Kogoeru Yoru ni Saita Hana von bloodinstinct (Tsukasa's POV) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 ----------------- TSUKASA's POV Looking back at that scenery, I was searching for your shadow in it… Longing for calmness too much, the two of us got hurt, The frozen loneliness ascended the wintry sky and snowed down like flowers Du bist nicht mehr bei mir, schon so lange nicht mehr. Ich vermisse dich so sehr. Wir waren so glücklich, aber wir suchten die Stille zu sehr, verletzten uns so gegenseitig. Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Es ist wieder Winter, wie damals. Die Einsamkeit, gegen die niemand etwas tun kann, umhüllt mich. Seitdem du nicht mehr bei mir bist fühle ich mich immer einsam, selbst wenn ich nicht alleine bin. Ich brauche dich und habe dich immer gebraucht, aber es ging nicht mehr... Within a crumbling premonition, I remained standing in place, Like the white, gently shining flower that disappeared from the palm of my hand Ich stehe trotzdem noch hier, an unserem gemeinsamen Ort. Ob du jemals hierher kommst? Denkst du überhaupt noch an mich? Hast du mich nicht sogar schon vergessen? Ich strecke eine Hand aus, spüre den kalten Schnee auf meiner Haut, wie er direkt schmilzt, obwohl meine Hand schon eiskalt ist, stehe ich doch schon sehr lange hier. On nights when the snow sings, I remember you, My faded memories of you that were frozen within this room, dye everything in glaringly bright loneliness… Immer wenn ich hier bin, den Schnee sehe, denke ich an dich. Der Schnee erinnert mich an dich, wie du neben mir saßest und sangst, so voller Liebe und Leidenschaft, nur für mich. Meine Erinnerungen an dich sind hier an diesem Ort besonders stark, war es doch unser Ort. Immer wenn es schneite waren wir hier, jedes einzelne Jahr, mehrmals. Es verging kein Jahr ohne einen Besuch hier. Hier ist ein besonderer Ort für uns beide. Doch langsam beginne ich zu vergessen, ohne es zu wollen. Dein Gesicht in meinen Erinnerungen verschwimmt vor meinen Augen, deine Stimme verblasst. Ich will dich nicht vergessen, ich will das alles hier nicht vergessen, doch ich kann nichts dagegen tun. The past that keeps piling up is shaping the present, This wound that cannot heal is also not a mistake, because someday I’ll be able to say it… Noch immer hält mich die Vergangenheit fest, auch wenn sie verblasst. Ich kann nicht von ihr ablassen, würde am Liebsten die Zeit zurückdrehen und meine Worte rückgängig machen. Doch jetzt habe ich dich schon zu sehr verletzt. Es war die richtige Entscheidung, zumindest rede ich mir das ein. Irgendwann werde ich es mir hoffentlich auch glauben. Dass es richtig war, uns beide so zu verletzen. Now that I’m looking up at a different sky, I should be able to cross over, My memories that resurrect around the time of year when my breath is tinted white, bring thoughts of you, In order to stop regretting the times I cannot return to, The moments I was given (are now passing with the turning of) the vivid world, A merry-go-round that dodders along with my loneliness… Ich sollte über dich hinweg kommen, mich neu orientieren und mit der Vergangenheit abschließen, doch ich kann nicht. Über dich kann und will ich einfach nicht hinweg kommen. Mir kommt es vor als würdest du unter einem anderen Himmel leben, so weit scheinst du entfernt von mir zu sein. Ich wünschte wirklich es wäre nicht so. Ich wünschte ich könnte noch immer bei dir sein, neben dir einschlafen, an deiner Seite aufwachen, einfach bei dir sein. Ich sollte aufhören meine Entscheidung zu bereuen, da ich sie nicht mehr ändern kann. Doch trotzdem wünschte ich, ich hätte eine andere Entscheidung getroffen, andere Worte gefunden. Meine Gedanken drehen sich im Kreis, doch da bist immer nur du, dein Abbild in meinen Erinnerungen. Ich kann nur noch an dich denken, an niemanden anders. Even if you wither away like a flower, I will remember you, I will feel you, the seasons soar forth, in my heart… Über das Jahr hin denke ich nicht so viel an dich, versuche es zumindest, doch jetzt und hier kann ich nicht anders. Diese Situation ist zu besonders, haben wir doch hier, im tiefsten Winter, vor vielen Jahren zueinander gefunden. Warum musste das nur vergehen? On nights when the snow sings, I remember you, My faded memories of you that were frozen within this room, as if waiting eagerly for the desired future, I live in loneliness… Jedes Mal wenn ich hier bin höre ich deine Stimme, immer schwächer werdend in meinem Kopf, wie du leise für mich singst, wie beim ersten Mal als wir hier waren. Du hast extra ein Lied für mich geschrieben und es mir hier vorgesungen, als Liebesgeständnis. Das war so unglaublich romantisch und süß von dir. Doch jetzt erinnere ich mich kaum noch an den Text oder den Klang deiner Stimme, nicht an deinen Gesichtsausdruck. Ich wünschte es würde alles besser werden. Ich will dich vergessen, überhaupt nicht mehr an dich denken, doch das werde ich niemals schaffen. Ich fühle mich so alleine ohne dich... Kapitel 2: Teil 2 ----------------- TSUKASA's POV Langsam sinke ich auf die Knie, lehne mich an den Zaun, der hier oben ist. Von hier aus kann man fast die gesamte Stadt überblicken. Bevor du mir diesen Platz vor so langer Zeit gezeigt hast wusste ich gar nicht, dass es so eine Stelle überhaupt gibt. Ich bemerke kaum, dass ich weine. Ich spüre nur etwas Feuchtes auf meinen Wangen und meine Sicht wird verschwommen. Ich lehne den Kopf an den Zaun, schließe dich Augen und will nicht hier weg. Bis ich eine Stimme höre. Sie kommt mir vor wie von mir fantasiert, geisterhaft, so plötzlich in der Stille und doch so vertraut. Langsam drehe ich den Kopf, sehe eine Person, die auf mich zukommt. Ich blinzele, kann es nicht glauben. Das... bist tatsächlich du! Warum bist du heute hier? Aus dem gleichen Grund wie ich? Noch nie habe ich dich hier gesehen, nicht nach der Trennung. „Hiroshi“, bringe ich hervor, schaffe es jedoch nicht aufzustehen. Zu schwach und ausgekühlt fühle ich mich. Du siehst auf mich herunter. Ich kann deinen Blick nicht deuten. Es ist wirklich schwer zu erkennen was du gerade denkst. Ob du mich für erbärmlich hältst? „Du solltest hier nicht im Schnee hocken“, meinst du nur leise und ich senke den Blick. Da hast du ja recht, aber grundlos bin ich sicher nicht hier. Langsam rappele ich mich doch auf, bin froh um den Zaun im Rücken als Stütze. Ich bemerke, dass du dich umdrehen und gehen willst, doch das kann ich nicht zulassen. Ich will das alles wieder gut machen und dich nicht schon wieder verlieren! „Bitte nicht... Bitte geh nicht. Ich will mit dir reden.“ Ich habe dein Handgelenk umfasst, sehe dich flehend, beinahe bettelnd an. Das habe ich auch noch nie getan. Nur unwillig drehst du dich zu mir um, betrachtest mich von oben bis unten, seufzt dann. „Kann dich ja schlecht hier erfrieren lassen.“ Ich bekomme ein Lächeln geschenkt, wenn auch nur sehr klein und kaum zu erkennen. Doch das weckt schon Hoffnungen in mir. „Komm mir zu mir, da können wir in Ruhe reden.