Alternative Course: Mitten ins Herz von Roseshark (Eine Bande voll von emotionsgeladenen Supernovae) ================================================================================ Kapitel 1: Nur nicht den Kopf hängen lassen! -------------------------------------------- „Hey, Spinatschädel, wie lange willst du noch im Ausguck pennen?“ Die Augen weiterhin geschlossen und ein etwas unzufriedenes Geräusch von sich gebend schob Zoro das Ende seiner eigenen Schwertscheide zur Seite, die ihm irgendwer gerade ins Gesicht gebohrt hatte: „Lass mich in Ruhe, Löffelschwinger.“ „Löffelschwinger? Willst du mich gerade verarschen? Ich dachte mir nur als eure Köchin wäre es meine Pflicht wenigstens dafür zu sorgen, dass ihr mir nicht weghungert! Aber wer nicht will, der hat schon! Wieder…“ Unwillkürlich krallte sich eine Hand in den Arm der Sprecherin. Immer noch leicht verschlafen hatte Zoro es zumindest geschafft ein Auge halb zu öffnen und was er sah war nicht das gewohnte Gesicht des nervigen Koches mit den Kringel-augenbrauen, sondern das gepiercte und von pinken Haaren eingerahmte ihrer neuen Köchin, welche sich gerade leicht angewidert von seiner Hand losriss. Lieblos stellte sie einen Teller vor seine Füße ab: „Hier. Pass auf, dass du nicht aus Versehen an einem Knochen erstickst! Ich muss noch unseren Möchtegernhellseher, den Mafiosi und unseren Ex-Konteradmiral versorgen.“ Dann schwang sie sich endgültig über das Geländer des Ausgucks und war verschwunden. Nachdem er noch einmal ausgiebig gegähnt und sich den Nacken gerieben hatte, machte Zoro sich daran, das mittlerweile kalte Steak zu schneiden. Capone warf einen Blick auf seine Uhr, nachdem Bonney ihnen das Essen lieblosvor die Füße geschmissen hatte: „Du hattest Recht, jetzt sind tatsächlich schon fast zwei Stunden um. Irgendwie komme ich mir hier immer vor wie bei einer Raubtierfütterung, wobei wir dabei die Rolle der Aasfresser übernehmen, die sich erst an das Fleisch wagen, wenn die Löwen bereits weg sind, genau wie all die guten Stücke.“ Er stupste das mittlerweile kalte Fleisch mit dem Finger an. Hawkins zuckte nur mit den Schultern: „Das ist unser Schicksal. Es hat keinen Sinn sich unnötig dagegen zu sträuben, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass wir uns ansonsten nur noch größere Probleme einhandeln würden.“ Dabei nickte er kaum merklich in Richtung von Kid und dessen einzigen, ihm noch verbliebenen Crewmitglied. „Ich fasse es nicht, dass wir uns tatsächlich auf das Ganze hier eingelassen haben, Killer.“ „Es war das einzige was wir in solch einer Situation hätten tun können, um zu überleben, Käp… Kid.“ „Nun, mit Capone, Hawkins und Zoro hab ich kein wirkliches Problem, aber die anderen… Scheiße!“ Diesmal traf seine hinabfahrende Faust auf die Reling und mit einer Wucht, die Kid kurz schmerzhaft die Augen zusammenkneifen ließ, doch mehr ließ sich der stolze Rotschopf nicht anmerken. Killer klopfte seinem Kameraden aufmunternd die Schulter: „Es ist ja nicht für immer.“ „Hoffen wir`s. Denn ich glaube früher oder später würden andernfalls schon bald die ersten Köpfe rollen!“ „Mir ist langweilig. Ich vermisse Nami, Sanji, Chopper, Usopp, Brook, Franky und Robin.“ Diez Drake sah nicht einmal von seinem Buch auf, als er darauf nur nüchtern erwiderte: „Ich vermisse meine Männer ja auch.“ Er warf einen kurzen, missfallenden Blick in Richtung Tür und somit auch die, in der er den Großteil ihrer restlichen Patchwork-Crew vermutete: „Vor allem ihre Disziplin. Doch hänge ich das an die große Glocke? Nein, tue ich nicht. Es ist nicht das erste Mal, dass ich gezwungen bin, ganz von vorne anzufangen. Die einzige Person, der ich wirklich vertrauen kann ich selbst. Meine ganze schöne alte Welt auf einmal gegen mich.