Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 9: Seele 9 ------------------ Zwischen zwei Seelen Seele 9 Ich sah, wie ihre Hände arbeiteten. Flink über die Arbeitsplatte ihres Schreibtisches huschten, während verbissene Worte blasse Lippen verließen, doch schien die Bershabesh viel zu sehr in ihrem Tun vertieft, als dass sie ihre Umgebung davon ablenken konnte. Immer noch stand ich neben ihr. War dieser Einen nun so nahe, dass ich wahrhaft ihre Wärme spüren konnte – so verrückt wie sich das auch in jenem Moment anhören mochte, durchlebte ich in diesem einen Moment nichts als eine längst vergessene Vergangenheit. Das bestehende Licht ihrer Haare in kleinsten Partikeln vor meinen Augen tanzte und noch ehe ich mich versah, hob ich zögernd eine Hand. Nahm einen glühenden Funken in meine Fingern, doch traute ich mich nicht gänzlich ganz. Aus Angst es zu zerbrechen und ließ es langsam von meiner blassen Haut gleiten. `Wie kleine Glühwürmchen...´, schoss es mir durch den Kopf und dieser eine Gedanken brachte mich doch glatt zum Schmunzeln. Auch wenn es ein Trauriges war. Plàvath Kà... Darum mochte er also blaues Haar so sehr. Zugegeben, Fayeth´s Haarpracht war faszinierend und wieder konnte ich meinen Blick nur schwer von einem schimmernden Schopfe lösen, dessen lebendes Licht einen gespenstischen Glanz auf meine eigene Haut warf und sah abermals auf die Frau vor mir. Dieses eine Wesen, das es geschafft hatte, das Herz meines Gefährten auf ewig zu halten und sah in angestrengte Züge. In gar so verbissene Züge, einzig und alleine mit nur einem Ziel bestimmt. Nämlich, dass es dem kleinen Saiyajin auf ihrem Schoss bald besser gehen würde und wieder trat ich einen Schritt zögernd an Fayeth heran. Wollte diese liebliche Bild aus einem anderen Blickwinkel betrachten und abermals huschten blaue Opale über das Kind, welches sich gar schon schützend an sie klammerte. Schwache, saiyanische Worte kamen über zitternde Lippen. Kalter Schweiß rann erneut gebräunte Haut hinab.  Eine Haut schon jetzt von so vielen Narben bedeckt, dass mir abermals die Tränen in die Augen stiegen und sofort sah man, dass es mehr als schlecht um Vegeta stand. Was immer genau dieses saiyanische Fieber war, es schien es ganz schön in sich zu haben und insgeheim hoffte ich, dass die Bershabesh schneller denn je die Medizin fertigstellen würde. Wohl wissend, dass ich diesen kleinen Jungen, der nun vor mir solche Qualen litt und den ich nun in einer einst gelebten Vergangenheit vor meinen Augen sah, nun selbst in meinen eigenen Räumen liegen hatte. Diese Sorge stimmte mich nicht weniger froh sondern schürte meine eigene Angst nur noch mehr. Eine Angst Vegeta unter irgendwelchen Umständen verlieren zu können und wieder sah ich auf die Frau vor mir, als ein unruhiges Wimmern die Stille durchbrach. „Alles wird gut, kleiner Mann.“ flüsterte sie wieder, strich dem Saiyajin kurz durch flammenartiges Haar und wieder horchte ich auf, als ich diese Worte ihrerseits vernommen hatte. Wohl schien das ein kleiner Kosename für ihn zu sein. Ein Spitzname, den sich Fayeth extra für Vegeta ausgedacht hatte und ihre ganz persönliche Beziehung einläuten ließ. Doch... was war das dann für eine Beziehung?!? Wie... standen diese Beiden wirklich zueinander? Diese beiden Lebewesen, welche schon vor meines Erscheinens ihre ganz eigene Welt beschritten hatten und ich mich nur an dessen Schatten heften konnte?!?  „Bald wird es dir besser gehen, versprochen...“, riss mich Fayeth verzweifelte Stimme wieder aus meinen eigenen Gedanken und überrascht sah ich auf. Sah wie sie versuchte, den nun unruhigen Jungen in ihrem Schoss zu halten, doch war es ein vergebliches Mühen. Wohl schien sich sein Zustand langsam in eine Art Fieberdelirium... gar schlechten Traum zu entwickeln und mehr denn je konnte ich das Beben spüren, welches sich durch Vegetas ungewollten Ki-Anstieg durch den ganzen Raum zog und tanzende Blitze durch die Luft schickte. „Einfach der Wahnsinn....“, hörte ich ein ersticktes Keuchen hinter mir und ich musste mich nicht ein Mal umdrehen um mich gar zu vergewissern, dass meinen Freunden mehr denn je pures Erstaunen in den Gesichtern geschrieben stand. Denn mir erging es nicht anders. „Dabei ist es längst vergangen und ich spüre seinen Ki trotzdem immer noch – wie brennendes Feuer.“ „Er ist noch ein Kind und dennoch schon stärker, als es Gohan in seinem Alter war.“ Das war Son-Kuns Stimme und unterschwellig hörte ich den ganzen Stolz, der aus dieser Einen zu entnehmen war. „Ja, aber er scheint davon jedenfalls nicht wirklich etwas gewusst zu haben...“ Das war Yamchu, der nun ebenfalls seine Theorie in den Raum werfen musste und seufzend biss ich mir auf die Unterlippe. Dieser Kraftvergleich war doch jetzt von keinerlei Bedeutung. Was hier und heute alleine seinen Sieg erringen sollte, war das Heilmittel, welches meinem Vegeta helfen konnte, abermals schlimme Zeiten zu durchstehen und es kamen mir fast vor wie etliche Stunden, als Fayeth schweißgebadet und jeglicher Erschöpfung gleich, müde Hände durch ihre Haare fuhr. Endlich sich erleichtert nach hinten in den Stuhl sinken ließ, als sie besagte Medizin in ihren Händen heilt und endlich löste sich auch dieser eine Kloß, welcher so festsitzend mein Herz in Anspruch genommen hatte. Einige Male hatte die Bershabesh ihre Arbeit unterbrechen müssen, ja gar versucht reißendem Ki auszuweichen, der dennoch keinen Schaden anrichtete und nun ruhte Vegeta erschöpft in ihren Händen. Gar in einer tröstenden Umarmung und kurzerhand nahm sie ihn behutsamer auf den Arm, als sie aufstand. „Ich sollte dir vielleicht erst ein Mal frische Kleidung anziehen. Du bist ganz nassgeschwitzt.“, sprach sie vor lauter Fürsorge gleich und mehr zu sich selbst als zu dem Saiyajin. Wissend, dass der kleine Junge sie sowieso nicht hören konnte und kurzerhand verschwand Fayeth abermals in dem kleinen Nebenzimmer, das sicherlich ihr Schlafgemach sein musste. „Bulma....“, zischte mir jemand zu, als die Zeit ewig zu verstreichen schien, aber in Wahrheit nur etliche Minuten andauerte. „Jetzt ist deine Chance...“, flüsterte es wieder von hinten und verklärt sah ich auf. In keinster Weise wahrnehmend, welche Situation meine Freunde damit meinten, denn dazu war ich zu eigen in meiner ganz persönlichen Welt gefangen. Gedanken, so rasend lauter Emotionen tragend, dass sie mich nicht mehr klar denken ließen und gar den Blick vom wesentlich Wichtigen nahmen. Es waren Gedanken; gar Gefühle, die ich erst viel später benennen konnte und wieder wuchs ein kleiner Schatten in meiner Seele auf, der schon bald eine unheilvoll bürgende Größe annehmen würde. Doch sah ich jetzt, in diesem einen Moment, der mir der Klarste in meinem Leben sein sollte, warnende Zeichen nicht. „Bulma!