Austauschbar von Co_Okies-for-Conan (Skurrile 24 Stunden aus einem anderen Blickwinkel) ================================================================================ Kapitel 10: Die Ruhe nach dem Sturm ----------------------------------- Kapitel 10: Die Ruhe nach dem Sturm Shinichi traute seinen Augen kaum. Er blinzelte ein paar Mal und schluckte dann. Er traute ihnen immer noch nicht. Es war aber die knallharte Realität. Sonoko drehte sich im Spiegel und zeigte in einer winzigen Modenschau, was sie zeigen wollte. Und Shinichi schluckte nochmal. Ihre Hände auf den Hüften ruhend, stand sie in Unterwäsche vor ihrer Freundin, die im Moment nicht wirklich sie selbst war, und fragte sie nach ihrer Meinung. Dass aber ein Kerl sie beurteilen würde, darauf kam sie nicht. „Das sieht...ja, das ist...ähm.“ stotterte Shinichi. „Gefällt es dir nicht?“ fragte sie und schaute an sich herunter. Sie zupfte an ihrem BH, der schwarz war und rote Spitze hatte. Eine kleine Schleife in Rot in der Mitte mit Strasssteinchen schmückte ihn noch ein wenig. Als Sonoko sich drehte, um ihren Po zu überprüfen, ob auch alles dort saß, wo es sein sollte, kniff Shinichi blitzschnell die Augen zusammen. Er schlug die Beine übereinander und lehnte sich nach vorne, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht in seinem eigenen Körper war. Die Augen machte er schneller als er sie zugemacht hatte, auf und starrte auf Rans Beine. Ehe er aber weiter nachdenken würde, warum er sich plötzlich anders fühlte, unterbrach ihn Sonoko in seinem Gedankengang. „Krieg ich auch mal eine Antwort?“ fragte Sonoko und wedelte mit der Hand vor dem Gesicht ihrer Freundin herum. „Ja, klar...Es...Es sieht einfach klasse aus. Makoto wird sich bestimmt riesig darüber freuen. Und noch mehr.“ den letzten Satz fügte er nur leise hinzu, damit Sonoko ihn nicht direkt hörte, aber sie tat es. „Na klar, will ich, dass er sich noch mehr darüber freut. Immerhin habe ich es dafür ja gekauft!“ Shinichis Kinnlade fiel herunter. Er dachte er hörte nicht richtig und machte nochmals große Augen. Sonoko fing an zu grinsen. „Ja, ich möchte mit Makoto einen Schritt weiter gehen. Ich finde, unsere Beziehung ist an dem Punkt angekommen, an dem ich weiß, dass wir zusammen gehören.“ Sonoko stieg auf, als würde sie eine Wolke mit nehmen. Die siebte Wolke. „Wie lange seit ihr nochmal zusammen?“ fragte Shinichi mit Rans zuckersüßer Stimme. „7 Monate...Naja, eigentlich sind es nur 6 Monate, 27 Tage, 5 Stunden, und-.“ sie sah kurz auf die Uhr. „und 39 Minuten.“ führte sie ihre Erzählung zu Ende. „Und du sagst immer, du bist in Mathe schlecht.“ Shinichi rollte mit den Augen. „Nein, ich habe nie gesagt, ich wäre in Mathe schlecht...Ich sage nur, dass ich besseres zu tun habe, als mir Formeln anzusehen, die ich niemals im späteren Leben brauche.“ Shinichi schüttelte den Kopf. So kannte man Sonoko. Trotzdem wusste Shinichi, dass sie die Schule ernst nahm. Sie war ja nicht tatenlos. „Du solltest es auch einmal anprobieren.“ wieder grinste Sonoko. „Ich meine, Shinichi würde es bestimmt gefallen.“ ihre Augenbrauen wippten in die Höhe und Shinichi wurde im Körper von Ran ziemlich rot. „Komm schon Ran, du musst Shinichi endlich zeigen, dass du eine Beziehung mit ihm willst. Es kann ja nicht angehen, dass ihr solange wartet, bis er sich in eine andere verliebt. Oder du in jemand anderes. Oder ihr beide gleichzeitig in jemand anderes.