Like a puppet on a string von Cillybelle (Liebe, Chaos, Perfektionismus zwischen Suna und Konoha) ================================================================================ Prolog: Ankunft in Konoha ------------------------- Endlich waren sie zurück – Ino Yamanaka, Shikamaru Naru und Choji Akimichi. Letzterer musste von Shikamaru gestützt werden, weil er im Kampf vergiftet wurde. Er war trotz Ino's Behandlung immer noch sehr angeschlagen. Kritisch sah Shikamaru zu seiner Teamkollegin und beste Freundin rüber. Sie wirkte total erschöpft. Aus diesem Grund hatte er darauf bestanden, dass er Choji alleine stützt. Ino hatte seiner Meinung nach zu viel verausgabt. Als sie schließlich das Tor erreichten, lächelte Ino schwach. Sie hatten es endlich geschafft. "Ich bringe Choji nach Hause.", sagte Shikamaru leise. "Kannst du den Missionsbericht der Hokage übergeben." Ino nickte und versuchte ihre Müdigkeit zu überspielen. "In Ordnung. Choji, ich werde in den nächsten Tagen nach deinen Wunden sehen, damit du möglichst schnell wieder auf die Beinen kommst." Choji lächelte seine beste Freundin schwach an, Shikamaru nickte ihr zu und dann trennten sich die Wege des Trios. Sie waren nicht die Einzigen, die an diesem Morgen Konoha erreicht haben. Temari und Kankuro waren aus Suna angereist und hatten einen Termin bei der Hokage. Die beiden Geschwister waren für eine längere Mission im Auftrag des Kazekagen angereist. Nun saßen sie bei Tsunade im Büro, hatten bereits alles besprochen, als es plötzlich an der Tür klopfte. "Herein!" "Oh, ich wusste nicht, dass Sie in einer Besprechung sind, Tsunade-sama.", sagte Ino höflich, doch die Hokage winkte sie herein" "Ihr seid von eurer Mission zurück...", erinnerte sich Tsunade und ließ sich von Ino den Missionsbericht geben. Sie warf einen kurzen Blick drauf, murmelte etwas unverständliches und deutet dann schließlich auf ihre Gäste aus Suna: "Temari und Kankuro werden für eine gewisse Zeit hier in Konoha bleiben. Ich werde den beiden meine Gast-Wohnung überlassen." Ino warf einen kurzen Blick auf die beiden Gäste aus Suna und nickte ihnen lächend rüber. Temari nickte ebenfalls kurz, während Kankuro sie wiederum anlächelte. Er konnte nicht abstreiten, dass Ino äußerst attraktiv fand. Die Hokage holte derweil einen Schlüssel hervor und wedelte damit herum. "Ino, wärst du so lieb und begleistet unsere Gäste zu meiner Gast-Wohnung...?" Die Hokage drückte Ino den Schlüssel in die Hand. Diese wusste nämlich genau, dass das keine Bitte von der Hokage war. "Ist die Wohnung eigentlich weit von hier?", fragte Temari höflich. "Ein wenig kenne ich mich ja hier aus." "Nein, sie ist eigentlich nur fünf Minuten von hier entfernt. Ein Restaurant ist auch direkt gegenüber...", erklärte Ino, doch Kankuro interessierte sich herzlich wenig für seine vorläufige Bleibe. "Wie war denn deine Mission, Ino?", fragte er so beiläufig wie möglich. "Anstrengend...", antwortete Ino, "Ich musste einen Schwerverletzten versorgen..." "Shikamaru?", fragte Temari grinsend. "Choji..." Ino sah Temari an und musste ebenfalls grinsen. Warum hatte sie nur auf Shikamaru getippt? "Was war denn passiert?" "Er wurde vergiftet." Kankuro schluckte bei Ino's Worten, musste aber dann selbstironisch grinsen: "Oh, ich hatte auch schon mal das zweifelhafte Vergnügen gehabt." "Ich weiß.", antwortete Ino und erklärte weiter, als Kankuro sie fragend ansah. "Sakura hat mir seinerzeit deinen Krankenbericht gegeben. Ich