An diesem ganz besonderen Nachmittag von Frigg ================================================================================ Kapitel 3: An diesem nassen Nachmittag -------------------------------------- Der Wagen stoppte so abrupt, dass er auf seinem Sitzplatz ein Stück vom Sitz rutschte und nach vorne flog. Unweigerlich wurde er aus seiner Erinnerung gerissen, die er schon solange verdrängt hatte. Sein verträumter Blick klärte sich rasch und der kalte Ausdruck kehrte in seinen Augen zurück. Verschlafen fuhr er sich über die Augen und richtete sich wieder im Sitz auf. „Krümelchen…?“, murmelte er leise und schüttelte leicht den Kopf. Seto sah aus dem inneren seines Wagens nach draußen und erkannte, dass sie nur wenige Häuserblocks weit gekommen waren. Die Fahrradfahrerin war verschwunden. Der Verkehr floss aber normal weiter. Wieso hielt der Wagen? Sie konnten noch gar nicht bei seiner Firma sein. Wo hatte eigentlich der Fahrer seinen Führerschein gemacht? Hatte er in der Fahrschule nur Stifte geholt und beim Unterricht für richtiges Bremsen geschlafen? Der Chauffeur würde etwas erleben können. Genervt warf Seto einen Blick auf die Uhr. Wenn es nicht bald weiter ging, würde er zu spät zum Geschäftsmeeting kommen und jemand würde seinen Arbeitsplatz verlieren, wenn das passierte. Er lehnte sich in die Polster zurück und seufzte. Angespannt fuhr er sich über die Nasenwurzel und massierte sie leicht mit den Fingern. Der Schlaf hatte ihm gut getan, aber war leider viel zu wenig gewesen. Zum Glück hatte ihn Roland oder sein Chauffeur so nicht gesehen. Es war ihm noch nie passiert, dass er im Auto eingeschlafen war. Müde und angespannt seufzte Seto auf und rieb sich den Nacken. Das Prasseln des Regens war lauter geworden und ein Blitz erhellte den dunklen Himmel. Nur wenige Sekunden später krachte es lautstark, als wäre der Blitz direkt neben ihm eingeschlagen. Leise stöhnte er auf und lehnte sich wieder zurück. „Krümelchen…“, murmelte er wieder und musste leicht grinsen. Es war lange her, dass er sie kennen gelernt hatte. Erfolgreich hatte er dieses Mädchen, das ihn damals angefahren hatte, aus seinen Erinnerungen verbannt. Warum? Seto runzelte fragend die Stirn und spürte einen dumpfen Schmerz in der Magengegend. Woher kam dieser nur? Wieso fiel ihm auch nicht ihr richtiger Name ein? Es fuchste ihn ein wenig, dass ihm sein Gedächtnis im Stich ließ. Aber nun gut. Heute war auch kein normaler Tag in seinem Leben. Heute war einer der Tage, an denen er sich wünschte niemals das Bett verlassen zu haben. Wieso ging die Fahrt nicht weiter? Seufzend drückte er auf den Knopf, der die Trennscheibe herunter fahren ließ. „Was ist da los? Wieso geht es nicht weiter?“, fragte er genervt den Fahrer. Doch der Sitz seines Fahrers war leer und die Tür stand offen. Wo war sein Chauffeur nur hin? Hatte er sich aus dem Staub gemacht, nachdem er einen Unfall gebaut hatte? Musste er jetzt die Arbeit seines Fahrers auch noch erledigen? Seto schüttelte nur den Kopf und rieb sich die Schläfe. Ein weiterer Blitz zuckte und ein lauter Knall folgte. „Scheiße!