Dem Frühjahr folgte der Tod von LittleKaku (Wenn die Vergangenheit zur Zukunft wird) ================================================================================ Kapitel 10: Sieg II: Kampf -------------------------- * * * Menschen sind nicht in der Lage, den Tod abzuschaffen. Aber sie sind ganz gewiss in der Lage, das gegenseitige Töten abzuschaffen. -Norbert Elias, dt. Soziologe- * * * Müde blinzelte Eren an die Decke des Raumes, er sah im Schein einer Fackel den kalten Glanz von Metall. Seine Arme lagen schwer an seinen Seiten, als er sie hob, entdeckte er sofort die gusseisernen Fesseln. Ein Kerker, huh? „Du bist wach. Es hat sehr lange gedauert, bis sie uns zu dir gelassen haben. Aber jetzt sind wir hier.“ Es klimperte leise, als der Kommandant der Aufklärungslegion den Schlüssel Eren‘s Vater aus der Tasche zog. „Keine Sorge, ich werde ihn dir später wiedergeben. Jetzt ist es erstmal wichtig zu wissen, was du tun willst.“ Eren krümmte sich unmerklich, ballte die Fäuste und begann vor Anspannung zu zittern. Er wusste, dass alles davon abhing, wie er handeln wollte. „Antworte ihm, Abschaum.“, kam es von dem deutlich kleineren Hauptmann, der an der Wand lehnte. „Ich werde… ich werde sie auslöschen. Jeden einzelnen von ihnen. Ich werde die Titanen ausrotten!“ „Huh?“, kam es von Levi. „Nicht schlecht. Erwin, ich werde mich seiner Annehmen. Sag das denen von Oben. Die sollten kein Problem damit haben. Im Zweifelsfall bin ich auch der einzige, der ihn töten kann.“ Kommandant Smith nickte. „Wir werden alles in Gang setzten, damit du zu uns oder vielleicht sogar zu den Unsterblichen kannst. Halte bitte bis dahin durch.“ **** Ich brummte, als der Bote ankam und die ganze Legionsspitze mitbrachte. Smith wich mir aus, Jamies Ansage hatte wohl ordentlich gesessen. Etwas hart war sie ja schon zu ihm gewesen, aber Recht hatte sie. Auch wenn sie relativ wenig mit mir zu tun gehabt hatte, ich Andrey, Lucy und Jess gar nicht kannte, sie alle waren wie ich, wir waren sozusagen vom selben Blut, eine Familie. Und deshalb hielten wir zusammen und liessen nicht zu, dass sich jemand dazwischendrängte. Levi sah ziemlich unerfreut darüber aus, dass wir nicht alles unfassbar penibel geputzt hatten, aber hey! Wir sind doch keine Putzkolonne! Hanji zog mich beiseite, soweit das denn auf meinen Krücken ging, ehe sie die Tür hinter sich schloss und einen relativ großen Gegenstand aus einer langgezogenen Schachtel nahm. Es war eine Prothese, ähnlich wie die mittlerweile wieder Zurückgegebene aus Holz, jedoch war sie viel schwerer und vor allem beweglich. „Sie hat einen gusseisernen Kern und kommt in etwa an das Gewicht eines lebenden Beines heran. Im Fuß sind Bleistücke, er lässt sich sogar in gewissen Maße abrollen.“ Sie wies mich an, meine Kleider bis auf das Hemd abzulegen und aufzustehen. Die Öffnung in der Prothese schmiegte sich viel Besser an die herausstechende Kniescheibe, ich spürte sie kaum. Leider war auch sie mit Gurten befestigt, doch diese waren lockerer und vor allem an einem Taillengürtel befestigt, was nach Hanji nicht mit der Ausrüstung Disharmonieren würde. Ich belastete vorsichtig das Bein und machte ein paar Schritte durch den Raum, es fühlte sich fast wie normales Gehen an, bis darauf, dass das Fußgelenk nur in zwei Richtungen schwenken konnte. Und, dass ich das Bein nicht spürte. Sogar das Knie konnte ich beugen und strecken, was mir das Anziehen meiner Hose deutlich erleichterte. Unter dem festen Stoff waren nicht einmal mehr die Gurte zu sehen. „Danke.“ Hanji klopfte mir auf die Schulter und lächelte, ehe sie den Raum verließ und ich mich wieder anzog. Erst ganz am Ende fiel mir auf, dass ich meinen rechten Stiefel in meinem vorübergehenden Zimmer hatte, weshalb ich schnell und leise hoch schlich und den Stiefel über die Prothese zog. **** Jess murrte zwar als man sie zum Saal rief, in dem man über sie entscheiden würde, doch sie kam der Aufforderung unverzüglich nach. Andrej und Lucy gesellten sich zu ihr, als plötzlich Katharina pfiff und zur Treppe wies. Jess starrte einen Moment hinauf, bis sie verstanden hatte, was sie da sah. Ysabel kam ohne Krücken ganz alleine die Treppe runter. Man hatte ihr wohl eine Prothese gemacht. „Hey, Ysabel! Du siehst gut aus!