“ Ruffy blickte nachdenklich hinüber zu seinem Vizen. Sobald klar war, dass Ruffy der Kapitän und der Vize wohl zwangsläufig derjenige sein würde, der hinter diesem würde aufräumen müssen, hatten die anderen keinerlei Beschwerden mehr erhoben, als Drake sich freiwillig zur Verfügung stellte. Unwillkürlich hellte sich das Gesicht des Strohhuts etwas auf: „Lass uns was spielen!“ „Ich spiele nicht.“ Der Orangehaarige zuckte zusammen, als Ruffy abrupt hinter ihm auftauchte, die Arme über dessen Schultern baumeln ließ und neugierig darüber hinweg spähte: „Was liest du da?“ Drake neigte den Kopf leicht zu Seite: „Spuck mir nichts ins Ohr. Das ist ein Logbuch, das Ding das du augenscheinlich unfähig bist selbst zu schreiben.“ „Das von deiner Crew?“ Der Gefragte ließ seinen Blick weg von Ruffy hin zur Wand wandern: „Ja und nein. Nicht die Crew, an die du jetzt denkst. Das ist das Logbuch von der ersten Crew, die ich jemals als Kapitän begleitet habe.“ Leiser fügte er hinzu: „Als Marinekapitän.“ Dann ließ er das bereits etwas schmuddelige blau gebundene Buch laut zuklappen: „Ich glaube, ich gehe heute etwas früher schlafen.“ Etwas grob schob er Ruffy von sich runter und richtete sich auf: „Gute Nacht.“ Kurz darauf fiel die Zimmertür hinter ihm ins Schloss. Der alleine zurückbleibende Strohhut begann, immer noch auf Drakes Stuhl hängend, mit ebendiesem leicht hin und her zu kippeln. Für seine Verhältnisse ungewöhnlich tief in Gedanken versunken… „Na endlich Land in Sicht. Noch einen Tag länger eingepfercht mit euch Hohlköpfen hätte ich wohl nur schwer überlebt!“ Eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere demonstrativ in Richtung ihres Opfers gerichtet, verkündete die einzige Frau an Bord: „Hey, Baggy, du hilfst mir doch beim Schleppen der Vorräte, oder? Deine Kräfte scheinen wie geschaffen für so etwas zu sein!“ Sie grinste boshaft: „Wie ein riesengroßer lebender Einkaufswagen.“ Capone Gang Bege grummelte nur widerwillig ein „Was maßt sich dieses Weibsbild eigentlich an?“ in seinen nicht vorhandenen Bart. Dann drehte er sich, die Hände hinter dem Rücken verschränkt halb zu seiner Köchin um: „Ist das nicht ein wenig unfair mich zum Schleppsklaven zu machen, wenn man meinen Nahrungskonsum mit dem gewisser…“, er warf einen kurzen Seitenblick auf den, sich gerade mal wieder mit Kid zoffenden, Ruffy, „anderer Leute vergleicht?“ Ehe der Mafiosi sich versah hatte Bonney den Abstand zwischen sich und ihm überbrückt und bohrte ihm ihren Finger fast ins Auge, während sie sich zu ihm hinabbeugte: „Nun und wie gedenkt der kleine Herr sich sonst nützlich zu machen? Ruffy ist der Kapitän und auch durchaus ein ganz passabler Kämpfer. Dein Kampfstil beinhaltete bisher eigentlich vor allem immer den Überraschungsfaktor durch deine Männer. Die sind jetzt nicht mehr da und selbst wenn sie es wären, du hast derzeit das niedrigste von all unseren Kopfgeldern. Urouge mal ausgenommen, der aber noch ausgenockt ist, wobei… Hey, Spinatschädel! Du hast auch genug gepennt, komm runter vom Ausguck und erweis dich nützlich indem du uns begleitest!“ „Häh?!“ Zoros entgeistertes Gesicht spähte über den Rand des Ausgucks zu ihnen hinab: „Du erinnerst mich wirklich immer mehr an den Löffelschwinger. Seit wann hast du das Recht erworben, mir Befehle zu erteilen? Außerdem hast du es doch selbst bereits gesagt, mit seinen seltsamen Kräften ist der Kerl das perfekte wandelnde Lagerhaus, wozu braucht ihr mich da noch?“ Die Äderchen an Bonneys Schläfe begannen bedrohlich zu pochen: „Du…!“ „Oh super, ein Landgang! Ich bin dabei!