“ Ich nickte nur und stolpere dir hinterher, was gar nicht so einfach ist mit halb eingefrorenen Füßen. Zero wird mich köpfen wenn ich krank werde, von Kazuya und Ricky mal ganz zu schweigen. Erst einmal bist aber nur du wichtig. Du entfernst dich immer mehr von mir, bist einfach schneller, da ich nicht so schnell hinterher komme. Irgendwann scheinst du das zu bemerken, denn du drehst dich zu mir um und bleibst stehen, legst mir dann einen Arm um die Hüfte. Ich bin versucht mich einfach an dich zu schmiegen, aber das wäre jetzt nicht hilfreich. Stattdessen folge ich dir nur stumm den Berg nach unten, sehe, dass du mit dem Auto da bist. Noch immer das Gleiche wie früher... Ich selbst bin mit der Bahn gefahren und dann gelaufen, weshalb ich nun auf dem Beifahrersitz Platz nehme. Ich habe Angst vor dem Gespräch mit dir, sehr sogar. Ich habe so eine dumme Entscheidung getroffen und ich weiß, dass es dich genauso verletzt hat wie mich. Das habe ich damals in deinem Gesicht gesehen und auch heute, als wir uns das erste Mal seitdem wiedersahen. Ruhig sehe ich nach draußen, beobachte die vorbeiziehenden Straßen und den Schnee. Es ist tiefster Winter und früher war das immer meine Lieblingsjahreszeit. Mittlerweile macht es mich nur noch traurig, wegen dir. Du bist genauso still wie ich, konzentrierst dich nur auf die Straße. Keiner traut sich etwas zu sagen, noch nicht. Bei dir angekommen drängst du mich dazu heiß zu duschen, gibst mir Klamotten von dir und eine Decke, machst mir sogar einen Tee. So sitze ich nun auf dem Sofa, in eine Decke gewickelt, die Teetasse in den Händen, dir gegenüber. Du siehst mich an, das bemerke ich, aber mein Blick ist auf die Tasse gesenkt. Ich traue mich einfach nicht etwas zu sagen. „Warum wolltest du mit mir reden?“, fängst du schließlich doch leise an. Es erschreckt mich wie deine Stimme klingt. So ausdruckslos und resigniert. Was habe ich dir nur angetan? Ich schlucke und hebe meinen Blick, sehe dich kurz an, fixiere dann jedoch einen Punkt außerhalb deines Gesichtes, auf deiner Brust. „Ich.... Die Entscheidung... die ich damals getroffen habe... Die war falsch... Glaube ich.“ Die letzten zwei Worte füge ich nur leise dazu, höre auch schon dein abfälliges Schnauben. Als ich dich ansehe bemerke ich deinen Blick. Verletzt, verraten und enttäuscht. So siehst du mich an. Schnell senke ich den Blick wieder. „Deine Entscheidung war also falsch, glaubst du? Das fällt dir wirklich früh ein. Gut drei Jahre zu spät!“ So lange war es schon her, dass wir ohne einander auskamen... Mir kam es noch viel länger vor, wie eine Ewigkeit. Du hast allerdings recht. Diese Worte kommen wohl zu spät und ich mache dir keinen Vorwurf, wenn du mich jetzt direkt raus wirfst. „Es war falsch... Ich weiß es jetzt.“ Langsam und unsicher sehe ich dich an, auch wenn ich mich kaum traue. „Ich vermisse dich, Hiroshi. Ich hab dich die ganzen Jahre vermisst.“ Das stimmte so. Ich hab so oft an dich gedacht, dass ich es nicht mehr zählen konnte. So oft habe ich mit dem Gedanken gespielt wieder zu dir zu gehen und mich zu entschuldigen. Doch nie habe ich es getan. Ich war zu feige und davon überzeugt das Richtige zu tun. Du schüttelst allerdings nur den Kopf, lehnst dich etwas mehr zurück. „Warum kommst du damit nach drei verdammten Jahren an? Hättest du damals nicht einfach so beschlossen, dass wir uns trennen müssten, weil wir kaum noch miteinander geredet haben... Wir hätte das doch so hinbekommen! Irgendwie hätten wir das hinbekommen...“ Nach der Trennung von D'espairsRay war für uns eine Welt zusammengebrochen, ganz besonders für dich, da es sozusagen deine Schuld war. Niemand hat dir je die Schuld dafür gegeben, aber es war eben deine Stimme, die nicht mehr wollte. Danach hast du dich dem Design und der Mode gewidmet, ich war mit Zero zusammen in einer neuen Band und selbst Karyu hatte eine neue Band. Wir hatten uns kaum noch gesehen, höchstens kurz abends oder morgens, und dann hatten wir nie miteinander geredet. Es herrschte nur noch Stille zwischen uns. Ich bekam das Gefühl, dass ich dir egal war. Ich beschloss, dass eine Trennung uns beiden besser tun würde. Du schienst mit mir nicht mehr glücklich zu sein und interessiertest dich mehr für deine Arbeit als für mich. Sicher hast du recht, wir hätte das irgendwie wieder hinbekommen, wenn wir nur miteinander geredet hätte, aber eben das haben wir nicht mehr getan. Ich senke den Blick, nachdem ich die Tasse wieder auf den Tisch gestellt habe. Leise höre ich dich seufzen und bekomme kaum mit, dass du dich neben mich setzt. Erst als ich an dich gezogen werde und du über meine Wangen streichelst nehme ich das und auch die Tränen wahr. Jetzt habe ich schon wieder angefangen zu weinen. Ich kann nicht anders, klammere mich einfach an dir fest. „Bitte... I-ich liebe dich doch noch immer so sehr.“ Leise schluchze ich, will mich nicht mehr von dir lösen. Können wir es nicht noch einmal versuchen? Dieses Mal aber besser. „Ich liebe dich auch, Kenji, und das weißt du, aber es ist nicht so einfach. Wir haben uns die letzten drei Jahre nicht gesehen und davor haben wir nur nebeneinander her gelebt. Ich weiß nicht, ob ich das alles nochmal kann.“ Das kann ich vollkommen verstehen, aber... kannst du uns nicht zumindest eine Chance geben? Ich wünschte es mir so sehr. Ich wollte dir doch nur nahe sein, so wie ich es jetzt war! Vorsichtig sehe ich dich an, sehe dir direkt in die Augen. „Nur ein Versuch“, bitte ich leise. Du musst mir die Verzweiflung ansehen, denn du nickst schließlich ganz leicht. Bevor ich dich allerdings küssen kann legst du mir einen Finger auf die Lippen. „Versprich mir, dass du mit mir redest, wenn dich etwas stört. Ich will nicht noch einmal das Gleiche erleben, verstanden?“ Sofort nicke ich und hauche ein 'versprochen'. Erst da wird der Finger von meinen Lippen genommen und schon spüre ich deine vollen und weichen Lippen auf meinen. Zufrieden seufze ich und drücke mich dir entgegen, erwidere den Kuss so liebevoll wie möglich. Genau das wünsche ich mir schon seit drei Jahren. Dich wieder so nah bei mir zu spüren. Leise singst du nun auch und sofort erkenne ich das Lied, ist es doch das Lied für mich. Kaum hast du die ersten Worte gesungen erinnere ich mich an den kompletten Text, weine schon wieder, doch dieses Mal vor Erleichterung und Freude. Du scheinst mir wirklich eine zweite Chance zu geben. Heute ist ein besonderer Tag. Nun schon das zweite Mal sind wir an diesem Tag zusammen gekommen. In den vergangen drei Jahren war ich nicht ein einziges Mal so glücklich wie jetzt, dabei hältst du mich nur in deinen Armen und küsst mich erneut. Mehr wünsche ich mir auch gar nicht. Ich bin so glücklich wie ich es nur sein kann, denn endlich habe ich dich wieder. Kapitel 3: Dating ----------------- TSUKASA's POV Es ist noch immer kalt draußen, doch deutlich bemerkt man, dass es auf den Frühling zugeht. Der Schnee beginnt zu schmelzen und so ganz gefällt mir das nicht. Der Schnee erinnert mich immer an dich, er ist etwas