Beyond the waves von Bambusbesen (Gaara X Deidara) ================================================================================ Kapitel 6: Akatsuki ------------------- Kräftige Flossenschläge brachten Deidara der Meeresklippe näher, die sich östlich der Okinawainseln erhob. Steil brach der Fels dort ab und schien ins Bodenlose zu reichen. Wie tief die Rinne war, konnte niemand sagen. Ningyo konnten nicht so tief tauchen, hielt ihr Körper den Druck der Wassermassen irgendwann nicht mehr aus. Zudem war es dort unten so finster, dass selbst ihre guten Augen nichts mehr erkennen konnten. Wie in dieser Dunkelheit etwas leben konnte, war schwer vorstellbar. Allgemein hielten sich Ningyo in etwas flacheren Gewässern auf, in denen Riffe oder anderweitig Felsgebirge existierten, um die Höhlen als Behausung zu nutzen. Deswegen war die Klippe ein perfekter Treffpunkt für Akatsuki. Niemand suchte sie hier. Der Blonde schwamm über die Klippe hinaus und wandte sich dem schwarzen Abgrund zu. Nah an der schroffen Felswand bewegte er sich hinab. Es wurde kälter. Deidara fühlte sich hier nicht unbedingt wohl, aber ein paar Stunden in der Einbuchtung waren ertragbar. Der Blonde verlangsamte sein Tempo und schwamm schließlich in selbige hinein. Wie eine übergroße Kerbe erschien diese Mulde, als habe ein Seeungeheuer mit einem Messer versucht, ein Stück aus dem Felsen heraus zu schneiden. Immer zur Tag- und Nachtgleiche traf Akatsuki sich hier, um Neuigkeiten auszutauschen. Ansonsten reisten sie teilweise umher oder lebten irgendwo versteckt, um nicht allzu schnell gefunden zu werden. Oft wussten sie nicht einmal gegenseitig, wo die anderen sich befanden. Leider waren sie in der Gegend um Okinawa einigermaßen bekannt, was manch alltägliche Tätigkeit schwer machte. Ein einfacher Marktbesuch wurde zu einer Hetzjagd, wenn ein paar Jäger sie erkannten. Deidara hatte vor einer Weile mit ihnen Probleme bekommen. Er konnte von Glück reden, dass sie ihn erst erkannt hatten, als die Perle für Gaara bereits bezahlt war. Entkommen war er ihnen auch nur, weil er die Riffe besser kannte, sich gut versteckt hatte und in einem geeigneten Moment verschwunden war. Wie er mit den Verletzungen noch bis zu der winzigen Inselgruppe gekommen war, wusste der Blonde nicht mehr genau. Er hatte darauf gehofft, dass Gaara ihm half. Allein wäre es für ihn beschwerlich geworden, alle Verletzungen zu behandeln. Außerdem war er an Land sicher vor den Jägern des Dorfes. Deidara ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Bis auf Hidan und Kakuzu befanden sich alle Mitglieder bereits hier. Die Schuppen ihres Anführers Yahiko schillerten in warmem Orange und zogen unweigerlich die Aufmerksamkeit auf ihn. Seine Augen dagegen wirkten beinahe farblos in diesem matten Grau. Schwarze Punkte durchbrachen die helle Haut in einer parallelen Formation an der Nase, der Unterlippe und seinen Armen. Um den Hals trug er eine Kette aus dunklen Perlen durchsetzt mit kleinen Korallenästen. Seine Gefährtin Konan erschien wie ein Kontrast zu ihm mit ihrem blauen Haar und der ebenso blauen Schwanzflosse. Ruhig erwiderten die orangefarbenen Augen Deidaras Blick. Ihre Brust war mit einem Geflecht aus Seetang bedeckt. Geschickt geflochten ließ es den Rücken weit genug frei, um die Flosse dort nicht zu beeinträchtigen. Zetsu gehörte auch zu den eher farbenfrohen Ningyo. Grün schimmerten Haar und Schuppen. Über seine Schultern und Arme zogen sich schwarze Streifen, die zu seiner Rückenflosse hin ausliefen. Dagegen machten Kisame und Itachi einen unauffälligeren Eindruck, wenn man den kräftigen Körperbau des Blauhaarigen außer Acht ließ. Doch dessen Blau schien sich