Dorobo - Der König der Lüfte von KradDark-chan (Kaito Kid x Shinichi/Conan) ================================================================================ Kapitel 2: Fragen über Fragen ----------------------------- *************************************************************************** Kapitel 2: Fragen über Fragen Blinzelnd öffnete Conan seine Augen einen Spalt, doch da er alles nur verschwommen wahrnahm, schloss er sie mit einem leisen Stöhnen wieder. Hilfesuchend wollte der Detektiv seine Hände reflexartig zu Hilfe nehmen, doch irgendwie klappte sein Vorhaben nicht. Etwas kaltes hielt seine Hände hinter seinem Kopf fest! Alles in Conans Kopf wirbelte durcheinander, er begriff nicht, wo er war und was los war. Warum konnte er sich nicht bewegen? Warum pochte seine Schläfe so schmerzhaft? Wo war er? Alles in seinem Kopf wirbelte durcheinander. Conan atmete ein paar Mal tief durch und versuchte so, wieder Herr der Lage zu werden. Doch als sich seine Gedanken langsam ordneten, überwältigte ihn plötzlich wie vom Blitz getroffen die Erinnerung an die Ereignisse der letzten Stunden. Er riss seine Augen erneut auf und nach einigen Sekunden nahm seine Umwelt dieses Mal klarere Konturen an. Doch als seine Augen wieder einsatzbereit waren, gefroren Conans Gesichtszüge wortwörtlich ein – das konnte doch nicht wahr sein!! Er blickte in einen großen Wandspiegel, der gegenüber dem Bett, in dem er lag, angebracht war. Unglaubwürdig blickte Conan in sein Spiegelbild, welches ihm genauso entsetzt entgegenblickte und nicht fassen konnte, dass jemand so geschmacklos war und sich im Schlafzimmer einen so großen Spiegel anbrachte! Beschämt schüttelte Conan seinen Kopf und blickte sich weiter in dem Zimmer um. Nun ja, so weit es sein Zustand zuließ, er hatte nämlich endlich erkannt, warum er sich nicht bewegen konnte: Er war mit beiden Händen nach hinten an die Eisenstäbe eines Doppelbettes gefesselt!! Das war ja wohl die Höhe der Unverschämtheit! "Was zur Hölle soll das?! Wenn mir dieser beschissene Meisterdieb unter die Augen kommt, dann befördere ich ihn ins nächste Universum!! Argh!! Dieser Idiot!!" Energisch zerrte Conan an den Fesseln und versuchte mit aller Mühe sich zu befreien, doch je mehr er an dem Eisen zerrte, desto fester schienen diese zu werden. "So eine verdammte Scheiße!!" Hilflos blickte Conan sein Spiegelbild an. Er konnte seinem eigenen Spiegelbild kaum trauen...denn egal wie oft er in den Spiegel sah....egal wie oft ihm dieser die Wahrheit zeigte....er konnte es dennoch oft selbst nicht begreifen, dass er - Shinichi Kudou - geschrumpft war und in dieser verdrehten Scheiße festsaß. Sein kleiner angeketteter Grundschulkörper sah in diesem riesigen Bett völlig verloren aus. Und obwohl er genau wusste, wie alt er wirklich war, fiel es ihm ob dieses grotesken Anblickes seines kindlichen Körpers doch schwer, dass selbst zu glauben. Resignierend wandte Conan seinen Blick ab und ließ ihn durch das Zimmer schweifen. Das Licht war gedämpft, nur zwei kleine Stehlampen standen in den Ecken und tauchten das Zimmer in ein angenehm warmes Licht. Der Raum an sich war nicht groß, doch abgesehen von diesem blöden Spiegel war es gemütlich eingerichtet. Der junge Detektiv kam nicht umhin festzustellen, dass sein eigener Geschmack dem des Diebes nicht ganz unähnlich war. Schon die letzten Tage, als er das Haus immer wieder durchsuchte, hatte er festgestellt, dass in Sachen Zimmerfarben, Einrichtungsstil, Möbel, Bücher und so weiter sie anscheinend einen Recht ähnlichen Geschmack hatten. Conan schüttelte energisch seinen Kopf. Was kümmerte ihn die beschissene Einrichtung von Kid?? Jetzt ging es viel mehr darum sich so schnell wie möglich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Conan zerrte erneut an den Handschellen, versuchte sich herauszuwinden oder sie zumindest zu lockern - Pustekuchen! Die Fesseln schnitten ihm nur immer tiefer ins Fleisch und Conan stellte tatsächlich fest, je mehr er versuchte sich zu befreien, desto fester wurden die