An diesem ganz besonderen Nachmittag von Frigg ================================================================================ Kapitel 8: An diesem alltäglichen Nachmittag -------------------------------------------- Es klopfte. Rhythmisch und gleichmäßig klopfte es und das noch nicht mal im Sekundentakt. Wäre es zumindest im selben Takt wie ein Sekundenzeiger, wäre es nur halb so schlimm. Aber dieses rhythmische und in keinen Takt fallende Geräusch machte ihn wahnsinnig. Aus dem Augenwinkel konnte Seto den Stift sehen, der auf das Papier geklopft wurde und somit das störende Geräusch verursachte. Genervt runzelte er die Stirn. Die Bewegung konnte er genauso wenig ausblenden wie das Geräusch. Seto musterte die Person, die dafür verantwortlich war, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Das Krümelchen, mit richtigen Namen Asami Miwa, saß im Schneidersitz auf dem Ledersofa in seinem Büro und war über ihre Schulaufgaben gebeugt, wie inzwischen jeden Nachmittag. Hochkonzentriert klopfte sie den Stift zwischen zwei Fingern auf das Papier und ließ ihn somit auf und ab wippen. „Würdest du bitte damit aufhören?“, fragte er leicht genervt und versuchte sich auf den letzten Satz zu konzentrieren. „Womit?“, fragte sie unschuldig. „Mit dem Stift zu klopfen.“ „Oh…tut mir leid“, sagte sie und hört auch sofort auf damit. „Es ist eine Angewohnheit. Mir fällt das schon gar nicht mehr auf.“ Seto nickte dazu nur und beide vertieften sich wieder in die Arbeit. Nur ein paar Minuten später merkte er, was sie damit meinte, dass es ihr schon gar nicht mehr auffiel. Denn sie fing erneut an. Wie konnte das geschehen und soweit kommen, dass sie hier saß und ihn mit einem wippenden Stift den letzten Nerv rauben durfte? Seto wusste es nicht. Es war auch nicht einfach für ihn. Aber er wusste, wo es angefangen hatte. Es hatte mit dem Kuss bei ihm im Bett angefangen. Natürlich könnte man meinen, es hätte schon eher angefangen, aber das stritt er vernehmend ab. Nein, es hatte nicht mit ihrer ersten Begegnung damals angefangen, sondern mit dem Kuss von ihr, als sie in der Nacht bei ihm gelegen und sich an ihn geschmiegt hatte. Irgendwas schien dort durcheinander gekommen zu sein. Seto überlegte, was es nur sein konnte und was er verpasst hatte. Hatte er irgendwas Falsches gesagt gehabt? Er konnte sich nicht erinnern. Wenn er an diese Nacht zurück dachte, schien alles irgendwie verschwommen, als würde er durch einen Hitzeschleier blicken. Nicht, dass er es verdrängen wollte, aber wenn er daran zurück dachte, war ihm gleich ganz anders. Asami, alias das Krümelchen, hatte ihn geküsst. Soweit so gut. Er hatte den Kuss auch erwidert. Vielleicht auch zu sehr erwidert, wenn man es im Nachhinein betrachtete. Seine Hand hatte weiter über Bein gestrichen, hatte es sich über die Hüfte gelegt und war zurück gewandert zu ihren Rücken. Seine Finger hatten den Saum des Shirts angehoben und die warme Haut darunter berührt. Leise hatte sie in den Kuss geseufzt und ihre Zunge in seinen Mund geschoben, das Tempo bestimmt und es intensiviert. Doch er wurde nicht geküsst. Schnell hatte er das Ruder umgedreht und hatte angefangen das Tempo zu bestimmen, mit ihrer Zunge gespielt und die Hand in ihren Nacken gelegt, um sie näher zu sich zu ziehen. Sein Herz hatte leicht geflattert und ein Schauer war ihm durch den Körper