“ Ysabel grinste sie an, ehe sie Richtung Hanji nickte. „Hab ich den Handwerkern hier zu verdanken. Die machen echt gute Arbeit.“ Jess grinste zurück, ehe sie alle den Saal betraten. Ysabel nahm zwischen Jamie und Ava Platz, neben Ava saßen Kathi und Lucy und Jess ließ sich zwischen Jamie und Andrej nieder. Die drei Einheitsspitzen saßen so an den zum Viereck aufgestellten Tischen, dass sich alle ansehen konnten. Der Oberboss saß Ysabel genau gegenüber und als Ruhe   eingekehrt war, begann er auch zu sprechen. „Ich  heiße euch zu dieser besonderen Verhandlung willkommen. Wir wollen heute darüber bestimmen, ob eine vierte Einheit, die Einheit der Unsterblichen ins Leben gerufen wird. Schreiber, bitte erläutern sie den Anwesenden die Situation.“ Der Schreiber erhob sich und begann laut auszurufen. „Vor drei Jahren entdeckte der Kommandant der Aufklärungslegion die hier Anwesende Ysabel Carrai in einer fremdartigen, unterirdischen Kammer. Wenige Tage danach tauchten drei weitere Personen auf, bekannt als Karr Fey oder auch Eisenfaust, Jamie Lee und Katharina Lehmann. In den drei Jahren der Ausbildung in der Trainingseinheit Nummer einhundertvier gab es einige Zwischenfälle, die sogar den Tod einiger Kadetten mit sich brachten. Die Schuldige wurde unverzüglich bestraft und hat ihr Fehlverhalten eingestellt. Zudem entdeckte Kadett Lehmann in einer Höhle die ebenfalls anwesende Ava Otero. Alle fünf schlossen die Ausbildung mit Bestnoten ab. In der Schlacht von Trost traten zudem die folgenden Personen in Erscheinung: Jessica Götting, Andrej und Lucy Drewes. Es hat sich herausgestellt, dass die drei genannten Personen vor einem Jahr unter Shingashina aufgewacht und nach Trost geflüchtet sind.“ Damit beende er seinen Kurzbericht, und Zacklay begann wieder. „Danke, Schreiber. Wie sie gerade gehört haben, ist es in der Ausbildung in eigentlich harmlosen Zweikämpfen zu Todesfällen gekommen in die vor allem Ysabel verwickelt war. Ihnen sollte klar werden, wie groß der Kräfteunterschied zwischen ihr und einem normalen Menschen ist und dass ich deshalb die Gründung einer neuen Einheit beschlossen habe. Ich frage sie hiermit, stimmen sie der Gründung dieser Einheit zu?“ Als erster erhob Pixis das Wort, der Kommandant der Stadtwache. „Ich stimme ihnen zu, Oberkommandant Zacklay. Zudem halte ich eine zweite Einheit, die aktiv kämpft, für sinnvoll.“ Zacklay nickte und als nächster erhob Dawk das Wort. „Für mich sind diese Mädchen nicht anders als alle anderen. Ich persönlich halte die Einheit nicht für sinnvoll, aber wenn die Herren es so wollen, dann werde ich mich dem nicht entgegenstellen.“ Jess verdrehte innerlich die Augen. Sie mochte diesen Kerl einfach nicht, hatten seine Leute sie immerhin mehrmals fast hochgenommen. Nach der Stellungnahme des Militärpolizisten blieb es eine Weile still, man sah zu Smith, der ziemlich düster dreinschaute. „Meinen Informationen nach zu urteilen ist Katharina Lehmann dazu im Stande, sich in einen Titanen zu verwandeln.“, begann er ruhig und ernst, er übertönte dennoch das aufkommende Reden. „Sollten die anderen hier anwesenden Unsterblichen ebenfalls durch ihre Technik dazu im Stande sein, dann können wir mehr von ihnen ausbilden, die Mauer Maria zurückgewinnen und vielleicht sogar die Titanen für immer vernichten. Meine Stellung dazu ist klar. Ich stimme zu.“ Dawk sah ziemlich entsetzt aus. „Das sind Titanen!? Und diesen Monstern wollen sie eine Einheit zuschreiben?!“ „Verzeihen sie, Mister Dawk, aber unsere Technik ist der Ursprung der Titanen. Wir sitzen hier um für sie herauszufinden, warum das ganze so aus dem Ruder gelaufen ist.“ Zacklay nickte zufrieden. „Danke, Fräulein Carrai. Meine Damen und Herren, sie haben es gehört. Ab sofort existiert die Einheit der Unsterblichen. Ich richte das Wort jetzt direkt an euch: Wer von euch ist der Meinung, Kommandant sein zu können?“ **** „Jamie.“ „Jamie. Wer sonst?“ „Vielleicht Ava?“ „Ich doch nicht!“ „Klar, du bist doch die Älteste von uns!