Drachenherz von Caellon ================================================================================ Kapitel 4: ...und Feinden ------------------------- Mit einem Knurren hechtete der schwarze Drache hinter einen Felsen, kam schlitternd zum Stehen während er sich zugleich tiefer duckte. Eine zornige Flammengarbe wallte über ihn hinweg, versengte seinen Rücken ohne ihm wirklichen Schaden zuzufügen. Dennoch war es nicht gerade angenehm. Sein Blick huschte zur Seite, zu einem weiteren steinernen Brocken der vielleicht ein dutzend Meter entfernt sein mochte, dorthin wo sich seine eidechsenförmigen Kampfgefährten verkrochen hatten. Einst mochte er drauf bestanden haben, dass sie nie weiter als einen Schritt hinter ihm in den Kampf stürmten... doch dies hier war etwas anderes. Er war schon winzig und sie reichten ihm kaum bis zum Knie! Eher würde er erneut sterben (oder was auch immer passiert war) ehe er seine alten Freunde ein zweites mal in den Tod schickte. Vorsichtig lugte er hinter seiner Deckung hervor, zu der boshaften Feuerschlange die sich dort mit ihrem rubinglänzenden Leib inmitten des Weges – einer schmalen Schlucht – postiert hatte. Er wusste nicht, wie er ihren Zorn geweckt oder was sie dazu gebracht hatte ihn anzugreifen. Hunger war es nicht, denn trotz der kreativen Versuche ihn um umzubringen hatte sie keinerlei Anstrengungen unternommen ihn schlangentypisch und höchstlebendig einfach herunterzuwürgen. Erneut duckte er sich unter einem Feuerstoß hinweg, sich nur allzu bewusst, dass er sich nicht ewig verstecken konnte. Dennoch, eine Flucht war keine Option. Alles in ihm drängte danach die Schlucht zu passieren. Und sie war leider im Weg. Kaum dass die zornigen Flammen versiegt waren hechtete er hinter dem Felsen hervor, wurde zu einem hakenschlagenden Schemen, zu schnell als das der überlange Feind ihm hätte Folgen können. Schlitternd entkam er einem weiteren Angriff, deutlich knapper als zuvor und ganz und gar ohne sich in Deckung zu werfen. Triumphierend grollte der kleine Drache als er erkannte, das die Schlange bei jedem dieser Angriffe von ihrem eigenen, tödlichen Atem geblendet die Augen schloss. Und als die nächste, grelle Attacke ihn erreichte war er bereit. Es war ein Sprung, der jede Katze hätte vor Neid erbleichen lassen - nicht zuletzt weil seine weit ausgebreiten Schwingen seinen Flug doch deutlich verlängerten. Die Klauen an seinen vier Beinen bohrten sich blutigst durch die überraschend dünne Rubinschuppenhaut, seine Kiefer schlossen sich knackend um die Schlangenkehle während sich sein langer dünner Schweif um den ungleich vulominöseren Leib des Gegners wickelte um ihn zusätzlichen Halt zu geben. Er hätte nicht sagen können wie lange es dauerte, wie viel des heißen Blutes in seinen Rachen floss und schmerzhaft seine Kehle hinabrann um ihn mit dem Schlangenfeuer zu erfüllen. Er zählte die Schläge nicht die ihm von Felsen und dem staubigen Boden versetzt wurden während sich die Bestie im Überlebenskampf umherwarf. Irgendwann ließ der Schmerz nach und ihm wurde klar, das er den umso größeren Feind besiegt hatte. Träge öffnete er die Augen und starrte seiner Echsenarmee entgegen, die in Reih und Glied vor ihm Aufstellung genommen hatten, ihn irgendwie ehrerbietig musterte. Seltsam. Er war sich sicher, das sie in ihrem früheren Leben nie so respektvoll gewesen waren. Und seit wann konnten sie überhaupt anständig Aufstellung nehmen? Doch noch immer loderte das Feuer in seinem Magen und so entschloss er sich, erst einmal bewusstlos zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)