Der Meteorit von Finnyan ================================================================================ Kapitel 10: Der Albtraum beginnt - Phase 2: Big Brother ------------------------------------------------------- „Passt auf, dass ihr genügend Abstand haltet! Wenn sie uns entdecken, ist das ganze Experiment gefährdet,“ erinnert sie der Forscher über die Teleschnecke. Das Schiff fährt ruhig über die Wellen, während die Hitze auf das Deck niederknallt. Einige Meter vor ihnen segelt das Schiff der Blutpiraten und hinter ihnen das Schiff der restlichen Kriminellen der Blue-Partei. Wie eine Karawane fahren sie über das Meer und lassen die Thousand Sunny nicht aus den Augen. Nach einer Weile kommt das Schiff zum Stehen. Durch ein Fernglas erkennen sie den Cyborg, der den Anker setzt und wieder von der Reling verschwindet. Zorro und Brook holen die Segel ein. Der Tag geht langsam zu Ende, sodass sich die Forscher sicher sind, dass sie jetzt mit dem Experiment beginnen können. „Sind die Überwachungsteleschnecken alle funktionsbereit?“ „Ja, Sir. Alle 15 Teleschnecken funktionieren einwandfrei. Zwei befinden sich versteckt auf dem Deck und der Rest ist in den Räumen verteilt. Außer in den Badezimmern und Vorratskammern sind alle Orte überwacht,“ bestätigt der Laborant und sieht über die vielen Bildschirme, die sich über die lange Wand erstrecken. Als sie die Piraten auf Gelarin gefangen genommen haben, sind einige auf die Sunny gestiegen und haben mit den Vorbereitungen begonnen. Nun können sie die Strohhutpiraten in sicherer Entfernung beobachten. „Haben alle Chips ein Signal abgegeben? “ „Wir warten nur noch auf 2 Antworten, dann kann es losgehen,“ „Sehr gut. Beeilt euch. Wir aktivieren sie in der Nacht,“ „Verstanden,“ „Das Essen ist fertig!“ ruft der blonde Smutje über das Deck. Zorro und Brook befestigen noch die letzten Seile an den Verankerungen, als sie sich zufrieden umdrehen und auf die offene Kombüsentür blicken. „Gut. Nach dieser ganzen Dschungeltour kann ich mir endlich wieder den Bauch vollschlagen!“ grinst der Schwertkämpfer zufrieden und geht die Treppe hinauf. Der Musiker folgt ihm lachend hinterher und freut sich über den zurückgekehrten Alltag. Nami, Robin und Chopper sitzen schon auf ihren Plätzen, während Sanji und Lysop den Tisch decken. Law kommt wenig später von der Deckenluke runtergeklettert und setzt sich neben Chopper. Franky und Ruffy rennen fast in die Rücken von Zorro und Brook, als sie hungrig in die Küche stolpern. Der leckere Geruch von gebratenen Nudeln und frischen Gemüse steigt in die Nase des Kapitäns. „Wuhuu!! Endlich wieder was Richtiges zu Futtern!“ „Brüll nicht so rum, sondern setz dich endlich, damit wir anfangen können,“ sagt Sanji und schenkt den Frauen das Wasser ein. Der große Tisch ist schon mit allen Tellern, Gläsern und Bestecken gedeckt worden. Unruhig sitzt der Schwarzhaarige am Ende und wartet auf die präsentierten Kochkünste des 5-Sterne-Kochs. Die dampfenden Nudeln werden auf den Tisch serviert und alle stürzen sich hungrig auf die große Portion. Selbst Law scheint von dem Geruch hungrig geworden zu sein und füllt seinen Teller mit Nudeln, Gemüse und einigen Fleischbällchen. Die Stimmung ist vertraut ausgelassen und lässt die seltsamen Ereignisse auf der Insel vergessen. Nur Robin sieht noch etwas nachdenklich in den Raum, ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren. „Was ist los, Robin?