Tränen der Vergangenheit von Chaos-Teddy ================================================================================ Kapitel 9: Maka ist weg ----------------------- So schnell sie ihre Füße trage konnten, rannte sie den Weg nach Hause entlang. Sie achtete auf keinen ihrer Mitmenschen, stur bahnte sie sich ihren Weg. Sicherlich hatte sie einige beiseite gedrängt oder fasst jemand umgestoßen, doch es interessierte sie nicht. Ihr Herz blutete, Soul würde sie nun endgültig verlassen. Würde sie zurücklassen, so sollte sie es nicht rechtzeitig nach Hause schaffen um ihn auszuhalten. Mit Tränen in den Augen, bog sie um die letzte Ecke und kam ihrer Haustüre langsam näher. Sie erkannte unter ihrem Tränenschleier das Motorada von Soul, es lagen einige Reisetaschen darauf. Sie musste sich beeilen! Der Motor erwachte mit einem schnurrendem Geräusch zum Leben und gerade als sie ihn erreicht hatte, fuhr Soul los. Maka stoppte abrupt. Sah ihrem Partner fassungslos hinterher und als der Kloß in ihrer Kehle immer größer wurde schrie sie aus Leibeskräften. „Soooouuuuuullllll!“ Doch sie sah nur wie die Rücklichter sich immer mehr entfernten. Wütend und frustriert schrie sie ihn an, fluchte wie eine Wahnsinnige, schleuderte ihm Beleidigungen hinterher und warf sogar noch ein Buch nach ihm, welches ihn nur knapp verfehlte. Nach einer schier endlosen Ewigkeit konnte Maka sich aufraffen und ging hoch in die Wohnung. Die Tür war verschlossen... Alles war dunkel, nur das fahle Licht der untergehenden Sonne spendete etwas Helligkeit. Maka machte das Licht an und ging zu Souls Türe. Diese war zwar nicht abgeschlossen, doch das die Tür überhaupt zu war verletzte sie. Die Tür zu seinem, würde geschlossen bleiben. Sie hatte dort nichts mehr zu suchen, denn ER würde ihr nicht mehr öffnen. Sie hoffte, das er immer noch allein wie sonst dort sitzen würde und sie verfluchen würde. Doch sie kam dort nicht rein, viel zu sehr würde sie ein leeres Bett verletzten. „Soul... es tut mir so Leid...“ Maka lies sich an der Tür zu Boden gleiten und weinte bitterlich. Ihre Seele war zerfressen von Trauer und Schmerz. Alleine war sie zwar stark, doch mit Soul zusammen waren sie unschlagbar. In allem waren sie unzertrennlich gewesen... Er war immer für sie da gewesen, hatte sie immer aus allem raus geboxt. Hatte sich für sie immer stark gemacht, Soul war doch immer da gewesen.. Maka konnte doch nicht die ganze Zeit hier sitzen bleiben und heulen, sie musste irgendetwas machen. Wenn es um sie beide ging hatte nun wirklich keiner mehr was zu verlieren. Soul hatte niemals ihr gehört, genauso wenig wie sie ihm.. vielleicht war es ja doch Zeit endlich zu verstehen, das sie Ihn gehen lassen musste. Wie sollte es denn sonst weiter gehen? Konnte sie wirklich aufgeben? Die Tränen waren irgendwann versiegt, ihr Kopf an den Türrahmen gelehnt und ihre Augen geschlossen. Die Sonne lachte voller Hohn, als die Schulglocke erbarmungslos ertönte. Die Sense war mit Tsubaki noch rechtzeitig in die Klasse gekommen, es war ungewohnt gewesen nicht von Maka geweckt zu werden. Er versuchte stark zu sein, aber nichts konnte diese Leere in ihm mildern. Er hatte gestern noch das Buch neben ihm zu Boden fallen sehen, er wusste das sie hinter ihm stand und seine Ohren klingelten immer noch von ihren wüsten Beschimpfungen. Als sie seine Namen schrie zerriss es ihn innerlich. Doch er konnte nicht mehr zurück, dafür war es nun zu spät das wusste er. „Wo ist denn Maka?“ Hörte er Tsubaki sagen und sofort richtete er seinen Blick auf ihren Platz. Er war leer, genauso wie er sich fühlte. „Glaubst du ihr geht es gut?“ Fragte sie die Sense oder er hob nur die Schultern an. Er wusste es nicht und wollte es auch nicht wissen. Das würde nur zwangsläufig dazu führen, dass er wieder umkehrte und zu ihr rannte. So setzten sie sich auf ihren Platz und der Unterricht begann ohne seine Meisterin. „Soul!“ Kam es aus der Reihe hinter ihm. „Hmm?“ Entgegnete er nur. „Sollten wir nicht mal nach Maka sehen? Sie hat sich nicht einmal bei meinem Vater entschuldigt!“ Kid klang besorgt, ja das sah Maka wirklich nicht ähnlich. „Ach ne lass mal, die wird schon auftauchen.