der Stadt. „Das war abgekartet?“, fragte Marie. „Nun sagen wir, dass ich das Ergebnis abgewartet habe. Und es gefällt mir sehr.“, erklärte Nerissa beiläufig. „Wir danken dir für dein großzügiges Angebot, Meisterin, aber leider müssen wir es ablehnen.“, sagte Faith diplomatisch. Nerissa lachte wie ein Kind. „Glaubt ihr, ich würde euch das sagen, wenn ihr so etwas wie eine Wahl hättet?“ Sie deutete mit dem Finger auf das Bündel mit den Köpfen. „Ich kann genauso gut behaupten, dass dieser Sack nicht existiert und ihr diese Verbrechen begangen habt. Man wird euch deswegen hinrichten. Also was sagt ihr, werdet ihr meine Assassinen?“ Faith ballte die Fäuste, aber sie konnte nichts machen. Die Meisterin hatte die Macht. Langsam senkte alle drei ihre Köpfe und sagten gleichzeitig: „Ja, Meisterin.“ „Aber ich bin großzügig. Wenn ihr mir einhundert Jahre als Assassinen gedient habt, werde ich euch aus meinen Diensten entlassen und euer Gebiet wird eine volle Autonomie erhalten. Es wird den gleich Rang besitzen wie die der Meistervampire der Stadt. Außerdem werdet ihr als meine Assassinen Mitglieder meines Hofes. Nun könnt ihr gehen.“ ***** Niedergeschlagen verließen sie den Saal, es fühlte sich komisch an. Sie hatten gewonnen und doch verloren. Als sie durch den langen Gang schritten, ertönte eine Stimme hinter ihnen: „Miss Clark, warten Sie doch einen Moment.“ Mr. Demon kam hinter ihnen her und trat vor Faith. „Ich wollte Ihnen persönlich zu ihrer neuen Position gratulieren.“, sagte er und reichte dabei Faith die Hand entgegen. „Das haben Sie eingefädelt.“, zischte Faith. „Ein wenig, aber jetzt wo wir Teil der großen Familie sind, finden wir bestimmt eine Möglichkeit, wie Sie den Gefallen, den Sie mir schulden, auszahlen können.“ Dann ging er wieder zurück zum Thronsaal. Auf dem Weg dorthin hielt er bei Marie inne, schaute sie an, lächelte und ging weiter. Epilog: Epilog -------------- Marie schritt den Weg ihrer Patrouilliere entlang - wahrscheinlich das letzte Mal. Sie trug frische Jeans und eine neue Lederjacke, die sie sich gekauft hatte. Über den Kopf hatte die Vampirin ihre Kapuze gezogen. Noch vor kurzem war sie ein Wesen ohne Verstand gewesen, dann auf einmal eine Vampirin mit eigenem Gebiet und nun Assassine. Wie schnell sich das Leben doch ändern konnte. Marie kam an einem Zeitungskiosk vorbei. Die neuste Zeitung des Tages lag aus. Der Titel eines Artikels stach ihr in die Augen: „Tochter nach Familiendrama noch immer verschwunden“. Darüber war ein Foto des Mädchens zu sehen, nicht älter als achtzehn Jahre und es war... Marie. Sie griff nach der Zeitung und begann diese zu lesen. „Hey, wenn Sie die Zeitung lesen wollen, dann kaufen Sie sie auch gefälligst.“, rief der Zeitungsverkäufer. Marie schaute den Zeitungsverkäufer an. Mit der Kraft ihrer Gedankenmanipulation griff sie nach seinem Verstand und rief gebieterisch: „Halt dich da raus und schau in eine andere Richtung.“ Der Mann verstummte und starrte willenslos gerade aus. Marie faltete die Zeitung zusammen und ging schnell davon. ***** Sie saß auf dem Dach ihres Zuhauses, die Zeitung vor sich liegend. Marie hatten diesen Artikel immer und immer wieder gelesen. Am Anfang empfand sie Trauer. Ihre Eltern und ihr kleiner Bruder starben. Doch dann war ihre Trauer gewichen, stattdessen hatte Wut ihren Platz eingenommen. Marie hielt ihr Messer und schnitt sich damit in die Hand. Sie lies das Blut auf das Foto ihrer toten Familie fallen. „Bei meinem Blut schwöre ich, dass ich den Mörder meiner Familie finden werde.“, sagte sie feierlich. Und wenn Marie ihn fand, würde sie zu seinem schlimmsten Albtraum werden. Mit jedem Blutstropfen, der auf dem Foto landete, spürte sie, wie etwas von ihr abfiel ähnlich wie die Haut einer Schlange. Lange Zeit hatte Marie an ihrer menschlichen Seite festgehalten und gehofft, dass die Menschen, die sie vermissten, auf sie warten würden. Doch es gab niemanden mehr, sie waren alles tot und Marie kein Mensch mehr, sondern ein Vampir. Für sie galten andere Gesetze und auch andere Regeln. Marie erhob sich. Wind kam auf und wehte die Zeitung vom Dach. Sie schaute ihr nach und lächelte böse. Dann öffnete Marie die Dachluke und war verschwunden, bevor die Sonne aufging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)