higgledy piggledy von Usagi_Jigokumimi (-Wenn die Ordnung das Chaos liebt!) ================================================================================ Kapitel 5: Chaos ---------------- Das warme Wasser war nicht so angenehm wie sonst. Erneut kontrollierte ich die Stellung des Wasserhahns, aber er war genauso eingestellt, wie er sein sollte. Unwillkürlich zogen sich meine Brauen zusammen. Das Wasser war so wie es sein sollte: Warm- Nicht heiß, nicht kalt, warm! Alles war so wie es immer war…            Warum war ich denn dann nicht so, wie ich sein sollte?    Wie ich immer war…     Obwohl es nicht richtig war, ich meine gewohnte Duschzeit damit überschritt, Schimmelbefall förderte und es auch noch nicht gut für den basischen Haushalt der Haut war seifte ich mich erneut ein. Versuchte endlich alle Erinnerung von meiner Haut zu waschen. Aber Erinnerungen waren so viel hartnäckiger als Dreck und die Erinnerung von Lukas Fingern waren auf meiner Haut einfach nicht fortzuspülen, regelrecht eingeätzt.              Ich erinnerte jeden Finger, jeden Kuss, jedes Stück Haut auf meiner,  seine so wirren und doch ganz weichen Haare zwischen meinen Fingern.     Ich schüttelte den Kopf, atmete kontrolliert ein und aus. Warum war da dieses Gefühl, warum war da dieses kribbeln?  Warum spürte ich noch immer seine Finger?                 Warum…   Warum hatte ich mich verliebt?        Warum musste Lukas mir das T-Shirt ausziehen wollen?   Und warum musste Mutternatur mich nur mit diesem verschandelnden Leberfleck auf der Brust bestrafen? Warum?               Meine Augen begannen zu brennen, verwirrt blinzelte ich in den Strahl des Duschkopfs. Folgte den perfekten weißen Linien der Fließenfugen.      Doch auch diese korrekte Geradlinigkeit schaffte es nicht mich aufzuheitern, wie gewöhnlich sonst. Ich folgte mit immer gleichen bleichen Fingern den feuchten Furchen.       Lukas hatte mich geküsst.                 Und ich hatte zurück geküsst. Sogar sehr energisch. Und…           Ich schluckte schwer. Und er war gegangen.     Gegangen bevor ich ihn hatte kämen können, bevor wir unser Referat hatten machen können, bevor… Meine Brauen runzelten sich noch etwas mehr.                 Schließlich machte ich das Wasser aus, stieg aus der Dusche und konnte es nicht verhindern in den Spiegle zu sehen.    Nass und wirr hingen mir meine Haare wie schwarze Schliere ins Gesicht. Unsicher strich ich sie mir zurück, ein Tropfen nach dem anderen fiel auf meine bloße Brust.      Fuhren ihren Weg nach unten vorbei an dem kleinen dunklen Punkt auf meiner Brust. Unsicher strich ich mit den Fingern darüber.          Wie würde es sich wohl anfühlen wenn Lukas darüber streichen würde, wenn seine Finger…      Ich schauderte. Nein!       Lukas würde so etwas niemals machen und ich dürfte sowas wirklich niemals von ihm verlangen. So etwas tat man einfach nicht. Es sah fürchterlich aus, es war entstellt, es war…  Energisch zog ich das Handtuch von der Halterung und verbannte endlich die Nässe von meiner Haut.       Als ich meine Haare in die einzig akzeptable Form wieder zurück gebracht hatte und meine Notfallnachmittagskleidung angezogen hatte, welche aus einer schwarzen Jogginghose, einem dunkelgrauen T-Shirt und einer anthrazitfarbene Strickjacke bestand ging ich endlich an den Ort der Schande.      