hoffe, du nimmst uns das nicht übel. Wir Medicnins tauschen uns nämlich gegenseitig über unsere Erfahrungen aus und da ich zur Zeit an verschiedenen Giftarten nach möglichen Gegengifte forsche..." Weiter kam sie nicht mehr, da sie plötzlich vor ein Haus mit mehreren Wohnungen stand. Natürlich nahm Kankuro es ihr nicht übel, dass die schöne Kunoichi auch seinen Krankenbericht gelesen hatte. Wenn es anderen weiterhelfen würde? Ino schloss derweil die Tür auf und führte die beiden Geschwister in die Wohnung. Direkt beim reingehen war bereits die große Wohnküche. Die Wohnung hatte ein geräumiges Bad und zwei gleichgroße Schlafzimmer. "Also dann wünsche ich euch einen angenehmen Aufenthalt.", verabschiedete sich Ino schließlich von den beiden. "Wir sehen uns sicher noch, Ino..." Als Ino weg war, verstaute Temari sofort ihre Sachen in das Schlafzimmer, was sie für sich ausgesucht hatte. "Was für ein bildhübsches Mädchen!", gab Kankuro seufzend von sich. "Choji und Shikamaru sind echt zu beneiden..." "Hübsch ist sie. Aber auch ziemlich dürr und blass.", gab Temari zurück. "Sie ist gerade von einer Mission zurück. Kein Wunder, dass sie so fertig aussieht." "Ino Yamanaka war schon immer viel zu dünn.", meint Temari. "Shikamaru ist da übrigens der gleichen Ansicht wie ich..." "Wie schön für ihn...", meinte Kankuro, der sich faul auf die Couch im Wohnzimmer warf. Während er seine ältere Schwester beobachtete, wie sie im ihren Schlafzimmer ihre Klamotten in die Schränke verstaute und dann anschließend ins Badezimmer verschwand, überlegte Kankuro fieberhaft, warum ihm Ino nicht eigentlich nicht schon viel früher aufgefallen war. Vermutlich weil er sich damals nicht wirklich für zwölfjährige Mädchen interessiert hatte... Kapitel 1: Ein Spaziergang durch Konoha --------------------------------------- Erschöpft kam Ino zu Hause an. Sie ging direkt rauf auf ihr Zimmer, wo sie ihre Taschen von der Mission ablegte und sich frische Klamotten aus ihren Kleiderschrank aussuchte. Dann ging sie in ihr Badezimmer, dass direkt neben ihrem Zimmer lag. Sie zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf ihren nackten Körper. Seufzend schloss sie die Augen und lehnte sich mit den Rücken gegen die kalten Badezimmerkacheln. Die warme Dusche hatte sie jetzt wirklich gebraucht. Plötzlich spürte sie, wie schwach sie auf den Beinen war. Schnell drehte sie das kalte Wasser auf und zuckte zusammen. Das kalte Wasser sollte ihren Kreislauf wieder in Schwung bringen – zumindest erhoffte sie das. Schließlich war sie fertig mit duschen. Sie zog sich an, kämmte anschließend ihre langen, nassen Haare und flechtete sie zu einem langen, dicken Zopf. Dann ging sie runter in den ersten Stock. Ihre Eltern waren nicht da gewesen. Inoichi war mit seinen beiden Teamkollegen auf Mission und ihre Mutter war unten im Blumenladen gewesen. Durch das Ladenfenster hatte sie bei ihrer Ankunft gesehen, dass ihre Mutter sich gerade mit Kundinnen unterhielt. Also hatte sie darauf verzichtet, ihre Mutter zu begrüßen. Sie kannte die geschwätzige Kundschaft ihrer Mutter nur zu gut. Darauf hatte Ino nun wirklich keinen Nerv gehabt. Sie hatte sich ohnehin unwohl in ihrer Haut gefühlt und war nunmehr froh, frisch geduscht zu sein. Ino ging direkt in die Küche, wo sie zunächst ein großes Glas Wasser trank. Dann schaute sie in den Kühlschrank. Ihre Mutter war noch nicht einkaufen gewesen. Doch sie entdeckte eine kleine Schale mit Coktail-Tomaten. Wie