an dem ich mich festhalten kann. Auch wenn ich dich jetzt wieder für mich habe, dieses Gefühl ist immer noch da. Im Moment sitze ich auf meiner Fensterbank, sehe nach draußen, einen Tee in den Händen. Es ist noch nicht lange her, dass wir wieder zueinander gefunden haben. Trotzdem kommt es mir so vor, als wären wir schon wieder Monate zusammen, wo es doch nur knapp ein Monat ist. Leise seufze ich, trinke meinen Tee aus und stehe dann auf, um die Tasse in die Küche zu bringen. Wir wohnen natürlich nicht zusammen, das wäre viel zu schnell gewesen. Wir wollen uns erst wieder langsam aneinander gewöhnen. Sehen was das Jahr für uns bringt. Ich sehe mich in meiner Wohnung um, beschließe noch etwas aufzuräumen, denn du willst heute noch vorbei kommen und bei mir übernachten. Wir wollen zusammen kochen, einen Film sehen, einen schönen Abend zusammen haben eben. So wie wir es früher so gerne gemacht haben. Während ich die Decke wieder über die Sofalehne lege fällt mein Blick auf die Kommode und die Bilder darauf. Zu sehen sind meine Familie, natürlich Maifo und D'espairsRay, aber auch ein Bild von dir und mir, das jedoch schon einige Jahre alt ist. Zu der Zeit waren wir zusammen und vollkommen glücklich. So wie wir es jetzt sind, zumindest kommt es mir ganz so vor. Schnell gehe ich noch duschen, da ich kaum noch Zeit habe, und ziehe mich gerade an, als es schon an der Tür klingelt. Ich ziehe mir noch das Hemd an, versuche es auf dem Weg zur Tür zuzuknöpfen und schaffe es sogar. Lächelnd öffne ich die Tür, sehe direkt dich und mein Lächeln wird breiter, strahlender. „Schön dich zu sehen“, hauche ich, lasse dich rein. Du siehst so verdammt gut aus in der kurzen Lederjacke und dem Shirt mit dem weiten Ausschnitt. Du trägst mittlerweile sehr oft solche Shirts, die von dir selbst designet wurden. Sie stehen dir aber auch so perfekt. „Kommst du oder willst du lieber an der Tür stehen bleiben und mich ansabbern?“ Lächelnd siehst du zu mir und direkt sehe ich peinlich berührt zur Seite. Habe ich dich gerade wirklich so angestarrt? Wie kann ich auch anders. Du bist einfach so... perfekt. Schnell schließe ich die Tür meiner Wohnung und folge dir in das Wohnzimmer, wo ich dich einfach von hinten umarme und an mich heran ziehe. Wie sehr ich deine Nähe doch genieße. Wie habe ich es nur so lange ohne aushalten können? Ich verstehe das einfach nicht. „Es ist schön, dass du da bist.“ Du drehst deinen Kopf, lächelst mich an und löst dich von mir, um mich zu umarmen. Du antwortest mir nicht, aber der sanfte Kuss sagt schon alles. Das ist es was ich brauche, nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Ich hab dir was mitgebracht“, reißt du mich aus meinen Gedanken. Überrascht blinzele ich und sehe auf den Blumenstrauß, den du mir da vor die Nase hältst. Den habe ich gar nicht bemerkt, als du nach drinnen gekommen bist. „Danke Hiroshi. Der ist echt schön.“ Lächelnd rieche ich an den Blumen, die auch noch wunderbar duften. Direkt suche ich eine Vase, stelle die Blumen hinein und stelle die Vase im Wohnzimmer auf die Kommode, direkt neben das Bild von uns. So scheinst du auch auf das Bild aufmerksam zu werden, denn du kommst näher und betrachtest es. „Wir brauchen noch ein neues Bild. Das ist ja schon steinalt.“ Sofort stimme ich zu, aber das kommt sowieso immer nur spontan. Solche echten Bilder kann man einfach nicht planen, denn dann sieht alles wie gestellt aus. Das will ich nicht. „Was wollen wir denn überhaupt kochen?“, willst du nun von mir wissen, weshalb ich lächele und dich mit in die Küche ziehe. Da habe ich immerhin schon drüber nachgedacht. Es wird Okonomiyaki geben, etwas sehr leckeres und vor allem etwas von dem ich weiß, dass du es magst, oder zumindest früher mochtest. Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen scheinst du aber nicht abgeneigt zu sein. Schweigend machen wir uns an die Arbeit alles zu schneiden, bis ich die Okonomiyaki in die Pfanne gebe, schließlich auf zwei Teller verteile und sie direkt auf den Tisch stelle. Dazu kommt noch Besteck und zwei Gläser, die ich mich Cola fülle. „Wenn das so lecker schmeckt wie es riecht wir es sehr lecker sein“, meinst du grinsend und ich lächele dich direkt an, setze mich auf einen der Stühle, du mir gegenüber. „Guten Appetit“, wünsche ich dir, lächele dich an. In deiner Gegenwart kann ich einfach nicht anders als zu lächeln. Direkt fangen wir an zu essen und zumindest mir schmeckt es sehr gut, Kurz sehe ich zu dir, aber dir scheinst es ebenfalls zu gefallen. Das ist wirklich gut. Zufrieden esse ich weiter und leere meinen Teller auch recht schnell. Ich warte nur auf dich und stelle die Teller eben in die Spülmaschine. Die Gläser nehmen wir mit ins Wohnzimmer, stellen sie dort auf den Tisch vor dem Sofa, auf das wir uns setzen. „Hast du den Film geholt den ich vorgeschlagen hab?“ Fragend werde ich angesehen und direkt nicke ich, lege den Film ein und starte ihn, platziere mich dann wieder neben dir auf dem Sofa. Noch recht unbemerkt versuche ich mich an dich heran zu kuscheln, bin noch etwas unsicher. Es ist eben noch nicht wieder alles wie früher zwischen uns, aber zum gewissen Teil ist das auch gut so. Zumindest sind wir uns nahe und als du deine Arme um mich legst weiß ich, dass alles in Ordnung ist. Sofort lehne ich mich mehr an dich heran, kuschele mich an dich und genieße es dir so nah zu sein. Ich drehe den Kopf etwas, küsse dich sanft auf die Wange und lächele vollkommen zufrieden, während du mich über die Haare streichelst, dich aber auch noch auf den Film konzentrierst. Das finde ich nicht schlimm, immerhin hast du den Film hier sehen wollen. Allerdings interessiert mich der Film nur bedingt, weshalb ich die Augen schließe und mich so noch mehr auf deine Nähe konzentrieren kann. Nur kann ich dich so nicht sehen, weshalb ich die Augen doch wieder öffne, den Kopf etwas hebe. Meine Fingerspitzen wandern über deine Wange und das Kinn, bis zum Hals, fahren deine Gesichtskonturen nach. Wie kann man nur so unverschämt gut aussehen? Das habe ich mich schon immer gefragt. Durch meine Bewegungen bringe ich dich jedoch auch dazu mich anzusehen. Entschuldigend sehe ich dich an, da ich dich nicht von deinem Film ablenken wollte, aber du lächelst nur und umfasst sanft meine Hand, ziehst sie zu deinem Mund und hauchst einen Kuss auf die Fingerspitzen, bevor du meine Hand wieder entlässt. Wieder einmal bin ich davon erstaunt wie unglaublich sanft du doch zu mir bist. Es überrascht mich immer wieder, auch wenn ich weiß, dass du mich nie grob anfassen würdest, außer ich will es so. Die einzige Nähe die wir, seitdem wir wieder zusammen sind, miteinander geteilt haben, ist Kuscheln, Küssen und ein ganz wenig Streicheln, jedoch nur am Rücken und Bauch. Mehr ist nicht passiert, auch wenn ich nicht weiß warum. Es ist allerdings in Ordnung so. Vollkommen in Ordnung sogar, solange du nur da bist und irgendwann mehr passiert. Das werden wir jedoch noch bemerken. Ich schließe die Augen wieder, rutsche tiefer, sodass ich mit dem