Das Leben ist nicht immer leicht, ... von namixruffy (... aber du darfst nie aufgeben) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Mist, die Alarmanlage hatte ich übersehen! Das ist mir ja noch nie passiert. Aber ist jetzt ja auch egal, rückgängig kann ichs jedenfalls nicht mehr machen. Da kann man nur noch die Beine in die Hand nehmen und hoffen, das man nicht geschnappt wird. „Hey! Hier geblieben!“, kann ich hinter mir schallende Rufe hören. Ich streckte ihm nur meinen Mittelfinger entgegen und renne weiter. „Das ist Beamtenbeleidigung, das lasse ich mir nicht bieten!“, schreit der grau-haarige Polizist hinter mir. Aber in diesem Gassennetz kennt sich kaum jemand besser aus als ich, schon gar kein schmieriger, alter Streifenpolizist. Deshalb kann ich ihn schnell abhängen. Leider wird mein Boss gar nicht darüber erfreut sein, das ich den Streifenwagen verloren hab. Naja, er hätt mir wenigsten sagen können, das es eine Alarmanlage gibt. -Scheiße, er wird mich umbringen- mit diesem Gedanken knalle ich, immer noch rennend, voll in einen schwarzen Chevrolet Camaro 2009 mit roten Scheinwerfern rein. Das gibts doch nicht, wer lässt so ne geile Karre in einer Gegend wie dieser stehen? Ich kann mein Glück kaum fassen. Das wird den Boss milde stimmen, da bin ich mir sicher. Also knacke ich schnell das Auto und bin schon auf dem Weg zur Werkstatt, da kann ich noch einen rot-haarigen Mann mit Strohhut im Rückspiegel sehen, der mir wütend hinterher brüllt. Des einen Freud ist des anderen Leid. Unwillkürlich muss ich lachen. Auf zum Boss. Langsam fahre ich auf die Einfahrt, damit sie mich erkennen obwohl ich mit ner nicht abgeklärten Karre vorfahre. Als ich höre wie sie meinen Namen rufen, fahre ich rein. „Ruffy? Was machst du denn mit diesem Auto? Du hast doch gesagt, das du dir Smokers Karre schnappen sollst und nicht diese hier“, fragt mich der Stellvertreter vom Boss. „Tja, also das war so, …“, fange ich zögernd an. „Ja, ich höre?“, fragend zieht er die Augenbrauen hoch. „Naja, ihr hättet mir ja mal vorher sagen können, das der ne Alarmanlage hat!“, sage ich vorwurfsvoll. „Also hast dus verbockt?“ Ich nicke nur. „Wenigsten kommst du nicht mir leeren Händen zurück, ich denke dieses Baby können wir gut gebrauchen“, er lächelt mir leicht zu. Ich hatte schon erwartet, das der Blonde nicht so streng sein würde, jetzt hießt es nur noch den Boss überzeugen. Wenn man vom Teufel spricht, da ist er ja schon. „Ruffy? Hast du das Teil hier geknackt?“, fragt er verwundert. „Ja, … naja, ist das Wiedergutmachungsgeschenk, weil ich das mit Smokers Wagen verbockt hab“, sage ich reuevoll. „Ne, oder? Das Glaub ich jetzt nicht. Das hast du mir doch nicht wirklich abgekauft?“ „Was meinst du, du hast doch gesagt das ich das machen soll“, sage ich verwirrt. „Man Ruffy, das war ironisch gemeint“, er schlägt sich genervt mit der Hand vor den Kopf. „Wie jetzt?“, mischt sich der blonde auch mit ein. „Ruffy ist mir auf den Sack gegangen und da hab ich ihm halt gesagt 'wenn dir Langweilig ist, dann knack doch Smokers Wagen' ich hätte doch nicht gedacht das er das wirklich versucht.“, erklärt der Boss. „Langsam versteh ich echt, warum du keine Schule magst“, sagt der Stellvertreter wieder. „Aber ich muss schon sagen, das hätt ich dir nicht zugetraut. Respekt. Und dann noch dieses Prachtexemplar, als Ace 17 war, hatt er sowas noch nicht abgezogen, aber man merkt, das du sein Schüler warst“, grinst mich der Boss an. Hätte der rot-haarige Ace nicht erwähnt, würde mich dieses Lob sogar zum lächeln bringen. Ace war für mich wie ein Bruder, er hat mir alles beigebracht was ich heute kann. Aber das ist schon lange vorbei. Der Blonde klopft mir Mitfühlend auf die Schulter, weil er weiß wie viel Ace mir bedeutet hat, auch das Grinsen von meinem Boss wird schwächer, bis er schließlich mit den Worten „Park das Auto und dann nimm dir eine Weile frei, du hast es dir in letzter Zeit verdient“ verschwindet. Ich mache was er sagt und gehe dann in die Stadt. Zwar darf ich seit 3 Jahren bei ihm wohnen, weil