“ „Was?! Bitte nicht!“ „Außerdem bist du eigentlich eine gute Taktikerin.“ „Aber doch nur beim Schach!“ „Trotzdem.“ „Deine Mutter….“ Jamie musste fast grinsen, als Ava etwas geschlagen die dunklen Haare raufte. Die anderen Soldaten stimmten für ganz verschiedene Leute, Smith wie zu erwarten für Ysabel, weil sie die erste war, Levi und Hanji für Eisenfaust, war ja klar warum, Dawk war für sich selber, natürlich, er wollte die Kontrolle über die Unsterblichen und der Rest entschied aus Prinzip für die Älteste Person, also Ava. Zacklay brachte Ruhe in den Tumult. „Lasst mich die Nominierten selbst fragen. Ysabel, würdest du dich dazu im Stande sehen, die Kommandantin zu sein?“ Ysabel schüttelte den Kopf so stark, dass ihr langes Haar Jamie durchs Gesicht wedelte. „Ich bin Technikerin, keine Taktikerin. Ich neige dazu, unüberlegt zu handeln, weshalb mein Team mehrfach schon in Gefahr geraten ist.“ Zacklay nickte. „Eisenfaust?“ Auch der Hüne verneinte. „Ich folge nur und befehle nicht.“ „Dawk, ich halte es nicht für sinnvoll, die neue Einheit in die Militärpolizei zu integrieren, also frage ich gleich die letzten beiden. Jamie?“ „Nein.“ „Jamie! Du kannst mich doch nicht alleine lassen! Deine Mutter, man!“ „Ich lass dich schon nicht alleine. Aber ich hab keinen Bock auf den Papierkram.“ „Als Vizekommandant musst du viel mehr machen.“ Jamie fluchte und meinte dann: „Ich mach die Kommandantin, wenn‘s denn sein muss. Aber dann bist du Vize!“ Ava seufzte und barg das Gesicht kurz in den Händen, ehe sie etwas spöttisch zu Jamie meinte: „Sollte sich niemand bereitfühlen, diese Bürde anzunehmen, so werde ich sie tragen.“ Zacklay nickte zufrieden. „Sehr gut. Sind sie alle mit dem Ergebnis einverstanden, meine Damen und Herren? Ja? Dann heiße ich sie herzlich in ihrem neuen Amt willkommen, Kommandantin Lee und Vizekommandantin Otero.“ **** Eisenfaust stand etwas ratlos mit Ysabel vor Smith, die Schwarzhaarige traktierte den Kommandanten gerade mit Fragen über Eren. „Wo ist er?“ „Im Gerichtskerker.“ „Was wird ihm vorgeworfen?“ „Verrat.“ „Kann ich ihn sehen?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Ich habe das nicht zu bestimmen.“ „Stimmt das, was ich gehört habe, das mit dem Titanen?“ Smith nickte und erklärte Ysabel das, was er über Eren wusste. Die Schwarzhaarige schluckte schwer, ehe sie Eisenfaust leicht anstieß und den Raum verließ. „Was hast du vor?“, fragte die, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Ich sprech' mit Ava und Jamie.“ „Du willst Eren zu uns holen?“ „Jepp. Wir zwei gehen zur Verhandlung.“ Eisenfaust runzelte die Stirn. „Ist das nicht Jamies Job?“ „Die wird auch mitkommen. Und wir zwei gehen als stolze Repräsentanten hin. Bisschen Eindruck schinden.“ Also hatte sie vor, Eren das Leben dadurch zu retten, indem sie ihn zum Unsterblichen machte? Und sie wollte nichts von Taktik verstehen? Manchmal hielt Karr ihr Freundin für total bekloppt, aber was erwartet man von einem Mädchen, dass so eine Hölle durchgemacht hat? Jamie war tatsächlich einverstanden, bestand aber darauf, dass sie alle ihre brandneuen Uniformen anzogen. Je bessere Pläne sie aufzeigen konnten und je mehr Eindruck sie machten, desto höher war die Chance, dass Eren am Leben blieb. Als sie also nun zu dritt Richtung Stallungen gingen, fiel Eisenfaust zum ersten Mal auf, wie komisch Jamie eigentlich ging, wenn es nicht gerade im Training oder im Kampf war. Sie machte einen richtigen Buckel. Als ihr Blick jedoch den von Eisenfaust traf, richtete sie sich abrupt wieder auf, sodass sie beinahe nach hinten gelehnt ging. Karr schmunzelte. Bei den Pferden wartete bereits die Legionsspitze, vermutlich fehlte Levi noch. Dem kleinen, unberechenbaren Kerl schien es arg gegen den Strich zu gehen, dass das Herrenhaus noch nicht gründlich geputzt wurde. Er tauchte leise hinter Ysabel auf, welche ihm vor Schreck beinahe eine scheuerte. „Es wäre mir lieber, ihr bleibt hier und putzt.“ Jamie hielt ihm einen Zettel mit Siegel vor. „Wir werden an der Gerichtsverhandlung teilnehmen und Eren in unsere Einheit holen.