Handschellen. Noch immer brummte Conans Kopf von dem Schlag, resignierend schloss er seine Augen wieder, damit sich das Pochen in seinem Kopf hoffentlich etwas beruhigen würde - so konnte er nicht nachdenken. //Toll, echt toll, du Meisterdetektiv!! Was musst du auch so von dir überzeugt sein, dass dich dein Feind dann mit irgendeiner scheiß verfickten Falle plötzlich SO überrumpeln kann?! Wie Vater schon immer gesagt hat, Hochmut kommt vor dem Fall. Ich hätte gleich überprüfen sollen, ob er wirklich bewusstlos ist!! Shit!! Ich als Detektiv sollte das eigentlich besser als jeder andere wissen!! Warum nur ist dieser Mistkerl nicht bewusstlos gewesen?? Ich habe genau gesehen, wie ihn die Nadel getroffen hat, kein Zweifel!! Was für einen billigen Trick hat er da nur angewandt?// Da sich Conan in Gedanken ausgiebig auf den Mond oder besser in die nächste Galaxie wünschte, bemerkte er nicht, wie Kaito leise mit einem Tablett in der Hand das Zimmer betrat. Grinsend musterte Kaito den Jungen vor sich, der mit geschlossenen Augen dalag und - nett ausgedrückt - ziemlich angepisst aussah. Amüsiert zog Kaito eine Augenbraue hoch. „Na, Herr Meisterdetektiv, wie ist denn das werte Befinden? Ich hoffe, Sie fühlen sich in unserem Etablissement wohl?“ Erschrocken zuckte Conan ob dieser plötzlichen Ansprache zusammen, er hatte überhaupt nicht mitbekommen, wie der Andere den Raum betreten hatte. Nach einigen Schrecksekunden fixierte er sein Gegenüber aber sofort mit vor Wut funkelnden Augen. „Was fällt dir ein mich hier festzubinden?! Hast du noch alle Tassen im Schrank?!! Bin ich deine Geisel oder was?!! Dafür kriegst du zu deinem ohnehin schon lebenslangen Gefängnisaufenthalt bestimmt noch eine zusätzliche Auflage!! Und bevor ich mich noch total vergesse - binde mich auf der Stelle wieder los oder ich wisch dir dein beschissenes Grinsen persönlich aus der Fresse!!!“ Vollkommen gelassen setzte sich Kaito an den Bettrand, ignorierte Conans Todesblicke und stellte das Tablett, auf dem sich eine Kleinigkeit zu essen befand, ab. „Aber aber Conan, dieser Tonfall! Das bin ich ja überhaupt nicht gewohnt, dass du dich mal so gehen lässt und mit solch üblen Worten um dich wirfst. Aber Herzlichen Glückwunsch, Herr Meisterdetektiv! Endlich hast auch du das Zaubern erlernt und wirst dich in den nächsten zehn Sekunden bestimmt selbst von deinen Fesseln befreien, damit du deine Drohung wahr machen kannst. Was? Ich kann dich nicht hören…ach, du kannst dich nicht von selbst befreien? Echt? Sehr gut, dann halt stattdessen deine Klappe und mach deinen Mund wieder zu, es zieht nämlich. Oder du lässt ihn offen, damit ich dich mit meiner selbstgemachten Pizza verwöhnen kann. Bin ich nicht der netteste Dieb aller Zeiten?“ Ungeniert hielt Kaito Conan ein Pizzastück direkt vor den Mund, dem bei so viel Unverschämtheit, Selbstbewusstsein UND Dreistigkeit doch glatt die Spucke wegblieb. Was bildete sich dieser ARSCH von einem Dieb eigentlich ein? Das er einfach so nach seiner Pfeife tanzen würde?? Ganz bestimmt nicht!! Da unterschätzte er ihn aber gewaltig!! Er war schließlich Shinichi Kudou, der beste Detektiv unter der Sonne und es dauerte nur noch Sekunden, bis ihm ein passender Fluchtplan einfiel, der ihn aus dieser brenzligen Situation befreien würde. Stur drehte Conan seinen Kopf auf die andere Seite und verharrte in dieser trotzigen Position, jedoch nicht, ohne seinem Unmut kund zu tun. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich von dir vergiften lasse, oder? Was soll dieser ganze Scheiß überhaupt? Warum fesselst du mich? Als ob ich in diesem Kinderkörper ohne meine Ausstattung eine Chance gegen dich hätte!! Warum bist DU überhaupt bei Bewusstsein? Ich habe dich mit meinem Narkosechronometer doch voll getroffen!! Du müsstest-!“ Abrupt wurde Conan am weiterschimpfen gehindert, da soeben ein Stück Pizza gewaltsam ihren Weg in seinen Mund gefunden hatte. „Hmpf…wa…s…*hust*..soll *hust* da….s.?