ich mit 7 aus Dadans Kinderheim abgehauen bin, aber das heißt nicht, das er sich um mich kümmert. Bei dem rot-haarigen Grießgram ist Selbstverpflegung angesagt. Doch das stört mich nicht, die Zeit davor musste ich das auch, das einzige was sich geändert hat, ist das ich ein Dach über dem Kopf habe. Auf dem Marktplatz ist es voll. Gerade richtig für mein Vorhaben. Hier und da remple ich die Menschen an und klaue ihnen so das Geld aus den Taschen, aber zum Glück bemerkt mich niemand. Auf einmal spüre ich eine schwere Hand auf meiner Schulter. Langsam drehe ich mich um. „Na kleiner? Was machst du denn da?“, fragt er in einem Tonfall, als hätte er mich bei irgendwas auf frischer Tat ertappt, was ja irgendwie auch stimmt. Als ich dem Mann ins Gesicht blicke reiße ich meine Augen auf. Mist, das ist doch der Mann mit dem geilen Chevrolet! „Ein schlechtes Gewissen was? Du solltest den Leuten jetzt lieber ihr Geld zurückgeben“, lächelt er mich freundlich an. Zum Glück hat er mich vorhin nicht gesehen und denkt ich reiße meine Augen auf, weil er mich erwischt hat. Ich seufze erleichtert auf. -Puh, ich dachte schon jetzt ist es aus- Ein fieses Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, ich schlage seine Hand weg, strecke ihm die Zunge raus und laufe los, wobei ich ihm noch über die Schulter „Was willst du denn von mir, alter Sack!“ zurufe. „Hey, warte mal! Bleib stehen!“, er versucht mich noch zu packen doch jedes mal kurz bevor er mich am Arm schnappen kann, verschwinde ich erneut in der Menge, mein Problem ist nur, das diese Menge mich jetzt ziemlich behindert, sonst wäre ich sicher längst auf und davon. Bei so vielen Leuten, verläuft man sich leider leicht und ich komme an einer Sackgasse raus. Mist Der Typ steht hinter mir und versperrt meinen einzigen Fluchtweg. „So, jetzt hab ich dich, gib sofort das her was du gestohlen hast!“ sagt er inzwischen verärgert. „Pah, das hättest du wohl gern, alter Sack!“, antworte ich patzig. „Du solltest lieber nicht so unhöflich sein“, meint der andere streng. „Warum? Denkst du ich hab jetzt angst vor dir? Bestimmt nicht“, spotte ich daraufhin. „Nein, aber so jung wie du bist, solltest du lieber nicht auf die schiefe Bahn geraten“, sagt er mit väterlichem Unterton in der Stimme, was denkt der sich eigentlich. „Natürlich PAPA“, erwidere ich und betone dabei das „Papa“. „Wenn du weiter so unhöflich bist, ruf ich die Polizei“, er hat sich zwar einigermaßen beruhigt, aber er meint es ernst, das spüre ich. „Wär nicht das erste mal, das ich die abgehängt hab“, bluffe ich mit meinem Pockerface. „Und wie willst du abhauen, wenn ich dich hier Festhalte?“, jetzt verspottet er mich, aber nicht mit mir. „Ich könnte dich K.O. schlagen … oder ich mach einfach das hier …“, sage ich und klettere geschickt auf ein paar Kisten am Rand der Gasse, von dort aus auf einige Müllcontainer und dann springe ich mit einem Satz auf die Feuerleiter des angrenzenden Hauses und sprinte diese hoch. Womit ich aber nicht gerechnet habe ist, das er mir Folgen würde. Als ich auf dem Dach angekommen bin, sitze ich endgültig in der Falle, jetzt gibt es kein entkommen mehr. „Gibst du endlich auf, oder was?“, fragt er etwas aus der Puste. Ich weiß, das ich definitiv besser in Form bin als er. „Von dir lass ich mir doch nichts befehlen!“, ich kann auf dem Bürgersteig Sperrmüll sehen und darunter auch ein Sofa und ein paar Matratzen, also will ich mich fallen lassen, doch der Mann hält mich am Arm fest. Sein Griff ist Knochenhart. „Willst du dich etwa umbringen?“, fragt der rot-haarige geschockt. „Nein, natürlich nicht!“, als hätte er die Verantwortung für mich, langsam nervt das, er soll mich einfach in Ruhe lassen. „Und was soll der Scheiß dann?“, brüllt er zurück. „Lass mich gefälligst los du alter Knacker!“, dieser Scheißkerl soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Ich wehre mich heftig. „Gib mir dein Handy, dann ruf ich deine Eltern an.“ Ich erstarre. „Los gib schon her.