Obwohl ich meine verstreuten Klamotten bevor ich duschen gegangen war eingesammelt hatte und meine übliche Ordnung herrschte schien der chaotische Schimmer von Lukas nicht vergangen zu sein…    Wie konnte ein einziger Mensch so viel Unordnung mit sich tragen, wie konnte Lukas so viel Unordnung in mein Leben bringen… Wie konnte er mein Innerstes nur so aufwühlen, durchwühlen?     Ich… Seufzend hob ich die Arme nur um sie panisch wieder sinken zu lassen und erschrocken nach Luft zu schnappen.      Entsetzt ließ ich mich auf die Kante meines Bettes sinken, die Hände an die Brust gepresst und schwer schluckend.   Das konnte nicht wirklich gerade passiert sein, das durfte nicht wahr sein... Es konnte nicht, es durfte nicht, ich…       Zitternd sah ich auf meine Hände. Ich…                     Ich hatte mir gerade fast die Haare gerauft.    Ein Schauder lief mir den Rücken lang runter, wie hatte das nur passieren können. Wie hatte es soweit kommen können. Dies war ein eindeutiges Zeichen für zu wenig Sauersoff im Gehirn und zu viel abgestorbenen Synapsen und…    Oh Gott… Es ging zu Ende… Mit mir…    Das Ende… Mein Ende!           Das Ende meines Lebens, meines Plans, meiner Ordnung…   Ich würde nicht mehr ich sein, ich würde ein Mensch sein, der seine Haare raufte…       Wieder schauderte ich.   Das ist so als würde ich ein Mensch sein, der… der sein Bett nicht machte. Stummes Grauen, doch es war unvermeidlich, meine schreckliche Zukunft, ein Mensch werden, der…   Wieder ein Schaudern! Es war so grauenhaft, doch ich musst mir die schrecklichen Folgen vor Augen führen, die all dies mit sich brachte, nur wenn ich mir bewusst wurde, was ich werden würde, konnte ich es noch abwenden… Ich würde ein Mensch werden, der… der…                 Ich würde ein Mensch werden, der ein T-Shirt zwei Tage hintereinander trug, ungewaschen!   Trockene Schluchzer erklommen meine Kehle und ich vergrub das Gesicht vor blankem entsetzten in den Händen. Das durfte nicht passieren! Niemals!       Ich durfte es nicht zu lassen, ich…   Entschlossen hob ich den Kopf, richtete meine Haare stand auf und zog meine Kleidung zu Recht bevor ich noch einmal über die Kante meiner Bettdecke strich.         Ich würde das nicht hinnehmen, verliebter Hirnschlag hin oder her! Dies war nicht mein Ende!   Ich drehte mich zu meinem Rucksack um und packte meine Tasche für den Vortrag. Die Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation war unsere Hausaufgabe und ich hatte immer meine Hausaufgaben, also würde nichts, - Auch kein Lump von einem Lukas!- mich daran hindern meine Hausaufgaben zu machen, und danach würde ich mein Bad putzen, so wie ich es nun mal an Montagen tat.   Der Feierabendverkehr rauschte an mir vorbei als ich zu Lukas Wohnung lief. Wie unsere Lehrerin es vorgeschlagen hatte, hatte ich mir die Notfalladressenliste kopiert und in mein Hausaufgabenheft geklebt, so war es kein Problem die Quelle des Chaos zu finden.    Ich ignorierte das Kribbeln in meinem Bauch und das Sausen in meinen Ohren, -Macht gefälligst das, was ihr sollt Synapsen!- und drückt die weiße, schlichte Klingeltaste neben dem akkuraten Namensschildchen von Lukas Familie. Irgendwie hatte ich das nicht erwartete, so wie den gepflegten Vorgarten. Ich hatte so etwas erwartet wie, vielleicht bunten Buchstaben überall an der Tür verstreut oder grobe Kerben mit einem Metzer ins bloße Holz geritzt…         Es dauerte einen Augenblick bis etwas passierte, doch dann konnte ich eine Schemenhafte und sehr kleine Gestalt durch die milchige Scheibe der Eingangstür erkennen. Ein kleines Mädchen, vielleicht sieben, stand vor mir und beäugte mich genauso kritisch wie ich sie.  