Glücklicher Jahresbeginn von jyorie (Kakashi x Iruka) ================================================================================ Kapitel 1: ein heimlicher Kuss um Mitternacht --------------------------------------------- Eigentlich ist es untypisch, dass zu dieser späten Zeit die Straßen in Konoha so belebt sind. Da die Stundengläser deutlich verkünden, dass es nur noch Sekunden sind, bis das Jahr 2013 verronnen ist, wundert sich jedoch niemand über den Trubel, der überall herrscht. Niemand regt sich auf, dass man um diese Zeit im Bett liegen sollte und es momentan so laut ist, dass keiner schlafen kann. Erst als blau-grün leuchtende Symbole auf dem Hokage-Felsen auftauchen, wird es ruhiger und das ganze Dorf schaut gebannt auf die Zifferblätter aus Chakra, die Tsunade mit einem speziellen Jutsu auf die karge Felswand projiziert. Fast gleichzeitig hört man in den verschiedenen Stadtteilen die Menschen begeistert dem neuen Jahr entgegen fiebern und den Countdown von dreißig an herab zu zählen. Viele haben ihre Zündhölzer schon angesteckt und halten eine Hand schützend vor die Flamme, damit sie nicht erlischt, um rechtzeitig mit dem Sekundenschlag um Mitternacht die Lunten zu zünden und knallend das neue, einziehende Jahr zu begrüßen und zu feiern. In dem vergeblichen Irrglauben, dass die Lichter und die Böller die Geister vertreiben könnten, die sich doch in Wirklichkeit darüber freuen und von dem Spektakel sogar noch angelockt werden. Die Menschen sind so aufgekratzt und freuen sich jubelnd über den momentan herrschenden Frieden, dass keiner den Chunin bemerkt, der sich etwas abseits an eine Hauswand gelehnt hat und über die wippende Menge blickt, während er sich das Gummiband in den braunen Haaren fest zieht. „Na, was Interessantes entdeckt?“ Bei den gehauchten Worten an seinem Ohr zuckt Iruka zusammen und boxt seinem langjährigen Kumpel, der sich nicht zum ersten Mal unbemerkt an ihn herangeschlichen hat, verstimmt in den Bauch. „Ich hasse es, wenn du das tust“, brummt er, bevor er sich grinsend zu ihm wendet, „aber dafür, dass du ausnahmsweise noch rechtzeitig gekommen bist, könnte ich mir als Belohnung unter Umständen vorstellen, dir zu verzeihen, dass du mich erschreckt hast.“ Mit der ausgestreckten Hand berührt Kakashi die Wange des Jüngeren und betrachtet ihn auffordernd aus seinem schwarzen Auge. „Welche mildernden Umstände könntest du dir vorstellen, damit ich diese Entlohnung erlange, da ich mich diesmal nicht auf dem Weg des Lebens verirrt habe?“, erkundigt sich Kakashi gelassen. Sanft streicht er mit seinem Daumen über das Kinn des Lehrers und beugt sich etwas tiefer, während er sich das Tuch vom Gesicht zieht. Der Chunin blendet die Stimmen im Hintergrund mehr und mehr aus, selbst der Countdown, der bereits auf zwanzig herunter gezählt ist, interessiert keinen der beiden Männer mehr. Iruka, der sich nach Kakashi verzehrt, öffnet seinen Mund einen Spalt, um die Lippen seines Freundes zu empfangen. Ein Klackern von Steinen auf dem Weg lässt die Zwei auseinander fahren. Blitzschnell hat der grauhaarige Kopierninja Iruka die Hand über den Mund gelegt, und sie beide in einer einzigen, fließenden Bewegung in den Schatten gezogen. Schneller als das menschliche Auge den beiden hätte folgen können, sind sie verschwunden. „Pschht“, warnt er den Kleineren und späht vorsichtig aus dem Dunkeln. Es muss ja nicht jeder mitbekommen, welches süße Geheimnis sie verbindet, zumal es von der breiten Bevölkerung nicht gutgeheißen würde. Als Hatake den Grund der Störung erblickt hat, löst er erleichtert seinen Griff, gibt den Braunhaarigen frei und weist ihm eine Richtung, in die er blicken soll. Iruka erkennt nur noch zwei kleine Schatten, die bellend und miteinander tollend an ihnen vorbeihuschen und um die nächste Ecke verschwinden. „Pakkun und Akamaru?