“, fluchte sein Fahrer. Was war denn nun passiert? Langsam öffnete er die Augen und fragte sich, ob er wirklich wissen wollte, was passiert war. Wieder hörte er seinen Fahrer fluchen. Ihm blieb auch gar nichts erspart. Langsam öffnete er die Autotür und stieg aus dem warmen und trockenen Inneren. Ein Mann lief an ihm vorbei und hielt eine Zeitung schützend über seinem Kopf, was nur wenig gegen die vielen Tropfen half. Innerhalb weniger Sekunden liefen ihm die Tropfen in den Kragen und durchnässten ihn mit seiner Kleidung. Was hatte sein Fahrer nur wieder angestellt? Er musste sich auf das Geschäftsmeeting mit seiner Marketingabteilung und der Geschäftsführung einer anderen Spielzeugfirma vorbereiten und kam obendrein viel zu spät! Seto atmete tief ein und aus und lauschte dem Prasseln des Regens auf dem Asphalt. Er würde also nicht zur zu spät zum Meeting kommen, er würde dabei auch noch aussehen wie ein begossener Pudel. Kurz wappnete er sich für das, was auf ihn zukommen würde und ging um das Auto herum. Auf der Straße lagen Metallstücke und ein Fahrrad in dunklem blau. Ein Sticker mit einer Blumenranke war am Rahmen angebracht. Das Vorderrad hatte eine komplette Acht und auch das Hinterrad sah nicht besonders gut aus. Er musste wieder an früher denken und das Mädchen, Krümelchen, kam ihm in den Sinn. Sie hatte auch so ein Fahrrad gehabt. Sein Puls beschleunigte sich etwas bei dem Gedanken, doch er ließ sich von außen nichts anmerken. Nur wenige Meter vom Fahrrad entfernt hockte sein Chauffeur und sah panisch auf die Person, die am Boden lag. „Was ist passiert?“, fragte Seto mit kalter Stimme. „Herr Kaiba!“ Erschrocken wich sein Fahrer von der Radfahrerin ab, die er vorhin noch neben seinem Wagen gesehen hatte. „Es…ich…sie…“ „Gehen Sie da weg und rufen Sie einen Notarzt!“, hielt er ihn an und kniete sich langsam neben die Radfahrerin. Zum Glück hatte sie einen Helm getragen. Er wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie ihn nicht aufgehabt hätte. Kritisch musterte er sie, konnte aber auf den ersten Blick keine Verletzungen erkennen, außer einem Loch im Shirt. „Herr Kaiba, es war ein Unfall!“, stammelte sein Fahrer. „Ich konnte nicht ausweichen und…“ Seto hob die Hand, um ihn endlich zum Schweigen zu bringen. „Ich wollte sie nicht töten…“, stammelte er weiter. „Reden Sie keinen Unsinn! Sie ist nicht tot“, sagte er kühl und schlug ihr leicht gegen die Wange. Angestrengt verzog sie das Gesicht vor Schmerz und stöhnte auf. „Hören Sie mich?“ Sie wandte den Kopf in seine Richtung und öffnete langsam die grünen Augen. Ihre Pupillen waren geweitet und in ihren Augen stand Unverständnis. Sie versuchte sich langsam aufzurichten. „Bleiben Sie liegen“, sagte er mit Nachdruck und drückte sie wieder auf den nassen Asphalt. „Was ist passiert?“ „Mein Fahrer hat Sie angefahren.“ Sie stöhnte und saß im nächsten Moment kerzengerade. „Mein Rad!“, stieß sie panisch aus und ihr Kopf flog suchend in alle Richtungen. „Sie leben! Seien sie froh!“, sagte er kühl. Er versuchte sie bestimmt wieder nach unten zu drücken. „Was wird das, wenn es fertig wird?“, fragte sie skeptisch. „Erste Hilfe, wonach sieht es denn aus?“, fragte er zynisch. „Halten Sie still!“ Sie verzog das Gesicht. „Na, Arzt werden Sie mit den Behandlungsmethoden nicht!“ „Und du keine Krankenschwester!