κρασί von Monyong (Hades x Apollon) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Uh~“, entkam es Apollon mit einem gequälten Stöhnen. In dem Zimmer, in dem er lag, war es hell. Viel zu hell, weshalb es ein unerträgliches Gefühl in seinem Kopf auslöste. Aber auch, als er seine Augen wieder schloss, wurde es nicht besser. Das Hämmern wollte einfach nicht nachlassen, sodass er sich schlussendlich die Bettdecke über seinen Kopf zog. Doch nachdem er die stickig warme Luft unterhalb nur wenige Minuten ertragen hatte, riss er die Decke wieder zur Seite und begann zu jammern, was seine Situation auch nicht besser machte. Von seiner eigenen Stimme rasselte es in seinen Ohren. „Ohje! Wie ist er auch nur auf die Idee gekommen, so viel Wein zu trinken?“ Dionysos lachte leise, während er über die die Dummheit seines Bruders innerlich aber nur seufzen konnte. Was jedoch noch viel schlimmer war... „Und du hast dabei einfach nur zugeschaut? Du hättest ruhig etwas besser auf deinen Neffen aufpassen können!“, anklagend blickte er zu Hades, der sich mit einem bestürzten Gesicht auf einen Stuhl neben Apollons Krankenbett kauerte. „Das war alles nur meine Schuld?!“ Verzweifelt begann sich der Gott der Unterwelt die Haare zu raufen und bevor er sogleich noch in Selbstmitleid verfiel, legte ihm Dionysos eine Hand auf die Schulter. „Na na! Du kannst dich ja jetzt immer noch um Apollon kümmern, hm? Vermutlich ist das einfach eine Erfahrung, die er machen muss! Auch, wenn er wohl ein ganz kleines bisschen übertreibt. So schlimm kann sein Kater doch gar nicht sein!? Aber wenn ihr mir das nächste Mal helft, wird er wenigstens die Finger von meinem kostbaren Wein lassen!“, wollte er ihren scherzhaft Onkel beruhigen, woraufhin er sofort mit großen Augen angeschaut wurde. „WAS… kann ich tun?“ Dionysos stutzte kurz. Dann begann er wieder zu lachen. „Das ist eine gute Frage!“ Vermutlich würde es sowieso in einem Unheil enden, wenn Hades überhaupt Hand an Apollon legte. Nicht, weil er es ihm so eine Aufgabe nicht zutraute, sondern einfach, weil ihr Onkel von einem Fluch verfolgt wurde. Vielleicht war sogar eher das der Grund für den Zustand des Blonden und dessen Dummheit hatte ausnahmsweise mal nichts damit zutun. Doch irgendwie blieben trotzdem Zweifel übrig. „Uuuh~“, begann dieser wieder zu wimmern, wobei er sich verzweifelt die Schläfen massierte und letztlich gab Dionysos nach. „Vielleicht guck ich mal nach einem Mittel gegen die Kopfschmerzen? Du kannst ja solange bei ihm bleiben und diesmal auf ihn aufpassen?! Am Besten hälst du seine Hand, damit er nicht noch auf irgendwelche dumme Ideen kommt und herumkriecht! Die Treppe runter in den ersten Stock ist ganz schön steil!“, schlug er vor, ehe er sich auf die Suche nach einem Medikament machte. Immerhin musste es ein gutes Ohmen sein, dass ihr Onkel überhaupt so nahe bei Apollon saß und vielleicht würde er dadurch endlich seine Berührungsängste verlieren. Jetzt war Hades sowohl mit Apollon, als auch mit seinen immens großen Schuldgefühlen alleine. Es war eine Sache, dass er es zugelassen hatte, wie sich sein Neffe betrank, aber es war doch etwas ganz anderes, wenn er daran zurückdachte, was er mit ihm zwischen den ganzen Weinreben getan hatte. Apollon begann erneut zu jammern und diesmal war Hades fast soweit, dass er mitjammern könnte. Im Nachhinein war es unverzeihlich, weil er die Nähe des anderen auch noch genossen hatte! „Onkel Hades~ Ist Dee-Dee gegangen?“ Die leicht weinerliche Stimme seines Neffen riss ihn aus seinen Gedanken, weshalb er auch die Hände sinken ließ, womit er seine Haare endlich in Ruhe ließ, um stattdessen der Aufforderung von Dionysos nach zu kommen, indem er eine Hand nach der von Apollon ausstreckte. „Ja. Er ist etwas gegen deine Kopfschmerzen holen.“, antwortete er ruhig und noch bevor seine Hand die des anderen erreichen konnte, griff der Blonde bereits danach. Mit einem erleichterten Lächeln im Gesicht wurde Hades von seinem Neffen angeschaut. Auf einmal schien dieser seine Kopfschmerzen vergessen zu haben? Verwundert blickte er zurück und konnte dabei nur hoffen, dass der andere auch noch ganz andere Dinge vergessen hatte. „Ich bin froh, dass du bei mir bist~“, hauchte Apollon ganz leise, sodass Hades fast von seinem Stuhl gefallen wäre. Er rechnete nicht damit, dass der andere auch in seinem mehr oder minder nüchternen Zustand noch an dieser Sache festhielt. Immerhin war er es ja gewesen, der in Dionysos Gärten den ersten Schritt gemacht hatte. „N-nunja…“, begann Hades zu stammeln. „Kannst du vielleicht… uhm… die Vorhänge zuziehen?“ Ohne weiter darüber nachzudenken stand er schließlich auf, nachdem seine Hand wieder losgelassen wurde und tat, wie es sich sein Neffe wünschte. Er zog die schweren Vorhänge der Krankenzimmerfenster zu und sogleich wurde es dunkler im Raum, sodass Apollon erleichtert aufseufzte. „Viel besser~ Und kannst du… mit deinem Stuhl vielleicht ein Stückchen… näher kommen? Bitte?