sehr sie Coktail-Tomaten liebte. Sie griff sich direkt eine Handvoll davon und aß diese genüsslich, während ihre Augen weiter nach etwas Essbaren im Kühlschrank suchte. Schließlich entdeckte sie noch zwei Becher Pudding – einmal Schokolade und einmal Vanille. Perfekt, dachte sich Ino, denn Pudding mochte sie ebenfalls sehr gerne. Schließlich hatte Pudding nicht so viele Kalorien wie so manch andere Süßigkeiten. Das Mädchen mit der Traumfigur achtet natürlich sehr auf das, was sie da zu sich nahm. "Ino, du bist schon zurück..?" Sie hatte gerade ihren zweiten Pudding aufgegessen und zufrieden den Löffel abgeleckt, als ihre Mutter in der Küchentür stand. "Sorry Mama, ich bin direkt hochgegangen um zu duschen.", erkläre ihre Tochter verlegen. "Ist doch nicht schlimm, mein Schatz. Wie war denn die Mission?" "Anstrengend!", stöhnte Ino und begann ihrer Mutter von ihrer Mission zu berichten. "Ich kann mir gut vorstellen, dass du jetzt sehr müde bist. Dennoch wollte ich dich fragen, ob du nicht für eine Stunde auf den Laden aufpassen, damit ich in die Stadt kann?" "Mama!", kam da der Protest von Ino. "Ich weiß, Spatz. Aber ich mag es einfach nicht, wenn ich den Laden solange schließen muss." "Wieso? Verzeiht dir das keine Kundschaft etwa nicht?" Ino's Stimme hatte einen leicht patzigen Unterton. Zu Recht, denn der Blumenladen der Yamanakas genoss einen äußerst guten Ruf, der weit über Konoha hinaus reichte. Da konnte ihre Mutter ja wohl mal für eine Stunde ihren Laden schließen. Diese sah ihre Tochter verschmitzt an: "Das nicht, aber jeder, der dann den Laden betritt, sagt mir dann: 'Ich war eben schon hier gewesen. Aber da hatten Sie ja zu gehabt...'" Ino musste ein wenig darüber schmunzeln, wie ihre Mutter ihre Kundschaft nachmachte und gab sich schließlich geschlagen. "Na schön, wenn es denn unbedingt sein muss..." "Du bist ein Schatz! Dafür koche ich dir heute Abend dein Lieblingsessen...", sagte sie und gab ihrer Tochter dankbar einen Kuss auf die Stirn. Zur gleichen Zeit hatte sich auch Temari Sabakuno geduscht und sich umgezogen. Sie stand nun im Badezimmer, wo sie mit einem Kamm versuchte ihre mittelblonden Haare zu bändigen. Warum mussten alle in ihrer Familie auch eine Naturkrause haben? Vor allem nass waren ihre schulterlangen Haare sehr krausig gewesen, so dass ihr nichts anderes übrig blieb, als ihre Haare grob durchzukämmen, vier Partien abzuteilen und ihre Haare dann zu vier kleinen Zöpfen abzubinden. Temari trug ihre Haare nämlich so gut wie nie offen und Pferdeschwanz mochte sie nicht. "Na endlich!", knurrte Kankuro, der die ganze Zeit auf der Couch lag. "Stell dich nicht so an! Du brauchst doch sowieso viel länger als ich." Da hatte seine Schwester wohl Recht, doch das interessierte Kankuro herzlich wenig. Er kramte sich neue Klamotten aus seiner Tasche und ging dann ins Bad. "Hey! Würdest du bitte mal deine Tasche in dein Zimmer räumen!", brüllte Temari verärgert hinterher. Doch Kankuro ignorierte sie, schloss die Badezimmertüre hinter sich schälte sich aus seinen Klamotten. Dann stellte er sich unter die Dusche und seufzte genüsslich auf. Unter den Duschstrahl rubbelte er sich die Schminke aus dem Gesicht. Lilafarbende Bäche – gemischt aus Wasser und Farbe, liefen an seinem trainierten Körper herunter. Dann wusch er sich gründlich. Natürlich ging ihm Ino nicht aus dem Kopf. Was für ein Mädel! Dabei war sie selber total erschöpft von der Mission gewesen und denoch sah sie einfach