Runa - süßes Geheimnis oder Schachfigut? von Chisaku (Loki & Runa (eigener Charakter)) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog „Wieso tust du das?“ Loki wirbelte herum und blickte in das Gesicht eines Mädchens. Es war kaum jünger als er, höchstens ein oder zwei Jahre. „Wer bist du?“ Das Mädchen legte den Kopf schief: „Ich habe zuerst gefragt.“ Loki war es nicht gewohnt auf Widerstand zu treffen, weshalb er sie mit großen Augen ansah. Doch er fand es eigentlich ganz interessant und antwortete darum auf ihre Frage: „Ich übe.“ Das Mädchen zog die Brauen zusammen und dachte einen Augenblick über seine Worte nach: „Kannst du das nicht auch, ohne andere dabei zu ärgern?“ Der junge Prinz schritt die Stufen, welche ihn von ihr trennten, hinunter und grinste sie dann schadenfroh an: „So macht es aber mehr Spaß. Ich habe dir geantwortet, nun bist du dran.“ Sie lächelte plötzlich: „Das stimmt. Ich heiße Runa.“ Loki musterte sie eingehend: „Also, Runa, wie kommt es, dass du nicht auf meinen Trick hereingefallen bist? Du kannst die Wachen offenbar noch sehen.“ „Ich stamme aus der gleichen Sippe wie Heimdall. Meine Fähigkeiten ähneln seinen, sind aber nicht ganz die gleichen.“ Loki blickte ihr in die Augen und sie sahen denen des Wächters tatsächlich sehr ähnlich. Es war aber auch die einzige Gemeinsamkeit, die er erkennen konnte. Wie viele Generationen mochten wohl zwischen den beiden liegen? „Erzählst du mir mehr darüber?“ Der junge Magier wollte alles über die Augen wissen, die seine Zauberei durchschauen konnte. Es war eine weitere Herausforderung, der er sich stellen konnte. Er wollte so gut werden, dass niemand seine Magie durchblicken konnte. Er wollte seinem Bruder ebenbürtig sein, unersetzlich werden. Das konnte er nicht in physischen Kampfkünsten erreichen, nur in den Fähigkeiten, die seine Mutter ihn lehrte. „Runa! Runa, wo steckst du schon wieder? Thor trainiert im Hof, wir wollen zusehen.“ Ein paar andere Mädchen kamen um die Ecke gerannt und hielten abrupt inne, als sie Loki erblickten. Sie verneigten sich kurz und blieben still. Natürlich, denn er war nicht sein Bruder. Er war nur sein Schatten und wurde eher gemieden. Er wusste, dass die Mädchen teilweise Angst vor ihm hatten. Verbitterung stieg in ihm auf und er spürte die Eifersucht auf Thor wie einen Stachel in seiner Brust. Eines der Mädchen packte Runa am Arm und zog sie ein Stück fort: „Nun komm schon“, zischte sie. Überraschenderweise entriss Runa ihr ihren Arm aber wieder: „Lass das! Ich hasse es, wenn ihr an mir herumzerrt! Außerdem ist es langweilig diesen Angebern jeden Tag zuzusehen, hier ist es interessanter. Ich gehe nicht mit.“ Ihre Freundinnen sahen sie an als wäre sie nicht bei Verstand, machten sich dann aber murmelnd und tuschelnd alleine auf den Weg. Runa rieb sich ihr Handgelenk, wo ein rötlicher Abdruck zu sehen war. Das Mädchen hatte fest zugegriffen, wo sie ihr Armband hatte, das sich daraufhin unangenehm in ihre Haut gedrückt und auch ein paar blutige Kratzer hinterlassen hatte. „Bist du sicher, dass du nicht mit ihnen gehen willst?“ Loki konnte noch nicht glauben, dass sie seine Gesellschaft der seines Bruders vorzog. „Natürlich bin ich mir sicher. Darf ich dir beim Übern zusehen? Ich finde es interessant und kann dabei bestimmt auch selbst viel lernen. Es ist nicht einfach, das Erkennen von Geheinissen und Zauberei zu trainieren, wenn es niemanden gibt, der sie beherrscht und einen auf die Probe stellt.“ Loki grinste schief. Ihre Bewunderung gefiel ihm und er würde so ebenfalls hinter ihre Geheimnisse kommen. „Sicher, aber wir sollten uns erst um deine Hand kümmern. Komm.“ Er reichte ihr seine Hand und nachdem sie ihn zunächst verwundert angesehen hatte, legte sie ihre wesentlich kleinere hinein und ließ sich von ihm in den Palast führen. „Aber keine Gemeinheiten mehr, dann gehe ich wieder heim.“ Loki rümpfte die Nase, natürlich gab es einen Haken. Er schwieg eine Weile, konnte aber ihren stechenden Blick genau spüren, der unentwegt auf seinen Kopf gerichtet war, bis er schließlich grummelnd zustimmte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)