“ Diesmal war das Rufen lauter, strenger im Allgemeinen und endlich erwachte ich aus meiner Starre. Warf einen entschuldigenden Blick nach hinten, als ich von nichts als reiner Besorgnis begrüßt wurde und trat dann näher an den Schreibtisch heran. In weiter Ferne immer noch Fayeth´s beruhigendes Summen hörend, mit dem sie versuchte Vegeta in den Schlaf zu wiegen und sah auf die Arbeit ihrer letzten Stunden. Besagte Medizin, welche Vegetas Heilungsprozess einleiten sollte, lag in fertigen Kapseln vor mir. Wie genau die Bershabesh jenes eine Sein bewerkstelligt hatte, konnte ich nur erahnen. Denn kurz hatte sie nach ihrem Telefonat ihre Räume verlassen um nach den Zutaten zu suchen, welche ihr Nappa durch den Hörer diktiert hatte und erst nach 20 Minuten war sie zurückgekehrt. Sie musste wohl mehr als nur die Strecke gerannt sein, denn ihre sonst so rosig, zarte Haut war an den Wangen stark gerötet und sie schien mehr denn je schwer außer Atem zu sein. Doch eine innere Liebe hatte sie angetrieben.  Ehrliche Fürsorge zu meinem Saiyajin noch mehr und stumm hatten wir ihr dabei zugesehen, wie sie besagte Medizin zubereitet hatte. Und jetzt sollte ich diese so einfach entwenden können?!? Unsicher sah ich abermals auf.  Sah hinter mich um dem Kaioshin direkt in die Augen blicken zu können, doch nickte er mir nur merklich zu. Es würde schon nichts geschehen, ließ mich sein durchdringender Blick wissen und zögerlich streckte ich eine Hand aus. Ich durfte nur keinen Verdacht schöpfen. Durfte nicht alle Medizin entwenden, denn das würde sicherlich auffallen, aber 2 Kapseln müssten für den Anfang reichen. Und zur Not konnte ich eine ja immer noch analysieren wenn ich wollte. Es würde sich schon ein Ersatzstoff finden, das musste es einfach und mit diesem letzten Gedanken, setzten sich meine Finger wie von selbst in Bewegung. Griffen nach der kleinen Arznei und verstauten sie sicher in meinen Taschen und gerade als ich mich abwenden wollte und einen letzten Blick auf eine offene Türe warf, trafen sich unsere Blicke. Versank strahlendes Blau in dem Meinigen und kurz war es, mir, als schien mich die Bershabesh wirklich zu - sehen. So wahrhaft meine ganze Seele, ja gar meine ganze Person, dass mein Herz vor lauter Schocke mit einem Mal aussetzten, als sie im Türrahmen stehen blieb und einen unsicheren Blick walten ließ. Uns ein bestehender Abstand voneinander trennte und wir und dennoch, trotz allem, so nahe waren wie noch nie. Sie hatte Vegeta umgezogen und nun bedeckte eine frische Kleidung seinen Körper und trotz allem schien der Saiyajin zu arg von seiner Erkrankung eingenommen zu sein, als das er noch wahrhaft sein Umfeld wahrnehmen konnte. Doch ich schien wie gelähmt. Schien diesen kurzen, ehrlichen Blick der Bershabesh nicht standhalten zu können und dennoch konnte ich mich einfach nicht rühren. Nicht meine hellen Opale von den ihren nehmend, welche sich nun so erwartungsvoll zu treffen schienen und nichts als eine warme Angst in meinem Innersten auslösten. Konnte sie mich... etwa sehen?!? Das war unwahrscheinlich. Ja gar völlig unmöglich und dennoch erschien es mir fast so, als Fayeth kurz den Kopf schief legte und lange Ohren fragend nach unten hängen ließ. Doch dann und so plötzlich aus dem Nichts, diese eine Regung in einer alles verblassenden