“ Levi zog die Augenbrauen hoch. „So? Sollte er außer Kontrolle geraten bin ich der einzige, der ihn töten kann. Meinst du nicht, die Oberen werden es billigen, eine Potentielle Gefahr in die Hände von Kindern zu geben?“ Nu war es Jamie, die die Brauen hob. „Nur zu ihrer Info, wir haben alle längst das Erwachsenenalter erreicht und außerdem sind wir verdammt nochmal Unsterbliche. Wir können uns vermutlich in Titanen verwandeln, von denen sie nicht mal träumen, also kommen sie mir bitte nicht mit dem Argument, wir wären nicht dazu imstande, Eren aufzuhalten, sollte er wirklich durchdrehen.“ Damit wandte sie sich ab und ging zu ihrem Pferd, einem jungen Falben. Das Tier stupse sie liebevoll an und auch Ysabel wurde zur Begrüßung angeschnauft. Der Schimmel, den man ihr zugeteilt hatte sah sie aus dunklen Augen an, ehe er sanft an ihrer Jacke zu knabbern begann. Eisenfaust brummte etwas von wegen schlechter Scherz, immerhin würde nahezu jedes Tier unter ihr zusammenklappen, aber dann kam der Stallmeister auf sie zu und wies weiter in den Stall. Karr folgte seinem ausgestreckten Arm und erblickte ein riesiges, geschecktes Pferd mit langem Haar an den Fesseln, der Kopf des Tieres war mindestens doppelt so breit wie der eines normalen Pferdes. „Einer der letzten altehrwürdigen Goliath-Hengsten. Er kann bis zu dreißig Säcke Mehl auf seinem Rücken tragen, also sollte er kein Problem mit ihrer Macht haben.“ Karr nickte. Dreißig Säcke von Zehn Kilogramm? Dann würde er sie ohne ein Problem tragen können. Der Stallbursche hatte sogar schon den riesigen Sattel auf den breiten Rücken geschnallt, jetzt war nur noch die Frage, wie Sie auf das Tier draufkam, lag der Rücken doch einen Fingerbreit über ihrem Kopf. Mithilfe einer kleinen Mauer schaffte sie es aber dann doch und sie war recht froh, dass Orpheus so ruhig trabte, denn reiten hatte sie eigentlich nie gelernt. **** Das Gericht war voll bis zum letzten Platz, Karr, Jamie und ich bezogen als dritte ‚Kläger‘ gegenüber den Händlern und Priestern Stellung. Es dauerte nicht lange und man stiess Eren herein, er wurde mit dicken Handschellen an einer schweren Eisensäule festgemacht, sodass er nur knien konnte und er blickte unsicher durch den Saal, bis er mich sah. Ich zwinkerte ihm aufmunternd zu. Zacklay erhob das Wort und augenblicklich verstummten alle. „Dein Name ist Eren Jäger. Du warst Kadett der einhundertvierten, bist unter die besten Zehn gekommen und planst, der Aufklärungslegion beizutreten. Ist das richtig?“ „Ja, Sir.“ „Gut. Da du hier als Angeklagter vor dem Gericht stehst, musst du dir darüber im Klaren sein, dass diese Verhandlung über dein Leben entscheiden wird.“ „Verstanden.“ „Gut. Es ist leichter für uns, wenn du kooperativ bist. Es liegen drei Anträge anlässlich deines Wesens vor. Wir hören zunächst den Antrag der Militärpolizei.“ Dawk trat vor. Dieser Kerl schaute richtig siegessicher drein. „Ich bin Nile Dawk, Kommandant der Militärpolizei. Unser Antrag lautet: Der Verräter Eren Jäger wird der Militärpolizei übergeben, wo er genauesten Untersuchungen unterzogen wird. Sobald alle Untersuchungen abgeschlossen sind, wird er schnellstmöglich beseitigt.“ Zacklay nickte und sah dann zur Aufklärungslegion. Smith verstand. „Mein Name ist Erwin Smith, ich bin hier als Kommandant des dreizehnten Bataillons der Aufklärungslegion. Unser Antrag lautet, Eren Jäger wird in unsere Obhut übergeben, zudem zum Mitglied in der Legion gemacht und mit seiner Hilfe erobern wir die Mauer Maria zurück. Das ist alles.“ Zacklay nickte. „Und nun zu unserer neuesten Einheit.“ Jamie trat vor. „Mein Name ist Jamie Lee. Ich bin die Kommandantin der Unsterblichen und unser Antrag lautet, dass Eren zu einem Vollwertigen Unsterblichen wird.“ „Und das soll heißen?“ „Er besitzt bereits die Fähigkeit, um sich herum einen Titanenkörper zu erschaffen und diesen zu kontrollieren. Wir werden ihn verstärken, Ausbilden und mit ihm zusammen die Aufklärungslegion unterstützen.