Kopf auf deinem Schoß liege. Auch das ist sehr bequem, vor allem da du mir durch die Haare streichelst, über die Wange bis hin zur Schulter. Als ich kurz nach oben sehe bemerke ich, dass du mich beobachtest, mich betrachtest. Schon fast schüchtern lächele ich zu dir hoch, bekomme direkt einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Du rückst etwas von mir ab, allerdings nur um dich neben mich zu legen, mich sanft zu umarmen. Darüber bin ich glücklich, denn so bist du nur noch näher bei mir. Sanft küsse nun ich dich, halte mich etwas an dir fest und streichle dir auch über den Rücken. Deine Hand kann ich ebenfalls auf meinem Rücken spüren, wie sie unter mein Hemd gleitet und nun über die nackte Haut streichelt. Bei dir ist das für mich nicht schwer, da dein Shirt recht angenehm weit ist und schon soweit verrutscht ist, dass eine Brustwarze zu sehen ist. Ich hauche dir jedoch nur einen Kuss auf die Brust, lasse dann wieder davon ab und streichle nur lieber weiter über deinen Rücken. Das reicht mir schon, denn trotzdem kann ich dich spüren, nah bei mir, deine Wärme wahrnehmen, dich riechen, sehen, fühlen. Es ist eines unserer typischen Dates, seitdem wir uns wieder so nah sind. Auch früher haben wir so etwas oft gemacht, bevor wir zusammen gezogen sind und auch danach, doch damals landeten wir am Ende des Tages oder auch zwischendurch fast immer im Bett und das nicht nur zum Schlafen. Es war doch anders, doch das wird noch kommen, da bin ich mir sicher. Kapitel 4: Verzweiflung ----------------------- TSUKASA's POV Du tust es schon wieder. Bemerkst du es etwa nicht? Warum tust du mir das nur an? Es hätte alles besser werden können, besser als zuvor, doch du willst das nicht. Warum? Bin ich dir so zuwider? Dabei dachte ich, dass zwischen uns nun alles in Ordnung wäre. Scheinbar ist dem nicht so. Es tut so weh. I have reached the bottom. I can't see the sky. Stumm starre ich auf mein Handy, mit dem ich noch vor wenigen Minuten versucht habe dich zu erreichen. Du hast mich weggedrückt. Wieso tust du so etwas? Was habe ich dir denn getan? Traurig senke ich den Blick, wende mich von meinem Handy ab und gehe zum Fenster, sehe nach draußen. Es ist später Nachmittag, was also hast du jetzt noch zu tun? Ich erinnere mich, du hast noch ein Event. An meinem freien Tag. Du legst alle deiner Events auf meine freien Tage und wenn es nicht funktioniert arbeitest du so den ganzen Tag, triffst dich mit Freunden und hast allgemein keine Zeit für mich. I'm not strong enough for love. Dabei hatte genau das uns schon einmal auseinander gebracht. Warum tust du mir das erneut an? Willst du mich etwa testen? Willst du mich loswerden? Willst du mich verletzen? Wenn das dein Ziel hast du es erreicht. Es tut weh, dass ich dir wohl vollkommen egal bin. Jeden einzelnen meiner freien Tage hast du schon verplant, kommst auch zu keinem Konzert. Warum nur? Ich habe das Gefühl, dass du nur aus Mitleid wieder mit mir zusammen bist. Schon seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten haben wir uns nicht mehr gesehen. Das einzige was wir austauschen sind gelegentliche Nachrichten in denen ich dir Bescheid gebe, wann ich frei habe. Doch es kommt immer nur die Antwort, dass du dann keine Zeit hättest. Ich verstehe es nicht. Hasst du mich so sehr, dass du nicht einmal mehr Zeit mit mir verbringen willst? Auch meine Band hat bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Warum triffst du dich mit Zero, aber nicht mit mir, deinem Freund? Bald kann ich nicht mehr, halte es nicht mehr aus. Du hast es geschafft, mich ein zweites Mal vollkommen zu zerstören. I have reached the bottom. I have touched the ground. Langsam stehe ich auf, ziehe mich an und mache mich auf den Weg. Natürlich weiß ich wo dein Event ist. Ich will dich sehen, auch wenn es nur bei diesem Event ist. Vor dem Laden bleibe ich stehen, sehe dich hinter dem Tisch, wie du mit deinen Kunden redest und dabei lächelst. Du bist so wunderschön. Weißt du überhaupt wie hübsch du bist? Unsicher drücke ich die Tür auf, gehe auf dich zu. Du entdeckst mich erst, als ich direkt vor dir stehe, schiebst mich zur Seite mit der Begründung, dass du jetzt keine Zeit für mich hättest. All my plan forgotten. All my courage down. Du... hast nicht einmal Zeit um mir zu sagen, dass du dich freust mich zu sehen? Nicht einmal Zeit mich als normalen Kunden zu behandeln? Warum hasst du mich nur so sehr? Was habe ich dir angetan? Ich verstehe es einfach nicht. Ich verlasse den Laden mit langsamen Schritten, weiß nicht was ich tun soll. Es ist sinnlos, dass wir überhaupt zusammen sind. Wir sehen uns nie und wenn doch willst du mich gar nicht sehen. Du scheinst nicht mehr das Geringste für mich zu empfinden. Stumm laufe ich durch die Straßen, den Blick gesenkt und stur geradeaus, achte auf nichts mehr. Die Leute sind mir vollkommen egal. In meinem Kopf bist nur du. Dein genervter Blick, als du mich erkanntest. All these empty faces. They're just walking by. I don't even care. I can't even cry. Wir sollten diese Beziehung lassen. Ohne dich bin ich nichts, doch im Moment bin ich nur ein Schatten meiner selbst. Ich kann nicht einmal weinen, spüre nur den Regen auf meiner Haut, wie er meine Kleidung durchnässt. Er ersetzt die Tränen, die nicht fließen wollen. Sie bringen mir sowieso nichts. Sie helfen nicht weiter, nicht bei diesem Problem. Du hasst mich. Du willst mich nicht mehr sehen. Ich schließe die Augen kurz, bevor mich meine Beine weiter tragen, immer weiter, aus der Stadt und an unseren kleinen privaten Ort, wo ich zusammen sacke, nicht mehr kann. Was soll ich nur tun? I am trying to get sober. Ich muss eine Lösung finden, doch das einzige was mir einfällt ist eine Trennung. Soll ich das erneut durchziehen? Soll ich dich weiter machen lassen? Ich kann dich nicht zwingen mich zu sehen, mit mir Zeit zu verbringen. Es tut nur noch mehr weh, wenn du mich so genervt ansiehst und mir deutlich machst, dass du keine Zeit mit mir verbringen willst. Du bist sicher glücklicher ohne mich, das warst du schon seit unserer ersten Trennung. Aus welchem Grund hast du dich nur wieder auf mich eingelassen? War es Mitleid? War es der Gedanke, dass es doch funktionieren könnte? Meine Finger krallen sich in meine Unterarme, während ich auf die Stadt sehe. Du bist mein Leben... Ohne dich bin ich nichts. I can never get enough. Schon die drei Jahre ohne dich konnte ich kaum ertragen. Davor war es ebenso schlimm, je öfter du mich alleine ließest. Du hast dich nicht mehr um mich gekümmert, ich war dir egal. So egal wie ich dir auch jetzt bin. Ich werde die gleiche Entscheidung treffen wie damals, es gibt keine andere Lösung. Die gab es schon damals nicht. Stumm schließe ich die Augen, bemerkte nun doch die Tränen, die über meine Wangen rinnen. Ich hasse dich dafür, dass du mich hasst... Ich liebe dich doch so sehr... Kapitel 5: Erklärung? --------------------- HIZUMI's POV Es ist schon wieder windig, sehr windig, als ich mich auf den Weg zu dem Laden mache, in dem mein