Illusion zu verschwinden schien. Helle und einst vergangene Strukturen sich langsam begannen aufzulösen und während mein eigenes Wohnzimmer mehr denn je wieder sichtbar wurde und zum Vorschein kam, wünschte ich mir in diesem Moment wahrlich nur Eines. Dass es nicht enden sollte. Dass diese Eine, über die ich jahrelang nur mutmaßen konnte, weil Vegeta schmerzlicher denn je geschwiegen hatte und von der ich mir so viele Antworten erhoffte, nicht gehen sollte - und dennoch war es so. Sie – verschwand.  So einfach vor meinen Augen, dass der Anblick ihrer reinen Liebe zu Vegeta einfach nur schmerzte. Mehr denn je in meiner Seele festzustecken schien und während sich mein letzter Blick auf die Bershabesh auf ewig in mein Herz brennen würde, wuchs eine Emotion in mir, die noch in einer bestehenden Zukunft wachsen sollte. Eine Emotion, gar getragen von so vielen in der Welt und ich selbst hatte eigentlich nicht und in keinster Weise jemals damit gerechnet, dass ausgerechnet ich sie jemals auch nur spüren sollte.Weil mir Vegeta hierfür nie wirklich einen Grund gegeben hatte. Weil es nie einen geben würde.  Keinen Einzigen. ...bis jetzt. Doch die bittere Wahrheit, was sich Ironie des Schicksals schimpfte und verstohlen in den Schatten lauerte, sah nun mal ganz anders aus. Leider.  ~*~ Die Illusion des Orakels endete. Löste sich so langsam in Luft auf, dass ich eine brechende Struktur nur wage, ja gar am Rande mitbekam und erst das hell strahlende Licht des Sonnenscheines, welcher sich nun über die westliche Hauptstadt zog um gar diesen wundervollen Tag einzuläuten, holte mich in das Hier und Jetzt zurück. Einen Tag, der für mich von so wichtiger Bedeutung war und dennoch verspürte ich nichts als Kälte. Nichts als diese eine Gänsehaut, welche immer noch meinen Körper benetzte und mich nicht mehr loslassen konnte. Hatte ich.... Hatte ich gerade wirklich...?!? „Du hast es geschafft.“, weckte mich eine zufriedene Stimme abermals aus meinen Gedanken und erschrocken sah ich auf. Sah direkt in die hellen Opale des Kaioshins und langsam schritt er auf mich zu. „Gratulation, nicht viele schaffen es, in dieser Verwirrung an Komplexität einen kühlen Kopf zu bewahren.“ Seine Worte ergaben durchaus Sinn, doch vermochte ich sie nicht zu hören. Wollte sie gar nicht hören und fast schon wie von selbst griffen meine immer noch zitternden Finger in meine Kleidertaschen und endlich umschlossen sie die kleinen Kapseln, welche ich aus Fayeth´s Obhut entnommen hatte. Unsicher holte ich sie ans Tageslicht und begutachtete sie von Neuem. Sie waren gerade Mal Steckkopfnadel groß und die äußere Schicht bestand aus einem rötlichen Gewebe. Sie schienen so völlig unnahbar, ja gar so völlig unschuldig und wieder rasten meine eigenen Gedanken von Neuem. Sollte dieses kleine Ding ausreichend sein, Vegeta von seinem Leid zu erlösen? Durfte ich denn wahrlich … zweifeln?!? Diese Arznei schien schon ein Mal geholfen zu haben, sonst wäre mein Saiyajin womöglich nicht hier und was noch wichtiger war, am Leben. Alles was mir letzten Endes mit einem schweren Seufzen übrig blieb war es, Fayeth zu vertrauen. So wie Vegeta ihr einst vertraut hatte. Hatte ihr sein ganzes Leben so völlig ehrlich wie freiwillig, vollkommen ganz in die Hände gelegt. So ohne jegliche Angst und gar frei von aller Konsequenz, die sich daraus hätte schließen können - also sollte ich es ihm gleich tun.  