“ Wieder nickte Zacklay, als plötzlich einer der Händler zu reden begann. „Wozu das ganze? Wir sollten lieber die Mauern verstärken! Der Kolossale Titan kann nur die Tore zerstören, wenn wir sie versiegeln…“ Er wurde von dem Priester neben ihm unterbrochen. „Wie kannst du nur daran denken, Gottes großes Geschenk, dass er uns in den drei Göttinnen gab, so zu entweihen?! Ist es nicht schon Laster genug, dass diese unheiligen Hexen hier eingefallen sind?!“ So ging es immer weiter, die beiden schrien, bis plötzlich Eren zu brüllen begann. „Haltet doch mal das Maul!“ Er funkelte sie an. „Ihr habt doch keine Ahnung… Ihr sitzt im Innern, am weitesten weg von den Titanen wie es eben geht, ihr fresst euch fett, während die Menschheit vernichtet wird! Also… Wenn ihr schon nicht den Mut habt zu kämpfen, dann steht mir wenigstens nicht im Weg! Lasst mich alles Schultern!“ Damit riss er an seinen Fesseln und brachte so die Säule zum erzittern, um Eren herum lag mit einem Mal ein dünner Nebel, bis Levis Fuß ihn direkt am Kiefer traf. Immer und immer wieder trat der Hauptmann auf ihn ein, bis der total perplexe Nile dazwischen ging. „W-warte, Levi…“ Levi indes zog Eren an den Haaren hoch und sah zu Nile. „Was denn, ich dachte du wolltest ihn tot sehen?“, er schmunzelte fast, als von Nile nur ein ersticktes Keuchen kam. „Jeder in diesem Raum sollte sich einem bewusst sein: Stellt euch die Frage, wenn ihr ihn als Feind haben wollt, könnt ihr ihn überhaupt töten?“ Ich grinste innerlich. „Die einzigen, die ihn ohne Probleme besiegen können sind Levi und die Unsterblichen. Stellt sich nur die Frage, wer ihn angemessener lehren kann.“ Smith sah kurz aus den Augenwinkeln zu mir, wich meinem Blick aber aus. „Nun gut. Meine Entscheidung ist gefallen…“ **** „Man man, musste das sein, Levi?“ Ysabel stand neben Mike Zacharias nahe dem Fenster, während Levi an der Wand lehnte und Hanji vor Eren kniete. Sie tupfte seine aufgeschlagene Haut mit Alkohol ab und machte ihm etwas Mut. „Es tut mir Leid, dass es so unangenehm werden musste, aber dafür bist du der Militärpolizei entkommen.“ Jamie nickte Smith zu. „Ist vielleicht nicht ganz das, was du wolltest, aber immerhin kämpfst du, auch wenn es nicht direkt mit den Flügeln der Freiheit ist.“ Sie deutete auf das silber-goldene Wappen auf ihrer Uniform. Eren nickte. „Mensch Levi, sogar einen Zahn hast du ihm rausgetreten! Schau!“ Hanji hielt dem Hauptmann, der sich neben Eren hatte fallen lassen, den noch blutigen Zahn hin. „Schmeiß das weg. Das ist ekelhaft.“ Hanji beachtete ich kaum. „Eren, darf ich in deinen Mund gucken?“ Natürlich war der Zahn schon nachgewachsen. Auch wenn Eren vermutlich keine eins A Bots intus hatte, so taten die reproduzierten doch ihren Job. Und das ziemlich gut, wenn sich Jamie mal so Ysabel ansah. Es ging mit allen zurück zum Herrenhaus, wobei Jamie Eren erklärte, dass dies eigentlich einmal das Hauptquartier der Aufklärungslegion gewesen war. Nun würde es als HQ der Unsterblichen dienen. Vielleicht sogar für immer. Levi und sein Squad waren auf ausdrückliche Anweisung Zacklays mit an Bord, auch wenn sie keine Unsterblichen würden. Im Kopf ging Jamie die Liste durch, die sich für die möglichen Kandidaten gemacht hatte. Als erstes hatte sie tatsächlich Eren, denn er war mit seinem Willen wirklich stark. Dann spielte sie mit dem Gedanken, auch Mikasa dazu zu nehmen, denn sie war wirklich gut, außerdem ging sie überall dahin, wo Eren war. Als Dritten im Bunde hielt Jamie Armin für angebracht, denn er war ein Genie. Die Bots traute sie ihm aber nicht zu, mental war er nicht so stark, als dass er das lange durchalten würde. Jean befand sich zusammen mit Marco, Connie und Sasha auf ihrer Liste, denn dieser Trupp legte ein ausgezeichnetes Teamwork an den Tag, außerdem wollte sie noch gerne Berthold und Reiner dabei haben. Sie hatte noch ein paar Namen mehr gehabt, doch diese Personen hatten die letzte Schlacht nicht überlebt. In der großen Halle waren die Anderen schon dabei, den Nominierten zu erklären, was denn nun genau geschehen würde, aber sie konnten nicht vernünftig darauf antworten, wie das mit den Bots funktionierte. Ysabel kam ihnen zur Hilfe. „Die Nanobots werden in eurem Blutplasma schwimmen, das heißt, sie erreichen durch die Adern jeden Zoll, jeden Muskel. Sie werden Wunden schnell verschließen, indem sie sich sozusagen ansehen, wie euer Fleisch gemacht ist und mit diesem Wissen dann mehr von diesem Fleisch machen.