Dark Impressions 2 - Inconvenient Ideal von abgemeldet (eine DESPA/Diru Shounen-Ai Story) ================================================================================ Kapitel 5: das große Erwachen ----------------------------- „Dann wäre es im Grunde genommen besser für uns alle, du verschonst uns mit dem ganzen Hokus Pokus und kehrst unverzüglich dorthin zurück wo du her kommst, Ascott-san“ vernahm Takato nun kühl als auch leicht abwertend die Schwarzhaarige zur Älteren sagen, die ihre Arme verschränkte, an der Wand sich nun anlehnte und etwas an ihrer Körpersprache sagte ihm klar ins Gesicht, dass die Mittelschülerin offensichtlich ihre Ruhe vor dem haben wollte, was Danae glaubte wahr zu sein. „Aber... Myaku-senpai...“ „Warum musstest du auch nur nach Osaka kommen? Warum bist du so vehement dahinter die Vergangenheit erneut aufzurollen? Verschone uns bloß damit, denn hier sind Leute anwesend, die vielleicht schon längst mit dem abgeschlossen haben was einmal geschehen war“ waren die weiteren Worte Myakus an die Rothaarige, die doch etwas perplex sie nun anschaute und auch Takato war sichtlich erstaunt über die Tatsache, wie verbittert als auch anklagend die Mittelschülerin teilweise dabei klang. Auf ihn wirkte es fast so als wolle ein ganz bestimmter Teil in ihr unbedingt verhindern weiter in Ereignisse verwickelt zu werden, die sie sich selbst nicht in brauchbaren Worten erklären konnte. Ein kurzer Blick zu seinem Freund Shigeru schweifend ließ ihn leicht schlucken, denn der Ältere gab mit seiner Körpersprache einfach nur zu verstehen, dass er sich aus der gesamten Sache hinaus hielt. Selbst Shiori wirkte sichtlich verwirrt über das plötzliche Verhalten ihrer Freundin, denn so abweisend hatte sie Myaku bisher noch nie erlebt seit sie sich kannten. Fragend schaute sie daher nun zwischen Danae & Myaku, dabei setzte ihr ehrlich gesagt dieses herrschende Schweigen im Raum recht zu. „Dann hätten wir alle ein recht normales als auch ereignisloses Leben vor uns, wenn deine Aussage von eben stimmt“ kam nun rasch aus Danae hervor, deren Blick in leichter Strenge nun auf der Schwarzhaarigen ruhte und sie selbst hatte in jüngeren Jahren sehr rasch teilweise sogar auf recht harte Weise gelernt die Entscheidung der Spirits niemals zu hinterfragen. Alles im Leben ergab seinen Sinn, denn nichts geschah grundlos oder zufällig. Dank dieser Tatsache als auch den spirituellen Weg den ihre Eltern einschlugen hatte sie recht rasch als auch gefasst auf die Tatsache reagieren können schon einmal in dieser Welt gelebt zu haben. „Hör zu, Nyaru-san, alles im Kosmos hat seinen berechtigten Sinn. Auch wenn auf den ersten Blick hin manchmal nicht klar erkennbar ist welcher Grund dahinter steckt, es existiert immer einer“ sagte sie noch direkt zur Jüngeren gerichtet, dabei fiel ihr nur auf wie Myaku sie kurz anschaute, dann sich von ihnen abwandte und hinaus in den strömenden Regen verschwand. Gerade als Shiori ihrer Freundin hinterher rennen wollte, konnte Shigeru sie in aller Ruhe davon überzeugen drinnen im Trockenen bei Takato zu bleiben und er ging nun selbst hinaus um in diesem Mistwetter nach der Schwarzhaarigen Ausschau zu halten. Ehrlich gesagt hatte Myakus Reaktion ihn eben ziemlich erstaunt, denn sie wirkte in erster Linie nicht so auf ihn als ob sie eisern versuchte alles abzukapseln was mit der Thematik Vergangenheit an sich zu tun hat. Leider musste er der gleichaltrigen Amerikanerin auch wenn es ihm innerlich nicht sonderlich passte in diesem Punkt doch Recht geben. Manchmal blieben gewisse Absichten für einen bestimmten Zeitraum lang geschickt verborgen bevor man endlich ihre wahre Bedeutung heraus finden konnte. Doch warum