One night changed us von Carameldream (NaLu) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- Wenn er ein passendes Wort finden müsste, um seine derzeitige Situation zu beschreiben, da brauchte er nicht lange nachdenken. Scheiße. Dieses unschöne und knappe Wort reichte bereits aus, um einem klar zu machen, dass mit seiner Situation nicht zu scherzen war. Als er an diesem Morgen aufgewacht war und in Lucys Augen geblickt hatte, hatte er sich gewundert, sie zu sehen. Schließlich war er an weißes Haar gewohnt, nicht Blondes. Es war jedoch nicht ungewohnt, da er vor seiner Beziehung mit Lisanna öfters bei Lucy übernachtet hatte. Natsu hatte sich immer in ihr Bett geschlichen. Aber auch nur an Tagen, wo er sich sicher war, dass ihr Vater nicht urplötzlich auftauchen würde. Dieser würde sie wahrscheinlich hochkant aus dem Apartment werfen, sie als eine Hure bezeichnen und enterben. Das würde er seiner besten Freundin niemals zumuten wollen. Sie war an ihren extravaganten Lebensstil gewohnt, würde sie ihren Status verlieren, dann wäre es fast schon ihr Ruin. Wie auch immer. Natsu konnte sich noch gut daran erinnern, wie er sich am vorherigen Tag – also am Freitag – von Lisanna verabschiedet hatte. Diese hatte ihren Geschwistern versprochen, diese besuchen zu kommen, um ihrem Bruder beim Zusammenziehen mit dessen Freundin zu helfen. Und sie lebten nun einmal in L.A., während sie in New York lebte. Natürlich hatte es ihr keiner übel genommen. Mira, die ältere Schwester Lisannas, war eine berühmte Schauspielerin und Model. Sie hatte leider nur an diesem Wochenende Zeit gehabt, deshalb hatte die Weißhaarige zu der Party Lucys absagen müssen. Der gute Freund, wie er war, hatte sie natürlich ordnungsmäßig beim Flughafen verabschiedet. Der Rosahaarige war in erster Linie loyal. Zwar war er des Öfteren kindisch und naiv, jedoch hatte auch er seine Momente, die sein wahres Alter offenbarten. Blöd war er ja schließlich nicht. Sein Lebensmotto war, stets sein Bestes zu geben und niemals aufzugeben. Doch das war nicht das Einzige. Das Andere war, dass man nie etwas bereuen sollte, was man getan hatte. Denn das würde einen nur nach unten ziehen und er als ein waschechter Optimist duldete so etwas nicht. Aber mit seiner besten Freundin zu schlafen? Das war eine vollkommen andere Sache. Das musste eine Ausnahme seines einen Mottos sein. Was sollte daran gut sein? Außerdem hatte er Lisanna betrogen. Wie sollte er ihr das beibringen? Sie war so ein liebes und fröhliches Mädchen, es würde ihr das Herz brechen, egal, wie oft er beteuern würde, dabei nichts gefühlt zu haben. Dummerweise würde er das nicht sagen können, der er erzählte ungern Dinge, von deren Wahrheitsgehalt er sich nicht sicher war und es war nun einmal eine Tatsache, dass er keine Erinnerungen an die vergangene Nacht übrig hatte. Alles war schwarz. Das nannte man wohl einen waschechten Filmriss. Nun lag er in seinem eigenen Bett. Seine schwarzen Augen waren auf die Zimmerdecke seines Schlafzimmers gerichtet. Abwesend strich er durch das Fell seines Katers Happy. Dieser war momentan der Einzige, der ihm wohl Trost spendete. Lucy. Das Ganze machte sie sicherlich ebenso fertig wie ihn. Wahrscheinlich hatte es sie sogar schlimmer getroffen. Immerhin war das Ganze an ihrem Geburtstag passiert. Da war er ja ein fabelhafter bester Freund