“ sie kratzte sich am Kopf und fuhr wieder fort. „Wie dem auch sei. Es an der Zeit, dass ihr endlich mal zu euren Gefühlen steht. So wie er dich nämlich manchmal ansieht, will er mehr als nur Freundschaft. Das spüre ich.“ „Das spürst du?!“ Shinichi guckt Sonoko skeptisch an. „Lass den Blick. Der ist ja fast so unheimlich, wie Shinichis Blick.“ sie wunk ab. „Ja, Ran, meine Güte. Ich finde, dass du endlich mal mit Shinichi einen Schritt weiter gehen sollst...Vielleicht mal in die Richtung »Beziehung« und dann immer weiter. Du hängst mit ihm immer am gleichen Punkt fest. Soll ich ihn Küssen? Soll ich ihm sagen, was ich fühle? Soll ich dies, soll ich das tun? Ran, nur Taten haben auch Folgen. Wenn du darüber nachdenkst, passiert nie etwas. Sag es ihm endlich.“ Shinichi ließ den Kopf hängen. Er atmete laut. „Ich weiß, dass sich etwas ändern muss damit ich si- ihn nicht verliere. Jedes Mal, wenn ich Andeutungen mache, sieht er weg. Er wird rot und versucht dann abzulenken.“ „Dann muss du ihn abhalten, bevor er sich umdreht.“ „Wie denn?“ „Ganz einfach.“ Sonoko zog Shinichi auf die Beine. Wenn sie wüsste, dass sie es mit einem Jungen tat, obwohl sie ihrer Freundin helfen wollte, würde sie komplett austicken. Sie standen sich gegenüber. Shinichi war immer noch in Rans Körper und trug die Schuluniform, wobei Sonoko sich nun in Unterwäsche präsentiert an die Arbeit machte, ihrer Freundin zu zeigen, was sie tun musste. „Mach das, was Shinichi immer macht.“ gab sie den Befehl. In dem Moment stellte sich Shinichi vor, er würde mit Ran so nah gegenüber stehen. Sie würden ihren Atem spüren, und sich in den Augen des anderen verlieren. Shinichi wusste, dass er alles umformen musste, was er Sonoko sagte. Er erzählte ihr von Ran. Sie drehte sich dann immer weg, wurde tief rot, lenkte ab, wobei er aber auch nicht besser war, doch sie machte es ständig. Und nun wusste er auch warum. Sie dachte zu viel nach. Sonoko unterbrach die kurze Beziehungs-Unterrichts-Stunde, rannte in ihren Kleiderschrank und holte hohe Schuhe hervor. High Heels. „So, weil Shinichi ein wenig größer ist, müssen wir das auch beim üben miteinbeziehen.“ Shinichi schaute an Sonoko herunter. Schwarze High Heels, Unterwäsche, dezent geschminkt, und zuletzt der Gang, ließen in Shinichi anderes erwachen. Erfühlte sich erneut ein wenig anders. Nun wusste er, was es heißt, wenn Ran ihm von unten in die Augen sah. So musste es es nämlich jetzt auch. „Dreh dich um, wie er es immer tut.“ sagte Sonoko und fügte noch eine kleine Anmerkung hinzu. „Wenn du bereit bist.“ „Okay.“ er nickte mit Rans Kopf und sie machten weiter. Er stellte sich wieder Ran vor und schon konnte er die Augen kaum von ihren wenden, weil er Rans in ihren sah. Am liebsten würde er sie sofort küssen, weil genau jetzt der perfekte Moment war, aber es war auch der Moment, in dem Ran sich immer weg drehte. Er tat es auch. Dann spürte er ihre Hand, wie sie ihn wieder zurück zog, wobei er plötzlich ihre andere Hand an Rans Wange spürte. Sie stoppte, als sich ihre Lippenspitzen berührten und sie kurz vor einem Kuss waren. Shinichi fand es eigentlich nicht so schön, sich von der besten Freundin seiner besten Freundin indirekte Hilfe zu holen, aber man hat für alles ein erstes Mal. Und wenn er es niemandem erzählte, dann würde es auch niemand erfahren. Ein guter Plan. Sonoko wich zurück und holte Shinichi in die Gegenwart. „Und? Hast du es dir gemerkt?“ fragte sie. „Ja.