Denn das war ich ihm schuldig. Wenigstens das. „Ich lasse das Orakel in eurer Obhut.“, wandte sich der Kaioshin nun an alle Anderen im Raum und abermals konnte ich ein geschocktes Keuchen meiner Freunde hören. „Wissend, das ihr es sicherlich noch brauchen werdet und es dennoch in gut geschützten Händen ist. Denn eigentlich, lassen wir so etwas Mächtiges nicht in der irdischen Welt.“, begann er von Neuem seine Ansprache walten zu lassen, doch immer noch rauschte das Zerklirren der Illusion in meinen Ohren und mehr denn je fiel es mir schwer, mich konzentrieren zu können. Denn meine Gedanken rasten. Ich hatte endlich Sie gesehen. Diese Eine, die wahrlich einst die Welt für meinen Gefährten bedeutet hatte. Ihr Verlust unendlichen Schmerz mit sich bürgte (...doch das wahre Ausmaß dessen sollte ich erst viel später erfahren...) und die bestehende Ähnlichkeit, welche Fayeth und mich auf so grausame Art und Weise verband, schmerzte dennoch mehr denn je. Riss tiefe Wunden, die wohl so schnell nicht weichen; gar heilen sollten, doch nun gab es Wichtigeres auf das ich mich konzentrieren musste. Wir durften das Orakel behalten?!? Unsicher sah ich auf den goldenen, kleinen Stab in meinen Händen. Ließ Ehrfurcht walten vor jenem einen Sein, was solch eine Macht in sich trug. Wissend, dass wir es wirklich noch ein Mal gebrauchen konnten, doch ahnte ich bis dahin nur noch nicht, dass es uns schon bald und in ferner Zukunft in ganz andere Schwierigkeiten bringen sollte. Denn dies hier war erst der Anfang unserer Geschichte. „Doch vergesst nicht: Benutzt es nicht zu oft, sonst könnte sich das Raum – Zeit Kontinuum verschieben und mehr als nur böse Kräfte wecken. Solche Dinge sollten wage und mit Bedacht genutzt werden.“, warnte uns das heilige Wesen aus einer fremden Welt abermals und nickte uns dann allen merklich zu. Sein Handeln von so ehrlichen Augen begleitet. „Das hier ist nur ein kleiner Dank, den wir Euch, mein Altes Ebenbild und ich, für eure Hilfe gegen den Dämonen Boo darbringen wollen.“, sprach er leise, gar fast schon versteckt verbittert und genau sah ich in seiner strengen Mine, dass er gerne hatte mehr helfen wollen, doch leider nicht konnte. Oder durfte – je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtete. Na ja. Eigentlich durfte man ihm keinen Vorwurf machen. Er tat, was er konnte, alles was in seiner Macht stand und dankbar lächelte ich ihm zu. Endlich nach so langen Minuten endloser Strapazen und erleichtert nahm er meine Entschuldigung an. Verbeugte sich so gleich ein Mal so ehrlich tief und war dann mit einem letzten Gruß an uns verschwunden.  Eher war es eine Bitte, die lautete, wie folgt:  `Zögert nicht uns ein weiteres Mal zu rufen, sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben.´ Doch das hatten wir in diesem Moment gar nicht vor. Jedenfalls jetzt noch nicht. ~*~ Ich bat die Anderen zu gehen, doch leider wurde mein Wunsch nicht so erhört, wie ich es mir selbst erhofft hatte. Yamchu blieb, was ich ja schon fast irgendwo befürchtet hatte und kopfschüttelnd versuchte ich seine überstürzte Sorge mir gegenüber zu verstehen. „Er wird mich schon nicht anfallen, Yamchu.“, hatte ich ihm abseits der ganzen Truppe mehr denn je belächelnd zu verstehen gegeben und dennoch bleib er hart. Und mein eigenes Seufzen eine weitere Runde gleich mit. „Das hat er damals schon nicht und wird es jetzt als Kind noch weniger. Das weißt du genauso gut wie ich.