“, murmelt der Lehrer ungläubig. Kakashi zuckt gleichgültig mit den Schultern, als wenn es ihn nicht groß überrascht hätte. „Scheint so“, meint er unbeeindruckt, und ergreift Iruka am Arm. „Komm, hier sind wir fürs Erste nicht mehr sicher.“ Auf das Nicken hin springen beide über die Dächer und lassen sich etwas abgelegen vom Trubel auf dem Dach der Ninja-Akademie nieder. Gedämpft hört man den Schall aus hundert Kehlen, wie alle dem Lichtspektakel aus Chakra folgen und begeistert „sieben“ ausrufen. Eilig streift sich Iruka die Ninja-Handschuhe ab, die er selten trägt, und lehnt seine Stirn an Kakashis. „Ich bin glücklich, dass wir das neue Jahr zusammen beginnen können und das alte Jahr gemeinsam verabschieden“, flüstert er leise und spürt, wie der eisige Wind ihm die Wärme aus den Fingern zieht. Er lehnt sich zufrieden an die Backsteinwand hinter sich, und zieht Kakashi am Revers der Jōnin-Weste zu sich. Er schluckt, als sie nun ganz eng beieinander stehen, und Iruka bedauert, dass die Wärme nicht durch die Kleidung dringt. Als Kakashi das Begehren erwidert und seine Hände fest und bestimmend um Irukas Taille legt und ihn dichter an sich zieht, schenkt er ihm ein sanftes Lächeln. Es ist also nicht nur bei dem Wunsch geblieben, dass er mit Kakashi diesen Moment gemeinsam erleben wollte, sondern jetzt hat er auch die Gewissheit, dass er mit ihm diesen Augenblick verbringen will. Mit den noch leicht erwärmten Händen streicht er über die Wangen des Größeren und zieht ihn enger zu sich hinunter. Und gewiss wird er ihn diesmal nicht wieder loslassen! Keine Chance. In der Ferne hören sie, wie der Countdown auf zwei herunter gezählt wird, doch da berühren sich bereits ihre Lippen und Iruka seufzt leise. Die kalte Haut prickelt, als Kakashis warme Zungenspitze sachte über seinen Mund streicht und Iruka sie gerne einlässt, um in diesem Kuss um Mitternacht zu versinken und ganz privat mit seinem Liebsten ins nächste Jahr zu rutschen. Iruka beginnt, alles um sich herum zu vergessen, weil er Kakashi in diesem Moment so nah sein kann wie es ihnen nur selten möglich ist und er ihre unvergleichliche Verbundenheit spürt, die sie immer wieder zusammenbringt. Es ist einer dieser seltenen Momente, in denen ihm der Kopierninja nicht so augenscheinlich gleichgültig gegenübersteht, sondern einer der Augenblicke, in denen er ihn spüren lässt, dass es auch sein Wunsch ist, den Akademie Lehrer als sein Eigen zu bezeichnen und ihn fordernd küsst und ihm sein begehrendes Verlangen offen zeigt. Langsam gleiten Irukas Hände von den kühlen Wangen zu Kakashis Nacken, um ihn festzuhalten und ihn am liebsten nie mehr loszulassen. Der Kuss der beiden wird inniger und leidenschaftlicher, als der Jüngere den Jonin fest an sich zieht und beide die Nähe und die rauen Zärtlichkeiten auskosten. Über ihnen explodieren bereits die ersten Raketen und erleuchten in bunten Farben den Nachthimmel. Sie lösen sich voneinander, und Kakashi lächelt bei dem leisen Wimmern, das über Irukas Lippen kommt, da er nicht genug von ihrem Kuss bekommen kann. Federleicht streicht ihm der Ältere eine verirrte Strähne aus der Stirn und schiebt sie wieder unter das Stirnband. „Manche Dinge ändern sich wohl nie?“ Kakashi haucht seinem Freund noch einen kurzen Kuss auf die Wange. Iruka schmiegt sich dicht an ihn und erhebt ebenfalls seinen Blick in den beleuchteten Himmel. Eng aneinander gekuschelt, schauen die beiden den verglimmenden Sternchen nach. Ihre Finger sind ineinander Verschlungen und sie sind dankbar für den momentanen Frieden und die Ruhe im Dorf, denn irgendwann kommen Zeiten in denen sie wieder kämpfen müssen. Nicht weit von den beiden entfernt, sitzen Akamaru und Pakkun zusammen unter einem Busch und teilen sich das letzte Würstchen von ihrem kleinen Raubzug bei Ichirakus Ramenstand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)