Und am Ende, bin ich doch allein... von Jacinde ================================================================================ Kapitel 1: Wie alles begann... ------------------------------ Das durfte doch nicht wahr sein! Es war doch nur das eine Mal gewesen. Nur das eine Mal... Es klingelte an der Tür, als ich Mika gerade anzog. "Das ist wohl Papa, komm' gehen wir die Tür aufmachen", sagte ich meinem nun schon 2-jährigen Sohn. Er sah seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Er hatte das gleiche Lächeln, die großen Augen und, auch wenn er erst 2 war, war Fußball für ihn das Größte. "Hallo Gregor", grüßte ich den vor meiner Wohnungstür stehenden jungen Mann. "Hey Mila. Na, kleiner Mann? Bereit nach Oma und Opa zu fahren?" Mika quietschte vergnügt. Er konnte zwar schon sprechen, jedoch kommunizierte er momentan eher mit verschiedenen Quietschern, als mit Worten. Gregor schaute mich an. "Ist es okay, wenn ich ihn bis Montagabend behalte? Ich weiß nämlich noch nicht ganz, wann wir wieder kommen." "Ja, ist kein Problem", antwortete ich meinem Exfreund. "Gut, dann machen wir uns los. Bis Montag dann." "Alles klar und viel Spaß." Ich umarmte meinen Sohn, gab Gregor die Tasche für Mika und schloss die Tür hinter den beiden. Einige Sekunden blieb ich im Flur stehen, ging dann ich ins Wohnzimmer, setzte mich aufs Sofa und schaltete die alte Flimmerkiste an. Doch anstatt mich auf eins der unzähligen Programme zu stürzen, dachte ich an Gregor und mich... Wir waren mittlerweile 18 Jahre alt. Ich hatte Gregor kennengelernt, als er mit seiner Familie in die Stadt zog. Ich freundete mich recht schnell mit seiner Schwester Elsa an, auch wenn sie ein Jahr älter war als ich. Gregor lernte ich durch meinen Bruder Kevin kennen. Wir sind Zwillinge, sehen uns zum Glück aber gar nicht ähnlich (:D) Ich kam nach meinem Vater und er nach unserer Mutter. Gregor, der den Kickers verhalf neuen Mut zu schöpfen, wurde recht schnell der beste Freund meines großen Bruders. ( Kevin ist nur 15 Minuten älter- er spielt sich trotzdem als großer Bruder auf -.-) Daher verbrachten die beiden oft Abende bei uns. Und da ich auch sehr oft bei den Daichis willkommen war, liefen Gregor und ich uns oft über den Weg. Anfangs verstanden wir uns prima. Wir waren wie beste Freunde. Er war wie ein Bruder, den ich nie hatte. Nein, das ist gemein. Aber im Ernst, er war der beste Freund, den man sich wünschen konnte. Doch wie sollte es anders sein, wurden wir älter und veränderten uns. Ich bemerkte schnell, dass Gregor was für Conny, Viktors Schwester, übrig hatte. Also hielt ich meine Gefühle ihm gegenüber zurück. Ja, denn wie sollte es anders sein, verliebte ich mich in ihn. Da ich ihm jedoch nicht durch ein Geständnis meinerseits aus der Bahn werfen wollte, behielt ich es für mich. Nicht einmal Elsa wusste Bescheid. Auch nicht mein Bruder. Niemand. Dann, wir waren auf der Geburtstagsfeier vom Captain der Kickers und gleichzeitig auch Elsas Freund Mario, passierte es. Ich wollte es nicht. Also doch, eigentlich wollte ich schon. Aber ich wusste, dass Gregor nicht wollte. Es war eines dieser „Party-Kinder-Spiele“. Ihr kennt das. Auf den die Flasche zeigt der muss, bla bla bla. Kevin, der an der Reihe war und sich an Gregor für das Naschen von Maradonnas Hundefutter rächen wollte (Eklig oder??), sagte:" Auf wen die Flasche zeigt, den musst du KÜSSEN Gregor." Und ein fieses Lachen umspielte seine Lippen. Großartig. Insgeheim hoffte ich, dass die Flasche mich traf. Doch ich wusste, dass Gregor seinen ersten Kuss noch nicht erlebt hatte. Und ich wusste, mit wem er ihn am liebsten wollte. Und das war nicht ich. ABER wie sollte es anders sein, hielt die Flasche an und zeigte in meine Richtung. Mein Herz machte einen Sprung, doch ich versuchte mir nichts anmerken zulassen. Gregor schaute mich an. Diese Augen, dieser Blick... "Na, los worauf wartet ihr denn? Du musst meine Schwester küssen, du alter Casanova. Wir wollen was sehen. Also?" Ich sah Gregor an, dass ihm die Situation sichtlich unangenehm war. "Ach Kevin lass doch den Mist." "Nööö, Spiel ist Spiel liebste Schwester. Los, fangt an." Neben Kevin, welcher ganz scharf darauf gewesen war, dass wir uns küssten, waren auch Jerry und Charlie, Tino und Philipp auf die „Show“ gespannt. Ich atmete tief durch. Es nützte nichts. Kevin würde nicht locker lassen, ehe wir uns geküsst hatten. Gregor schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben, denn er stand auf, streckte mir seine Hand entgegen und forderte mich auf, auf zustehen. Ich ergriff sie und er zog mich hoch. So schnell er meine Hand hielt, umso schneller lies er sie wieder los. Schade. Wir waren gerade dabei, den Raum zuverlassn als... "Hey, wo wollt ihr hin?" "Na, was glaubst du wohl, Kevin? Ich küsse sie doch nicht in eurer Gegenwart!" "Und ob du das wirst Gregor. Sonst könntet ihr ja erzählen, ihr habt es gemacht und lügt uns an. Wir sind dabei und damit BASTA." "So ein Idiot", hörte ich Gregor sagen. Aufmunternd blickte ich ihn an. Ich wollte ihn nicht leiden sehen. Andereseits wollte ich nichts sehnlicher, als ihn küssen... Und unbeholfen, wie wir mit 13 nun mal waren, wussten wir nicht, wie wir es am besten anstellen sollten. Ich blickte mich hilfesuchend um. Doch alles was ich sah, waren pubertierende Jungs, die sich aufführten, als ob sie noch niemals in ihrem Leben jemanden küssen gesehen hätten. Wenn ich es mir recht überlege, war das bestimmt auch so. "Bist du bereit?", hörte ich Gregor sagen, der mich mit seinen Worten aus meinen Gedanken riss. Ich nickte. Einatmen und ausatmen. Einatmen und ausatmen. Bloß nicht zusammenbrechen. Das ist nur ein Kuss. Aber es ist doch auch mein erster Kuss... Viel Zeit hatte ich jedoch nicht mehr, um darüber nachzudenken, denn schon im nächsten Augenblick sah ich, wie Gregor meinen Lippen näher kam. Und näher. Und näher. Ich spürte seinen Atem. Und schließlich seine Lippen. Ich schloss die Augen. Sekunden später, welche sich für mich wie Minuten anfühlten, war der Kuss auch schon wieder vorbei. Ich hörte die Jungs grölen, öffnete vorsichtig die Augen und stellte fest, dass Gregor Kopfschüttelnd den Raum verließ. Das war er. Mein erster Kuss. Für mich unbeschreiblich schön. Für Gregor, die Hölle auf Erden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)