“, weckte ich leider damit alte Wunden und im Nachhinein tat es mir mehr als nur leid, nicht andere Worte gefunden zu haben, als ich Yamchus zerknirschten Gesichtsausdruck sah. Eigentlich dachte ich, er hätte sich damit abgefunden. Damit, dass ich mich damals schon längst für Vegeta entschieden hatte, doch schien er wohl doch länger an dieser einen Sache geknabbert zu haben, als ich wahrhaft angenommen hatte. „Ach ja?!? Und was war damals mit der halb zerstörten Küche, als der GR in die Luft geflogen ist und dein heißgeliebter Saiyajin gleich mit?“, fragte er mich skeptisch. Gar mit hochgezogener Augenbraue und abermals seufzte ich tief. „Und... von deinem Schlafzimmer ganz zu schweigen. Dieser eine, ganz spezielle Tag, den wir alle lieber Mal vergessen sollten, als er sich vollkommen verloren hatte. Deine eigenen Worte....“, drang es als zweite Warnung an mein Ohr und wieder zuckten meine Augenbrauen nervös, als sich meine Stirn gequält in Falten zog. Das.... Das war doch alles Vergangenheit. Lag schon so lange zurück, wieso konnte er es dann also nicht einfach vergessen? „Yamchu...“, wollte ich nun meine, na ja eher Vegetas Verteidigung über meine Lippen bringen, doch dann setzte mein Gegenüber zu einem Standpunkt an, den ich nicht so einfach ignorieren konnte. „Und, was ist mit damals? Das, was schon seit nun mehr als ein paar Monaten zurück liegt, Bulma? Hast du das alles etwa vergessen?!?“ Warnend sahen mich dunkle Augenpaare an und zögernd sah ich nun zur Seite. Natürlich hatte ich es nicht vergessen. Niemals würde ich das. Diese eine Seite meines Gefährten, die mich so in Angst erzittern ließ. Dieser eine Teufel, den ich in ihm niemals sehen wollte und dennoch hatte es mir Vegeta an diesem einen Tag ganz schön schwer gemacht, ihn nicht als diesen einen Dämonen des Todes zu sehen, den er durch den Magier Babidi in sein Herz einließ. Denn immer noch war es mir, als könnte ich die Hitze seines Ki-Strahls spüren. All diese sterbende Schreie hören, als Vegetas ganze Macht, so völlig gewollt und freiwillig in die äußerste Tribüne neben mir fetzte, mich beinahe um ein Haar selbst in den Tod gerissen hätte und etlichen Menschen das Leben forderte. Einfach so... Nur aus Spaß. `Na los, kämpfe mit mir Kakarott...´, hörte ich seine eigene Stimme sagen. Mir so völlig fremd und jener einen Dunkelheit gleich und wieder begann ich zu zittern. Ohne, dass ich es wollte. `Oder diese Hände sind noch mehr bedeckt mit Blut.´ „So....“ Meine eigene Stimme klang erstickt, gar sämtlichen Tränen nahe, als diese kurze Erinnerung über mich hinweg wusch und nichts als Schmerz entfachte. Doch hielt ich sie eisern zurück. „So ist Vegeta nicht.“ Ehrlich sah ich meinem Gegenüber in die Augen und zum ersten Mal, schien Yamchu zu verstehen, was ich wirklich für diesen Saiyajin fühlte. Und warum ich mich für ihnen entschieden hatte und immer entscheiden würde, sollte man mich danach fragen. „Er ist kein Monster....“ Abermals brach meine Stimme, doch huschte ein ehrliches Lächeln über meine Lippen, als meine Augen verräterisch zu Brennen begonnen hatten. Mein Geist von so alten Bildern seiner Vergangenheit begleitet. Bilder, die ich einst durch mein Golden Eye selbst gesehen hatte und auf ewig in meinem Herzen weilten. „Er... hatte es... nur schwerer, als wir.