war Myakus Reaktion vorhin so heftig gegenüber der Älteren ausgefallen? Diese Frage wurmte ihn doch sehr und leicht seufzend entdeckte er Myaku schließlich bei der alten Glyzinie in der Nähe zum Eingangstor angelehnt stehen. Sie war vom anhaltenden starken Regen völlig durchnäßt worden, dabei hing ihr langes rabenschwarzes Haar nun wie ein dichter Vorhang direkt vor ihrem Gesicht und langsam schritt er nun auf sie näher zu. „Hey“ brachte er nur leise ihr gegenüber hervor, strich ihr nun vorsichtig das Haar zur Seite und innerlich musste er kurz schlucken, da ihr jetziger Anblick ihn völlig irritierte. Ob es nun der Regen war oder doch nur Tränen waren, die da in diesem Moment an ihren Wangen herab rannen konnte er auf die Schnelle nicht sagen, doch aus ihm unerklärlichen Gründen verspürte er auf einmal eine Art Schmerz tief in ihm aufgrund dieses ihm gebotenen Anblicks aufkommen. Wieso setzte es ihm auf einmal so zu Myaku so zu sehen, obwohl sie sich doch erst heute zum ersten Mal wissentlich begegnet sind? Kurzerhand auf seine innere Stimme horchend beugte er sich nun zu ihr vor und strich ihr vorsichtig über die Wange, dabei hauchte er ihr ganz kurz einen Kuss auf die Lippen. Ein wohliges als auch recht vertraut wirkendes Kribbeln durchströmte ihm in diesem Augenblick, wobei er nebenbei auf einmal das Gefühl bekam unaufhörlich in die Tiefe zu fallen. Warm & kalt wurde ihm zugleich, dabei war ihm als würde eine andere Präsenz in ihm nun die gesamte Kontrolle über seinen gesamten Körper übernehmen. Für ihn kam es fast schon wie eine halbe Ewigkeit vor und der Stich tief in seiner Brust wurde automatisch mehr als er klar erkennen konnte wer ihm in diesem Augenblick direkt gegenüber stand. „Kaoru“ kam es nur leise über seine Lippen, worauf ihm verstärkt stille Tränen die Wangen herab rannen und momentan hatte er eher das Gefühl von seinen eigenen verhassten Erinnerungen von damals heim gesucht zu werden. Einst gab es eine Zeit für ihn, da empfand er weitaus mehr für den Älteren, doch tief in seinem Inneren wohnte nur noch die Hoffnungslosigkeit seit sich dieser kurzerhand von ihm - Toshiya - abgewandt hatte. Ein kurzes Nicken, mehr bekam er von Kaoru nicht mit, dabei zog sich alles in seinem Inneren weiter schmerzhaft zusammen, da in Wahrheit immer noch diese tiefen Gefühle für den Älteren in ihm inne wohnten. Er wollte im Augenblick nur noch einen gewaltigen Abstand zu Kaoru haben und gleichzeitig endlich in der Lage sein ihm nahe sein zu dürfen. Ehrlich gesagt verstand er selbst diesen großen auftretenden Widerspruch in seinem Inneren nicht ganz, trotzdem ließ er es in diesem Moment zu, dass Kaoru ihn sanft näher zu sich heran zog. „Ich bin so froh, dich unbeschadet zu sehen“ vernahm er nun Kaorus Stimme leise zu ihm sagen, worauf er nur leicht schluckte und sein Herzschlag beschleunigte sich just in dem Augenblick als er deutlich fühlen konnte wie der Ältere sich bei ihm anschmiegte. Zögernd legte er schließlich seine Arme um Kaoru, dabei vergrub er teilweise sein Gesicht im dunklen Haarschopf seines Freundes und er konnte deutlich fühlen wie ihm deswegen weitere stille Tränen herab rannen. Ja, es gab einst eine Zeit in seinem Leben, da hätte er alles in seiner Macht stehende nur für den einen Augenblick gegeben um Kaorus volle Aufmerksamkeit für sich selbst zu erlangen. Doch mittlerweile war er was seine persönlichen Erwartungen betraf innerlich soweit abgestumpft, dass es für ihn nur noch eine rein seelische Qual war den Älteren zu Gesicht zu bekommen. Aus dem jungen Mann von einst, der stets optimistisch eingestellt für die gute Laune innerhalb der gesamten Band sorgte war recht rasch ein verbitterter Pessimist