gegangen. Er hatte nicht aufhören können sich von ihren Lippen zu lösen. Kaum hatte er aufgehört und etwas Luft geschnappt, war er wieder über sie gebeugt gewesen. Ihr war es aber nicht anders ergangen und als wäre sie süchtig, hatte sie seine Lippen gesucht und gierig geküsst. Sein Hirn hatte versucht ihn zu stoppen, hatte ihm zugeschrien, dass es ein Fehler sei und er unbedingt aufhören sollte und immer wenn er es versucht hatte, war da dieses merkwürdige Gefühl nach mehr gewesen, dem er nicht hatte widerstehen können. Seto hatte aber gewusst, dass er aufhören musste. Schon als er ihr Bein um seine Hüfte gelegt hatte und er angefangen hatte den Kuss zu erwidern, hätte er aufhören sollen, doch es war ihm nicht möglich gewesen. Es war wie ein Rausch gewesen. So betrachtet, war es ihm fast unangenehm, dass er sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte und sich hatte so gehen lassen. Doch war sie nicht minder Schuld dran. Hätte sie ihn nicht geküsst! Aber ändern konnte er es nicht mehr. Geschehen war geschehen. Hätte sein kleiner Bruder nicht in dem Moment an seiner Zimmertür geklopft, als er ihren Hals geküsst hatte, wer weiß, ob sie nicht sogar weiter gegangen wären als nur ein paar heiße und intime Küsse auszutauschen. In diesem Moment hatte er seinen Bruder noch nie so störend empfunden, wie in diesem. Aber im Nachhinein war es vielleicht besser gewesen. Leise hatte er ihr ins Ohr geflüstert, dass sie ruhig bleiben sollte und er gleich wieder da sei. Seto hatte ihren unruhigen Atem spüren können, der seine Wange gestreift hatte. Er war nicht minder atemlos gewesen und hatte gehört, wie Mokuba leise die Tür geöffnet und nach ihm gefragt hatte. Vielleicht war Mokuba zu müde gewesen, um seinen unruhigen Atem zu bemerken oder er hatte etwas geahnt und war nur diskret gewesen. Egal was es gewesen war, sein kleiner Bruder hatte bis zum heutigen Tag nicht durchblicken lassen, ob er etwas von Asami mitbekommen hatte und dafür war er ihm auch dankbar. Seto wollte sich gar nicht die Peinlichkeit vorstellen, wenn er ihm sein Sexualleben erklären müsste oder sein nicht vorhandenes Liebesleben. So war es schon gut gewesen. Leise war Mokuba ins Zimmer gekommen und hatte ihm erklärt, dass er einen Alptraum gehabt hatte und nicht mehr schlafen konnte. Seto war aufgestanden und hatte kurzzeitig Mühe gehabt seine wackligen Beine unter Kontrolle zu halten. Aber scheinbar hatte sein kleiner Bruder nichts bemerkt. Stumm waren sie in Mokubas Zimmer gegangen und Seto hatte sich auf die Bettkante gesetzt, seinen Bruder beruhigend über den Kopf gestreichelt und leise auf ihn eingeredet. Erst als Mokuba sich beruhigt hatte und Seto die Stille und das Schweigen zwischen ihnen nicht mehr ausgehalten hatte, hatte er ihn auf die Note und das Schreiben der Schule angesprochen. Mokuba hatte eine ganze Weile geschwiegen, während er ihm erklärt hatte, dass er sich Sorgen mache und trotz seiner vielen Arbeit für ihn da sei. Seto war zwar mit den Gedanken bei Asami gewesen und das sie im Bett auf ihn wartete, aber sein Bruder war wichtiger und das musste sie verstehen. Mokuba hatte leise mit ihm gesprochen. Obwohl er wusste, dass er jederzeit zu ihm kommen konnte, wollte er Rücksicht auf ihn nehmen. Seto fand das irgendwie süß von seinem kleinen Bruder, aber es war unnötig. Mokuba gelobte Besserung