hinreißend aus. Er hatte sich zuvor eigentlich nie sonderlich für Mädchen interessiert. Dabei gab es selbstverständlich auch in Suna hübsche Mädchen. Doch Ino hatte es ihm irgendwie besonders angetan. Plötzlich stellte er das Wasser absichtlich auf kalt und biss die Zähne zusammen. Er war sicher nicht hiergewesen, um sich in eine bildschöne Konoha-Nin zu verlieben. Als er fertig war mit duschen, trocknete er sich ab und zog sich an. Er hatte sich eine seine Lieblingshose ausgesucht – eine schwarze, weite Stoffhose. Darüber zog er sich ein einfaches Shirt an. Er ging davon aus, dass er und seine Schwester heute nicht mehr viel unternehmen werden. Denn Kankuro überlegte sich zweimal, ob er in ziviler Kleidung oder in seinem üblichen Kampf-Outfit das Haus verließ. Anschließend stand er vor dem Badezimmer-Spiegel und kämmte sich seine, ebenfalls leicht krausen, kurzen, braunen Haare durch. Er hatte einige Wirbel am Hinterkopf und seine Haare standen überall ab. Auch er konnte seine Haare nie bändigen, doch ihm störte das herzlich wenig. "Was hattest du eigentlich jetzt vor?", fragte er seine Schwester, nachdem er das Badezimmer verlassen hatte. Seine Tasche trug er natürlich in sein Schlafzimmer, bevor der Haussegen schon wieder schief hing. Sie hatten seit ihrer Ankunft in Konoha zudem noch nichts gegessen. Höchste Zeit das nachzuholen. "Ino sagte doch, dass direkt gegenüber von hier ein Restaurant sein soll...", erinnerte sich Kankuro, doch Temari fiel ihm einfach ins Wort: "Lass uns doch einen Spaziergang machen! Das Wetter ist so schön draußen!" Spazieren gehen? Kankuro's Augen weiteten sich. "Hast du sie nicht mehr alle?!", fuhr er sie genervt an. "Außerdem habe ich Hunger!" "Wieso, wir können doch unterwegs uns ein Restaurant suchen. Außerdem müssen wir ja auch noch einkaufen. Schließlich haben wir nichts mehr im Kühlschrank..." Als ob Temari kochen würde, dachte sich Kankuro und verdrehte genervt seine Augen. Doch auch ihm war klar, dass sie nicht immer auswärts essen gehen konnten. Somit gab er sich seiner älteren Schwester geschlagen. So liefen sie durch die Straßen Konohas und Kankuro's Laune war auf seinen absoluten Tiefpunkt. Er wollte sich einfach nur irgendwo hinsetzen und eine Kleinigkeit essen. Und natürlich wollte er anschließend seine Ruhe haben. Schließlich hatten sie in den nächsten Tagen ja genug zu tun gehabt. Was ihm aber mindestens genauso so störte, war, dass er gar nicht wusste, wo er gerade war. So konnte er nicht einfach kehrt machen und ging angenervt neben seiner Schwester her. Die wusste doch selber nicht, was die will, dachte er sich noch. "Hey Sie da!" Plötzlich war eine kleine, alte Frau vor ihnen aufgetaucht. Kankuro wollte diese gerade noch fragen, ob sie keine Augen im Kopf hatte, doch die alte Frau kam ihm zuvor: "Können Sie uns helfen? Da ist ein Mädchen umgekippt!" Kapitel 2: "Du machst dich noch kaputt, Ino!" --------------------------------------------- Sie folgten der alten Dame in einen Laden. Erst als sie die bewusstlose Ino auf den Boden liegen sahen, realisierten sie, dass sie sich gerade im Blumenladen der Yamanakas befanden. "Sie ist einfach umgekippt..." Eine weitere ältere Frau hockte bereits neben die auf den Boden liegende Ino. Entsetzt stellte Kankuro fest, wie kreidebleich das Gesicht der hübschen Yamanaka war. Selbst ihre Lippen waren weiß. Er zörgerte keine Sekunde und trug das Mädchen auf seinen Armen. "Wir bringen sie ins Krankenhaus." Dabei