“ sagte Shinichi und machte große Augen, als Sonoko sich wieder vor sie stellte und erwartete, dass ihre Freundin jetzt das gleiche machte. Er schluckte nur, stellte sich dann mit Wangen von Rosaschimmer bedeckt, vor sie. Sie wiederholten alles. „Siehst du, du kannst es. Und nun musst du einfach nur noch diesen Moment abwarten, ihn dann aber auch nutzen. Sonst wird das nichts, Ran.“ Sonoko hob mahnend den Finger. Shinichi rollte innerlich mit den Augen, machte aber wieder ein zuckersüßes Lächeln nach außen. Shinichi dankte Sonoko in Gedanken trotzdem. Sie war nervig, ließ einen nicht Ausreden, zickte rum, konnte hinterlistig sein, könne einen zur Weißglut bringen, macht manchmal viel Wirbel um nichts und man könnte sich sehr über sie aufregen. Aber sie war nett. Dass sie Ran helfen wollte, damit sie mit Shinichi weiter kommt, obwohl sie Shinichi geholfen hat, um mit Ran weiter zu kommen, wobei Shinichi im Körper von Ran das erste auslöste, gab ihr in Shinichis Skala einen Pluspunkt. Sonoko ging wieder in ihr Ankleidezimmer und legte ihre Unterwäsche zurück. Sie zog sich wieder an. Shinichi derweil überlegte ein wenig. Durch Sonoko war er ziemlich nachdenklich geworden. Doch schon nach wenigen Minuten würde er wieder in die Realität geholt. Und wie zu erwarten war, kam Sonoko schon mit der nächsten Überraschung um die Ecke. „Also, hier habe ich schon mal deine Schlafklamotten. Wir haben zwar erst 20 Uhr, aber wenn du willst, kannst du dich schon mal umziehen. Wir gehen so oder so heute nirgenswo hin. Deine Schuluniform kannst du auf einen Bügel hängen, den ich dir gleich holen werde. Damit sie nicht zerknittert. Wer sieht denn schon in geknitterten Klamotten gut aus. Das erinnert mich an das eine Kleid, dass eine amerikanische Schauspielerin anhatte. Es war vollkommen zerknittert und ich dachte, sie hätte es extra gemacht, aber dem war nicht so. Es stand ihr ziemlich gut. Aber an normalsterblichen? Naja, nicht so ganz. Ich hol dir mal den Bügel, zieh dich schon mal um.“ In den ganzen Minuten kam Shinichi in Rans Körper nicht einmal dazu irgendetwas einzuwenden. Jedes Mal, wenn er etwas einwerfen wollte, dass er nicht bei ihr bleiben kann, sondern sich mit Ran treffen muss, hatte sie eingeatmet und schon den nächsten Satz angefangen. Und gerade als er richtig anfangen wollte, war es schon zu spät. Sonoko war aus ihrem Zimmer verschwunden und Shinichi stand in Rans Körper nun vollkommen alleine da. Er schüttelte mit dem Kopf. Sonoko. Einfach unverbesserlich. Er nahm einen Stift und einen Zettel, überlegte, wie er es schreiben könnte, dass sie gegangen ist. Und dann fiel ihm etwas ein. Er nahm Rans Schultasche, ging aus ihrem Zimmer, wo er den Zettel direkt auf das Bett gelegt hatte. Sonoko würde ihn nicht übersehen. Er verließ das Anwesen der Suzukis und machte sich auf, zu seinem Haus, wo Ran ihn erwarten müsste. Es war schon dunkel, und Shinichi war klar, dass ein Mädchen wie Ran um diese Zeit nicht durch die Gassen schlendern sollte. Mit ihrer Schönheit würde sie ein leichtes Opfer werden. Aber dann kam ihm wieder diese eine besondere Sache in den Sinn, die jeden Vervrecher alt aussehen lassen würde. Sie war ein Karate-Champion. Aber er nicht. Als er nach einer halben Ewigkeit endlich zuhause angekommen war, machte er große Augen, als er Ran vor dem Tor sitzen sah. Als Shinichi vor seinem eigenen Haus. „Ran, warum sitzt du mit meinem Körper denn hier draußen?