“ Ich rühre mich nicht starre nur auf den Boden. „Was ist denn, hast du etwa doch angst? Ich wusste, das du nur ne große Klappe hast“, grinst er mich an, doch mir wird schlecht. „Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen!“, brülle ich und reiße mich endlich los, bleibe aber wo ich bin. „Hey, Kleiner, ganz ruhig, ich will dir doch nur helfen“, meint er beschwichtigend. „Ich hab kein Handy, klar?“, sage ich ungehalten. „Du willst allen ernstes, das ich dir das abkaufe? Ich wurde auch schon mal besser belogen, aber die Telefonnummer von deinen Eltern, kannst du ja wohl“, meint der Mann gleichgültig. „Nein.“, antworte ich fest, es ist keine Lüge. „Ah ja, genau. Also du denkst doch nicht wirklich das ich dir das glaube, oder?“, fragt er ungläubig. „Ist mir doch egal, lass mich gefälligst in Ruhe“, wahrscheinlich hält er mich für ein trotziges Kleinkind, aber das ist mir egal. „Aber wo du wohnst wirst du mir ja wohl sagen können, dann bring ich dich nach Hause und kann dort mit deinen Eltern reden, die werden ja sicherlich schon von der Arbeit zurück sein“, versucht er es erneut. „Hast du nichts besseres zu tun?“, gebe ich genervt zurück. „Zur Zeit nicht“, antwortet er lächelnd „Tja, dann muss ich dich enttäuschen, du wist meine Eltern nicht sehen.“ „Und wieso nicht?“, er sieht verwundert aus. „Weil ich nicht bei ihnen wohne“, gebe ich schnippisch zurück. „Du bist doch höchstens 15, natürlich wohnst du noch bei deinen Eltern“, meint er entrüstet. „Nein, tue ich nicht, und ich bin schon 17!“, fahre ich ihn an. „Und wo wohnst du dann?“, fragt er immer noch ungläubig. „Bei meinem Boss, du kannst gerne mit ihm reden, aber er wird mich dann eher loben, als mich zu bestrafen“, ist meine ich selbstgefällig. „Warum? Wieso wohnst du bei so jemanden?“, er klingt besorgt, aber das kann ich gar nicht gebrauchen. „Kann dir doch egal sein!“, je länger unser Gespräch dauert, desto nerviger wird er. „Hast du keine Eltern mehr?“, fragt er diesmal ruhig. Ich erstarre erneut. „Du solltest nicht bei solchen Menschen wohnen. Komm doch mit zu mir. Meine Frau und ich würden uns freuen.“ „Lüg doch nicht, niemand braucht mich, das einzige was ich kann ist stehlen und überleben! Ich hab doch selbst dich schon beklaut!“, jetzt bin ich außer mir, er weiß nichts über mich und will mich zu sich nach Hause holen, das kann nichts anderes als eine Lüg- „Das weiß ich doch.“ Er lächelt. Das kann nicht sein, er kann es nicht wissen, sonst würde er mir doch nicht helfen wollen. Niemand würde einem Dieb helfen. „Aber, ich-“ „Schon gut, weltliche Besitztümer sind nicht so wichtig wei Menschen die einen leiben. Meine Frau und ich, wir können keine Kinder bekommen, deshal holen wir manchmal welche zu uns und kümmern uns um sie. Du scheinst ein guter Junge zu sein der etwas schreckliches erlebt hat. Willst du nicht mit mir kommen? Wir werden uns gut um dich Kümmern, versprochen“, das lächeln verschwindet nicht aus seinem Gesicht, wird nur noch freundlicher. So eine Person habe ich noch nie getroffen. „Ich, … also es geht nicht.“, sage ich diesmal zögerlich. „Und warum nicht? Ich bin dir nicht böse, wirklich.“ „Ich bin ein Nichtsnutz und mache nur Probleme, das willst du sicher nicht.“ „Weiß du was? Ich schenke dir meinen Hut und im Gegenzug versprichst du mir was, solange du bei mir bist, benimmst du dich und wenn aus dir etwas geworden ist gibt du ihn mir zurück. Was hältst du davon?“, fragt er immer noch breit grinsend und setzt mir seinen Strohhut auf. „Ich weiß nicht“, erwidere ich unsicher, warum macht er das nur? „Der Hut ist mir sehr wichtig, nur sehr gute Freunde dürfen ihn anfassen“, sein lächeln kommt von Herzen das spüre ich, noch nie war jemand so gut zu mir. Ich will wissen wieso er so ist. Will seine Frau kennenlernen und ich bin mir sicher sie ist genauso gutmütig wie er. Das könnte meine Chance auf ein besseres Leben sein. Mit einer Familie, eine Familie die ich mir immer gewünscht habe, denn nichts ist schlimmer als die Einsamkeit. „Also gut … einverstanden“, antworte ich dann und lächle nun auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)