sah er seiner Schwester fragend an. Denn im Gegensatz zu ihm, war sie schon einmal im Krankenhaus von Konoha gewesen. Doch als diese noch fieberhaft überlegte, wie sie von hier aus am schnellsten ins Krankenhaus kommen, sprach ihn die kleine alte Dame an, die die beiden auf der Straße um Hilfe gebeten hatte: "Junger Mann, Sie sind offenbar nicht von hier.", stellte sie fest. "Am besten ist es, dass ich Sie ins Krankenhaus begleite!" Die andere Dame wandte sich an Temari: "Würden Sie denn mit mir solange auf den Laden aufpassen, bis Frau Yamanaka wieder zurück ist?" Temari nickte nur und Kankuro trug die immer noch bewusstlose Ino nach draußen. Wie er feststellen musste, war die kleine alte Dame ziemlich zügig zu Fuß unterwegs. Das hatte er ihr nicht zugetraut. Dennoch war es ein äußerst merkwürdiges Gefühl so durch die Straßen zu laufen. Alles schien entsetzt auf das blasse, bewusstlose, zierliche Mädchen zu starren, das er auf seinen Händen trug. "Oma? Kankuro? Was ist passiert?!" Die Enkelin der kleinen alten Dame war niemand geringeres als Sakura Haruno gewesen. Auch das noch, dachte sich Kankuro. Unter normalen Umständen hätte er sie ja auf seinen Krankenbericht angesprochen, den sie mal eben an ihre Medicnin-Kollegin Ino weitergegeben hatte. Doch jetzt war Kankuro einfach nur froh, wenn das bewusstlose Mädchen medizinisch versorgt ist. "Deine Freundin ist im Blumenladen plötzlich umgekippt.", erzählte die Dame ihrer Enkelin. "Der junge Mann ist uns zur Hilfe gekommen." "Temari und ich waren zufällig in der Nähe.", erzählte Kankuro beiläufig. "Danke Oma, aber jetzt übernehme ich.", erklärte Sakura dann. "Zum Glück ist es ja nicht mehr weit." Zwar hatte Sakuras Großmutter eine schnelle Gangart drauf gehabt, doch jetzt wo er zusammen mit Kankuro los sprinte, waren sie doch um einiges schneller. Plötzlich kam Ino zu sich und öffnete kurz ihre Augen. Sie bekam jedoch lediglich mit, dass sie getragen wurde. Dann schloss sie wieder die Augen. Als sie dann wieder zu sich kam, lag sie bereits bereits auf einer Krankenbarre. Sie erkannte noch einen Typen mit braunen, wuscheligen Haaren. Doch bevor sie überhaupt realisieren konnte, wer das ist und wo sie überhaupt war, hatte sie Sakura bereits angesprochen, die sie zusammen mit Krankenpflegern in eines der Behandlungsraum schoben. Da Ino ja nun medizinisch versorgt wurde, beschloss Kankuro zu warten. Doch es dauerte nicht lange, als seine Schwester zu ihm kam. "Ihre Mutter ist bereits informiert. Die ist total aufgelöst. Wir mussten die erst mal beruhigen.", berichtete Temari. "Lass uns essen gehen. Hier ist ein tolles Restaurant direkt um die Ecke." Wieder ließ sich Kankuro von seiner Schwester breitschlagen und stand auf. Schließlich war Ino ja jetzt in besten Händen. Ino wurde derweil von einer jungen Ärztin namens Mika behandelt, die sie sogar früher selber als Medicnin tätig war und die beiden Mädchen kannte. Natürlich hatte bei Ino in erster Linie der Kreislauf versagt, Blutdruck und Blutzuckerspiegel waren erschreckend niedrig gewesen. Als sie der Ärztin von ständigen Kopf- und Nackenschmerzen berichtete, stellte diese bei ihr dann auch noch fest, dass zwei Halswirbel blockiert waren – auch das könnte eine mögliche Ursache für Ino's plötzliche Ohnmacht gewesen sein. Mika beschloss sich vorsichtshalber ihren ganzen Rücken anzusehen und bat Ino ihr Shirt auszuziehen und sich auf ihren Bauch zu legen. "Was hast du nur mit deinem Rücken gemacht?", fragte