“ Über diese Bitte irritiert blieb der Dunkelhaarige zuerst stehen, aber tat schließlich auch das und rückte mit dem Stuhl näher an das Bett des Kränkelnden heran. Jetzt saß er wieder hier, hielt die Hand seines Neffen, der mit einer Mischung aus Schmerz und dümmlichen Frohsinns vor sich hinlächelte und wusste nicht, was er tun konnte, um ihm seine Kopfschmerzen zu erleichtern. Einen Moment lang beobachtete Hades den anderen, staunte schließlich aber nicht schlecht, als seine Hand höher geführt wurde und auf einmal an Apollons Wange gelegt wurde. „Hnn~ Onkel Hades~“, säuselte der Kleinere dabei in einem Ton, sodass sein Onkel ein bisschen rot wurde. Entweder war der andere immer noch betrunken, oder… Hades hielt den Atem an. Er schaffte es noch nicht einmal diesen Gedanken weiterzuspinnen, weil sofort andere Bedenken auftraten. Das war sein Fluch! Es musste einfach sein Fluch sein, der bereits während der gemeinsamen Weinernte in Apollon gefahren war, weil die versteckten Gefühle, die er für den Blondschopf hegte, in der letzten Zeit einfach viel zu groß geworden waren, weshalb es ihn nun auf diesen Wege verletzen sollte. Vermutlich wusste sein Neffe gar nicht, wovon er sprach. Er war besessen und musste nun diese Dinge durchleiden, weil sein Onkel es gewagt hatte, sich in ihn zu verlieben und ihm ausnahmsweise mal nicht ausgewichen war! „Argh!“, entkam es ihm unbeabsichtigt laut, wobei er seine Hand zurückzog, als hätte er sich an der Wange des Kleinen verbrannt. „Nein! Nein! Nein!“ Und wieder begann Hades damit sich die Haare zu zerwühlen. Er war nicht nur ein schlimmer, unfähiger Onkel, sondern auch ein Unglücksbringer und er schämte sich dafür, dass er die Zweisamkeit mit dem anderen zuvor wirklich mehr als alles andere genossen hatte. Sogar mehr als Erdbeeren und Reiskuchen! „Uuh~ Onkel Hades~ Du bist zu laut. Ich hab Kopfschmerzen!“, wimmerte Apollon derweil drauflos, wobei er sich links rechts das Kissen gegen die Ohren drückte. Scheinbar war sein Gefluche wirklich zu laut gewesen, sodass sich Hades sofort besorgt und fassungslos über seine eigene Unfähigkeit über seinen Neffen beugte. „Alles… in Ordnung?“, wollte er von ihm wissen und kam nicht darum herum, dem anderen eine Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. „Es tut mir Leid?“ Kaum hatten seine Finger die leicht verschwitzte Stirn berührt, wurde seine Hand wieder gefangen genommen. „Du bist… zu laut!“, wiederholte sich Apollon und blinzelte dabei nach oben, woraufhin Hades erschauderte. Die Augen des anderen waren doch wirklich wunderschön. „Ich weiß… da was…“ Sogleich von den düsteren Gedanken von vorher abgelenkt, sah er wie sein Neffe ihn mit einer Geste andeutete näher zu kommen und ohne zu ahnen, woran der andere dachte, beugte er sich ein Stück weit über ihn. „Onkel Hades?“ „Ja?“ Sofort schlug sein Herz vor Aufregung schneller, als er sah, wie der andere sein Kinn anhob, um sich ihm entgegen zu strecken und obwohl er sich dabei bereits umsah, um nach einen Fluchtweg zu suchen, blieb er letztlich doch bewegungsunfähig über Apollon gebeugt, wobei er dessen Gesicht musterte. Sie hatten sich bereits schon einmal geküsst und auch wenn nichts passiert war, so konnte er nicht sichergehen, dass diesmal auch nicht passieren sollte? Im Gegensatz zu vorher im Weingarten war Hades nun sichtlich überfordert. Vielleicht machte es den Anschein, dass der Blonde noch nicht wieder ganz der Alte war, aber er erinnerte sich nicht nur an ihren Kuss, er wollte es wiederholen? Er selber hatte es zu diesem Zeitpunkt auch liebend gerne immer wieder getan. Aber… was war, wenn es doch nur der Fluch war? „Das ist wohl keine gute Idee...“, antwortete er leise, während sich sein Körper allerdings schon wie fremdgesteuert bewegte. Er kam seinem Neffen näher und gerade bevor sich ihre Lippen berührten, wurde die Tür vom Krankenzimmer aufgerissen. „Ich hab was!“, verkündete Dionysos in einer Lautstärke, sodass sowohl Apollon als auch Hades zusammenzuckten und nicht nur, dass nun der schöne Moment vorbei war, der Gott der Unterwelt wurde sogleich wieder vom Unheil eingeholt, indem er ins Wanken geriet und durch mehrere unglückliche Umstände letztendlich im Fenstervorhang eingewickelt auf Apollons Bett landete. „Huch?“ Dionysos kratzte seinen Kopf. Die ganze Szene war etwas zu schnell gegangen, aber er kümmerte sich auch nicht weiter darum, sondern legte nur eine Tablettenpackung auf Apollons Nachtschränkchen. „Gegen die Kopfschmerzen!“, verkündete er, doch sein Bruder zog immer noch ein weinerliches Gesicht. Kopfschmerzen waren eine Sache, Herzschmerzen dagegen eine andere. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)