“ fragt Chopper nach und stopft sich eine große Menge an Nudeln in den Mund. Die Archäologin schmunzelt leicht. „Es ist nichts. Ich war nur in Gedanken versunken,“ „Ach so,“ der kleine Arzt schlürft die heraushängenden Nudelenden zwischen die Zähne und genießt den leckeren Geschmack auf seiner Zunge. „Nachschlag,“ „Ich auch!“ „Wie schnell isst du, Ruffy?!“ „Gib mir auch noch ne Portion,“ „Es ist genug für alle da! Bedient euch ruhig, “ lächelt Sanji über die Begeisterung seiner Kochkünste. Fast jeder holt sich noch eine zweite Portion auf seinen Teller. Die Überwachungsteleschnecke surrt leise in einer der Deckenecken und richtet die Augen starr auf die Piraten. „Feiert schön… Das werden eure Henkersmahlzeiten, Strohhüte und Trafalgar Law! Und eure letzten Tage auf dieser Welt!“ Nachdem sich auch endlich Robin schlafen gelegt hat, ist nur noch Brook auf und beobachtet die leere See. Dass in einer Stunde das erste Experiment beginnen wird, ahnt natürlich niemand. Die Forscher teilen die Aktivierung der Chips zeitlich auf, um die „Versuchskaninchen“ besser analysieren zu können. Die drei Kategorien haben sich nicht verändert: Die Teufelsfruchtnutzer, der Cyborg und die Nichtteufelsfruchtnutzer. Wegen der geringen Zeit haben die Blutpiraten allerdings Anweisungen bekommen, den Chip im Cyborg mit den Teufelsfruchtnutzern gleichzeitig zu aktivieren. „Mit welcher Gruppe soll begonnen werden, Käpt’n Blue?“ „Nehmt zuerst die Normalos. Die Interessanten kommen zum Schluss,“ Lysops Nacken schmerzt kurz auf, als der Chip immer wieder kleine Elektroschocks durch seinen Körper jagt, die den Kanonier durchzucken. Die betäubten Viren in seinem Blut beginnen sich zu regen und fangen an, den Körper zu vergiften. Auch Sanji wälzt sich unruhig hin und her, als das Gift in seinem Blut erwacht. In der Mädchenkabine kneift die Navigatorin verkrampft die Augenlider zusammen. Ihre Lippen pressen sich aufeinander und ihre Atmung wird schneller und unregelmäßig. Der Schweiß perlt ihr von der Stirn, als sich ihre Körpertemperatur schlagartig erhöht. Das Fieber glüht auf ihrer Haut. Sanji knüllt die Bettdecke in seiner Faust zusammen und Lysop schmeißt sein Kissen aus dem Bett. Die Nacht zieht sich lange hin, bis die ersten Sonnenstrahlen endlich den Horizont überbrücken. Der Musiker gähnt einmal auf und sieht der aufgehenden Sonne entgegen. „Alles klar. Die Chips vom Meteoriten funktionieren einwandfrei. Sie können tatsächlich die elektrische Energie für lange Zeit speichern und durch unser Programm kontrolliert freigelassen werden,“ freuen sich die vielen Forscher unter Deck. Die vielen Kaffeetassen neben dem Armaturenbrett stehen stapelweise aufeinander. „Sparen wir die Energie und lassen den Virus wieder ‚schlafen‘,“ sagt ein grauhaariger alter Mann und drückt auf einen blauen Knopf. Die leuchtenden Lampen blinken noch eine Weile im dunklen Raum. Das Signal für die Aktivität der Chips stirbt langsam ab und ist schließlich ganz verschwunden. Die erschöpften Körper von Nami, Lysop und Sanji liegen wieder ruhig in den Betten. Nach einer weiteren Stunde betritt Brook die Wiese. Seine Violine legt er in den Koffer und verstaut ihn in einer Kiste an Deck. Bei Nachwache kann er immer besonders gelassen die Finger über die Saiten gleiten lassen. „Müsste Sanji nicht schon wach sein?