mehr der Farbe des Meeres anzupassen. Selbst seine Haut wirkte eher bläulich. Sein Gefährte Itachi war der einzige von ihnen, dessen Schuppen in Schwarz getaucht waren, ebenso wie dessen Haar und die Augen. Deidara fand diese Augen unheimlich, weil er das Gefühl bekam, in den Abgrund zu sehen. Als schaue er geradewegs in die Rinne hinab und den Boden konnte man in der Dunkelheit nicht einmal erahnen. Deidara legte seine linke Hand auf das Brustbein und neigte den Kopf. Die Ningyo erwiderten die Begrüßung auf dieselbe Weise, nur fand ihre rechte Hand den Weg auf die Brust, da der Blonde der einzige Linkshänder war. Ein überraschter Laut entkam dem Blonden, als plötzlich ein Ruck durch seinen Körper ging und er sich im nächsten Augenblick in einer stürmischen Umarmung wiederfand. Ein unangenehmer Druck baute sich auf seine Rippen auf. Silbernes Haar gelangte in sein Sichtfeld. Hidan. Wieso musste er es immer übertreiben? „Deidara-chan, zwischen diesem Haufen Langweiler tut es echt gut, dich zu sehen.“ Deidara verdrehte die Augen und grub seine harten Nägel leicht in Hidans Unterarm. „Trotzdem musst du mich nicht jedes Mal halb erdrücken, hm“, knurrte er und erhöhte den Druck der Nägel. Murrend ließ Hidan ihn los und besah sich seinen malträtierten Unterarm. Ein paar Blutstropfen drangen aus den roten Halbmonden. „Stell dich nicht so an. Iss mehr, dann hast du mehr auf den Rippen und dann stört’s dich auch nicht mehr“, maulte Hidan und leckte über die kleinen Wunden. Deidara grinste. Die Nägel waren sehr praktisch. Er fragte sich, wie sich Menschen mit diesen viel zu weichen Nägeln überhaupt verteidigen oder Nahrung beschaffen konnten. Bevor Hidan irgendwas anstellen konnte, griff Kakuzu nach ihm und zerrte ihn etwas auf Abstand. Fluchend ruderte die silberne Schwanzflosse durch das Wasser. Aber schließlich gab Hidan auf. Gegen seinen Aufpasser kam er nicht an. Der Braunhaarige konnte es an Unauffälligkeit mit Kisame aufnehmen. Zwischen Felsen verschmolzen die braunen Schuppen problemlos. Kakuzu hatte schon einige Kämpfe ausgefochten. Die Narben auf seinem Körper erzählten stumme Geschichten davon. Irgendwann hatte er Hidan aufgelesen, als dieser noch ein kleines Kind gewesen war. Der Grund war Deidara bis heute schleierhaft, denn die meiste Zeit stritten sie sich. Vermutlich war ihr Verhältnis nicht unähnlich zu dem Verhältnis, welches er zu Sasori gehabt hatte. Der Rotschopf war oft genervt von ihm gewesen, hatte sich aber um ihn gekümmert nach dem Tod seiner Eltern. Auf diese Weise war er quasi bei Akatsuki aufgewachsen und in die Organisation mit hinein gerutscht. Vor drei Jahren hatten Jäger ihr Versteck aufgespürt und Sasori getötet. Nur dank der Unachtsamkeit eines Jägers war dem Blonden die Flucht gelungen. „Da nun alle da sind“, begann Yahiko und sah einmal jeden einzelnen an, „können wir anfangen. Irgendwelche neuen Erkenntnisse?“ Seit vielen Jahren sammelte Akatsuki Informationen über die Menschen, gegen den Willen der Ningyodörfer. Sie fürchteten sich vor der zunehmenden Macht der Zweibeiner. Allmählich schienen sie sogar ins Wasser, in ihr Reich, vorzudringen. Kamen sie zu nahe an ihre Dörfer, wurden die Taucher von den Jägern angegriffen und getötet. Die Schiffe machten ihnen aber auch Sorgen, denn es waren keine Holzschiffe mehr wie in den Geschichten aus vergangenen Tagen erzählt wurde. Sie konnten diese Kolosse aus unnachgiebigem Material nicht mehr versenken, weswegen sie sich von ihnen fernhielten. Akatsuki jedoch war der Ansicht, sich nicht vor den Menschen zurückzuziehen, sondern sie zu beobachten und mehr über sie zu erfahren. Man sollte den Feind schließlich gut kennen, wenn