“, erwiderte er ohne groß nachzudenken. Sie runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. In ihrem Blick lag Verwunderung und der Anflug dessen, dass sie ihn vielleicht erkannte. Sie rieb sich die Stirn und Seto sah an ihrem Handgelenk eine kleine blasse Stelle. Die Haut dort war vernarbt. Eine Brandwunde, die sie als Kind bekommen hatte, als sie an das Gitter vom heißen Grill gestoßen war. Seto konnte es nicht glauben, dass das Mädchen, was ihm vor ein paar Jahren den Hintern gerettet hatte und ihn mit dem Rad umgefahren hatte, jetzt angefahren von seinem Wagen vor ihm lag. Das Schicksal hatte einen merkwürdigen Sinn für Humor. „Kannst du nicht aufpassen, wo du mit dem Rad lang fährst? Musst du mich ständig anfahren? Hat man dir das Bremsen nicht beigebracht“, fragte er etwas missmutig. „Mit dem Wagen hast du dich aber übernommen. Wir sind quitt!“ „Entschuldigung, aber ich arbeite hier in der Nähe!“, fauchte sie ihn an. „Wovon sprechen Sie eigentlich? Wer hat Ihnen erlaubt mich zu Duzen? Außerdem ist mir so eine dämliche Katze vors Rad gelaufen! Ich bin nur ausgewichen!“ Seto atmete tief durch und hob seine Hand vor ihr Gesicht. Er zitterte ein wenig. Sie hatte ihn nicht erkannt. Ob er vor Nervosität oder Schock zitterte, wusste er selbst nicht genau. „Wie viele Finger siehst du?“, fragte er mit ruhiger Stimme. Sie stöhnte. „Ernsthaft?“ „Ernsthaft!“ Doch statt zu antworten, wollte sie aufstehen. Er packte sie an der Schulter. „Liegen bleiben!“ „Ich liege doch schon! Bin total entspannt auf diesem dreckigen und nassen und kalten Asphalt und genieße es, wie mir der Regen aufs Shirt fällt und es über mir Gewittert! Total entspannend!“, knurrte sie. Seto seufzte. „Wie viele Finger siehst du?“ Er versuchte ruhig zu klingen. Sie antwortete nicht, sondern verschränkte nur die Arme und rieb sich darüber. Ergeben seufzte er. Gegen diesen Sturkopf war kein Kraut gewachsen und sein kalter Blick schüchterte sie auch nicht ein. Seto wandte sich an seinen Fahrer. „Gehen Sie zum Kofferraum und holen Sie eine Decke!“, fuhr er ihn an. Sein Fahrer zuckte zusammen und tat wie ihm geheißen. Er kam mit einer Decke zurück. Seto nahm sie ihm ab und breitete sie über das Krümelchen vor seinen Füßen aus. Überrascht sah sie ihn an, wandte dann aber sofort den Blick wieder ab. „Bist du jetzt kooperativer, Krümel?“, fragte er und hätte über ihren entsetzten Gesichtsausdruck fast laut los gelacht. Sie öffnete den Mund, um ihm etwas entgegen zu bringen, schloss ihn aber stattdessen wieder. In ihren grünen Augen konnte er nun deutlich ihr erstaunen erkennen, dass er ihren Spitznamen wusste. Sie schluckte schwer und biss sich auf die Lippen. „Woher…?“, fragte sie leise, „Wie…? Bist du…?“ Sie runzelte die Stirn und ihr Blick veränderte sich. Statt weiterhin überrascht zu sein, verengten sich ihre Augen und knurrte. Im nächsten Moment spürte er einen starken Schmerz an seiner linken Wange. „Du Scheißkerl!“, fauchte sie ihn an und warf ihm die Decke ins Gesicht. Sie wollte aufstehen, verzog aber das Gesicht vor Schmerz und blieb auf dem Asphalt liegen. Ein leises Stöhnen entfuhr ihr. „Was soll das?“, knurrte er sie wütend an. „Das fragst du noch?“, fragte sie schnippisch und rieb sich die Stirn. Sie war inzwischen auch zum Du übergegangen. Ein Zeichen, dass sie ihn erkannt hatte. Seto rieb sich die schmerzende Wange. Er hatte ja schon viel erlebt. Angefangen vom Kreischen und halben Ohnmachtsanfällen bis ihn zu völliger Ignoranz, aber so etwas war ihm noch nie passiert. „Ja, das frage ich“, antwortete er. Sie schnalzte wütend mit der Zunge, anstatt ihm zu antworten. „Ich könnte dich eher fragen, was das damals sollte?