sie Ino fast schon entgeistert, als diese begann sämtliche Wirbelblockaden zu lösen. "Ich muste meinen stark übergewichtigen Teamkollegen stützen.", antwortete Ino, während sie immer wieder kurz aufseufzte als Mika mit einen leisen Knacken die blockierten Wirbel löste. "Aber du bist doch so durchtrainiert, Ino.", stellte Mika fest, doch Ino schüttelte mit dem Kopf: "In letzter Zeit bin ich vor lauter Stress kaum zum trainieren gekommen." "Dabei baut gerade das den Stress ab.", gab Mika zu bedenken. "Aber so wie dir geht es vielen, die in der Medizin tätig sind..." Ino setzte sich wieder auf und zog ihr Shirt an. "Du wirst leider hierbleiben müssen - sicherheitshalber.", fuhr Mika fort. "Wir werden deinen Blutdruck und deinen Blutzuckerspiegel im Auge behalten. Sobald deine Werte wieder normal sind, kannst du nach Hause." Natürlich passte das Ino überhaupt nicht. Doch sie schwieg. In ihren Gedanken war sie bei ihrer hochschwangeren Freundin Kurenai. Sie hatte ihr doch versprochen gehabt, sie wieder zu besuchen, sobald sie von ihrer Mission zurück ist. Mika sprach mit einer der Krankenschwestern. Diese führte Ino dann zu ihrem Krankenzimmer, wo sie wohl oder übel mindestens für eine Nacht bleiben sollte. Dann war sie mit Sakura alleine, die sie natürlich mit besorgter Mine ansah: "Kann ich irgendwas für dich tun?" "Weißt du zufällig wie es Kurenai geht?", fragte Ino ihre Freundin. "Ich wollte mich mit ihr treffen, wenn ich von der Mission zurück bin. Kaum zu glauben, nur noch wenige Wochen und dann ist ihr Baby da." "Mach dir mal keine Sorgen, Ino-chan.", sagte sie. "Soweit ich weiß, geht es ihr gut." "Ich besuche sie, sobald ich hier raus bin. Nach Chojis Wunden wollte ich auch noch mal schauen, aber da reicht es, wenn ich mir das im Laufe der Woche noch mal anschaue..." "Jetzt übertreib mal nicht, Ino-chan! Du machst dich noch total kaputt!", ermahnte Sakura ihre beste Freundin. Ino's Blick ging ins Leere. Es ist ja nicht so, als würde sie das mit Absicht machen. Ihr einfach alles zu viel geworden in letzter Zeit. Doch mahnende Worte halfen ihr ja auch nicht weiter. Plötzlich klopfte es an der Tür. Als ihre Mutter das Krankenzimmer betrat, verabschiedete sich Sakura schließlich von ihrer besten Freundin. Dabei hätte Ino jetzt ihre Freundin tatsächlich gebrauchen können. "Ino-Maus, es tut mir ja so leid!", beteuerte ihre Mutter sofort. "Ich hätte wissen müssen, dass du so erschöpft bist..." - "Ach, Mama jetzt wein doch nicht..." Dass sich ihre Mutter immer gleich Vorwürfe machen musste, dachte sich Ino. Ihre ersten, richtigen Missionen waren schrecklich gewesen, weil sie sich so große Sorgen um ihre Tochter gemacht hatte. Oder allein schon die Chunin-Prüfung – wenn sie wüsste, dass Ino bereits damals schon in Lebensgefahr gewesen war. Aber Ino ist nunmal ihr einziges Kind und sie hatte Angst, dass ihrer Tochter etwas passieren könnte. Ihr wäre es sowieso lieber, wenn Ino irgendwann ihre Tätigkeit als Kunoichi aufgibt und den Blumenladen übernimmt. Als Ladenbesitzerin verdiente sie ohnehin viel mehr als ihr Mann Inoichi. Ein guter, sicherer Job – was wollte Ino noch mehr? Erneut klopfte es an der Tür und Ino verdrehte genervt die Augen. Wer konnte das nur sein? "Mensch Ino, was machst du nur für Sachen?" Yoshino war mit ihrem Sohn vorbeigekommen und hielt lächelnd einen kleinen Stoffbeutel hoch. "Ich habe dir das Nötigste an Sachen mitgebracht.", verkündete sie stolz, während Shikamaru