man gegen ihn vorgehen und sein Reich verteidigen wollte. Für sie ging jedoch weniger Gefahr von den Menschen aus als für die Ningyodörfer. Oft genug wechselten sie ihre Behausung und waren meist nur in Zweiergruppen oder allein unterwegs. Die Dörfer in den Riffen und Felsenhöhlen mussten sich deutlich mehr vor einer Aufspürung fürchten, denn eine Umsiedlung gestaltete sich als kompliziert. Und die Ningyo in den Dörfern waren der Ansicht, Akatsuki würde mit ihrer Neugier erst recht zu ihrer Entdeckung beitragen. Deswegen wurden sie gejagt. Dabei war das lächerlich. Schließlich waren sie vorsichtig, mehr oder weniger. Deidara war sich bewusst, wie riskant es gewesen war, sich Gaara zu zeigen. Doch er war sehr froh, genau das getan zu haben. Allgemeines Kopfschütteln folgte auf die Frage. „Nichts Neues, nur das Übliche“, meinte Kisame. Hidan löste etwas von seinem Seetanggürtel und hielt es stolz hoch. „Das hab ich gefunden!“ Kakuzu seufzte. „Hidan, ich hab dir doch gesagt, das Ding ist nichts Neues! Sowas finden wir ständig in den untergegangenen Schiffen.“ Bockig wedelte der Silberhaarige mit dem Ding herum. „Und was ist es dann, hä? Kannst es mir ja nicht mal sagen!“ Deidara betrachtete das zylindrische Ding. Man konnte seine Hand gut darum schließen. Das Innere war hohl. Nur mit der Rundung, die von dem Körper abging und wo man durchschauen konnte, wussten sie nichts anzufangen. Sie hatten schon mal darüber gegrübelt, wofür die Menschen es benutzten, aber nur Graben war ihnen als logisch erschienen. Bei einem sandigen Boden ging das sehr gut. Doch bei harten Materialien zeigte dieses Ding keine Wirkung. „Das wissen wir nicht“, erwiderte Yahiko und richtete seinen Blick nun auf Deidara. „Was Neues von deinem Menschen? Hast du ihn mal wieder getroffen?“ Deidara grinste breit und nickte. Nach dem ersten Entsetzen und der folgenden Skepsis hatten sie schnell begonnen, den Vorteil für sich zu nutzen, dass der Blonde Kontakt zu einem Menschen hatte. Er begann zu erzählen, was der Rotschopf ihm alles gezeigt und erklärt hatte. Von dem leckeren Essen berichtete er, von dem Zelt und dem Zeug, mit dem er seine Verletzungen behandelt hatte, von dem süßen Wasser, was man trinken konnte und von den Sachen, die man anzog. Aber das Beste kam ja noch. „Wusstet ihr, dass wir eine zweite Gestalt haben, hm?“, fragte Deidara und genoss die irritierten Blicke. Diese Information würde so viel für Akatsuki ändern! Und es gefiel ihm, dass er derjenige war, der es herausgefunden hatte. Es war nur ein Zufall gewesen, aber das war nebensächlich. „Wie meinst du das?“, fragte Yahiko. Deidaras Grinsen wurde noch breiter. „Ich bin an Land getrocknet und mein Körper hat sich in den eines Menschen gewandelt, hm.“ Überraschung und Unglauben schlugen ihm entgegen. Selbst Itachi, der sich sonst kaum eine Emotion anmerken ließ, wirkte leicht überrascht. „Hast du dich an einem Kugelfisch vergiftet oder was? Das hast du dir doch sicher bloß eingebildet“, pfefferte Hidan ihm entgegen. Deidara schnaubte nur belustigt. „Ist das wahr?“, hakte Yahiko nach. Der Blonde wurde ernst. „Ja. Ich wurde von Jägern auf dem Markt angegriffen und bin geflohen. Gaara hat mich an Land gezogen, als ich bewusstlos war. Als ich aufwachte, war ich in der Menschengestalt. Sobald ich wieder mit Wasser in Berührung kam, veränderte sich mein Körper in meine normale Gestalt. Die Transformation ist unangenehm, aber man gewöhnt sich dran, hm.“ „Kein Scheiß? Du meinst das ernst?“, fragte Hidan. Er wollte es wohl immer noch nicht so ganz glauben. „Du kannst es ausprobieren, hm“, erwiderte Deidara herausfordernd. Kakuzu brummte: „Setz ihm keine Flausen in den Kopf.