Ihre Haare hatten den gleichen roten Ton wie die von Lukas und ihre Nase kräuselte sich auf die gleiche freche Weise. Sie trug ein in allen Regenbogenfarben geringeltes Strickkleid und zwei Zöpfe die ihre Locken springen ließen, wie nichts,- Besonders nicht Locken!- , es tun sollten. „Du siehst ja ulkig aus!“, lispelte mich das Mädchen frech mit Zähnen zwischen ihren großzügigen Lücken an.    Es war fast lächerlich, wie sie unverkennbar Lukas Schwester war. Ich räusperte mich verhalten. „Hallo, mein Name ist Evan. Ich würde gerne zu Lukas.“ Das Mädchen zog die volle Nase hoch, ich schauderte bei dem Anblick, und sie brüllte dann „LUKAS“ über die Schulter bevor sie mich weiter unverhohlen anstarrte. „Bist du traurig?“, fragte mich das Mädchen schließlich und zog den scheinend beachtlichen Inhalt ihrer Nase noch höher. Dünnlippig schüttelte ich den Kopf, schob mir den Rucksack von den Schultern um eine Packung Papiertaschentücher hervor zu holen. „Du siehst aber so aus!“, neunmalklug schüttelte sie ihr lockiges Haupt, „Mama hat bis jetzt nur einmal so dunkle Sachen angehabt, damals als Papa den bösen Unfall hatte. Da war sie sehr traurig…“, das Mädchen plapperte weiter. Ich reichte ihr nur ungerührt ein Taschentuch bevor sie noch, ich schauderte erneut, die bloße Hand nahm und sagte: „Mich macht es traurig, das du kein Taschentuch benutzt!“       Irritiert nahm sie das Taschentuch, hinter ihr ertönen Schritte. „Was ist denn, Gartenzwerg?“, fragte eine mir vertraute Stimme, nur das ich den frustrierten Ton darin nicht kannte. „Du hast traurigen Besuch!“, eine Zunge streckte sich mir entgegen und demonstrativ wurde der Naseninhalt wieder empor gezogen. „Hä?“, ein verwirrter Blick passend zu Lukas gesamt wirrer Erscheinung kam hinter der Tür hervor und sah erst zu seiner kleinen Schwester und dann zu mir. „E… Evan?“, sein Mund klappte auf. Ich versuchte ganz bestimmt nicht auf diesen zu gucken und stattdessen in diese unmöglichen zweifarbigen Augen, was nicht besser war…            Gab es denn nicht ein nicht wirres und vor allem unverfängliches Körperteil an ihm? Sodom und Gomora!   „Wa…was machst du denn hier?“, stotterte er mir entgegen und verscheuchte seine kleine Schwester, dir mir noch einmal die Zunge raus streckte, - Als ob ich es beim ersten Mal nicht schon ignoriert hätte.-, und quengelnd murrend das Geschubse ihres Bruders erwidert, bevor sie sich schließlich laut stapfend verzog.          „Du bist vorhin gegangen bevor wir unsere Hausaufgaben beenden konnten.“, sagte ich schlicht und richtete die Riemen meines Rucksacks, „Es ist Gruppenarbeit! Wir müssen sie gemeinsam beenden!“ Sicherheitshalber fügte ich dies zu meiner Erklärung, warum ich vor seiner Tür stand, hinzu. Oft verstand er die offensichtlichsten Dinge nicht.         Wahrscheinlich lag dies an seiner ungemein kurzen Aufnahmespanne, vielleicht ebenfalls beschädigte Synapsen?     Kurz fragte ich mich wo wohl bei ihm die Ursache lag…      „Du bist hier, weil wir unsere Hausaufgaben noch beenden müssen?“, wiederholet er genau das, was ich gerade gesagt hatte und natürlich auch noch in einer Frage.    Ich nickte, wieder einmal haperte es am offensichtlichen. Typisch! „Hm…“, er sah mich an und verzog den Mund nur so, wie er es konnte, wieder musste ich irgendwo anders hingucken und entschied mich für eins seiner Ohren, nur war das zu nah an seinem unmöglichen Haaren. Verflixt aber auch.  Langsam wuchs in mir der Verdacht, das bloßes kämen nichts gut machen würde, abrasieren, großzügig!             „Ich weiß nicht so recht…“, seufzte das Chaos und sah plötzlich so ganz und gar unlukashaft aus.  „Was gibt es da nicht zu wissen?“, fragte ich und versuchte seine Verwirrtheit zu ordnen, wobei ich versucht nun nicht auf die so gar nicht zu ihm passenden Falten auf der Stirn zu sehen. Sein Gesicht alleine reichte aus um einen um den Verstand zu bringen. Aber dennoch, faltige Stirnen waren doch meine Angelegenheit, wie für ihn dümmliches Grinsen! Ich tat dies ja auch nicht einfach, also sollte er das mit den Falten auch gefälligst unterlassen!          „Ich bin mir nicht sicher, ob du das willst…“ „Warum sollte ich nicht die Hausaufgaben fristgerecht fertig machen wollen?“, sah ich ihn nun verdattert an, selbst Lukas konnte nicht so sonderbar sein. Hatte er nun völlig den Verstand verloren?     „Naja, ich dachte ich würde sie alleine fertig machen…“, sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Bildete ich mir das nur ein, oder sahen seine Haare irgendwie schlaf aus. Sonst lag da doch etwas mehr Kraft in ihrer Zerzaustheit, oder?     „Warum solltest du unsere Hausaufgabe alleine machen. Es ist Gruppenarbeit, wir müssen das zusammen machen…“     Was zum Kuckuck wollte er den jetzt schon wieder damit sagen. Es war ein Wunder, dass er überhaupt so alt geworden war und nicht ausversehen vor einen Bus gelaufen war, so vollkommen unlogisch wie er war.       „Naja, dafür müssen wir doch aber zusammen sein… In einem Zimmer… Allein…“   Ich wusste noch immer nicht auf was er hinaus wollte, aber ich nickte schlicht. „Wie sollen wir sonst zusammen arbeiten?“              Lukas machte den Mund auf und sah mich auf eine halbbelustigt und auf eine halbverzweifelte Weise an, die ich nicht verstand,- Ich musste mich ja hier mit seiner Begriffsstutzigkeit herumschlagen!-, und seufzte dann. „Den Flur lang runter ist mein Zimmer.“, sagte er schließlich und trat zur Seite, das ich eintreten konnte. Ich nickte und sah mich mit dem schrecklichsten rechnend um. Der Flur von Lukas zu Hause war genauso überraschend geordnet wie sein Vorgarten. Zwar noch etwas beladen mit diesem sentimentalen und gefühlsbetonten Zeugs, wie Familienbildern oder anderem unnötigen Zierrat, aber doch recht strukturiert. Ich zog meinen Anorak aus, welchen Lukas mir ohne zufragen abnahm. Einen kurzen Augenblick sah ich schon wie er ihn gleichgültig über die Schulter warf und vor mir den Gang entlang sprang in seinen Todesschlund von Zimmer, doch meinen Befürchtungen zum Trotz hing er dir Jacke an die Garderobe und deutete dann auf eine arg bunte Reihe Schuhe, neben die ich meine eigenen Stellen konnte.      Ich sah Bilder von Lukas, seiner Schwester und, wahrscheinlich, seiner Mutter, von der er mit seiner Haarfarbe gestraft wurde. „Ähm…“, Lukas hielt mich am Arm fest und lächelte fast panisch, „Raste nicht aus, okay?“     Synchron zog ich die Brauen zusammen, versucht das Kribbeln zu ignorieren was seine Hand auf meiner Haut hinterließ. „Ich hab nicht aufgeräumt, okay?“           Ich schluckte, nickte dann jedoch nur schlicht. Tut etwas sinnvolles Synapsen!, schimpfte ich mit mir selbst, wollte Lukas‘ Wärme, Lukas‘ Geruch, Lukas‘ Sein ignorieren.    Hausaufgaben, sagte ich mir selber, ich bin wegen den Hausaufgaben hier.          Doch dann machte Lukas seine Zimmertür auf und die Pforten der Hölle waren geöffnet. Zur Salzsäule erstarrt stand ich in der Tür und versuchte schlicht nicht Ohnmächtig zu werden.    