“ „Und das mit dem Verwandeln?“ „Es ist ganz ähnlich wie mit eurem Fleisch. Die Nanobots machen in wenigen Sekunden Tonnen davon, außerdem Knochen et certera, der Titan wird also eher um euch rum erschaffen.“ „Wir bleiben aber Menschen, oder?“ „Ja. Solange ihr nicht zu Lange als Titan herumkreucht. Je nachdem wie nämlich euer psychischer Zustand ist, wachst ihr mit dem Titanen zusammen. Werdet ihr also wahnsinnig oder verliert die Kontrolle und werdet nicht rausgeholt, wachst ihr fest.“ „Heißt das, die Titanen sind sowas wie wir?“ „Nein, die Titanen sind eine Mutation, nehme ich an. Ich hatte noch nicht so viel mit ihnen zu tun, wisst ihr?“ Wenn man ihr Bein mal aus dem Spiel ließ… Jamie besah sich nochmal alle im Raum, ehe ihr Marco auffiel, der weitaus blasser als sonst war. Schnell fiel ihr auch auf warum: Sein rechter Arm und ein kleiner Teil der Schulter fehlten. Dass der junge Mann überhaupt noch stehen konnte, bestätigte Jamies Selektion. Sie rief ihn zu sich, er musste von Jean gestützt werden. „Wie ist das passiert, Marco?“ „Ich weiß es nicht genau, es… ging zu schnell. Ich glaube, es war ein Unnormaler. Diese Rothaarige, Jess oder wie sie heißt, hat mich gerettet.“ Jamie nickte, ehe sie Ysabel rief, denn nach einem Blick auf die Wunde wusste sie schnell, dass Marco am Wundbrand sterben würde, wenn sie nicht sofort handelten. „Wir müssen mit ihm ins Labor. Er hat nicht mehr viel Zeit.“ Ysabel nickte. „Levis Leute haben ‘nen kleinen Wagen dabei. Außerdem ist er der einzige, der weiß, wo das Labor ist. Ich sage Bescheid, wenn du willst.“ Jamie stimmte der Größeren zu, woraufhin diese abzog und gleich Kathi zum Stallmeister schickte, er solle Pferde und den Wagen fertig machen. **** Vor Marcos Augen drehte sich alles. Ihm war abwechselnd heiß und kalt, er konnte kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen, doch er zwang sich dazu. Ysabel half ihm in den Wagen, bettete seinen Kopf auf ihren zusammengerollten Mantel und deckte ihn zu, ehe Jean in sein Sichtfeld kam. Er verstand nicht, was sein Freund sagte, er drohte, das Bewusstsein zu verlieren. „Marco.“ Ysabel saß über ihn gebeugt, sie sah verzweifelt aus. „Du musst durchhalten, Marco. Du hast es schon so weit geschafft, gib jetzt nicht auf!“ Ein Schleier legte sich vor Marcos Augen, Ysabels Gesicht verschwand und er sah in den goldenen Abendhimmel… „Mir ist so kalt…“ **** Jean wusste, dass sein bester Freund es nicht schaffen würde. Tränen rannen seine Wangen hinunter, es scherte ihn nicht, dass man sie sah. Ysabel fluchte, ehe sie ihn anstieß. „Hast du ein Messer oder so?“ Jean sah sie verständnislos an, was wollte sie denn mit einem Messer? Marco erlösen? „Jean!“ Mit zitternden Händen holte er das kleine Messer aus der Tasche, das Marco und er aus einer alten Klinge gemacht hatten. Ysabel packte es fest, zerschnitt sich die Hand und ließ ihr dunkles Blut in Marcos Mund fließen. „Was tust du da?!“ Jean wollte sie von dem Sterbenden stoßen, doch sie war wie ein Fels. „Das ist der einzige Weg, ein paar Bots in ihn rein zu bekommen.“ Sie schnitt eine neue, tiefere Wunde in ihr Handgelenk. „Wird nicht reichen, um den Arm zu regenerieren, aber es stoppt die Blutvergiftung.“ „Blutvergiftung?“ „Wundbrand oder wie auch immer ihr das nennt.“ Jean starrte auf seinen Freund, in dessen Mund immer noch Blut floss. Nach einer Weile nahm Ysabel ihr Handgelenk von seinem Mund und führte ihre Finger an seinen Hals. Sie schwieg einen Moment. „Sein Puls ist ganz schwach. Mist. Levi! Wie lange brauchen wir noch?!“ Der Hauptmann ließ sich neben sie zurückfallen. „Viertelstunde. Wie ist sein Zustand?“ „Kritisch. Wenn wir zu langsam sind, ist er in 'ner halben Stunde tot.“ Levi sah düster nach vorn, ehe er Ysabel etwas reichte. „Noa! Hast du den Tank schon im Radius?“ Das Ding wedelte mit den „Armen“. „Gerade so.“ „Gut. Kannst du ihn vorbereiten?“ „Welche Programmierung?“ „Special Program T Reg.