und Liebhaber, zwei ihm wichtige Mädchen hatte er irgendwie betrogen. Das war ja ganz toll! Stöhnend massierte er sich seine Schläfen. Und jetzt hatte er noch diesen unangenehmen Kater. Damit war nicht Happy gemeint. Wozu hatte er das denn bitte schön alles verdient? Warum war das alles nur vorgefallen? Er glaubte an keine höhere Macht wie das Schicksal. Er glaubte an die eigene Selbstbestimmung. In jenem Moment zog er in Erwähnung, seine Denkweise zu verändern, denn dadurch könnte er jegliche Verantwortung von sich schieben. Das wäre wirklich praktisch. Doch leider war er nicht der Typ für so etwas. Niemals würde er seine Meinung wegen so etwas ändern. ‚Wie hatte das nur passieren können? Okay, wir waren eindeutig betrunken…aber dennoch…‘ Er erinnerte sich an keine einzige Sache, die ihm eventuell aus der Patsche helfen könnte. Da kam ihm der Gedanke, dass vielleicht jemand etwas mitbekommen hatte? Es waren viele Leute dagewesen. Irgendjemand hat es sicherlich mitbekommen. Fragte sich nur wer? Wenn es jemand war, dem man vertrauen konnte, würde er oder Lucy oder ihn ansprechen. Aber was wäre, wenn diese Person es an Loke oder Lisanna stattdessen weitertratschen würde? Das könnte diese Katastrophe noch einmal um einen Level erhöhen. Grummelnd ließ er von Happy ab und schloss seine Augen. Ein bisschen Schlaf könnte Klarheit in seine Gedankenwelt schaffen. Wahrscheinlich hatte Levy nicht damit gerechnet, ihre beste Freundin in so einem jämmerlichen Zustand anzutreffen. Das Gesicht Lucys war blass und von Tränenspuren überzogen. Ihre Augen wirkten geschwollen und waren rötlich geworden durch das viele Weinen. Außerdem zeichneten sich deutliche Augenringe unter ihren sonst so strahlenden braunen Augen ab. Das war kein gewohnter Anblick bei jemandem, der stets darauf bedacht war, wie sie sich der Welt präsentierte. Und die Blondine gehörte zu diesen Menschen, die wenn nötig Stunden im Bad verbringen würden, damit sie ein perfektes Aussehen vorzuweisen hatte. „Lu-chan…was ist passiert?“, fragte die Blauhaarige, sobald sie die Eingangstür hinter sich geschlossen hatte. In ihrem Gesicht war noch der Schrecken zu erkennen, jedoch stach die Besorgnis größer hervor. Die Blondine lächelte nur und schüttelte ihren Kopf. Sie führte ihre Freundin ins Wohnzimmer, wo sie dann auch schon anfingen, den groben Schmutz zu beseitigen. Dazu gehörten Chipstüten, Plastikbecher und Sonstiges, was nicht wieder zu verwenden war. Dieser wurde in viele Müllsäcke verpackt. Mit einem Staubsauger wurden die feineren Reste beseitigt. Das ganze Aufräumen nahm etwa eine gute Stunde ein. Den Rest würde die Putzfrau erledigen, die drei Mal die Woche bei ihnen aufräumte. Da sie nun fertig waren ließen sie sich auf einem Sofa nieder, wo Levy gleich nach den Händen Lucys griff und sie durchdringlich ansah. Natürlich wollte sie nun hören, was vorgefallen war. Das würde sie auch erzählt bekommen, denn das war auch der eigentliche Grund des Anrufes, das war beiden Jugendlichen bewusst. „Levy-chan, hast du meinen gestrigen Streit mit Loke mitbekommen?“ Damit anzufangen, wäre wohl das einfachste. Ihr war ohnehin nicht klar, was da vorgefallen war. Dazu gab es auch Einiges zu klären. Auch war sich Lucy sichern, dass dies der Auslöser gewesen sein musste. Das hatte sie dazu getrieben, mehr Alkohol zu trinken, bis sie nicht mehr klar denken konnte. „Habe ich mitbekommen. Man hat euch schreien gehört trotz der lauten Musik. Muss echt heftig gewesen sein. Du hast ihn schließlich ja sogar weggeschickt. Worum ging es denn?