“ Zetsu rieb sich über das Kinn. „Das würde uns ungeahnte neue Möglichkeiten einräumen…“, begann er. „Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Menschen eine ganz andere Kultur haben. Wir würden auffallen, wenn wir uns einfach unter sie begeben.“ Und es gab noch mehr zu bedenken. „Außerdem müsst ihr erst mal laufen lernen“, wandte Deidara ein. „Das ist schwerer als es aussieht. Und die Sprache ist das nächste Problem. Außerdem scheinen sie immer Kleidung zu tragen. Die haben wir auch nicht, hm.“ Itachis ruhige Stimme erhob sich. „Da du von ‚ihr‘ sprichst, bedeutet das, du kannst laufen?“ Unter dem bohrenden Blick aus den schwarzen Augen fühlte Deidara sich nicht wohl. Seine Ohren zuckten leicht. „Klar. Gaara hat es mir gezeigt, hm.“ Kisame grinste und seine spitzen Zähne blitzten auf. „Dann kannst du es uns ja zeigen.“ „Damit haben wir die erste Aufgabe bis zum nächsten Treffen. Wir suchen nach einer unbewohnten Insel, auf der wir uns mit dieser anderen Gestalt beschäftigen können“, fasste Yahiko zusammen. „Und was dann?“, gab Konan zu bedenken. Bisher hatte sie sich ruhig verhalten, doch nun war es wohl an der Zeit, die mit den neuen Informationen einhergehenden Konsequenzen zu prüfen. „Wir können dann laufen. Aber das bringt uns noch nicht voran. Ohne diese Sachen, die die Menschen anziehen und ohne ihre Sprache zu verstehen, können wir uns nicht unter sie mischen und neue Informationen gewinnen.“ Yahikos Blick richtete sich erneut auf Deidara. „Verständigst du dich mit deinem Menschen immer noch mit Bildern?“ „Teilweise. Ein paar Worte und Sätze kann ich schon in seiner Sprache, aber ich verstehe sehr viel noch nicht, hm“, gestand er. „Wann seht ihr euch das nächste Mal?“ Die Frage störte den Blonden. Nicht, dass Akatsuki auf die Idee kam, ihm nachzuschwimmen, wenn er sich mit Gaara traf. Er hatte keine Lust auf Beobachter. „Irgendwann nach der Zeit der langen Nächte, hm.“ Mit diesen Worten log Deidara nicht einmal, weil er nicht genau sagen konnte, wann Gaara wiederkam. Er würde einfach wieder täglich zur Insel schwimmen und schauen, ob er da war. Letztes Mal hatte das auch gut funktioniert. Yahiko schien zufrieden mit der Antwort zu sein. „Dann ist alles klar. Zunächst konzentrieren wir uns darauf, eine passende Insel zum Laufen lernen zu finden. Und anschließend werden wir uns um die Sprache kümmern.“ Graue Augen lagen auffordernd auf Deidara. „Du wirst so viel wie möglich von ihm lernen.“ Unwille machte sich in Deidara breit. Vielleicht hätte er doch nichts von Gaara erzählen sollen und all den neuen Dingen, die er erfahren hatte. Es behagte ihm nicht, dass Akatsuki sich so sehr in seine Beziehung einmischen wollte. Denn mit dieser Anweisung taten sie genau das. Er wollte gern mehr von Gaaras Leben kennen lernen, aber er wollte sich nicht von den anderen diktieren lassen, welche Prioritäten er zu setzen hatte bei dem Umgang mit dem Rotschopf. Sie wussten nichts von ihrer Beziehung, aber übel nahm er es ihnen trotzdem. „Ihr könnt euch auch selbst einen Menschen suchen und von ihm lernen, hm“, knurrte Deidara und wandte sich genervt ab. Mit schnellen Flossenbewegungen hatte er die große Kerbe im Fels verlassen und strebte aufwärts der Klippe entgegen, über die er wieder in das flachere Gewässer kam. Sobald er über selbige hinweg schwamm, drehte sich der weit entfernten Wasseroberfläche zu, sah in das helle Blau über sich und ließ sich treiben. Wenn er Yahikos Aufforderung nachkam, käme er sich schäbig vor, als würde er Gaara ausnutzen. Dabei erwiderte dieser seine Zuneigung. Die Perle hatte er ihm schließlich geschenkt, um ihm zu verstehen zu geben, dass er an ihm Interesse hatte und ihn als Gefährten gewinnen wollte. Ein paar Verständigungsschwierigkeiten hatte es zwar gegeben, weil Gaara mit seiner Zeichnung von der Herzmuschel nichts anfangen konnte, doch er musste es später noch begriffen haben. Warum sonst hätte er ihm die halbe Muschel geschenkt? Die Herzmuschel war ein Zeichen für Liebe, zwei Hälften, die gemeinsam ein Ganzes formten. Der Blonde spürte Bewegung im Wasser und sah sich um. Konan war ihm nachgeschwommen und näherte sich ihm nun langsam. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie. Schnaufend schlug er mit der Flosse und brachte sich in eine aufrechtere Position. Konan hatte eine gute Beobachtungsgabe. Sie konnte sich denken, dass mehr hinter seinem plötzlichen Rückzug steckte als vielleicht gekränkter Stolz. Die Frage war reine Höflichkeit. „Nein“, brummte Deidara. „Du hast ihn gern, oder?“ Ihre Stimme war sanft. Nach kurzem Zögern nickte der Blonde. „Und wie sieht es bei ihm aus?“ Ihr Blick wanderte auf seine Brust. Deidara hatte ein kleines Loch in die Muschelhälfte gebohrt, um einen dünnen Strang aus Tang hindurch zu ziehen. Die Kette hing nun um seinen Hals. Leicht spürte er die Ränder der Muschel auf seiner Haut. „Sie ist sehr schön. Hat er sie dir geschenkt?“ Erneut nickte Deidara. Konan lächelte. „Das freut mich für dich, nur…“, sie wurde wieder ernst. „Weiß er überhaupt, was es bedeutet?“ Der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab ihm die Herzmuschel in den Sand gezeichnet. Außerdem hat er die andere Hälfte, hm.“ Er wollte nicht darüber nachdenken. Konans Einwand verunsicherte ihn. Bisher hatte Deidara angenommen, dass Gaara verstanden hatte, weil er ihm diese Muschelhälfte geschenkt hatte. Aber… was, wenn Konan recht hatte? War dem Rotschopf ihre Beziehung gar nicht so ernst wie ihm? Deidara machte sich wirklich ernste Hoffnungen und das hatte er mit der Perle auch ausgedrückt. Hatte Gaara diese Geste verstanden? Konan hatte es geschafft, dass er alles in Zweifel zog. Bedrückt sah er hinab zum Meeresgrund, der ein paar Meter unter ihnen war. Dabei mochte er Gaara sehr gern. Die Zeit mit ihm war immer sehr angenehm. Und er hatte so schöne Augen, als schauten ihn zwei Perlen an. Konans Hand legte sich auf seine Schulter und er sah wieder auf. „Mit einem Menschen wird es sicher nicht leicht. Ihr kommt aus völlig verschiedenen Reichen. Lernt euch erst einmal verstehen. Und dann erklär ihm, was solche Gesten bei uns bedeuten.“ Aufmunternd sah die Blauhaarige ihn an. „Wenn du meinst…“, murmelte Deidara. Unsicherheit krallte sich an ihm fest. Was bedeutete die Muschel für Gaara? Und die Perle? „Kümmere dich erst einmal nicht um Yahikos Worte. Du hast viel für Akatsuki getan. Mach einfach weiter wie bisher. Und wenn du neue Informationen über die Menschen hast, sag uns das. Du musst Gaara nicht extra aushorchen. Durch euer Verhältnis lernst du sowieso viel von seiner Spezies.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie an: „Aber sei bitte vorsichtig. Wir können nur hoffen, dass er anderen Menschen nichts von uns erzählt. Es sollen nicht noch mehr kommen mit ihren Schiffen.“ Deidara glaubte nicht, dass Gaara die Ningyo verriet, aber er nickte. „Ich pass auf, was ich erzähle, hm“, versprach er. Immerhin war nicht wichtig, wo genau die Dörfer zu finden waren. Er lebte ohnehin in keinem davon. Demnach wäre das in einem Gespräch nicht von Belang. Konan hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Viel Glück“, hauchte sie und löste sich von ihm. Elegant bewegte sie sich durchs Wasser und verschwand schließlich hinter der Klippe, um zu den anderen Ningyo zurückzukehren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)