“ Nun kamen die Tränen und erstickter denn je, ließ ich sie über meine Wangen tanzen. Ließ es geschehen, dass mir wiedermal jegliche Stärke entsagte, doch was konnte ich anderes machen? Vegeta war mein Ein und Alles. Ja entsprach sogar mein ganzes Leben und um nichts in der Welt würde ich ihn eintauschen wollen. Um nichts und niemanden. „Ich liebe ihn.“, kam es nun aus tiefstem Herzen und abermals ging meine Stimme in erstickten Tränen unter. Diese ganze Qual der letzten Tage nicht mehr ertragen könnend und ließ ihr freien Lauf. „Ich liebe ihn, egal was er in der Vergangenheit getan hat. Denn er hat genug gelitten, sodass man ihm langsam verzeihen könnte und dennoch.....“, begann ich meine Gefühle zu erklären und sah nicht, wie sich ein besorgter Blick in einen Schuldigen verwandelte. „..tut er es, Yamchu. Vegeta leidet, hat es schon immer irgendwo getan und ich tue alles, gar alles mir in der Macht stehende, um ihn glücklich zu machen.“ „Bulma, ich....“ Unsicher stand mein Gegenüber nun neben mir. Nicht wissend wie er sich verhalten, ja gar wie er meine Tränen aufhalten konnte und langsam legte sich eine große Hand auf schmale Schultern. „Bulma, es tut mir leid.“, begann Yamchu mit belegter Stimme zu sprechen, doch winkte ich einfach nur ab. Wischte mir in einem letzten Schluchzen weitere Tränen von den Wangen und versuchte mich zu sammeln. Wissend, dass meine Trauer Vegeta jetzt und in diesem Moment in keinster Weise helfen würde und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. „Du kannst bleiben, wenn du willst. Denn ich kann dich ja sowieso nicht davon abhalten, oder?“, fragte ich ihn ehrlich und ließ abermals ein leichtes Lächeln über meine Lippen wandern. Er nickte, wenn auch nur merklich und versprach mir so gut zu helfen wie er konnte. Mir aber, im gleichen Gegenzug auch nicht im Weg zu stehen. Wahrlich, es tat gut solche Freunde zu haben. Auch Krilin wollte bleiben, doch ließ es seine kleine, einjährige Tochter, welche mehr Aufmerksamkeit brauchte als Trunks damals in ihrem Alter, kaum zu. Zu viele Leute würden sowieso mehr denn je verwirrender für Vegeta sein, sollte er erwachen und einen ob wildfremder Menschen um sich herum wieder finden, doch der kleinere Kämpfer versprach mir, so oft zu kommen, wie er konnte. Ich hatte Son-Kun und dessen Familie an meiner Seite. Einen besseren Schutz konnte ich einfach nicht haben, auch wenn ich mir sicher war, diesen in keinster Weise zu benötigen. Piccolo musste in den Palast Gottes zurück, aber selbst bei ihm wusste ich, dass ich mich auf ihn verlassen konnte, sollte es die Not erfordern und dankbar verabschiedete ich mich von jedem Einzelnen. Und nun war ich hier. Auf dem Weg in Vegetas ehemalige Gemächer. Räume, die einst eine so wundervolle Vergangenheit in sich trugen. Jetzt aber nichts weiter, als eine leidvolle Geschichte; eine, die ich in keinster Weise verstand, doch ging ich diesen beschwerlichen Weg nicht alleine. „Wer.... war sie?“ Son-Kuns Stimme riss mich aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf. Entließ meinen besorgten Blick von den Kapseln in meinen Händen, die ich in eine kleine Dose gesteckt hatte und sah in seinen fragenden Blick. Zögernd biss ich mir auf die Unterlippe. Nicht wirklich wissend, wo ich beginnen sollte. „Sie ist dir... sehr ähnlich.