“ Fast schon wirkte Lucy einen Moment lang enttäuscht. Scheinbar wusste Levy nicht, warum sie sich mit Loke gestritten hatte. Doch das machte nichts. Sie hatte es gesehen. Das konnte auch schon einiges verraten. Hilfreich war jede Kleinigkeit. „Ich habe ihn also weggeschickt?“, hakte die Blondine nach. Darauf erhielt sie ein Nicken. „Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, ich weiß nur, dass es wohl etwas Ernstes gewesen sein muss.“ „Das glaube ich auch. Immerhin hast du ihn mit dem Mittelfinger verabschiedet, Lu-chan.“ Sie verkniff sich ein Schmunzeln. So ein Verhalten war wirklich unüblich für jemanden wie die Heartfilia, die eine sehr gute Erziehung genossen hatte. Niemals hatte sie sich so vulgär verhalten und das vor so vielen Leuten. Selbst wenn sie bereits Einiges intus hatte. „Was ist danach passiert?“ Kurz zog die Angesprochene eine nachdenkliche Miene. „Du bist gleich zur Minibar und hast dir gefühlte zehn Gläser mit Wodka hinuntergekippt. Du hast so viel getrunken, Lu-chan. Ich habe versucht, dich davon abzuhalten, aber du bist mir ausgewichen. Dann bist du in der tanzenden Menge verschwunden. Das war das letzte Mal, wo ich dich an jenem Abend gesehen habe“, sie setzte eine entschuldigende Miene auf, „tut mir Leid, dass ich dich nicht vom Trinken aufgehalten habe.“ „Das ist doch nicht deine Schuld, Levy-chan.“ Ohnehin war es zwecklos, die Schuld bei jemandem Anderen zu suchen. Bei Levy würde sie diese ohnehin nicht finden. „Also, Lu-chan, was ist passiert, dass du so fertig bist? Der Streit mit Loke kann es nicht sein, da du dich nicht einmal daran erinnern kannst.“ Fast hätte sie gelächelt als sie diese Worte hörte. Levy war wirklich eine intelligente Persönlichkeit, ihr konnte man nichts vormachen, sie durchschaute einen immer. Aber sie selbst hatte jetzt auch nichts zu verschweigen, sie würde mit der Wahrheit herausrücken. „Ich habe mit Natsu geschlafen.“ Ihre Augen wurden wieder feucht. Das spürte sie deutlich, denn das Brennen war mit einem Mal wieder da. „Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, Levy-chan. Das ist so unfair.“ Beruhigend strich die Kleinere der Anderen über den Rücken. Das war die Geste, die letzten Endes dafür sorgte, dass keine weiteren Tränen fließen mussten. „Aber bist du nicht über…“, fing sie an, brach jedoch ab, da sie den Gedanken nicht zu Ende sprechen wollte. Sie war über die Schwärmerei Lucys Natsu gegenüber durchaus informiert. Lucy war damit auch nicht wirklich diskret umgegangen, alle waren darüber informiert gewesen und hatten es belächelt und kommen gesehen. Nur Natsu war es eben nicht aufgefallen. Doch Lucy hatte nicht darauf bestanden, es ihm zu sagen, da sie nicht die Freundschaft hatte gefährden wollen. Das war vor etwa drei Jahren gewesen. „Natürlich bin ich das, Levy-chan…“, entgegnete Lucy ihr entrüstet und doch war beiden in jenem Moment bewusst, dass das nicht die Wahrheit war. Alkohol brachte nur die wahren Gefühle raus. Entweder sie oder der Rosahaarige war nicht ganz ehrlich zu sich selbst. Was ihn betraf, da konnten sie keine Aussage treffen, doch Lucy zeigte zweifellos noch ihre noch nicht vollständig erstickten Gefühle. „Weiß Loke schon davon?