Offline-Event stattfinden wird. Viel Zeit habe ich nicht mehr, muss ich doch noch alles vorbereiten. Es macht immer Spaß mit den Kunden zu reden, festzustellen wie viele von ihnen auch Fans von D'espairsRay sind. Es ist überraschend, dass genau diese Fans auch an meiner Kleidung und den anderen Sachen interessiert sind. Doch sind sie das wirklich, weil ihnen die Sachen gefallen, oder doch eher wegen mir? Da sie mich als Sänger kennen? Ich bin mir oft nicht sicher, denn zumeist von jüngeren Mädchen oder Frauen werde ich noch oft auf die Band angesprochen. Bald wird es weiter gehen, da bin ich mir sicher. Solange Karyu, Zero und auch du das wollen wird es D'espairsRay wieder geben. Ich seufzte leise, beobachte wie die weiße Wolke, die mein Atem verursacht hat, wieder verschwindet, sich beim nächsten Atemzug erneut bildet und sofort wieder verschwindet. Es ist ein Kreislauf der erst enden wird, wenn ich wieder in einer wärmeren Umgebung bin oder wenn es wärmer wird. Wieder wird es Winter. Es ist kalt, der kühle Wind und mein gefrorener Atem sind die besten Anzeichen dafür. Somit ist es schon fast wieder ein Jahr her, dass ich wieder mit dir zusammen bin. So lange kommt es mir nicht vor, und doch kommt es mir gleichzeitig wie eine Ewigkeit vor. The cold winds brings the season, My frozen white sigh heralded winter Erneut seufze ich, betrete den Laden, den ich endlich erreicht habe. Natürlich trage ich meine neusten Sachen, um direkt zu zeigen wie sie angezogen aussehen. Das ist immer gut. Die Kartons mit meinen Sachen sind schon da, sodass ich nur noch alles herrichten muss. Ruhig warte ich auf die ersten Kunden, die auch schon kurz darauf kommen. Es macht Spaß mit ihnen zu reden und sie glücklich zu sehen, da sie mit mir reden und meine Sachen kaufen können. Nur kurz sehe ich auf mein Handy als es eine SMS verkündet, stecke es jedoch direkt wieder ein. Eine SMS von dir... Du weißt doch, dass ich heute ein Event habe. Warum schreibst du mir dann? Ich habe dann nie Zeit, das sollte dir doch bewusst sein. Direkt konzentriere ich mich wieder auf meine Kunden. Es läuft alles gut, bis eines der Shirts schon ausverkauft ist. Das ist nicht gut, denn ich will doch alle Kunden glücklich machen. In meiner Wohnung habe ich noch solche Shirts, doch da kann ich nicht so schnell hin. Ich bin so im Stress, dass ich dich erst bemerke, als du direkt vor mir stehst und mich ansprichst. Ich denke nicht nach, schiebe dich einfach zur Seite. „Ich hab jetzt keine Zeit für dich“, meine ich nur, versuche meinen Assistenten zu erreichen, der mir den Karton bringen soll. My heartless words torture you Erst als du wieder weg bist registriere ich, was ich da eben gemacht habe. Nur kann ich jetzt nicht darüber nachdenken. Mein Assistent ist nicht zu erreichen, sodass ich mir die Adresse der Kundin aufschreibe mit dem Versprechen, ihr das Shirt so schnell wie möglich zu schicken. Ich seufze, reibe mir über die Augen. Lange geht das Event nicht mehr, nur noch eine halbe Stunde. Am Ende ist fast alles verkauft, sodass ich recht wenig zum Zusammenpacken habe. Das ist gut, denn es bedeutet, dass meine Kunden zufrieden sind und auch, dass ich genug Geld wieder rein bekommen habe. Auch jetzt denke ich nur kurz an dich, habe schon wieder Stress, da ich noch alles mit dem Besitzer des Ladens besprechen muss. So komme ich erst spät am Abend heim, falle direkt ins Bett und schlafe auch sofort ein. Erst am Morgen entdecke ich so deine SMS. >Ich muss mit dir reden. Es ist dringend.< Ich kann dir wohl nicht schon wieder absagen... Es wäre nicht fair und wenn es dringend ist, hast du sicher einen Grund. Kurz überlege ich, sehe auf meinen Terminkalender. Ich könnte mir den Tag frei nehmen. >Bin in 2 Stunden bei dir.< Erst einmal muss ich duschen, essen und mich fertig machen. In meinem Parka mache ich mich auf den Weg zu deiner Wohnung, klingele schließlich und werde auch nach oben gelassen. Du siehst nicht gut aus, das bemerke ich sofort. Verweint und erschöpft. Du bittest mich mich im Wohnzimmer zu setzen und direkt komme ich deiner Aufforderung nach. Was genau hast du mit mir zu besprechen? „Ich will mich von dir trennen. Ich kann das nicht mehr, Hiroshi. Ich will dich nie wieder sehen.“ Warum habe ich nur damit gerechnet? Ich habe dir weh getan, teilweise sogar bewusst, oft auch unbewusst. Ich kann es dir nicht verübeln, dass du so eine Entscheidung getroffen hast, und doch tue ich es. Without feeling your pain I was making you suffer alone in the darkness Ich will dich nicht verlieren, nicht schon wieder. Der Winter ist für uns eine so bedeutende Jahreszeit. Wir lernten uns im Winter kennen. Wir kamen im Winter zusammen. Wir trennten uns das erste Mal im Winter. Wir kamen erneut im Winter zusammen. Nun ist wieder Winter und du willst dich ein zweites Mal von mir trennen. Nur will ich das nicht. Ich habe nicht vor dich zu verlassen, nicht noch ein zweites Mal. Das würde ich nicht aushalten, niemals. Wie soll ich dir das nur klar machen? With you, whom I met in the pure white winter Always, by your side unchangeable, though the seasons cycle again... Du bist der wunderbarste Mensch, den ich kenne, doch auch so schwach. Meine Prüfung hast du nicht bestanden, es scheinbar nicht einmal versucht. Sicher, du wusstest nichts davon, doch dann wäre es auch keine Prüfung gewesen. Es wirkt als würdest du einfach verschwinden, im Schnee verschwinden, doch dieses Mal für immer. Das kann ich nicht zulassen, brauche ich dich doch, auch wenn du das nicht sehen kannst. Ich habe es dich im letzten Jahr nicht sehen lassen, doch ich liebe und brauche dich mehr als alles andere, auch mehr als meine Arbeit. Ich habe es dir nur nicht gezeigt. You, looking like you would disappear in the pure white snow; show me the weakness you carry with you „Nein.“ Es hat lange gedauert bis ich dir geantwortet habe. Du siehst mich verwirrt an, doch noch erkläre ich dir nichts weiter. Ich stehe nur auf, gehe zu dir und knie mich vor dich, ergreife deine Hände. „Du bist nicht länger alleine“, flüstere ich, halte deine Hände weiter fest, während du zu mir herunter siehst, scheinbar noch nicht ganz weißt, was du davon halten sollst. Traurig lächelst du mich an. Dein Lächeln wirkt gebrochen, hoffnungslos und vertrauenslos. Du glaubst mir nicht. Ich spüre deine Finger zittern und langsam fangen auch meine eigenen Finger an zu zittern. Es macht mir Angst, wie du lächelst, wie du schweigst. Ich will dich nicht verlieren! Your smile that seemed broken was what I noticed first Our fingertips touched they shiver as if they were freezing „Bitte Ken-“ Ich werde von einer Ohrfeige unterbrochen, sehe erschrocken zu dir hoch. Nun weinst du wirklich. „Nichts Kenji! Du bist ein verdammtes egoistisches Arschloch und länger lasse ich mich nicht von dir verarschen! Ich bin ohne dich besser dran! Ich bin doch sowieso die ganze Zeit alleine!