Vor mir war das, was wohl passierte, wenn Lukas spontan explodieren würde. Was, um ehrlich zu sein, bei dieser Ausgeburt des Unmöglichen durch aus im Bereich des Möglichen Lag.    Das Zimmer war, wenn meins neutral war… es definitiv nicht. Bunt! Es war einfach bunt, es gab hier keine Farbe, die es nicht gab… Wahrscheinlich hatte sich dieses Zimmer einfach weil es konnte sich noch ein paar neue ausgedacht, anders war es nicht zu erklären.             Es leuchtet und funkelte und färbte aus jeder Ecke. Überall hingen Bilder. Farben sprangen mich an, bissen in meine Augen.        „Evan?“, sagte Lukas hinter mir leicht ängstlich während ich fast in Trance in den Raum taumelte, „Könntest du bitte wieder atmen?“ Entgeistert sah ich ihn an.            Es war zu viel, einfach zu viel.   Stockend fiel der Atem wieder über meine Lippen.        „Das ist dein…“, fiel es unsinnig über meinen Lippen. „Jaaa…“, er grinste entschuldigend und biss sich dann auf die Lippen, auf dich ich nicht gucken durfte, „Ich weiß, ich überfordere dich heute wirklich arg!“    Ich blinzelte noch immer gefangen in dem Chaos seines Selbst. „Ich weiß einfach nicht, wie ich dir nah kommen soll… Und, ich will dich nicht überfordern!“, sagte er nun und kaute noch mehr auf den Lippen, die ich einfach nicht mehr ignorieren konnte, rum. „Ich weiß, dass du mich auch magst… Und ich weiß, dass das alles immer nicht so einfach für dich ist, nur du warst so nah und… Dein Zimmer, das war Reizüberflutung! Zu viel von deinen Reizen!“       Ich blinzelte noch einmal, eine Synapse nach der anderen flackerte kläglich auf um dann alle Logik, alle Ordnung einfach zu verraten.    „Also am besten tun wir so, als wäre vorhin nichts gewesen…“, er versuchte aufmunternd zu schauen, „Wir machen die Hausaufgaben und wir gehen ins Wohnzimmer. Das ist aufgeräumt! Wenn du willst kann ich davor auch noch mal aufsaugen?“       Lukas legte vorsichtig eine Hand auf meine Schulter und fuhr dann mit der freien durch seine zerwühlten Haare. „Okay?“         Mein Rucksack rutschte von meinen Schultern und riss meinen Verstand mit sich. Jede Synapse die ich noch besaß kollabierte und ich schlang die Arme um Lukas Hals.                   Ich presste meine Lippen auf seine und schmeckte seine nicht zu definierende Süße, versank in dem weichen Gefühl und dem drängende Widerstand seines Mundes. Einen kurzen Augenblick blinzelten mich seine unterschiedlich farbigen Augen verdutz an, dann hangelte er, ohne den Kuss zu unterbrechen an mir vorbei, knallte die Tür seines Zimmers zu und schlang seinerseits die Arme um mich, tatsächlich noch fester. Seine Hände umschlossen mein Gesicht, ganz sanft. Ein Grinsen, natürlich schief, breitet sich auf seinen Lippen aus und seine Finger fanden ihren Weg durch meine platten Haare. Keuchend lösten wir uns voneinander, so wenig das nur ein Herzschlag da zwischen passte. „Reizüberflutung?“, nuschelte er fragend gegen meine Lippen. Ich nickte kläglich und wir küssten uns erneut.    Fahrig und gierig zu gleich suchten unsere Hände mehr Haut vom anderen. „Stoß mich nicht wieder weg…“, flüsterte er als seine Hände unter mein Shirt wanderten. Seine Lippen mehr erforschten. Ich zitterte in seinen Armen, meine Knie wurden weich.             Seine Zunge fuhr die Kontur meines Kinns nach, sanft biss er in meine Unterlippe.      „Das erste Mal als ich in die reingerannt bin…“, flüsterte er, „… da habe ich mich auf der Stelle schrecklich arg in dich verliebt!“ Keuchend atmete ich aus. „Oh...