und für Seto war das Thema damit beendet. Es war gut, dass die Welt hier noch Ordnung war und die Probleme so einfach zu lösen. Seto hatte noch gewartet bis sein kleiner Bruder eingeschlafen war und war dann gegangen, nicht aber ohne seinem Bruder einen kleinen Kuss auf die Stirn zu geben. Seitdem hatte sich Seto in seinem Kalender extra Zeit für Mokuba eingetragen, sowohl Nachmittags zwei Stunden als auch am Abend. Es klang vielleicht armselig für andere, aber Seto wusste auch, wenn er es nicht tat sich das frei zu halten, würde er dort andere Dinge eintragen. Vielleicht würde es nicht immer funktionieren, aber solange er sich vornahm mehr Zeit in seinen Bruder zu investieren und das auch funktionierte, war es bestimmt kein Problem, wenn es auch mal nicht ging. Seitdem kam Mokuba auch regelmäßig nach der Schule in sein Büro, erledigte dort die Hausaufgaben unter seiner Aufsicht, während er arbeitete und danach lernte er mit ihn noch ein wenig und sie unterhielten sich, ehe er nach Hause fuhr. Aber das erklärte noch immer nicht, wie es dazu kam, dass Asami bei ihm saß und dort Schularbeiten machte. Seto war nach dem Gespräch zurück in sein Zimmer gegangen. Asami hatte noch immer in seinem Zimmer gelegen, hatte sich aber in der Zwischenzeit Licht angemacht. Als er näher gekommen war, konnte er ihr zerzaustes Haar sehen und ihre geröteten Wangen und fragte sich, ob er genauso zerzaust aussah. Aber selbst wenn, er hatte im Bett gelegen und welcher Mensch sah schon geschniegelt und gestriegelt aus, wenn er vorher tief und fest geschlafen hatte? Vorsichtig war er wieder unter die Decke zu ihr geschlüpft und zu ihr heran gerutscht. Dass sie dort weiter machten, wo sie vorhin aufgehört hatten, bezweifelte er stark. Dazu war die Stimmung im Eimer gewesen. Aber er hatte nicht erwartet, dass sie eingeschlafen war. Leise hatte er geseufzt und sie in den Arm genommen. Fest umschlungen hatte er sie an sich gedrückt. Vorsichtig hatte er noch ihren Nacken geküsst und ein „Gute Nacht“ gemurmelt, ehe er das Licht ausgeschaltet hatte und eingeschlafen war. Und nun saß sie hier, unschuldig, ruhig und wippte mit dem Stift auf und ab. Hin und wieder hatte sie auch das Stift Ende wie eine Zigarette in den Mund genommen, aber eher selten. Seto wusste nicht, was in dieser Nacht dazu geführt hatte, dass sie nun hier war. Es war nicht so, dass er sich nicht heimlich freute, aber offen zeigen würde es niemals. Nur über seine Leiche! Schnell tippte er etwas in den Laptop ein und hörte das Kratzen des Stiftes auf dem Papier, während seine Gedanken erneut drohten abzuschweifen. Asami war nach dieser Nacht jeden Nachmittag zu ihm gekommen und hatte ihm einen Kaffee von ihrer Arbeit mitgebracht. Er hatte die Uhr nach ihr stellen können und selbst, wenn er in einer Konferenz war, was sie nicht wusste, war sie gekommen, um ihm dieses heiße Getränk aus gerösteten Bohnen vorbei zu bringen. Anfangs hatte sie ihm immer etwas ausgegeben, aber inzwischen hatte er einen festen Betrag an das Café überwiesen, was dazu diente, dass sie es nicht privat zahlen musste und wohlmöglich seinetwegen noch pleite ging. Doch es gab etwas, was er sonst keinem Lieferanten geben würde außer ihr. Und das war ein intensiver Kuss auf die Lippen. Das war inzwischen auch zu einem täglichen Ritual zwischen ihnen geworden. Am Anfang hatte er