geworden, der von ihrer gemeinsamen Vergangenheit einfach nichts mehr wissen wollte. Shiori bemerkte erst jetzt beim Schultor die Limousine ihres Vaters geparkt stehen und deutete dabei Danae und Takato an, sie sollten gestaffelt zum Auto laufen. Für einen kurzen Augenblick war ihnen als würde auf einmal die Zeit um sie herum still stehen und eine andere Präsenz schien schlagartig in diesem Augenblick die Kontrolle über ihre Körper zu erlangen. Mit einer sichtlichen Schmollmiene lief nun Shinya direkt hinter seinem rothaarigen Freund auf das geparkte Auto zu, dabei war er vorerst froh im Trockenen zu sein. Wie in aller Welt sie auf das Gelände einer Oberschule inmitten von Osaka bei so einem Sauwetter gelangt waren wusste er zwar im Augenblick nicht, doch er war mehr als froh über die Tatsache nicht ganz allein hier gestrandet zu sein. Erst als auch Kaoru und Toshiya in die Limousine eingestiegen waren fuhr diese los, dabei fiel ihm erst jetzt auf, dass die beiden ebenfalls von den gewaltigen Wassermassen nicht verschont geblieben waren. Ehrlich gesagt kam es ihm schon wie eine kleine Ewigkeit vor, dass die gesamte Band versammelt war. Vor allem, nachdem nur noch Kyo, DIE und er selbst aktiv in der Band geblieben waren als Kaoru aufgrund von gesundheitlichen Problemen dahingehend seinen Rücktritt bei ihrem Management einreichen musste, da dieser aufgrund eines unerwarteten mentalen Zusammenbruchs nicht mehr einsatzfähig war. Toshiya hatte sich sofort nach Kaorus unmittelbaren Ausstiegs aus der Band aus der Musikszene komplett zurück gezogen gehabt und daher war es doch ein für ihn recht seltener Anblick geworden, sie alle fünf zusammen an einem Ort anwesend zu sehen. Während der Fahrt ruhte Shinyas Blick vor allem auf Toshiya und es setzte ihn immer noch so zu, diese bestehende Bitterkeit in den einst stets schelmisch glitzernden und lebensfrohen rehbraunen Iriden als fixen Bestandteil ablesen zu können. Er bevorzugte in diesem Augenblick lieber das große Schweigen, dabei warf er einen kurzen Blick zu Kyo, der genau neben ihm saß und ebenfalls kein einziges Wort von sich gab. Nur an ihrem zweiten Gitarristen, der direkt neben Kyo saß konnte er eine gewisse innerliche Ruhe ablesen und innerlich begann sich Shinya nun die Frage zu stellen, was konkret der Älteren denn wusste. ************ Das Daisuke schließlich seinen Freunden verraten hatte, wieso er kurzerhand nach Osaka aufgebrochen war ahnte er in diesem Moment noch nicht und mit einem leisen Seufzer blickte er aus dem Fenster seines Hotelzimmers hinaus. Draußen regnete es gerade in Strömen, dabei war er noch knapp trocken im Hotel angekommen. Seit seinem Treffen mit seinem Freund von einst - Daisuke Andou, dem zweiten Mann an der Gitarre bei der Band Dir en Grey - war umgehend die Hoffnung in ihm erwacht, doch noch recht bald auf ihren gemeinsamen Freund zu treffen. Mit dessen Reinkarnation hatte er kurzerhand Nummern ausgetauscht um so weiterhin in unmittelbaren Kontakt zu bleiben und ehrlich gesagt amüsierte es ihn sehr zu wissen, dass die Seele seines besten Freundes nun im Körper einer recht attraktiven jungen Frau steckte. Dabei war ihm selbst erneut der Gedanke gekommen wie er wohl selbst darauf reagiert hätte, wenn nicht Shinto sondern ein weibliches Wesen seine Wiedergeburt geworden wäre. Na ja, bei Zero konnte er es sich wenigstens noch bildlich vorstellen als eine Frau wiedergeboren zu werden, vor allem da ihr Bassist dazu neigte in ihrer Anfangszeit als D‘espairsRay oft in engen Korsagen und Hotpants gekleidet zu den Proben als auch Interviews zu erschienen. Nur bei Karyu und Tsukasa schien er sich geistig nicht wirklich damit anfreunden zu können, dass sie in weiblichen Körpern wiedergeboren wären. Zum Glück steckten sie vier in männlichen Körpern. ,Als was er wohl wieder geboren wurde?