in einer seltsamen Mischung von "genervt sein" und "Besorgnis" in Ino's sah. Irgendwie passte es Ino nicht, dass er hier war. Freundlich, aber bestimmt wandte sie sich dann an seine Mutter: "Das ist lieb von dir, Yoshino, aber ich werde sowieso nur eine Nacht hierbleiben." "Ich weiß. Aber gewisse Sachen brauchen wir Frauen ja schließlich immer!" Geht es nicht noch peinlicher, Yoshino? Ino war es unangenehm, dass sie offenbar zusammen mit Shikamaru in ihrem Zimmer gewesen war, um dort nach Sachen für ihren Krankenhaus-Aufenthalt rauszusuchen. Und warum war Shikmaru überhaupt mitgekommen? Ihm war doch sonst immer alles zu mühseelig gewesen. "Komm Akemi, lass deine Tochter sich ausruhen.", sagte Yoshino sanft zu ihrer Freundin. "Und hör dir endlich auf, Vorwürfe zu machen! Lass uns was essen. Ich lade dich ein..." Akemi gab ihrer Tochter schließlich noch einen Kuss auf die Stirn und verließ dann zusammen mit Yoshino das Krankenzimmer. Leider hatten die beiden Frauen Shikamaru vergessen, der immer noch teilnahmslos an der weißen Wand angelehnt da stand. "Ich wusste gar nicht, dass du schon die Pille nimmst.", sagte dieser plötzlich, nachdem die beiden Frauen gegangen waren. "Ich wüsste nicht, dass dich das was anginge.", konterte Ino scharf, während Shikamaru sie auch noch verschmitzt angrinste. Hat der sie noch alle? Plötzlich wurde er wieder ernst: "Du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt. Wenn das Choji erfährt..." "Oh Gott bitte nein, lass Choji nichts davon erfahren!", stöhnte Ino genervt auf. "Wenn er es erfährt, dann will er mich womöglich noch mästen!" "Das sollte er besser mal tun.", sagte Shikamaru ernst. "Du bist ja nur noch Haut und Knochen!" "Jetzt übertreibst du aber!" Ino war sauer. Kein Zweifel, sie hatte abgenommen. Das lag in erster Linie daran, dass ihre Mission höchstanstrengend gewesen war. Ihre Nahrungsvorräte waren knapp geworden und gerade Ino hatte jede Menge Chakra verloren. Sie mussten alle drei ein paar Kilos abgenommen haben. Nur bei ihr fiel so was sofort auf – im Gegensatz zu Choji oder zu Shikamaru, der grundsätzlich nur bequeme, weite Kleidung trug. "Warst du eigentlich schon bei Kurenai gewesen?", fragte sie ihn plötzlich. "Ino, das Baby wird auch ohne dich zur Welt kommen...", sagte er schnippisch. Das Ino nur an andere dachte – nur nicht an sie selber. "Und du bist kein zweiter Vater für das Kind!" Sie war ohnehin der Meinung gewesen, dass niemand so ohne weiteres Asuma ersetzen konnte. Erst Recht nicht Shikamaru. "Man Ino, du solltest erst mal um dich kümmern, bevor du dir Gedanken um andere machst!" "Das sagst ausgerechnet du mir das sagen musst. Als ob das alles so einfach wäre, Shikamaru Nara!" Plötzlich klopfte es erneut. Ino seufzte genervt auf: "Herein!" "Ino Yamanaka? Ich bin Schwester Bara." Eine etwas rundliche Krankenschwester um die 50 betrat das Krankenschwester. Sie hatte etwas mütterliches an sich und offenbar wusste sie nicht wirklich, ob sie das 16ige Mädchen nun siezen oder duzen sollte. "Ich soll Ihnen Blut abnehmen und deinen Blutdruck messen." Ino sah genervt zu Shikamaru herüber, der immer noch gegen die weiße Wand angelehnt hatte. "Würdest du jetzt bitte gehen?!", fuhr sie ihn sauer an und Shikamaru ging anstandslos. Schließlich wollte sie wenigstens jetzt ein bisschen Ruhe haben. Dann lächelte Ino die Krankenschwester freundlich an und machte gleichzeitig ihren Arm frei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)