~Every King needs a Queen~ von Nami18 (RuffyxNami) ================================================================================ Kapitel 3: Waiting for you -------------------------- Es war zum Verrücktwerden. Wie konnte man nur so lange brauchen, um zurück zum Schiff zu kommen? Nami gefiel das ganze gar nicht. Sie hatte gleich zu Beginn angemerkt, dass es nicht der klügste Schachzug war, mit so wenig Vorkenntnissen eine fremde Insel zu betreten - zumal diese von einem unheimlichen Nebel bedeckt war und definitiv nicht menschenfreundlich aussah. Ihr hatte es demnach nichts ausgemacht, zusammen mit Lysop zurück zu bleiben und auf das Schiff aufzupassen. Während er jedoch in Ruhe an seinen Geschossen arbeitete, kam Nami nicht gänzlich zur Ruhe. Vielleicht lag es daran, dass sie sonst meist mit auf Erkundungstour ging und das Abwarten dementsprechend nicht gewohnt war. Vielleicht lag es auch einfach an ihrem ungeduldigen Wesen, wer wusste das schon. Das einzige, was sie momentan mit Sicherheit wusste, waren diese Bauchschmerzen in Bezug auf diese mysteriöse Insel. "Lysop! Wann wollten die Anderen wieder hier sein?" rief sie über die Mary hinweg, ohne darauf zu achten, ob der Kanonier sie überhaupt gehört hatte. Zu ihrem - oder seinem - Glück hatte er sie allerdings verstanden und trat zu ihr an die Reling. "Vor Einbruch der Nacht, wieso?" Beide sahen synchron in den sich dämmernden Himmel hinauf. "Es wird langsam spät." murmelte Nami eher zu sich selbst, doch Lysop zuckte mit den Schultern. "Du weißt doch, wie sie sind. Bestimmt gibt es irgendwo wieder Ärger und Ruffy ist mittendrin. Und für die anderen heißt es: mitgefangen, mitgehangen." lachte er. "Gut, dass wir bei Mary geblieben sind." fügte er mit Blick auf die dunklen Wälder vor uns hinzu. Nami runzelte die Stirn. Genau aus diesem Grund war sie ja so beunruhigt! Ruffy handelte sich immer Ärger ein, selbstverschuldet oder nicht. Zur Abwechslung wäre es schön, wenn einmal nichts dergleichen vonstatten gehen würde. Wenn ihr nicht wieder das Herz stehen bleiben würde, sobald ihr Kapitän - oder einer der anderen - verletzt zurückkehren würde. In der letzten Zeit kam es leider immer öfter zum Kampf, zumal Ruffys Kopfgeld immer weiter in die Höhe schoss. Da war es vorprogrammiert und zu erwarten gewesen. Das bedeutete jedoch nicht, dass sich Nami dann weniger Gedanken machte. Immer größere Gegner traten ihnen entgegen, immer stärker musste die Strohgut-Bande werden. Und ihnen vorangehend natürlich Ruffy.    "Da sind sie doch!" rief Lysop strahlend aus und holte die Orangehaarige damit aus ihren Gedanken. Automatisch zogen sich ihre Mundwinkel nach oben, als sie Ausschau nach dem Rest der Bande hielt. Sie entdeckte schemenhafte Gestalten ihrer Mitstreiter, die aus den dichten Wäldern heraustraten und auf die Mary zuhielten. "Leute! Endlich!" rief sie und wank ihnen zu. Ihr Herz pumpte voller Erleichterung, als die Personen näher kamen und in der untergehenden Sonne erkennbar wurden. Robin, Zoro, Frankie, Brook, Chopper, Sanji,...doch kein Strohhut in Sicht. Nami zog die Augenbrauen zusammen.    Erst aus nächster Nähe erkannte sie, dass ihre Crew mitgenommen aussah. Die Kleidung war an mehreren Stellen zerrissen, Kratzer und blutige Wunden zeugten von einem Kampf. "Was ist passiert?" stellte Lysop die Frage, die Nami auf der Zunge gelegen hatte. Während Chopper den angeschlagenen Sanji ins Innere des Schiffs führte, antwortete Frankie. "Wir wurden angegriffen. Die Insel war doch bewohnter, als wir es angenommen hatten." Zoro rümpfte mit der Nase. "Hätten sie uns nicht mit diesen Pfeilen lahmgelegt, hätten wir kurzen Prozess mit ihnen gemacht."  "Was für Pfeile?" hakte Nami nach, die keinen dieser Geschosse ausmachen konnte. "Pfeile, die in einem lähmenden Gift getränkt worden waren." erklärte Chopper, welcher wieder ins Freie trat. "Sie haben uns damit überrascht, als wir ihnen den Rücken zugedreht hatten." Zwischen seinen Hufen entdeckte sie einen unscheinbaren Holzpfeil mit metallener Spitze - ziemlich normal, wenn der vordere Teil nicht mit einer violetten Flüssigkeit versehen wäre. "Wir wurden in ihr Lager geschleppt und festgehalten. Offensichtlich planten sie, uns...über dem Feuer zu grillen." Chopper überkam ein ersichtlicher Angstschauer, den Nami nachvollziehen konnte. Es klang schaurig. "Und wie kamt ihr dann weg von dort?" hakte der Kanonier nach, der sich neben Frankie auf den Boden gesetzt hatte. Nami war viel zu aufgedreht, um jetzt Platz zu nehmen. "Die Wirkung des Giftes ließ nach etwa zwei Stunden nach, doch in der Zeit hatten sie bereits die Drehspieße vorbereitet. Brook war der Einzige, dem das Gift nichts ausmachte, doch auch ihn haben sie festgebunden." Nami rieb sich über die aufkommende Gänsehaut auf den Armen, während der Knochenmann sich über fehlendes Fleisch und Nervenbahnen lustig machte. "Da sie unsere Sprache nicht konnten, halfen Worte nicht viel. Wir konnten uns zügig befreien, sobald wir unsere Körper wieder unter Kontrolle hatten. Allerdings waren es mehr, als wir erwartet hatten - es kam unermüdlich Verstärkung aus den Wäldern." fuhr Chopper fort, während er die Wunden von Zoro beäugte. Dieser hatte seinen Blick allerdings unentwegt auf den Wald gerichtet.  "Wo ist er?" fragte Nami ihn, als sie sein angespanntes Gesicht bemerkte. "Wo ist Ruffy? Etwa noch bei den Kannibalen?" Zoro wandte sich ihr zu und nickte langsam. "Er meinte, wir sollen vorausgehen. Er würde uns den Rücken freihalten." Wie immer, dachte Nami. Auch sie wandte sich sogleich dem dunklen Wald zu, welcher immer schwärzer wurde, da die Sonne beinahe am Horizont verschwunden war. Kurze Zeit war es still an Bord, als würden alle innehalten und hoffen, ihren Kapitän jeden Moment durch die Büsche stolpern zu sehen. Doch nichts davon geschah.   "Wir müssen ihn suchen gehen." unterbrach Nami die Stille und ergriff ihren Klimataktstock. Sie würde definitiv nicht zulassen, dass Ruffy von Wilden aufgespießt und gegessen wurde. Er hatte sie schließlich auch oft genug gerettet - sie wollte es ihm gleichtun und diese Gefallen erwidern. "Das ist unmöglich bei der Dunkelheit." unterbrach Robin sie in ihrem Vorhaben. "Sie hat Recht. Der Wald verschluckt jegliches Licht im Inneren, selbst am Tag. In der Nacht kann man bestimmt die Hand vor Augen nicht erkennen." stimmte Frankie zu und erhob sich langsam. "Aber..." begann Nami, doch ihre Mitstreiter schienen sich bereits entschieden zu haben.  "Ruffy wird schon klarkommen." fügte Zoro hinzu und stand auf. Er hatte kleine Kratzer abbekommen, ansonsten schien ihm nicht viel zu fehlen. Lysop legte Nami für einen kurzen Moment eine beruhigende Hand auf die Schulter. "Du weißt doch, wie er ist. Am Ende hat er nur länger zurück gebraucht, weil er sich ein Wildschwein über dem Feuer der Kannibalen geröstet hat."    Auch wenn die meisten lachend mit einstimmten, war Nami alles andere als zufrieden. Doch ganz allein traute sie sich auch nicht loszuziehen, zumal die anderen ja Recht hatten. Ruffy war die stärkste Person, die Nami kannte - er würde sich nicht von einem Haufen Wilder aufhalten lassen.    