‘ schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf, stand nachdenklich vor dem Fenster, verschränkte dabei die Arme hinter seinem Rücken und richtete seinen Blick auf den Wasserschwall, den der herrschende Regen nun zu bilden begann. ************ Da die Ausläufer eines vorbei ziehenden Taifuns die Präfektur Osaka entlang der Küste streiften waren die fünf Freunde somit im Haus der Familie Takemoto vorerst gestrandet und Kyo war regelrecht erstaunt wie entgegen kommend als auch freundlich der Hausherr ihnen gegenüber war. Ahnte dieser etwa, wer sie in Wirklichkeit waren? Nachdenklich wie er gerade war schritt er durch das Haus und entdeckte so die Bibliothek, in der sich ihr leader-sama kurzerhand zurück gezogen hatte. Shinya war ebenfalls anwesend, doch ihr Küken war auf sichtlichen Abstand zu Kaoru geblieben und ehrlich gesagt wunderte er sich doch, was hier konkret los war. „Was ist los?“ „Er weigert sich mit Kaoru zu sprechen“ hörte er Shinya nun leise zu ihm sagen, worauf er sich auf die Lippen biß und rasch wurde ihm klar, wieso der Ältere so einen verbitterten Eindruck auf ihn machte. Schließlich war er neben dem Jüngeren recht rasch dahinter gekommen, welche Art von Gefühlen Kaoru tatsächlich für ihren Bassisten empfand und im Grunde genommen zerfraß es ihn förmlich, seinen Freund so verzweifelt zu sehen. Denn er war ja selbst in einer ähnlichen Lage im Bezug zu ihrem zweiten Gitarristen gesehen, doch entgegen zu Kaoru hatte er niemanden aus der Band damit betraut was wirklich tief in seinem Inneren vorging. ,Ich kann mir schon denken wo er ist‘ schoß ihm der Gedanke gerade durch den Kopf, der tief in seinem Inneren einen kurzen Stich auslöste und umgehend richtete er seinen Blick auf ein Regal voll mit Büchern, die in Romaji verfasst nach dem Anfangsbuchstaben ausgehend ordentlich geordnet waren. Die Leseratte an sich war er nie wirklich gewesen, doch ab & an hatte er doch in der Suche nach neuen Quellen zur Inspiration sich eines zur Brust genommen und gelesen. Kurz blieb er vor dem Regal stehen, holte ein recht dickes Buch daraus hervor und beim Aufschlagen der ersten Seite stellte er umgehend fest, dass dieses in Englisch verfasst war. Ein leises, aber doch recht kurzes Aufschnauben entkam ihm, denn er kannte nur eine Person in seinem persönlichen Umfeld, die dieser Sprache doch etwas mächtiger war als er selbst es je gewesen wäre. In dem Gästezimmer, in dem man sie kurzerhand unterbrachte saß der Schwarzhaarige mit angezogenen Knien vor dem Fenster und starrte unentwegt in den anhaltenden Regen hinaus, dabei schwieg er eisern vor sich hin. Kaorus Worte als auch seine Reaktion von vorhin wollten ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. In seinen Augen wirkte es wie ein wahrer Widerspruch. Schließlich war es ja der Ältere gewesen, der sich kurzerhand von ihm komplett abgewandt hat und auf einmal wurde er sogar von ihm umarmt? Ehrlich gesagt war er aufgrund dieses Verhaltens sichtlich verwirrt, denn er wusste auf einmal nicht mehr, wie und wo er Kaoru nun konkret einordnen sollte. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen als er sich mit der Stirn am kalten Glas anlehnte und er schloß dabei seine Augen. Warum befanden sie sich alle fünf zusammen an einem Ort wieder? Was genau war geschehen? Wieso wirkte Kaoru vorhin so erleichtert ihn zu sehen, wenn dieser doch nichts mehr von ihm - Toshiya - wissen wollte? So viele Fragen auf einmal, die durch seinen Kopf schoßen und er kam zu keiner brauchbaren Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)