Dorobo - Der König der Lüfte von KradDark-chan (Kaito Kid x Shinichi/Conan) ================================================================================ Kapitel 6: Unerwartete Wendung ------------------------------ *************************************************************************** Kapitel 6: Unerwartete Wendung Mit diesen Worten löste Kaito sanft ihre Umarmung und zwang den Kleineren ihm endlich wieder ins Gesicht zu sehen. Widerwillig hob Conan seinen Kopf an und zog einen leichten Schmollmund. Er wollte den Größeren eigentlich lieber nicht ansehen - viel zu peinlich waren ihm seine geschwollenen Augen und sein verweintes Gesicht. Doch Kaito war hartnäckig und hob sein Kinn sanft an, so dass ihm keine andere Möglichkeit blieb, als dem Dieb in die Augen zu blicken. Meeresblaue Augen strahlten ihn offen und ehrlich an und Conans Herzschlag setzte erneut für einen erschrockenen Moment aus. Zögernd hob Conan seinen Arm und fuhr mit seiner Hand vorsichtig Kaitos Gesichtszüge nach, welcher zwar ob dieser zärtlichen Handlung überrumpelt war, aber trotzdem still hielt. "Es ist wirklich unglaublich, wie äußerlich ähnlich du meinem erwachsenem Ich bist, Kaito. Nur ein paar Handgriffe bei deiner Frisur und du bist mein Ebenbild....es ist, als würde ich in einen Spiegel sehen und plötzlich wieder erwachsen sein. Die Haare, die gleichen blauen Augen, ein feines Gesicht....wir sehen uns so ähnlich. Und doch....spüre ich genau, dass ich noch immer in diesem Kinderkörper gefangen bin." Traurig griff sich Conan an seine Brust. "Ich hasse diesen Körper. Ran, meine Eltern, Professor Agasa, sogar Heiji...sie alle finden diesen Körper niedlich und behandeln mich auch oft dementsprechend so. Sie alle sagen mir andauernd, ich solle auf mich Acht geben, da ich im Kampf gegen keinen Erwachsenen bestehen kann. Sie alle wollen mir Vorschriften machen....mich in Watte packen. Keiner von ihnen weiß aber, wie es sich anfühlt, als Erwachsener in einem Kinderkörper festzustecken. Ich meine...ich habe auch...Bedürfnisse...ich bin kein kleines Kind mehr...ich sehne mich nach Liebe und Zuneigung....nach Körpernähe....doch nichts davon bekomme ich. Ich bin ein Gefangener in meinem eigenen Körper und ich weiß nicht, ob ich jemals wieder erwachsen werde. Vielleicht werde ich aufgrund des Giftes überhaupt nicht mehr altern und ewig in diesem Zustand verweilen? Vielleicht gibt es gar kein Gegenmittel." Vollkommen frustriert wandte Conan seinen Blick ab, er wollte nicht mehr länger mit diesen klaren blauen Augen konfrontiert werden. Er wollte überhaupt nicht mehr in der Nähe des Größeren sein! Was war nur plötzlich in ihn gefahren, dass er Kaito sein komplettes Innenleben darbot und ihm all seine Sorgen anvertraute?! Seine Vergangenheit, seine Sorgen, seine Ängste und Zweifel....er hatte darüber noch nicht einmal mit Ai gesprochen und dabei würde sie ihn wohl noch am ehesten verstehen....immerhin war sie auch geschrumpft und befand sich in derselben Situation wie er. Was sollte das also? Er war doch noch niemals in seinem Leben so offen mit seinen Gefühlen gewesen und hatte immer alles mit sich selbst ausgemacht! Aber immer wenn ihn Kaitos funkelnde Augen durchbohrten, dann hatte er das Gefühl, der Andere blicke ihm in seine Seele und er könnte ihm alles anvertrauen... Conan schnaubte wütend über seine eigenen Gedanken. Er würde jetzt einfach weiter das Essen zubereiten und diesen ganzen Gefühlsscheiß einfach ignorieren. Doch da hatte er die Rechnung ohne Kaito gemacht....Conan blinzelte irritiert. Die Welt hörte von einem Moment auf den anderen auf sich zu drehen, alles stand plötzlich still. Jeder Gedanke, jede