“ fragte er nur und Ran sah mit einem Todesblick an ihrem Körper herauf. „Wer von uns beide hat denn den Schlüssel voller Eile eingesteckt?“ ihre Antwort klang bissig. „Ach ja.“ Shinichi fasste sich an den Kopf, wie er das vergessen konnte. Er schloss Tor und Haustür auf, zogen ihre Schuhe aus und setzten sich beide ins Wohnzimmer. Sie saßen sich gegenüber und wussten, dass sie nicht drum herum kamen. Sie mussten nun miteinander reden. „Du...“ fing Ran an und suchte nach den richtigen Worten. Ehe sie weiter sprechen konnte, find Shinichi an, mit Rans Stimme sie zu unterbrechen. „Du hattest recht. Unser beider Leben ist schwierig, wenn wir nicht wir sind. Also du ich und ich du. Also Körper-. Ach, du weißt was ich meine, Ran.“ Shinichi atmete gepresst aus. „Ein Mädchen zu sein, ist das Anstrengendste, was es gibt und ich bin froh, dass ich kein Mädchen bin. Diese ganzen Probleme, deine Freundinnen, besonders Sonoko, die ununterbrochen quatscht...Ich halte das nicht aus. Ich weiß jetzt, dass du viel mehr beachten muss, als ich gedacht habe. Deins ist kein Zuckerschlecken.“ gab Shinichi zu. Damit hatte er den ersten Schritt gemacht. Er hatte es gewagt zuerst seine Gedanken auszusprechen. Ran knetete die Hände von Shinichi und war gerührt, dass er einsah, dass ihr Leben nicht so leicht war, wie er es sich vorgestellt hatte. Sie war wirklich erfreut, dass er so einsichtig war. Aber wie sollte sie es sagen, dass sie es mit seinem Leben nur in bestimmten Dingen fand? „Und wie hast du den Tag überstanden?“ fragte Ran, als sie doch noch ihren Moment der Offenbarung herauszögern wollte. „Ganz gut, denke ich. Ich hab die Mädchen hinters Licht geführt. Karate überstanden-.“ „Moment mal, du warst bei Karate?“ Rans Augen wurden groß. „Ja, sonst hättest du eine Fehlstunde, und ich weiß, dass du immer anwesend sein willst.“ Shinichi fuhr wenige Sekunden fort. „Oder hättest du einmal eine Ausnahme gemacht?“ Ran nickte leicht und Shinichis Auge find an zu Zucken. „Du lässt mich durch die Hölle gehen, in dem ich mehrmals zu Boden geschleudert werde, obwohl du bei dieser Angelegenheit ein Auge zugedrückt hättest wegen deiner Anwesenheit?! Warum sagst du mir es erst jetzt?!“ brüllte Shinichi an. Ran war über seine Reaktion ziemlich erstaunt. „Ich dachte, du gehst nicht zu Karate! Ich habe mir schon einige Ausreden für heute einfallen lassen, was eigentlich nicht meine Art ist! Jetzt muss ich mir etwas einfallen lassen, warum ich so mega schlecht in Karate war?!“ Ran stand auf und stellte sich vor Shinichi, der auch schon aufgestanden war. Sie sahen sich beide wütend in die Augen. Doch plötzlich machte Ran etwas, was Shinichi niemals von Ran gedacht hätte. Sie drehte ihren eigenen Körper mit ihrem besten Freund um, warf ihn auf die Couch und setzte sich prompt mit seinem eigenen Körper auf ihren. Shinichi konnte sich nicht wirklich wehren, als sie das Hemd aufriss und ihren Oberkörper betrachtete. Blaue Flecken. Überall. Zum ersten Mal konnte Shinichi sein eigenes Gesicht dabei beobachten, wie es mit einem zuckenden Auge aussah. Ran konnte nicht glauben, dass er es gewagt hatte, in die Mädchenumkleide zu gehen und sich dann auch noch um zu ziehen. Ihr schlich sich ein Gedanke ins Unterbewusstsein. Wenn er ihren Körper schon gesehen hat, und sie auch seinen Körper kennt, dann gibts doch eigentlich nichts mehr, was sie vielleicht reizen könnte, was sie sehen wollten. Ran starrte Shinichi nur noch an. Das zuckende Auge war verschwunden, aber sie waren immer noch auf der Couch, wie sie vor ein paar Minuten waren. Shinichi lag mit Rans Körper auf dem Rücken auf der Couch und Ran war mit seinem auf ihm drauf. Sie hielt ihre Hände fest, weswegen sich Shinichi nicht bewegen konnte. „Raaaaaaaaa?!