“ Überrumpelt wollte Conan die Pizza sofort wieder ausspucken – am liebsten in die arrogante Fresse dieses Diebes – doch der unvergleichbar gute Geschmack, der sofort auf seine Geschmackssinne überging, ließ ihn innehalten. Was konnte er auch dafür, dass er vor lauter Planung und Euphorie über die bevorstehende Verhaftung von Kaito Kid den ganzen Tag das Essen total vergessen hatte und somit sehr sensibel auf das dargebotene Essen reagierte? Wenn er so euphorisch war, dann vergaß er eben mal gerne alles um sich herum...mit seinem Geburtstag war es ja das Gleiche, den vergaß er auch Jahr für Jahr... Sich selbst verfluchend entschied sich Conan dafür, dass es sich mit leerem Magen nicht gut kämpfte und kaute genüsslich an dem Pizzastück. Er war erstaunt, wie gut diese doch schmeckte, da sie laut Kid ja selbstgemacht war. Zornig blickte Conan in die funkelnd blauen Augen des Diebes und weil dieser ihn schon wieder so unverschämt angrinste, wollte Conan ihn mit seinem Blick am liebsten hier und jetzt aufspießen. *knurr* Conans Magen gab ein lautes Grummeln von sich, was wohl so viel bedeutet wie: "Gib mir gefälligst mehr!!" Seufzend schluckte Conan schweren Herzens seinen Stolz hinunter und öffnete seinen Mund, um Kaito zu zeigen, dass er mehr wollte. Conan bemerkte, wie seine Wangen vor Scham ungewollt heiß wurden, doch es half nichts. Entgegen seiner Befürchtung, erwiderte Kaito jedoch nicht mit einem spöttischen Kommentar, sondern schob stattdessen vorsichtig ein passendes Pizzastück in Conans Mund. Während Conan mit Kauen beschäftigt war, nutze Kaito die Schweigsamkeit des Detektivs, um dessen Fragen zu beantworten. "Um deine eben gestellte Frage zu beantworten: Ich hatte unter meinem Oberteil noch immer den gestohlenen Edelstein "Blue Tear" um meinen Hals hängen und wie es das Schicksal wollte, so hat dein Narkosepfeil nicht mich, sondern den Stein getroffen. Eigentlich sah mein Plan vor, deinem Pfeil auszuweichen und dann eine Rauchbombe zu zünden - doch der Pfeil war viel zu schnell, um auszuweichen. Als ich innerhalb weniger Sekunden bemerkte, dass du nicht mich, sondern "Blue Tear" getroffen hast, da habe ich die Gunst der Stunde genutzt. Ich brach auf dem Boden zusammen und musste nur abwarten, bis du mir den Rücken zudrehst. Aber es tut mir ehrlich leid, dass ich dich deswegen am Kopf verletzt habe! Ich habe zwar versucht nur leicht zuzuschlagen, aber ich glaube, eine fette Beuel bekommst du trotzdem." Nach dieser detaillierten Ausführung verfiel Kaito in anhaltendes Schweigen und schnitt stumm weitere Pizzastücke klein. Conans Gedanken fuhren derweil Achterbahn. Wie konnte jemand einzelnes nur so ein verdammtes Glück haben?? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit gewesen, nicht Kaito, sondern diesen blöden kleinen Edelstein zu treffen? Mit diesem hohen Glückspegel konnte der Andere bestimmt toll beim Lotto mitmachen und so richtig abstauben. Seufzend verscheuchte Conan diese unbrauchbaren Gedanken. Es war ja im Endeffekt jetzt auch vollkommen egal, wie es der Andere geschafft hatte, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Die viel dringlichere Frage war doch, wie es nun weitergehen sollte. Er kannte jetzt schließlich die geheime Identität des Meisterdiebes Kaito Kid. Er wusste, dass dieser niemand anderes als der Oberschüler Kaito Kuroba war und wie man es auch drehte und wendete, als Detektiv war er verpflichtet, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Aber dennoch...noch immer kannte er nicht die Wahrheit hinter dieser ganzen Kaito Kid Scharade. Noch immer wusste er nicht, was Kaitos Beweggründe für all dies war. Und weil Conan dies unbedingt als Erster von ihm hatte erfahren wollen, hatte er ihn unbedingt selbst stellen wollen. Aufgrund der anhaltenden Stille fixierte Conan die edelsteinblauen Augen des Diebes, doch diese blickten ihn völlig neutral an, keine Emotion war in ihnen zu lesen. Irritiert wandte Conan seinen Blick wieder ab. Seit wann konnte der Andere denn so ernst dreinblicken? Ende Kapitel 2 *************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)