“ Er versuchte selbstsicher zu klingen, konnte seinen eigenen Worten jedoch kein Glauben schenken. Maka ging es elend, das wusste er. Denn sonst wäre sie hier. Was wollte er denn? Maka vor allem Leid beschützen oder ihr Seelenfrieden schenken? Er wusste nicht mehr was er wollte, dafür war es viel zu kompliziert. Irgendwann, nach quälend langen stunden klingelte es zur Pause. Soul hatte gehofft, nicht mehr mit Maka konfrontiert zu werden. Doch seine Freunde diskutierten aufgebracht drauf los. „Soul wir sollten wirklich lieber mal nach ihr sehen! Das ist nicht sonst Makas Art!“ Ja das wusste er selbst, doch wollte er ihr nicht gegenüber treten. So blieb er stumm. „Soul jetzt reiß dich doch zusammen!“ Das war BlackStar, erstaunlicherweise mal ziemlich erst. „Ich habe alles nach Maka abgesucht, Sie ist jedenfalls zu Hause. Nur macht sie nicht auf und man hört sie im Flur schluchzen!“ gab er von sich. „Ach die braucht nur etwas Zeit, dann hört das Flennen auf!“ Meinte Soul trocken. Doch sofort bekam er von seinem Kumpel ein Tritt in den Margen. Keuchend ging er in die Knie und sah fassungslos zu dem blau Haarigen. „Du bist genau so bescheuert wie Maka! Kein wunder das ihr so gut zusammen passt!“ Schrie er seinen Freund an und half ihm auf. „Weißt du wie sehr sie geheult hat gestern? Weißt du das sie zusammen gebrochen ist und dir dennoch hinterher gerannt ist, nur um dich aufzuhalten?“ Soul war sprachlos, sie war wirklich zusammen gebrochen? Sollte sie das alles genauso fertig machen wie ihm? „Ich habe ihr gesagt, dass du sie geküsst hattest!“ Meinte er dann noch trocken und grinste breit. „Maka ist erst dann los gerannt, Alter mach nicht einen auf cool das bist du gerade nicht! Eine coole Waffe bringt seinen Meister nicht zum heulen!“ Da hatte BlackStar mal ausnahmsweise recht. Soul musste grinsen, welch Ironie das doch alles hatte. Soul konnte nicht mehr, er musste herausfinden was Maka wollte. Vielleicht würde ja doch noch alles gut werden? Soul schwirrten so viele Fragen durch den Kopf, doch wo sollte er denn anfangen? Erstmal musste er Maka dazu bringen ihm zuzuhören, ohne ihn erschlagen zu wollen. Was für ein Gesicht sie machen wird, sobald er durch die Tür hineingestürzt kam? Plötzlich begann es aus Eimern zu regnen. Alles war in kürzester Zeit im fahlen Schein des Regens getränkt. Das Wasser floss in den Rinnstein hinab, es spülte den Dreck weg vom Asphalt. Gerade als Soul, bis auf die Knochen durchnässt, an ihrer Haustüre an kam, wehte ein unglaublich starker Wind und drückte ihn von der Türe fort. „Ich lass mich doch nicht von einem lauen Lüftchen aufhalten!“ Knurrte er aus zusammen gebissenen Zähnen hervor, und schloss die Tür auf um darin zu verschwinden. Es glich einem Rauschen, als er durch die Wohnungstür hineingestürzt kam. So kurz vor dem Ende, hatte er sich aufgerafft doch sie war nicht hier. Ohne groß zu überlegen, schloss er die Türe hinter sich und rannte durch die Stadt. Suchte alle ihre Lieblingsplätze ab. Die Bibliothek war sein erster Anhaltspunkt gewesen, doch dort war sie nicht. Als nächstes würde er im Park nach ihr schauen, Fehlanzeige... Tief schwarz funkelte sein Pech über ihm, wie konnte er nur von einer beschissenen Situation in die nächste stampfen? Das war doch zum aus der Haut fahren, wo war sie denn bloß! Schwer atmend kam er am Basketballplatz an, doch dieser lag verlassen vor ihm. Verzweifelt kam Soul an der Eisdiele an, auch nichts zu sehen und frustriert kickte er eine Dose weg. Er blieb kurz stehen um sein Seitenstechen zu ignorieren und um nach zu denken. Wo konnte dieser Dickschädel nur bloß sein? Soul lies alle ihre Lieblingsplätze sich durch den Kopf gehen, alle diese hatte er abgeklappert. Wo konnte sie denn noch sein? Da kam ihm eine Idee; vielleicht war sie dort an dem Ort, an dem sie Partner wurden! Sofort rannte er wieder los, ignorierte die Schmerzen an seiner Seite. Solange er Maka finden würde, würde er rennen bis er tot umfiel. Er wollte nicht alles so stehen lassen, das konnte er nicht! Die Sehnsucht zu ihr war einfach viel zu überwältigend, als ihr stand halten zu können. „Maka!“Rief er, als er in den Raum stürmte wo das Klavier stand. Doch von Maka fehlte jede Spur. Verzweifelt schlug er gegen die Wand, wo sollte er noch suchen wenn nicht hier? Wo konnte sie sonst hin wollen, wenn nicht hier? Soul raufte sich das Haar und sank zu Boden. Das konnte nicht wahr sein, er hatte nun überall gesucht! Irgendetwas übersah er aber was? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)