“ rief er noch lauter. Es war schon das 4 Mal gewesen, dass er sie gerufen hatte, doch sie hatte nicht reagiert. Umso glücklicher war er jetzt, dass sie ihn endlich gehört hatte. Sie ließ ihren eigenen Körper los, richtete sich auf. Shinichi machte das gleiche. „Wenn ich gewusst hätte, dass du heute geschwänzt hättest, dann wäre ich auch nicht gegangen. Aber ich hab gedacht, dass du nicht möchtest keine Fehlstunden haben. Und wenn du einmal nicht mit den Gedanken da bist, ist es doch nicht so schlimm, oder?“ „Doch, weil sie dann wieder sagen, dass du dafür verantwortlich bist.“ rutschte es Ran heraus und sie schlug sich die Hand vor den Mund. „Ich meine. Sie sagen...eventuell, vielleicht haben wir einen Streit gehabt...Ja, das...Genau, das vermuten sie nämlich immer.“ Ran versuchte sich gerade noch raus zu reden, aber so kam sie Shinichi nicht davon. Er wollte jetzt Tacheles. „Wie, ich bin schuld?“ „Ja-Nein-Ich meine-...Du- Sie sagen immer, dass du mir vielleicht den...“ Ran wurde zum Ende des Satzes immer leiser. Shinichi verstand deshalb nicht das Ende. Er fragte nochmal. „Dass du mir den Kopf verdrehst.“ sagte Ran noch lauter. Ihr war es unangenehm, das zu sagen. Shinichi erkannte es ziemlich schnell. Er musste ein Grinsen unterdrücken, was er auch schaffte. „Es tut mir leid.“ Shinichi senkte den Kopf. Das Thema sollte wirklich nicht weiter ausgeführt werden. Shinichi sah es ein und ging direkt zum nächsten Thema über, was sie noch zu klären hatten. „Und wie war dein Tag?“ „Ging so. Nicht so antrengend...“ fing sie an. Doch dann fuhr sie fort. „Zu Anfang, meine ich. Aber...“ Shinichi wurde hellhörig. „Ran, was ist passiert?“ fragte Shinichi mit ernster Miene. „Megure hat-.“ „Megure?!“ „Ja, er hat, wie du sagtest mich ins Auto gezogen, und zu einem Fall geschleppt, den ich nicht lösen kann.“ „Hast du es wenigstens probiert?“ fragte Shinichi und war erstaunt, dass Ran so traurig klang. Darüber wollte er mehr wissen. „Ja, ich wollte ihn lösen. Damit du nicht als Vollidiot da stehst...Es waren so viele Journalisten und Kameraleute da, da wollte ich dich gut aussehen lassen. Du liebst es Fälle zu lösen und ich wollte nicht, dass auf einmal irgendwas kommt, dass du ihn nicht lösen konntest.“ sie ließ den Kopf hängen. Ran stand mit Shinichis Körper auf, ging ein paar Mal auf und ab. „Ich wollte, dass du weiterhin der große Shinichi Kudo bist, der jeden Fall lösen kann. Und wenn dieser eine Fall vielleicht nichts geworden wäre und ich irgendwas falsches gesagt hätte, wäre meine Maske aufgeflogen, oder du hättest vielleicht negative Schlagzeilen bekommen.“ Ran schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid.“ Shinichi stand mit Rans Körper auf und packte sie an den Schulter, die eigentlich seine eigenen waren und sah ihr aufmunternd in die Augen. „Das muss dir doch nicht leid tun. Ran. Du bist nun mal nicht ich. Aber trotzdem, ich danke dir, dass du es wenigstens versucht hast.“ Shinichi umarmte Ran. Sie legte seinen Kopf auf ihren lächelte. Sie roch ihr eigenes Shampoo, als sie seine Nase in ihren Haaren vergrub. „Aber...einen Moment mal. Wie bist du aus der Nummer wieder heraus gekommen?