Eisige Herzen von CoraMia (-Eine Liebe auf Umwegen-) ================================================================================ Kapitel 7: Klarheit im Nebel ---------------------------- Sie hatte endlich einen genauen Plan und da sie wusste, dass ihr nicht mehr viel Zeit bis zur Hochzeit blieb setzte sie ihn direkt in die Tat um. Im Hof angekommen schlich sie sich in die Stallungen und zu ihrem Pferd SummerStorm, wirklich kreativ war sie mit Namen noch nie gewesen. Die Stute sah sie mit verschlafenen Augen an als sie leise ihren Namen flüsterte. Es war mittlerweile mitten in der Nacht und Anna wusste wie bockig Summer werden konnte wenn man sie weckte, aber sie hatte keine andere Wahl. Erst Elsas Verhalten, dann das Gerede der Leute und jetzt auch noch Kristoff der dachte sie wolle ihn nicht mehr heiraten. All‘ das war einfach entschieden zu viel und es war genug. Nach ein paar Minuten gutem Zureden bewegte sich Summer endlich aus ihrer Box, nicht zuletzt dank der Karotten die Anna wohlwissend aus der Futterkammer mitgenommen hatte. Eine halbe Stunde später trabten die beiden über einen schmalen Waldweg. Anna zählte die Biegungen. Noch zwei und dann an dem großen Felsbrocken links, dachte sie und ritt weiter. Jack hörte Hufgetrappel. Kurz überlegte er sich zu verstecken, bis ihm wieder einfiel das ihn in dieser Welt ohnehin niemand sehen konnte. Also blieb er sitzen und wartete gespannt auf wer auch immer da kommen mochte. Als dann ein schönes Kastanienbraunes Pferd um die nächste Biegung kam und direkt auf ihn zusteuerte fragte sich Jack tatsächlich on er nicht doch wieder sichtbar war, aber als die Person näher kam wandte sich ihr Blick nach links und Jack wurde klar das sich nichts geändert hatte. Er wollte schon enttäuscht verschwinden als er die Person auf dem Pferd erkannte. Es war Elsas kleine Schwester, wenn er es richtig im Kopf hatte war ihr Name Anna oder so ähnlich. Er stutzte. Was zur Hölle machte sie hier draußen? Alleine? Mitten in der Nacht? Wenn Jack sich nicht sehr irrte, und er hatte bisher immer ein gutes Gespür für Wochentage gehabt, dann sollte Anna morgen eigentlich Heiraten. Jack verstand zwar nicht viel von diesem Brauch, er hatte sich nie damit auseinander gesetzt, er war sich aber relativ sicher, dass es nicht zur Tradition gehörte das die Braut in der Nacht vor der Hochzeit alleine durch einen dunklen Wald ritt. Jack war bewusst, dass er eigentlich mittlerweile gelernt haben sollte, dass Neugierde selten gut ausging, aber er war nun mal Jack Frost und das hier war viel zu interessant um dem nicht nachzugehen. Also erhob er sich von seinem Platz auf dem Stein, schwang sich in die Luft und glitt auf einer kühlen Briese hinter Elsas kleiner Schwester her. Anna fröstelte plötzlich und sie zog ihren Umhang enger um ihre Schultern. Sie wandte den Kopf, ihr war als würde sie jemand beobachten, doch sie konnte niemanden erkennen. „Du siehst Gespenster Anna.“ Sagte sie laut in die Nacht hinein und Jack der jetzt über ihr schwebte konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, also hatte sie ihn bemerkt, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Nach 5 weiteren Minuten passierte Anna endlich die letzte Reihe Bäume und vor ihr öffnete sich die weitläufige Lichtung der Trolle. Sie zögerte keine Sekunde, sie stieg von ihrer Stute und mit schnellen Schritten ging sie in die Mitte der Lichtung. Mit lauter Stimme rief sie: „Hallo? Jemand zu Hause?“ Jack war vollkommen perplex, war Elsas Schwester verrückt? Sie stand auf einer Lichtung, mitten im Wald, die bis auf ein paar runde Steine vollkommen leer war und rief nach… was auch immer. Und dann zweifelte Jack plötzlich an seinem eigenen Verstand, denn all die Rundlichen Steine auf der Lichtung begannen plötzlich zu wackeln, dann wuchsen ihnen Arme, Beine und sogar runde, klobige Köpfe. Jack schloss einen Moment die Augen und rieb mit seinen Händen darüber, als er sie wieder öffnete bleib ihm die Luft weg. Um Anna und somit auch um ihn herum stand eine riesige Ansammlung von… ja was waren sie… Jack kannte nur ein Wort das diese Wesen beschreiben konnte und eigentlich hatte er sie sich immer ein wenig anders vorgestellt, aber es gab keinen Zweifel, das… waren Trolle. Er starrte noch immer mit offenem Mund auf die knubbeligen Steinhaufen als die Trolle auch schon anfingen wie wild durcheinander zu quasseln. Jack verstand nur Teilsätze und er konnte sich nicht vorstellen, dass es bei Anna anders aussah. „Anna was machst du hier…“ „…so gut sich zu sehen, wo ist…“ „Kristoff… du… heiraten“ „Ist nicht morgen die Hoch…“ „JETZT SEID DOCH MAL RUHIG ICH GLAUBE SIE WILL ETWAS SAGEN!