“ Ihre Stimme klang etwas ruhiger, dennoch war ein knurrender Unterton zu hören. „Zuerst lässt du dich jeden Tag blicken und ich helfe dir auch noch dir den Arsch zu retten, damit du keinen Ärger bekommst und sobald du meine Hilfe nicht mehr brauchst, schickst du mir deine Bodyguards auf den Hals! Nur damit die mir dann erklären, dass du nichts mehr mit mir z tun haben willst, ich mir doch meinen Standesunterschied bewusst machen soll und mich von dir fern halten soll!“ „Was?“ Er runzelte die Stirn und sah sie fragend an. „Du bist deine Zahnspange los?“, sagte er und ihm fiel endlich auf, was sich bei ihr im Gesicht verändert hatte. „Ja, seit vorhin“, antwortete sie verlegen. Ein leichtes grinsen legte sich auf seinen Mund. Sie lächelte kurzzeitig zurück, ehe ihr einfiel, wieso sie sauer war. „Das ändert aber nichts an den Tatsachen!“ „Ich habe das nie getan!“, verteidigte er sich. „Ehrlich, nachdem ich es endlich ohne deine Hilfe im Zeitlimit geschafft hatte, hab ich eine neue Route bekommen und tierischen Ärger, dass du mir geholfen hast!“ Verwirrt sah er sie an. Eigentlich war es nicht seine Art sich zu verteidigen, aber in ihrer Gegenwart kam der kleine Junge von damals aus ihm heraus. „Ich vermute, es war mein Stiefvater.“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue. „Aha.“ „Ich habe damit wirklich nichts zu tun!“, sagte er und hob abwehrend die Hände. „Wer es glaubt!“ „Was muss ich tun, damit du mir glaubst, Krümelchen?“ „Ich habe dir nicht erlaubt mich bei diesem Namen zu nennen!“, fauchte sie ungehalten und bohrte ihm einen Finger in die Brust. „Du hast mir ja nie deinen richtigen Namen gesagt. Das haben wir immer irgendwie vergessen!“ Sie verdrehte die Augen. „Gut, dann lass es bleiben!“, fauchte er ungehalten. „Ich habe besseres zu tun als hier im Regen zu knien und mit dir zu diskutieren! Wo bleibt der Krankenwagen?“ Er schaute seinen Fahrer kalt an, als wäre es seine Schuld, dass der Wagen nicht kam. Irgendwo in der Ferne hörte er das Martinshorn, aber es war noch zu weit weg, als dass er sagen konnte, in welche Richtung es fuhr. Er nahm die Decke und wickelte sie darin wieder ein. Das Zittern ihres Körpers hatte zugenommen und er wollte nicht noch Schuld daran sein, wenn sie erfror oder sich zumindest eine Lungenentzündung bei dem Gewitter und Regen holte. „Du willst mir deinen Namen also immer noch nicht sagen. Schön. Aber vielleicht willst du dich ja in mein Auto setzen, wenn du es schaffst. Dann bist du nicht mehr in der Kälte.“ Sie sah zum Auto und er konnte in ihrem Blick so etwas wie Sehnsucht aufkeimen sehen. „Nein, danke“, antwortete sie stattdessen. „Falscher stolz ist hier fehl am Platz.“ „Wer oder was hier fehl am Platz ist, sagt grade der Richtige!“ Wieder ein Donnergrollen über ihnen. Sie zuckte zusammen und kniff kurz die Augen zu. Hatte sie Angst? Seto seufzte auf. „Wir drehen uns im Kreis. Merkst du was?