“ Noa nickte, wenn man das so sagen konnte. **** Jess befestigte die dicken Nadeln in Marcos Halsvene und der Armbeuge mit Gelstreifen, ehe sie sie mit der Maschine verband. „Zustand des Patienten kritisch. Bluttransfusion gestartet. Spezialprogramm T Regeneration wird eingeleitet.“´ Meine Finger flogen über die Holo-Konsole, ich programmierte in Windeseile die Nanobots so, dass sie den rechten Arm zuerst regenerierten. Jean stand hinter mir und hatte richtiggehend Angst ob der für ihn fremden Maschinerie, Levi beobachtete das alles interessiert. Der Übersicht über Marcos Körper konnte ich entnehmen, dass meine Nanobots nicht viel geholfen hatten und nun ersetzt wurden, immerhin kam der Schwarzhaarige langsam wieder in den grünen Bereich. „Voraussichtliche Dauer der Behandlung beträgt zwei Stunden. Lebenserhaltungssysteme auf Maximum.“ Ich fuhr mir über die Augen. Es war zwar knapp, aber Marco würde leben. „Schafft er es?“ Jamie sah mich an. „Gerade so.“ Ich streckte mich. „Soll ich hierbleiben?“ Der Kommandant runzelte die Stirn, zuckte dann die Schultern. „Wie du willst. Ich bring dann Eren und Levi nach Hause. Jean? Willst du mit?“ Jean schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier.“ Auch Lucy und Jess wollten bleiben, hatte Lucy doch in einem der Räume einen beschädigten Androidenkörper gefunden und wollte, dass ich den wieder in Gang brachte. Immerhin hatte ich so was zu tun. Jamie zog ab und wir fläzten uns im Labor, so gut es eben ging. Ich schraubte an dem kleinen Androidenkind herum, Jean redete mit Marco (auch wenn der erst recht spät wieder bei Bewusstsein war) und Lucy bemalte alte Unterlagen mit Kätzchen. Allein Jess saß bei mir. „Du erinnerst dich wirklich nicht, oder?“ Ich zuckte die Schultern. „Jedem von uns fehlt was. Du kannst mir nicht sagen, du weißt noch alles.“ Jess grinste und schüttelte den Kopf, ehe sie mir ein paar Kabel hielt, damit ich sie wieder anlöten konnte. Der Androide ließ sich nicht einschalten, was mich nicht wunderte, wenn ich mir so die Hirnschale ansah. Das Ding war zersetzt, vermutlich von Nanokillern oder so. Vorsichtig trennte ich das alte Hirn heraus und besah es mir. Es war nicht viel größer als das, was Noa besaß. Ich suchte nach der Seriennummer, die nur noch sehr schwer zu lesen war. „Noa. Ist der Sockel dieses Hirns mit deinem Kompatibel?“ Der kleine Bot rollte heran und seine blauen Laser tasteten das beschädigte Schild ab. „Absolut kompatibel. In so einem Körper war ich vorher.“ Ich grinste. Die Brennstoffzelle war leer, aber ich fand einen kleinen Generator, den ich sogleich anschloss. Die Klappe im Nacken mit dem Rausziehbaren Kabel war echt praktisch, Noa’s alten Körper hätte ich ob fehlenden Netzteils nicht mehr lange halten können, die Zelle war nach diesen drei Jahren in den letzten zehn Prozent Ladung angekommen. „Sämtliche Daten gesichert. Mama? Ich habe ein bisschen Angst.“ Ich lächelte sie sanft an. „Keine Angst, Noa. Ich weiß doch, was ich tue.“ Noa nickte und deaktivierte sich, woraufhin ich ihren Kopf aufschraubte und das kleine KI-Hirn herausnahm. Es dauerte eine Weile, bis ich alles neu verkabelt und wieder zugemacht hatte. Ich presste den kleinen Knopf im Nacken des winzigen Körpers und sogleich begann der Nanokreislauf zu arbeiten. Die kleinen Hände begannen zu zucken. „Und?“ Noa sah mich aus einem blauvioletten und einem rotorangen Auge an, ehe sie sich eine grünliche Haarsträhne aus der Stirn pustete. Sie grinste. „Alles gut. Aber ich fühl mich ein bisschen nackt.“ Sie sah an sich herunter. Von der ganzen rechten Körperhälfte war nur noch das Gehäuse intakt, während die linke von einem Hautgleichen Vinyl überzogen war. Ich zog ihr meine Jacke an und band sie um die Kindertaille fest, ehe ich die Ärmel bis zum Anschlag hochkrempelte. Das für mich kurze Ding wirkte an Noa wie ein Kleid. Jean kam zu uns und starrte einen Moment verwirrt auf das Kind, bis er sich an mich wandte. „Das Ding sagt, es ist gleich fertig.“ Ich nickte und ging mit ihm zu Marco, dessen Rechter Arm bis etwa zur Mitte des Oberarmes wieder da war. Er war auch nicht mehr so totenblass. „So, Herr Bodt, wie fühlen sie sich denn?