“, war die nächste Schlussfolgerung die ans Tageslicht kam und wieder zog sich mein Magen verräterisch zusammen. Ja legte sich gar eine kalte Klaue so bestehend um mein Herz, doch schüttelte ich nur den Kopf. Also schien nicht nur ich die Gemeinsamkeiten gesehen zu haben. Gar dieses eine wissende Gefühl, dass es einen Doppelgänger von dir zu geben schien und auch, wenn mir die Bershabesh in einigen Äußerlichkeiten kaum zu ähneln schien, den gleichen Charakter besaß sie dennoch und wieder zog sich ein gleißender Schauer meinen ganuen Körper hinab. Ja ließ mich gar frösteln. „Das ist jetzt... doch nicht so wichtig.“, sprach ich mit belegter Stimme und blieb dann letzten Endes stehen. Hatte endlich diese eine Türe erreicht, die ich so lange suchte und unsicher legte ich eine Hand auf die Türklinke. So wie ich es damals auch einst immer getan hatte. Zu ängstlich um zu wissen, ob ich eingelassen wurde. Gar ob mein Dasein akzeptiert wurde oder mich nicht doch meine eigene Neugierde verriet.  „Ich danke dir, Son-Kun, aber den Rest schaffe ich auch alleine.“, gab ich meinem besten Freund zu verstehen und sah ihm dann lächelnd in die Augen. „Mich scheint er schon etwas zu akzeptieren und ich finde zu Anfang sollten wir es langsam angehen lassen.“ Nervös steckte ich mir eine wirre Locke blauen Haares hinter die Ohren und suchte abermals nach Verständnis in den Zügen meines Gegenüber. „Nicht, dass ihn zu viele Leute verschrecken...“ „Du hast recht.“, kam es sanft von vorne und mit einem Mal fiel mir ein riesen Stein vom Herzen. Ich wollte meine Freunde nicht aus dieser Sache ausschließen. Immerhin war Vegeta ihnen auch langsam und mit der Zeit ans Herz gewachsen und dennoch musste man sich in Geduld üben. Sie all versuchten nur zu helfen wo sie konnten. Aber manchmal war es besser kleine Schritte zu gehen, sodass man sich nicht verlaufen konnte. Nicht völlig vom Weg abkam und wieder legte mir der größere Saiyajin bestärkt eine Hand auf die Schulter. „Aber du weißt ich bin immer da, behalte seinen Ki im Auge und werde einschreiten, wenn ich es für nötig halte.“ „Das musst du nicht.“, kam es abermals sofort kopfschüttelnd von meiner Seite und herzhaft lachte der Andere auf. Beeindruckt von all meinem Vertrauen, dass auch er dem Prinzen seines Volkes irgendwo entgegen gebracht hatte. Vielleicht jetzt und nach allem was geschehen war, stärker denn je. „Ja, ich weiß.“ Und damit verabschiedete er sich. Würde seine Frau aufsuchen gehen um ihr den Einzug in mein Heim etwas leichter zu machen, denn zuerst war Chi-Chi skeptisch gewesen. Nicht aber minder bestärkt zu helfen und ehrlich, ich war froh um ihr Dasein. Doch nun musste ich wieder die Verantwortung übernehmen. Musste für meine kleine Familie da sein, auch wenn sie sich momentan in sich zu verlieren schien und endlich drückte ich die Klinke in meiner Hand hinunter. Nicht wissend, was mich erwartete, aber vielleicht musste es das bei Vegeta auch gar nicht. Weil er es wert war, jeden Tag das Unbegreifliche neu auszukosten. All diese kleinen Überraschungen, die er mir so offen schenkte, selbst wenn er es so eigentlich nie gewollt hatte. Überraschungen, die unser Leben zu keinem Gewöhnlichen werden ließ, nicht der breiten Masse entsprang, sonder gar immer nur Eines sein würde. Etwas Besonderes.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)