“, fragte die Blauhaarige weiter die andere weiterhin in ihren zierlichen Armen haltend. Sie erhielt nur ein Kopfschütteln. Kurz darauf bekam sie jedoch ihre Handy vors Gesicht gehalten. Auf dem Bildschirm war noch der geänderte Status ihrer Beziehung zu lesen. „Nicht einmal daran kann ich mich erinnern. Ich bin das allerletzte…“ „Das ist nicht wahr, Lu-chan. Du bist das liebste und selbstloseste Mädchen, dass ich kenne“, versuchte Levy es und lächelte ihr aufmunternd zu, „aber du solltest dich zunächst mit Loke aussprechen. Du musst ihm hiervon nichts erzählen, aber das zwischen euch vorgefallene mit ihm im nüchternen Zustand klären. Vielleicht…“ Sie sprach ihre Worte nicht fertig, doch wusste die nun volljährige Heartfilia ganz genau, was diese ihr hatte sagen wollen. Vielleicht konnte sie wenigstens eine Beziehung retten. Denn die zu Natsu würde sich in nächster Zeit im Sturzflug befinden. Als Levy eine Stunde später ging, da sie noch eine Verabredung mit Gajeel hatte, lächelte Lucy tatsächlich wieder und nahm sich vor, ihrem Exfreund einen Besuch abzustatten. Es dauerte eine Weile bis sie präsentabel genug für New York aussah. Erst dann wagte sie sich nach draußen und nahm die nächste Bahn zu der Haltestelle, wo dieser wohnhaft war. Sie würde sich ihm stellen. Ob sie ihm die Wahrheit erzählen würde, wusste sie nicht. Doch zunächst musste sie in Erfahrung bringen, worum es in ihren nicht so harmlosen Streit gegangen war. Erst dann konnte sie sich ihrem Problem namens Natsu Dragneel widmen. Eine Weile hatte er mit Schlafen verbracht. Nun sehnte er sich nach frischer Luft, die seinen vorhandenen Kater besänftigen würde. Also richtete Natsu sich auf und begab sich auf den Balkon seines Apartments. Erleichtert nahm er tiefe Atemzüge, als er auf den Balkon hinaus getreten war, verzog aber gleich darauf seine Gesichtsmiene dabei zu seiner Seite sehend. Dort stand sein Nachbar, der sein bester Freund und Erzfeind zugleich war. Raucher war der Kerl auch noch. Das war auch der Grund, warum er sein Gesicht verzog. Er konnte den Rauch von Zigaretten einfach nicht vertragen. Versucht hatte er es ja, aber er schien fast schon allergisch darauf zu reagieren. Seine Nase war eben wirklich empfindlich. „Du siehst so aus, als hättest du gekifft und getrunken zugleich. Im Klartext, du siehst bescheuerter als sonst aus, Kumpel“, stellte der Schwarzhaarige fest und zog an seiner Zigarette. Natsu grummelte zunächst nur. Ausnahmsweise hatte sein werter Nachbar Recht. Zwar hatte er noch nicht in den Spiegel gesehen (wieso sollte er auch?), doch so wie er sich fühlte, da musste sein Äußeres sein Inneres einfach auch noch wiederspiegeln. Er ballte seine Fäuste und drehte sich in die Richtung von Gray, nur um ihn dann wütend anzufunkeln. „Ziehe dir doch verdammt noch Mal etwas an, du verdammter Exhibitionist! Dein Anblick tut keinem gut!“ Erst war die Sache mit Lucy und nun hatte auch Gray beschlossen, ihm den letzten Nerv zu rauben. Hatte sich alle Welt gegen ihn verschworen? Das vermutete er ganz stark. Was sollte den noch passieren? „Huh?“, gab der Schwarzhaarige von sich und stieß eine Wolke aus Zigarettenqualm in die Richtung des Rosahaarigen, welcher als Resultat wild husten musste, „das hier ist mein Balkon. Somit gelten hier meine Regeln. Außerdem sieht mich hier keiner, Idiot.