Petrichor von Raindrop21 (~Der Geruch von Regen auf trockener Erde) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Ich wachte von Krach in der Küche auf. Sanji machte Frühstück. Nur widerwillig stand ich auf und zog mich an. Es schien so, als hielte ich es kaum noch aus ohne ihn. Ich hatte ihn gerade erst kennengelernt und musste ihn wieder verlassen. Meine armen Gedanken hatten gar keinen anderen Mittelpunkt mehr. Aber jetzt wollte ich mich darauf konzentrieren, Sanji und Nami irgendwie näher zu bringen. Es war einfach zu schade, dass beide nicht wussten, dass sie sich gegenseitig lieben. Als Sanji das dreckige Geschirr in die Küche brachte, nutzte ich die Chance und sprach ihn auf das gestrige Gespräch an. "Du meintest doch, dass du in Nami verliebt bist... und du glaubst, sie liebt dich nicht." "Ja. Aber Gefühle kann man nicht abschalten." Ich wusste nicht wie ich es ihm beibringen sollte, aber ich versuchte es dennoch. "Du solltest vielleicht mal deine... Technik ändern. Sonst hat sie noch am Ende noch ein völlig falsches Bild von dir." "Und was genau für ein falsches Bild?" Das war kompliziert zu erklären. "In ihren Augen bist du doch so jemand, der gar nicht EINE im Blickfeld, sondern ALLE im Blickfeld hat. Kannst du mir folgen?" Er nickte, während er da stand und die Teller abwusch. "Ja schon, aber ich würde es gerne mal sehen, dass sie eifersüchtig wird. Aber vielleicht sollte ich es wirklich nicht übertreiben. Ich werde bloß immer wahnsinnig, wenn sie irgendwas... besonderes macht. Du weißt schon, was ich mit Besonders meine." Nickend stelle ich mich wieder aufrecht hin und verabschiedete mich von ihm. Jetzt musste ich nur noch Nami ein wenig beeinflussen. "Nami?" "Ja? Was ist denn?" "Du sagtest doch, dass du in Sanji verliebt bist, oder?" Sie setzte sich auf einen Stuhl. "Ja... Meinst du, ich sollte ihn vergessen?" Leicht erschrocken schüttelte ich mit dem Kopf. "Nein, aber vielleicht solltest du mal auf seine... "Umwerbungen" eingehen. Dann kannst du sichergehen, ob er es auf dich oder auf alle abgesehen hat." "Und du denkst, das funktioniert?" "Ich bin mir sicher, dass das funktioniert." Damit ließ ich auch sie allein und verzog mich wieder ins Krähennest, um Nachzudenken, bis irgendwas passieren würde. Und tatsächlich: Nami ging aus ihrer Kajüte, Sanji aus der Küche und sie rannten fast ineinander. Er half ihr auf und entschuldigte sich bei "Nami-Mausi". Sie entschuldigte sich auch lächelnd und ging weiter. Als er ihr dann noch hinterher sah, musste ich grinsen. Das klappte wie am Schnürchen. Es war mittlerweile 13 Uhr und es gab Mittagessen. Ruffy konnte es kaum erwarten und stürzte sich auf die Gemüsesuppe. Er spuckte es jedoch wieder angewidert aus und kreischte: "Bah, das ist total versalzen! Sanji, wie viel Salz hast du daran gehauen?" Zorro musste breit grinsen: "Ruffy, wenn ein Koch zu viel salzt, ist er verliebt. Weißt du das nicht?" Er schüttelte den Kopf und sah neugierig zu Sanji, genau wie die anderen. Der wurde knallrot und sah verlegen werdend zu Nami, die ebenfalls rot wurde und nervös in ihrer Suppe rührte. Immerhin sahen sie sich endlich mal an. Sanji nahm schnell die Suppe vom Tisch und wollte in die Küche, um sie wieder genießbar zu machen. "Warte Sanji, ich helf' dir dabei.", sagte Nami und ging hinter ihm her. Ruffy starrte die beiden mit großen Augen an. "Will Nami jetzt kochen?" "Ja!", antwortete ich ihm schnell, bevor ein anderer ihm anderes