sie aus, zugegeben, Sehnsucht geküsst gehabt und sie damit überrumpelt und als sie täglich kam, um ihn mit gutem Kaffee zu versorgen, hatte er auch angefangen sie täglich zu küssen. Sie hatten es beide immer länger hingezogen. Asami war auch schon von alleine zu ihm gekommen, während er an einem Bericht gearbeitet hatte. Sie hatte ihm den Kaffeebecher hingestellt, hatte kurz gewartet und war dann um seinen Schreibtisch herum gewandert, um ihn zu überrumpeln mit einem Kuss. Oft musste er sich zusammen reißen, dass er nicht zu weit ging und Grenzen überschritt. Immerhin machte sie auch keine Andeutungen, dass sie mehr als das wollte. Oder? Weder sie noch er nannten es eine Beziehung und in seinen Augen war es das auch nicht. Was es war, wusste Seto aber auch nicht. Asami hatte ihn auch diesbezüglich nicht darauf angesprochen und er selbst würde es bestimmt nicht tun. Seto musste sich eingestehen, dass er sich inzwischen sogar die Zeit für sie frei hielt. Nur damit sie ein paar Minuten für sich hatten. Asami kam immer zwei Stunden nach Mokuba und blieb auch zwei Stunden, ehe sie wieder ging. Es war nicht so, dass es ihm peinlich war eine Frau in seinem Büro zu haben, aber da er selbst nicht wusste, was das für eine Art von Beziehung war, die sie hier führten, wollte Seto es nicht Mokuba erklären müssen. Soweit war er noch nicht. Wenn es vielleicht einer wusste, was sie hier trieben, war es das Sicherheitssystem, genauer die Überwachungskameras in der KC und Roland, der immer über alles bestens informiert war. Vielleicht war er in dem Fall sogar zu genau informiert? Außerdem hatte er gedacht, dass sie nach der Nacht einfach so wieder ging und die Küsse eine einmalige Sachen blieben. Falsch. Ganz falsch. Am Anfang waren sie mehr oder weniger übereinander her gefallen und hatten sich kaum voneinander trennen können. Doch irgendwann hatte er ihr gesagt, dass er noch arbeiten müsste und sie müsse auch für ihren Abschluss lernen und sie könnten nicht zwei Stunden wie Teenager wild miteinander knutschen. Ob es daran lag, dass sie jetzt bei ihm hier saß? Hatte sie das dazu veranlasst ihm täglich den Kaffee zu bringen, einen Kuss abzustauben, vernünftig und, soweit es ging, leise ihre Hausaufgaben zu machen und er mit ihr lernte, nur damit sie Zeit miteinander verbrachten? Bei dem Gedanken musste er innerlich lachen. War sie wirklich so verrückt nach ihm? Das Krümelchen war wirklich einmalig. „Wieso machst du deine Aufgaben hier?“, fragte Seto plötzlich und das Kratzen des Stiftes hielt inne. Asami sah ihn verwundert an. „Naja, du hast sonst nie fiel Zeit und ich dachte, so verbringen wir etwas Zeit miteinander“, sagte sie leise und schaute dabei wie ein paralysiertes Bambi. „Dessen bin ich mir bewusst“, antwortete er kühl. Nein, war er sich bis eben nicht zu 100% gewesen, wenn er es sich mal genau eingestehen würde. Aber nun konnte er sich sicher sein. „Ich meine eher, wieso du Zeit mit mir verbringen willst.“ Asami seufzte, als hätte sie mit dieser Frage gerechnet und zuckte mit der Schulter. „Weil wir Freunde sind?“ Da war es. Die Antwort. Sie sah ihre Beziehung also rein freundschaftlich. Nichts von wegen Beziehung und Pärchen! Oder sagte sie es nur, weil sie ihn nicht verunsichern wollte? Das war doch zum Haare raufen! „Warum fragst du? Stört es dich?