Chopper verordnete dem Rest Bettruhe, während Zoro sich nach oben ins Krähennest verkrümelte und Wache halten würde. So wie Nami ihn kannte, würde er nach einiger Zeit ebenfalls weg dösen, was nach den heutigen Ereignissen auch zu erwarten war. Es fiel daher nicht mal auf, dass Nami an Bord zurückblieb und auf ihren Kapitän wartete. Der Tag wurde zur Nacht und die Stunden verstrichen, während Nami keine Ruhe für erholsamen Schlaf fand. Sie wusste, dass ihm nichts passieren würde, schließlich vertraute sie ihm am meisten von Allen. Doch diese kleine Unsicherheit und Besorgnis blieb, die sich erst legen würde, wenn sie ihn sicher an Bord wusste. Was genau diese Gefühlsregung in letzter Zeit zu bedeuten hatte, war Nami ein Rätsel. Schließlich war es beinahe schon Gewohnheit, dass auf einer Insel etwas schief lief oder Ruffy sich vom Rest der Crew abkapselte. Es hatte mit der Zeit einfach begonnen und auch nicht nachgelassen.    Seufzend wandte sich Nami von der Reling ab und begann, auf dem Deck auf und ab zu gehen. Es zog ein frischer Wind auf, der ihre Haare umwehte und ihr eine leichte Gänsehaut verpasste, doch sie ignorierte es.    Denn wie aus dem Nichts hörte sie ein leises Schnaufen, das Geräusch von schnellen Schritten auf unebenem Grund und das gewohnte "Gum-Gum". Ihr Herz setzte aus, als sich plötzlich zwei Hände an der Reling festhielten und Ruffy nach oben auf das Deck katapultierten. Sein Strohhut wurde vom Schein des Mondes beleuchtet und verdeckte das Gesicht, welches darunter lag. Doch Nami war dies in dem Moment egal und ihr Körper reagierte auf Autopilot. "Ruffy." hauchte sie, bevor ihre Beine selbstständig handelten und auf ihn zuhielten. Sein Kopf drehte sich überrascht in ihre Richtung. "Nami? Was machst..."  Überrascht und perplex brachen seine Worte ab, als die Orangehaarige sich in seine Arme warf und ihn fest an sich drückte. Er spürte ihren wilden Herzschlag, der allmählich seinem eigenen Konkurrenz machte. Ohne nachzudenken legte er seine Arme ebenfalls um sie und zog sie noch näher an sich, wenn überhaupt möglich. Hatte sie die ganze Zeit auf ihn gewartet? Die anderen mussten bereits vor Stunden das Schiff erreicht haben. Warum sollte sie also mitten in der Nacht noch auf Deck umherwandern, wenn sie nicht auf ihn gewartet haben soll? Ruffy wusste es nicht, doch irgendwie wurde ihm bei diesen Gedanken warm ums Herz und ein aufgeregtes Flattern breitete sich in seinem Inneren aus. "Du Schwachmat." kam es leise von Nami, die ihre Worte in seine Halsbeuge nuschelte und die Tränen der Erleichterung unterdrückte. Wie konnte er sie nur so lange warten lassen? "Was hast du so lange getrieben?"  Ruffy schmunzelte und erinnerte sich kurz an die wilde Verfolgungsjagd zurück. Tatsächlich hatten die Einwohner dieser Insel ihn durch den halben Wald gejagt, bis ein Baum wie der andere aussah und er sich verlaufen hatte. Eigentlich war dies ja eher Zoros Sparte, daher behielt er diese Schmach für sich. "Tut mir Leid, dass du so lange warten musstest." sagte er stattdessen, in heller Erwartung, dass sie diese Aussage entrüstet verneinen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen seufzte Nami auf und löste sich langsam aus seinen Armen. Sogleich spürte sie die fehlende Wärme auf ihrer Haut.  „Schon gut.“ sagte sie, plötzlich fast beschämt über ihr albernes Verhalten. Natürlich ging es ihm gut - sie hatte sich umsonst so viele Gedanken gemacht. Ruffy betrachtete ihre Silhouette und legte nachdenklich den Kopf schief. „Du hast dir Sorgen gemacht.