“ Er grinste und drückte seine Zigarette aus. Das hieß in Grays Körpersprache, dass er hören wollte, was nun los war. Ihm war klar, dass es keine Kleinigkeit sein konnte. Denn jemanden wie Natsu in diesen jämmerlichen Zustand zu verfrachten, das war ihm bis zum heutigen Tag unmöglich erschienen und er hatte es ja immer wieder versucht, gelungen war es ihm nicht. Nun, es gab ja für alles ein erstes Mal. „Sag Mal, Gray, wie lange bist du bei Lucy geblieben?“, fragte er seinen Nachbar also und schielte kurz zu ihm. Von seinem Husten hatte er sich mittlerweile erholt. „Weiß ich nicht mehr, war wohl ziemlich spät. Warst du überhaupt da? Ich habe dich echt nicht zu Gesicht bekommen, dabei bist du nicht zu übersehen…“, merkte er an und grinste. Wie sollte man rosa Haare denn nicht ausmachen können? „Doch…ich bin da gewesen…“ Und wie er da gewesen war. Sogar im Zimmer der Gastgeberin hatte er übernachtet. Das konnte kein anderer von sich behaupten. Stolz darauf war er natürlich nicht. Warum hatte es ihm passieren müssen? Wieso musste es ausgerechnet Lucy gewesen sein? Die nebenbei noch seine beste Freundin war? Er erinnerte sich an den normalen Alltag. Er besuchte Lucy und sie hatten Spaß zusammen, sie waren beste Freunde – nicht mehr und nicht weniger. Sie vertrauten sich alles an. Eigentlich würde er mit Lucy über so etwas reden und nicht mit Gray, aber mit ihr konnte er jetzt wohl kaum reden. „Na ja, auch egal…ich war auch anderweitig beschäftigt…“ Fast schon nachdenklich blickte er zu dem Dragneel und deutete an, dass er endlich das Problem hören wollte, auch wenn er verwundert war, dass dieser nicht mit Lucy darüber geredet hatte. Wahrscheinlich war sie zu verkatert gewesen. Auch er hatte mitbekommen, wie sehr sie sich abgefüllt hatte. Dabei vertrug sie doch gar nicht so viel. „Ich habe gestern heftigen Mist gebaut. Das ist gar nicht mehr gut zu machen“, fing er also an dabei nach vorne sehend. „Was hast du denn gemacht? Spuck es schon aus…“, wollte er wissen und drückte seine Zigarette weiterhin im Aschenbecher aus. „Das kann ich nicht sagen. Ich habe noch nie so etwas Schlimmes gemacht, Gray. Das ist die Katastrophe schlechthin!“ Er griff sich in seine rosa Haare. Es war tatsächlich eine Katastrophe, die nun seine Freundschaft mit Lucy wohl zerstört hatte. Nichts würde mehr sein wie zuvor. So etwas konnte man nicht einfach aus dem Gedächtnis streichen. So naiv war er auch wieder nicht. Das war ihm einfach klar. „Ich kenne dich, Natsu. Schon von Kindergarten auf. Was kann den noch schlimmer sein, als die Schule ‚aus Versehen‘ in Brand zu stecken?“, hakte Gray nach und versucht seine ernste Miene beizubehalten. Die bloße Erinnerung war einfach irre komisch. Der Idiot hatte damals im Chemieunterricht experimentiert in der Abwesenheit des Lehrers. Das war schief gelaufen. Der Lehrer war rechtzeitig wieder erschienen, um Schlimmeres zu verhindern. „Stell dir das vor, nur zehn Mal schlimmer…“, antwortete er ihm lediglich. Das konnte er nicht so sagen. Es würde sich viel realer anfühlen. Eine Realität, die er nicht akzeptieren wollte. „Jetzt bin ich verdammt noch Mal neugierig…“, brummte der Schwarzhaarige und wirkte nachdenklich. Scheinbar überlegte er, was der andere doch wohl nur ausgefressen hatte. Er ging mal davon aus, dass es nicht eine versehentliche Brandstiftung sein konnte. Aber was dann? Da fiel ihm ja ein...wieso war er denn nicht zu Lucy gegangen? Sie wäre eher der richtige Gesprächspartner für ihn gewesen. Immerhin war sie ein Mädchen. Außerdem war Lucy insbesondere ein Mädchen der intelligenten Sorte. Sie wusste bisher ihm immer zu helfen, oder nicht? Warum nicht auch dieses Mal? „Was sagt denn Lucy eigentlich dazu?