“ stellte Shinichi noch eine kurze Frage. „Ich hab gesagt, dass du mir, als eigentlich ich mir...Ich habe dir den Kopf verdreht...So herum.“ „Du hast WAS?!“ Es war kurz nach 23 Uhr. Ran und Shinichi standen im Bad. „Bist du bereit, oder hast du mir noch etwas zu sagen?“ fragte Ran und starrte Shinichi ernst in die Augen. In eigentlich ihre Augen. „Die Dinger auf deinem Bauch hast du schon gesehen.“ Shinichi wurde rot. Er stand nur mit einem Handtuch bekleidet im Bad. In Rans Körper. Ran hatte vorher den Spiegel mit einem Tuch verdeckt, dass Shinichi nicht ihren Körper sehen konnte. Sie wollte wissen, was er getan hatte, weil sie dachte, dass er sich anlügen würde. „Fallen lassen.“ befahl Ran. Shinichi wurde tief rot und ließ das Handtuch fallen. Ran beäugte ihren Körper genau und fand auch so ziemlich jede Stelle, die einen blauen Fleck hervorwies. „Ich sah auch so aus.“ gab Ran zu. Shinichi senkte den Kopf, wobei er mit seinem eigenen zusammen stieß. Sie hatte ihm noch eine Augenbinde verpasst. Er rieb sich die Stirn. „Was meinst du damit?“ als er ver Schmerz aufstöhnte. „Bei meinem ersten Training an der Oberschule. Du musstest ja unbedingt komisch zu mir sein, weswegen ich das Training vollkant versiebt habe. Ich sah genauso aus wie du jetzt. Ich hatte überall blaue Flecken.“ „Komisch zu dir? Wann war ich denn komisch zu dir?“ Ran seufzte. „Du hast mit einem anderen Mädchen geredet und danach warst du irgendwie komisch zu mir. Zurückhaltend. Hast mich auch nicht viel an diesem Tag angesprochen. Du warst viel mit den Jungs Fußballspielen.“ Shinichi musste eine Weile überlegen. „Ach das. Sie hatte gesagt, dass du sauer auf mich wärst. Oder so. Irgendwas, was mich hat vorsichtig werden lassen.“ Shinichi musste grinsen. „Aber du hast wegen mir das Training versiebt?“ „Bild dir nichts drauf ein.“ sie boxte ihm leicht auf eine Stelle, weswegen er stöhnend zusammen zuckte. „Vergiss nicht, dass ich dein Körper.“ sagte er und musste nochmals lächeln. Nach fast 20 Minuten tauschten die beiden. Shinichi begutachtete seinen Körper, aber nichts fiel ihm auf. Ran hatte nochmal Glück gehabt. Aber auch so würde er nichts sagen. Immerhin ist sie zum Fußballtraining aufgetaucht. Er hatte auch ein ausführliches Gespräch mit ihr gehabt, was die Jungsumkleide anging. Ran streitete alles ab, weswegen Shinichi es nach einer Weile aufgab. Nun standen sie im Zimmer von Shinichi. Ineinander verharkt. Und streitend. „Das ist mein Zimmer, das ist mein Bett, also schlafe ich auch in diesem.“ wehrte sich Shinichi in Rans Körper. „Aber ich bin im Moment du.“ protestierte Ran. Es war kurz vor Mitternacht. Bald würden sie zurück in ihre eigenen Körper gehen, doch was war, wenn sie nicht schlafen würden? Blieben sie dann doch noch einen weiteren Tag im Körper des anderen stecken? Sie rangelten, versuchten beide ins Bett zu kommen und somit den anderen zwingen sich ein Gästezimmer zu nehmen. Beide hatten allerdings ihre Gründe warum sie ausgerechnet in diesem Bett schlafen wollten. „Nein, jetzt geh weg!“ sagte Ran und versuchte sich los zu reißen. „Nein, das ist mein Bett.