Emotion, jedes Vorhaben war wie mit einem Windhauch fortgefegt worden. Nichts war mehr wichtig. Nichts. Warum? Weil die Welt anscheinend aufgehört hatte, Sinn zu machen. Warum? Weil Kaito Kuroba ihn gerade küsste!!! Conans Augen weiteten sich vor Schock: Er bekam gerade den ersten Kuss in seinem Leben und...und...und das von einem Mann!! Von Kaito!! Das alles war doch bestimmt ein schlechter Scherz, oder? Was in Sherlocks Namen sollte den Dieb schließlich dazu veranlassen, ihn ohne Vorwarnung plötzlich zu küssen?? Vor Schock hatte sich Conan noch nicht einmal gewehrt, doch so langsam kam Bewegung in den kleinen Körper und er wollte sich von dem Dieb losreißen. Dieser hielt jedoch seinen Kopf mit beiden Händen fest, so dass er nicht Recht auskam. Conan bemerkte in seiner Trance erst jetzt, dass Kaitos Augen ihn trotz des Kusses noch immer fixierten. Meeresblau traf auf azurblau und Conan drohte in dem aufkommendem Sturm von Kaitos Augen zu versinken. Langsam hörte Conan mit seinen Befreiungsversuchen auf, er war abgelenkt. Dieser tobende Sturm. Dieser unbeschreiblich schöne Sturm, der in Kaitos Augen tobte, nahm sein Bewusstsein vollkommen ein und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Je länger Conan in Kaitos Augen versank, desto mehr verlor er sich in ihnen. Jeder eben noch halbwegs rationelle Gedanke seines Befreiungsversuches schien endgültig wie weggeblasen, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Conan bemerkte wie im Fieberwahn, dass Kaito sanft an seiner Unterlippe knabberte, seine Zunge fahrig über seine Lippen strich. Eine unerklärliche Hitze stieg in Conan auf, sein ganzer Körper fühlte sich wie betäubt an. Immer drängender spürte er, wie sich Kaitos Lippen gegen seine eigenen pressten und endlich verstand Conan die stille Aufforderung: Schüchtern öffnete er seinen Mund und gewährte Kaitos Zunge Einlass. Der aufwühlende Sturm in Kaitos Augen wurde jetzt noch heftiger und Conan hatte das Gefühl, dass Kaitos Augen plötzlich viel dunkler waren....viel sinnlicher. Spielerisch stupste Kaitos Zunge seine eigene an und forderte sie zu einem innigen Duell heraus. Sogleich nutzte der Dieb die Chance und plünderte Conans Mundhöhle rabiat. Geschickt fuhr Kaito seine Zahnreihen nach, erkundete seinen Gaumen und löste durch seine intimen Berührungen einen regelrechten Gefühlssturm in Conan aus. Unbeholfen wusste Conan nicht so Recht, was er machen sollte und klammerte sich hilfesuchend noch fester an Kaito. Dieser fuhr mit einer Hand zärtlich durch Conans Haar und mit der anderen kraulte er ihn sanft im Nacken. Kaito küsste ihn weiterhin innig und heiß und auch seine Hand verweilte nicht im Nacken, sondern fuhr Conans Rücken zärtlich hinab. Conan konnte nicht mehr, viel zu überwältigend waren diese neuartigen Gefühle, die mit aller Macht auf ihn einströmten. Erregt stöhnte Conan in ihren Kuss. Kaito erstarrte augenblicklich zur Salzsäule. Conan merkte sogleich, dass etwas nicht stimmte. Kaitos Berührungen hatten urplötzlich aufgehört und er erkannte deutlich in Kaitos blauen Augen, dass sich der Sturm darin auflöste. Abrupt löste Kaito ihren Kuss und entließ Conan eilig aus ihrer innigen Umarmung. Überrumpelt wusste Conan nicht, was zum Teufel hier vor sich ging. Sein Gehirn war im Moment komplett überfordert, seine Gedanken fuhren Achterbahn. Trotzdem versuchte Conan Detektiv technisch die Situation fachmännisch zu analysieren. Kaito tröstete ihn. Kaito küsste ihn. Kaito stieß ihn von sich....was sollte das alles? Was brachte den Dieb dazu, ihn zuerst aus heiterem Himmel zu küssen und den Kuss dann genauso plötzlich wieder zu beenden? Fragend suchte Conan Kaitos Blick, doch