“ Auf die Frage wurde er erschrocken angeschaut. Natsu fühlte sich durchschaut, er dachte, dass Gray es herausgefunden hatte. Er wusste nicht, wie der Kerl das hinbekommen hatte. Hatte er doch etwas gesehen? Wieso rückte er denn erst jetzt damit raus? „Was guckst du denn so? Ihr erzählt euch doch sonst auch immer alles. Nichts kann euch auseinander bringen. Ihr seid doch wie siamesische Zwillinge. Nichts und niemand kann sich zwischen euch drängen. Nicht einmal eure Lo-…“ Und dann machte es in dem Kopf des Schwarzhaarigen ‚Klick‘. Ihm entgleisten die Gesichtszüge, ehe er mit einem überraschten Ausdruck den anderen anstarrte, als versuchte er sich zu überzeugen, dass er sich all das nur einbildete. Das konnte doch nicht stimmen! „Alter! Du hast es mit Lucy getrieben?!“ Das Gesicht Natsus bestätigte seine Feststellung. Da brauchte man kein Genie sein. Es stand schwarz auf weiß praktisch geschrieben. Alles ergab mit einem mal einen Sinn für den jungen Fullbuster. Hätte er bloß nicht seine Zigarette ausgedrückt. Die hätte er jetzt gut gebrauchen können. Denn diese Situation war wirklich alles andere als heiter. „Okay, die meisten haben sich ohnehin gewundert, wie man nur der beste Freundin eines Mädchens wie ihr sein kann, obwohl man nicht schwul ist. Aber Alter…wie konnte das denn passieren?“ Gray konnte viele junge Männer aufzählen, welchen Lucy den Kopf verdreht hatte. Loke war eben der glückliche Auserwählte gewesen. Er selbst war auch mal in sie verknallt gewesen, aber das war bereits Jahre her und ohnehin nichts Ernstes gewesen. Insgeheim hatte er auch vermutet, dass aus Natsu und Lucy ein Paar werden würde, da war er auch nicht der Einzige gewesen, doch dann kam der Rosahaarige mit einem Mal mit der jüngsten der Strauss-Geschwister zusammen und kurz darauf, kamen auch Lucy und Loke zusammen. Das hatte vielleicht für Verwirrung gesorgt. „Ich weiß nicht…ich habe einen völligen Black Out. Lucy geht es nicht anders. Das ist alles einfach nur verdammt mies.“ An Nichts konnte er sich erinnern. Er erinnerte sich nur getanzt zu haben. Ja, er hatte viel getrunken, aber es war auch eine Party und auch wenn er besoffen war, würde er nicht daran denken, sich an jemanden ran zu machen, der nicht Lisanna war. Immerhin liebte er sie doch. Oder? Eine Weile stand sie vor der Tür ihres Exfreundes. Ihr Herz schlug wie wild. Sie wusste nicht, ob sie bereit war, Loke gegenüber zu treten. Lucy kniff ihre Augen zusammen und klingelte schließlich an der Haustür. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor, als die Tür endlich aufging. Sie traf auf den überraschten Blick Lokes. Dieser hatte wohl mit ihr nicht gerechnet. Sie konnte Reue in seinen Augen erkennen. Aber aus welchem Grund nur? „Loke, können wir reden?“, fragte sie schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit, worauf sie ein Nicken zur Antwort bekam und die Wohnung ihres Exfreundes betrat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)