“ Schluchzend brichst du auf dem Sofa zusammen, das Gesicht hinter den Händen vergraben. Doch eines hast du vergessen... Don't cry, for you are no longer alone Kapitel 6: Hass --------------- TSUKASA's POV Ich kann es nicht glauben. Was willst du mir erzählen? Willst du mich etwa schon wieder verarschen? Wieso tust du mir das an? Du willst mich doch nur quälen! Wütend und verzweifelt schlage ich deine Hand weg, als du mich schon wieder berühren willst. Hast du es etwa immer noch nicht verstanden?! „Nimm deine Pfoten weg!“, fauche ich dich an, die Sicht verschwommen, aufgrund der Tränen. Doch sie sind mir egal. Grob packe ich dich, schleife dich zur Wohnungstür. „Lass dich nie wieder bei mir sehen!“ Ich bin doch sowieso alleine, egal ob mit oder ohne dir. Noch immer unglaublich wütend über deine Ignoranz stoße ich dich aus meiner Wohnung, werfe dir deine Schuhe einfach hinterher, knalle die Tür dann zu. Ich will nicht mehr, dich nicht mehr sehen, egal wie sehr ich dich auch liebe. Diese Liebe macht mich nur kaputt. Diese ganze Beziehung hat mich kaputt gemacht, schon wieder. Where do I belong? I don't know! In what do I believe? Where should I go? What should I do? Ich weiß nicht einmal was ich jetzt tun soll. Ohne dich fühle ich mich vollkommen alleine, so verloren. Warum hast du nur so eine Macht über mich? Warum habe ich es zugelassen, dass du mich so kontrollieren konntest? Ich kann das nicht mehr. Ich bin nicht mehr deine Marionette, nicht mehr dein kleines Spielzeug. I'm not a part of you. Ich höre dich an meiner Tür, wie du dagegen hämmerst und regelrecht darum bettelst wieder zu mir zu dürfen. Warum? Sonst wolltest du das nie! Du hast dich immer von mir zurückgezogen! Ohne Kontrolle über meine Handlungen zu haben gehe ich zur Tür, reiße sie auf. „Verpiss dich, Arschloch!“ Meine geballte Faust findet ihren Weg in dein Gesicht. Ausdruckslos beobachte ich, wie du zu Boden gehst, Blut aus deiner Nase rinnt, du mich fassungslos ansiehst. „Verschwinde einfach“, flüstere ich, leise, gehe wieder in meine Wohnung. Ich spüre keine Reue, sondern nur Genugtuung. Du hast es verdient so zu leiden wie ich es tat. Ich kann einfach psychisch nicht mehr. Ich bin kaputt, wegen dir. Müde gehe ich in das Wohnzimmer, sehe das Bild von uns. Ich erinnere mich, wie du meintest, dass wir doch ein neues bräuchten... Nicht einmal das hast du geschafft. Wütend packe ich das Bild, werfe es mit aller Kraft gegen die Wand. Zufrieden beobachte ich, wie das Glas zerspringt, mitsamt dem Rahmen und dem Bild auf den Boden fällt. Kaputt... genauso kaputt wie unsere Beziehung. So kaputt wie ich. I woke up and stopped believing your lies. My defined admiration turned into despise. Ich hasse es dich zu lieben. Warum musst du mich so in deinen Bann ziehen? Wieso musste ich dich nur zurück haben? Hätte ich es doch einfach gelassen, dann wäre mir das hier erspart geblieben. Dann hättest du mich nur einmal verletzt. Erschöpft gehe ich in mein Schlafzimmer, versuche zu schlafen. Immerhin sind dort keine Bilder von dir. Es ist angenehm dich nicht zu sehen und doch vermisse ich dich. Aus welchem Grund hast du es für richtig befunden mich so zu verletzen? Hattest du einfach nur Spaß daran? War es dir überhaupt bewusst? Irgendwann schlafe ich über meinen Gedanken ein. Ich kann nicht mehr, will nicht mehr an dich denken. Du sollst verschwinden, damit keine Schmerzen zurück bleiben. I want to see something new. Kapitel 7: Ablenkung -------------------- TSUKASA's POV Spring went by Summer lead to fall In winter's night A devil in the sky Ablenkung. Ich hoffe es hilft. Die nächsten Wochen gehe ich so oft ich kann in Clubs – Schwulenclubs natürlich. Jeden der will nehme ich. Es ist mir egal, welche Position, wie grob sie sind. Ich wünsche mir nur, dass du aus meinem Kopf verschwindest, doch es funktioniert nicht. So trinke ich immer und immer mehr, in der Hoffnung, dass das funktioniert. Schon ziemlich betrunken bin ich in der Bar auf der Tanzfläche, bewege mich zu Musik, die Augen geschlossen. Irgendwann spüre ich einen Körper hinter mir, wie er sich an mich drückt. Ich lasse meine Augen geschlossen, störe mich nicht daran. Die Person passt sich meinen Bewegungen an, fängt an mich anzufassen, an der Hüfte, wanderte mit einer Hand zum Bauch. Ich lasse es zu, will es sogar. Doch in meinen Gedanken bist noch immer nur du. Ungewohnt sanft werde ich umgedreht und direkt geküsst, heftig und fordernd. Dieser Kuss kommt mir so bekannt vor, doch noch immer lasse ich meine Augen geschlossen, erwidere den Kuss nur. Meine Arme legen sich um die Person, ziehen sie näher an mich heran. So fordernd wie dieser Mann ist weiß ich, was für eine Position er bevorzugt. Darum löse ich den Kuss, beuge mich etwas vor. „Willst du mich ficken? Na komm, gib zu, dass du es willst.“ Ich spüre nur ein leichtes Nicken, lächele darum zufrieden. And if you don't need my love I'll give it all away Ich brauche dich nicht. Es gibt so viele hübsche Männer, die mir geben können was ich begehre. Das rede ich mir gerne ein, doch es ist niemals so. Ich lasse mich einfach mitziehen, habe den Kerl der mich da mitzieht nicht einmal angesehen. Es ist mir egal, wie er aussieht. Ich werde ihn sowieso nicht ansehen, kein einziges Mal. Wie bei allen anderen vor ihm schon nicht. Es bringt mir nichts, warum sollte ich es also tun? Es zerstört nur den Gedanken, dass du es bist, der mich anfasst, der mich liebkost und sich in mir versenkt oder den ich unter mir habe. I prostitute my heart for sale Selbst im Taxi sehe ich nur aus dem Fenster. Die Wohnung ist mir egal, auch wenn sie mir seltsam bekannt vorkommt. Ich erkenne sie nicht, lasse mich zum Schlafzimmer führen. Dort sind wir beide sehr schnell nackt, liegen auf dem Bett. Heftig werde ich geküsst, erwidere die Küsse und ziehe den Mann an mich, sodass ich seinen nackten Körper an mir spüre. Ohne es zu bemerken öffne ich meine Augen, will wissen, wer mich alleine durch seine Küsse so um den Verstand bringt. Sofort schließe ich meine Augen jedoch, denn das bist du... Das kann nicht sein! Das würde ich doch bemerken! Ich schüttele den Gedanken einfach ab, lasse mich vollkommen auf dich ein. Ich bin zu betrunken um das alles zu verstehen. Es kann sowieso nur eine Halluzination sein. Mir wird heiß, immer heißer und ich spüre deinen nackten Körper so nah an mir. Wie du mich immer mehr um den Verstand und zum Stöhnen bringst. Es ist besser als alle anderen Männer die ich zur Ablenkung hatte zusammen. So gut hat mich bisher keiner außer dir gereizt... Fast die ganze Nacht wälzen wir uns durch die Laken, bis ich einfach nicht mehr kann. Niemals zuvor habe ich bei einem meiner Liebhaber geschlafen, bin direkt gegangen oder gar nicht erst mitgekommen, doch jetzt schlafe ich ein, vollkommen erschöpft. Das letzte was ich noch sehe ist dein Gesicht, dein liebevolles Lächeln, und spüre wie du dich an mich schmiegst. In agonies and fears Will someone hear my call And come to dry my tears Or let me fall? Kapitel 8: Erklärung! --------------------- Tsukasa's POV Ein wenig verkatert und noch immer noch müde wache ich am nächsten Morgen auf, weiß nicht so ganz wo ich bin, auch da es dunkel im Raum ist. Sicher, ich weiß noch, dass ich in einer Bar war, aber das erklärt nicht, wo ich mich jetzt befinde. Allerdings erinnere ich mich recht schnell. Da war ein Mann... ein Mann wie du... oder sogar du? Ich bin mir wirklich nicht sicher. In letzter Zeit traue ich mir selbst nicht. Auf jeden Fall will ich so schnell wie möglich hier weg, doch etwas hält mich davon ab. Grob versuche ich meine Handgelenke zu bewegen, doch nichts bewegt sich. Was...? Ich will nicht bei einem fremden Mann im Bett gefesselt sein, doch genau das bin ich. „Hey! Mach mich los!