“ Ich grinste ihn schief durch den Holo-Bildschirm an. „Wesentlich besser, Frau Doktor. Dank ihnen.“ Ich zog die Stirn kraus. „Ich hab nur ein paar Knöpfe gedrückt. Jess hat dich gerettet. Und Noa hat alles vorbereitet.“ Marco nickte. „Trotzdem Danke. Euch allen. Jetzt kann ich wohl nicht mehr zur Militärpolizei?“ Jess zwinkerte ihm zu. „Ach komm, du bist doch nicht so en fauler Arsch wie die anderen Ponys, das passt nicht zu dir.“ „Meinst du?“ Sie nickte. „Jepp. Die Kerls machen doch keinen Finger krumm, wenn in ihrer Nähe Menschen sterben.“ **** Ava stand neben Levi und seinen Leuten auf dem Dach, unter ihnen warteten Marco und Kathi auf ihr Zeichen. Die restlichen Bewohner des Hauses traten zu der Vizekommandantin und dem Hauptmann. Kathi sah Marco ins Gesicht, sie wusste genau, dass er Angst hatte. „Hey, mach dir nicht ins Hemd, Kumpel.“ Marco nickte, ehe von Ava die Erlaubnis zum Verwandeln kam. Die Zwei auf der Wiese gingen schräg auseinander vom Gebäude weg, bis sie etwa zwanzig Meter auseinander waren. Kathi nickte Marco zu und presste ihr Handgelenk zusammen, dass es brach und die bekannte Hitze umschloss sie, ehe ihre Sicht über das Herrenhaus hinauswuchs und sie den gewaltigen Körper als den eigenen Spürte. Einen Moment später blitzte es auch ihr gegenüber auf. Sie war gespannt wie Marco wohl… **** Ehe jemand reagieren konnte hatte sich der Schemen auf Kathi gestürzt, die hatte wohl nicht damit gerechnet, denn Marco warf sie um und begrub sie unter sich. Er war um einiges Größer als der Blitztitan, demnach auch um einiges kräftiger. Kathi konnte ihn nur gerade so mit ihren starken Beinen auf etwas Abstand halten. Ava fluchte. „Levi!“ Der Hauptmann jagte los  und zog die Klingen, doch ehe er Marcos Nacken erreicht hatte, lösten sich dicke, lederartige Streifen aus der Haut und schleuderten ihn wie mit Peitschen durch die Luft. „Scheisse!“ Marco brüllte, es hatte nichts Menschliches mehr. Die langen, hautlosen Finger gruben sich in die Beinmuskeln des Blitztitans, bis plötzlich ein weiterer Knall ertönte und eine Dampfwolke allen die Sicht nahm. Mit einem einzigen Schwung ihres langen, massigen Armes hatte Jamie Marco von seinem Opfer gerissen und presste ihn zu Boden. Seine Hautfäden schossen in ihre Richtung, doch sie trafen kaum ob des dichten Nebels. Die Kommandantin spürte den verängstigten Marco in dem Biest, sie „berührte“ ihn. >Marco.< Das Biest wand sich noch immer, wenn auch nicht mehr so heftig. >Marco. Übernimm es.< >kann….nicht…< Jamie intensivierte die Verbindung zwischen ihr und Marco, wobei sie vereinzelt seine Erinnerungen aufblitzen sah. >Marco. Du kannst das! Mach es dir untertan!< Sie spürte, wie Marco verzweifelt gegen die Ohnmacht ankämpfte. >Du schaffst es.< **** Kathi sah zu, dass sie aus dem Rauch herauskam, sobald Marcos Gewicht von ihr gewichen war. Sie kauerte sich hin und legte die Hände über die aufgeplatzten Muskeln an ihren Beinen, behielt den Kampfplatz aber immer im Blick. Es dauerte, bis der Rauch sich legte und als Kathi erkannte, was da los war, stiess sie einen Ton aus, der eigentlich überrascht klingen sollte, ob der anders gestrickten Titanenstimmbänder aber eher grotesk war. Marco saß im Schneidersitz auf der Wiese und bewegte die einzelnen Finger, von seinen Rücken wiegten sich breite Striemen in einem tonlosen Takt. Neben ihm stand ein weiterer Titan, ein Ungetüm mit unglaublich breiten, massigen Schultern. Die Unterarme und Waden waren verknöchert und endeten in Klauenartigen Händen und Füßen, aus mehreren Öffnungen drang noch immer dichter Rauch, wenn auch nur noch sehr wenig. Wer war das denn? Mit leichten Schritten trat sie fast schon tänzelnd zu den beiden, bis sie Marco die Hand hinhielt. Der Größere nahm sie an und kam wieder auf die Füße, er sah sie aus nahezu glühenden bernsteinfarbenen Augen an. Sei Gesicht war noch zu erkennen, waren die Sommersprossen doch als Löcher auch hier geblieben, anders seine Haut, die nur noch wenig zu erkennen war. Levi landete auf ihrer Schulter. „Idiot. Hast du dich wieder im Griff?“ Marco nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)