You are Forever mine von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 2: Das Haus des Hexers ------------------------------ Die Sonne streichelte mein Gesicht. Ich musste leicht Lächeln und öffnete die Augen. Sonnenstrahlen durchdrangen die Baumkrone. Neben mir fühlte ich nichts. Ein Adrenalinschub durchzog meinen Körper. Neben mir lag James nicht mehr. Wo war er nur? Sofort sprang ich auf und schaute mich um. „James!“, rief ich seinen Namen und lief durch den Wald. Mein Herz raste. Ich musste ihn finden. Wie sollte ich alleine klar kommen? Gar nicht. Ich würde sehr schnell sterben. Es dauerte nicht lange und dann hörte ich eine Stimme. „Kai, was ist?“ Ich schaute mich verwirrt um. Wo stand er nur? Dieses Geräusch hätte von überall her stammen können. „James?!“, rief ich wieder. Plötzlich hörte ich ein Rascheln hinter mir. Ich drehte mich überrascht um. Angst breitete sich in meinem Körper aus. Was war, wenn es ein Wolf oder ähnliches war? Erleichtert atmete ich aus, als ich merkte, dass es James war. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich hatte schon Angst, dass du abgehauen bist“, flüsterte ich überglücklich. Was sollte ich nur ohne ihn machen? Sanft legte er seine Arme um meinen Körper. Wir blieben für einen Moment so stehen und genossen die Nähe von dem anderen. Bis unseren Mägen knurrten. Wir beiden schreckten auf und lösten uns voneinander. „Ich glaube“, räusperte sich James. „Wir müssen los.“ Ich nickte nur. Er hatte Recht, dass wusste ich. Wir mussten was zu Essen suchen, sonst würden wir es lange nicht mehr machen. Also begingen wir uns auf den Weg. Wir mussten eine Quelle finden. Wenigstens ein bisschen Wasser, sonst starben wir bald. Wir liefen eine Weile durch die Gegend. Die Sonne stach vom Himmel und unsere Kräfte wurden langsam aufgebraucht. Wir fühlten, dass wir schwächer wurden. Wegen der Hitze, kein Wasser und unserer Bewegung. Wir taumelten, wie Zombies, durch die Gegend. Ich hatte keine Ahnung, wie lange es gedauert hat, doch voller Freude sahen wir schließlich ein Haus. Es wurde von einem weißen Zaun umrandet und war eine dunkel braune Holzhütte. Nichts Besonderes, doch wir waren glücklich überhaupt ein bisschen Zivilisation zu sehen. Nun hofften wir nur noch, dass da auch wirklich jemand wohnte. Wenn nicht würden wir aber vielleicht was zu essen finden. Egal, wie man die Situation auch betrachtete, ein Haus war ein kleiner Segen für uns. Also liefen wir darauf zu. Wie wilde, hungrige Wölfe klopften wir an der Tür. Von unserem guten Benehmen war nichts zu sehen. Sowohl James, als auch ich hatte nur noch „Essen“ im Kopf. Wir gingen automatisch davon aus, dass in dieser Hütte irgendwas zu futtern geben würde. Die Tür öffnete sich und ein Mann trat aus. James sah ihn mit sabberndem Mund an, während ich meinen Blick nicht von dem Fremden losreisen konnte. Er hat braune Haare, relativ kurz und stechend grüne Augen. Ich verlor mich ganz in diesen Augen. So eine Intensivität hatte ich noch nie gesehen. Sie funkelnden wie Smaragde. Der Mann musterte uns beide eindringlich. Sein Blick sagte Widerwillen aus. Er mochte uns nicht, dass sah man ihn an. „Entschuldigen Sie …“, flüsterte ich und gab meinen Bruder einen Stoß in die Seite. Er sollte aufhören, wie ein hungriges Schaf auszusehen. Damit würde er den Mann wahrscheinlich noch erschrecken. „Wir haben uns im Wald verlaufen und wollten fragen, ob wir bei Ihnen vielleicht eine Kleinigkeit zu uns nehmen können? Und ob Sie uns vielleicht den Weg in die Stadt beschreiben können.“ Ich probierte so zivilisiert, wie es mir in meiner Lage gestattet war, zu reden. Wir hatten schon einen schlechten Start hingelegt, dass sah man den Mann an, dass er uns nicht wirklich mochte. Doch jetzt durften wir ihn nicht verschrecken. Er war unsere einzige Möglichkeit, um etwas zu Essen zu bekommen. Wenn er uns wegschickte, dann würden wir wahrscheinlich verdursten. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass wir noch eine zweite Chance bekommen würden, um etwas anderes zu finden. Der Mann musterte uns nochmal, ehe er dann leicht Lächelte. Es sah dämonisch aus. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Sein Lächeln erinnerte mich an etwas, doch wollte mir nicht einfallen an was es war. Ich wusste nur, dass es mir Angst machte. Auch seine Augen sahen überfreundlich aus, als wäre es gefälscht. „Aber natürlich. Kommt doch bitte rein. Ich bin gerade beim Backen“, meinte der Mann und lies uns rein. James stolzierte ohne weiter darüber nachzudenken durch die Tür. Doch ich musterte ihn misstrauisch. Irgendwas gefiel mir an diesen Mann nicht. Er war zu freundlich. Kaum war ich in das Haus getreten, kam mir der Geruch von Keksen entgegen. Für einen Moment vergaß ich jeden Zweifel. Ich konnte nur an das süße Gebäck denken. Wie saftig es war. Wie lecker dürften die wohl schmecken? Mein Magen knurrte, wie auf Befehl, um den anderen – und mir – zu signalisieren, dass ich dem Essen nicht widerstehen könnte. Der Fremde schloss die Tür hinter mir und ging in die Küche, welche offen gelegt war und einen Ausblick auf das Wohnzimmer bietet und holte das Blech aus dem Ofen. „Bitte setzt euch doch“, sagte er freundlich und deutete auf den Tisch im Raum, um den einige Stühle standen. James nahm sofort platz. Er kam mir, wie ein willenloser Sklave vor, währenddessen hatte ich immer noch Zweifel und es dauerte ein bisschen, ehe ich mich auch gesetzt hatte. Als das Essen auf den Tisch gelegt wurde, war mir plötzlich alles egal. James und ich stürzten uns regelrecht auf die Kekse und verschlangen diese sehr schnell. Wir achteten nicht mehr auf unseren Gastgeber. Auch ich vergaß meine guten Manieren. In diesem Moment gab es für mir nur eine einzige Sache: Essen! Mein Magen konnte gefühlt werden und das war das einzige, was ich wollte. Sichtlich zufrieden schaute der Mann uns zu. Als ich dies bemerkte – und mein Magen ein bisschen gefüllt war – schaute ich die Person an. „Wie heißen Sie?“, fragte ich und probierte freundlich zu klingen. Ich wollte nicht, dass er merkte, dass ich ihm nicht wirklich vertraute. Auch wusste ich, dass das Essen hätte vergiftet sein können. Doch da steuerte mein Gesunder Menschenverstand gegen. Wenn sie vergiftet gewesen wäre, dann hätte es ja gehießen, dass er uns erwartet hatte und das wäre vollkommen unmöglich gewesen. Wir kannten ihn nicht und kein Mensch konnte in die Zukunft sehen. „Jake“, antworte er knapp auf meine Frage. Okay, er schien nicht besonders gesprächig zu sein. Ich lächelte leicht. „Ich bin Kai. Freut mich und das ist James“, stellte ich uns beide nun auch vor. Ich wollte einen auf Freund machen. Man sollte nicht immer gleich das schlechte in Menschen sehen. Ich sollte probieren ein bisschen offener zu sein, aber nicht zu offen. Nun brauchte auch er ein kleines Lächeln zustande. „Mich auch.“ In diesem Moment glaubte ich sogar, dass er es ernst meinte. Es kam mir nicht so vor, als hätte er was Böses im schilde, sondern als würde er sich wirklich freuen uns kennenzulernen. James und ich aßen noch zu Ende, ehe wir aufstanden. „Vielen Dank für das Mahl. Es war wirklich lecker“, sagte ich freundlich. Es wunderte mich ein bisschen, dass ich von ein paar Keksen satt wurde. „Aber wir sollten jetzt wieder los gehen.“ Mit einem Kopfschwenker in Richtung Tür deutete ich James an, dass wir raus gehen wollten. Er nickte. „Ja, wir müssen wirklich wieder“, stimmte er mir zu. „Wartet doch. Wieso die Eile? Wollt ihr euch nicht lieber bei mir ausruhen? Nur diese eine Nacht? Es ist so einsam im Wald“, meinte Jake wehmütig. Überrascht schaute ich mich zu ihm um. Okay, im Wald konnte es wirklich ganz schön einsam werden und ich konnte verstehen, dass er jemand haben wollte, mit dem er reden konnte. Doch vertraute ich ihm immer noch nicht. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus schon allein bei dem Gedanken noch länger hier zu bleiben. Es schüttelte mich leicht. „Nein, wir sollten“, fing ich an, doch weiter kam ich nicht. Ehe ich zu Ende sprechen konnte unterbrach mich mein Bruder. „Klar wir bleiben gerne hier“, rief er und schon saßen wir im Schlamassel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)