“, ich schluckte schwer meine Stimme war mit dem Gehirn flöten gegangen. „Ich hatte damals auch einen Hirnschlag…“     Irritiert hob er eine Braue, natürlich nur eine. Zaghaft führ ich mit den Fingern ihre sanfte Linie nach. „Hirnschlag…“, er schien zu überlegen, „Hm, kein Herzinfakt?“ Seine Fingerspitzen strichen unter den Bund meiner Jogginghose. „Vielleicht gerade…“, zitterte meine Stimme und er lachte.            Wir küssten uns erneut, doch dann grinste er wenn es ging noch schiefer als jemals zuvor uns trat einen Schritt zurück. „Ich will dich nicht wieder überfordern…“, er räusperte sich mit belegter Stimme.    Verwirrt sah ich ihn an, mein Kopf fiel von ganz alleine in eine unsymmetrische Form. Die Ordnung war an Hirnschlag gestorben, es war aus und vorbei!     „Na vorhin, ich weiß das war zu viel…“, er pustete sich eine Strähne aus den ungleichen Augen, „Als ich dir dein T-Shirt ausziehen wollte…“   „Oh…“, ich schluckte schwer und dachte an den ekelhaften Fleck, „Ich…“            „Ich wollte nur nicht, dass du es siehst…“, ich schluckte, „Meinen Fleck…“ „Fleck?“ „Leberfleck…“,nuschelte ich. „Auf der Brust?“, ein merkwürdiger Gesichtsausdruck erfasste ihn. Nun kannte er meine Schande...               Ein paar Synapsen schleuderten Angst, doch dann…               Als ob ich jemals seine Reaktion erraten könnte, das Chaos war nichts was man verstand. … Dann zog er sich sein T-Shirt über den Kopf und tippte überschwänglich auf seine Brust. Ein brauner kleine Fleck neben der linken Brustwarze, der gleich Fleck den ich auf der anderen Seite hatte.         „Ich hab ihn auf der rechten…“, stotterte ich, was war denn nur mit meiner Stimme los, - Eindeutig neue und sehr viel Stärkere Symptome!- und sah auf seine Brust. Er kam auf mich zu und keinen Widerstand duldend zog er mir nun mein T-Shirt über den Kopf und warf es zur Seite. Nur kurz flackerte es in meinem Kopf auf, dass ich dieses Shirt hier nach wieder anziehen musste, obwohl es auf dem Boden gelegen hatte.       Lukas zog mich zu sich ran. Strich über meine nackte Brust, streichelte den dunklen Fleck. Ich tat es ihm gleich und wir küssten uns erneut, wieder löste er sich von mir.   „Na los!“, er ruckte mit dem Kopf zu meinem Shirt, „Du kannst dich doch eh nicht konzentrieren, wenn du das T-Shirt nicht zusammenlegen kannst!“    „Es ist nur so, dass es sonst knitterte!“, erklärte ich als ich mich bückte um es aufzuheben, so wie seins gleich mit, und um sie dann zusammenzulegen. „Es ist auch das erste was ich anziehe, oder ausziehe!“ „Das erste?“ fragte er. „Es gibt nur eine akzeptable Reihenfolge sich an und auszuziehen.“, ich suchte eine nicht vollkommen verwüstete Stelle des Zimmers um mein Shirt dort hinzulegen. „Und was darf ich dir dann als nächstes ausziehen?“, raunte er in mein Ohr, legte die Arme von hinten um mich und vorschreck ließ ich den perfekt gefalteten Stoff zu Boden plumpsen. „Als ob dich das interessieren würde, du bist das Chaos!“, nuschelte ich in einen Kuss. „Oh, ich verspreche dir hier bei ganz ordentlich zu sein!“ „Hmpf!“, murrte ich und war froh im Farbkastenexpressionenzimmer noch keinen Spiegel gesehen zu haben, meine Haare waren unentschuldbar, sowie Lukas. „Aber wenn du fragst, die Hose!“        „Die Reihenfolge gefällt mir…“   Während Lukas sich an die richtige Reihenfolge hielt und wir auf sein natürlich nicht gemachtes Bett fielen fragte ich mich leicht, ob Lukas noch mehr Ordnung in sein Chaos lassen würde und mich nach dem ausziehen in der richtigen Reihenfolge anziehen würde… Hosted by Animexx e.V. 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