“ Sie klang unsicher und Seto befürchtete, sie würde gehen. Genau das Gegenteil, was er wollte. „Nein“, war seine knappe Antwort und er heftete den Blick wieder auf den Bildschirm vor sich. Er musste dringend etwas tun. So schön die Stunden auch mit Mokuba und Asami waren, sie ließen ihn doch etwas unproduktiv werden und das wollte er nicht. Seto vernahm eine Bewegung aus dem Auge, ließ sich aber nicht beirren. Seine Finger huschten über die Tastatur. Wieder löschte er den Satz, weil er ihm nicht gefiel und dort Fehler drin waren. So erging es ihm immer, wenn sie da war und er auch an die Nacht zurück dachte. Allein bei dem Gedanken lief ihm ein Schauer über den Rücken und er bekam ein flattriges Gefühl in der Magengegend. Innerlich schob er den Gedanken zur Seite und ermahnte sich selbst. Er musste sich konzentrieren. „Du brauchst eine Pause“, sagte Asami plötzlich und als Seto aufsah stand sie neben ihn. Wie war sie denn da hingekommen? Eben war sie noch auf dem Sofa gewesen. „Denkst du das?“, fragte er und versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. „Ja, das denke ich“, erwiderte sie und ließ sich ganz dreist auf seinen Schoß nieder. „Asami, ich muss eine Firma leiten!“, fuhr er sie streng und doch sanft an, schlang aber beide Arme um ihre Hüfte, damit sie nicht herunter rutschte. Ihre Antwort war ein dreister und intensiver Kuss auf seine Lippen. Ihr warmer Atem streifte über sein Gesicht. Ihr Mund fordernde ihn auf den Kuss zu erwidern und Seto ließ sich auf das Spiel ein. Erneut und alle Gedanken an den Vertrag waren wie weg geblasen. Automatisch ging seine Hand über ihre Hüfte nach oben zu ihrem Nacken und er zog sie tiefer zu sich herunter. Während er sie küsste, musste er sich dran erinnern nicht zu weit zu gehen. Zum einen wollte er ihre Grenzen nicht überschreiten, zum anderen befanden sie sich beide immer noch in seinem Büro. Auch wenn im Nebenzimmer ein Bett wäre und…. Nein, soweit würde es nicht kommen. Obwohl der Gedanke doch sehr verführerisch war, wie sie unter ihm liegen würde mit dieser leichten Röte im Gesicht. Halt! Was dachte er da nur? Seto löste den Kuss und hielt sie weiter fest umschlungen, schob sie nicht von sich, auch wenn der Tab im Hintergrund im Text blinkte. „Seto, hast du meinen Nintendo…“ Mokuba platzte in sein Büro herein und hielt mitten im Satz inne. „…gesehen?“ Er konnte spüren, wie er rot anlief und jegliche Farbe gleichzeitig aus seinem Gesicht wich. Asami glich einer Ampel in der Nacht und Mokuba stand einfach nur der Mund offen. Lange Zeit starrte er ihn an und die Frau auf seinem Schoß, ohne etwas zu sagen. Aber auch Seto selbst fielen keine passenden Worte ein und Asami war geistig überhaupt nicht mehr da. „Schon gut. Ich komme später wieder“, sagte sein kleiner Bruder plötzlich, „Viel Spaß noch.“ Damit schloss er hinter sich das Büro, ohne auch nur einen Fuß hinein gesetzt zu haben. Seto sah zu Asami, die langsam wieder in die Realität zurückkehrte. „War das dein Bruder?