erzählte. Alle bis auf Ruffy hatten Namis Reaktion verstanden. Als wir die neue Suppe aufhatten, ging ich wieder zum Krähennest. Mir gefiel dieser Ort wirklich. Nami folgte mir nach oben. "Es hat wirklich geklappt, danke." "Keine Ursache.", grinste ich. "Habt ihr euch jetzt ausgesprochen?" Sie nickte. "Ja, er hat mir gesagt, dass er mich mehr als nur freundschaftlich mag und das schon immer. Dann habe ich ihm gesagt, dass ich mich auch irgendwie in ihn verliebt habe. Keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll." Ich zuckte mit den Schultern. "Hey, guck mal Imanti. Dahinten ist ein Schiff." Es war Chopper, der mit einem Huf auf den Horizont deutete. Ich blinzelte und konnte wirklich ein kleines Segelschiff erkennen. "Winkt da jemand am Bug?", fragte Nami verwundert. Ich kniff die Augen zusammen und konnte auch fuchtelnde Arme erkennen. Ich nahm mir ein Fernglas, dass im Krähennest lag und schaute durch. Mein Herzschlag setzte aus und ich klammerte mich an Namis Arm. "Was ist denn, wer ist da?" Ich drehte mich zu ihr und sagte lautlos "Aman". Sie fing an zu grinsen. "Dann geh mal ruhig runter und bereite den Captain auf Besuch vor. Ich kletterte schnell die Leiter runter und stolperte zu Ruffy und sagte ihm alles. Er war einverstanden und ich lief aufgeregt an die Rehling. Ich konnte ihn jetzt näher sehen. Ihn und ein Lächeln auf seinen Lippen. Nach ein paar Minuten konnte er auf unser Schiff und rannte auf mich zu. Er blieb ein paar Zentimeter vor mir stehen um mich dann zu umarmen. Ich hätte ewig so stehen bleiben können. Endlich wieder sein Geruch in meiner Nase, seine strubbeligen Haare an meinem Hals und sein unregelmäßiger Atem an meinem Schlüsselbein. Irgendwann musste ich ihn dann doch loslassen, weil er die anderen kennenlernen wollte. Kaum zu fassen, dass ich sogar ein klein wenig eifersüchtig wurde, als er zur Begrüßung die Hände von Nami und Robin küsste. Aber anscheinend war Sanji auch nicht gerade glücklich darüber. Und sogar Zorro musste sich bei Robin zusammenreißen. Schien so, als könnte man zwischen Robin und Zorro auch noch was entfachen. Ich war etwas erleichtert, als er wieder zu mir kam und mich in den Arm nahm. Die anderen ließen uns grinsend allein und Sanji nahm Namis Hand. Aman beugte sich zu mir runter und flüsterte: "Tut mir leid, aber ich habe es nicht ohne dich in Meda ausgehalten. Ich hab' dich einfach zu sehr vermisst. Und weil du ja schlecht zurück kommen kannst, bin ich zu dir gekommen." "Verstehe schon. Ich habe dich auch ziemlich vermisst." Er musste wie ein glückliches Kleinkind lächeln und steckte mich damit an. Ich verbrachte den ganzen restlichen Tag damit, ihm das Schiff zu zeigen, mit ihm zu reden und ihm zuzuhören. Das war wahrscheinlich der schönste Tag meines Lebens. Er war hier. Bei mir. Ich tappte im Dunkeln in die Mädchenkajüte. Es musste mittlerweile nach Mitternacht sein, aber die anderen beiden waren auch noch wach. "Weiß er eigentlich, dass du ihn... "magst"?" Ich schüttelte den Kopf. "Ne... Zwischen uns würde das eh nicht gut gehen. Ich bin nur eine Sklavin und zwar auch noch von seinem Vater. Wenn er das irgendwie rauskriegt, bin ich tot. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er mich so mag, wie ich ihn mag. Ich komme nicht aus dem selben Stand wie er." Sie konnten jetzt auch nichts mehr sagen. Es war einfach die bittere Wahrheit, auch wenn ich es gerne anders hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)