“ Das Martinshorn wurde lauter und endlich kamen der Krankenwagen und die Polizei, um die Unfallstelle zu sichern. Seto erhob sich und wandte sich von ihr ab. Er überließ sie den Sanitäter und setzte sich wieder auf die Rückbank seines Wagens. Nun war selbst ganz nass und durchgefroren. Genervt seufzte er. Jetzt konnte er wirklich einen Kaffee gebrauchen. Sie hatte gesagt, sie arbeite hier und dunkel erinnerte er sich, dass hier auch irgendwo das Café war. Zuerst sah er nur die Polizei, die mit seinem Fahrer sprach und die Daten aufnahm und die Sanitäter, die sich um sie kümmerten. Er sah zur Seite. Irgendwo war das Café. Auf den ersten Blick entdeckte er einen Frisör. So verlockend die Vorstellung auch war eine Kopfmassage zu bekommen, seine Haare hatte er erst schneiden lassen und Lust auf einen stockschwulen Frisör hatte er nach diesem Erlebnis nicht. Als sein Blick weiter wanderte, fiel es auf ein Parfümeriegeschäft. Das Letzte was er wollte, war in eine dicke Parfümwolke eingehüllt zu werden und sich von einer Verkäuferin einsprühen zu lassen. Außerdem wollte er nicht riechen, als würde er Damenparfüm tragen. Was sich die Geschäftspartner dann denken würden, wollte er sich lieber nicht ausmalen. Sein Blick glitt weiter und blieb bei einem Accessoire Geschäft hängen, was mehr rosa und pink in der Auslage hatte, als Barbie mit ihrer gesamten Mode- und Hauskollektion. Gab es denn das Café in dem sie gearbeitet hatte nicht mehr und sie arbeitete in einem der anderen Länden? Setos Blick glitt noch an einem Jeansgeschäft vorbei, einem Brillengeschäft und einem Billigmodediskounter. Beim letzten würden ihn keine zehn Pferde hinein bekommen. Lieber würde er in das Accessoire Geschäft gehen, in dem Barbie einen modischen Orgasmus kriegen würde, als sich in einen Diskounter sehen zu lassen für billige Mode. Die Presse hätte direkt das gefundene Fressen. Er konnte schon direkt die nächste Schlagzeile vor seinem inneren Auge sehen. Seto schüttelte schon ergeben den Kopf, während ihm nasse Haarsträhnen an der Stirn klebten, als sein Blick auf ein kleines Café mit dem Namen „Vergissmeinnicht“ fiel. Endlich hatte er es gefunden! Vielleicht schaffte die Bedienung es dort so etwas wie Kaffee zu zaubern, was er heute nur vom Hören-Sagen kannte. Aber wie sagte man? Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Vielleicht konnte er sich dort auch noch mit ihr unterhalten, wenn die Sanitäter fertig waren sie zu massakrieren. Ihre Schmerzenslaute konnte er durch die geschlossene Autotür noch vernehmen. Er seufzte und stieg aus. Der kalte Regen fiel im wieder in den Nacken und er zog den Kopf etwas ein. „Stell dich nicht so an, Krümelchen!“, rief er ihr zu, als sie einen erneuten Schmerzlaut von sich gab. „Wir können gerne tauschen!“, rief sie ihm nach. „Nein, danke. Kein Bedarf“, war seine kalte Antwort. Seto musste leicht schmunzeln, aber auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, so dass man glauben konnte, er würde nur kurz mit dem Mundwinkel zucken. Er konnte sehen, wie der Sanitäter ihre Wunde an der Stirn desinfizierte und etwas Blut an dem Tupfer hing. Angewidert wandte er den Blick ab. Er konnte einfach kein Blut sehen. Jedes Mal wurde ihm schlecht davon und ein leichter Schwindel kündigte sich an. So sehr er sich auch fragte, ob es noch weitere Verletzungen gab, umso weniger wollte er ihr Blut sehen. Zumal es in ihm zwei weitere Reaktionen auslösen würde. Sein Beschützerinstinkt würde durchdrehen und er würde sie mit in seine Villa nehmen und wenn es sein musste sogar persönlich gesund pflegen und zeitgleich würde ihm schlecht vom Anblick des Blutes werden. Mit schnellen Schritten ging er zum Café. Doch just in dem Moment, als er die Tür öffnete, bereute er die Entscheidung augenblicklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)