You are Forever mine von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 1: Verloren im Wald --------------------------- „Das ist doch wirklich ungeheuerlich!“, schrie mein Vater uns an. Er hielt mich am Ohr fest und zog mich zur Tür. Meine Stiefmutter stand da, als eine Art Wache. Mein Stiefbruder war auch schon an der Tür. „Ihr beide seid eine Schande für die Familie!“, schrie Dad. Er hielt eine Whiskey Flasche in der Hand und wedelte wild damit rum, dabei verlor er ein paar Tropfen von dem Getränk. Ich konnte seine Alkoholfahne riechen. Es war so widerlich. Ich hasste den Geruch von Alkohol und das tue ich noch immer. „Los verschwindet ihr beide!“ Mein Vater stieß uns nach draußen. „So etwas wie euch will ich nicht in meinem Haus haben!“, schrie er und deutete in Richtung Wald. „Los!“ Langsam drehten mein Bruder und ich uns um. Wenn wir in die Stadt wollten dann mussten wir durch den Wald. Unser Haus lag mitten drin. Kaum hatten wir uns ein paar Schritte von dem Haus entfernt, hörten wir ein Klirren hinter uns. James und ich zuckten bei dem Geräusch zusammen. Wir drehten uns um und sahen die Glassplitter von der Whiskey Flasche auf den Boden. Mein Vater hatte sie uns also hinterher geworfen. Er meinte es wirklich ernst. Ein Schauer lief mir über den Rücken bei den Gedanken, dass er es wirklich ernst meinte und das hieß, wenn wir wieder zurück kamen dann würde uns ein schreckliches Schicksal erwarten. Schmerzen, Vergewaltigungen und vielleicht sogar der Tod. Mein Vater konnte uns beide noch nie richtig leiden und ihm war es egal, ob wir noch am Leben waren oder nicht. Wenn wir im Wald sterben würden, dann würde es so sein. Uns umzubringen würde ihn auch nichts ausmachen und wenn er uns nicht wieder sah … tja aus dem Augen aus dem Sinn, oder wie sagte man so schön? So gingen mein Bruder und ich schweigsam durch den Wald. Es wurde immer später und wir gingen weiter in den Wald. So langsam hatte ich das Gefühl, dass wir uns verlaufen hatten, doch wollte ich nichts sagen, damit James nicht beunruhigt wird. Stunden vergingen. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und wir beide taumelten nur noch über den Boden. „Ja … mes … la … lass uns stehen … bleiben“, keuchte ich und blieb auch sofort auf der Stelle. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, nicht einen Zentimeter mehr gehen. Meine Beine wurden wacklig, wie Pudding und knickten ein. Ich ließ mich auf den harten, kalten Boden fallen. Es war zwar ungemütlich, doch immer noch besser, als zu stehen. Der Schweiß stand mir auf der Stirn. Mit müden Augen schaute ich zu meinem Stiefbruder hoch, welcher immer noch an der Stelle stand und mich anstarrte. Ich konnte die Erschöpfung in seinem Gesicht sehen. Seine sonst so braunen, offenen Augen sahen nun klein und müde aus. Er wollte schlafen, genau wie ich. „Wir … sollten morgen es … versuchen“, keuchte ich. Mit jedem Atemzug brannte mein Brustkorb noch mehr. James sah nicht begeistert aus. Er war trainierter als ich, jedenfalls ein bisschen und so wusste er, dass er nichts tun oder sagen konnte, damit ich aufstand. Er musterte mich eindringlich. Studierte meine Erschöpfung und kam schließlich zu dem Punkt, dass ich Recht hatte. Leise seufzte er. „Und was machen wir morgen? Wir haben nichts zu Essen oder zu trinken. Wie sollen wir überleben?“, fragte er mich. Trotz seiner Zweifel setzte er sich schon in Bewegung, um sich neben mich zu platzieren. Ich war ihm dankbar darüber, dass er solche Rücksicht auf mich nahm und kuschelte mich leicht an ihn. „In der Nacht hat es eh keinen Sinn irgendwas zu suchen. Wir können kaum was sehen“, flüsterte ich. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich atmete seinen Duft ein. Es war einfach wunderbar. James roch so gut. Auch wenn sein T – Shirt vom Schweiß durchnässt war, machte es mir nichts aus. Nein, ich fand es noch viel anziehender. Das war so sexy, als hätte er gerade trainiert. Wieder seufzte James. Er wusste, dass ich Recht hatte und konnte nichts dagegen sagen. „Ist gut“, meine er leise und schloss die Augen. Lächelnd sah ich ihm dabei zu, spürte, wie seine Atmung flacher wurde. Er ist so niedlich, wenn er am schlafen ist. Normalerweise schaue ich ihm gerne beim Schlafen zu, doch dieses Mal sollte ich mich auch ausruhen. Morgen mussten wir was Essbares finden und den Ausgang finden oder wenigstens jemand, der uns helfen kann. Ich musste also meine Energie wieder aufladen und durfte keine Zeit verschwenden. Also schloss ich auch die Augen und schlief bald ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)