“ Ich rufe in die Wohnung, weiß ja nicht, wer hier ist. Mich gefesselt alleine lassen wäre ziemlich mies. Allerdings immer noch beruhigender als der Gedanke, was dieser Typ wohl mit mir vorhat. Immerhin bin ich noch nackt, zumindest fühlt es sich ganz so an. Scheiße... Irgendwann höre ich zumindest Schritte und das Licht geht an. Irgendwie beruhigt es mich zu wissen bei wem ich bin, andererseits macht es mir auch noch mehr Angst. „Mach mich sofort los!“, verlange ich von dir. Was denkst du dir bitte dabei mich erst einfach so abzuschleppen und mich dann auch noch zu fesseln? Allerdings antwortest du mir nicht einmal, sondern machst erst den Rollladen am Fenster hoch, sodass die Sonne in dein Schlafzimmer scheint. „Hiroshi! Mach mich SOFORT los!“ Sonst würde das noch ernstere Konsequenzen haben, als es sowieso schon hatte. Grob zerre ich an den Fesseln, erreiche jedoch nur, dass sie in die Haut am Handgelenk schneiden. Immerhin siehst du endlich zu mir. „Ich mach dich nicht los. Sonst schlägst du mich nur wieder oder läufst weg. Ich will mit dir reden. Du hast mir ja keine andere Wahl gelassen.“ Da hast du schon recht, aber trotzdem ist es scheiße von dir mich zu fesseln! „Was willst du bitte mit mir bereden? Ich dachte du hättest mir eh nichts mehr zu sagen und eh nie Zeit für mich?“ Das war es doch, warum wir nicht mehr zusammen sind! Du Idiot hast mich immerzu alleine gelassen und dich immer weiter von mir entfernt. „Darum will ich doch mit dir reden...“ Du seufzt, doch das stimmt mich auch nicht positiver. „Ich wollte nie, dass es so endet... Ich wollte dich prüfen, Kenji.“ Prüfen? Womit wolltest du mich denn bitte prüfen? Scheinbar sieht man mir mein Unverständnis auch an, denn du sprichst weiter. „Ich wollte wissen, ob du immer noch so bist wie früher und nichts sagst, bis es zu spät ist. Ich wollte, dass du mich darauf ansprichst, wenn du denkst ich würde dich zu viel alleine lassen. Das hast du aber nicht... Du hast direkt Schluss gemacht und mir nichtmal die Chance gegeben was dazu zu sagen! Genauso wie das letzte Mal!“ Sprachlos sehe ich dich an. Meinst du das wirklich ernst? Was für eine dumme Prüfung soll das bitte sein? Was hast du dir dabei nur gedacht? Das ist das Sinnloseste was jemals von dir kam! „Mach mich los, jetzt sofort, oder du wirst mich nie wieder sehen...“ Das meine ich auch vollkommen ernst. Langsam reicht es mir mit dir. Was denkst du dir eigentlich manchmal? Du meinst wirklich, dass du alles machen könntest. Zwar zögernd, aber immerhin überhaupt löst du die Fesseln und direkt schubse ich dich von mir, suche meine Klamotten zusammen und ziehe mich an. Erst dann sehe ich wieder zu dir. „Ich hätte nie gedacht, dass du so ein egoistischer Idiot bist. Ich soll mich ändern, du dich aber nicht? Du hast mich alleine gelassen! Du hast genau das Gleiche gemacht wie das letzte Mal! Meinst du das lass ich wieder ewig so weiter gehen?! Ich hab irgendwann auch mal die Schnauze voll davon immer verletzt und alleine gelassen zu werden!“ Darum will ich jetzt auch gehen. So sehr ich dich auch liebe, du tust mir immer nur weh. Wieso bist du nur so dumm? Hast du überhaupt mal an meine Gefühle gedacht? Plötzlich spüre ich wie ich am Handgelenk festgehalten werden, unerwartet stark. Ich will mich losreißen, aber du lässt es nicht zu. „Bitte Kenji. Ich weiß, dass das eine dumme Idee war, aber ich will dich nicht nochmal verlieren... Nicht schon wieder. Ich halte das ohne dich nicht aus. Bitte, gib mir noch eine Chance!“ Ich betrachte dich eine Weile, schüttele dann jedoch den Kopf. So einfach nicht. Nach all dem was du mir angetan hast sowieso nicht. „Ich werd drüber nachdenken. Vielleicht bekommst du eine letzte Chance, vielleicht auch nicht.“ Ich reiße mich endgültig los, verlasse die Wohnung. Nein, so einfach kann und will ich es dir nicht machen. Du sollst zappeln und darauf hoffen, dass ich dir irgendeine Nachricht zukommen lasse, so wie ich es die letzte Zeit getan habe. Außerdem weiß ich selbst noch nicht was das Beste wäre. Darüber muss ich nachdenken, denn ich will nicht schon wieder das Falsche tun. Das habe ich schon viel zu oft... Kapitel 9: Freunde ------------------ Tsukasa's POV Selbst mehrere Wochen nach diesem... Vorfall hab ich mich nicht bei dir gemeldet. Mir ist einfach nicht danach gewesen, zudem kann ich mich noch immer nicht entscheiden, was ich denn tun soll. Um mich etwas abzulenken bin ich heute mit einem meiner Bandkollegen unterwegs. Natürlich hat Zero bemerkt, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Du hast viel mit Karyu zu tun und Karyu ist eng mit Zero befreundet. Karyu kann eben auch nichts für sich behalten. Zero ist da schon besser, auch wenn er mich trotzdem darauf angesprochen hat. Es war auch nicht wirklich schwer die Veränderung meiner Stimmung zu bemerken. Zuerst überglücklich wieder mit dir zusammen zu sein, dann jedoch immer weiter sinkend, aufgrund deiner Behandlung. Deiner 'Prüfung'. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du das wirklich eine Prüfung nennst. Das ist vollkommen bescheuert und so etwas hirnverbranntes hätte ich dir wirklich niemals zugetraut. Erschrocken sehe ich auf, als ich angestupst werden. „Du denkst zu viel nach, Kenji. Wir wollten Spaß haben, du erinnerst dich?“ Darum wird mir auch ein Glas mit einer braunen Flüssigkeit hingeschoben. Zero hat ja recht. Direkt trinke ich das Glas aus, bestelle ein neues. Die Bar ist anders als die, in denen ich die letzte Zeit war. Sonst ging es mir immer darum Kerle abzuschleppen, jetzt will ich nur Spaß haben, mit Zero zusammen. „Sag mal... Wie läuft es denn eigentlich mit Karyu?“ Wir wissen doch alle, dass Zero schon lange auf Karyu steht. Nur kapiert das der lange Gitarrist einfach nicht. Typisch eben, bei solchen Sachen hat Karyu noch nie kapiert was los war, zumindest wenn es um ihn selbst ging. Mein Lächeln wird breiter, als ich sehe wie Zero verlegen wird. Allerdings nicht lange. Das wäre untypisch für den Bassisten. „Das geht dich gar nichts an. Außerdem kennst du Yoshitaka doch selbst gut genug.“ Das stimmt allerdings. Karyu ist ein sehr liebevoller und aufopfernder Mensch, aber auch manchmal etwas schwer von Begriff. Gut, etwas mehr. „Du weißt doch aber auch wie er ist. Etwas mehr Direktheit würde sicher nicht schaden.