“, fragte sie leise und schluckte kräftig. Ein nicken seinerseits als Antwort. Nun, vielleicht war das nun der Zeitpunkt an dem er sich wirklich mit dem Thema zwischen ihnen auseinander setzen musste, um es später seinem Bruder erklären zu können. Vielleicht war das auch das Zeichen, dass er auf sein innerstes hören sollte und um den nächsten Schritt zu tun? Asami ließ sich von seinem Schoß herunter und lehnte sich gegen den Schreibtisch. „Ich glaube, ich sollte besser gehen“, sagte sie unsicher und wandte sich von ihm ab. Sie hatte verstanden, dass er ihre „Beziehung“ geheim hielt. Selbst vor seinem Bruder. Schnell ergriff er ihre Hand und hielt sie fest. „Bleib“, sagte er ruhig. Es kostete ihn alle Anstrengungen nicht zu zittern und die Stimme ruhig zu halten. Asami blieb auch stehen und drehte sich zu ihm herum. Seto zog sie wieder zu sich und stand ebenfalls auf. Er drückte den Krümel an sich, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Er wird es verstehen“, sagte er leise. „Mach dir keinen Kopf.“ Sie nickte und Seto hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, den sie erwiderte. „Ich glaube, du solltest nachher mitkommen zum Abend essen und dann könnt ihr euch auch kennen lernen“, schlug Seto ihr vor und nahm ihre Hand in seine. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne nach hinten. Seine Fingerspitzen waren vor Schreck kalt geworden und nur langsam kehrte das Blut in den Adern zurück. Ihm war klar, dass er dieses Krümelchen so schnell nicht wieder aus seinem Leben streichen konnte und wollte. Er wandte sich kurz von ihr ab und gab die Order durch nicht gestört zu werden. Vorsorglich schloss er noch das Büro ab. Seto zog sie zur geheimen Tür, die in das Nebenzimmer führte. Es war Zeit ein paar Dinge heraus zu finden. Mit Sicherheit würden sie in diesem Zimmer nicht nur dieses eine Mal sein und sein Herz klopfte stark gegen seine Brust, als er sie mit auf das Bett zog und auf seinen Schoß setzte. Er hatte diesen Schritt bisher immer gescheut zwischen ihnen. Doch würde sie ihn so intensiv küssen, wenn sie ihn nicht verführen wollte? Ganz sicher nicht. Diese Art von Beziehung hatte noch immer keinen Namen, doch dafür war später noch immer Zeit, um das heraus zu finden. Jetzt war nur wichtig, dass sie da war, ihm vertraute und gewähren ließ. Seto zog sie zu sich herunter, küsste sie erneut, wie so oft schon an dem Tag. „Sag mal“, fing Asami unsicher an, als sie sich vom Kuss löste, „Haben wir sowas wie eine feste Beziehung?“ Da war sie. Die Frage, die auch er sich gestellt hatte, aber nicht angesprochen hatte. „Ich weiß nicht, ob du mal drüber nachgedacht hast oder es dir aufgefallen ist“, fuhr sie weiter fort und ihre Wangen röteten sich erneut, „Aber wir hätten schon mehr als einmal Sex haben können und das was wir jeden Tag haben….diese Küsse und so…“ Sie seufzte ergeben, als wüsste sie nicht weiter. „Vergiss es einfach.“ „Um ehrlich zu sein, habe ich darüber nach gedacht und es ist mir aufgefallen“, gestand er leise. Seto musste sich räuspern. Seine Kehle fühlte sich durch diese Worte wie zugeschnürt an und er konnte spüren, wie auch ihm dabei eine leichte Röte ins Gesicht stieg. „Und?“, fragte Asami voller Erwartung. Diesmal zügelte er sich nicht und zog sie zu sich, gab ihr, ohne groß darüber nachzudenken oder zu zögern, einen Kuss als Antwort. So wie Asami es bei ihm getan hatte in der Nacht. Ja, dieser Krümel hatte sein Leben durch und durch verändert und auf den Kopf gestellt und Seto musste zugeben, dass es ihn nicht im Geringsten störte. Doch jetzt zügelte sich Seto nicht mehr, ließ seine Hand über ihren Rücken und unter ihr Shirt wandern, während sie es ihm gleich tat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)