“ „Nun ich würde euch ja ebenfalls liebend gerne Gesellschaft leisten, aber leider muss ich ein Auge auf meinen Patienten haben.“ Law grinste in die Runde, ehe er sich zu Hawkins hinüber begab und diesem einen kleinen Zettel in die Hand drückte: „Tut mir Leid dir Umstände bereiten zu müssen, Großer, aber würde es dir etwas ausmachen an meiner statt ein paar Besorgungen zu erledigen? Von allen hier Anwesenden erscheinst du mir noch am Kompetentesten.“ Hawkins nickte nur und verstaute den Zettel. Die Tatsache, dass ihr Arzt zurückblieb, machte die restliche Aufteilung, vor allem bei Kid, nicht allzu schwer. Letzten Endes blieben Law, Urouge, Zoro und Killer als Wachen auf dem Schiff zurück. Letzterer auf besonderen Wunsch von Kid hin, damit er den Schiffsarzt etwas im Auge behielt. Von den Leuten die das Schiff verließen splitteten sich schnell Apoo und Hawkins von der Gruppe ab, während ein pflichtbewusster Drake, eine mehr, als nur leicht an genervte Bonney, ein schlecht gelaunter Kid, ein widerwilliger Capone und ein übers ganze Gesicht strahlender Monkey D. Ruffy gemeinsam loszogen. Das kleine Städtchen nahe welchem sie angelegt hatten, erschien auf dem ersten Blick fast schon langweilig normal. Blitzblank geputzte, gepflasterte Straßen, grüne Alleen, strahlend weiß verputzte Häuser mit pinken Blümchen in den Blumenkästen und alle paar Meter irgendein kleiner Springbrunnen und alle gefühlt hundert Meter ein etwas größerer. Die Sonne schien, die Papageien zwitscherten in den von den Bewohnern erfolgreich gezähmten Urwaldbäumen, es war angenehm warm und die Sonne blendete sie geradezu mit ihren Strahlen. Kid spuckte angeekelt auf die Straße, womit er sich auch gleich einige empörte Blicke von vorbeilaufenden Passanten einfing: „Eine Stadt voller Heuchler, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich möchte wetten, dass es hier keinen einzigen ordentlichen Pub gibt. Oder vergleichbare Vergnügungsstätten.“ Drake hob eine Augenbraue: „Nun, es muss nicht jeder so niveaulos sein, wie du. Etwas Anstand zu haben und Ordnung walten zu lassen ist kein Verbrechen.“ „Ich bin Pirat, glaubst du ernsthaft mich interessiert, was ein Verbrechen ist und was nicht?“ „Okay, Jungs. Genug gestritten. Sagt mir lieber, wo hier das nächste Lebensmittelgeschäft ist und bei der Gelegenheit vielleicht auch gleich wo unser idiotischer Kapitän abgeblieben ist?“ Capone warf ihr nur einen kurzen Seitenblick zu, enthielt sich aber ansonsten jedweden Kommentars, während er weiter seine Zigarren paffte, welche nebenbei bemerkt von den Passanten mindestens genauso missfallend beäugt wurden, wie Kidds Spuckaktion von vorhin. Drake fasste sich nur an die Stirn, schloss für einen Moment die Augen und seufzte leise. Diese Mannschaft brachte wirklich nur Probleme. Kidd indes ballte nur wütend die Hand zur Faust: „Wenn ich den erwische, kann er was erleben!“ Während ein Teil der Mannschaft sich nun auf die Suche nach Essen und ihrem Kapitän machte, ging es bei den Zurückgebliebenen am Schiff wesentlich friedlicher zu. Law saß unter Deck in seiner Praxis und blätterte in einem dicken Wälzer, wobei er gelegentlich seinen Patienten checkte. Zoro und Killer hatten es sich beide an der Reling bequem gemacht und bewegten sich schon seit geraumer Zeit nicht mehr vom Fleck. Während der Grünhaarige leise vor sich hin schnarchte war es schwer einzuschätzen, ob der Blonde nun meditierte oder mittlerweile ebenfalls schlief. Fakt war jedoch, dass sie die Ruhe so lange genossen, wie sie noch konnten, denn allzu lange würde sie wohl bei solch einer Truppe nicht halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)