The Book Of Long Lost Tales von CCain ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1. 2 Die Schneeprinzessin --------------------------------------------- Es zogen die Jahre ins Land und obschon das Land einen neuen König hatte, so blieb er ihnen doch die Königin schuldig. Keine der Frauen wollte seinen Ansprüchen genügen und auch die Hexe, so schlau ihr doch ihr Plan erschienen war, musste bald erkennen dass der Hauptmann sie für seine Zwecke ebenso benutzt hatte wie sie es für die ihren hatte tun wollen. Ein neues Jahr war angebrochen und der Frühling sandte seine ersten Boten. Wehmütig lag der Blick des jungen Königs auf den Eisblumen an seinem Fenster die unter der wärme der steigenden Sonne zerflossen. Ein weiterer Winter war vergangen ohne dass sie zu ihm zurück gekehrt war. „Euere Majestät, verzeiht mir“, sein Hofmeister war zu ihm getreten. „es gibt keine Prinzessinen mehr im heiratsfähigen Alter und das Land, nun das Volk erwartet dass ihr eine Gemahlin wählt“. „Hofmeister, ihr wollt mir nicht sagen dass ich schon alle Prinzessinen gesehen habe?“ „alle Prinzessinen und Edelfrauen, sogar die Töchter der Fürsten und Herzöge habt ihr gesehen, Mylord“ „und es gibt keine Frau mehr in diesem Reich“ „nein Mylord“ „nun es gibt noch die Schneeprinzessin, mein Herr“, ein dumpfer Schlag und ein leiser Aufschrei ließ die jugendliche Stimme augenblicklich verstimmen. Es war der jüngste unter seinen Diener gewesen der das Gespräch mit angehört und gesprochen hatte. Schuldbewusst rieb er sich die Wange an der noch rot der Handabdruck des Kammermeisters zu sehen war. „Schneeprinzessin?“, wiederholte der König fragend. Der Hofmeister seufzte leicht und schüttelte den Kopf. „Es ist eine Geschichte die sich die alten Klatschweiber erzählen. Jenseits der Grenzen unseres Landes soll es ein verzaubertes Reich geben in dem eine verwunschene Prinzessin liegt“, erklärte er kopfschüttelnd. „in diesem Land herrscht immerdar Winter! Und man kann es auch nur betreten solange noch Schnee auf den Hügeln liegt und dort liegt sie in einem Sarg aus Eis. Sie ist die schönste Frau die ich jemals in meinem Leben gesehen habe Majestät. Sie ist so rein und schön wie die Eisblumen an den Fenstern die ihr so sehr liebt“, erklärte der Junge während er sich unter der Hand des Hofmeisters hinweg druckte. „aber sie sieht traurig aus“ „Hast du sie gesehen mein Junge?“ Der Knabe nickte. „ich komme aus dieser Gegend und einmal ist es mir gelungen jenes Land zu betreten und ich konnte es nie wieder vergessen“ „Dann zögere nicht Junge, führe mich zu ihr und wenn du mir den Eingang dieses Landes zeigst so soll es nicht zu deinem Schaden sein!“ Und so brach der König auf. Der junge Knabe und er ritten Tag und Nacht bis sie die Grenze seines Reiches erreicht hatten. Die Sonne ging bereits unter als sie den verzauberten Hügel erreichten und noch bevor die letzte Schneeflocke geschmolzen war, war die Sonne verschwunden und ließ sie in einer alles verdrängenden Dunkelheit zurück. „ich fürchte mein Herr“, brach der Junge das schweigen. „wir sind zu spät“ Der König nickte schweigend und ergriff die Zügel seines Pferdes als ein kalter Windhauch ihn berührte. ER wandte sich um und der Hügel war vom aufgehenden Mond in ein silbriges Licht gehaucht, doch war es nicht mehr der selbe Hügel vor ihnen. Die Welt um sie herum hatte sich verändert. Die Luft war von Stimmen erfüllt, manche erfreut, manche erbost und vor ihm lag, vom Mondlicht beleuchtet jener Sarg von dem der Knabe gesprochen hatte. Bedächtig schritt er näher und fiel vor ihm auf die Knie. Inmitten der Eisblumen lag sie. Sie nach der sich sein Herz so sehr gesehnt hatte und als seine Hände das Eis berührten begann es zu vergehen und kaum hatte es ihren Körper freigegeben, so beugte er sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die eisigen Lippen. Der blasse Körper füllte sich von neuem mit Leben und als sie die Augen aufschlug und in das Gesicht des Hauptmannes blickte ward sie ganz zum Mensch geworden. „Eisblume“, hauchte sie noch immer schwach und mit zittriger Stimme. „Eisblume haben sie mich gerufen. So wie du damals als ich das erste Mal zur erde flog und an das Fenster deines Elternhauses gelangte“, erklärte sie zärtlich bevor er sie von neuem küsste. Als sie auf das Pferd des Prinzen stieg und an seiner Seite das Land ihres Vaters verließ machte dieser ihr ein letztes Geschenk, er ließ sie die Tage im Himmel an seiner Seite vergessen, nicht aber die Liebe und die Freude die sie damals empfunden hatte. Mit zarter Hand führte sie seine Finger zu der Stelle an der er spüren konnte welchen Funken des Lebens er in ihrem Leib entzündet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)