“ Eine laute, klare Stimme übertönte alle anderen und die Trolle verstummten plötzlich um für einen älteren Troll Platz zu machen, womöglich ihr Oberhaupt, überlegte Jack. „Anna mein Kind, was ist es das du uns sagen willst?“ der troll ergriff Annas Hand und führte sie zu einem moosbewachsenen Hügel, auf den sie sich auch sogleich setzte. „Das ist… begann sie… doch dan besann sie sich scheinbar etwas besserem den mit fester Stimme fuhr sie fort: „Ist euch in letzter Zeit etwas…. Merkwürdiges aufgefallen? Etwas… ehm… übernatürlicher Natur… also irgendwie… magisch?“ Erwartungsvoll blickte sie in die Runde und die Trolle starrten zurück. Einige sahen sich fragend an und wieder andere sahen aus als würden sie schwer über ihre Frage nachdenken. Dann tart ein kleiner Troll vor, sicher ein Troll-Kind und sagte etwas alles veränderndes. „Also Anna ich weiß ja nicht ob du das meinst aber… ist dir nicht bewusst, das ein komisch gekleideter Junge mit einem Stab hinter dir her schwebt seit du auf der Lichtung bist?“ Annas Blick wurde verwirrt wärend die Blicke ALLER Trolle sich gen Himmel richteten und Jack anstarrten. Der stand einfach in der Luft, den Mund aufgeklappt und sprachlos. Sie… sie konnten ihn sehen. Erst Annas irritierte Stimme riss alle aus ihrer Starre. „Was denn für ein Junge? Wo schaut ihr alle hin?“ Sie war wütend. Sie war hier her gekommen um Hilfe zu bekommen und nicht um mit noch mehr Außergewöhnlichem umgehen zu müssen. „Na ja also… ehm… ich weiß ncht wie ich ihn dir beschreiben soll… gerade sieht er ziemlich bescheuert aus.“ Es war wieder das Trollkind das am Anfang gesprochen hatte. „warte mal vielleicht kann er reden…“ dann blickte es Jack direkt an und spach mit einer sehr langsamen Stimme zu ihm, so als wäre es sich nicht sicher ob er überhaupt etwas verstand. „Wer bist du? Sprichst du unsere Sprache?“ Langsam aber sicher fasste sich Jack wieder und ohne groß über seine Antwort nachzudenken antwortete er dem kleinen. „Ich bin Jack Frost.“ Das Trollkind machte riesengroße Augen und in den Gesichtern der anderen Trolle machte sich ein Ausdruck des verstehens breit. Der älteste Troll wandte sich an Anna, „Kennst du die Geschichte von Jack Frost meine Liebe?“ Und als wäre plötzlich ein Groschen gefallen riss Anna die Augen auf und starrte ihn an. Sie keuchte. „Ja… kenne ich, Elsa hat mir früher immer so eine Geschichte erzählt. Ich dachte immer sie hätte sie sich ausgedacht damit sie sich einreden konnte nicht alleine zu sein. Scheinbar hat sie die ganze Zeit die Wahrheit gesat.“ Und als Anna das sagte folgte sie dem Blick der Trolle und riss die Augen auf. Da mitten in der Luft stand ein Junge, er sah nicht viel älter als sie, auch wenn sie wusste, das er, wenn er wirklich der war für den er sich ausgab, viele Hundert Jahre älter war als jeder lebende Mensch. Sie konnte ihn sehen, weil sie sich an die Geschichten erinnerte, die Elsa ihr immer erzählt hatte als die beiden noch klein gewesen waren. Und dann von einem Moment auf den anderen wurde Annas Überraschung zu Wut und sie begann ihn anzuschreien. „WIE KONNTEST DU ES WAGEN SIE ALLEINE ZU LASSEN, SIE WAR SO GLÜCKLICH DAS ES DICH GAB UND DANN WARST DU AUF EINMAL VERSCHWUNDEN. SIE DACHTE SOGAR SIE HÄTTE SICH DICH NUR EINGEBILDET. SIE HAT ÜBERALL NACH DIR GESUCHT UND SCHLIEßLICH AUFGEGEBEN UND JETZT TAUCHST DU HIER WIEDER AUF? JAHRE SPÄTER? SIE HÄTTE DICH GEBRAUCHT!“ Jack war beschämt und ihm war es mehr als peinlich aber er hatte jetzt keine Zeit für Bedauern, damit hatte er sich schon zu lange beschäftigt, jetzt musste er Anna von seinem Verdacht erzählen bevor es zu spät war und als sie eine kurze Atempause machte, nutzte er diese für eine Erwiederung: „Sie braucht mich auch jetzt, sie braucht uns alle.“ Anna stockte, bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und schob die Unterlippe vor. „Was weißt du über Elsa?“ verlangte sie zu wissen und Jack, erleichtert endlich etwas tun zu können erzählte ihr von dem Schatten, der von Elsa Besitz ergriffen hatte. Als er fertig war schnappte Anna nach Luft. Sie brachte nur ein einziges Wort heraus. „Pitch?“ und Jack nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)