dieser stand offensichtlich komplett neben sich. Ohne Conans Blick wahrzunehmen stolperte Kaito unkoordiniert ein paar Schritte zurück, seine Augen vor Schock geweitet. "Wa-was...habe ich nur getan?!" Verstört fasste sich Kaito an den Kopf, schüttelte ihn mehrmals, seine Augen noch immer voller Unglaube. Wo vorhin seine Augen noch glänzten und strahlten, war jetzt nur noch Leere und Dunkelheit zu erkennen. "Ich...ich....habe...dich....verletzt.....ich....habe dich....ARGHH!!!!" Kaitos Beine gaben nach und er brach kniend auf dem Holzboden zusammen, die Hände noch immer verzweifelt über seinen Kopf verschränkt. "Ich...geschändet....dich...!" Hilflos schlug Kaito auf den Boden ein, Tränen sammelten sich in seinen leeren Augen. "Wie....konnte...ich....nur....ich....ich....ich bin das Letzte!!" Wie von Sinnen schlug Kaito weiterhin auf den Boden unter sich ein, immer mehr Tränen der Verzweiflung benetzten das unschuldige Holz. Dieser grausame Anblick verletzte Conan tausend Stiche. Er war zwar selbst vollkommen verwirrt und geschockt über das eben Geschehene, aber wenn er Kaito so offensichtlich leiden sah, dann brach es ihm das Herz. Er wusste selbst nicht wieso. Es war einfach so. Aber brauchte es denn wirklich für jede Emotion im Leben eine Erklärung? "Kaito...komm wieder her." Leise flüsternd sprach Conan die Worte in die Stille und streckte seine Hand aus und dem Anderen zu zeigen, dass er wieder zu ihm kommen sollte. Kaito jedoch schüttelte nur weinend den Kopf. Er konnte nicht. Er musste hier weg. Sofort. Hektisch stand Kaito wieder auf und drehte sich um - er musste sofort von hier verschwinden. Bevor Kaito jedoch die Tür erreicht hatte, da wurde er plötzlich von hinten umarmt. Wissend, dass sich Conan an ihn geheftet hatte, drehte sich Kaito um und der Anblick schockierte ihn. Conan war so klein, dass seine Umarmung nicht einmal bis zu seiner Bauchmitte reichte....er war so klein....so zerbrechlich....und diesen Körper hatte er, Kaito, geschändet! Er sollte sofort ohne Rückfahrtschein zur Hölle fahren. Mit festem Blick schaute Conan in Kaitos Augen. "Ich will Antworten, Kaito. Also lauf bitte nicht vor mir weg....lass uns darüber reden." Kaito konnte den Anblick Conans, der so viel kleiner als er selbst war, nicht eine Sekunde länger ertragen und so setzte sich Kaito auf den Fußboden. Seufzend vergrub Kaito sein Gesicht in den Händen, er wusste, dass er nur noch Sekunden hatte, bevor er Rede und Antwort stehen musste. Antworten, die er ihm schuldig war. Antworten, die er aber selbst nicht einmal wusste. Aber egal, wie elend sich Kaito bei dem Gedanken daran fühlte...er wusste, er war dies Conan schuldig. Allein schon deshalb, weil dieser vorhin auch so ehrlich zu ihm gewesen war. Ergeben hob Kaito seinen Kopf wieder und sah, dass sich auch Conan auf den Boden gesetzt hatte und anscheinend in seine Detektivrolle geschlüpft war: Sein Blick war fest, seine Arme verschränkt, sein Blick entschlossen. Es gab wohl kein Entkommen. Nervös spielte Kaito mit seinen Fingern und wagte es nicht wirklich Conan ins Gesicht zu sehen. "Ich weiß, dass ich dir einige Erklärungen schuldig bin und ich verspreche dir, dass ich sie so gut ich kann beantworten werde. Ähm....das alles...ist mir allerdings sehr peinlich und ich wäre froh, wenn du mir vorerst einfach bis zum Ende zuhören könntest." Conan nickte zustimmend und Kaito fuhr fort, sein Herz pochte vor lauter Aufregung immer schneller. Jetzt war es an ihm, seine eigenen Gedanken und Gefühle zu enthüllen. *************************************************************************** Ende Kapitel 6 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)