“ stellte er fest. An seiner Stimme konnte Nami nicht erkennen, ob er ihr Verhalten genauso albern empfand wie sie es gerade tat. Daher zuckte sie nur bemüht belanglos mit den Schultern, als wäre es keine große Sache. Denn das war es auch nicht, oder? Natürlich machte man sich Sorgen über den eigenen Kapitän, auch wenn sie es in letzter Zeit intensiver tat als ihre Kameraden. Ruffy war dies auch aufgefallen, hatte sich jedoch keinerlei Gedanken gemacht, warum dies so sein könnte. Doch jetzt, allein an Deck im hellen Mondschein, wurde ihm deswegen warm im Bauch. „Danke, Nami.“ schmunzelte er und schenkte ihr so einen intensiven Blick, dass sie gar nicht anders konnte als leicht rot zu werden. „Ich sagte doch, schon gut.“ murmelte sie und verschränkte die Arme. Dass sie dabei wirklich niedlich aussah, behielt Ruffy für sich. Stattdessen ergriff er seinen Strohhut, reduzierte den Abstand abermals und setzte ihn auf Namis Kopf ab. Jetzt musste sie ihren Kopf in den Nacken legen, um ihn ansehen zu können. Ihre Blicke verhakten sich abermals. Nami hätte schwören können, ein gewisses Knistern in der Luft zu spüren - nur ein paar Zentimeter mehr, und sie könnte… Hastig sah sie nach unten, auf seine trainierte Brust. Innerlich hoffte sie, dass er ihren Blick nicht bemerkt oder gar richtig gedeutet hatte. Würde Ruffy es überhaupt verstehen? Würde er nachvollziehen können, warum ihr Herz wie wild gegen ihre Brust schlug? Eine Hand legte sich sanft auf ihre Wange und ließ sie wieder hoch schauen. Als sie seinen Blick erwiderte, erkannte sie es: Ja, er verstand es. Vielleicht hatte er es sogar schon begriffen, bevor sie überhaupt darüber nachgedacht hatte. Sie bewegten sich gleichzeitig aufeinander zu. Nami spürte bereits seinen warmen Atem auf ihrer Haut, seine andere Hand umfasste plötzlich ihre Taille und zog ihren Körper an den seinen heran. Sie war wie in Trance - er würde sie wirklich küssen. Gleich hier und jetzt. Mehr als bereit, schloss sie die Augen…und hielt kurz danach inne. „Hey! Da bist du ja endlich, Ruffy!“ rief Zoro aus dem Fenster des Krähennestes hervor, den intimen Moment somit unterbrechend. Blinzelnd öffnete Nami ihre Augen, betrachtete Ruffys Gesichtszüge, die kurz entgleisten. Er seufzte, löste seine Hände von ihr und wandte sich dem Schwertkämpfer zu. „Ja, bin eben angekommen.“ Das kurze Gespräch bekam Nami nur nebenbei mit - zu tief saß die dicke Enttäuschung über diesen misslungenen Moment, zu tief traf sie die Erkenntnis, dass es sie überhaupt enttäuschte. Offensichtlich waren ihre Gefühle doch weiter vorangeschritten als gedacht. Erst, als die Stille sie umfing, bemerkte sie Zoros Abwesenheit. Fragend sah sie auf. „Wo ist…?“ „Er schläft jetzt weiter.“ erklärte Ruffy und fuhr sich unschlüssig durch die Haare. Irgendwie war das nicht so gelaufen, wie er es sich erhofft hatte. Plötzlich fühlte sich die Stimmung komisch zwischen den beiden an und das wollte er definitiv nicht. Er bereute es nicht, es versucht zu haben - sicherlich würde er es irgendwann wieder probieren. Nami schien sich plötzlich auch unsicher zu fühlen, daher tat er, was er am besten konnte: unbeschwert grinsen. „Das lief nicht so wie ich dachte.“ gab er offen zu und überraschte die Orangehaarige damit. „Es ist schon spät. Lass uns auch schlafen gehen.“ entschied er und lief einige Schritte voraus. Nami folgte ihm und starrte dabei perplex auf ihre Hand, die Ruffy wie selbstverständlich ergriffen hatte. Die ungewohnte Wärme bereitete sich von dort in ihrem gesamten Körper aus und ließ sie sanft lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)