“ Shinichi wollte Ran beiseite schieben, um endlich in sein Bett zu hüpfen, doch Ran klammerte und versuchte das gleiche bei Shinichi. Sie merkten nicht wie beide Handys plötzlich aufleuchten und die letzte Minute anbrach. Sie hatten auch nach 30 Sekunden nichts bemerkt. Als die letzten 10 Sekunden liefen, konnten sich die beiden endlich von einander losreißen und machten einen Hechtsprung ins Bett, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war und sie beide aufs Bett fielen. Sie waren sofort bewusstlos und nicht mehr ansprechbar. Die Uhr im Eingang find immer lauter an zu ticken. Das Handy vibrierte wie verrückt. Alle Uhren machten plötzlich einen Satz und fingen an die Zeit zurück zu drehen. Immer schneller. Ran und Shinichi, die regungslos im Bett lagen, fingen an zu zittern. Genau wie vor 24 Stunden. Die Turmuhr in Tokio fing an zu schlagen. 1.Schlag. Sie drehten sich schlagartig um. 2.Schlag. Sie verkrampften sich beide. 3.Schlag. Sie atmeten tief ein. 4.Schlag. Und wieder tief aus. 5.Schlag. Ran zuckte zusammen. 6.Schlag. Sie breitete sich wieder aus. Sie hatte Arme und Beine Shinichis von sich gestreckt. 7.Schlag. Plötzlich zuckte auch Shinichi zusammen. 8.Schlag. Es passierte genau das gleiche wie bei Ran. 9.Schlag. Rans Arm landete genau auf seinem Gesicht. Shinichis Bein hingegen schlug aus. 10.Schlag. Beide begannen nun heftig zu schwitzen an. 11.Schlag. Sie verkrampften sich und zogen sich zusammen. Der letzte Schlag. Als wenn etwas aus ihnen heraus platzte, wurden sie ein wenig hochgeschleudert. Dann entspannten sich beide und schnappten im Schlaf nach Luft. Sie atmeten schwer, doch ihr Puls beruhigte sich schnell wieder. Die Uhren fingen wieder normal an zu ticken und Ran und Shinichi passten ihren Atem dem anderen an. Sie drehten sich zur Seite und Shinichis Arm fiel über Rans Körper. Er drückte sie an sich, als wäre sie die Decke, die Shinichi vergeblich gesucht hatte. Über ihren Lippen kam ein Lächeln. Shinichi vergrub sein Gesicht in Rans Haar. Ran strich mit ihrer Hand über seinen Arm und hielt ihn ein wenig fest. Sie lagen Arm in Arm in Shinichis Bett und kuschelten sich aneinander. Das Handydisplay änderte sich der Hintergrund. Sie hatten wieder ihre normales Bilder drin, die sie vorher auch drin hatten. Ran hatte wieder ihr Bild mit Sonoko und Shinichi drin. Wie sie glücklich aussahen und das Leben genossen. Shinichis Display war für jeden ein Geheimnis. Sein Display war einzig und alleine Ran, mit einem Lächeln, in das er sich immer wieder aufs Neue verlieben könnte. Es war vorbei. Es war endgültig vorbei, der Tag des Tausches. Und ab jetzt würde es nur noch besser werden... Samstag Morgen. Ran und Shinichi wurden langsam wach. Shinichis Nase juckte. Und nach einer Weile musste er niesen. Beide wachten schlagartig auf und fielen auf der jeweils anderen Seite aus dem Bett. Shinichi lag stöhnend vor Schmerzen auf dem Boden. Ran rieb sich den Kopf und richtete sich auf. Shinichi versuchte aufzustehen und hielt sich am Bett fest. Sie sahen beide über die Bettkante und erkannten den anderen auf der anderen Seite. Shinichi stand ganz schnell auf. Ran machte es ihm gleich. Sie standen starrten sich gegenseitig an. Mit Augen so groß wie Teller. „Du...Shinichi? Bist du?“ fragte Ran und streckte die Hand nach ihm aus. Auch Shinichi fragte sich, ob es nune vorbei war, und ob es sich kein Streich seiner Fantasie handelte. Sie lehnten sich nach vorne und sie berührten die Hand des anderen. Und schon überkam die beiden die reinste Freude, dass sie in ihren eigenen Körpern waren. „Du bist endlich wieder du und ich bin ich!