“ wundert er sich über die schweigende Stille auf der Thousand Sunny. Er öffnet die Tür zur Jungenkajüte und sieht in die Betten. Der Smutje schläft noch immer. „Sanji?“ mit leisen Worten versucht Brook seinen Kameraden zu wecken. Langsam öffnet der Schlafende die Augen. Müde blickt er in die Augenhöhlen des Skeletts und scheint durch ihn hindurch sehen zu können – was in diesem Fall sogar möglich wäre. „Wie spät ist es? “ fragt der Smutje mit erschöpfter Stimme. Verwirrt sieht er durch das Bullauge nach draußen. Es ist hell. Verwundert über sein schweißnasses Kissen und seine trägen Muskeln setzt er sich auf und fasst sich an den Kopf. „Fast 8 Uhr,“ „Was?!“ erschrocken fährt Sanji hoch. Sein Schädel macht sich schmerzhaft bemerkbar, doch er sucht schnell sein Jackett und seine Krawatte zusammen. Brook sieht ihm dabei etwas überfordert zu. „Beruhig dich. Die anderen sind ja auch noch nicht wach!“ „Ich habe seit Jahren nicht mehr verschlafen! Wie konnte das passieren?!“ fragt er in den Raum und rennt aus der Tür ohne eine Antwort von Brook abzuwarten, der schon den Arm gehoben hat, um seinen Freund zu beruhigen. „Na? Gut geschlafen?“ „Nein… Ich fühle mich so, als ob ich von einer Horde Riesen zertrampelt worden bin,“ „Vielleicht wirst du krank,“ Robin sieht ihre Kameraden von oben bis unten an. Nami fasst sich an die Stirn und schüttelt den Kopf. „Also Fieber habe nicht. Wahrscheinlich war es nur ein Albtraum, an dem ich mich nicht mehr erinnern kann,“ „Am besten gehen wir erst mal Frühstücken. Dann geht es jedem besser,“ „Gute Idee,“ „Hat mich jemand in der Nacht verprügelt?“ „Warum?“ „Fühlt sich so an,“ der Kanonier zieht mit trägen Bewegungen seine Sachen an. Seine Beine fühlen sich wie Blei an und die Gelenke schmerzen. „Lass mich mal sehen… Also Fieber hast du nicht… Wahrscheinlich hast du nur zu wenig geschlafen," "Hmm… Wenn du das sagst, Chopper,“ „Wuhu! Futter! Futter! Fu-hä?“ völlig perplex sieht Ruffy den unvollständigen Tisch vor sich stehen. Die Teller sind nicht so akkurat hergerichtet wie sonst, das Besteck fehlt, die Gläser sind nur zur Hälfte da… Wo ist das Essen? „Tut mir Leid, Käpt’n. Ich bin noch nicht soweit,“ entschuldigt sich Sanji wirklich enttäuschend. Dass ihm so etwas passiert ist, kratzt an seinem Ego. Und zu allem Überfluss kommt Zorro mit einem breiten Grinsen auf ihn zugelaufen. „Na, Zielscheiben-Braue? Haste etwa verpennt?“ „Fass mich nicht an du Weichbirne!“ „Wer ist hier ne Weichbirne?!“ belustigt, über das schnelle Hochkochen von Sanjis Gemüt steht Zorro vor ihm und grinst ihn an. Der Smutje hält wütend die Faust unter Zorros Kinn und hebt sein Bein. Der Schwertkämpfer weicht mühelos dem Tritt aus, indem er sich nach hinten lehnt und seinen Torso aus dem Gefahrenfeld bringt. Sanjis Angriff misslingt und der Grünhaarige zückt amüsiert eines seiner Katanas und holt aus. Der Blondschopf sieht langsam schwarze Punkte in seinem Sichtfeld schweben. Sein Kopf brummt noch stärker, als er seinen Angriff gestartet hat. Er sieht noch das Schwert auf sich zurasen. Nur wenige Zentimeter über seinem Kopf bleibt es stehen. Zorro hat seine Attacke rechtzeitig abgebrochen, als er gemerkt hat, dass Sanji nicht mehr ausweicht. Verwirrt sieht der Grünhaarige zu dem Koch. „Was ist denn hier los?!