“ Das muss ich gerade sagen... Ich hab doch die ganze Zeit die Klappe gehalten, als du wieder so einen Mist angefangen hast. Allerdings ist das eine vollkommen andere Situation. Lautlos seufze ich und leere das nächste Glas. Dabei werde ich allerdings von Zero beobachtet. „Was denn? Wir sind doch hier um zu trinken, oder nicht?“ Er nickt nur leicht, sodass ich mir erneut etwas bestelle. „Sag mal... was willst du eigentlich zum Geburtstag haben?“ Nun ist es an mir verwirrt zu Zero zu sehen. „Was denn? Dein Geburtstag ist in einer Woche, da darf ich doch mal fragen.“ Schon? Das hab ich irgendwie gar nicht so wirklich mitbekommen. Dann ist ja dein Geburtstag auch bald... Wie die Zeit doch vergeht. „Hey, nicht träumen. Antworten.“ Ich werde in die Seite gezwickt, sehe direkt wieder zu Zero. „Ich wünsch mir nichts besonderes.“ Außer einen vernünftigen Freund, aber der würde sich mir erst noch beweisen müssen. Ich werde dir eine Chance geben, eine letzte Chance, weil ich dich liebe. Wenn du die auch noch vergeigst bist du selbst schuld. „Ach komm schon, Kenji. Die Antwort ist echt doof.“ Ich lächele jedoch nur und leere mein Glas, schon wieder. Ich weiß gar nicht wie viele es mittlerweile sind. Auf jeden Fall kommen noch ein paar mehr Gläser hinzu. Im Gegensatz zu Zero kann ich auch nicht mehr geradeaus laufen, als wir die Bar verlassen. Ich bemerke nur wie nebenbei, dass Zero mich mit zum Taxi zieht und wundere mich plötzlich in seiner Wohnung zu sein. Auch gut. Direkt mache ich es mir auf dem Sofa gemütlich. Zumindest hat Zero nichts dagegen noch etwas zu trinken. Das nutze ich natürlich aus. Darum hänge ich irgendwann schief auf dem Sofa, halb an Zero gelehnt, und schnappe mir mein Handy. „Was machst du da?“, fragt mich Zero auch direkt. „Hisho- ne, Hirshe- Hiro halt... schreiben.“ Ich will dir sagen, dass du noch die Chance bekommt. Ich vermisse dich doch so sehr, gerade betrunken. Das ist nervig, denn dann werde ich nur melancholisch. Schmollend sehe ich Zero an, denn der klaut mir einfach mein Handy! Frechheit. „Du wolltest ihm das an seinem Geburtstag schreiben. Versau dir das nicht, nur weil du besoffen bist. Du gehst jetzt ins Bett.“ Ich werde regelrecht ins Schlafzimmer gezogen und gezerrt, lande schließlich auf der weichen Matratze. Sehr schön weich. Darum schlafe ich direkt ein, ohne noch weiter auf mehr zu achten. Wird schon passen. Kapitel 10: Geschenk -------------------- Hizumi's POV Was haben meine Freunde da nur wieder angestellt? Sie haben mich entführt, in einen Club, um dort meinen Geburtstag mit mir zu feiern. Sogar einen separaten Bereich haben diese Chaoten für uns reserviert. Nicht das ich mich beschweren würde, die Idee ist wirklich super und es gefällt mir hier, auch wenn ich jemanden auf dieser Party vermisse. Allerdings weiß ich doch, dass du nicht hier sein wirst. Du willst mich wahrscheinlich niemals wieder sehen. Ich verstehe das, denn ich habe dir wirklich weh getan. Warum war ich so dämlich? Erschrocken sehe ich die Person an, die mich da an der Schulter berührt hat. Karyu. „Denk nicht so viel nach und träum nicht. Wir feiern deinen Geburtstag, vergiss das nicht!“ Ich lächele, allerdings eher schwach. Ohne dich ist es einfach nicht das Gleiche. „Och Hiroshi, jetzt guck nicht so. Komm mit.“ Ich werde einfach hochgezogen und tatsächlich auf die Tanzfläche bugsiert. Karyu kann aber auch gemein sein, besonders wenn er etwas will oder ihm etwas nicht so gefällt. Dabei ist es fast ein Wunder, dass er heute überhaupt hier ist. Immerhin hat er doch sonst so viel zu tun, was die Arbeit angeht. Anscheinend ist Kirito ein Sklaventreiber und trotzdem sind er und Karyu beste Freunde. Nun werde ich auch noch von hinten umarmt, sehe die Person hinter mit verwirrt an. Wer sollte es auch sonst sein... Kein anderer als Tatsurou steht hinter mit, grinst mich an. „Wir beiden werden jetzt tanzen!“, kommt es auch schon sehr überzeugt von ihm. Dagegen kann ich mich nichtmal wehren. Tatsurou hat immer so eine Ausstrahlung, da muss man einfach mitmachen und ihn gern haben. Wie sehr ich ihn doch manchmal dafür hasse, aber es ist auch der Grund, warum ich ihn so sehr mag. Eine ganze Weile sind wir auf der Tanzfläche, haben unseren Spaß. Ich bin Tatsurou und auch Karyu dankbar, denn sie lenken mich ab. Auch wenn alle beide viel zu groß sind! Jeder normale Mensch bekommt doch Nackenschmerzen, wenn er länger mit einem der beiden Zeit verbringt. Irgendwann rette ich mich allerdings auf meinen Platz, dorthin wo auf dem Tisch auch meine Geschenke stehen. Da hier sowieso nur meine Freunde sind ist das kein Problem. Lächelnd betrachte ich die Sachen, entdecke so auch einen Brief, der zuvor noch nicht dort war. Mein Name steht darauf. Ich kenne diese Schrift... Das ist deine Schrift! Bist du etwa doch hier? Direkt sehe ich mich um, kann dich aber nicht entdecken. So ein Mist! Mit zitternden Fingern öffne ich den Umschlag, traue mich allerdings nicht das Blatt Papier heraus zu nehmen. Was du mir wohl geschrieben haben könntest? Ich habe Angst, dass du mir mitteilst, dass es nun komplett vorbei ist. Die letzten Tage und Wochen hast du dich nicht mehr bei mir gemeldet... Natürlich gehe ich dann vom Schlimmsten aus und ich könnte es dir nicht einmal übel nehmen. Nicht nach dem was passiert ist. Deutlich spüre ich mein Herz schneller schlagen, während ich langsam den Brief vom Umschlag befreie und entfalte. Hiroshi, Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich mich entscheiden soll. Du bist mir sehr wichtig, aber du hast mich auch mehr als einmal sehr stark verletzt. Ich zweifelte, ob ich dir noch vertrauen kann. Ich wusste nicht, ob diese Beziehung noch Sinn macht. Allerdings liebe ich dich. Darum gebe ich dir eine allerletzte Chance. Gewinn mich für dich und bitte, versau es nicht wieder. Liebe Grüße, Kenji PS: Alles Gute zum Geburtstag. Ich hoffe das Geschenk gefällt dir. Erst jetzt bemerke ich, dass in dem Brief noch ein Armband war. Stumm betrachte ich es, bemerke nur langsam, wie sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitet. Du gibst mir noch eine letzte Chance... Das ist schon das beste Geschenk, das ich bekommen konnte. Da kann auch das Armband nicht mithalten. Nun muss ich dich nur wieder für mich gewinnen, doch das habe ich schon einmal geschafft. Ich werde das auch erneut schaffen. Ich liebe dich schließlich! Das Armband lege ich direkt um, mache ein Bild davon und poste es auf Twitter. Dann siehst du auch direkt, dass dein Geschenk gut angekommen ist. Ich frage mich, ob du selbst den Brief hier abgelegt hast, oder ob du ihn Zero mitgegeben hast. >Vielen Dank für das Geschenk. Ich werde mich daran halten, um was du gebeten hast. Ich liebe dich.< Diese SMS schicke ich dir, sehe jedoch erschrocken auf, als ich deinen Handymitteilungston höre. Bist du wirklich hier? Leider kann ich nur noch einen Schatten erkennen, der aus der Tür verschwindet. Allerdings ist das mehr als ich erhofft habe. Du warst hier, gibst mir diese Chance und das ist alles, was ich mir wünschen kann. Gerade ist mein Geburtstag um einiges schöner geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)