“ Shinichi hüpfte vor Freude. Ran grinste noch breiter. Sie schmiss sich aufs Bett und danke Gott für ihren Körper. Allerdings hätte sie es auch länger in Shinichis Körper ausgehalten. Aber ohne Fälle und Fußballspiel. Shinichi rutschte auf einer Socke aus und fiel auch aufs Bett. Über Ran. Ganz nah. Er richtete sich sofort auf, und versuchte zu verbergen, dass er rot geworden war. Ran richtete sich auf. Wieder waren sie dicht beieinander. Auch Ran wurde rot. Sie atmete ein, wollte etwas sagen, doch sie schloss ihren Mund, den sie gerade noch geöffnet hatte, um zu sprechen. Shinichi lächelte bloß. Es war genau der Moment, den er Sonoko erklärt hatte. Ran wollte sich gerade umdrehen, als Shinichi sie fest hielt und ihr Gesicht zu sich zog. Ran konnte gar nicht glauben, was jetzt gerade passierte und wollte ihren Augen nicht trauen. Er sah ihr tief in die Augen. Sie waren sich so nah. „Ran, ich...“ fing er an. Er sah ihr tief in die Augen und hielt ihr Gesicht fest, damit sie nicht ausweichen konnte. „Ran, ich war noch nie so glücklich in meinem eigenen Körper zu sein.“ sagte Shinichi nur, als er sie leidenschaftlich küsste. Er wollte keine großen Reden schwingen, sonst wäre der Moment, der so magisch war, verschunden. Ran konnte nicht glauben, was gerade passierte. Sie war unglaublich froh darüber, in ihrem Körper zu sein, aber noch glücklicher stimmte sie die Tatsache, dass Shinichi sie endlich küsste. Eigentlich hätte sie auch den ersten Schritt tun können, doch sie war zu schüchtern. Aber nun war es endlich passiert. Shinichi löste sich von Ran. „Shinichi...“ flüsterte Ran und sah ihm in die Augen. Ihre leuchtend blauen Augen machten Shinichi sprachlos. „Ich wollte dir schon so lange sagen, was ich für dich empfinde. Aber...Ich hab mich nie getraut.“ „Dann ist jetzt der perfekte Moment dafür.“ er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und Ran lächelte ihn an. „Ich liebe dich, Shinichi.“ „Ich dich auch, Ran.“ Während Ran und Shinichi sich weiterhin küssten und weiter das Gefühl genossen, dass sie spürten, lief die Uhr wieder normal im Uhrzeigersinn. Das regelmäßige Ticken der Uhr nahmen die beiden gar nicht wahr. Sie waren nur auf sich und ihren Partner fixiert. Eine kleine Feder, die an Shinichis Fenster hängen geblieben war, flog plötzlich davon. Sie schwebte durch die Luft und ließ sich im Wind treiben. Bis zur großen Turmuhr, die um die Mittagsstunde schlug. Die Feder blieb am großen Zeiger hängen und konnte sich nicht losreißen. Sie würde dort wohl bleiben, bis etwas kommen würde, was diese losreißen würde. Doch bis dahin würde viel Zeit vergehen... Ein Tag des es in sich hat. 24 Stunden aus einem anderen Blickwinkel. Ran und Shinichi hatten erfolgreich den Tag im Körper des anderen überlebt. Und durch dieses Ereignis haben sie endlich zu einander gefunden. Was danach passierte, stand in den Sternen. Man würde es vielleicht erfahren. Irgendwann. Doch was jetzt zählte, war die Tatsache, dass dieser Tag nun endlich zu Ende war. Sie haben erkannt, dass das Leben des anderen in seinen Einzelheiten schwer sein konnte, wenn man nicht die Person war, für die es eigentlich vorgesehen war. Sie würden dieses Ereignis immer im Kopf behalten. Nicht vergessen und sich immer dran erinnern, wie sie die Liebe einander gestanden. Darauf bauten sie nun auf. Auf ein einzigartiges Erlebnis, dass sie immer verbinden wird. Wer konnte denn schon von sich behaupten, er hätte den Körper getauscht? Es war einzigartig. Und das würde es auch immer blieben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)