“ Franky kommt in die Kombüse und sieht die beiden Streithähne hinter der Kochinsel, die in ihrer Bewegung eingefroren zu sein scheinen. Zorro packt sein Schwert weg und setzt sich stumm auf seinen Platz. Ruffy und Brook haben den Streit nur nebensächlich mitbekommen, da sie eher damit beschäftigt gewesen waren, die Unordnung auf dem Tisch zu verdauen. „Guten Morgen,“ eine lächelnde Robin, mit einer weniger gut gelaunten Navigatorin öffnet die Kombüsentür. „Robinchen~, Namilein~. Es tut mir furchtbar Leid, aber das Essen ist noch nicht fertig,“ sagt Sanji zwar höflich, aber nicht in gewohnter Manier. Die Archäologin nickt verständnisvoll und hilft dem Koch dabei, die Vorbereitungen vor das Frühstück zu organisieren. Wenig später kommen auch Law, Lysop und Chopper zum Essen. Die Stimmung bessert sich langsam und Sanji hat sich bei jedem noch einmal entschuldigt, obwohl Ruffy ihm gesagt hat, dass das kein Problem sei, solange er sein Essen noch bekommt. Die Brötchen werden genüsslich verspeist. Nami und Lysop fühlen sich zwar noch immer müde, aber wenigstens besser als heute früh. Die Navigatorin trinkt ihren Organgensaft noch zu Ende und erhebt sich. Ihr Blick wandert zum Log Port. Die Nadeln zittern etwas, aber kein Ziel scheint besonders Gefährlich zu sein. Sie atmet erleichtert auf und will ihren Kameraden die neue Route erklären. „Hey Leute. Hört mal zu,“ beginnt sie und bekommt schnell die gewünschte Aufmerksamkeit. Solange Law keine neuen Inselziele nennt, scheint er der Navigatorin das Ziel bestimmen zu lassen. Sobald sie in die Nähe von Kaido kommen, übernimmt er die Routenplanung. Nami ist wohl oder übel damit einverstanden. „Was ist denn, Nami?“ will Ruffy mit vollem Mund erfahren. Der Chirurg schüttelt den Kopf und sieht wieder auf die Orangehaarige. Sie zeigt auf ihr Handgelenk. „Gelarin ist eine Insel, die sich weit von der normalen Route befindet. Wegen unserer Hinreise dauert unsere jetzige Fahrt deutlich länger. Wir werden wahrscheinlich erst in 2 Wochen die nächste Insel errei-,“ Nami bricht ab, als ein stechender Schmerz durch ihren Körper fährt. Ihr Nacken fühlt sich für einen Moment seltsam taub an. Sie stützt sich an der Tischkante ab. Lysop sieht auf, als die Navigatorin neben ihm erschöpft zusammensackt und das Bewusstsein verliert. Der Kanonier will gerade aufstehen, als auch er den brutalen Schmerz an seinen Gliedern bemerkt und ihm schwarz vor Augen wird. „Nami! Lysop!“ ruft Ruffy aufgebracht. Auch die anderen stehen wie von der Tarantel gestochen auf und laufen zu den beiden hin. Robin hält Nami besorgt an den Schultern fest, damit sie nicht vom Stuhl kippt. Franky hat sich Lysop im letzten Moment geschnappt und vor dem Aufprall bewahrt. „Namilein!“ ruft Sanji aufgebracht und hört abrupt mit dem Spülen auf. Er stöhnt schmerzhaft auf, als seine Beine durch den Elektroschock fast zusammensacken. Er stützt sich an der Wand ab. „Was ist passiert?!“ „Chopper! Mach was!“ „Sanji!“ die Strohhutpiraten sehen zu wie auch der dritte Kamerad zu Boden sinkt. Zorro fängt ihn auf und legt Sanjis Arm um seinen Kopf, um ihn zu tragen. Er mustert das bleiche Gesicht des Smutjes. ‚Ich wusste doch, dass mit ihm was nicht stimmt…‘ denkt Zorro und sieht zu seinem Käpt’n. „Irgendwas stimmt nicht mit ihnen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)